Autor Thema: Tipp - Rechner bootet nicht wegen eines internen USB 3.0 Hub  (Gelesen 1330 mal)

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Offline Jürgen

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Da ich heute doch etwas suchen musste, um obengenanntes Problem zu erkennen und zu lösen, und weil es bestimmt mehr als ein Exemplar des schuldigen Geräts im Umlauf gibt, hier nun die ganze Story:

Verursacher der Boot-Verweigerung ist ein interner 4-Port USB3.0 Hub für den 3,5" oder 2,5" Schacht.
Der bekommt laut Anleitung einerseits einen vorhandenen USB 3.0 Anschluss dran, andererseits einen großen Molex-Anschluss, um je Port die vorgesehenen 900 mA 5 Volt Speisung zu ermöglichen, zusammen also bis zu 3,6 Ampere plus Eigenverbrauch.

Nun hat aber der Hersteller, zumindest bei meinem Gerät, die 5 Volt Leitung vom Molex direkt mit der vom USB Eingang verbunden.
Bei vielen modernen Mainboards allerdings stammt die USB-Spannungsversorgung einiger oder sogar aller Controller zumindest im Standby aus der +5 Volt Standby Schiene des Netzteils.
Die nun mit der normalen 5 Volt Schiene zu verbinden ist natürlich keine gute Idee, und wenn das Netzteil daraufhin hartnäckig nicht einschalten will, wie vorhin bei mir, dann ist das nur die harmloseste aller möglichen Folgen.

Ursache der unzulässigen Verbindung ist in diesem Falle ein Null-Ohm-Widerstand, der für den passiven Einsatz ohne zusätzliche Speisung vorgesehen zu sein scheint und hier nicht hätte bestückt werden dürfen.
 
Aufgefallen ist mir die Geschichte, weil der Rechner sofort wieder startete, sobald ich das USB 3.0 Kabel oder den Molex-Stecker vom Hub abgezogen hatte.

Für diejenigen, die den gleichen internen Hub von Sharkoon oder einen baugleichen mit demselben Fehler haben, ein paar Hinweise:
 
- unter Verzicht auf Garantie hilft es voll und ganz, einfach den SMD-Widerstand Position R 29 gleich neben dem USB-Eingang auszulöten.
Dadurch wird die 5 Volt Speisung des USB-Eingangs aufgetrennt und nur noch vom Molex bezogen.
Natürlich geht dann ohne Molex nix mehr, und auch mit ihm kein Aufwecken per USB über den Hub.

- alternativ kann man den Molex weglassen, darf dann aber keinesfalls mehr als insgesamt 900 mA Last am Hub anschließen, weil man sonst den vorgeschalteten Controller überlasten kann und u.U. das Mainboard beschädigt. Nicht gut, nur teuer...

- es ist davon abzusehen, statt des normalen Molex-Steckers irgendwie die Standby-Speisung des Netzteils anzulegen, weil auch diese in aller Regel nicht für bis zu 3,6 Ampere Last ausgelegt ist.

Der Laie also wird das Gerät wegen Defekts zurückgeben und eine andere Lösung finden müssen...

Das Ganze wäre nicht passiert, wenn der Hersteller nicht versucht hätte, eine Platine gleich für mehrere Einsätze zu entwickeln.
Der Null-Ohm-Widerstand R 29 macht nur Sinn, wenn der Hub ganz ohne eine zusätzliche Stromversorgung verbaut werden sollte.
Dann hätte er aber eigentlich in Form einer selbstrücksetzenden Sicherung ausgeführt werden müssen, wie sonst üblich.
In Verbindung mit dem Molex-Anschluß muss er jedenfalls ersatzlos entfallen, wie auch bei der ebenfalls vorgesehenen externen Variante mit separatem Netzteil 5 Volt 4,5 Ampere per Hohlstecker.

Rein technisch gesehen wäre es auch möglich gewesen, die Platine so zu designen, dass eine wahlweise Speisung über alle drei Wege ohne Probleme erfolgen könnte, nur hätte man, um die Spannung an den Ports nicht zu niedrig werden zu lassen, erstens Schottky-Dioden zur Entkopplung und zweitens einen zusätzlichen DC-DC-Konverter verbauen müssen, zur Aufholung des Spannungsverlusts.
Hätte die Sache sicher um ein - zwei Euro verteuert.
Immerhin sind aber gleich zwei weitere Spannungswandler schon darauf vorhanden, einer für 1 Volt und einer für 3,3 Volt, für den Eigenverbrauch des Hub.  

Jürgen
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