Thema: Amt/ Splitter/ DSL- Modem, so wird angeschlossen.

[kater]

hab hier eine interessante Seite für alle, die nur kleine Löcher bohren wollen gefunden. 

http://www.netzwelt.de/news/67285-dsl-installation-kabel-klemmen.html

[ritschibie]

Danke Kater, mein Router hängt schon an der Mauer, aber andere können solche Tipps sicher gut gebrauchen! 

[Jürgen]

Nur zwei kurze Einwürfe, gleich zur ersten Seite der Anleitung:

Die ehemals erste TAE DARF nicht mehr für analoge Geräte genutzt werden. Ein solches würde dort zwar immer noch funktionieren, aber dann ist bei DSL mit erheblichen Störungen oder Totalausfall zu rechnen!

Lange ungeschirmte Kabel vor dem DSL-Modem sind anfällig für Einstahlungen durch Mittelwelle-Sender, Dimmer, Schaltnetzteile und viele andere Störquellen.
Wir reden von Wellenlängen von teils weniger als 100m (Verkürzungsfaktor berücksichtigt), da sind ungeschirmte Leitungen über etwa 10m oder gar Unterschiede der Adernlänge über etwa einen Meter nicht mehr vernachlässigbar.
Dauerhaft gestörte Frequenzen werden zwar automatisch ausgeschlossen, aber bei zeitweiser starker Störung kann es zu Verbindungsabbrüchen und erzwungenen Resynchs kommen.
In beiden Fällen sinkt zudem die verfügbare Datenrate.

Habe sowas schon mit der Spektrum-Analyse meiner FritzBox testen müssen, nicht gut... 

BTW, für Wanddurchgänge nimmt man ordentliche Langbohrer ohnehin mit mindestens 8mm, besser mehr. Dann ist auch für normales (also geschirmtes vierpoliges) Telefonkabel zur festen Verlegung genug Platz.

Jürgen

[Warpi]

BTW, für Wanddurchgänge nimmt man ordentliche Langbohrer ohnehin mit mindestens 8mm, besser mehr. Dann ist auch für normales (also geschirmtes vierpoliges) Telefonkabel zur festen Verlegung genug Platz.

Jürgen

Mein Reden.  Der Hiltirouter ist durch nichts zu ersetzen.
Auch hier auf dem Land sind mit dem Analyzer der Fritze reichlich Störungen zu sehen. (zu messen)

[kater]

@ Jürgen, du meinst die Rückführung des Kabels aus dem Splitter auf die rechte F Buchse? Dargestellt in Abbildung zwei ( TAE neben Splitter)
 Bei mir ist sowieso NFN installiert.

[Jürgen]

Na, jetzt wird aber der Hund in der Pfanne verrückt...

Die Rückführung aus dem Splitter gehört keinesfalls auf b2 / a2, denn das ist kein Eingang sondern ein Durchschleifausgang, der durch Einstecken eines F-Geräts (oder nicht durchschelifenden N-Geräts) schlicht deaktiviert wird. TAE-Buchsen von Wand- bzw. AP- oder UP-Dosen sind IMMER Schaltbuchsen!


Gehen wir einmal davon aus, dass in diesem Zusammenhang immer von der ersten Anschlussdose die Rede ist, die also (bis auf die Klemmen 5/6) noch dem Provider gehört.
Der Splitter-Eingang muss - rechtlich gesehen - hinter dieser Dose angeschlossen werden:
 
 - entweder fest an b2 / a2 (= 5/6) und die Slots der Dose sind dann zuzukleben oder sonstwie reversibel gegen irrtümliche Benutzung zu sichern

 - oder das zum Splitter gehörende TAE-Kabel kommt in die F-Buchse. In diesem Falle ist der TAE-Stecker des Splitters absichtlich so breit ausgeführt, dass die N-Buchsen verdeckt werden.  
Die Telefon-Ausgangsklemmen des (wandmontierten) Splitters sollte dann die beiden Adern aufnehmen, die bislang an b2/a2 lagen.
Statt dessen diese Adern an der Dose zu belassen und zwei neue parallel aufzuklemmen, um den Splitter-Ausgang anzuschliessen, ist unzulässig, weil dann Telefon-Störungen bis zum Leitungskurzschluss möglich wären, wenn der TAE des Splitters mal gezogen wird.
 
Wer die (meist offiziell markierte) "Dose 1" nicht antasten will, klebt die mit Tape zu und trennt die von 5 und 6 abgehende Leitung für den Splitter auf. Die gehört heutzutage zur Wohnung, nicht zum Provider.
Dann empfehle ich Festinstallation per Klemme, ganz ohne TAE-Stecker.

Diese Dose 1 darf auch nicht entfernt oder dauerhaft unbrauchbar gemacht werden, weil sie im Fehlerfalle die entscheidende Prüfschnittstelle für Techniker des Providers ist.
Fehler bis dahin sind deren (Bier und) Rechnung, dahinter unsereinem seine...

Als erfahrener "Elektroarchäologe" muss ich darauf hinweisen, dass später mal auch jemand anders imstande sein muss, den ursprünglichen Zustand mühelos wieder herzustellen.

BTW, da ich fast immer mit Alt- oder Leichtbauwänden zu tun habe, kommt die Hilti nicht zum Einsatz. Statt dessen wird die gute alte B&D mit mechanischem Getriebe und Drehzahlbegrenzung eingesetzt, ohne Schlag aber notfalls mit 'nem Glas Wasser zur Bohrerkühlung dabei. Schneiden, nicht hämmern. Ich will doch nicht, dass die Wand reisst...
Dafür tun's dann auch die billigen Langbohrer vom Baumarkt, aber mit Sechskant-Schaft.

Jürgen

[kater]

zuerst möchte ich betonen, daß ich nicht die Absicht hatte, die von dir angeprangerte Methode einzusetzen, sondern wie vorgeschrieben anzuschliesen.
Stellt sich zudem die Frage, wie dann soetwas in einem "Fachforum" propagiert wird. Haben die keine Mod's?

[berti]

Haben die keine Mod's?

  das schon, aber keinen Jürgen


sorry, coudn't resist !

[Jürgen]

Danke für die Blumen.

Bedenkt bitte, dass ich eigentlich ein erfahrener Radio- und Fernsehtechniker bin.
Schaltungskniffe gehören da zum Alltag, aber Fehler- und Gefahrenanalyse genauso.
Und als Flugzeugelektroniker die beiden letzten erst recht...
In beiden Berufen kann Pfusch schnell tödlich enden.

Dinge, die in Laienhand vielleicht z.B. zu 50% funktionieren, aber später für niemanden mehr nachvollziehbar sind, hasse ich regelrecht.

Ich denke, das merkt man hier immer wieder, selbst wenn ich zwischendurch auch "nur" als Verkäufer / Berater für Haus-/Sicherheits- und Lichttechnik gearbeitet habe 

[berti]

(Off-Topic)
nichts zu danken. Viele merken gar nicht, was hier durch dich (und auch durch viele andere mitschreiber) an Fachwissen in vielen Bereichen existiert. Und wenn ein Fachman auch mal ein "Halt, sicherheit zuerst" einwirft oder auch mal Grundlagen verbreitet, dann ist das ein novum, das schwer zu toppen ist.
Es ist mir persönlich auch ziemlich egal, ob der fachman derzeit in seinen job aktiv ist oder grade mal was anderes macht, das Wissen ist für mich ausschlaggebend.

Es gibt aber auch noch eine andere seite: nämlich die Leute, die Fragen stellen. Ohne Fragen keine Antworten ist eigentlich eine zu einfache antwort, aber wie es sich grade mal wieder gezeigt hat, ohne die kurze nachfrage zum anschluss hätte sich ein übler fehler eingeschlichen. Da muss es manchmal nicht einmal eine hochpräzise Anfrage zu einer komplizierten Sache sein, manchmal reicht auch ein "versteh ich nicht" aus, um den Spezialisten zum nachdenken zu bringen.

Und weil wir grade dabei sind: vergleichbar zu jürgens hass auf "frickeleien" hab ich eine abgrundtiefe abneigung gegen Leute, die einfach alles nur abnicken, ohne auch mal aussagen zu hinterfragen. ( ja, ihr nichtschreiber seit gemeint   )

so, das war meine meinung dazu, jetzt gibt es sicher Ärger mit dem chef, weil es extrem off-topic ist.

([/off-topic)