Autor Thema: Von Galilei über Hubble zu Herschel und weiter  (Gelesen 69238 mal)

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Gigantischer Saturnring entdeckt
« Antwort #195 am: 07 Oktober, 2009, 22:46 »
Weltraumteleskop «Spitzer»:


Er ist mehr als 20 Mal so groß wie die größten zuvor bekannten Planetenringe. Wäre der neue Saturnring von der Erde aus zu sehen, würde er doppelt so groß erscheinen wie der Vollmond.


Der Saturn hat noch einen weiteren, bislang unbekannten Ring. Der hauchzarte Staubring ist der größte in unserem Sonnensystem, wie Anne J. Verbiscer von der Universität von Virginia und ihre Kollegen im britischen Journal «Nature» (online vorab) berichten. Die Astronomen hatten den dünnen Riesenring mit dem Weltraumteleskop «Spitzer» entdeckt. Er ist mit einem Durchmesser von 26 Millionen Kilometern mehr als 20 Mal so groß wie die größten zuvor bekannten Planetenringe, die Jupiter und Saturn gehören. Wäre er von der Erde aus zu sehen, würde er doppelt so groß erscheinen wie der Vollmond.

Der Staubring steht in Verbindung mit dem fernen Saturnmond Phoebe und könnte ein Rätsel lösen, das Astronomen seit langem beschäftigt: Die Frage, warum der Saturnmond Iapetus auf seiner Vorderseite in Flugrichtung wesentlich dunkler ist als auf seiner Rückseite. Möglicherweise hat Iapetus' Vorderseite im Laufe der Jahrmilliarden Staub aufgesammelt, der von den dunkleren äußeren Saturnmonden hinabfällt. Das Team um Verbiscer hat berechnet, dass der neu entdeckte Ring in der Vergangenheit unseres Sonnensystems genug Material geliefert haben kann, um die Vorderseite von Iapetus mit einer meterhohen Staubschicht zu bedecken. (dpa/nz)


Quelle: http://www.netzeitung.de/
« Letzte Änderung: 07 Oktober, 2009, 22:52 von SiLæncer »
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Der Traum vom Hyperteleskop
« Antwort #196 am: 10 Oktober, 2009, 14:58 »
Das futuristische Interferometer-Teleskop Exo Earth Imager (EEI) bleibt bloßes Wunschdenken

Noch bleibt es ein unerfüllter Traum. Noch ist nicht absehbar, ob die Interferometrie-Superteleskope Darwin, Terrestrial Planet Finder oder Exo Earth Imager (EEI) eine reelle Chance haben, einmal als reale Gebilde im Weltraum zu enden. Gute Ideen, hoffnungsvolle Zukunftsprojekte gibt es zu Genüge. Finanzierbar sind sie indes nicht, weil das Geld in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise an allen Ecken und Enden fehlt. Derweil kontern die Ingenieure und Wissenschaftler mit abgespeckten Versionen, um ihre Projekte und Ideen zu retten. Aber auch diese finden keine Sponsoren.

Nein, keiner weiß, ob die ambitionierte ESA-Mission Darwin jemals ein neues Zeitalter in der Astronomie einläuten wird. Das steht allenfalls in den Sternen, deren Exoplaneten das Weltraumteleskop im Idealfall zuhauf nachweisen soll.

Eines von vier Teleskopen der Darwin-Flotte. Bild: ESA

Darwin und TPF: Missionen der Zukunft ohne Zukunft

Ursprünglich als stolze Observationsflotte mit acht Satelliten angedacht, führt Darwin seit einiger Zeit als abgespeckte Schmalspur-Version nur noch ein Schattendasein. Das inzwischen aus nur vier einzelnen Raumfahrzeugen bestehende "Flottillchen" läuft sogar Gefahr, infolge der fast schon chronisch angespannten finanziellen Lage in der Raumfahrt und Astronomie dem Rotstift vollends anheimzufallen.

Sollte eine Ariane-V oder Soyuz-Fregat-Rakete in naher Zukunft dennoch das Quartett ins All entführen und dieses den 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Lagrange-Punkt L2 erreichen (an dem sich die Gravitationskräfte die Waage halten), würde die Ausbeute dennoch beachtlich sein. Schließlich haben die einzelnen drei Infrarotteleskope jeweils einen leistungsstarken Hauptspiegel mit einem Durchmesser von drei bis vier Metern. Nicht zu vergessen die Muttersonde, die das Licht des Trios bündeln und als Zentralstation den Kontakt mit dem blauen Planeten aufrecht erhalten soll. Die eingefangene Strahlung wird gemäß dem Prinzip des Nulling-Interferometers dergestalt kombiniert, dass die Bildschärfe eines 50 Meter großen Fernrohr entsteht, was Darwin wiederum erlaubt, nicht allein erdähnliche Planeten aufzuspüren, sondern auch in deren Atmosphären nach chemischen Spuren von Leben, sprich nach Biosignaturen, zu suchen.

Auch die NASA-Mission Terrestrial Planet Finder (TPF) steht schon seit Jahren auf der Kippe. Sollte sie wirklich – wie vorgesehen – um das Jahr 2020 ins All starten, würde sie fünf Jahre lang im optischen und Infrarotspektrum nach erdähnlichen Planeten suchen – dies 100 Mal genauer als Hubble. Einmal fertig gestellt, könnte der TPF mit zwei sich ergänzenden Teleskopsystemen bis zu 50 Lichtjahre tief ins All blicken. Der TPF besteht aus einem optischen Spiegel, der die zirka 10-fache Auflösung des heutigen Hubble-Weltraumteleskops hat und das Licht der vier zusammen geschalteten drei bis vier Meter großen Interferometer-Spiegel bündelt.

Selbst bei der Suche nach außerirdischen Laserblitzen könnte der TPF helfen. Schließlich versetzt er Astronomen in die Lage, zwischen dem von Sternen emittierten und dem von deren Planeten reflektierten Licht zu unterscheiden.

Zukunftsmission ohne Zukunft: Terrestrial Planet Finder. Bild: NASA

Labeyries Traum

Ein anderes Projekt könnte die Darwin-Mission, aber auch das NASA-Pendant überflügeln und weit in den Schatten stellen, sofern es jemals gebaut wird. Antoine Labeyrie träumt von einem aus vielen Einzelspiegeln bestehenden gigantischen Superteleskop, welches das Licht erdnaher sowie erdähnlicher Exoplaneten einfangen soll, um Ozeane, tropische Wälder, Gebirgsketten und Wüsten ferner Welten aufzulösen und zu fotografieren – und in den dortigen Atmosphären, bestenfalls sogar auf den Oberflächen, direkte Spuren von Leben nachzuweisen.

Der französische Astronom, der 100 Kilometer nördlich von Marseille am Observatoire de Haute-Provence arbeitet, ist kein Fantast oder Esoteriker, der mit seinem vermeintlich abgehobenen Plan bewusst gegen den Mainstream schwimmt. Vielmehr hat er sich als Spezialist für "optische" Fragen in der beobachtenden Astronomie einen Namen gemacht und sogar einem Asteroiden seinen Namen verliehen (Asteroid 8788 Labeyrie). Er entwickelte die Speckle-Interferometrie, ein Verfahren, das atmosphärische Störungen ausgleicht und die Qualität von Bildern erdgebundener Teleskope erheblich steigert.

Dass er nunmehr seit Mitte der 1980er Jahre konsequent an der Verwirklichung seines Traumes arbeitet und 1999 seine Idee der Fachwelt erstmals detailliert vorstellte, diese sieben Jahre später modifizierte und erneut in die Diskussion einbrachte, hat Ziel und Methode. Bislang existiert sein Konzept jedoch nur auf dem Zeichenbrett, auch wenn er bereits einige Probeläufe mit kleinen Prototypen durchgeführt hat.

Künstlerische Darstellung eines Hyperteleskops. Bild: Laboratoire d'Interféromètrie Stellaire et Exoplanétaire  (LISE)

Das Hyperteleskop, das ihm vorschwebt, trägt den vorläufigen Namen Exo Earth Imager (EEI) und soll einmal als überdimensional großes Interferometer-Teleskop in der Erdumlaufbahn seine Kreise ziehen, wo es auch zusammengesetzt werden soll. Basierend auf Kalkulationen und Simulationen traut Labeyrie seinem Traumteleskop zu, einen 30 Lichtjahre entfernten Exoplaneten aufzuspüren und detaillierte Strukturen auf dem Zielplaneten auszumachen.

Sein ursprünglicher Entwurf sieht ein Hyperteleskop mit einem Durchmesser von 100 Kilometern vor, das aus 150 kleinen separaten, frei schwebenden Spiegelelementen mit jeweils drei Meter Durchmesser besteht. Ein jüngerer Plan hingegen geht sogar von 10.000 Drei-Meter-Spiegeln aus, die sich in einer sphärischen Blase verteilen, welche einen Durchmesser von sage und schreibe 400 Kilometern hat. Alle Teilspiegel sollen im Orbit dermaßen geschickt zueinander positioniert werden, dass sich das gesammelte Licht in einem Brennpunkt bündelt. Die einzelnen Teleskope, die die Erde in drei verschiedenen konzentrischen Kreisbahnen umrunden, würden dabei zu einem gigantischen Spiegel verschmelzen. In geschlossener Formation würde die Teleskop-Flotte ein Gebiet von sage und schreibe 8000 Quadratkilometern abdecken.

Künstlerportrait des Exo Earth Imager. Bild: LISE

Trotz aller Begeisterung plädiert der Franzose für eine kontrollierte Vorgehensweise.

Zitat
Wir versuchen zunächst einmal Bilder von erdähnlichen Planeten, die Sterne umkreisen, zu erhalten. Auf solchen Bildern werden anfangs noch keine nennenswerten Details zu sehen sein, weshalb sich nur schwer feststellen lässt, ob der fragliche Planet die Ausbildung von Leben förder.

Aber der EEI kann mehr noch: Wie Darwin und der TPF auch soll die Fernrohr-Armada das reflektierte Licht der Exoplaneten mithilfe von Spektrographen in seine verschiedenen farblichen Bestandteile zerlegen, um Informationen über die chemische Zusammensetzung der hiesigen Atmosphären zu erhalten. Sollte der EEI dabei auf einen erdähnlichen, in einer habitablen Zone gelegenen Planeten stoßen, auf dem das Element Sauerstoff vorhanden ist, das auf der Erde als Nebenprodukt der Photosynthese anfällt, oder in dessen Atmosphäre sogar Ozon finden, wäre dies ein starkes Indiz für Leben.

Ein möglicher Kandidat für EEI. Bild: NASA

Mini-Variante Luciola

Wann das ambitionierte Projekt jedoch sein erstes Licht im All feiert, bleibt angesichts der leeren Kassen, besser gesagt der stark angespannten Haushaltslage der NASA und ESA, völlig offen. Vieles spricht eher dafür, als müsste sich das fiktive Observatorium wie viele zukunftsträchtige Projekte vorerst mit dem Dasein als Modellskizze begnügen.

Da also auch in der Raumfahrt und Astronomie das Geld knapp geworden ist, hat Labeyrie längst eine stark abgespeckte, weitaus kleinere und billigere Version seines EEI-Hyperteleskops ausgetüftelt, die er Luciola nennt. Einmal fertig gestellt würde Luciola nur aus zwei Dutzend leichten Spiegeln bestehen, von denen jeder allenfalls einen Durchmesser von 20 Zentimetern hat. In der Erdumlaufbahn würde sich das kleine Geschwader auf einem Gebiet von einem Quadratkilometer verteilen. Während Nano-Satelliten die einzelnen Spiegel positionsgenau dirigieren, würde im Brennpunkt der Mini-Armada ein mit einer CCD-Kamera bestückter Satellit das Licht bündeln und die Bilder zur Erde senden. Labeyrie glaubt, dass Luciola durchaus in der Lage wäre, Einzelheiten eines Exoplaneten in 10 Lichtjahren Entfernung abzulichten: "Hellere Exoplaneten, heiße Gasriesen etwa, die Sterne wie 51 Pegasus oder Tau Boo umkreisen, sind ebenfalls potenzielle Ziele."

Quelle : www.heise.de/tp/

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Überraschung am Ende des Sonnensystems
« Antwort #197 am: 17 Oktober, 2009, 05:16 »
Am Rand der Heliosphäre gibt es ein Band aus energetisch geladenen Partikeln

Vor einem Jahr startete die NASA-Sonde "Interstellar Boundary Explorer" (IBEX), um die Grenzen unseres Sonnensystems zu erforschen. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor – und sie stellen alle bisherigen Annahmen in Frage. Zwischen uns und den interstellaren Raum gibt es ganz unerwartet eine eng begrenzte Region voller spezieller Teilchen.

Die beiden Sonden Voyager 1 und Voyager 2 segelten bereits in der Vergangenheit an allen Planeten vorbei aus unserem Sonnensystem hinaus, doch die von ihnen gesendeten Daten ließen viele Fragen unbeantwortet.

Die Sonne, unser Zentralgestirn, sorgt für einen ständigen Nachschub an Teilchen, die sie in alle Richtungen in den Raum ausstößt, den so genannten Sonnenwind. Dieser konstante Teilchenstrom umgibt wie eine riesige magnetische Blase alle Planeten und sorgt dafür, dass die interstellare Materie in einem Abstand von ungefähr 100 Astronomischen Einheiten (1 AE = mittlere Entfernung zwischen Erde und Sonne) außen vor bleibt. Diese Heliosphäre umspannt als eine Art Schutzmantel unser Sonnensystem, denn die interstellaren Winde werden von ihr ebenso abgelenkt wie ein beträchtlicher Teil der kosmischen Strahlung.

Die Voyager-Sonden haben die Heliosphäre durchquert und sie verlassen. Dabei haben sie ein erstes Bild von diesem Grenzbereich geliefert und verdeutlicht, dass die Blase ein wenig platt gedrückt ist.

Wer sich aus dem Sonnensystem heraus bewegt, erlebt zunächst den "Termination Shock", wenn die Partikel des Sonnenwindes schlagartig abgebremst werden, jenseits davon befindet sich die Helipause, wo der Teilchenstrom der Sonne kaum noch eine Rolle spielt. Wer noch tiefer in die Weiten des Kosmos vordringt, durchfliegt den interstellaren Raum. Das ganze Gebilde ist allerdings nicht statisch, sondern dynamisch – alles variiert unter anderem je nach Stärke des Sonnenwindes. Soweit so gut, das Modell steht, muss aber in den Details noch erforscht werden.

Die IBEX-Sone, Bild: NASA

IBEX

Die Voyagers lieferten Anhaltspunkte dafür, dass weit draußen jenseits der äußersten Planeten einiges anders sein könnte, als einfache Modelle es vermuten ließen. So durchquerte Voyager 2 in einigen Tagen mindestens fünf Mal den "Termination Shock", auf den sie weit eher zum ersten Mal gestoßen war, als ihre Vorgängerin (10 Astronomische Einheiten näher an der Sonne). Offensichtlich geht es da draußen weitaus turbulenter zu, als die Astronomen sich das vorgestellt hatten.

Die NASA entschloss sich deshalb, eine eigene Sonde zu starten, die sich die Außengrenze des Sonnensystems genauer anschauen sollte. "Interstellar Boundary Explorer" (IBEX), ein Winzling mit einer Größe von ungefähr 70 mal 100cm und einem Gewicht von 460 Kilo, wurde vor einem Jahr gestartet. In einer Höhe von rund 300.000 Kilometer kreist IBEX nun um die Erde und kartografiert aus der Ferne die Grenzregion weit jenseits des Pluto.

Jetzt stellen verschiedenste Wissenschaftlerteams in der aktuellen Ausgabe des Magazins Science in fünf Artikeln die bereits durch IBEX gewonnen Erkenntnisse vor. Und diese Forschungsergebnisse stellen die gängigen Bilder nachhaltig in Frage.

Besonders verblüffend ist die Tatsache, dass sich dort draußen ein den Himmel überspannendes Band aus energiegeladenen neutralen Atomen (ENA) befindet. Sie entstehen, wenn die geladenen Partikel des Sonnenwinds auf interstellare Materie treffen. Diese Teilchen werden durch Magnetfelder nicht ihrer Bewegung beeinflusst, ohne sich ablenken zu lassen, schießen sie auf die Erde zu, wo IBEX sie abfängt. Kein Modell und keine Theorie hatte das Band vorhergesagt und die Voyager-Sonden sind an ihm vorbei gedüst, ohne es zu bemerken. Es ist schmal, lang und hat eine Energie von 0.2 bis 6.0 Kilo-Elektronenvolt (keV).

Detailansicht des ENA-Bandes, Bild: Southwest Research Institute

Die Wissenschaftler haben die Vermutung, dass das Magnetfeld der Milchstraße für das Phänomen verantwortlich sein könnte. Sicher ist aber nur, dass sie vor etwas völlig Neuem stehen, dessen Entstehung und Rolle in der Heliosphäre erst geklärt werden muss. Die Astrophysiker sind sich einig, dass die bisherigen Modelle nun zu überprüfen sind.

Der Leiter der IBEX-Mission Dave McComas vom Southwest Research Institute ist sich sicher, dass die überraschenden Forschungsergebnisse unser Bild von der Heliosphäre revolutionieren werden:

Zitat
Die IBEX-Resultate sind wirklich bemerkenswert, denn sie zeigen Emissionen, die keiner gängigen Theorie und keinem Modell dieser nie zuvor gesehen Region entsprechen. Wir erwarteten kleine, graduelle räumliche Variationen an der interstellaren Grenze zu finden. Aber IBEX zeigt uns ein sehr schmales Band, das zwei oder drei Mal strahlender ist als alles andere am Himmel.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Vor 20 Jahren startete die Jupiter-Sonde Galileo
« Antwort #198 am: 18 Oktober, 2009, 17:52 »
Vor genau 20 Jahren, am 18. Oktober 1989, startete vom Kennedy Space Center aus das Shuttle Atlantis mit der Sonde Galileo im Frachtraum. Die Sonde wurde wenige Stunden später auf ihre lange Reise zum Jupiter geschickt. Im Dezember 1995 kam sie im Jupiter-Orbit an, nachdem sie schon zuvor zahlreiche Aufnahmen von größeren Asteroiden (Gastra, Ida) gemacht und auch einen Asteroiden-Mond  (Dactyl) entdeckt hatte. Bei ihrem  Anflug beobachtete Galileo im Juli 1994 auch die Kollision des Kometen Shoemaker-Levy 9 mit Jupiter.

Kaum im Orbit angekommen, setzte Galileo eine kleine Erkundungssonde aus, die sich, durch Fallschrirme gebremst, durch die Jupiter-Atmosphäre kämpfte und die zahlreiche Messdaten lieferte. In den folgenden Jahren erforschte Galileo zusätzlich die Jupiter-Monde Ganymed, Kallisto, Io und Europa. Unter anderem lieferte sie wichtige Indizien, die auf die Existenz von Wasser auf Europa hinweisen.  Über 100 Wissenschaflter aus aller Welt waren an den Experimenten beteiligt. Bevor die Sonde wegen Treibstoffmangels ganz außer Kontrolle geraten konnte, steuerte sie die NASA sicherheitshalber auf Kollisionskurs zum Jupiter, auf dem man keinerlei Leben vermutet.  Nach einer Reise von über 4,6 Milliarden Kilometer schlug sie dann am 21. September 2003 mit rund 170.000 km/h auf dem Gasplaneten auf.

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Suche nach zweiter Erde - Astronomen finden 32 neue Exoplaneten
« Antwort #199 am: 19 Oktober, 2009, 17:49 »
Astronomen haben eine ungewöhnlich große Zahl von Exoplaneten aufgespürt. Viele der Himmelskörper sind kaum schwerer als unser Heimatplanet. Eine zweite Erde befindet sich zwar nicht unter ihnen - aber ihre Entdeckung halten Forscher nur noch für eine Frage der Zeit.

Genf - Die gute Nachricht zuerst: Bei der Suche nach fernen Welten haben europäische Forscher einen riesigen Schritt nach vorn gemacht. Auf einer Fachkonferenz in Portugal konnten Astronomen auf einen Schlag die Entdeckung von 32 Exoplaneten bekanntgegeben. Besonders begeistert sind die Wissenschaftler um Stéphane Udry von der Universität Genf, weil ein Großteil der neu entdeckten Himmelskörper vergleichsweise leicht ist. Die Anzahl der Exoplaneten in dieser Kategorie sei mit der Neuentdeckung um ein Drittel gestiegen, teilte die Europäische Südsternwarte (Eso) mit.

Der Beutezug gelang mit Hilfe des Harps-Instruments ("High Accuracy Radial Velocity Planet Searcher") des 3,6-Meter-Teleskop im chilenischen La Silla. Die Wissenschaftler nutzten die Tatsache, dass Planeten die Bewegung ihres Zentralgestirns minimal beeinflussen. Der Stern gerät auf einen Schlingerkurs, bewegt sich minimal auf den Betrachter zu und anschließend wieder von ihm weg (siehe Kasten links). Die periodischen Änderungen in der Wellenlänge des ausgesendeten Lichts lässt sich mit Instrumenten wie Harps nachweisen.

Fünf Jahre haben die Forscher mit dem Gerät den Nachthimmel abgesucht. In 2.400 Metern Höhe liegt das Observatorium in Chile - und bietet damit exzellente Sichtbedingungen. Harps habe dabei geholfen, gut 75 der etwa 400 derzeit bekannten Exoplaneten zu entdecken, so die Wissenschaftler. Nun geht die fünfjährige Beobachtungsperiode zu Ende - und zum Abschluss sollte es noch einmal einen richtigen Kracher geben. Deswegen wurde die Pressekonferenz zu den 32 Neuentdeckungen einberufen.

Allerdings, und das ist die weniger gute Nachricht: Den Fund einer zweite Erde, das Traumziel aller Planetenforscher, konnten die Wissenschaftler auch diesmal nicht erreichen. Für diese Aufgabe ist Harps schlicht nicht präzise genug, sagen sie. Udry und Kollegen verkünden aber stolz, dass sie zwei Exoplaneten mit etwa fünf Erdmassen und zwei weitere mit etwa sechs Erdmassen entdeckt hätten. Nur seien die viel zu kalt, um Leben zu beherbergen, sagt Xavier Bonfils vom Lisbonne Observatory in Portugal. Er war ebenfalls an der Entdeckung beteiligt.

Weitere Entdeckungen in sechs Monaten

Vor gut einem Monat hatten Astronomen erstmals durch direkte Messungen bewiesen, dass der Exoplanet CoroT-7b aus Fels bestehen muss. Die Forscher bestimmten Durchmesser und Masse und konnten so die mittlere Dichte des 500 Lichtjahre entfernten Himmelskörpers berechnen. Sie ist mit 5,6 Gramm pro Kubikzentimeter nur wenig größer als die der Erde mit 5,15 Gramm pro Kubikzentimeter. Trotzdem rechnen die Forscher nicht mit Leben auf CoroT-7b, denn er umkreist seinen Stern in gebundener Rotation: Eine Seite des Planeten ist stets dem Stern zugewandt, die andere ihm abgewandt. Die Sonnenseite von CoroT-7b ist geschätzte 2.000 Grad heiß und besteht vermutlich aus Lava und kochenden Ozeanen. Die Nachtseite dürfte mit minus 200 Grad ebenso lebensfeindlich sein.

Mit der Neuentdeckung der 32 Exoplaneten verstärkt sich ein Eindruck, den viele Forscher schon seit längerer Zeit haben: Exoplaneten in fernen Sternensystemen sind alles andere als eine Seltenheit. "40 bis 60 Prozent der sonnenähnlichen Sterne haben Planeten", sagt Udry. Die Milchstraße wiederum besteht aus 100 bis 300 Milliarden Sternen - weshalb viele Forscher die Entdeckung einer zweiten Erde nur noch für eine Frage der Zeit halten."In weniger als sechs Monaten werden wir weitere Entdeckungen bekanntgeben", sagt Udry.

Quelle : www.spiegel.de

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Warum wir von ihnen nichts hören
« Antwort #200 am: 23 Oktober, 2009, 07:07 »
Anmerkungen zum Fermi-Paradoxon und SETI – Teil 1

Der italienische Kernphysiker und Physik-Nobelpreisträger von 1938, Enrico Fermi (1901-1954), warf im Sommer 1950 im Beisein von drei weiteren Wissenschaftlern während eines Gesprächs in einer Kantine des geheimen US-Atom-Forschungslabor Los Alamos National Laboratory in New Mexiko (USA) beiläufig die simple Frage auf: Wo sind sie? Als Fermi das Fernbleiben der Aliens als Indiz dafür wertete, dass diese nicht existieren, war das vermeintliche Fermi-Paradoxon geboren. In Wahrheit aber ist dieses alles andere als ein echtes Paradoxon, kann doch das Schweigen im kosmischen Äther und die Abwesenheit von ET die Folge unzähliger Gründe sein …


Eine Folge unzähliger Gründe

Wer um Kreativität und Verwegenheit nicht verlegen ist, kann das Fernbleiben der Aliens mit der noch so absurdesten Theorie erklären oder verklären. Da keiner weiß, warum sie sich nicht melden, hat fast jede Interpretation ihre Daseinsberechtigung. Alles ist möglich, alles erlaubt, weil alles bloße Spekulation ist. Nur eines ist gewiss: dass es sie geben muss! Sie sind irgendwo da draußen. Sie leben in und außerhalb unserer Galaxis, weil unser Universum schlichtweg zu kreativ und groß ist, um nur einer intelligenten Lebensform ein passendes Biotop zu geben. Millionen bis Milliarden Zivilisationen mögen es sein, die in diesem Universum nebeneinander, aber nicht miteinander leben.

Bei alledem müssen wir grundsätzlich von einer Prämisse ausgehen, die oft übersehen wird: Viele Autoren listen nur eine Handvoll Gründe auf, um das reservierte Verhalten der Außerirdischen pauschal zu erklären. Zuweilen kommt es auch zu missverständlichen Generalisierungen, wie etwa bei der Frage, was wohl wäre, wenn alle nur senden, aber keiner zuhört, oder alle nur zuhören, aber keiner sendet? Solche oder ähnlich geartete Fragen sind aus dem Grund vernachlässigbar, weil es extrem unwahrscheinlich ist, dass mit einem Male alle existierenden Zivilisationen in der Galaxis unabhängig voneinander demselben Motiv folgen und sich bewusst abkapseln. Einige mögen diesen Grundsatz beherzigen. Die Logik sagt uns aber, dass nicht alle Technologien aus demselben Grund schweigen oder fleißig senden. Nicht jede Art beschränkt sich darauf, bloß zuzuhören oder unentwegt ins All zu funken. Wo Vielfalt ist, herrscht Pluralismus, entstehen viele Meinungen und ergo unterschiedliche Verhaltensweisen. Dieses ungeschriebene irdische Gesetz sollte auch die Soziologie vieler außerirdischer Kulturen prägen.

Kaum ein Planetenjäger zweifelt daran, dass bewohnte Exoplaneten, die unserer Heimatwelt ähneln, im All en masse vorhanden sind. Und kaum einer bezweifelt, dass auf einigen intelligente Lebensformen existieren. Bild: NASA

In Wahrheit hat jede einzelne der Millionen bis Milliarden intelligenten Lebensformen und Hochkulturen, die im Universum leben, gelebt haben oder noch leben werden, ihren ganz speziellen Grund, von sich nichts hören zu lassen. Ja, es werden wohl immer mehrere Gründe zusammenkommen, die in der Summe den Ausschlag geben und die Entscheidungsfindung beeinflussen. Das Schweigen im Äther ist die Folge unzähliger Gründe, die wir in ihrer Gesamtheit nicht erfassen können.

Eine Handvoll Gründe

Einer von vielen Gründen für die Abwesenheit extraterrestrischer Intelligenz könnte darin liegen, dass einige unserer in der Milchstraße oder in den anderen 500 Milliarden Galaxien beheimateten kosmischen Mitstreiter mit anderen Zivilisationen ganz bewusst keinen Kontakt aufnehmen, um den Zorn der Götter nicht heraufzubeschwören. Das klingt im ersten Moment nach finsterem Mittelalter, könnte aber Millionen Lichtjahre entfernt auf anderen Welten ein religiöses Dogma sein, dem strikt Folge geleistet wird. Gefangen in Katechismen und Glaubenszwängen, würden solche Wesen womöglich ihre heimatliche Sphäre weder körperlich noch gedanklich verlassen, auch wenn ein "First Contact" im Bereich des Möglichen wäre. Vielleicht existieren auf einigen Planeten sogar radikal theokratische Systeme, die Begegnungen mit fremden Kulturen aus religiös-sozialen Gründen strikt verbieten, weil als Folge eines Kontaktes die eigene Staatsreligion auf eine zu ernste Probe gestellt werden könnte. Schließlich könnte ein Dialog mit einer fernen Intelligenz das theologische Weltbild stark erschüttern, vor allem dann, wenn die Fremdlinge Atheisten purster Ausprägung wären oder mit völlig anderen Gottheiten aufwarteten.

So nah und doch so fern: Die Spiralgalaxie M81 befindet sich "nur" 12 Millionen Lichtjahre entfernt; für eine Kommunikation mit dortigen Bewohnern ist sie gleichwohl zu weit weg vom Schuss. Bild: NASA/JPL-Caltech/S. Willner (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics)

Welche Konsequenzen hätte es wohl für das Christentum, insbesondere für die katholische Kirche, kommunizierten wir als Erdenbürger in naher Zukunft mit einer fortgeschrittenen Kultur und würden so ganz nebenbei via Radiowellen erfahren, dass auf deren Welt noch kein "Heiland", kein "Befreier", kein "Sohn Gottes" die frohe Botschaft verkündet hat. Würde dies nicht der so genannten Allmächtigkeit und Allgegenwärtigkeit Gottes widersprechen, der doch all seine Schäflein im Universum mit der gleichen Liebe umarmen und väterlich behüten sollte? Hätte er nicht dafür Sorge tragen müssen, dass sein Sohn alle bewohnten, mit Bewusstsein und Intelligenz gesegneten Welten seines grenzenlosen Universums aufsucht?

Denkbar wäre auch, dass extraterrestrische Lebensformen, die über Bewusstsein und Selbstbewusstsein verfügen, schlichtweg kein Interesse an Wissenschaft und Technik haben und anstelle von Astronomie, Exobiologie oder Raumfahrt ihr vollkommenes Glück in der Literatur, Musik und Kunst suchen und dort aus- und erleben. Ja, warum sollten sich nicht zahlreiche Gesellschaften fernab der Erde voll und ganz der Dichtkunst, Musik, den bildenden oder darstellenden Künsten verschrieben haben? Was oberhalb ihrer Sphäre geschähe, würde bestenfalls in Gedichten oder Kantaten und Gemälden Ausdruck finden. Die Sterne wären nicht mehr als schmückendes Beiwerk ihrer Muse, potentielle Lebewesen auf fernen Welten nur Romanfiguren ihrer Fantasie. Vorstellbar ist daher, dass kunstbesessene Aliens für einen interplanetaren Austausch, der einen wissenschaftlich-technischen Kraftakt voraussetzte, im wahrsten Sinne des Wortes keine Antennen haben.

Demgegenüber könnten andere Zivilisationen an kulturellem Niveau eingebüßt haben oder mit Kultur schlechthin nichts zu tun haben wollen. Anstatt sich den schönen Künsten und sinnlichen Genüssen zuzuwenden, könnten sie glücklich vor sich hinvegetieren und im vollen Bewusstsein der Dekadenz frönen, aber ihrem Lebensstil ausschließlich Positives abgewinnen. Ihr Leben stünde unter dem Stern, den exzessiven Medien- und Spielkonsum mit allen Mitteln zu befriedigen. Auch ein übermäßiger kulinarischer oder sexueller Trieb könnte so manch Alien-Kultur die Lust auf Wissenschaft und die Neugierde auf andere Lebensformen genommen haben. Schlimmstenfalls betäuben sie ihre Sinne mit Alkohol und Drogen, diskutieren den ganzen Tag über Politik oder richten ihre aggressive Energie gegen sich selbst und bekriegen sich ohne Unterlass. Oder sie leben nur noch auf virtuelle Weise im PC-Spiel oder Computerexperiment respektive im Second-Life-Kosmos weiter, quasi als Avatar in einer 5-D-Welt. Erste Anzeichen eines solchen Verfalls sind auf unserer guten alten Erde längst zu beobachten.

Vieles ist denkbar, alles möglich. Selbst das Vorhandensein einer superintellektuellen, rein geisteswissenschaftlich orientierten Gesellschaft, die – dem irdischen Vorbild Sokrates (469–399 v. Chr.) folgend – gewissermaßen tagein, tagaus unentwegt philosophiert und problematisiert, mag man nicht ausschließen. Ob eine solch distinguierte Art überhaupt Zeit und Muße für ferne Exoplaneten und deren Bewohnern hätte? In der Theorie vielleicht schon – aber auf rein praktischer Ebene?

Selbst auf fernen bizarren Welten könnten intelligente Lebensformen eine Nische gefunden haben. Bild: NASA/JPL-Caltech/T. Pyle (SSC)

Andererseits könnten auf maritimen Welten fischartige Lebewesen hausen, die im Verlaufe ihrer Evolution zwar Intelligenz ausgebildet haben, sich aber ausschließlich im nassen Milieu heimisch fühlen und naturgemäß keine Sensibilität für die Sterne mitsamt deren Bewohnern mitbringen. Die Welt, in der sie lebten und die sie als einzigen Forschungsgegenstand erachteten, wäre ein marines Universum. Genauso gut könnten auf anderen Planeten geistreiche Geschöpfe in Höhlen oder zwischen den Sedimentschichten weit unterhalb der Planetenoberfläche schlummern, weil die Welt oberhalb völlig unbewohnbar ist. Ihren Blick nach unten und nach vorn gerichtet, würden sie der lebensfeindlichen, über ihrem Haupt gelegenen Sphäre wenig Beachtung schenken.

Und was wäre, wenn manche von ihnen eine unerklärbare Vorliebe für den Mikrokosmos haben, folglich mit allen Sinnen und technischen Instrumenten die Welt des Sub-Universums analysierten? Der Makrokosmos wäre nur Mittel zum Zweck, um hinter die Fassade des Mikrokosmos zu blicken; das Universum hingegen in seiner komplexen Gesamtheit als Forschungsgegenstand nicht der Rede wert. (…).

Youtube-Video mit Dr. Seth Shostak vom SETI-Institut über das Fermi-Paradoxon.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Blitz aus der dunklen Vergangenheit des Kosmos
« Antwort #201 am: 29 Oktober, 2009, 12:14 »
Durch Teleskope auf der ganzen Welt wurde das Nachleuchten einer Explosion aus der Frühzeit des Universums verfolgt – nie zuvor gelang ein Blick soweit zurück in die Ursprünge der Sterne

Den Astronomen gelingt es, immer tiefer ins All und damit in die Vergangenheit zu blicken. Jetzt spürten sie mithilfe verschiedenster Observatorien weltweit das Signalfeuer auf, das ein sterbender Stern vor mehr als 13 Milliarden Jahren hinterließ. Nie zuvor gelang es, soweit in die Geschichte des Kosmos zurückzublicken. Das ist die Epoche der Entstehung der ersten Sterne nach dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren, deshalb ist das Nachglühen eines Gammastrahlenbruches aus dem Dunklen Zeitalter des Universums eine echte Sensation.

Gammastrahlenausbrüche (GRB - nach der englischen Bezeichnung Gamma Ray Burst) wurden in den 60er Jahren zufällig von Spionagesatelliten entdeckt, die nach nach der Strahlung von Atomwaffentest spähten. Die kurzen Blitze im Gammastrahlenbereich gehören zum energiereichsten, was das Universum zu bieten hat. Innerhalb weniger Sekunden strahlt ein GRB mehr Energie aus als unsere Sonne in mehreren Milliarden Jahren.

Es gibt zwei Typen dieser gewaltigen Energieausbrüche, zum einen die ultrakurzen, die bis zu zwei Sekunden dauern und zum anderen die langen Gammablitze, die meist bis zu zwanzig Sekunden dauern (manchmal auch bis zu einigen Minuten) – und zu denen auch der neu entdeckte GRB 090423 gehört. Jochen Greiner vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching, der mit seiner Forschungsgruppe an der Beobachtung beteiligt war, erklärt, wie diese Blitze beim Kollaps eines massereichen Sterns am Ende seines Lebens entstehen:

Zitat
Es wird ein zweiseitiger Jet, vermutlich entlang der Rotationsachse des Sterns, ausgestoßen, der auf fast Lichtgeschwindigkeit beschleunigt wird, sobald er die äußeren Schichten der Sternhülle durchstoßen hat. Die Gammastrahlung entsteht vermutlich durch interne Zusammenstöße von schnelleren mit langsameren Schockwellen innerhalb dieses Jets. Die Reste des kollabierenden Sterns stürzen dann zu einem Schwarzen Loch zusammen. Aber nicht jeder sterbende Stern erzeugt einen Gammablitz, sondern nur einer aus etwa einer Million - deshalb dürften jene Sterne, die solche Blitze erzeugen, in einer ihrer Eigenschaften etwas Besonderes darstellen.

Illustration eines Gammastrahlenausbruchs, Bild: ESO/A Roquette

In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature stellen zwei Teams mit insgesamt mehr als 100 beteiligten Forschern nun den bislang ältesten Gammastrahlenausbruch vor. Am 23 April 2009 entdeckte der NASA-Satellit Swift im Sternbild Löwe einen Gammablitz, der zehn Sekunden dauerte und nach dem Datum seiner Sichtung die Bezeichnung GRB 090423 erhielt.

Schnell erreichte die Meldung die erdgebundenen Teleskope, und schon nach 20 Minuten war das United Kingdom Infra-Red Telescope auf Hawaii auf die Position des Blitzes am Himmel ausgerichtet, es folgten andere Observatorien überall auf der Welt – vom Very Large Telescope der ESO in Chile bis zum Telescopio Nazionale Galileo auf der Kanareninsel La Palma. Die Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftlergruppen von Institutionen aus der ganzen Welt ermöglichte die Bobachtung des Nachleuchtens des Blitzes auf allen Wellenlängen, also in den Bereichen der Röntgen-, der ultravioletten, der optischen, der infraroten und der Radiostrahlung.

Die Analyse der Rotverschiebung, der Verzerrung der Strahlung durch die Expansion des Universums, ergab einen Wert von 8,1 bzw. 8,2 – das bedeutet, dass das Licht von GRB 090423 mehr als 13 Milliarden Jahre brauchte, um bei uns einzutreffen. Die Supernova des Sterns, die diesen Gammablitz erzeugte, fand also vor 630 Millionen Jahren statt, im Dunklen Zeitalter, als das Universum gerade mal 4,5 Prozent seines heutigen Alters erreicht hatte und noch viel kleiner war als heute.

Nach dem Urknall erkaltete das Universum schnell, während es sich ausdehnte. Nach etwa 400.000 Jahren formten sich aus freien Elektronen und Protonen erste neutrale Atome und im folgenden Dunklen Zeitalter des Kosmos erste Sterne und Galaxien. Bild: Bing Zhang/Nature

Die Ergebnisse der Forschergruppen um Nial R. Tanvir von der University of Leicester und Ruben Salvaterra von Istituto Nazionale di Astrofisica, INAF stellen einen neuen Rekord da. Nie zuvor haben Menschen derartig weit in die Tiefen des Weltalls und zugleich in die Vergangenheit geblickt. Das zuvor älteste kosmische Objekt war eine Galaxie mit einer Rotverschiebung von 6,96, der älteste Gammastrahlenausbruch GRB 080913 mit einem Wert von 6.7 – und damit knapp 200 Millionen Jahre jünger als GRB 090423. Nial Tanvir hält fest:

Zitat
Mit einer Rotverschiebung von 8,2 ist dies der am weitesten entfernte Gammastrahlenausbruch, der je beobachtet wurde, und es ist auch das am weitesten entfernte Objekt, das jemals - irgendwie - entdeckt wurde. Diese Entdeckung zeigt die Wichtigkeit der Gammastrahlenausbrüche für die Untersuchung des am weitesten entfernten Teils des Universums. Sicher werden künftig sogar noch weiter entfernte Ausbrüche in der Zukunft gefunden, die ein Fenster zum Studium der allerersten Sterne und das ultimative Ende des Dunklen Zeitalters im Universum öffnen.

Der rote Punkt in der Mitte dieser Aufnahme des Nachthimmels zeigt GRB 090423 – die umliegenden Sterne und Galaxien sind viel jünger. Bild: A.J.Levan & N.R.Tanvir

Wieder einmal ein neuer Rekord durch die jüngste Generation von Teleskopen, die sich als Zeitmaschinen erwiesen, die zunehmend einen Einblick in die früheste Epoche des Universums ermöglichen.

Die Analyse der gewonnen Daten von GRB 090423 zeigt, dass der sterbende Stern, der diesen Ausbruch verursachte, zwar in die Frühzeit der Sternenentstehung im Universum gehört, aber nicht zur allerersten Generation der Sterne. Schwere Elemente wie Kohlenstoff, Stickstoff oder Sauerstoff bildeten sich erst in den Sternen.

Der Stern, der GRB 090423 erzeugte, gehört nach Meinung der beteiligten Forscher wahrscheinlich bereits zur zweiten Generation der stellaren Ahnen, seine Supernova reicherte die Umgebung mit einem höheren Metallgehalt an und schuf so die Voraussetzung für Sterne der dritten Generation wie unsere Sonne. Unser Sonnensystem, die Planeten, die Erde und nicht zuletzt wir selbst bestehen aus Sternenstaub, aus Materie, die mehrfach den Kreislauf vom werden und Vergeben der Sterne durchlaufen hat.

Die Kosmologie hat immer mehr Möglichkeiten, immer weiter ins All und damit zurück in die Vergangenheit zu blicken. Durch die Erkenntnisse über die Entstehung der ersten Sterne und Galaxien gewinnen wir Basiswissen über die grundsätzliche Beschaffenheit des Universums.

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Das Ende des "Fermi Paradoxon" und das Schweigen im Äther
« Antwort #202 am: 02 November, 2009, 10:58 »
Anmerkungen zum Fermi-Paradoxon – Teil 2

Der italienische Kernphysiker und Physik-Nobelpreisträger von 1938, Enrico Fermi (1901-1954), warf im Sommer 1950 im Beisein von drei weiteren Wissenschaftlern während eines Gesprächs in einer Kantine des geheimen US-Atom-Forschungslabor "Los Alamos National Laboratory" in New Mexiko (USA) beiläufig die simple Frage auf: Wo sind sie? Als Enrico Fermi das Fernbleiben der Aliens als Indiz dafür wertete, dass diese nicht existieren, war das vermeintliche Fermi-Paradoxon geboren. In Wahrheit aber ist dieses alles andere als ein echtes Paradoxon, kann doch das Schweigen im kosmischen Äther die Folge unzähliger Gründe sein …

Die Kohlenstoff-Chauvinisten

Möglicherweise hat die bisherige erfolglose Suche nach künstlichen Signalen aber einen viel profaneren Grund. Wahrscheinlich haben hochstehende außerirdische Lebensformen den Informationsmüll unserer Zivilisation längst aufgefangen, der seit 1906 in Form von Radiowellen unüberhörbar peu à peu ins All wandert. Schlimmstenfalls sind sie dabei auf den TV-Abfall der weltweit verstreuten Privatsender gestoßen, die in der Vergangenheit den meisten geistig-elektromagnetischen deutschen Unrat fabriziert haben. Da diese Daten bekanntlich nicht gerade ein allzu rosiges Psychogramm der Menschheit liefern, könnten einige unserer in Erdnähe lebenden Brüder und Schwestern beim Studieren dieser Signale durchaus einen intellektuellen Kulturschock erlitten haben. Sie hätten allen guten Grund, an unserem Verstand zu zweifeln. Die Visitenkarte, die wir nämlich bislang abgegeben haben, ist alles andere als einladend. Sie ist im Gegenteil sogar höchst ausladend, weil sie von einer streitsüchtigen Spezies stammt, zu der zumindest die friedlich gesinnten Kulturen auf Abstand gehen. "Würden sie uns allein an den Kriegs- und Terrorberichten der TV-Nachrichten messen", so der deutsche SETI-Experte Sebastian von Hoerner (1919-2003) , "dürften wir uns über ihr Schweigen wohl kaum wundern."


Vielleicht vernebelt unsere anthropozentrische Hybris ja auch nur den Blick auf Lebensformen, die sich eines nichtbiologischen Daseins erfreuen und ein Leben jenseits der DNA und des reaktionsfreudigen Elements Kohlenstoff führen. Schließlich sehen und erkennen Kohlenstoff-Chauvinisten nur das, was sie erwarten. Eventuell haben die Außerirdischen im Gegensatz zu uns eine komplett andere Biochemie oder existieren als reine Geistwesen, als formlose Lebensformen, die aus purer Energie bestehen und logischerweise keine Teleskope besitzen, weil sie zwangsläufig schlechte Handwerker und Ingenieure sind. Gegebenenfalls beherrschen sie aber die Technik der Gedankenübertragung und könnten immerhin mit Telepathie-begabten Aliens Kontakt aufnehmen. Wer weiß, vielleicht sind schon zahlreiche fremde Gedankenströme auf uns niedergeprasselt, ohne dass unser Denkapparat eine reelle Chance gehabt hätte, diese als solche wahrzunehmen und in irdische Gedanken zu übersetzen.

Elektromagnetische Hürden

Aber selbst technologisch bewanderte Arten, die auf Radio- und Lichtwellen als interstellaren Informationsträger schwören und über das notwendige Instrumentarium verfügen, müssten nicht automatisch die Frequenzbereiche frequentieren, die irdische SETI-Forscher aus diversen Gründen bevorzugen. Nicht auszuschließen ist, dass fremde Technologien die von uns bevorzugte 21-Zentimeter-Wasserstofflinie, auf der das Element Nr. 1 im Universum emittiert, der Wasserstoff, völlig ignorieren und stattdessen in Wellenbereichen jenseits unserer Vorstellungskraft operieren.

Bei der Jagd nach der intelligenten Grußbotschaft aus einer anderen Welt kommt auch stets der räumlichen und zeitlichen Ebene große Bedeutung zu. Schließlich könnten Licht- und Funksignale aus den Tiefen des Alls unseren Planeten schon vor Millionen Jahren passiert haben – oder erst in ferner Zukunft erreichen. Genauso gut könnte die im Wellenmeer dahin treibende extrasolare Flaschenpost jetzt, just in diesem Moment, ans Erdufer driften, ohne dass wir dies bemerken respektive jemals bemerken werden. Sollten jedoch die Adressanten nur eine einzige Flaschenpost in die Strömung des astralen Ozeans geworfen haben und nicht permanent "nachwerfen", wäre das Kontakt-Zeitfenster in der Tat ausgesprochen eng. Da Licht- und Funksignale nicht warten, sondern stetig weiterziehen und sich mit zunehmender Distanz über einen immer größeren Radius im Raum verteilen und zeitgleich an Energie verlieren, sind die Chancen ungleich größer, sich zu verpassen als zueinander zu finden. Wer also nicht am richtigen Küstenabschnitt zum rechten Zeitpunkt wartet, um das unbekannte Strandgut aufzufischen, zieht leere Netze ein. Und wer zum falschen Zeitpunkt seine Botschaft auf die Reise schickt, wird keinen Abnehmer finden. So manch Schiffbrüchiger, der einst an einer einsamen pazifischen Insel strandete und dort zwangsläufig seinen Lebensabend verbringen musste, könnte ein Liedchen davon singen, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, eine Flaschenpost erfolgreich dem richtigen Empfänger zuzuführen.

Interagierende Galaxien. Auch in ihnen könnte Leben durchaus überleben. Bild: NASA, ESA, and the Hubble Heritage Team (STScI/AURA)

Das Hauptproblem dürfte die kurze Lebensspanne intelligenter Zivilisationen sein. Denn gemessen am Alter des Weltalls sind selbst lang lebende Kulturen bestenfalls kosmische Eintagsfliegen. So könnte etwa eine intelligente Lebensform in relativer Erdnähe – sagen wir mal in 50 Lichtjahren Entfernung – ihren evolutionären Zenit bereits vor einer Milliarde Jahre überschritten haben und mittlerweise wieder von der kosmischen Bühne abgetreten sein, während für eine andere Zivilisation der Vorhang zum ersten Akt des Lebens erst in einer Milliarde Jahre aufgeht. Schlimmstenfalls könnte eine längst untergegangene Zivilisation eine Nachricht von einer anderen Kultur erhalten, die desgleichen das Zeitliche gesegnet hat. Da sich zwischen dem Absenden und Auffangen einer intergalaktischen Nachricht ungeheure Distanzen und deshalb auch ungeheure Zeiträume erstrecken, ist die Wahrscheinlichkeit überdies extrem hoch, dass das Gros der Hochkulturen im Universum seine gut geschnürten Radio-, und Laserpakete unbemerkt aneinander vorbei funkt und pulst. Es müsste schon viel Glück im Spiel sein, wenn wenigstens einer von beiden die dünne elektromagnetische Nadel im Sternhaufen findet.

Der galaktische Club

Darüber hinaus sollten wir einkalkulieren, dass viele Technologien auf anderen Planeten das Stadium der Laser- und Radioastronomie längst hinter sich gelassen haben könnten und daher bei der Suche nach einem interplanetaren Gesprächspartner auf ganz andere Techniken und Methoden setzen. Sie könnten eine völlig andere, weitaus effizientere Technologie nutzen, die wir noch nicht kennen oder nicht als solche erkennen. Es ist gewiss kein Zufall, dass sich gegenwärtig in SETI-Kreisen die Stimmen mehren, verstärkt ein Auge auf alternative Verfahren zu werfen. Eine Überlegung zielt darauf ab, dass außerirdische Zivilisationen anstelle von Radio- und Lichtwellen ausschließlich hochenergetische Neutrinostrahlen zur Übermittlung von Botschaften anwenden könnten. Tatsächlich durchdringen Neutrinos im Gegensatz zu Radio- oder Lichtsignalen, die auf ihrer Odyssee durchs Universum ständig Gefahr laufen, von Materie abgeblockt zu werden, mit Leichtigkeit jedwede Form von Materie – ohne an Masse zu verlieren. Ein idealer Träger für komplexe Informationen. Eine technisch weit fortgeschrittene fremde Kultur könnte sich diesen Umstand zunutze gemacht und eine auf Neutrinos gestützte exoplanetare Datenleitung errichtet haben. Die von ihnen versandten kryptischen Neutrino-Botschaften könnten dann gleichwohl nur Lebensformen schlüssig entcodieren, die ungefähr das intellektuell-technische Niveau des Absenders haben.

Metaintelligente Zivilisationen würden nur jenen Kulturen die Hand reichen und Aufwartung machen, die ein bestimmtes technisches und geistiges Niveau erreicht haben. Ähnlich der obersten Direktive im "Star-Trek"-Kosmos, der zufolge die Vereinigte Föderation der Planeten nur mit Kulturen einen direkten Umgang pflegt, welche die licht- bzw. überlichtschnelle Raumfahrt beherrschen, könnten die Außerirdischen im realen Kosmos einem Codex galactica folgen. In ihren galaktischen Club nähmen sie nur die Besten der Besten auf. Nur wer im kosmischen PISA-Test die vorderen Plätze belegt, ist im erlesenen Kreis der galaktischen Elite willkommen. Für Lebewesen auf jungen Welten hingegen, die noch am Anfang ihrer Evolution stehen, gilt das Nichteinmischungsprinzip. Sie bleiben außen vor, damit ihre kulturelle und geistige Entwicklung unabhängig von externen Einflüssen in aller Ruhe vonstatten gehen kann.

Sollten die Aliens uns zu diesen zählen, bräuchten wir uns über ihr Schweigen natürlich nicht zu wundern. Wir wären in deren Augen, sofern vorhanden, vermutlich nicht mehr als ein weiteres Mitglied ihres "galaktischen Zoos". Wie andere unterwickelte Arten auf vielen Planeten würden sie uns ständig observieren und studieren, teils aus wissenschaftlichen Gründen, teils zur reinen Unterhaltung oder Belustigung. Vielleicht erfreuen sie sich aber auch nur an unserer Welt und erachten sie im Gegensatz zu ihren hiesigen Bewohnern als prachtvolles und farbenfrohes Juwel, als ein Naturschutzgebiet, das unbedingt bewahrt und geschützt werden muss, zur Not auch vor uns.

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Mit einem gigantischen Ballon in Richtung Sonne
« Antwort #203 am: 08 November, 2009, 11:13 »
Im Juni startete das größte Sonnenteleskop, das je die Erde verlassen hat – und jetzt liegen die ersten spektakulären Bilder vor

Das tonnenschwere Teleskop stieg mit einem Ballon in die obere Schicht der Atmosphäre der Erde, um möglichst störungsfrei unser Zentralgestirn zu beobachten. Im Fokus standen die Magnetfelder der Sonne, die für ihre Aktivität verantwortlich sind. Die Mission verlief erfolgreich und präsentiert jetzt erste Aufnahmen.

Am 8. Juni stieg ein gigantischer Heliumballon in den Himmel über Nordschweden, wo zu dieser Jahreszeit die Sonne nie untergeht. An dem 300 Meter langen Schlauch baumelte das mehrere Tonnen schwere Teleskop namens Sunrise, ein Projekt des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau, des Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik in Freiburg, des High Altitude Observatory in Boulder, des Instituto de Astrofisica de Canarias auf Teneriffa, des Lockheed-Martin Solar and Astrophysics Laboratory in Palo Alto, der Columbia Scientific Ballooning Facility der NASA und der schwedischen Weltraumbasis ESRANGE.

Der Start verlief erfolgreich und der Ballon schwebte hinauf in die Stratosphäre; auf dem Weg in den Himmel empor dehnte sich das Gas langsam aus, um zuletzt in 37 Kilometer Höhe den ganzen Ballon mit einem Durchmesser von etwa 130 Metern auszufüllen.
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In der Stratosphäre angekommen, sorgten die Polarwinde für den geplanten Weg nach Westen. Am 14. Juni endete die erfolgreiche Reise im Norden Kanadas auf Somerset Island, einer großen Insel im Territorium Nunavut an der Nordwestpassage. Der Ballon hat sich wie geplant gelöst, und Sunrise schwebt an einem Fallschirm sanft hinab zur Erde, wo die Wissenschaftler es in Empfang nahmen.

Start der 6 Tonnen schweren Sunrise-Mission im nordschwedischen Kiruna von der Weltraumbasis ESRANGE am 8. Juni 2009. Bild: Swedish Space Corporation

Ein Teleskop an einem Ballon hoch hinauf über die Erde zu schicken, ist deutlich billiger als ein Raketenstart in den Weltraum. Und die Bedingungen in der Stratosphäre ermöglichen dennoch eine weitgehend störungsfreie Beobachtung der Sonne, denn Sunrise hatte in dieser Höhe 99 Prozent der atmosphärischen Störungen wie Luftturbulenzen hinter sich gelassen. Außerdem konnte das Teleskop, dessen Hauptspiegel einen Meter misst, auch scharfe Bilder im ultravioletten Bereich schießen, da dieses Lichtspektrum nicht wie auf der Erdoberfläche weitgehend von der Ozonschicht weggefiltert wird.

Spektakuläre Auflösung

Hoch im Norden geht die Sonne im Juni nie unter, das Sonnenobservatorium könnte also rund um die Uhr ihre Oberfläche beobachten, und dabei viele Bilder im ultravioletten Licht aufnehmen und zugleich das Magnetfeld messen. Sunrise gelang es, die feinen Strukturen unseres Zentralsterns mit einer Auflösung von bis zu 35 Kilometern sichtbar zu machen. Die Forscher erklären, dass entspräche dem Erkennen einer Ein-Euro-Münze aus einer Distanz von 100 Kilometern.

Körnige Sonne: Die Aufnahmen zeigen die sogenannte Granulation in vier verschiedenen Farben im nahen ultravioletten Licht. Der Bildausschnitt deckt 1/20000 der gesamten Oberfläche ab. Die hellen Strukturen sind die Grundbausteine der Magnetfelder. Bild: Max-Planck-Gesellschaft

Unsere Sonne strahlt nicht immer gleich. Ihre Aktivität ist unterschiedlich und unterliegt einem 11jährigen Zyklus. Magnetisch Strukturen spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn wenn magnetische Kraftlinien aus dem Innern zur Oberfläche durchstoßen, erzeugen sie die Sonnenflecken und folgende Sonnenstürme – mit Auswirkungen auch auf die Erde, zum Beispiel in Form gestörten Funkverkehrs.

Sunrise ermöglicht jetzt durch seine Beobachtungsdaten die Überprüfung der Modelle der auf der solaren Oberfläche ablaufenden physikalischen Prozesse, die bislang detailliert nur in Computermodellen simuliert worden waren. Die Wissenschaftler versprechen sich davon, das Verständnis der Sonne und ihrer Aktivität einen großen Schritt voranzubringen.

Das Ballon fahrende Sonnenobservatorium hat Detailaufnahmen geliefert, wie es sie zuvor nicht gab. Das gilt vor allem für den ultravioletten Bereich des Lichts. Im Fokus des Interesses der Forscher-Gruppe steht der Zusammenhang zwischen der Magnetfeldstärke und der Helligkeit magnetischer Strukturen auf der Sonnenoberfläche.

Das Instrument IMaX bildet nicht nur die Sonnenoberfläche ab, es macht auch Magnetfelder sichtbar, die sich im polarisierten Licht als schwarze oder weiße Strukturen verraten.Bild: Max Planck Gesellschaft

Achim Gandorfer, Sunrise-Projektwissenschaftler am MPS erläutert, wie SUNRISE selbst kleinste Magnetfelder mit bisher unerreichter Detailgenauigkeit abbilden konnte:

Zitat
Dank seiner exzellenten optischen Qualität konnte das Instrument SUFI die sehr kleinen magnetischen Strukturen mit hohem Intensitätskontrast abbilden, während das Instrument IMaX gleichzeitig das Magnetfeld und die Strömungsgeschwindigkeit des heißen Gases in diesen Strukturen und ihrer Umgebung aufzeichnete.

Insgesamt hat Sunrise 1,8 Terabyte an Beobachtungsdaten mitgebracht, die weiter von den Wissenschaftlern ausgewertet werden. Weitere spannende Erkenntnisse sind zu erwarten.

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Der Arecibo-Party-Gag
« Antwort #204 am: 16 November, 2009, 13:48 »
Heute vor 35 Jahren sandten Wissenschaftler erstmals gezielt eine interplanetare Botschaft ins All

Am 16. November 1974 entließ der SETI-Pionier Frank Drake mit dem weltgrößten (nicht schwenkbaren) Radioteleskop in Arecibo (Puerto Rico/USA) während einer Eröffnungsfeier eine Flaschenpost ins Wellenmeer des astralen Ozeans. Damals visierte Drake den 25.000 Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen Messier 13 an, berücksichtigte dabei aber nicht die Rotationsbewegung der Milchstraße. Dass jemand oder etwas in ferner Zukunft auf die Arecibo-Botschaft antwortet, ist höchst unwahrscheinlich, kann aber, obwohl das morsealphabet-ähnliche dreiminütige Radiosignal an M13 vorbei ziehen wird und der wissenschaftliche Gehalt der Nachricht vergleichsweise gering war, nicht ausgeschlossen werden.

Alles fing mit dem durch Materialermüdung bedingten Zusammenbruch des weltgrößten unbeweglichen, im Durchmesser 305 Meter großen Arecibo-Radioteleskops in Puerto Rico (USA) an, der sich im Jahr 1971 ereignete und umfangreiche Reparaturarbeiten nach sich zog, die drei Jahre währten. Zur Freude der Wissenschaftler präsentierte sich die Riesenschüssel nach dem Wiederaufbau mit einer weitaus besseren Konfiguration als vor dem Crash, wodurch ihre Messempfindlichkeit ungeahnte Höhen erreichte. Hatte das Teleskop vor den Umbauten noch eine Reichweite von 6000 Lichtjahren, so erhöhte sich diese nach der Umrüstung gleich um den Faktor zehn. Im Bereich des Radiospektrums erschloss sich mit einem Male (fast) die ganze Milchstraße als weitläufige Kommunikationslandschaft. Über sehr große Entfernungen konnte somit das Arecibo-Teleskop zumindest theoretisch mit einem gleichartigen extraterrestrischen Pendant in Kontakt treten.


Allein diese Möglichkeit inspirierte Frank Drake und einige Mitarbeiter des Arecibo-Teleskops, die Wiedereinweihung des Observatoriums im Rahmen einer würdigen Feier zu zelebrieren. In seiner Funktion als Direktor des staatlichen Astronomie- und Ionensphären-Zentrums war Drake der Herr der Arecibo-Antenne und zugleich der Zeremonienmeister aller Festivitäten, was im Klartext bedeutete, dass er auch für den Ablauf des angedachten Festaktes verantwortlich war. Doch wie sollte die Inbetriebnahme des modifizierten Arecibo-Teleskops angemessen gewürdigt werden? Sollte nicht irgendetwas Originelles den festlichen Akt bereichern? – Eine Lösung des Luxusproblems fand sich schnell. Hierbei tat sich nicht – wie in einschlägigen Büchern oft behauptet – Frank Drake als Ideengeber hervor, sondern kurioserweise seine Sekretärin Jane Allen.

Sie unterbreitete als Erste den Vorschlag, die Feierlichkeiten mit einer Radiobotschaft an Außerirdische abzurunden und der Veranstaltung dadurch eine mysteriöse Aura zu verleihen. Damit das irdische Kosmogramm wirklich von Intelligenz zeugte, machte sich Drake unversehens an die Arbeit. Entgegen vielen Darstellungen in der Literatur verfasste er aber das legendäre Arecibo-Piktogramm nicht alleine, sondern unter tätiger Mithilfe dreier weiterer Wissenschaftler.

Das unter einem gewissen Zeitdruck komponierte Piktogramm setzte sich aus insgesamt 1679 Zeichen zusammen, die sich selbst wiederum auf 73 Reihen zu je 23 Zeichen verteilten. Wie Mosaiksteine fügten sich die einzelnen Elemente zu einem kleinen Bildzeichen, das eine bestimmte Information übermitteln sollte. So platzierte Drake am oberen Anfang der Graphik die Zahlen eins bis zehn im Dualsystem, direkt darunter eine Zahlenfolge, die die wichtigsten chemischen Elemente für die Ausbildung biologischen Lebens versinnbildlichen sollte (Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Phosphor). Neben anderen Informationshäppchen wie etwa der Bevölkerungsanzahl der Erde im Jahr 1974 (vier Milliarden) und den neun Planeten (heute sind es bekanntlich nur noch acht) servierte das Piktogramm den Aliens auch eine Grafik der Doppelhelix und der DNS-Moleküle. Über allem aber thronte das bekannteste und berühmteste Motiv: die gorilla-ähnliche geschlechtslose Menschengestalt, die zumindest dem irdischen Betrachter direkt ins Auge springt, weil sie von allen Elementen am leichtesten zuzuordnen ist. Ob außerirdische technisch versierte Lebewesen dies ähnlich sehen, sei einmal dahingestellt. Auch die letzte, am unteren Rand des Bildtelegramms platzierte Struktur ist mit ein wenig Fantasie gut zu erkennen: Sie symbolisiert ein Radioteleskop, genauer gesagt die Arecibo-Schüssel, den Absender des Funksignals.

Die Arecibo-Message. Bild: Frank Drake (UCSC) et al., Arecibo Observatory (Cornell, NAIC)

Um sicher zu gehen, dass das Diagramm nicht "böhmische Dörfer" abbildet und ET eine echte Chance hat, den Wort- und Bildpunkt-Strichlaut zu verstehen, sandte Drake seinen ersten Entwurf an Carl Sagan, der zu diesem Zeitpunkt in Cornell als Direktor des Universitätslaboratoriums für planetarische Studien weilte.

Zitat
Die meisten Dinge fand er sehr schnell heraus, was mich unendlich freute. […] Mir war allerdings klar, dass Carls rasches Verständnis noch lange keine Garantie dafür sein konnte, dass ein Außerirdischer bei der Entschlüsselung denselben Erfolg haben würde.

Der Zeitzeuge Sebastian von Hoerner bestätigt, dass noch weitere "sehr gescheite Wissenschaftler" das Bildtelegramm zu Gesicht bekommen und hier und da indirekt auch einige Verbesserungsvorschläge angebracht haben, weil keiner von ihnen anfangs alles richtig dechiffrieren konnte – auch er selbst nicht.

Als am 16. November 1974 die Party stieg und die mit Sonderbussen angekarrten 250 Anwesenden die renovierte und modernisierte Reflektorschüssel mit Sekt und Champagner willkommen hießen, kamen gleichwohl nicht alle angereisten Gäste auf ihre Kosten. Schließlich folgte das Highlight der Feier praktisch mit Beginn der Gala. Wer zu spät kam, wusste allerdings nicht, dass er zu spät kam und Gefahr lief, den Höhepunkt der Festivität zu verpassen. Drake behandelte nämlich im Vorfeld sein Vorhaben top secret und terminierte den Zeitpunkt der Sendung auf 13.00 Uhr mittags (Ortszeit). Dies aus gutem Grund. Schließlich befand sich zu diesem Zeitpunkt der 25.000 Lichtjahre entfernte und aus 300.000 Sternen bestehende Kugelsternhaufen M13 (Sternbild Herkules), den Drake als Zielregion gewählt hatte, genau über Arecibo.

Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 13. Bild: ESA/NASA

Um die Vorführung mit einer Prise Theatralik zu würzen, versahen Drake und einige Mitarbeiter die 169 Sekunden lange Übertragung mit einigen dramaturgischen Effekten. So signalisierte, nachdem die Reden und Lobpreisungen auf Arecibo und die SETI-Idee beendet waren, eine laute Sirene den Anfang der Transmission. Für alle sicht- und hörbar schwenkte der immense Hängearm der Arecibo-Schüssel in seine Observationsposition ein. Während die Mittagssonne sich ihrem höchsten Stand am Taghimmel näherte und so manch ausgedörrte Kehle angesichts der für Puerto Rico nicht gerade untypisch tropischen Hitze dem Alkohol anheimfiel, verrichtete die 305-Meter-Antenne nüchtern und trocken ihr Werk. Da das bei der Sendung entstehende Übertragungsgeräusch simultan über die Lautsprecher übertragen wurde, entfaltete sich eine eigentümliche Atmosphäre wie Frank Drake bestätigt:

Zitat
Dann erfüllten die zweistimmigen Töne der Botschaft die Luft wie das Klimpern einer seltsamen Musicalmelodie auf einem gigantischen Synthesizer. Dieses Lied, das so einzigartig und voller Sehnsucht war, bewegte uns tief.

Ob es dem Alkohol geschuldet war oder der Einzigartigkeit der Darbietung – einige Damen sollen bei dem Theater eine Gänsehaut, einige hartgesottene Wissenschaftler sogar feuchte Augen bekommen haben.

Mit einer Sendeleistung von einer halben Million Watt, die sich in einem Strahl mit einer effektiven Leistung von zirka 20 Trillionen Watt konzentrierte, verabschiedete sich das Bildtelegramm vom Arecibo-Reflektor. Auf einer Grundfrequenz von 2,388 Gigahertz (Ghz) respektive einer Wellenlänge von 12,6 Zentimetern entfernte sich das kompakte Radiosignal mit Lichtgeschwindigkeit. Dank des neuen Reflektors, der nebenher bemerkt nach seiner Überholung das erste Mal in Betrieb ging, konnte der energiereiche Strahl derart stark und kompakt gebündelt werden, dass sein Durchmesser auf nur zwei Bogenminuten schrumpfte. Hätte jemand den Puls beispielsweise zum Mond gelenkt, hätte dieser nur die Fläche einer der größeren Krater beleuchtet. Und würde die Flaschenpost dereinst den kugelförmigen Sternhaufen M13 und eine dort lebende Zivilisation erreichen, wäre die Radiostrahlung des Signals 10 Millionen Mal stärker als jene, die sie von unserer Sonne empfangen würden.


Über die Sendegeschwindigkeit von 10 Bits pro Sekunde, mit der das Piktogramm enteilte, werden vielleicht zukünftige, mit einem Emotionschip bestückte Computer herzhaft lachen. Aber für das Übertragungstempo gab es einen wissenschaftlich-seriösen und einen dramaturgisch-unseriösen Grund. Einerseits wollten Drake und seine Kollegen auf diese Weise Übertragungsfehler weitestgehend minimieren, andererseits aber auch verhindern, dass eine zu schnelle Botschaft die Partygäste überfordern und eine zu langsame dieselben langweilen könnte.

Doch während das gekonnt in Szene gesetzte Festspiel, das die geladenen Komparsen in Arecibo so verzückte, mit einigem Brimborium über die Bühne ging, zeigte sich der britisch-königliche Hofastronom Sir Martin Ryle einige Tausend Meilen entfernt alles andere als begeistert. Nachdem die Nachricht über das Piktogramm von Arecibo über die Ticker gegangen und von vielen Zeitungen sensationslüstern kolportiert worden war, polterte der Engländer gegen die in seinen Augen höchst unsinnige und gefährliche Aktion. Ryle, dem in Astronomenkreisen der Ruf vorauseilte, ausgesprochen exzentrisch zu sein, verlieh in einer Petition an den Präsidenten der Internationalen Astronomischen Union (IAU seiner Sorge Ausdruck, dass das versandte starke Signal durchaus böswillige und aggressive außerirdische Zivilisationen anlocken könnte. Immerhin habe es die Position der Erde verraten und könne daher schlimmstenfalls feindlich gesinnte Aliens zu einem kosmischen Eroberungsfeldzug mit dem Hauptziel Erde ermuntern. Obwohl Ryles Aufforderung an die IAU, weitere Sendungen dieser Art per Resolution strikt zu unterbinden, kein Gehör fand und der exaltierte Astronom von weiteren Vorstößen dieser Art absah, flammte dieselbe Diskussion zwei Dekaden später wieder auf – dank Steven Hawking und David Brin.

Die Arecibo-Schüssel in Puerto Rico. Bild: Courtesy of the NAIC - Arecibo Observatory, a facility of the NSF

Allen Unkenrufen aus berufenem Munde zum Trotz – die Wahrscheinlichkeit, dass die Arecibo-Botschaft von 1974 jemals in außerirdische Hände fällt, sofern diese nicht ein anders Greif- und Tastsystem bevorzugen, ist höchst gering. Allein aufgrund der sehr kurzen zeitlichen Dauer des Signals schwinden die Chancen auf Erfolg. Träfe nämlich die knapp dreiminütige Arecibo-Flaschenpost auf ETs, täten deren Radioastronomen gut daran, währenddessen keine Kaffeepause einzulegen. Ihnen wäre zu wünschen, dass sie die Antennen zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Richtung drehen und die passende Frequenz abhorchen, weil Signale auf keinen warten, sondern unbeirrbar ihren Weg gehen.

Von Nachteil ist auch, dass das Kosmogramm auf einen klassischen Kugelsternhaufen gerichtet ist, wo in der Regel vergleichsweise alte Sterne mit Planeten hausen, die größtenteils aus Gas bestehen. Wie Astronomen aus den Spektrallinien von Kugelsternhaufen ablesen konnten, sind in solchen Regionen schwerere Elemente eine absolute Rarität, weshalb dort Gesteinswelten eher seltener anzutreffen sein sollten.

Bei alledem ist noch nicht einmal mehr sicher, dass die Arecibo-Post überhaupt ihr Zielgebiet trifft. Denn beim Absenden des Signals haben die Verantwortlichen dummerweise vergessen, die Eigenrotation unserer Milchstraße mit zu berücksichtigen. Dort, wo das Signal in knapp 25.000 Jahren auf den Kugelsternhaufen M13 treffen soll, wird mit größter Wahrscheinlichkeit nur leerer Raum sein. Die kleinere Materieoase M13 könnte dann schon einige Tausend Lichtjahre vom "Ankunftsort" des Signals entrückt sein.

Bild: Courtesy of the NAIC - Arecibo Observatory, a facility of the NSF

Angenommen, vernunftbegabte und technikbegeisterte Aliens würden trotz all dieser Widrigkeiten die akustischen Signale von 1974 registrieren, sähen sie sich der Herausforderung gegenüber, dem aus Nullen und Einsen bestehenden Binärcode eine bildhafte Information zu entlocken. Die Empfänger müssten nicht nur intelligent und fantasiereich sein, sondern vor allem auf die Idee kommen, die Abfolge von 1 und 0 in einem Gitternetz als Schwarzweißbild anzuordnen. Um die Größe der Matrix zu definieren, müssten sie zudem die Zahl 1679, also die totale Anzahl der Signal-Bits, in die einzigen beiden Primfaktoren 23 und 73 zerlegen. Beide Werte geben die Länge und Breite des Rechtecks vor, in dem die Informationen "abgebildet" sind. Und selbst wenn die Adressaten einst das Piktogramm sähen und studierten, bliebe schlussendlich völlig offen, ob sie das Bildrätsel im Sinne ihrer Urheber interpretierten. Denn was wäre, wenn sie auf dem Gebiet der Geometrie und Algebra von völlig anderen Prämissen ausgingen?

Resümierend bleibt festzuhalten, dass sich die Arecibo-Nachricht in wissenschaftlicher Hinsicht eher bescheiden ausnimmt. Zum einem ist mit Blick auf die zuvor genannten Punkte die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass wir mit dieser Nachricht jemals einen geistreichen Ertrag erwirtschaften, zum anderen präsentiert sich das Zeitfenster als schlichtweg zu groß, da wir frühestens erst in 50.000 Jahren mit einer Antwort rechnen dürfen. Nein, die berühmte Arecibo-Botschaft geriet zu einem leicht überhastet formulierten Kosmogramm, das mitnichten ein ernst zunehmender Versuch war, mit Aliens eine feste Kommunikationsverbindung aufzunehmen. Bestenfalls war sie, wie der Wissenschaftsjournalist Ulf von Rauchhaupt konstatiert, ein PR-Gag. Sie war vielleicht noch nicht einmal das. Denn letzten Endes verkam das Bildtelegramm von Arecibo zu einem schlichten Party-Gag, der gezielt zur Erheiterung und Unterhaltung seiner Gäste beitragen und allen Anwesenden in Arecibo die Funktionstüchtigkeit des modernisierten Riesenteleskops vor Augen führen sollte. Das Ganze war nur, wie ein Beteiligter im Nachhinein bestätigte, ein höchst symbolischer Akt.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Die Wow-Signal-Legende
« Antwort #205 am: 23 November, 2009, 09:21 »
Der heißeste Kandidat auf ein außerirdisches Funksignal lässt viele SETI-Forscher kalt

Als das "Big-Ear"-Radioteleskop der Ohio State University in Columbus (US-Bundesstaat Ohio) am 15. August 1977 um 23.16 Uhr Lokalzeit ein ungewöhnlich starkes Signal ortete, nahm eine Legende ihren Lauf, die sich inzwischen verselbstständigt hat. Ob das vor 32 Jahren registrierte Funkfeuer wirklich ein Informationsfetzen einer außerirdischen Nachricht gewesen war, lässt sich im Nachhinein weder eindeutig beweisen noch eindeutig widerlegen. Fakt ist: Das Wow-Signal erfüllte zu keinem Zeitpunkt die strengen SETI-Vorgaben. Fakt ist auch, dass viele SETI-Astronomen von ihm wenig halten.

"Das Wow-Signal ist Teil der SETI-Geschichte. Ich glaube immer noch, dass es sich bei diesem durchaus um ein extraterrestrisches Signal gehandelt haben könnte", äußerte sich Frank Drake im Mai 2009 ganz bewusst im Konjunktiv über das ungewöhnlich starke Signal, das 1977 sage und schreibe 72 Sekunden lang pulsierte – 30 Mal stärker als alle Hintergrundgeräusche.

Kryptische Buchstabenfolge

72 Sekunden – das war eigentlich genau die Zeitspanne, in der sich das "Big-Ear"-Teleskop mit der Erdumdrehung durch den Empfangsbereich des Signals bewegte. Ein weiteres wichtiges Charakteristikum war, dass es sich von den 50 Kanälen, die der junge promovierte Radioastronom Jerry Ehman und seine Kollegen durchmusterten, nur auf einem einzigen zu erkennen gab. Ein derart extremes Schmalbandsignal kann nicht natürlichen Ursprungs sein, zumal die Bandbreite weniger als 10 Kilohertz betrug und die Frequenz des Signals bei 1420,405 Megahertz, also genau in dem Radiofenster lag, in dem "Erdlinge" aus Rücksicht auf radioastronomische Forschungen eigentlich nicht senden sollten. "Es war das eindrucksvollste Signal, was wir je gesehen hatten", erinnert sich Ehman, der an jenem denkwürdigen Tag die Messergebnisse als Erster zu Gesicht bekam. "Ohne nachzudenken schrieb ich auf den Rand des Computerausdrucks 'Wow'!" Anstatt als akustisches Signal in Erscheinung zu treten, offenbarte sich der legendäre kosmische Impuls auf dem Computer-Ausdruck als Zeichencode. Für Außenstehende waren die vom Rechner übersetzten Signalkurven, die sich in der Zahlen- und Buchstabenfolge "6EQUJ5" manifestierten, nichtssagend, für professionelle SETI-Radioastronomen freilich vielsagend.


Übersetzt bedeutet nämlich das kryptische Zahlenwort, dass ein engbandiges, sehr starkes Signal für einen kurzen Zeitraum Einzug gehalten hatte. In dem System, das Ehman und seine Kollegen damals verwendeten, repräsentierte jede Zahl von eins bis neun die Signalstärke über dem Hintergrundrauschen. Während die Ziffer 1 für ein schwaches Signal stand, indizierte eine 9 ein starkes. Ab der Signalstärke 10 übernahmen Buchstaben die Regie. Gemäß ihrer Folge (A, B, C und so weiter) steigerte sich die Signalintensität. Alle zwölf Sekunden wurde eine Zahl oder ein Buchstabe gedruckt, wobei Zahlenwerte über 4 und Schriftzeichen auf dem Computerpapier selten eine Beziehung eingingen. Kein Wunder also, dass im "Big-Ear"-Kontrollzentrum aufgrund der Kombination von hohen Ziffern und Buchstaben, wie im Falle des Wow-Signals, mit einem Male überall die Alarmglocken schrillten.

Keine Bestätigung

Die Aufregung war damals sehr groß. Vier Jahre lang hatten die Computer und Datenschreiber des Ohio-SETI-Programms nicht Ungewöhnliches registrieren können. Jetzt aber drängte sich plötzlich ein Signal auf, das sich offensichtlich sogar mit den Sternen bewegte. Das eigentliche Intelligenzmerkmal des Pulses bestand darin, dass er sich – ähnlich dem Läuten eines Telefons – selbst an- und ausschaltete. Während er sich im Teleskopstrahl befand, unterbrach er zwischenzeitlich den Sendefluss – wie bei einem Morsecode.

Reminiszenz an alte Zeiten – das "Big Ear". Bild: Big Ear/COSETI

Das "große Ohr", mit dem der Fund seinerzeit gelang, war eine rechteckig geformte Anlage, die an einen Fußballplatz erinnerte und nach ihrer Demontage 1998 tatsächlich eine sportive Verwendung fand. Aufgrund eines finanziellen Engpass wandelte die Universitätsverwaltung die Anlage in einen Golfplatz um. Wo jedoch in einem Fußballstadion normalerweise die Tore stehen, ragten 1977 auf der 110 Meter langen und 24 Meter breiten Aluminiumfläche jeweils am Ende des Feldes zwei gigantische Reflektoren empor, der eine flach, der andere parabolisch geformt. Im Verbund tasteten beide denselben Himmelsabschnitt nacheinander ab und erreichten gemeinsam die Empfindlichkeit einer 60-Meter-Schüssel. Die eingehenden Pulse, die das erste Strahlenbündel einfing, registrierte im Normalfall kurze Zeit später der zweite Reflektor. Durch einen Vergleich der Daten konnten die Radioastronomen das Störfeuer irdischer Sender nahezu ausschalten.

Aber ausgerechnet, als das Wow-Signal eintraf, registrierte nur die erste Antenne den starken Puls, während drei Minuten später der zweite Reflektor nicht mehr den geringsten Piepser aufzuzeichnen vermochte. Anderen unabhängigen Teleskopen erging es genauso. Auch das weitaus empfindlichere Interferometer-Radioteleskop Very Large Array (VLA) in New Mexico (USA) konnte kein Signal mehr auf derselben Position und Frequenz aufspüren. Obwohl das Ohio-Team den Herkunftsort des Wow-Signals – dieser lag nahe des Milchstraßenzentrums im Sternbild Schütze – insgesamt mehr als 100 Mal ohne Erfolg observierte, feiern viele SETI-Enthusiasten das Ereignis auch heute noch als den First Contact schlechthin.

Teleskopen-Duett : Zwei von 27 des Very Large Array (VLA). Bild:  NRAO/AUI

Dabei erfüllte der Impuls die strengen SETI-Vorgaben zu keinem Zeitpunkt: Das Signal wiederholte sich nicht, pulsierte nicht durchgehend für längere Zeit, konnte von keiner zweiten Antenne registriert werden, wies kein erkennbares systematisches Informationsmuster auf und überraschte mit keinem tiefgehenden Inhalt. Vor allem aber kam das Radiosignal für eine außerirdische Flaschenpost schlichtweg viel zu kurz daher. Welche kontaktfreudige intelligente ferne Kultur würde dermaßen sparsam und naiv sein, Funkbotschaften in Sekundenlänge über Tausende von Lichtjahren ins All zu senden?

Unheimliche Entdeckung?

Alle bisherigen Erklärungsversuche, das Signal mit einem natürlichen oder künstlichen Ursprung direkt in Verbindung zu bringen, endeten wenig zufriedenstellend. Mal wurden lokale Quellen und irdische Radiokommunikation als Urheber ausgeschlossen, weil die Wasserstofffrequenz zu jenem geschützten Bereich des Spektrums zählt, in dem keine kommerziellen oder militärischen Radiosender arbeiten dürfen. Ein anderes Mal konnten Planeten oder bekannte Asteroiden, Raumsonden im Sonnensystem oder Satelliten in Umlaufbahn desgleichen als Verursacher verworfen werden, da keines dieser Objekte zum Zeitpunkt des Kontakts die Bahn des Signals kreuzte. Auch TV-Signale, die in der Regel deutlich breiter respektive weniger schmalbandig daherkommen, fielen aus dem Kreis der üblichen Verdächtigen heraus. Einige SETI-Forscher gingen sogar soweit, das Ereignis auf Gravitationslinseneffekte oder interstellare Oszillation (ein Effekt ähnlich dem atmosphärischen Funkeln der Sterne) zurückzuführen. Solche Ideen jedoch verflogen genauso so schnell wieder wie sie gekommen waren.

Eingedenk dieser Überlegungen läuft das wahrscheinlichste Szenario darauf hinaus, dass das Wow-Signal tatsächlich außerirdischer Natur gewesen ist, aber eben nur außerirdischer und keineswegs künstlich-außerirdischer. Fakt ist, dass es nicht den geringsten Beweis dafür gibt, dass hinter alldem ein intelligenter Absender aus dem All steckt. Das Signal kam unbestritten von außerhalb der irdischen Atmosphäre, eventuell sogar aus dem interstellaren Raum. Hinter ihm jedoch gleich eine intelligente Botschaft zu vermuten, ist angesichts der dünnen Indizienkette und schmalen Beweislage fahrlässig und vor allem unwissenschaftlich. Schließlich könnte es ebenso gut ein fragmentarisch-elektromagnetisches Abfallprodukt eines uns bislang unbekannten astrophysikalischen Phänomens gewesen sein. Vielleicht verursachte die ganze Aufregung auch nur ein sowjetischer Spionage-Satellit oder eine verirrte irdische Forschungssonde. Die Koordinaten solcher orbitalen Vagabunden kann selbst der beste Prophet nicht vorhersehen.

Jedenfalls fußen die Behauptungen zahlreicher SETI-Fans, die mit dem Wow-Signal eine der unheimlichsten Entdeckungen in der Geschichte der Wissenschaft assoziieren, auf keinem wissenschaftlich festen Fundament. So warnt denn auch der bekannte SETI-Forscher Seth Shostak vor überschwänglichem Enthusiasmus. Er hält das Wow-Signal für vernachlässigbar, weil es zu keinem Zeitpunkt wissenschaftlichen Ansprüchen genügte.

Zitat
SETI-Wissenschaftler glauben … nur an Signale von E.T., wenn sie mehrmals und immer wieder zu sehen sind. Das Wow-Signal zeigte sich leider nur einmal. Daher konnte es die Wissenschaftler nicht überzeugen.

Jill Tarter, die Direktorin des SETI-Instituts in Mountain View (Kalifornien) und die weltweit bekannteste SETI-Wissenschaftlerin, geht noch einen Schritt weiter und kritisiert die Verklärung des Wow-Signals und die damit einhergehenden Konsequenzen für eine seriöse SETI-Forschung ganz offen.

Zitat
Dieses Signal hat den Test, der vor Störsignalen schützen sollte, gar nicht erst bestanden, ist trotzdem zu einem Teil der SETI-Folklore geworden und hat damit eine Art kleine Heimindustrie hervorgebracht, die über 20 Jahre Bestand hatte. Meiner Meinung nach war das für die Glaubwürdigkeit der SETI-Bestrebungen nicht förderlich.

Die vielleicht banalste Erklärung für das von Jerry Ehman aufgezeichnete weltberühmte Wow-Signal lieferte Jerry Ehman selbst. Seine Äußerung spiegelt zugleich das Dilemma wider, das seine "Entdeckung" in den letzten 30 Jahren heraufbeschworen hat. Während nämlich immer mehr SETI-Anhänger die "Botschaft" von 1977 mystifizieren sowie glorifizieren und bewusst in die Nähe eines ersten echten außerirdischen Kontaktversuchs rücken, kann sein Entdecker mit solchen Gedankengängen nicht viel anfangen. Wie seine Kollegen Seth Shostak und Jill Tarter sucht Ehman stattdessen nach wissenschaftlich haltbaren Thesen und Erklärungen. Auch wenn er in dieser Hinsicht noch nicht ganz fündig geworden zu sein scheint, hat er doch von der extraterrestrischen Hypothese im Sinne eines künstlichen Signals inzwischen spürbar Abstand genommen:

Zitat
Irgendetwas sagt mir, dass es ein erdgebundenes Signal war, vielleicht eine Reflexion von einem Stück Weltraumschrott.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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SETI@home sorgt für Diskussionen in den USA
« Antwort #206 am: 06 Dezember, 2009, 20:49 »
Für Aufsehen in den amerikanischen Medien sorgte kürzlich der Fall eines Admins, der gefeuert wurde, weil er SETI@home auf sämtlichen Schulrechnern installierte. Nun nahm der Projekt-Verantwortliche, Eric Korpela, Stellung.

Bei SETI@home handelt es sich um sogenanntes Distributed Computing: Rechenaufgaben werden mit Hilfe einer speziellen Client-Software zwischen den teilnehmenden Rechnern verteilt und so ohne teure Supercomputer erledigt. Als Anreiz für die Teilnehmer winken eine oftmals sehr engagierte Community, das Gefühl, bei interessanten wissenschaftlichen Projekten mitzuwirken, und auch der sportliche Wettkampf um möglichst viele durch Bearbeitung der Rechenaufgaben verdiente "Credits". Viele dieser Projekte, darunter auch SETI@home, laufen über die Plattform "BOINC" (Berkeley Open Infrastructure for Networked Computing) ab. Die Projekte decken die verschiedensten Forschungsbereiche wie Astrophysik, Kryptographie, Mathematik und Medizin ab. SETI@home, kurz für "Search Extraterrestrial Intelligence at home", ist das älteste und wahrscheinlich auch das bekannteste der teilnehmenden Projekte. Es befasst sich mit der Analyse von aus dem Weltraum aufgefangenen Radiowellen mit dem Zweck, intelligentes außerirdisches Leben zu suchen.

Dieses Projekt hatte es offenbar Brad Niesluchowski, einem IT-Administrator der Higley School District im US-Bundesstaat Arizona, so angetan, dass er die Client-Software direkt auf allen von ihm betreuten Rechnern installierte. Als das aufflog, folgte prompt die Kündigung. Zudem will die zuständige Bezirks-Leiterin, Dr. Birdwell, Schadenersatz in Höhe von 1,2 bis 1,6 Millionen Dollar verlangen - Niesluchowski glaubt, Birdwell habe eine "Vendetta" gegen ihn gestartet. Der Fall zog ein erhebliches Interesse der Netzgemeinde auf sich, weswegen sich Eric Korpela nun zur Stellungnahme im Namen der SETI@home-Projektverantwortlichen berufen fühlte. Er kritisiert, im Netz würden viele falsche Informationen kursieren und viele Reporter würden offenbar die Fakten falsch verstehen.

Korpela betont noch einmal einen Grundsatz, der seit Jahren bei der Anmeldung zu jedem Distributed Computing-Projekt deutlich im Netz zu finden ist: Wer SETI@home auf Computern installiert, die ihm nicht selbst gehören, benötigt in jedem Fall die Erlaubnis von dessen Besitzer. Bei beruflich genutzten Computern ist der Arbeitgeber um Erlaubnis zu bitten - ein Grundsatz, gegen den im jetzt so vieldiskutierten Fall womöglich verstoßen wurde. Es steht nicht zweifelsfrei fest, ob Niesluchowski mit Genehmigung "von oben" die Software installierte.

Einen der Gründe für diese Regel erläutert Korpela in seiner Stellungnahme ebenfalls: Computer ständig unter Volllast laufen zu lassen, ist nicht kostenlos. Korpela geht bei Rund-um-die-Uhr-Betrieb von jährlichen Mehrkosten von umgerechnet rund 50 Euro pro Computer aus, die allerdings je nach Hardware und Strompreisen variieren können.

Sorgen um die Lebensdauer der Hardware hält Korpela dagegen für unbegründet: Ihm sei keine Studie bekannt, die belege, dass es bei ausreichender Kühlung schädlich sei, den Prozessor dauerhaft unter Volllast laufen zu lassen. Auch sei die Software so programmiert, dass sie stets mit geringer Priorität laufe und somit eine Beeinträchtigung anderer Programme extrem unwahrscheinlich sei. Ebenso sei es sachlich falsch, dass BOINC, wie von Frau Dr. Birdwell behauptet, die Installation einer Firewall blockiere. Noch nicht einmal die Öffnung zusätzlicher Ports sei im Regelfall nötig. BOINC kommuniziert über Port 80, der auf den meisten Rechnern ohnehin für die Nutzung des Webbrowsers freigegeben ist. Allein für die Remote-Administration der BOINC-Software, die aber standardmäßig deaktiviert ist, muss ein zusätzlicher Port geöffnet werden. Auch eine Virus-Infektion über BOINC sei, so Korpela, extrem unwahrscheinlich. Ihm sei kein Fall bekannt, in dem so etwas vorgekommen sei. "Es ist sicherer, BOINC laufen zu lassen, als seine E-Mails zu lesen," so der Projektverantwortliche.

Neben der (womöglich unautorisierten) Nutzung der Computer kritisierte Birdwell auch das SETI@home-Projekt als solches auf das Schärfste. "Wir unterstützen Lehre und Forschung und wir hätten die Krebsforschung unterstützt, aber wir als eine Bildungseinrichtung unterstützen nicht die Suche nach ET," sagte sie gegenüber den Medien. Eine Aussage, die Korpela so nicht stehenlassen will. Diese Stellungnahme sei, so der Wissenschaftler, "eine Beleidigung gegenüber mir, der University of California und den Millionen von Menschen, die sich in den vergangenen zehn Jahren bei SETI@home beteiligt haben." SETI@home habe die Technologie des Distributed Computing erst populär gemacht, weswegen Distributed Computing-Projekte wie die von Birdwell erwähnten Projekte zur Krebsforschung überhaupt erst entstanden seien. Zudem sei die Wissenschaft des Projekts keineswegs so unseriös wie von der Schulbeamtin behauptet. Auch die NASA unterhalte umfangreiche Programme zur Exobiologie, also zur Erforschung außerirdischen Lebens.

Eines steht fest: Der Bekanntheit von SETI@home und dem Prinzip des Distributed Computing dürfte diese Geschichte einen erheblichen Schub gegeben haben. Bei einem Projekt, das von der Mitwirkung Freiwilliger lebt, könnte sich dies durchaus als sehr hilfreich erweisen, so dass Birdwell am Ende womöglich dem von ihr so vehement abgelehnten Projekt einen Gefallen getan hat. Ob allerdings Niesluchowski wirklich den verlangten Schadenersatz zahlen muss und welche Konsequenzen diese Vorfälle sonst noch haben - das steht noch in den Sternen. Seien diese nun von bewohnten Planeten umkreist oder nicht.

Quelle: www.gulli.com

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Neue NASA-Sonde soll Galaxien finden
« Antwort #207 am: 08 Dezember, 2009, 11:14 »
Neue NASA-"Augen" zur Erforschung des Alls: Die US-Raumfahrtbehörde will am Mittwoch eine Sonde starten, die Millionen bisher unbekannte Objekte aufspüren soll.

Der "Wide-field Infrared Survey Explorer" - kurz "WISE" (dt: "weise") - soll die Erde über die Pole hinweg umkreisen und in neun Monaten den gesamten Himmel eineinhalb Mal "absuchen", wie die NASA mitteilte. Die Astronomen hoffen, mit der Infrarotkamera der Sonde massenhaft kosmische Objekte aufzuspüren, die im sichtbaren Licht kaum zu finden sind.

Dazu zählen etwa dunkle Asteroiden und kalte Sterne - Braune Zwerge genannt - die nicht im sichtbaren, aber intensiv im Infrarotbereich strahlen. Anders als sichtbares Licht durchdringen Infrarot-Strahlen auch Staubwolken. Die Forscher rechnen deshalb auch damit, dahinter verborgene leuchtstarke Galaxien zu entdecken. Ein erster Startversuch für "WISE" ist für Mittwoch 15.09 Uhr deutscher Zeit auf dem Luftwaffenstützpunkt Vandenberg in Kalifornien geplant.

"Die Augen von "WISE" sind eine riesige Verbesserung im Vergleich zu vergangenen Infrarot-Untersuchungen", sagt Edward Wright von der Universität von Kalifornien in Los Angeles, einer der leitenden Forscher bei dieser Mission. "Wir werden Millionen Himmelskörper finden, die noch nie zuvor erblickt worden sind." Der gesamte Himmel werde in vier Infrarot-Wellenlängenbereichen erkundet, mit einer Empfindlichkeit, die hunderttausende Male größer ist als bei früheren Projekten. Infrarot-Licht, das das menschliche Auge nicht sehen kann, hat größere Wellenlängen als das sichtbare Licht.

Die mit der Kamera entdeckten Objekte sollen katalogisiert und als Navigationshilfe bei künftigen Missionen genutzt werden. Die NASA erhofft sich zudem Aufschlüsse über die Größe und Zusammensetzung von Asteroiden - wichtige Informationen bei der Einschätzung möglicher Kollisionsgefahren. Die Forscher versprechen sich von "WISE" die Entdeckung hunderttausender Asteroiden, von denen Hunderte auf einem relativ erdnahen Weg unterwegs sind.

Warme Objekte geben Infrarot-Strahlung ab. Um das infrarote Glühen von Sternen und Galaxien aufspüren zu können, darf "WISE" aber selbst kein infrarotes Licht abgeben. Zu diesem Zweck hat die NASA vor dem Start das Teleskop und die Detektoren des Raumfahrzeuges auf ultra- kalte Temperaturen abgekühlt. "Nun kann es losgehen", sagt William Irace, Projektmanager im Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena (Kalifornien).

Quelle : www.digitalfernsehen.de

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Aufgerüstetes Weltraumteleskop: "Hubble" fotografiert uralte Galaxien
« Antwort #208 am: 09 Dezember, 2009, 12:47 »
Das Weltraumteleskop "Hubble" hat Bilder von einigen der ältesten Galaxien gemacht, die bislang gesichtet wurden. Eine moderne Kamera machte den Blick weit zurück in die Vergangenheit erst möglich.

London - Im Mai hatte das mittlerweile 19 Jahre alte Weltraumteleskop "Hubble" noch einmal eine Generalüberholung durch Astronauten des Space Shuttles "Atlantis" erhalten - wahrscheinlich die letzte seiner langen Geschichte. Nun zeigt sich, dass sich der Aufwand offenbar gelohnt hat. Das technisch aufgerüstete Observatorium hat nämlich zahlreiche besonders alte Galaxien entdeckt.


Eine im Mai neu installierte Infrarotkamera ("Wide Field Camera 3") sendete im August Aufnahmen von mehreren tausend nie zuvor gesehenen Sternensystemen zur Erde, wie Wissenschaftler der Nasa nun mitteilten. Diese Galaxien sind etwa 13 Milliarden Lichtjahre entfernt und entstanden vermutlich 600 Millionen Jahre nach dem Urknall. Die genauen Werte müssen die Forscher aber noch bestätigen.

Zu sehen seien die "wahrscheinlich fernsten jemals gesehenen Galaxien", hoffen britische Wissenschaftler, die die Aufnahmen ausgewertet hatten. "Wir können nun noch weiter in die Vergangenheit zurückblicken", schrieb Daniel Stark vom Institut für Astronomie der Universität Cambridge auf der Website der britischen Royal Astronomical Society.

Die Kamera hatte die Bilder in einem Gebiet des Weltalls gemacht, das die Forscher Ultra Deep Field ("ultratiefes Feld") nennen. Dort war "Hubble" bereits vor fünf Jahren im Einsatz gewesen, jedoch nicht mit solch einer modernen Kamera. Dass das neue Gerät so gute Aufnahmen liefert, liegt an seiner Infrarot-Empfindlichkeit: Durch die Ausdehnung des Universums verschiebt sich das Lichtspektrum in den langwelligen Infrarotbereich - genau wie beim Doppler-Effekt des Schalls. Im infraroten Lichtbereich findet man die ältesten Galaxien.

Quelle : www.spiegel.de
« Letzte Änderung: 09 Dezember, 2009, 18:52 von SiLæncer »

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NASA verschiebt Sonden-Start auf Freitag
« Antwort #209 am: 10 Dezember, 2009, 06:28 »
Die US-Raumfahrtbehörde NASA will ihr neues Infrarot-Weltraumteleskop erst am Freitag starten.

Ursprünglich sollte der "Wide-field Infrared Survey Explorer" ("WISE") bereits am Mittwoch auf den Weg in eine Erdumlaufbahn geschickt werden, um dann neun Monate lang den Himmel nach unentdeckten Asteroiden, Sternen und Galaxien abzusuchen. Wissenschaftler erwarten die "WISE"-Mission mit großer Spannung: Sie versprechen sich davon die Entdeckung von Millionen Objekten.

Möglich ist das der NASA zufolge deshalb, weil die Sonde das Universum auf vier Infrarot-Wellenlängen erforschen wird - mit einer Empfindlichkeit, die um Hunderttausende Male größer ist als bei früheren Forschungen. Die entdeckten Objekte sollen dann katalogisiert werden und die Informationen unter anderem als Navigationshilfe bei künftigen Missionen dienen.

"WISE" soll nun am Freitag zwischen 15.09 Uhr und 15.23 Uhr deutscher Zeit auf dem Luftwaffenstützpunkt Vandenberg (Kalifornien) auf die Reise geschickt werden.

Quelle : www.digitalfernsehen.de

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