In Washington D.C. ist am gestrigen Montag ein 40-jähriger IT-Spezialist zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, weil er der US-Navy über Jahre hinweg zigtausendfach Computer-Hardware gestohlen hatte. Der Mann, dem Gutachter eine Zwangsneurose attestierten, war als Techniker beim Naval Research Laboratory in Washington angestellt und begann mit den Diebstählen im Jahr 1997. In den darauffolgenden zehn Jahren brachte er es fertig, mehr als 19.000 Einzelstücke aus dem mit Wachposten gesicherten Gelände zu schmuggeln – von Tastaturen über Festplatten bis hin zu Monitoren, Laptops und Komplett-PCs. Bei seiner Festnahme stellten die Strafverfolger unter anderem 20 teilweise noch verpackte G4 PowerMacs, 10 Flatscreen-Monitore von Apple, unzählige externe Laufwerke sowie vier Apple-Notebooks sicher, die einst für 3500 Dollar das Stück verkauft wurden.
Nachdem im Wohnhaus kein Platz mehr war, baute der Mann im Jahr 2000 eine mehr als 250 Quadratmeter große Garage, wo er die Hardware schließlich hortete. Einem Bericht der Washington Post zufolge mussten die Behörden einen Sattelschlepper anrücken lassen, um das gesamte Diebesgut auf einmal abtransportieren zu können. Er habe eine "Arche Noah der Computer-Welt" bauen wollen, erklärte der 40-Jährige den Ermittlern, außerdem "liebe er das Stehlen". Im Oktober hatte sich der Mann bereits im Sinne der Anklage für schuldig bekannt. Richtig erschwert hatte man ihm die Diebstähle allerdings nicht: Die Ermittlungen ergaben, dass Bestandskontrollen bei der Navy nur oberflächlich durchgeführt und Gegenstände mit einem Wert unter 2500 Dollar gar nicht verfolgt wurden. Warum der Dieb schließlich doch geschnappt wurde? Seine Noch-Ehefrau soll den Behörden einen Tipp gegeben haben.
Quelle:
http://www.heise.de
