Autor Thema: Welche Karte hat welche max. Stromstärke?  (Gelesen 2233 mal)

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Offline mike543

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Welche Karte hat welche max. Stromstärke?
« am: 15 März, 2005, 20:16 »
Hi,

bei meiner Suche im Internet nach einer DVB-S TV-Karte, habe ich ganz selten Informationen über die maximale Stromstärke, die die Karte bereitstellen kann, gefunden. Da die Spezifikationen für SAT (DVB-S) bei 400mA liegen (glaube ich), wäre es interessant zu wissen, welche Karten wieviel "vertragen". Sicher werden wohl alle Karten dies erfüllen, aber vielleicht gibt es ja welche die mehr schaffen und so noch Reserven bieten.

Also wenn jemand Infos hat, danke für das Bereitstellen.

@Jürgen: Danke für die ausführliche Erklärung. Da die Anlage schon steht bleibt also nur "buy and try". ;)
« Letzte Änderung: 16 März, 2005, 23:45 von mike543 »

Offline Jürgen

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Re:Welche Karte hat welche max. Stromstärke?
« Antwort #1 am: 16 März, 2005, 00:25 »
So einfach ist das leider nicht.

Die tatsächliche Stromabgabe beeinflusst nämlich (natürlich) auch die Ausgangsspannung. Wenn dann beim versorgten LNB ungewollt die Umchaltschwelle von H nach V unterschritten wird, hilft's wenig.
Leider ist die kritische Spannung von allerlei weiteren Dingen abhängig, tatsächlichem Schwellwert des LNB, Spannungsverluste am Kabel und Verbindern oder auch verstärkern oder z.B. DiSEqC-Schaltern.
Weiter ist auch 22 kHz vom LNB-Strom beeinflusst, das DiSEqC-Signal logischerweise auch. Je nach Schaltungsauslegung des Generators und den Empfindlichkeiten der Schalter kann's bei höheren LNB-Strömen auch passieren, dass diese Signale zu klein werden, die werden zudem meist von getrennten Stufen ausgewertet, mit oft stark unterschiedlicher Ansprech-Empfindlichkeit.

So kann es durchaus passieren, dass ein Receiver mit angeblich hohem zulässigen LNB-Strom beim Schalten versagt, während ein anderer trotz niedrigerer Strom-Spezifikation ordentlich läuft.

Immer möglich sind vor Allem Probleme mit LNB-Kabel-gespeistem DiSEqC-Motor, die Anlauf-Ströme und Störungen durch den Motor verschlechtern sich oft mit der Zeit. Daher ist von solchen Lösungen an DVB-S-Karten eher abzuraten, deren Onboard-Spannungswandler darf man getrost als relativ "weich" ansehen, ebenso die 22kHz/DiSEqC-Erzeugung darüber.

Eine einfache Patentlösung gibt es nicht, zumal vernünftige Messtechnik für diese Zwecke (LNB-Strom, -Spannung, 22kHz-Pegel, DiSEqC-Pegel und -Daten) für Verbraucher unerschwinglich ist.

Am sichersten klappt's allerdings mit Anlagen mit Multischaltern mit Netzteil, Quattro-LNBs mit festen Ausgängen und separaten DiSEqC-Schaltern vorneweg. Deswegen habe ich's so gemacht, siehe Signatur. Seitdem lief hier immer alles problemlos, z.B. auch DiSEqC-Schalter, die an Anlagen ohne Netzteil gesponnen haben, oder Receiver mit sehr schwachem Netzteil oder 22kHz-Generator.

Die DVB-S Karten unterscheiden sich sicher auch etwas, nur gibt's da auch noch zahlreiche Revisionen, teils mit anderen Tunern, die bringen oft weitere Unterschiede im Verhalten. Aber Unterschiede im Strombedarf und bei den Umschaltschwellen von LNBs sind wesentlich grösser, ebenso deren Belastung der 22kHz-Quelle.
Ganz ungünstig sind manche (nicht unbedingt billige) DiSEqC-Schalter, die zeitweise oder sogar dauernd beide / alle LNBs versorgt lassen. Das habe ich schon mehrfach erlebt, vor Alllem wenn dieser an sich unerwünschte Zustand beim Einschalten auftritt und dadurch der Schalter in diesem Zustand bleibt, weil die dann unter dieser Überlast noch verfügbare Spannung nicht für sein Power-On-Reset ausreicht.
So kommt es u.U. dazu, dass man "auf Verdacht" z.B. ein LNB tauscht, oder die DVB-Karte, es dann zu klappen scheint. Das getauschte Teil ist aber eigentlich heil, der Fehler tritt gern auch später wieder auf, manchmal etwas verändert...
Das ist auch für Fernsehtechniker unbefriedigend.
Deswegen habe ich mir verschiedene Mess-Adapter gebaut, um ohne Kurzschlussgefahr an der laufenden Anlage messen zu können und z.B. Umschaltungen sichtbar zu machen. Für einfache Tests tut es ein Satfinder, der zeigt ja immer irgendwie anliegende Betriebsspannung an.
Normale Messgeräte am LNB-Kabel sind nicht ratsam, Kurzschluss- und Statik-Gefahr, zudem stört jede noch so kleine Mess-Spitze den Empfang. Meine selbsgebauten Adapter sind SHF-tauglich und mit SMD-Bauteilen zur Entkopplung aufgebaut. Aber 22kHz und DiSEqC lassen sich ohne Scope ohnehin nicht richtig beurteilen, zumal beide nach Definition nicht sinusförmig sind. Also nix für Laien.
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Veränderungen stehen an. Dies ist der bisherige Stand:
28,x°,23.5°,19,2°,13°Ost
,1mØ Multifeed, mit Quattro LNBs; Multiswitches 4x 5/10(+x) - alle ohne Terrestrik und modifiziert für nur ein 12V DC Steckernetzteil (Verbrauch insgesamt 15 Watt)
1mØ mit DiSEqC 1.3/USALS als LNB2 an DVB-S2 STB, aktuell 30°W bis 55°O
1.) FM2A88X Extreme6+, A8-6600K (APU mit 4x 3,9 GHz und Radeon HD8570D), 16GB DDR3 1866, 128GB SSD, 3TB HDD, Win10 x64 Pro 1909 / 10.0.17763.107, Terratec T-Stick Plus (für DAB+), Idle Verbrauch ca. 35 Watt
2.) FM2A75 Pro 4, A8-5600K (APU mit 4x 3,6 GHz und Radeon HD7530D), 8GB DDR3 1600, 128GB SSD, 2TB HDD, Win10 x64 Pro, Idle Verbrauch ca. 45 Watt
3.) Raspberry Pi 512MB u.a. mit Raspbian
4.) GA-MA770-UD3, Phenom II x4 940, 8GB DDR2, Radeon HD6570, 2TiB, USB 3.0, 10 Pro x64 (+ XP Pro 32bit (nur noch offline)), Ubuntu 10.4 64bit, Cinergy S2 USB HD, NOXON DAB+ Stick, MovieBox Plus USB, ...

Samsung LE32B530 + Benq G2412HD @ HDMI 4:2; Tokaï LTL-2202B
XORO HRS-9200 CI+ (DVB-S2); XORO HRT-8720 (DVB-T2 HD)
Empfänger nur für FTA genutzt / ohne Abos
YAMAHA RX-V663 (AV-Receiver); marantz 7MKII; Philips SHP2700 ...
FritzBox 7590 mit VDSL2 50000

Offline Wittgenstein

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Re:Welche Karte hat welche max. Stromstärke?
« Antwort #2 am: 18 März, 2005, 22:03 »
@mike543: Kennst Du diesen Beitrag? :http://www.dvbcube.org/index.php?board=57;action=display;threadid=6704;start=msg30725#msg30725
Was soll deine Anlage denn Ungewöhnliches können? Die beiden im link genannen Karten kommen jedenfalls mit dem Anlaufstrom eines Rotors zurecht.
W.