Alle Jahre wieder starten die TV-Sender mit neuen Formaten ins Programm. Neben denen, die sich bald bewähren und solchen, die sich lange mühen, verschwinden zahlreiche Sendungen schnell wieder in der Versenkung.
So auch im Jahr 2009, in dem das Erste endlich seinen seit Jahren kränkelnden Vorabend aufpolieren wollte. Dafür wurde die Serie "Eine für alle" mit Katharina Schubert in der Hauptrolle in Auftrag gegeben. Neben ein paar Männern, die sich beim Sender und dem Deutschen Werberat über den ihrer Meinung nach sexistischen Untertitel "Frauen können's besser" beschwerten, interessierten sich nur wenige Zuschauer für die Serie, von der 200 Folgen bestellt worden waren. Der Sender änderte nach schwachem Start das Konzept und wechselte den Produzenten, verkündete dann aber nach 100 Folgen das Ende.
Mit der Spieldauer bewies das Erste Durchhaltevermögen, ebenso bei der Familiensaga "Geld.Macht.Liebe", die nach starkem Start aber bald absackte und nach der letzten Folge der ersten Staffel nicht fortgesetzt wird.
Wesentlich schneller reagierten die Privaten auf geringes Zuschauerinteresse. Wie schnell die Quotenrealität die Erwartungen einholt, erlebte etwa Vox-Chefredakteur Kai Sturm. Zum neuen Nachmittagsprogramm, das am 26. Oktober startete, hatte er gesagt: "Das ist keine Programmierung, die man nach zehn Tagen wieder umschmeißt." Sieben Sendetage später kündigte Vox aufgrund miserabler Quoten an, das "Promi-Kochduell" aus dem Programm zu nehmen und das "Frauenzimmer" um eine halbe Stunde zu kürzen. Weitere zwei Wochen später war dann auch für den Frauenklatsch endgültig Schluss.
Nach zwei Probefolgen verzichtete RTL auf eine Fortsetzung der "TV Helden" und trat zugleich den Beweis an, dass schlechte Quoten nicht zwangsläufig Beleg für schlechte Qualität sind: Das Satire-Trio wurde im September mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Sat 1 hatte - wie schon im Vorjahr mit "Dr. Molly & Karl" und "Plötzlich Papa" - erneut kein Glück mit einer neuen Serie: Für die "Klinik am Alex" war nach fünf Folgen Schluss, obwohl der Sender optimistisch 27 in Auftrag gegeben hatte.
Die Enttäuschung darüber konnten ein halbes Jahr später auch Désirée Nick, Sabrina Setlur und Maja Prinzessin von Hohenzollern nicht wettmachen. Deren Partnersuche in "Die Promi-Singles - Traumfrau sucht Mann" floppte und wurde nach vier Sendungen ebenso abgesetzt wie die "VIP-Charts". Sat 1-Moderator Alexander Mazza hielt mit dem Männertest "Mister Perfect" nur fünf statt neun geplanter Folgen durch.
Auch nicht so gut läuft es bisher für Johannes B. Kerner bei seinem neuen Sender. Seine Talkshow "Kerner" liegt seit dem Sendestart auf einem Quotenniveau, das bei anderen Formaten bereits die Notbremse ausgelöst hätte. Sein Aushängeschild verschob Sat 1 nach drei Folgen von Montag auf Donnerstag, wo es bislang auch nicht wesentlich besser läuft.
Quelle :
www.digitalfernsehen.de