Autor Thema: Standardisierungsprojekt für möglichen H.264-Nachfolger gestartet  (Gelesen 708 mal)

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Offline SiLæncer

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Das gemeinsame Standardisierungsteam der ITU und ISO/IEC hat am 23. April entschieden, dass der für das kommenden Videostandard High Efficiency Video Coding (HEVC) eingereichte Vorschlag des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts fast vollständig für die Entwicklung übernommen wurde. Das teilte das HHI nun mit. Es fließen jedoch auch Teile von Vorschlägen anderer Teilnehmer des Standardisierungsprojekts in das erste Testmodell von HEVC ein. Ziel der Entwicklung von HEVC ist eine mittlere Effizienzsteigerung von 50 Prozent gegenüber H.264. Ob diese erreicht werden kann, muss die weitere Entwicklung zeigen. Der mögliche Nachfolgestandard für H.264 soll bis Herbst 2012 fertiggestellt werden.

Vorausgegangen war ein Call for Proposals von der gemeinsamen Standardisierungsgruppe der Visual Coding Experts Group (VCEG ) von der ITU-T und der ISO/IEC Moving Picture Experts Group (MPEG). Bei den anschließenden Tests konnte der HHI-Vorschlag durch geringe Komplexität und ein "revolutionäres Konzept" für die Entropiekodierung überzeugen, die zur verlustfreien Datenkompression dient. Auch bei H.264 war die Entropiekodierung CABAC (Context Adaptive Binary Arithmetic Coding) für einen Gutteil des möglichen Effizienzgewinns verantwortlich.

Gegenwärtig soll der HEVC bei gleicher visueller Qualität wie H.264 bereits etwa 30 Prozent Datenrate einsparen. An dem Standardisierungsprojekt sind 20 Wissenschaftler des HHI unter der Leitung von Dr. Detlev Marpe, Dr. Heiko Schwarz und Prof. Dr. Thomas Wiegand beteiligt. Wiegand hatte bereits maßgeblichen Anteil an der Entwicklung von H.264, für das er gemeinsam mit den beiden anderen Leitern des Joint Video Team bereits zwei Emmys entgegennehmen konnte.

Man darf gespannt sein, ob HEVC an den überragenden Erfolg von H.264 anknüpfen kann. H.264  kommt in allen Bereichen der Videonutzung zum Einsatz – vom Mobiltelefon bis hin zu HDTV und neuerdings 3DTV (hier in der Variante MVC, Multiple View Coding). Laut HHI unterstützen laut Schätzungen momentan rund 1 Milliarde Endgeräte MPEG-4 AVC (H.264).

Quelle : www.heise.de

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Offline ritschibie

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MPEG: HEVC alias H.265 doppelt so effizient wie H.264
« Antwort #1 am: 16 August, 2012, 10:38 »

(Bild: MPEG)
Die Moving Picture Experts Group (MPEG) hat sich auf einen Entwurf für den Videokompressionsstandard HEVC alias H.265 geeinigt, der doppelt so effizient sein soll wie H.264/AVC. Zudem gibt es einen Entwurf für die HEVC-Erweiterung SVC.

Ende Juli trafen sich rund 450 Experten von Telekommunikationsunternehmen sowie Computer- und Unterhaltungseletronikhersteller aus 26 Ländern in Stockholm, um einen Entwurf für "High Efficiency Video Coding" (HEVC) zu beschließen. Das neue Kompressionsformat, das auch immer wieder als H.265 bezeichnet wird, wird als internationaler Standard ISO/IEC 23008-2 entwickelt und soll bei hohen Auflösungen etwa halb so große Dateien erzeugen wie der aktuell verwendete Standard H.264/AVC - bei gleicher visueller Qualität.

Für die Industrie ist das verlockend, ließen sich doch beispielsweise doppelt so viele Fernsehsender bei gleicher Bandbreite ausstrahlen, ohne dass die visuelle Qualität reduziert wird. Vor allem im Bereich Mobilfunk kommt der Bandbreite weiterhin eine große Bedeutung zu. Per Fröjdh von Ericsson Research und Vorsitzender der schwedischen MPEG-Delegation, die das Treffen organisiert hat, geht davon aus, dass der Anteil von Videotraffic, der über Netze verteilt wird, weiter zunimmt und 2015 rund 90 Prozent betragen wird.

Die MPEG erwartet, dass die Standardisierung von HEVC bereits im Januar 2013 abgeschlossen wird. Fröjdh geht sogar davon aus, dass HEVC schon 2013 in kommerziellen Produkten zum Einsatz kommen könnte. Vor allem im mobilen Bereich sei die Entwicklung schnell. Sein Arbeitgeber Ericsson hat daran großes Interesse, denn das Unternehmen verfügt über Patente, die für den aktuellen Entwurf essenziell sind.

Entwurf für SVC

Zudem wurde Scalable Video Coding for HEVC (SVC) in Form eines Call for Proposals vorgelegt, einer Erweiterung von HEVC, die vor allem für das HD- und Ultra-HD-Fernsehen gedacht ist. SVC soll es erlauben, einen Video-Bitstrom zu erzeugen, der in verschiedenen Schichten strukturiert ist, bestehend aus einer Basisschicht, die mit allen HEVC-Decodern kompatibel ist, und Erweiterungsschichten für höhere Auflösungen.

Ein HEVC-Decoder kann eine solche Architektur dann nutzen, um den vollen Bitstrom oder nur Teile davon zu decodieren, indem die Erweiterungsschichten ignoriert werden. Dabei sind verschiedene Skalierungsmodi vorgesehen, darunter eine temporale Skalierung für mehr Bilder pro Sekunde, eine räumliche Skalierung für höhere Bildauflösungen sowie eine gesteigerte Genauigkeit.

So soll es möglich werden, mit einem Bitstrom mehrere Geräte optimal zu versorgen, beispielsweise Full-HD-Fernseher mit einer Auflösung von 1.080 Zeilen ebenso wie HD-Formate mit 2.000 Zeilen Auflösung.

Quelle: www.golem.de
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Offline Jürgen

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Re: MPEG: HEVC alias H.265 doppelt so effizient wie H.264
« Antwort #2 am: 17 August, 2012, 00:26 »
Zitat
Laut HHI unterstützen laut Schätzungen momentan rund 1 Milliarde Endgeräte MPEG-4 AVC (H.264).
Was für ein Riesenhaufen Elektroschrott, wenn man es schaffen sollte, h.265 oderwieauchimmer auf dem Markt durchzusetzen und h.264 dadurch abzulösen.
So steht vielleicht zu erwarten, dass DVB-T2 hierzulande gar nicht mehr kommt, weil man damit nicht die angestrebte Anzahl Shopping-Kanäle transportieren kann.

Außerdem ist h.264 mittlerweile dank ordentlicher Hardwareunterstützung schon auf ziemlich mittelmäßigen PCs sauber zu handhaben, was aber absolut nicht im Interesse von Privatsendern und Filmindustrie liegt.
Ein neuer hocheffizienter Kompressionsstandard erfordert entweder neue spezielle Hardware (die natürlich auch neue Restriktionen mitliefern kann), oder wenigstens neue Codecs (dito) und ganz enorme Rechenleistung.

So wie Win8 kein MPEG2-Codec mehr mitbringen wird, könnte später auch h.264 den Todesstoß versetzt bekommen.
Zwar mag das für TV und Internet-Streams bald unwichtig werden, aber alle unsere gespeicherten Erinnerungen könnten letztlich unlesbar werden oder abermals konvertiert werden müssen.
Kostenpflichtig natürlich, denn "Patente, die für den aktuellen Entwurf essenziell sind" dürften kaum als Hinweis auf offene Standards und freie Nutzbarkeit zu verstehen sein  :-\

Kurz und gut, hier werden möglicherweise aus anderen Gründen obsolet werdende Abspielgeräte für MPEG2- und h.264-Dateien künftig pfleglich aufbewahrt und betriebsbereit gehalten.

Und nein, ich habe hier weder Video2000- noch betamax-Laufwerke auf Halde, auch kein Super8 oder Achtspur.
Weil ich keine derartigen Medien habe oder noch erwarte.
Aber S-VHS, Hi8 / Digital8, DAT, CC und selbst 1/4" Tonbänder könnte ich durchaus noch handhaben.
Zwar sind meine Konvertierungen auf moderne Formate hoffentlich bald ganz abgeschlossen, aber es ist nie ganz auszuschließen, dass man sich dabei irgendwann in eine Sackgasse begibt und die nächste Stufe doch nicht erreichbar ist.
Somit kann eine erneute Digitalisierung und Kompression direkt vom Original durchaus noch einmal nötig werden.
Daher bleiben auch alle wichtigen Original-Medien langfristig erhalten.

Jürgen
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Offline SiLæncer

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H.265/HVEC: Neues Hochleistungs-Videoformat offiziell freigegeben
« Antwort #3 am: 26 Januar, 2013, 18:30 »
Die ITU (International Telecommunication Union) mit Sitz in Genf ist als UN-Agentur unter anderem für die weltweite Vergabe von Frequenzbändern zuständig. Sie hat jetzt den offiziellen Startschuss für das neue Video-Kodierverfahren H.265/HVEC gegeben, das die Moving Picture Experts Group (MPEG) im Juli 2012 in Stockholm verabschiedet hat: Der als High Efficiency Video Coding (HEVC) oder auch H.265 bezeichnete Standard soll bei gleicher Videoqualität die Kompression des 2003 eingeführten H.264/AVC noch einmal verdoppeln.

Dadurch können auf allen Übertragungswegen – also nicht nur im Internet, wo laut ITU die H.264-Nutzung bereits 80 Prozent ausmache – entweder doppelt so viele Kanäle genutzt oder Videos bei gleicher Kanalbelastung in höherer Qualität übertragen werden. Die ITU sieht H.265/HVEC als den Videokompressionsstandard für das nächste Jahrzehnt. Er werde bessere Qualität bei Videos fürs mobile Geräte ebenso ermöglichen wie TV-Auflösungen oberhalb HD (1920x1080) – was sich ganz handfest unmittelbar für den Mehrbedarf bei Filmen in 3D-Stereoskopie bei voller HD-Auflösung nutzen ließe. Allerdings bleibe der Vorgänger H.264 noch auf lange Sicht die dominierende Technik.

Quelle : www.heise.de

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