Der Medienmogul John Malone rettet den Satellitenradio-Anbieter Sirius XM vor der Insolvenz. Die von Malone kontrollierte Holding Liberty Media räumte Sirius XM heute einen 280-Millionen-Dollar-Kredit ein, mit dem das bedrohte Unternehmen ein anderes, heute fälliges Darlehen in Höhe von 170 Millionen Dollar zurückzahlen soll. Die Rettung geschah also denkbar knapp. Mit den übrigen 110 Millionen Dollar soll Sirius den Sendebetrieb seiner knapp 140 Musik-, Nachrichten- und Sportkanäle aufrecht erhalten und weitere Darlehen zurückzahlen.
Laut der Vereinbarung der beiden Medienhäuser schießt Liberty in einer zweiten Phase noch mehr Geld nach: Sirius' Tochterfirma und ehemals einziger Konkurrent XM bekommt einen 250-Millionen-Dollar-Kredit. Insgesamt mobilisiert Liberty also 530 Millionen Dollar (415 Millionen Euro).
Liberty übernimmt im Gegenzug 40 Prozent der Sirius-XM-Stammaktien und zieht mit einer entsprechenden Anzahl von Sitzen in den Aufsichtsrat des Pay-Radio-Anbieters ein. John Malone kündigte an, einen Aufsichtsrats-Platz persönlich einnehmen zu wollen.
Sirius hat bisher stets Verluste eingefahren – ähnlich wie der deutsche Pay-TV-Anbieter Premiere, der erst ein Quartal mit Gewinn absolviert hat. Die 20 Millionen Radio-Abonnenten und fast 2 Milliarden Dollar Jahresumsatz erschienen Malone aber offenbar wertvoll genug für einen Rettungseinsatz. Die New York Times zweifelt jedoch am Sinn der Investition, solange Malone nicht auch die Kontrolle bei Sirius übernehme.
Zu Liberty gehören diverse Kabelnetzbetreiber, der Satellitenbetreiber DirecTV sowie eine Reihe von Sendern, darunter QVC und der Discovery Channel. Minderheitsbeteiligungen hält Malone unter anderem an Time Warner und Sprint Nextel. In Deutschland sorgte er im Jahr 2002 mit der gescheiterten Übernahme der Telekom-Kabelnetze für Schlagzeilen.
Quelle :
www.heise.de