Autor Thema: Digitale Kluft verfestigt sich laut weltweiter Umfrage  (Gelesen 1801 mal)

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Die Funktechnologie Wimax wäre eine Alternative zum Internetanschluss per DSL. Die Technik funktioniert, jetzt müssen noch ein paar bürokratische Hürden aus dem Weg geräumt werden.

Das Gebiet um Skelleftea in Nordschweden ist dünn besiedelt. Kleine Ortschaften und einzelne Gehöfte verlieren sich in der kargen Landschaft 200 Kilometer südlich des Polarkreises. Viel gibt es hier nicht, aber immerhin eine verdammt schnelle Internetanbindung.

Hier, wo eine Verkabelung der über 7000 Quadratkilometer großen Gemeinde Unsummen verschlingen würde, ragen die zurzeit leistungsfähigsten Funkantennen für Breitband- Datenübertragung in den Himmel: Kein Hügel, kein Hochhaus weit und breit - Idealbedingungen für die neue Funktechnik Wimax (Worldwide Interoperability for Microwave Access), einer Art Super-Wlan. Seit letztem September betreibt der schwedische Anbieter MobileCity zusammen mit dem Chip-Riesen Intel diese Testanlage.

30 Haushalte nahmen anfangs an dem Test teil und wurden mit 8 Megabit (MBit) Übertragungsrate (wohlwollend 10-fache DSL-Geschwindigkeit) ans Internet angeschlossen, sie benötigten lediglich eine Außenantenne.

"Eine Breitbandversorgung mit Wimax kostet in dieser Region etwa ein Siebtel dessen, was man für eine Verkabelung ausgeben müsste", sagt Goran Eriksson, Geschäftsführer von MobileCity. Zurzeit haben nur 23 Prozent der Schweden Internetzugang über Kabel. Der Rest sind potentielle Wimax-Kunden.

Wenn auch die sprichwörtliche letzte Meile in Deutschland nicht ganz so lang ist wie in Nordschweden, so könnte Wimax doch auch hierzulande ein Erfolg werden. Die theoretisch möglichen Wimax-Reichweiten von 50 Kilometern bei Übertragungsraten von 70 MBit sind allerdings der Idealfall und nur bei einer Sichtverbindung erreichbar. Dafür sind eine Richtantenne nötig und ein fester Standort des Empfängers.

Bei mobilen Endgeräten sieht das ganz anders aus: "Auch Wimax unterliegt den Gesetzen der Physik", sagt Wolfgang Holz, Leiter des Bereichs "Drahtlose Netzzugänge" bei Alcatel. Die Spitzenwerte einer stationären Sichtverbindung lassen sich mit mobilen Endgeräten nicht erreichen, denn bei "Non-Lineof- Sight-Verbindungen" schmelzen die großen Reichweiten zügig zusammen: "In Gebäuden und in eng bebauten Städten lägen typische Reichweiten eher bei 600 Metern." Den Metrospot, der mit einer zentralen Antenne alle Laptops einer Stadt mit Internetzugang versorgt, wird es auch mit Wimax nicht geben.

Ursprünglich war Wimax als Richtfunkstandard mit Sichtverbindung geplant. Aber dann hat das Wimax-Forum mit 170 Teilnehmern, darunter Unternehmen wie AT&T, Intel, Nokia und Siemens, auch die Versorgung von portablen Geräten ins Auge gefasst. Weil Mehrfachreflexionen, fehlende Richtcharakteristik der Antennen und Wände das Signal abschwächen, sind für mobile Anwendungen allerdings robustere Modulationsverfahren nötig. Die entsprechend überarbeiteten Wimax- Spezifikationen befinden sich derzeit noch in der Standardisierungsphase.

Dabei hat die stationäre Technik schon lange den Beweis ihrer Tauglichkeit erbracht. "Wir verkaufen schon jetzt auf Wimax-Technik basierende Anlagen ins Ausland", sagt Alcatel-Experte Holz. In Chile und Brasilien versorgt Wimax ganze Landstriche, in Frankreich ist das Department Vendée flächendeckend mit der Funktechnik ausgestattet, in Hongkong surfen fast eine Million User per Wimax. Alle Installationen sind allerdings noch "Pre-Wimax", ohne internationales Zertifikat und untereinander nicht kompatibel.

Das soll sich noch im Laufe dieses Jahres ändern. Der gemeinsame Standard ist fertig, lediglich einige Details stehen noch aus. Wenn auch das geklärt ist, steht der Eroberung des Massenmarktes eigentlich nichts mehr im Wege. Besonders der Chip-Gigant Intel gehört zu den eifrigsten Verfechtern und hat einen ehrgeizigen Zeitplan vorgelegt: Nach den fest installierten Außenantennen (IEEE 802.16a) sollen noch in diesem Jahr kleinere Zimmerantennen den stationären Empfang von Wimax ermöglichen (IEEE 802.16 Rev d); etwa ab 2007 könnten dann mobile Wimax-Geräte wie Laptops, PDAs oder Handys auf den Markt kommen (IEEE 802.16 e). Einen speziell für Wimax entwickelten Chip - "Rosedale" genannt - hat Intel bereits letztes Jahr vorgestellt.

Damit scheint hardwareseitig alles auf dem Weg zu sein, in Deutschland ist jedoch noch nicht einmal geklärt, wer überhaupt per Wimax funken darf. "Bisher haben wir etwa zehn Lizenzen für den Wimax-Testbetrieb vergeben", sagt Bernhard Möhl, der bei der Regulierungsbehörde (RegTP) für das Zuteilungsverfahren der Wimax-Frequenzen zuständig ist.

Sogar die Art der Lizenzvergabe ist noch offen: Zur Debatte steht die so genannte Allgemeinzuteilung. Dann könnte jeder Anbieter, wie heute bei Wlans, ohne spezielle Erlaubnis eine Wimax-Sendestation betreiben. "Das ginge jedoch nur mit einer Zwangsregistrierung, denn die Frequenzen sind knapp", sagt Möhl. "In einer Region können parallel nur wenige Wimax-Stationen betrieben werden." Alternativ käme die Einzelzuteilung in Frage, bei der die RegTP die Betriebserlaubnis für bestimmte Regionen erteilt.

"Wir denken auch über ein Licensinglight nach, das die Vergabe vereinfacht. Dabei müssten sich die Interessenten im Falle von Frequenzknappheit durch konkurrierende Anträge untereinander einigen", sagt RegTP-Mann Möhl. Welche Art der Vergabe beziehungsweise ob und mit welchen Auflagen eine Wimax-Betriebserlaubnis verbunden sein wird, sei gegenwärtig noch völlig offen. Zurzeit hat Möhl mehr als 50 Kommentare zum Anhörungsverfahren auf dem Schreibtisch.

Bedarf gibt es in Deutschland. Viele Gebiete auf dem flachen Land werden von der Telekom aus Kostengründen nicht mit DSL versorgt. Auch Regionen, die in den 90ern mit Glasfaser-Technik ausgestattet wurden, also praktisch der gesamte Osten, bekommen keine flächendeckende DSL-Breitbandversorgung, denn DSL ist eine Kupfertechnik.

In diesen Bereichen sieht Michael Friedewald vom Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung in Karlsruhe die ersten Einsatzorte für die neue Funktechnik: "Für Gebiete ohne DSL-Versorgung drängen sich Wimax-Netze geradezu auf", sagt der Forscher. Als Autor der Studie "Wechselseitiges Verhältnis hochbitratiger Funknetze in künftigen Telekommunikationsmärkten" hat er das Potenzial der verfügbaren und zukünftigen Funktechnologien untersucht. Sein Resümee: Auf absehbare Zeit wird Wimax keines der vorhandenen Funknetze, weder WLAN noch UMTS, ersetzen oder überflüssig machen, sondern die vorhandene Infrastruktur ergänzen und die bestehenden Lücken - vor allem auf der DSL-Landkarte - schließen.

Das Telekom-Unternehmen Arcor hat seine Labortests mit Wimax inzwischen abgeschlossen und startet demnächst den ersten Feldversuch. Auch Arcor plant keine Versorgung in Ballungsräumen, sondern startet auf dem flachen Land: "Sinnvoll ist der Einsatz von Wimax etwa in Gemeinden mit 500 bis 2000 Einwohnern - das kann auch wirtschaftlich funktionieren", sagt Arcor-Sprecher Michael Peter. Er rechnet im nächsten Jahr mit ersten kommerziellen Angeboten. "Wir haben aber keine Pläne, in Großstädten eine Wimax-Infrastruktur aufzubauen; das würde erhebliche Investitionen erfordern."

Anfang Juli wird die RegTP das Ergebnis der Kommentierung veröffentlichen und die Art der Zuteilung festlegen. "Das muss dann aber noch in Handlungsanweisungen umgesetzt werden", sagt Möhl. Wann die ersten Wimax-Stationen online gehen können, hängt dann noch davon ab, für welches Verfahren sich die RegTP entscheidet. "Bei einer Allgemeinzuteilung geht das schneller, die Einzelzuteilung nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch. Aber ich rechne damit, dass wir noch in diesem Jahr die ersten Wimax-Frequenzen an die Anbieter vergeben.

Quelle : www.spiegel.de

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Digitale Kluft verfestigt sich laut weltweiter Umfrage
« Antwort #1 am: 06 Oktober, 2007, 10:37 »
Nach einer weltweiten Umfrage des Pew Research Center, für die über 45.000 Menschen in 47 Ländern im April und Mai befragt wurden, ist die digitale Kluft zwischen den reichen und armen Ländern tiefer geworden. Obwohl auch in den armen Ländern mehr Menschen mit Computern arbeiten, ist die Zahl derer, die sie regelmäßig benutzen, noch klein. Besonders stark hat in den letzten Jahren die Computernutzung in den osteuropäischen Staaten zugenommen, auch wenn sie in Bulgarien und Russland mit unter 40 Prozent und vor allem in der Ukraine mit 24 Prozent noch relativ gering ist.

In den westeuropäischen und nordamerikanischen Ländern benutzen laut Studie mehr als 70 Prozent der Menschen regelmäßig einen Computer, Ausnahmen sind Spanien und Italien. In Afrika verwenden nur in Südafrika, Mali oder der Elfenbeinküste mehr als ein Drittel der Menschen Computer. In Lateinamerika werden Computer am meisten in Venezuela, gefolgt von Bolivien und Brasilien benutzt.

Im Nahen Osten gibt es große Unterschiede zwischen einer geringen Verbreitung in der Türkei, in Ägypten oder in Marokko und einer hohen wie in Israel, Palästina oder im Libanon. Die größten Unterschiede gibt es in Asien zwischen Südkorea (81 Prozent), Japan (66 Prozent) oder China (40 Prozent) und Bangladesch (5 Prozent), Pakistan (9 Prozent) oder Indonesien (11 Prozent).

Die Länder, in denen die Menschen Computer regelmäßig nutzen, sind in der Regel auch diejenigen, in denen die Menschen meist selbst einen Computer besitzen. Während in den USA, Kanada und den westeuropäischen Ländern über 70 Prozent der Menschen, in Südkorea sogar 93 Prozent, einen Computer haben, ist dies in Bangladesch, Tansania, Uganda und Kenia nur bei 2 beziehungsweise 3 Prozent der Fall. In armen Ländern benutzen freilich oft weitaus mehr Menschen Computer, als es Besitzer gibt. In der Elfenbeinküste oder in Bolivien benutzen beispielsweise 41 respektive 46 Prozent Computer, aber nur 6 beziehungsweise 28 Prozent besitzen auch selbst einen.

Interessant ist, dass nach den Ergebnissen der Umfrage allgemein mehr Menschen das Internet als E-Mail nutzen. So gibt es in Südkorea mit 80 Prozent am meisten Internetnutzer, aber nur 57 Prozent verschicken auch E-Mails. Auf Südkorea folgen in der Internetnutzung mit 79 Prozent die Schweden, dann die US-Amerikaner, Briten und Franzosen. Bei den Deutschen sind es 66 Prozent, in der Tschechischen Republik 67, in Russland nur 25 Prozent. Ganz hinten stehen wieder Bangladesch, Pakistan, Tansania und Uganda.

Auch für Nachrichten wird das Internet vergleichsmäßig noch wenig genutzt. In Südkorea sagen 42 Prozent der Befragten, dass sie im Internet nach Nachrichten suchen, in den USA sind es 35 Prozent, in der Tschechischen Republik 34, in Frankreich oder Schweden nur noch 25, in Deutschland 19, in Spanien 12 oder in Italien 10 Prozent. Das führende Medium für Nachrichten bleibt weiterhin unangefochten das Fernsehen. Das Radio verliert, abgesehen von Tansania, Kenia oder Uganda an Bedeutung. Auch den Tageszeitungen gehen immer mehr Leser verloren. Über 10 Prozent sind in den vergangenen 5 Jahren die Leser von Tageszeitungen beispielsweise in den USA, in Kanada, der Tschechischen Republik, Deutschland, Italien, Großbritannien, aber auch in der Türkei, in Bolivien, in Südkorea, Indien, Indonesien oder Japan zurückgegangen.

Besonders stark ist in fast allen Ländern hingegen der Besitz eines Handys gewachsen. In Russland haben vor fünf Jahren beispielsweise nur 8 Prozent ein Handy gehabt, jetzt sind es schon 65 Prozent. Auch in Indien und Nigeria hat die Handy-Verbreitung explosiv zugenommen. In der Regel hat selbst in den armen Ländern ein Drittel der Menschen ein Handy, in Indien, der Elfenbeinküste, Mail oder Marokko sind dies schon zwei Drittel. An der Spitze stehen hier die Tschechische Republik und Kuwait mit jeweils 98 Prozent, gefolgt von Südkorea (97 Prozent), der Slowakei (94 Prozent) Israel (93 Prozent) und Schweden (91 Prozent).

u anderen interessanten Ergebnissen der weltweiten Umfrage – etwa aus den Bereichen Politik, Religion oder auch Kultur – siehe in Telepolis:

    * Freier Fluss der Waren, aber nicht der Menschen und Ideen -> http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26347/1.html

Quelle : www.heise.de

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Der Internet-Verkehr als Bild
« Antwort #2 am: 06 Oktober, 2007, 21:06 »
Chris Harrison hat mehrere Karten erstellt, die die geografische Struktur und die Verteilung des Internet-Verkehrs verdeutlichen. Eine der Visualisierungen zeigt die weltweite relative Dichte der Internet-Verbindungen, eine andere zeigt die Dichte der Verbindungen zwischen großen Städten auf der Erde. Zwei weitere Karten verdeutlichen jeweils die Verbindungen zwischen nordamerikanischen und europäischen Städten. Die Karten nutzen das Datenmaterial des Dimes-Projektes. Sie sind laut Harrison nicht ganz exakt auf geografische Daten projiziert, Längen- und Breitengrade wurden gerundet.

Die auch von der Studie des Pew Reseach Center festgestellte digitale Kluft zwischen reichen und armen Ländern wird mit Harrisons Kartenmaterial sichtbar: So nutzen danach zwar in Europa und Nordamerika rund 70 Prozent aller Menschen einen Computer und Netzwerk, im Rest der Welt liegt dieser Anteil aber deutlich niedriger.

http://chrisharrison.net/projects/InternetMap/index.html

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Schweden bekommt mobiles Internet mit 150 MBit/s
« Antwort #3 am: 14 April, 2009, 12:23 »
Tele2 und Telenor bauen 4G-Netzwerk ab 2009 gemeinsam auf

Der schwedische Telekommunikationskonzern Tele2 und die norwegische Telenor errichten gemeinsam ein 4G-Mobilfunknetzwerk in Schweden. Mit dem landesweiten LTE-Netz sollen mobile Datenverbindungen mit 150 MBit/s möglich werden.
Schweden erhält als eines der ersten Länder der Welt ein Mobilfunknetz der vierten Generation. Das kündigten das Telekommunikationsunternehmen Tele2 Schweden und Telenor aus Norwegen an. Das LTE-Netz wird von einem Gemeinschaftsunternehmen errichtet. Der Netzaufbau soll in diesem Jahr beginnen, hieß es weiter.

Ab Ende 2010 werde der Netzbetrieb aufgenommen, falls bis dahin erste LTE-Endgeräte verfügbar seien. "Wir sind stolz darauf, dass Schweden eines der ersten Länder der Welt mit 4G-Netzwerk für die gesamte Bevölkerung sein wird. Für unsere Kunden bedeutet das verbesserte Abdeckung für Anrufe innerhalb des Landes und ein Netz für mobiles Internet mit Geschwindigkeiten, die 10- bis 15-mal schneller sind als heute", sagte der Tele2-Schweden-Landeschef Niclas Palmstierna.

Tele2 und Telenor betreiben das LTE-Netz in einem 50:50-Joint-Venture. Auch das Spektrum im Bereich 900 und 2.600 MHz werde gemeinsam genutzt, hieß es weiter. In ländlichen Regionen wollen die Betreiber bis 2013 mobile Datenverbindungen mit 80 MBit/s bieten, 150 MBit/s sollen in größeren Städten verfügbar sein. Geplant ist eine Netzabdeckung für 99 Prozent der Bevölkerung.

Quelle : www.golem.de

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