Autor Thema: Symphonie-Konzert aus dem Computer  (Gelesen 573 mal)

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Offline SiLæncer

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Symphonie-Konzert aus dem Computer
« am: 21 Juli, 2007, 13:13 »
Die "Wiener Symphoniker" – hier in Gestalt der bekannten Vienna Symphonic Library VSL – sollen unter der Leitung des amerikanischen Dirigenten Paul Henry Smith Live-Konzerte mit Symphonien von Ludwig van Beethoven geben. Auf dem Podium wird dabei kein einziges Instrument, kein einziger Musiker zu sehen sein, alle Töne kommen aus dem PC, der als Sample-Player fungiert. Der Dirigent wird Dynamik, Tempo und Einsätze der Instrumentengruppen in Echtzeit mit einer Spielekonsole steuern und so sein "Fauxharmonic Orchestra" leiten. Dabei hat Smith bei Dirigenten-Stars wie Leonard Bernstein oder Sergiu Celibidache sein Handwerk gelernt.

Im Vergleich mit einem echten Orchester arbeitet die Sample-Sammlung kostengünstig, was auch Produktionen für Filmmusik oder Pop, etwa mit Phil Collins, schon belegen. VSL hat in einem eigenen Tonstudio mehr als 200 Instrumente von echten Musikern in die Sampling-Maschinerie einspielen lassen und verfügt so über ein knapp 2 Millionen Töne und Tonfolgen umfassendes Archiv.

In musikalischen Fachkreisen stößt das Konzert aus der Retorte allerdings eher auf Skepsis. Profi-Musiker fürchten um ihre Jobs; mancher prophezeit das Ende "echter Musik". Die Möglichkeiten, in das Spiel eines mit Menschen besetzten Orchesters live einzugreifen (wie dies ein guter Dirigent beherrscht), kann eine computergenerierte Besetzung nicht bieten. Auch an anderer Stelle stößt der Sampler an seine Grenzen: Für die Gesangs-Passagen will Smith echte Sängerinnen und Sänger engagieren.

Quelle : www.heise.de

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Offline ritschibie

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Re: Symphonie-Konzert aus dem Computer
« Antwort #1 am: 21 Juli, 2007, 13:59 »
Ich fürchte, das Archiv von VSL könnte die besten (??) Musiker mit ihren besten musikalischen Variationen in Konserve haben, daraus Musik zu bauen würde sicher gut klingen, aber nicht überzeugend.

Ich hab's hier glaube ich schon geschrieben (als es mal um Audio-Kompressoren ging), dass ich Fan von Live-Konzerten bin. Selbst so 'gestylte' und von Monstertechnik umgebene Gruppen wie Pink Floyd bringen nicht die perfekte Konserve auf die Bühne. Da wird es für mich interessant und manchmal auch richtig prickelnd. Eine nicht hundertprozentig sauber gespielte Bridge verändert das Klangbild manchmal unglaublich 'schön'. Ein Viertelton mal raufrutschen lassen verändert oft für Sekunden eine ganze Passage des Stücks - und das nicht selten zu meiner positiven Überraschung. Sicher gibt's auch das Gegenteil. Ich hab ein paar Cream-Live-Konzerte in denen diese individuell sicher in der Weltoberliga spielenden Musiker grausam 'neben- und gegeneinander' spielen. Meist reicht aber schon eine individuell (!!) herabgestimmte Gitarre (Schlagzeug anders gespannt, etc.) um neue Dimensionen eines Stücks in den Raum zu speisen. Da kannst Du Deine VSL Konserven noch so rumzimseln, ein Musiker reagiert auf der Bühne einfach schneller und dem Ambiente angepaßter!

Das wollt ich nur mal loswerden...
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Offline Jürgen

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Re: Symphonie-Konzert aus dem Computer
« Antwort #2 am: 22 Juli, 2007, 19:55 »
Absolut richtig.
Samples alleine bringen's wirklich nicht.
Auch wenn Pink Floyd, Roxy Music und viele andere schon vor Jahrzehnten mit Tapes auf der Bühne waren, vorsichtig dosiert und für einzelne Effekte, die man live noch nicht verlässlich erzeugen konnte, so ergibt sich dadurch auch heute kein Ersatz für echte Musiker, mit all' ihren kaum in Formeln zu pressenden Nyancen.

Anders herum, wenn man z.B. für Experimente, Arrangement-Arbeit und ähnliches kein Orchester und keinen entsprechenden Etat strapazieren will oder kann, gibt es schon lange Techniken, die über die möglichkeiten von Samplern weit hinausgehen und teils dennoch damit kombinierbar sind.
Mehr oder weniger aus technischem Interesse habe ich mich einige Zeit lang mit den Möglichkeiten des Software-Sythesizers Yamaha S-YXG50 befasst, von der Raum-Simulation nach Abmassen, Oberflächeneigenschaften usw. über recht gut aufgelöste Verstimmung und Tempovariation ist damit ziemlich viel zu machen. Und bei einigen guten Soundkarten und selbst einigen Mainboards liegt das Teil bei.
Die Editiererei ist übrigens auch sehr viel Arbeit, wenn man's ernsthaft versucht. Kaum weniger als bei der 'normalen' Produktion unter Verwendung echter Takes.

Wenn schon falsch, dann darf's eben auch gleich gutes MIDI sein, zumindest als Grundlage.
Auf die Bühne oder Scheibe gehört derlei m.e. aber stets nur als Ergänzung, niemals als Ersatz...
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