Autor Thema: Gescheitert, verspottet, belohnt  (Gelesen 3590 mal)

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Gescheitert, verspottet, belohnt
« am: 13 Dezember, 2007, 11:25 »
In 20 Jahren ist das Verhältnis der Bezüge der Vorstände von Dax30-Unternehmen zuden Mitarbeiterlöhnen vom 14-Fachen auf das 44-Fache gestiegen – bei der Deutschen Post auf das 87-Fache und bei Metro gar auf das 140-Fache

Eine Studie von Joachim Schwalbach, dem Leiter des Instituts für Management an der Humboldt-Universität kommt gerade rechtzeitig für die anschwellende Diskussion über die Managergehälter, auch wenn die Grunddaten bereits im September vom Manager Magazin veröffentlicht wurden. Untersucht hat Schwalbach zwar nur die Vorstandsvergütungen der DAX30-Unternehmen, die aber wohl für viele große Konzerne stehen können. Danach ist das Verhältnis der Pro-Kopf-Gehälter von Angestellten und Vorstand durchschnittlich vom 14-Fachen 1987 auf das 44-Fache im Jahr 2006 gestiegen.

Das einen großen Teil der Deutschen umtreibende Gefühl, dass die stetig um ein Vielfaches gegenüber den eigenen Lohnerhöhungen wachsenden Vergütungen der Manager ungerecht seien, zumal wenn gescheiterte Manager noch exorbitante Entschädigungen erhalten, ist also durchaus realistisch. Und dass nach vielen Jahren der Lohnzurückhaltung gerade seit der Mitte der 90er Jahre ungeachtet der zwischenzeitlichen Krise der Abstand zwischen Belegschaft und Vorstand deutlich gewachsen ist, macht vielleicht deutlich, dass irgendwann die Geduld oder die Hoffnung zu Ende sein könnte, am Wohlstand von denen da oben teilzuhaben.

Gestern sagte Hans-Werner Sinn vom ifo-Institut in der Münchener Runde, in der über Mndest- und Höchstlöhne diskutiert wurde, was letztlich die Grundschicht des Glaubens an den Kapitalismus ausmacht. Die Marktwirtschaft setze die Preise nach Knappheit fest. Da gute Manager knapp seien, erhalten sie schlichtweg mehr. Das regle schlicht der freie Markt. Das hieße natürlich auch, dass die "Überflüssigen", die Zuvielen, wenig oder gar nichts kriegen. Seine simple Botschaft des kapitalistischen Sozialdarwinismus untermauerte der Ideologe oder Gläubige des angeblich freien Marktes, der ja großen Teils faktisch ein Konstrukt ist, dass die Alternative zu seiner Marktwirtschaft nur die staatlich kontrollierte Wirtschaft sei, bei der dann alle arm sind.

Es waren allerdings auch in den kommunistischen Systemen nicht alle gleichermaßen arm, wie Sinn suggerieren will, sondern die auch dort bestehende Kluft zwischen den wohlhabenden Parteibonzen, die Macht und Reichtum vererbten, und der armen Mehrheit ließ die Unzufriedenheit wachsen und unterminierte letztlich das System. Immerhin macht Sinn trotz aller ideologischen Verschleierung deutlich, dass reine Marktwirtschaft schlichtweg brutal ist. In ihr gebe es keine Gerechtigkeit, sagte er, die Frage nach ihr sei schon völlig falsch gestellt. Anders als mit der geradezu monotheistischen Vorgaukelei, dass Kapitalismus doch irgendwie für alle besser sei als jede denkbare Alternative ("Du sollst neben mir keine anderen Systeme haben!"), lässt sich der reine Kapitalismus, die freie Marktwirtschaft, auch gar nicht vertreten. Die jetzt über Mindestlöhne und Höchstgrenzen geführte Gerechtigkeitsdebatte stellt dies zumindest in Frage. Das freilich könnte in der Forderung münden, dass die Mitarbeiter eines erfolgreichen Unternehmens entsprechend den Gewinnen an diesem beteiligt sein müssten, was die Frage der Gerechtigkeit dann freilich noch weiter in die Gesellschaft hinein verschieben würde.

Ab 2000 ist die Kluft zwischen dem Einkommen von Managern und Angestellten besonders schnell gewachsen

Die Studie von Schwalbach zur Entwicklung der Vorstandsvergütungen von Dax30-Unternehmen, um darauf zurückzukommen, macht aber auch deutlich, dass es zwischen den Konzernen erhebliche Unterschiede gibt, die nicht allein dem wirtschaftlichen Erfolg zu verdanken sind. Die Vorstandsvergütung ist beispielsweise bei der Allianz zwar auch ab 1995 stark gewachsen, betrug aber 2006 "nur" das 34-Fache der Personalkosten pro Kopf, bei der Lufthansa ist es sogar nur das 28-Fache. Adidas machte den großen Sprung 2003, 2006 lag hier das Verhältnis aber schon beim 57-Fachen. Vor 20 Jahren waren die Abstände viel kleiner und lagen teilweise wie bei der Allianz unter dem Zehnfachen, meist aber deutlich unter dem 20-Fachen. Das ist beispielsweise bei der Hypo Real Estate noch heute der Fall. Aus der Reihe schlägt völlig Metro. Dort war man 2005 schon beim 91-Fachen und die Vorstandseinkünfte innerhalb eines Jahres auf das 140-Fache angehoben.

Auffällig sind die enormen Steigerungen ab dem Jahr 2000, die bei praktischen allen Unternehmen ohne Knicks weitergingen und gleichzeitig bedeuten, dass die Angestellten an diesem Aufschwung zumindest der Vorstandseinkommen nicht teilnahmen, sondern immer mehr abgehängt wurden. Sind ab 1995 oder ab 2000 so viele bessere Manager gekommen, hat sich der freie Markt verändert? Wurde einfach nur das amerikanische Modell, das sich weltweit ausbreitet und durchaus zu Differenzen um das 100- und 200-Fache führen kann, übernommen? Einzig bei Daimler-Chrysler war man schon mal beim 60-Fachen und ist nach den Missgriffen immerhin nun wieder in der Normalität beim 33-Fachen gelandet. Auch die Deutsche Bank hat vom 59-Fachen (2000) auf das "bescheidenere" 41-Fache zurückgesteckt, wobei allerdings die Vorstandsvergütungen pro Kopf kaum gelitten haben. Siemens hingegen, wo man 2006 beim 47-Fachen lag, sollte wohl bei den Vorstandsgehältern zurückstecken.

Am Erstaunlichsten sind freilich derart schnelle Anstiege, wie man sie etwa bei der privatisierten Deutschen Post beobachten kann. 1995, beim Unternehmensstart, verdiente der Vorstand noch das 11-Fache, 2002 war schon beim 25-Fachen und 2006 beim 87-Fachen. Das ist nicht immer so, wenn ein Staatsunternehmen privatisiert wird, wie man im Spiegel suggerieren. Bei der Deutschen Postbank stiegen die Vorstandbezüge "nur" auf das 21-Fache. Bei der Deutschen Telekom sind sie immer wieder vom 44-fachen (2001) auf das 29-Fache zurückgefallen. Bei EON ist man allerdings 2000 mit dem 36-Fachen gestartet und jetzt beim 63-Fachen gelandet.

Nicht nur Zumwinkel von der Deutschen Post, der sich für das schlechte Timing entschuldigt, mal schnell ein Schnäppchen mit 4,7 Millionen Euro durch die Vereinbarung des Mindestlohns gemacht zu haben, ohne dass dieses Bedauern natürlich irgendwelche Konsequenzen nach sich zöge, macht deutlich, warum die breite Öffentlichkeit über das Gebaren der Manager zunehmend saurer wird. Siemens ist dafür auch ein gutes Beispiel. Für Kleinfeld, der sich nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert hat, lief eigentlich sein Vertrag beim Chefwechsel zu Löscher aus, der vier Millionen Gage erhält und eine zusätzliche Prämie von 8,5 Millionen. Immerhin hatte Kleinfeld in seinem letzten Jahr bei Siemens 5,3 Millionen und eine zusätzliche Summe an Aktienvergütung verdient. Trotzdem erhielt Kleinfeld bescheidene 5,75 Millionen Euro als Abfindung mit der Begründung, er habe den Konzern beim Übergang zu Löscher beraten und zugesagt, bei keinem Konkurrenzunternehmen einzusteigen. Und weil man ja nicht kleinlich ist und, frei nach Sinn, Supermanagern Supergelder bezahlt, erhielt Kleinfeld für den Amtsantritt bei dem US.Konzern Alcoa eine Antrittsprämie von 6,5 Millionen Dollar. Der Wechsel hat sich für Kleinfeld gelohnt. Und Löscher kritisiert die schwarzen Schafe unter seinen Kollegen:

Zitat
Antrittsgelder, Abfindungen, für die es keine Gegenleistung gibt, hohe Gehälter, mit denen nicht Erfolg belohnt, sondern Misserfolg bezahlt wird - das darf es nicht geben. Aber das sind Exzesse. Manager dürfen die Bodenhaftung nicht verlieren.

Gewerkschafter findet die Vorstandsgehälter angemessen

Man darf gespannt sein, ob sich in den nächsten Tagen noch weitere Gewerkschafter wie nun Robert Ostwald, der Konzernbetriebsratsvorsitzende der BASF, zu Wort melden und ihren Kollegen im Vorstand zur Seite stehen. Ostwald, der "knallhart Arbeitnehmer-Interessen" vertritt, will die Diskussion aus der "Neid-Ecke" herausholen und findet die Gehälter der Vorstandsmitglieder ganz in Ordnung und angemessen. Und im Vergleich zu anderen Einkommen, wie sie etwa Manager von Fußballvereinen haben, geradezu "moderat".

Ostwald, der als einer der Aufsichtsratsvorsitzenden über die Einkommen des Vorstands mitentscheidet und so auch unter Rechtsfertigungsdruck steht, sagte der Sächsischen Zeitung auf die Frage nach den über drei Millionen Euro Jahresgehalt für den Vorstandsvorsitzenden Jürgen Hambrech: "Ein Uli Hoeneß hat einfach weniger Verantwortung als der Manager eines internationalen Konzerns." Wer nörgelt, soll doch erst einmal zeigen, dass er es besser kann, fügte er mit billiger Rhetorik hinzu. Überzeugt ist er, dass hinter seiner Haltung auch die ganze Belegschaft steht, weil es ein "durchgängiges Erfolgsbeteiligungssystem" gebe.

Die Vorstandsvergütungen bei BASF betrugen 2006 das 40-Fache des durchschnittlichen Gehalts der Mitarbeiter. Das ist Mittelfeld, auch wenn die Kluft sich hier wie überall deutlich weiter aufspreizt. 1987 lag man noch beim 12-Fachen, bis 1998 hatte man sich auf das 23-Fache vorgearbeitet. Dann ging es kurzfristig zurück, um dann um so schneller vom 16-Fachen im Jahr 2000 auf das 40-Fache anzusteigen. Man wird annehmen dürfen, dass die Angestellten sich freuen würde, wenn ihre Gehälter in dieser Zeit ähnlich zugelegt hätten.

Quelle : www.heise.de
« Letzte Änderung: 13 Dezember, 2007, 11:33 von SiLæncer »

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« Antwort #1 am: 10 Februar, 2009, 19:06 »
So lukrativ ist Scheitern: Gerade erst vom Staat mit Steuergeldern gerettet, zahlt die UBS ihren Mitarbeitern Milliardenboni aus. Die Chefs des Geldhauses haben eine wichtige Lektion noch nicht verstanden - dass die Banken selbst schuld sind an ihren Problemen.

Zürich - Gerüchteweise hatte es die Schweizer Öffentlichkeit schon seit zwei Wochen beschäftigt, an diesem Dienstagmorgen kam dann die Bestätigung von der UBS: Die schlingernde Großbank, lange der Stolz der Nation, zahlt ihren Mitarbeitern auch für das vergangene Jahr für 2,2 Milliarden Franken (rund 1,4 Milliarden Euro) "variable Lohnbestandteile", im Volksmund Boni genannt.

Nun hat die UBS-Führung schon im Vorfeld darauf hingewiesen, dass knapp eine Milliarde davon vertraglich geschuldet ist - in Brokerjobs etwa, bei denen der Fixlohn verhältnismäßig niedrig ist und ein hoher Anteil an provisionsabhängiger Bezahlung die notwendigen Anreize schaffen soll. Die Wut bezieht sich berechtigterweise auf die andere, freiwillig bezahlte Milliarde, zumal die UBS mit knapp 20 Milliarden Franken Jahresverlust ein katastrophales Geschäftsjahr hingelegt hat.

Einzig ein staatliches Rettungspaket in Höhe von 66 Milliarden Franken bewahrte den Geldkonzern vor dem Zusammenbruch. Nachdem der Staat 2008 davon rund sechs Milliarden Franken in bar bereitstellte, fühlt sich der Schweizer Steuerzahler nun unfreiwillig in die Rolle gedrängt, ruinös handelnde Bankmanager mit Boni zu belohnen.

ntsprechend groß ist jetzt der Zorn. Doch die UBS-Boni sind bei aller Aufregung nicht nur das Resultat einer Unverschämtheit der Bank-Oberen. Tatsächlich spielen mehrere Faktoren eine Rolle.

Die Megabank UBS, 1998 aus der Fusion von zwei der drei Großbanken entstanden, ist im Verhältnis zur Schweizer Wirtschaft so groß, dass ihr Zusammenbruch die gesamte Wirtschaft mit den Abgrund reißen würde. Entsprechend hatte die Schweiz ihr Rettungspaket für die UBS schon Monate im Voraus in geheimen Gesprächen zwischen der Bankführung, Regierung und Notenbank geschnürt.

Dabei von "Verhandlungen" zu reden, wäre übertrieben. Eher ging es um aufgedrängtes Geld. Die Banker fürchteten die Hilfe sogar zunächst, weil sie den Staat in ihrem Weltbild lieber am eigenen Tropf hängen sahen. Als es nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers in den USA keinen anderen Ausweg mehr gab, lag der Schweizer Finanzminister nach einem Herzstillstand im Koma. Seine Stellvertreterin agierte beherzt und wurde für ihre Rettungsaktion inzwischen zur "Schweizerin des Jahres" gewählt.

Abnicken durch den Rotkreuzhelfer

Über das Kleingedruckte waren sich die beiden Vertragsparteien so rasch einig, dass Selbstverständlichkeiten schlicht vergessen wurden. Etwa das Verbot, bei zweistelligem Milliardenverlust Boni auszuzahlen. Es blieb für die UBS bei einer vagen Verpflichtung, bei der Bezahlung ihrer Mitarbeiter die Branchenstandards einzuhalten. So war die Absegnung des anstößigen Bonusplans der UBS durch die neu geschaffene Finanzmarktaufsicht im Januar weniger Ergebnis von Gesprächen als vielmehr ein Abnicken durch den Rotkreuzhelfer.

Zudem misst die neue UBS-Führung auch in der neuen Zusammensetzung noch lieber den Puls der Finanzmärkte als den Puls des Volkes. Sie hat die Erfahrungen ihrer Vorgänger Marcel Ospel und Peter Wuffli schon erfolgreich verdrängt. Beide mussten sich inzwischen unter öffentlich gezeigter Zerknirschung verpflichten, einen Teil ihrer Boni zurückzuzahlen.

Die neue Führung ist nach wie vor überzeugt, dass nicht die Banken, sondern Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft für die Finanzkrise verantwortlich sind. Und dass Boni in der Schweizer Öffentlichkeit kein Thema mehr sind. Beides ist zumindest eine eigenwillige Wahrnehmung.

Die zu Hunderten eintreffenden Reaktionen auf den Websites und in den Leserbriefspalten der Zeitungen deuten jedenfalls an, dass sie sich nicht mit der öffentlichen Wahrnehmung decken. Die Top-Spitze der Bank hält sogar ihren diesjährigen freiwilligen Bonusverzicht bei einem Jahresverlust von 19,7 Milliarden Franken für eine moralische Heldentat. Dabei würde Volkes Stimme sie liebend gerne persönlich am Jahresergebnis beteiligen - aber nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten.

Furcht vor dem Verlust der Top-Banker

Aber wie jede Absurdität hat auch die diesjährige Bonuszahlung der UBS ihren realen Kern: Die Bank will mit der freiwilligen Zahlung "variabler Lohnbestandteile" ihre Top-Leute im Private Banking an Bord halten. Schließlich ist das Privatkundengeschäft an der Krise so wenig mitverantwortlich wie die Schweizer Berge.

Die UBS steht hier in Konkurrenz mit anderen Privatbanken auf den Finanzplätzen Zürich, Genf, Lugano und Vaduz. Der Kampf ums Personal ist in der Krise härter geworden. Die UBS fürchtet bei diesen professionell geldorientierten Top-Leuten mit fixem Kundenstamm eine Abwanderung zur Konkurrenz, wenn sie keine Sonderzahlung erhielten. Zu Recht womöglich, wie zu Jahresende ein erfolgloser und deshalb rasch abgebrochener informeller Versuch der UBS bewies, die ganze Branche auf einen Bonusverzicht für 2008 zu verpflichten.

Und so stammt das Wort des Tages von UBS-Konzernchef Marcel Rohner: "Wir sind der Schweiz und der Nationalbank dankbar." Eigentlicher Adressat des Dankes indes ist der Schweizer Steuerzahler, der sich an die Großbanken so gewöhnt hat wie an hohe Berge. In guten wie in schlechten Jahren.

Quelle : www.spiegel.de
« Letzte Änderung: 10 Februar, 2009, 19:14 von SiLæncer »

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Re: Gescheitert, verspottet, belohnt
« Antwort #2 am: 11 Februar, 2009, 00:30 »
Zitat
Furcht vor dem Verlust der Top-Banker
Was für Top-Banker denn überhaupt?

Diese Nieten in Nadelstreifen haben doch überhaupt die ganze Chose zu verantworten, weil sie wie die Lemminge allesamt blind in den Abgrund gelaufen sind.
Keiner davon war auch nur einen Cent / Rappen / wasauchimmer seiner Einkünfte wert, weil jeder nur blindlings gemacht hat, was alle anderen auch hektisch taten, anstatt sein bischen Grips anzustrengen und eine offensichtliche Fehlentwicklung aufzuhalten oder sich zumindest im Interesse der eigenen zahlenden Kunden davon abzukoppeln.

Diese Nulpen haben offensichtlich grösstenteils keine blasse Ahnung von ihrem Job, jedenfalls weder Gewissen noch Pflicht- oder Ehrgefühl.
Und für sowas ist m.e. Hartz IV noch zuviel.
Schadensersatz, bis die Schwarte kracht, sowas täte not...
Oder man nehme sich besser gleich ein Vorbild an bewährten japanischen Traditionen der Selbstentleibung  >:(
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Hypo Real Estate erhält erneut zehn Milliarden Euro Garantien
« Antwort #3 am: 11 Februar, 2009, 19:19 »
Die Hypo Real Estate bekommt weitere staatliche Garantien in Höhe von zehn Milliarden Euro. Damit wächst die Summe der Kapitalhilfen und der staatlichen Garantien für den schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierer auf insgesamt 102 Milliarden Euro.

München - Mit den zehn Milliarden Euro sind es jetzt insgesamt 52 Milliarden Euro, die die Hypo Real Estate (HRE) inzwischen an staatlichen Garantien bekommen hat. Der Rettungsfonds Soffin habe den Garantierahmen für die Bank entsprechend erweitert, teilte der angeschlagene Immobilienfinanzierer am Mittwoch in München mit.

Diese Summe werde bis zum 12. Juni zur Verfügung gestellt, hieß es weiter. Die zur Hypo Real Estate Gruppe gehörende Hypo Real Estate Bank AG werde auf dieser Basis Inhaberschuldverschreibungen begeben, die am 14. Mai zur Rückzahlung fällig seien. Nach eigenen Angaben zahlt die Hypo Real Estate Bank an den Soffin eine zeitanteilig berechnete Bereitstellungsprovision in Höhe von 0,1 Prozent auf den nicht in Anspruch genommenen Teil des Garantierahmens. Für ausgestellte Garantien betrage die Provision 0,5 Prozent jährlich.

Insgesamt haben sich bei der HRE staatliche Bürgschaften und Kapitalspritzen von mehr als 100 Milliarden Euro aufgetürmt. Zudem laufen laut HRE weitere Gespräche mit dem Soffin über die Gewährung "längerfristiger und umfassender Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Kapitalunterstützung".

Wegen der dramatischen Lage der HRE wird seit Wochen über einen Einstieg des Staates bei dem Unternehmen diskutiert. Dazu wollen sich Vertreter des Soffin noch in dieser Woche mit dem Großaktionär des Konzerns an einen Tisch setzen. Die Investorengruppe um Christopher Flowers sei erstmals zu Gesprächen eingeladen worden und nehme das Angebot an, sagte ein Sprecher.

Einigung mit Flowers würde Staatseinstieg erleichtern

Durch eine Einigung mit Flowers, der rund 25 Prozent der Anteile hält, könnte der Einstieg des Staates deutlich erleichtert werden. Denn das Finanzmarktstabilisierungsgesetz begrenzt eine Staatsbeteiligung ohne Zustimmung der Altaktionäre bisher auf 33 Prozent. Durch eine Enteignung könnte die Bank vollständig durch den Staat übernommen werden. Einen Entwurf mit einer solchen Änderung des Gesetzes hat das Finanzministerium bereits erarbeitet.

Bund und Kreditwirtschaft hatten die HRE im Oktober in letzter Minute mit einem Hilfspaket von 50 Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch gerettet. Wegen eines akuten Liquiditätsengpasses bei der irischen Staatsfinanzierungstochter Depfa stand die HRE mehrfach vor dem Aus. Der Konzern hatte allein von Juli bis September drei Milliarden Euro Verlust gemacht und braucht für die notwendige Sanierung noch mehr Geld.

Am 27. März will die Bank nach bisherigen Planungen ihre Geschäftszahlen für 2008 vorlegen. Es wird erwartet, dass diese tiefrot ausfallen. Auch 2009 rechnet der Vorstand nicht mit Gewinnen, zumal die Staatshilfe sehr teuer ist.

Quelle : www.spiegel.de

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Merkel kritisiert Millionen- Boni für Banker
« Antwort #4 am: 14 Februar, 2009, 13:59 »
Wer soll das verstehen? Banken, die mit staatlicher Milliardenhilfe vor dem möglichen Ruin bewahrt werden, wollten einigen ihrer Top-Leute Millionenprämien auszahlen. Jetzt hagelt es harsche Kritik aus der Regierung. An vorderster Front: Kanzlerin Merkel und Vize Steinmeier.

Hamburg - Die Regierungschefin fand klare Worte: "Es ist unverständlich, dass Banken, denen der Staat unter die Arme greift, in vielen Fällen gleichzeitig riesige Bonussummen auszahlen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel dem SPIEGEL. Das werde Anfang April auch Thema beim G-20-Treffen in London sein. "Insgesamt muss das Bonussystem international klarer an den wirklich nachhaltigen Erfolg der Banken gekoppelt werden", sagte die CDU-Politikerin.

Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) schlug in die gleiche Kerbe: "Der Realitätsverlust und der Zynismus mancher Führungskräfte erschüttern mich immer wieder. Führungskräfte sind Vorbilder - im Guten wie im Schlechten." Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) mahnte an, dass das Gemeinwohl auch von der Mäßigung des Einzelnen lebe: "Solche Exzesse sind Ausdruck einer verlorenen Bodenhaftung und gefährden den Grundkonsens dieser Gesellschaft."

"Verantwortliche nicht belohnen"

Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) wunderte sich, "wie es sein kann, dass die Boni quasi als Bestandteil des Festgehalts vergütet und selbst dann verdient werden, wenn das Unternehmen am Abgrund steht". Ihr Parteifreund Olaf Scholz zeigte kein Verständnis für diese Praxis: "Wo Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit verkürzen und auf Lohn verzichten, können nicht freigiebig Boni gezahlt werden", sagte der Arbeitsminister. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) sieht in Bonuszahlungen einen der Auslöser für die Finanzkrise. "Wenn Bankkunden Verluste hinnehmen müssen, dürfen die dafür Verantwortlichen nicht belohnt werden", sagte Aigner.

Entzündet hatte sich der Streit an den Boni für die Investmentbanker von Dresdner Kleinwort. Dabei geht es um 400 Millionen Euro. Das Geld war den Mitarbeitern im vergangenen Sommer von der damaligen Muttergesellschaft Allianz versprochen worden. Die Commerzbank hatte die Zahlungen nach der Übernahme der Bank in Frage gestellt. Der Bund beteiligt sich mit gut 25 Prozent an der Commerzbank, insgesamt hat sie 18,2 Milliarden Euro Staatshilfe bekommen.

"Gierige Banker klagen Millionen-Prämien ein", titelte die "Bild"-Zeitung, als bekannt wurde, dass die Investmentbanker aus Furcht vor drastischen Boni-Kürzungen gar den Gang vor Gericht erwägen . Neben dem zugehörigen Artikel: ein Foto vom lachenden Ex-Dresdner-Kleinwort-Chef Stefan Jentzsch. Nun aber verzichtet der Gescholtene auf die Sonderzahlung . "Stefan Jentzsch hat für 2008 keinen Anspruch auf einen Bonus geltend gemacht", sagte am Freitag ein Sprecher der Dresdner Bank zu SPIEGEL ONLINE. Auch der ehemalige Dresdner-Bank-Chef Herbert Walter verzichtete auf seine Bonuszahlungen für 2008. Dies beinhalte auch den "Drei-Jahres-Bonus", sagte ein Sprecher der Allianz, deren Vorstand Walter bis vor kurzem ebenfalls angehört hatte.

Scharfe Kritik an den bisherigen Boni-Regeln und den Schöpfern solcher Vergütungsprogramme kommt auch aus der Wirtschaft selbst. Nikolaus von Bomhard, Vorstandschef des Versicherungsgiganten Münchener Rück, sagte im Gespräch mit dem SPIEGEL: "Es gab klare Exzesse." Gerade die "hohen, kurzfristigen Boni" hätten als "eine Art Brandbeschleuniger der Krise" gewirkt.

Angesichts der "ungeheuerlichen Dimension dieser Krise" müsse man sich aber auch "überlegen, ob man nur die Manager kritisiert oder nicht auch die Aufsichtsräte und Investoren, die solche Vergütungssysteme geschaffen haben". Die nun einsetzende öffentliche Erregung findet der Münchener-Rück-Chef dabei "völlig legitim". Er habe "großes Verständnis" für politische Pläne, die Boni nun zu deckeln.

Bomhard zeigte sich allerdings "sicher, dass Appelle und Kritik auch so greifen werden. Das Pendel wird nun in die andere Richtung ausschlagen". Er halte Wettbewerb zwar "generell für notwendig. Aber man muss diesem Wettbewerb auch Grenzen setzen, einen Ordnungsrahmen schaffen". Große Bereiche der Finanzindustrie seien für viele Bürger noch immer "vollkommen intransparent". Das schaffe "erst Unsicherheit, dann Misstrauen und kann am Ende dazu führen, dass gesellschaftliche Gruppen weit auseinanderdriften".

Bomhard weiter: "Das ist eine große Gefahr für unsere Gesellschaft." Neben den Boni-Exzessen sieht der Vorstandschef allerdings zwei weitere Grundprobleme: Einerseits "die oft völlig unzureichende Qualität des Risikomanagements", andererseits mangelnde "persönliche Verantwortung" vieler Top-Manager. Wenn die Musik ganz laut spiele, müsse "man auch mal zu sagen wagen: Nein, ich tanze nicht mit!"

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Aareal Bank stellt Antrag auf Staatshilfen
« Antwort #5 am: 15 Februar, 2009, 16:47 »
Eine halbe Milliarde gibt es sofort, hinzu kommen Garantien von vier Milliarden Euro: Der Immobilienfinanzierer Aareal hat Hilfe aus dem Bankenrettungspaket beantragt. Insgesamt hatte die Bundesregierung den Banken 480 Milliarden bereitgestellt - die Summe ist jetzt zu gut einem Viertel beansprucht.

Wiesbaden - Einer Mitteilung der Aareal Bank zufolge gewährt der Finanzmarktstabilisierungsfonds (Soffin) dem Institut eine sogenannte Stille Einlage in Höhe von 525 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Garantierahmen für neue Emissionen im Volumen von bis zu vier Milliarden Euro.

Damit werde sich die Kernkapitalquote der Aareal Bank deutlich erhöhen. Die mit neun Prozent verzinste Einlage solle möglichst rasch zurückgeführt werden. Dafür werden die Aktionäre für 2008 und 2009 keine Dividende bekommen.

Die Maßnahme wird von der Bank ausdrücklich als Vorsorge dargestellt. Man habe sich mit dem Soffin auf die Maßnahmen geeinigt, um ein "nachhaltig profitables Geschäft dauerhaft abzusichern und zugleich das sehr schwierige Marktumfeld zu überbrücken".

Nach vorläufigen Zahlen hat die Aareal-Gruppe das Geschäftsjahr 2008 mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Das Vorsteuerergebnis des Konzerns habe bei 117 Millionen Euro gelegen. "Der Vergleichswert des Vorjahres (380 Millionen Euro) war maßgeblich von positiven Sondereffekten in Höhe von 221 Millionen Euro geprägt."

Im vierten Quartal verbuchte die Gruppe einen Vorsteuergewinn von elf Millionen Euro. "Damit hat die Aareal Bank Gruppe in allen Quartalen seit Ausbruch der Finanzmarktkrise schwarze Zahlen geschrieben."

Nach Angaben des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) liegen derzeit 15 Anträge von Kreditinstituten vor. Folgende deutsche Banken und Institutionen wollen das Maßnahmenpaket nutzen beziehungsweise haben bereits Gelder bekommen:

Darunter sind unter anderem

    * die Hypo Real Estate, 52 Milliarden Euro Garantien (bereits gewährt)
    * die Commerzbank, 15 Milliarden Euro Garantien 18,2 Milliarden Euro Eigenkapital (bereits gewährt)
    * die HSH Nordbank 30 Milliarden Euro Garantien (bereits gewährt)
    * die BayernLB, 15 Milliarden Euro Garantien (bereits gewährt)
    * die IKB, 5 Milliarden Euro Garantien (bereits gewährt)

Noch verhandelt wird um Hilfen für die VW Bank, die Düsseldorfer Hypothekenbank und die WestLB. Zudem haben weitere kleinere Institute um Hilfe gebeten. Ihr Bedarf an Staatskapital liegt Kreisen zufolge deutlich unter dem der genannten Banken, zumeist unter einer Milliarde Euro.

Quelle : www.spiegel.de

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Investmentbanker kassieren Millionen trotz Boni- Stopp
« Antwort #6 am: 18 Februar, 2009, 21:13 »
Der Commerzbank droht die Zerreißprobe: Den eigenen Mitarbeitern streicht der Geldkonzern nach Vorlage der Jahresbilanz den Bonus - die Verlustbanker der Dresdner Kleinwort können dagegen auf Zahlungen hoffen. Nun sucht das Institut nach Wegen aus der Belohnungsfalle.

Eigentlich könnte es ein guter Tag sein für die Commerzbank. Die Jahreszahlen sind längst nicht so mies wie erwartet: Vor Steuern liegt das Ergebnis für 2008 bei minus 378 Millionen Euro. Unter dem Strich steht sogar ein kleiner Gewinn von immerhin drei Millionen Euro. In Zeiten wie diesen kann man so etwas schon als Erfolg verkaufen.

Die Anleger sind dementsprechend zufrieden, der Aktienkurs schießt nach Bekanntgabe der Zahlen um neun Prozent in die Höhe. Noch dazu bietet die Bilanz dem Geldinstitut eine erfreuliche Gelegenheit, bei der Politik zu punkten. Quer durch die Parteien werden Banker derzeit zur Bescheidenheit gedrängt - vor allem jene von der Commerzbank, die nach Kapitalhilfen von mehr als 18 Milliarden Euro zu rund 25 Prozent dem Staat gehört.

Also lässt Commerzbank-Chef Martin Blessing seinen Finanzvorstand und Arbeitsdirektor Eric Strutz am Mittwoch ausrichten: Allen Mitarbeitern wird der Bonus gestrichen, weil zwar unterm Strich schwarze Zahlen stehen - das Vorsteuerergebnis aber negativ war. Und die Maßnahme gelte für die neu erworbenen Töchter genauso wie für die alte Commerzbank. Sprich: Auch die Investmentbanker der Dresdner Kleinwort, die mit ihrem Kampf um die zugesagten Zulagen von 400 Millionen in den vergangenen Tagen für unschöne Schlagzeilen sorgten, sind theoretisch eingeschlossen.

Allerdings hat die Sache einen Haken.

Rund 30 Prozent der umstrittenen Summe sind fest zugesagt, gesteht Strutz bei einer Telefonkonferenz ein. An die 120 Millionen Euro sind den Investmentbankern also sicher.

Fragt sich: Wofür eigentlich? 2,2 Milliarden Euro Miese liefen bei Dresdner Kleinwort allein in den ersten neun Monaten des vergangenen Geschäftsjahres auf. Das Gesamtdesaster wird kommende Woche mit der Bilanz der Allianz vorgelegt.

Politik fordert Verzicht

Die Spitzenbanker der Sparte können sich bestimmter Extra-Gelder sicher sein - die Kollegen aus den anderen Bereichen der Commerzbank, die teils noch gute Ergebnisse erzielten, gehen dagegen leer aus. Die Stimmung in der Bank dürfte das kaum heben. Schließlich macht bei vielen Angestellten der Bonus an die 50 Prozent ihrer Gesamtbezüge aus. Allein für die alte Commerzbank summierten sich die Einsparungen durch die gestrichenen Zulagen auf 600 Millionen Euro, sagt Strutz.

Die Geschichte hinter der absurden Konstellation mutet skurril an. Der frühere Chef der Dresdner Kleinwort, Stefan Jentzsch, hatte die umstrittenen Boni schon im August zugesichert, weil die Top-Banker seiner Sparte für die Bank unverzichtbar schienen. Wer könnte schließlich besser qualifiziert sein, angehäufte Berge an Risikopapieren einigermaßen effektiv wieder abzutragen?

Richtig aufgegangen ist die Strategie freilich nicht. Von dem früheren 18-köpfigen Führungsteam bei der Dresdner Kleinwort ist laut "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" nur ein Mitglied heute noch bei der neuen Mutter Commerzbank im Dienst.

Finanzvorstand Strutz bleibt deshalb nur, an die Bescheidenheit der begünstigten Banker zu "appellieren". Viele Manager hätten doch schon auf ihre Zulagen verzichtet, sagt er am Mittwoch - und hofft, dass noch andere den guten Beispielen folgen.

Auch aus der Politik wächst der Druck. "Solche Leute bringen das Gesamtsystem in Misskredit", sagt CDU-Wirtschaftsexperte Laurenz Meyer SPIEGEL ONLINE. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg: "Nichts gegen gute Bezahlung. Aber wer seine Bank an den Rand der Pleite steuert, hat eine Bonuszahlung weiß Gott nicht verdient."

Immer wieder ergeht der Ruf an die Branche, zu verzichten - doch bisher überhören die begünstigten Investmentbanker der Dresdner Kleinwort diese Rufe. So beharren 17 der 18 früheren Mitglieder des Executive Committee auf ihre Zulagen, oft Millionensummen. Wahrscheinlich herrsche "Endzeitstimmung in bestimmten Investmentbanking-Kreisen", kommentiert CDU-Experte Meyer trocken. Die Banker wollten wohl mitnehmen, was eben geht, jetzt, da die Goldgräberzeiten vorbei seien.

Basteln am Bonussystem

So hat allein der einstige Chef der Sparte, Stefan Jentzsch, bislang Verzicht angemeldet - nachdem mehrere Zeitungen über einen Segeltörn und seine Leidenschaft für Ferraris berichtet hatten. Jentzsch kann sich Pressemeldungen zufolge mit einer satten Abfindung von rund 7,5 Millionen Euro trösten, die ihm für sein Ausscheiden aus der Bank bezahlt wird.

Finanzvorstand Strutz versucht jetzt, die Stimmung zu retten, soweit es geht. "Natürlich ist das schwer", sagt er über die Situation, vor allem, weil viele Mitarbeiter "ihre Leistung erbracht haben". Aber "Bonuszahlungen sind doch per se nicht schlecht", fügt er beschwichtigend hinzu. Und dass in manchen Bereichen der Dresdner Kleinwort ja sogar im vergangenen Jahr Gewinne erwirtschaftet wurden, die Zulagen durchaus rechtfertigen könnten.

Die Commerzbank will jetzt bis zum Sommer ein neues Bonussystem ausarbeiten, das sich mehr an langfristigen Erfolgen ausrichten soll. Doch da steht Strutz schon vor dem nächsten Problem: Im Kampf um die besten Talente mögen die Banken eine Feuerpause eingelegt haben - vorbei ist er noch nicht. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte kürzlich auf der Bilanz-Pressekonferenz betont, Banking sei ein "peoples business". Die Kunst bestehe jetzt darin, neue Bonusregeln nicht allzu streng festzuzurren, um Jungbanker nicht in die Arme des Wettbewerbers zu treiben.

Man wolle weiterhin "attraktiv" für Talente sein, sagt Strutz deshalb, "Leistungsträger langfristig binden". Und dann flüchtet er sich in die Philosophie. Die Commerzbank wolle alles in allem aber ohnehin "Mitarbeiter, die nicht nur materiell orientiert sind. Wer nur auf sein Einkommen schaut, der kennt auch keine Loyalität."

Quelle : www.spiegel.de

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Re: Gescheitert, verspottet, belohnt
« Antwort #7 am: 18 Februar, 2009, 22:43 »
dafür wurde bei uns ein spitzen Lehrling nicht übernommen, weil die Aufträge ausbleiben. Weis gar nicht wie groß sein Bonus vom Arbeitsamt ist.
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EU- Kommission plant Boni- Grenzen für Manager
« Antwort #8 am: 21 Februar, 2009, 15:16 »
Regeln gegen die Gier: Die EU will strenger gegen exzessive Bonuszahlungen für Manager vorgehen. Kommissionpräsident Barroso sieht solche Prämien als eine Ursache der Finanzkrise. Die Marschroute für ein neues System soll beim nächsten EU-Gipfel festgelegt werden.

Hamburg - Brüssel will den Managern ans Portemonnaie. EU-Kommissionspräsident José Manuel Durão Barroso kündigte am Samstag ein Konzept der EU-Kommission gegen übertriebene Sonderzahlungen an. Ein erster Fahrplan solle beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU am 1. März diskutiert werden, sagte Barroso dem "Hamburger Abendblatt". Details werde die Kommission "im April oder Mai" vorstellen.

"Es ist wirklich ein Skandal, was manchmal vor sich geht", sagte Barroso. Exzessive Bonuszahlungen verleiteten Finanzmanager dazu, unvertretbare Risiken einzugehen. Die Folgen sehen wir jetzt in der Finanzkrise. Daher solle ein System geschaffen werden, das "die Gier nach schnellen Gewinnen zügelt und in dem Scheitern nicht belohnt wird", sagte der Kommissionspräsident. Die Europäer hätten die Möglichkeit, "Maßstäbe zu setzen für den Rest der Welt".

Vor dem Vorbereitungstreffen zum Weltfinanzgipfel der G20, das am Sonntag im Bundeskanzleramt stattfindet, forderte Barroso zudem "eine bessere globale Finanzmarktaufsicht" und entschlossenes Vorgehen gegen Protektionismus. Darüber hinaus appellierte er an die Mitgliedstaaten, den Anstieg der Arbeitslosigkeit mit finanziellen Hilfen für Unternehmen zu begrenzen. "Gesunde Firmen, die allein wegen der Wirtschaftskrise in Turbulenzen geraten, sollten Geld vom Staat bekommen, damit sie auf Jobabbau verzichten", sagte Barroso der Zeitung. "Das Geld könnte in die Weiterbildung jener Mitarbeiter fließen, für die es gegenwärtig weniger oder keine Arbeit gibt."

Führende Wirtschaftsexperten hatten am Samstag erklärt, sie rechneten wegen der Wirtschaftskrise ab Sommer mit Massenentlassungen und einem drastischen Anstieg der Erwerbslosenzahlen. Der Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, Kai Carstensen, sagte der Online-Ausgabe der "Bild"-Zeitung: "Jetzt setzen viele Firmen noch auf Kurzarbeit. Wir rechnen aber ab Sommer mit einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit." Derzeit wolle jedes vierte Unternehmen Stellen abbauen. Carstensen erklärte, auch die Kurzarbeit werde für viele Firmen dauerhaft zu teuer.

Für das Gesamtjahr 2009 rechnet der Wirtschaftsexperte mit deutlich mehr Arbeitslosen als bisher. "Die Zahl der Arbeitslosen könnte im Jahresverlauf um bis zu 700.000 steigen", sagte Carstensen. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet einem Pressebericht zufolge mit etwa einer halben Million mehr Menschen ohne Job. Ende 2008 hatte das Ifo-Institut noch ein Plus von 500.000 vorausgesagt.

Auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) befürchtet eine spürbare Zunahme der Erwerbslosigkeit, weil die Firmen beispielsweise befristete Verträge nicht weiter verlängern würden. IW-Direktor Michael Hüther forderte, die Regelungen für befristete Verträge zu ändern und damit befristete Arbeitsverträge über die derzeit geltende Dauer von zwei Jahren hinaus zu ermöglichen.

Signale aus der Metall- und Elektroindustrie bekräftigen die Befürchtungen der Experten. Jedes zweite Unternehmen der Branche rechnet dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall zufolge in diesem Jahr mit Stellenabbau.

Anders als in den beiden Vorjahren ist die Arbeitslosigkeit nach Ansicht von Experten schon von Januar auf Februar gestiegen. Betroffen seien vor allem Leiharbeiter und Beschäftigte mit Zeitverträgen. Die Zahl der Erwerbslosen könnte die Marke von 3,5 Millionen deutlich übersteigen. Gründe sind der relativ strenge Winter und Auftragseinbrüche in den Unternehmen. Zahlen darüber, wie viele Arbeitnehmer seit Beginn der Wirtschaftskrise in Kurzarbeit geschickt wurden, gibt die BA am Donnerstag bekannt.

Quelle : www.spiegel.de

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Dicke Boni sind ein Fall für den Staatsanwalt
« Antwort #9 am: 21 Februar, 2009, 18:03 »
Milliardenrisiken für die Steuerzahler, Extra-Geld für Spitzenbanker - die Finanzbranche hat jedes Maß verloren, kommentiert Karl-Heinz Goedeckemeyer. Der frühere Bankenanalyst fordert: "Es wird Zeit, dass jene haften, die uns den Scherbenhaufen eingebrockt haben."

Frankfurt am Main - Viele Top-Banker beharren auf ihre Bonuszahlungen - trotz Milliarden-Abschreibungen und hoher Verluste. Die Entrüstung darüber ist fernsehtauglich inszeniert, doch oft geht die Diskussion am eigentlichen Thema vorbei. Denn mit Bonusverzicht allein kann der Scherbenhaufen nicht beseitigt werden.

Die entscheidende Frage lautet, ob die "Masters of the Universe", die ihren Aktionären hohe Verluste beschert haben, dafür juristisch haften sollen. Tatsächlich dürfte das Desaster, das die Banker mit ihren Schrottpapieren angerichtet haben, bald ein Fall für die Staatsanwälte werden. Das Stichwort heißt Untreue.

Dass Staatsanwälte bei dringendem Tatverdacht bereit sind, unverzüglich vorzugehen, zeigen die Vorfälle bei der staatseigenen KfW-Bank. Gut einen Monat nach der millionenschweren Überweisung der KfW an die US-Pleitebank Lehman Brothers wurden Ermittlungen gegen Vorstände wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet.

Aber auch betroffene Aktionäre können den Staatsanwalt zwingen, gegen Manager vorzugehen. Bei begründetem Verdacht auf Untreue oder bei Falschaussagen des Managements müssen Ermittlungen eingeleitet werden. Aktionärsvereinigungen werden deshalb zahlreiche Sammelklagen einreichen. Das Ziel: Die Verluste der Kleinanleger zu minimieren, wenn sie nachweislich durch Managementfehler entstanden sind. Und damit dürfte auch das Bonus-System vor Gericht kommen.

Manche Vorstandsvorsitzende großer Banken brüsten sich damit, auf ihren Bonus für das abgelaufene Geschäftsjahr zu verzichten. An vorderster Front: Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, der schon vor einem Jahr damit prahlte, keinen Bonus bekommen zu wollen.

Auch Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank, kündigte massive Einschnitte bei den Bonuszahlungen seines Instituts an - ganz freiwillig erfolgte dieser Schritt aber wohl nicht. Schließlich befindet sich sein Institut seit Anfang 2009 unter den Fittichen der Regierung. Mit gut 25 Prozent ist der Bund Großaktionär bei der "Staatsbank in gelb".

Allerdings gilt der Bonus-Verzicht nicht für die Investmentbanker von Dresdner Kleinwort. Die Mitarbeiter dort pochen nämlich auf ihre Zahlungen. Dass die Investmentsparte seit Jahren der Dresdner Bank - und nunmehr auch der Commerzbank - hohe Verluste beschert, stört die Banker nicht. Das 18-köpfige Team um den umstrittenen Chef Stefan Jentzsch verlangt trotz der 18-Milliarden-Euro-Stütze des Bundes hohe einstellige Millionen-Beträge.

Der Aufsichtsrat scheint sich an Verlusten nicht zu stören

Die Argumentation ist stets die gleiche: Spitzenleute sollen mit Bonuszusagen bei der Stange gehalten werden. "Leistung muss honoriert werden", sagt auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Clemens Börsig.

Dass die erste Garde auf Boni verzichtet, "sei eine sehr honorige Geste". Dass die Deutsche Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von 3,9 Milliarden Euro eingefahren hat - wobei ein Großteil auf das Investmentbanking entfiel -, scheint Börsig nicht weiter zu stören. Sonst hätte das Institut seinen Investmentbankern 2008 wohl kaum knapp vier Milliarden Euro an Gehältern und leistungsabhängiger Vergütung ausgezahlt.

Auch die Schweizer Banker wollten bei der Verteilung der Bonustöpfe nicht abseits stehen. In der vergangenen Woche wies die UBS einen Jahresverlust von fast 20 Milliarden Franken aus. Trotzdem zahlt die Großbank, die 2008 kurz vor der Insolvenz stand, ihren Mitarbeitern 2,2 Milliarden Franken (rund 1,4 Milliarden Euro) als "variable Lohnbestandteile" aus - obwohl nur knapp eine Milliarde davon vertraglich geschuldet ist.

In der Schweiz wird nun ebenfalls die Diskussion laut, ob Boni überhaupt noch gerechtfertigt sind. Denn allein die UBS hat im vergangenen Jahr 40 Milliarden Franken von der Nationalbank und sechs Milliarden vom Steuerzahler bekommen. UBS-Präsident Peter Kurer begründete die Zahlungen in einem Interview damit, dass die Fixlöhne, die bei der UBS im Jahr 2008 im Durchschnitt 180.000 Franken betrugen, nicht hoch genug seien.

Top-Banker verlieren die Bodenhaftung

Die Aussagen der so genannten Kontrolleure wie Börsig und Kurer zeigen, dass sie ihre Lehren aus der Finanzkrise nicht gezogen haben: Performance und Bonuszahlungen stehen bei den Banken in keinem Verhältnis mehr.

Dass Top-Banker zusehends die Bodenhaftung verlieren, zeigt sich auch bei der Frage nach den Schuldigen der Krise. Ähnlich wie Kurer führt Börsig die Finanzkrise auf die Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft zurück. Wenn schon ein Schuldiger gefunden werden müsse, dann sei es die amerikanische Notenbank. Andere wiederum machen die Kreditrichtlinien von "Basel II" oder die IFRS-Rechnungslegung für die Schieflage der Banken verantwortlich.

Aber wer hat die Banken eigentlich gezwungen, US-Schrott-Hypotheken zu kaufen (UBS) oder sich übermäßig bei kreditfinanzierten Übernahmen zu engagieren (Deutsche Bank)? Dass US-Banken Hypothekenpapiere wie Streubomben verkauft und dass Finanzalchemisten aus allen Teilen der Welt Produkte gestrickt haben, die selbst Insider kaum verstehen, wird nur zögerlich akzeptiert.

Aktienoptionen im Wert von 161 Millionen Dollar

Werfen wir einen kurzen Blick auf die Wall Street. 18 Milliarden Dollar an Bonuszahlungen haben die Wertschriftenhäuser im vergangenen Jahr ausgeschüttet. Nun werden viele sagen, die Wall Street sei schon immer ein Platz der Exzesse gewesen. Doch genau das ist das Problem.

Neben den hohen Boni zeigen das vor allem die exorbitanten Abfindungen, die in der Branche gezahlt werden. Als einige "Masters of the Universe" im Jahr 2007 aussortiert wurden wie Charles Prince (Citigroup) und Stan O'Neal (Merrill Lynch), wurde ihnen der Abgang mit großzügigen Geschenken versüßt. Während sich die Aktienoptionen bei Merrill-Chef O'Neal auf 175 Millionen Dollar summierten, belief sich das Vergütungspaket bei Prince auf 40 Millionen Dollar. Sondervergünstigungen wie Dienstwagen und bezahltes Büro nicht mit gerechnet.

Dass Aufsichtsrat und Aktionäre diese übermäßigen Abfindungen abgesegnet haben, ist nicht nachzuvollziehen. Denn beiden Bankern sind große Fehler, nicht zuletzt beim Risikomanagement, unterlaufen. Selbst in Zeiten, als die Subprimekrise bereits evident war und US-Hausbesitzer sukzessive in Zahlungsschwierigkeiten gerieten, baute Merrill seine Positionen mit giftigen Papieren weiter aus - und übernahm 2006 für aberwitzige 1,3 Milliarden Dollar den Hypothekenspezialisten First Franklin.

Diese Strategie hatte weitreichende Folgen. Allein in den vergangenen zwei Jahren summierten sich die mit der Hypotheken-Krise verbundenen Verluste auf rund 50 Milliarden Dollar. Auch die Citigroup servierte ihren Aktionären wegen Abschreibungen auf toxische Wertpapiere im Wert von rund 50 Milliarden Dollar im Gesamtjahr 2008 einen Verlust von 8,3 Milliarden Dollar. Während die Citigroup wenigstens noch mit Finanzspritzen von inzwischen 45 Milliarden Dollar und hohen Bürgschaften gerettet werden konnte, stand Merrill Lynch kurz vor der Insolvenz. Um eine weitere Pleite zu verhindern, wurde die Investmentbank von der Bank of America übernommen. Inklusive der bereits an Merrill gezahlten Staatshilfen ist der amerikanische Steuerzahler bei dem neuen Finanzgiganten mit 70 Milliarden Dollar engagiert.

Die Schuldigen müssen mit ihrem Privatvermögen haften

Die Schieflage hat Merrill jedoch nicht davon abgehalten, die für das vergangene Jahr vereinbarten Gehaltszulagen früher als normalerweise zu überweisen. So soll das Institut bereits im Dezember an fast 700 Mitarbeiter Boni von jeweils mindestens einer Million Dollar überwiesen haben, heißt es in einem Brief des Oberstaatsanwalts von New York, Andrew Cuomo. Insgesamt soll die Bank ihren Managern laut Cuomo absichtlich zulasten der Steuerzahler großzügige Boni über insgesamt 3,6 Milliarden Dollar gezahlt haben. Es sei noch einmal darauf hingewiesen: Merrill hat für das vierte Quartal 2008 einen Verlust von 15,3 Milliarden Dollar vermeldet.

Auch bei der Citigroup wurde weiter verteilt, wenngleich die Vorstände auf ihre Boni verzichteten. Die Summe "Compensation and Benefits" lag im Jahr 2008 bei 32,4 Milliarden Dollar und damit nur vier Prozent unter der des Rekord-Vorjahres.

Mit Scheinargumenten versuchen die Banker nun zu rechtfertigen, was sich nicht rechtfertigen lässt. Man kann nicht Tausende von Mitarbeitern entlassen, Staatsgarantien und Steuergelder anfordern und gleichzeitig Erfolgsprämien in Milliardenhöhe ausschütten. Nichts gegen hohe Gewinne. Aber wenn diejenigen, die den Gewinn kassieren, das Risiko nicht tragen, dann ist das ein Fall für den Staatsanwalt. Es wird Zeit, dass jene haften, die uns den Scherbenhaufen eingebrockt haben. In den Privatvermögen der Verantwortlichen dürfte es genügend Reserven geben, die man heranziehen kann, um den Schaden zumindest ansatzweise zu begleichen.

Immerhin: Dass die fetten Jahre vorbei sind, scheint auch Deutsche-Bank-Aufseher Börsig einzusehen. Nach seinen Worten wird es Millionen-Zahlungen so schnell nicht wieder geben. Bleibt zu hoffen, dass Börsig wenigstens hier richtig liegt.

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Re: Dicke Boni sind ein Fall für den Staatsanwalt
« Antwort #10 am: 21 Februar, 2009, 18:17 »
Dem kann man nichts hinzufügen. Ausser dem Schrei nach Gerechtigkeit!
Irgendwann wird's wieder heissen; "Friede den Hütten, Krieg den Palästen"!
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Postbank-Vorstände kassieren Millionenboni
« Antwort #11 am: 09 März, 2009, 19:44 »
Bonn. Die Übernahme durch die Deutsche Bank hat sich für die Postbank-Vorstände ausgezahlt: Sie kassierten im vergangenen Jahr trotz Finanzkrise und Verlusten Millionen-Boni. Die Gesamtvergütung der Manager schnellte im Vergleich zu 2007 mit 54 Prozent kräftig nach oben.

Die Vorstände der Deutschen Postbank haben im vergangenen Jahr trotz der Finanzkrise deutlich besser verdient als ein Jahr zuvor. Die Gesamtvergütung der Vorstände sprang 2008 aufgrund einer Bonuszahlung im Zusammenhang mit der Übernahme des Finanzinstituts durch die Deutsche Bank um 54 Prozent nach oben, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht der Bank hervorgeht. Die zehn Vorstandsmitglieder verdienten demnach zusammen 16,2 Millionen Euro nach 10,5 Millionen Euro 2007.

Allein 11,9 Millionen Euro Sonderzahlung erhielten die Vorstände dem Jahresbericht zufolge aus einer im Mai 2008 beschlossenen Sonderzahlung. Mit dieser versuchte der Konzern, die Vorstände trotz des Deutsche-Bank-Einstiegs im Unternehmen zu halten. Postbank-Chef Wolfgang Klein verdiente 2008 dem Bericht zufolge 3,3 Millionen Euro, 2,4 Millionen Euro davon stammten aus der Prämie.

Für die Entwicklung des Geschäfts zahlte die Postbank ihren Managern hingegen keinen Bonus. Die Postbank hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von 821 Millionen Euro eingefahren.

Quelle : www.derwesten.de

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Millionenboni bringen Regierung in Erklärungsnot
« Antwort #12 am: 10 März, 2009, 21:01 »
Üppige Prämien mitten in der Finanzkrise: Politiker aller Parteien schimpfen über die Postbank und ihre Millionenboni für die Vorstände. Verhindern lässt sich die Ausschüttung der Prämien nicht mehr - und auf Regelungen für die Zukunft kann sich die Regierung auch nicht einigen.

Berlin/München - Es waren tiefrote Zahlen, die Postbank-Vorstandschef Wolfgang Klein am 19. Februar offenbaren musste. Wegen der Finanzkrise habe sein Haus 2008 einen Verlust von 821 Millionen Euro zu verzeichnen. Die Konsequenz: "Für den Postbank-Vorstand wird es keinen Bonus geben", betonte Klein auf der Bilanzpressekonferenz. Der Verzicht stieß allseits auf großes Lob.

Doch seit Montag ist das Geldinstitut den Status als Deutschlands vorbildlichste Bank schon wieder los. Der Grund: Aus Seite 50 des vorgelegten Geschäftsberichts geht hervor, dass dem Vorstand sehr wohl Bonuszahlungen zugesichert wurden. Und wie: Allein für Bankchef Wolfgang Klein liegen 2,4 Millionen Euro auf einem eigens eingerichteten Sonderkonto bereit - zusätzlich zu seinem Grundgehalt von 875.000 Euro.

Insgesamt wurden vom Aufsichtrat Sondergelder in Höhe von 11,9 Millionen Euro genehmigt, um die zehn Postbank-Vorstände trotz des Teilverkaufs an die Deutsche Bank zum Bleiben zu bewegen. "Halteprämien", sagt man im Bankenjargon dazu.

Hat die Bank also nur die halbe Wahrheit preisgegeben? Politiker sind über die versteckten Zusatzgelder jedenfalls empört. "Die Postbank-Manager müssen ihre Millionenboni zurückzahlen", forderte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt gegenüber SPIEGEL ONLINE.

"Boni in die Taschen stopfen"

Die Postbank sei "die Bank des 'kleinen Mannes', aber ihre Manager haben sich die Gewissenlosigkeit von Wall-Street-Zockern zugelegt", so Dobrindt weiter: "Wenn eine Bank 800 Millionen Euro Verlust macht und sich ihre Bosse trotzdem hohe Boni in die Taschen stopfen wollen, dann ist das in hohem Maß Charakterschwäche."

"Wir müssen solche Auswüchse brandmarken und bekämpfen, sonst nimmt das Vertrauen der Menschen in unsere Wirtschaftsordnung massiven Schaden", sagte der CSU-Politiker. Würden die Postbank-Manager nicht selbst die "moralische Kraft" für einen Verzicht auf die Millionen aufbringen, "dann müssen wir sie mit politischem Druck dazu bringen".

Empört zeigte sich auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU). "Ein solcher Vorgang ist den Menschen im Land angesichts der immer schwierigeren wirtschaftlichen Lage nicht vermittelbar", erklärte er. "Gerade ein Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung muss beim Thema Bonuszahlungen für Manager mit gutem Beispiel vorangehen."

Es sind Töne, die sonst eher vom Koalitionspartner zu hören sind. Gerade die SPD hatte die Debatte um Managergehälter zuletzt forciert - am Dienstag hielt sich die erste Riege der Partei jedoch merklich im Hintergrund.

"Ich kann die Entrüstung des CSU-Generalsekretärs nachvollziehen", sagte SPD-Finanzexperte Florian Pronold SPIEGEL ONLINE. Allerdings dürfe die Empörung nicht nur für die Postbank gelten, sondern für sämtliche Sonderzahlungen. Die Art und Weise, wie Boni derzeit ausgeschüttet würden, sei "grundverkehrt". Mit den Sonderzahlungen würden lediglich Gehälter "kurzfristig aufgestockt". Der finanzpolitische Sprecher der Fraktion, Hans-Ulrich Krüger, bezeichnete den Vorgang als "skandalös und nicht erträglich".

Postbank: Zahlungen waren längst bekannt

Bei der Postbank kann man den Aufruhr nur teilweise nachvollziehen. "Natürlich sind Sonderzahlungen kein gutes Zeichen, wenn rundherum die Finanzkrise tobt", sagte ein Sprecher zu SPIEGEL ONLINE. Deshalb hätten sich die Vorstände auch darauf geeinigt, das Geld zunächst auf Sonderkonten zu bunkern. Ein Zugriff sei erst dann vorgesehen, wenn die Bank wieder schwarze Zahlen schreibe - oder nach allgemeiner Auffassung die Finanzkrise überwunden sei.

Zudem seien die Bonusausschüttungen bereits bekannt gewesen. "Das ist alles nicht neu." Tatsächlich hatte der SPIEGEL im November 2008 darüber berichtet, dass der Aufsichtsrat dem Vorstand bereits im Mai 2008 die Prämien genehmigt hatte. Wäre das Thema auf der Bilanzpressekonferenz am 19. Februar nochmals angesprochen worden, "hätten wir selbstverständlich darauf verwiesen", so der Sprecher.

In ihrer Entrüstung über die Boni sind sich die Koalitionsparteien ausnahmsweise mal einig. Es ist auch nicht das erste Mal, dass CDU, CSU und SPD die vermeintliche Abzocker-Mentalität von Topmanagern angreifen. Zuletzt hatte sogar Kanzlerin Angela Merkel höchstpersönlich ihr Unverständnis darüber geäußert, dass sogar Banken, die unter den staatlichen Rettungsschirm schlüpfen, ihren Spitzenleuten teils riesige Bonussummen auszahlen.

Nur passiert ist wenig. Im Koalitionsausschuss vergangenen Mittwoch einigte man sich zwar auf schärfere Regeln für die Bezahlung von Managern. Neue Boni-Regeln sind indes kaum mehr zu erwarten.

Entsprechend gereizt reagierten am Mittwoch die Oppositionsparteien im Bundestag auf die Kritik der Koalition an den Postbank-Sonderausschüttungen. "Die Empörung aus den Reihen der Großen Koalition über die gezahlten Millionenboni an die Postbank-Vorstände ist verlogen", sagte Linke-Chef Oskar Lafontaine SPIEGEL ONLINE. "Die Bundesregierung hat es bis heute versäumt, Managergehälter zu begrenzen." Um die Auswüchse bei der Bezahlung von Vorständen zu verhindern, habe seine Partei schon vor Jahren einen Gesetzentwurf eingebracht.

Neue Boni-Regeln: Zwei Modelle werden diskutiert

Schützenhilfe erhielt Lafontaine von den Grünen. Deren Finanzexpertin Christine Scheel bezeichnete die Sonderausschüttungen als "politischen Skandal". Sie schob der Großen Koalition indirekt die Verantwortung zu: "Ich fordere die Bundesregierung auf, ihre Weigerung endlich aufzugeben, den Betriebsausgabenabzug von Managergehältern auf eine Million Euro pro Kopf steuerlich zu begrenzen." Ihre Fraktion wolle erreichen, dass Bankvorstände bei Verlusten auf jegliche Boni generell verzichten müssten.

Im konkreten Postbank-Fall hat die Bundesregierung nach Meinung von Experten nur wenig Möglichkeiten einzuschreiten: Sind Boni erst einmal zugesagt, müssen sie auch ausgezahlt werden. Alles andere wäre ein womöglich verfassungswidriger Eingriff in die Vertragsfreiheit. Selbst im Falle eines Staatseinstiegs bei maroden Geldinstuten verlieren die alten Verträge nicht ihre Gültigkeit.

Handeln könnte die Bundesregierung dennoch - was die Regeln zukünftiger Bonuszahlungen betrifft. Wirtschaftsinstitute halten vor allem zwei Modelle für realisierbar. So könnten Zahlungen künftig etwa nur unter Vorbehalt erfolgen. Entstehen einem Unternehmen nach ein paar Jahren Verluste, die sich auf individuelles Fehlverhalten zurückführen lassen, könnte das Geld zurückgefordert werden. Auch ein Bonus-Malus-System wird diskutiert. Boni aus guten Zeiten würden dann mit Mali aus schlechten Zeiten verrechnet. Fließen würde das Geld erst nach einigen Jahren.

Ein Vorbild gibt es schon: Die Schweizer Großbank UBS hat bereits auf dieses Vergütungssystem umgesattelt.

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Offline kater

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Re: Gescheitert, verspottet, belohnt
« Antwort #13 am: 10 März, 2009, 21:13 »
mir haben die in der Schule Marx und Engels eingetrichtert. Großes Dessinteresse meinerseits. Aber irgend wie beginne ich an meiner Meinung von damals zu zweifeln. Marx ist Murks hat mal so ein Kapitalpropagandist gesagt, mag sein, aber in seiner Einschätzung der menschlichen Gier lag er richtig. 
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Zumwinkel findet Auszahlung "ganz normal"
« Antwort #14 am: 14 März, 2009, 20:45 »
20 Millionen Euro - so viel Geld hat sich Klaus Zumwinkel, einst Chef der Post, an Pensionsansprüchen auszahlen lassen. Jetzt verteidigt der wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilte Ex-Manager den Vorgang.

Berlin - Der wegen Steuerhinterziehung verurteilte frühere Post-Chef Klaus Zumwinkel hat die Auszahlung seiner gesamten Pensionsansprüche in Millionenhöhe verteidigt: "Ich bin doch nicht der einzige, der sich seine Rente frühzeitig ausbezahlen lässt. In meinem Arbeitsvertrag war die Wahlmöglichkeit vorgesehen und ich habe die Möglichkeit wahrgenommen", sagte Zumwinkel der "Bild am Sonntag". Das sei "bei der Post ein ganz normaler Vorgang".

Zumwinkel soll dem Geschäftsbericht der Post zufolge etwa 20 Millionen Euro Pensionsansprüche ausbezahlt bekommen haben. Die Sprecherin der Deutschen Post AG, Silje Skogstad, bestätigte den Vorgang: "Ja, die Deutsche Post hat Herrn Zumwinkel seine Rentenansprüche ausbezahlt", sagte sie der "BamS".

Der Geschäftsbericht weckt nun Zweifel an Zumwinkels Angaben zu seinem Vermögen in dem Strafverfahren. Vor Gericht hatte er seinen Besitz mit rund 13 Millionen Euro beziffert.

Zumwinkel war wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Derzeit wird gegen ihn noch in der Abhöraffäre der Deutschen Telekom ermittelt. Fahnder durchsuchten dazu unter anderem seine Burg am Gardasee.

Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet zudem, auch der Aufsichtsratsvorsitzende und langjährige Chef der Postbank, Wulf von Schimmelmann, mache von dem Wahlrecht Gebrauch und lasse sich seine Ansprüche komplett auszahlen. Dies seien rund 11 Millionen Euro. Das lässt sich der Zeitung zufolge aus dem Postbank-Geschäftsbericht erschließen. Die Post wollte die Informationen nicht bestätigen. Von Schimmelmann trat 2007 nach acht Jahren an der Spitze der Postbank zurück.

Quelle : www.spiegel.de

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