RAF-Film weiter in der Kritik
Kino-Kritik: Der Baader Meinhof Komplex
Schlimmes Duo: Andreas Baader (Moritz Bleibtreu) und Gudrun Ensslin (Johanna Wokalek). (Quelle: Constantin Film)
Der RAF-Spielfilm "Der Baader-Meinhof-Komplex" steht auch weiter in der Kritik. Der Film verfälsche das kollektive Gedächtnis, sagte die Tochter des 1977 von der Roten Armee Fraktion (RAF) ermordeten Bankiers Jürgen Ponto, Corinna Ponto dem Magazin "Focus" (kommende Ausgabe). Die Ermordung ihres Vaters werde in dem Streifen derart falsch dargestellt, dass die "Grenze zur Demütigung" überschritten sei.
Ponto, damaliger Vorstandssprecher der Dresdner Bank, war am 30. Juli 1977 in seiner Villa in Oberursel bei Frankfurt/Main von den beiden RAF-Terroristen Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt mit fünf Pistolenschüssen niedergestreckt worden. Seine Ehefrau, Ignes Ponto, wurde Zeugin des Vorgangs. Im Film wurde der Vorgang anders dargestellt. Die Witwe scheiterte am Freitag mit einem Antrag, den Film in seiner aktuellen Fassung weiterzuverbreiten. Die Kammer bewertete die Kunstfreiheit höher.
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"Wir haben gezeigt, dass dieser Film kein wirklicher Beitrag zur Aufklärung dieser Thematik sein kann", sagte Corinna Ponto dem "Focus". Wenn der Film Authentizität vorgaukle, sei er eine "Geschichtsgaunerei". Dem "so teuren Film" hätte "bei einer solchen Szene die Wahrheit teuer sein müssen". Der Film raube ihrer Mutter "ihre Zeugenschaft".
Quelle:
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