Autor Thema: Vattenfall ...  (Gelesen 7857 mal)

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Krümmel wurde trotz Metallspänen im Reaktor hochgefahren
« Antwort #60 am: 25 Juli, 2009, 13:47 »
Der Kernreaktor Krümmel lief im Juni wieder an, ohne dass Betreiber Vattenfall alle Auflagen erfüllt hatte. Mehrfach hatten Metallspäne im Reaktor die atomaren Brennstäbe beschädigt. Neuer Schmutz wurde nach SPIEGEL-Informationen vor Wiederanlaufen nicht entfernt.

Das Kernkraftwerk Krümmel ist Mitte Juni nach zweijährigen Reparaturarbeiten wieder angefahren worden, ohne dass ein von der Atomaufsicht gefordertes "Konzept zur Vermeidung des Eintrags von Fremdkörpern" in den Reaktordruckbehälter vollständig umgesetzt war.

Dies bestätigte am Freitag das zuständige Kieler Sozialministerium dem SPIEGEL. Hintergrund: Bereits im Jahr 2007 war entdeckt worden, dass im Kernkraftwerk Krümmel Metallspäne vier Brennelemente im Reaktor beschädigt hatten.

Dies geht aus einem "Sachstandsbericht" hervor, der von Beamten der Abteilung Reaktorsicherheit und Strahlenschutz des Sozialministeriums in Kiel im Februar 2008 vorgelegt worden war. Darin heißt es, Ursache der festgestellten "Schäden an den Hüllrohren von Brennstäben" seien "Fremdkörper (dünne Metallspäne), die beim Betrieb zwischen die Brennstäbe gespült wurden und diese örtlich durchgescheuert haben".

Vermeidung von Fremdkörpern "teilweise umgesetzt"

Eine Zuordnung der Späne "zu einem Herkunftsort" sei auch nach chemischer Analyse nicht möglich gewesen. "Die schadhaften Brennstäbe wurden ausgetauscht." Anschließend seien sicherheitshalber noch über hundert der 840 Brennelemente untersucht worden. Dabei wurden an weiteren fünf Brennstäben aus fünf Brennelementen "Scheuerstellen gefunden".

Als "Schlussfolgerung für den weiteren Anlagenbetrieb" notierten die Beamten: "Die Aufsichtsbehörde hat von der Betreiberin die Vorlage eines Konzeptes zur künftigen Vermeidung des Eintrags von Fremdkörpern verlangt. Dieses ist zwischenzeitlich vorgelegt worden und befindet sich in Begutachtung durch die Sachverständigen." 

Laut Oliver Breuer, Sprecher des Kieler Sozialministeriums, sind "die auffälligen fünf Brennelemente ausgetauscht worden". Aber: "Das Konzept zur Vermeidung von Fremdkörpern, bestehend aus mehreren Maßnahmen" sei bislang nur "teilweise umgesetzt" und werde "teilweise noch begutachtet", sagte Breuer dem SPIEGEL.

Trotzdem wurde das Atomkraftwerk nach zweijähriger Pause am 19. Juni wieder angefahren, musste aber schon 15 Tage danach, wegen eines Transformatorschadens, schnell abgeschaltet werden. Insider berichteten, vor dem Neustart seien Reinigungsarbeiten zur Beseitigung von Metallspänen unterblieben.

Vattenfall hatte dies dementiert, aber dennoch einräumen müssen, dass vor dem Neustart Metallspäne im Reaktor entdeckt worden waren. Nach der Schnellabschaltung des Reaktors wurde dann ein defektes Brennelement entdeckt. "Zurzeit", gab Vattenfall am 16. Juli bekannt, gebe es "keine Hinweise, dass der Schaden durch Metallspäne verursacht wurde".

Quelle : www.spiegel.de

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Kieler Atomaufsicht ließ Krümmel trotz Sicherheitsbedenken ans Netz
« Antwort #61 am: 15 August, 2009, 15:04 »
Organisationsdefizite, mangelnde Lernbereitschaft - und das Betriebshandbuch wurde auch nicht benutzt: Lang ist die Mängelliste eines Gutachtens von 2007 über den Kernreaktor Krümmel. Nach Informationen des SPIEGEL lag das Papier der Atomaufsicht zwar vor, sie ließ den Pannen-Reaktor trotzdem ans Netz.

Die schleswig-holsteinische Atomaufsicht hat das Kernkraftwerk Krümmel im Juni 2009, nach zweijähriger Pause, wieder anfahren lassen, obwohl ihr Sicherheitsprobleme bekannt waren. Das belegen vertrauliche Unterlagen und Gutachten.

Nach dem Trafo-Brand am 28. Juni 2007 hatte das für die Atomaufsicht zuständige Sozialministerium Experten des Öko-Instituts beauftragt, die Aufarbeitung des Ereignisses durch den Betreiber Vattenfall zu bewerten. Die monierten eine generell mangelhafte Lernbereitschaft beim Kraftwerkspersonal.

Vor allem in Bereich "Organisation und Kommunikation" gebe es gravierende Defizite. Insgesamt müsse man davon ausgehen, "dass bisher der Erfahrungsrückfluss und die Erfahrungsauswertung im Kernkraftwerk Krümmel unzureichend gepflegt" wurden. "Dies kann maßgeblichen Einfluss auf die Sicherheitslage haben."

Die von Vattenfall nach dem Brand in einem "Maßnahmenpaket" vorgeschlagenen Änderungen im Bereich der "Organisation und Kommunikation" seien, "gemessen an den vorliegenden Erkenntnissen, unvollständig". Die Gutachter empfahlen "ein funktionsfähiges Sicherheitsmanagementsystem" aufzubauen. Der Betreiber solle der Atomaufsicht umgehend ein Konzept für dessen "zeitnahe Implementierung" vorlegen. Noch vor dem Wiederanfahren der Anlage müsse "belastbar gezeigt werden, dass der Aufbau" eines Sicherheitsmanagementsystems "angegangen und weiterverfolgt wird". Ein wichtiger Baustein eines solchen Systems ist die korrekte Benutzung des Betriebshandbuchs.

Im Öko-Institut-Gutachten aus dem Oktober 2007 heißt es: "Wir halten es für erforderlich, dass klar herausgearbeitet wird, in welchen Situationen und ab welchem Zeitpunkt der zwingende Abgleich der Planungen und Handlungen mit dem Betriebshandbuch (BHB) erforderlich ist." Denn der Blick ins Handbuch, das hatte das Kommunikationschaos in Krümmel während des Trafo-Brands gezeigt, galt in Krümmel offenbar nur als unverbindliche Empfehlung.

In ihrer Stellungnahme zum Stand der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen von Ende Mai 2009 monieren die Gutachter: "Die vom Kernkraftwerk Krümmel vorgeschlagene Anweisung ist unklar. Insbesondere fehlt eine hinreichend klare und abprüfbare Definition, wann direkt Gebrauch vom BHB zu machen ist." Zum Thema "Anfahrrelevanz" merken die Gutachter an: "Kann voraussichtlich vor Wiederanfahren nicht geklärt werden." Am 19. Juni ging das Kernkraftwerk Krümmel dennoch wieder ans Netz, doch am 4. Juli wurde der Reaktor wieder abgeschaltet - wegen einer Störung im Maschinentransformator.

Quelle : www.spiegel.de

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Neue schwere Vorwürfe gegen Vattenfall: Nach diversen Pannen im Kraftwerk Krümmel kommt ein im Auftrag der Grünen erstelltes Gutachten zum Schluss, dass dem Energiekonzern die Fachkunde zum Betreiben einer Atomanlage fehlt. Politiker der Partei fordern die sofortige Stilllegung des Reaktors.

Die Zwischenfälle im Kernkraftwerk Krümmel und ein teils ungeschicktes Krisenmanagement haben dem Energiekonzern Vattenfall in den vergangenen Monaten scharfe Kritik eingebracht. Jetzt hat die Bundestagsfraktion von Bündnis 90 und den Grünen ein neues Gutachten über die Versäumnisse im AKW Krümmel in Auftrag gegeben. Die Untersuchung, die SPIEGEL ONLINE vorliegt, lässt kaum ein gutes Haar an Vattenfall.

Vattenfall setze in Krümmel Wirtschaftlichkeit vor Sicherheit, lautet einer der zentralen Vorwürfe der Hannoveraner Atomexpertin und Physikerin Oda Becker, die das Gutachten angefertigt hat. Das sei schon daran erkennbar, dass es im AKW Krümmel bis zum 31. März zu 314 meldepflichtigen Ereignissen gekommen sei. Damit gehöre der Reaktor zu den störanfälligsten Deutschlands.

Zudem habe Vattenfall gegen diverse Auflagen der Atomaufsicht verstoßen, heißt es in dem Gutachten. So gebe es noch immer keine Audio-Aufzeichnung in der Leitwarte - obwohl dies nach dem Brand und der Abschaltung des AKW Krümmel im Juni 2007 vorgesehen gewesen sei. Auch die Schulung und Qualifizierung des Personals werde weiter vernachlässigt.

Bis heute habe Vattenfall aus dem Unfall von 2007 nichts gelernt, heißt es in dem Gutachten. Das zeige sich etwa daran, dass es zwischen dem Wiederanfahren des Reaktors am 19. Juni 2009 und der erneuten Schnellabschaltung am 4. Juli zu einer ganzen Serie von Pannen gekommen sei:

    * Ein Leck am Turbinenkondensator sei bereits am 20. Juni bemerkt, aber erst am 3. Juli lokalisiert worden.
    * Am 23. Juni sei ein falsch eingestelltes Turbinenventil trotz Prüfung nicht aufgefallen.
    * Am 1. Juli sei es zu einer Turbinen-Schnellabschaltung gekommen, weil eine Handarmatur fehlerhaft geschlossen gewesen sei.
    * Während der Abschaltung der Turbine fiel auch eine Speisewasserpumpe aus.
    * Am 4. Juli kam es dann zur Schnellabschaltung des Reaktors durch einen Kurzschluss am Maschinentransformator aus bisher ungeklärter Ursache. Zuvor habe Vattenfall ein vorgeschriebenes Messgerät nicht installiert - "ein profunder Beleg für die eklatanten Mängel an Zuverlässigkeit", wie die Grünen in der Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse schreiben.
    * Während der Schnellabschaltung kam es laut dem Gutachten zu Anormalitäten. So seien ein Steuerstabantrieb und die Kühlung des Reaktorreinigungssystems wegen eines fehlerhaft geschlossenen Ventils für vier Stunden ausgefallen. Der Defekt sei bei kurz vorher durchgeführten Überprüfungen nicht bemerkt worden. "Dieses weist auf geringe Qualitätssicherung bei Prüfungen hin", so Gutachterin Becker.

Zudem wurde erst vergangene Woche bekannt, dass die schleswig-holsteinische Atomaufsicht das Wiederanfahren des Reaktors am 19. Juni genehmigt hatte, obwohl ihr Sicherheitsprobleme bekannt waren.

Beckers Fazit fällt vernichtend aus: "Vattenfall vernachlässigt insgesamt den Bereich der Schadensvorsorge erheblich", so die Physikerin. Das Alterungsmanagement in Krümmel sei unzureichend, die Ursachen der "überproportional häufig auftretenden meldepflichtigen Ereignisse" blieben ungeklärt, Sicherheitsprüfungen erfolgen erst nach Aufforderung durch die Atomaufsicht. Krümmel sei insgesamt "in einem sicherheitstechnisch bedenklichen Zustand", so die Physikerin. "Vattenfall nimmt das Risiko, dass dadurch von seiner Anlage ausgeht, in Kauf."

Zweifel an Zuverlässigkeit und Fachkunde Vattenfalls

Das AKW Krümmel könne "wenn überhaupt nur mit einem extrem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand wieder auf ein vertretbares Sicherheitsniveau gebracht werden". Doch die entsprechende Bereitschaft sei bei Vattenfall nicht erkennbar. Das zeige sich insbesondere daran, dass der Energiekonzern die gleichen Fehler immer wieder begehe. Das ist nach Beckers Meinung der Hauptgrund für "Zweifel an der erforderlichen Zuverlässigkeit und Fachkunde" Vattenfalls für den Betrieb einer Atomanlage.

In Zukunft sei deshalb mit weiteren, möglicherweise noch schlimmeren Unfällen zu rechnen. "Es besteht in Krümmel, verursacht durch die mangelhafte Sicherheitskultur des Betreibers, die erhöhte Gefahr, dass eine Kombination aus Bedienungsfehlern und technischen Fehlern zu einem schweren Unfall führt", schreibt Becker. "Zum Schutze der Bevölkerung ist daher von einer erneuten Inbetriebnahme abzuraten."

Bei Vattenfall Europe hält man die Vorwürfe für "haltlos", die Sicherheit der Kraftwerke habe für den Konzern die "oberste Priorität". Krümmel sei nach dem rund zweijährigen Stillstand "nach sorgfältiger Prüfung, auch durch die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und deren Gutachter und Sachverständige, wieder in Betrieb gegangen", sagte Vattenfall-Sprecher Ivo Banek auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE. Bei der Schnellabschaltung am 4. Juli nach dem Kurzschluss in einem Maschinentransformator hätten alle Sicherheitssystem "wie vorgesehen funktioniert". Allerdings räumte Banek ein: Dabei habe es "Fehler und Versäumnisse gegeben, aus denen bereits Konsequenzen gezogen worden sind".

Grüne fordern Entzug der Betriebserlaubnis

Die Grünen üben erneut scharfe Kritik an Vattenfall: Anstatt angesichts der bisherigen Vorfälle in Krümmel besondere Vorsicht walten zu lassen, treibe der Konzern den Reaktor bis an die Leistungsgrenze, "um den Profit zu maximieren". "Vattenfall muss die Erlaubnis für den Betrieb von AKWs entzogen werden", meint Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. "Das Unternehmen hat aus dem Trafobrand in Krümmel 2007 überhaupt nichts gelernt, die Sicherheitskultur ist immer noch katastrophal." Es sei zudem "unverantwortlich", dass CDU und FDP alte und unsichere Meiler länger laufen lassen wollten. "Schwarz-Gelb will radioaktive Gelddruckmaschinen sichern", so Künast.

Quelle : www.spiegel.de

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Vattenfall macht weiter
« Antwort #63 am: 21 September, 2010, 21:29 »
Energiekonzern will sich keinesfalls aus der Braunkohle verabschieden

Das war wohl nichts. In den letzten Tagen waren die Spekulationen um den schwedischen Energiekonzern Vattenfall ins Kraut geschossen. Das Staatsunternehmen könne aus der ostdeutschen Braunkohle aussteigen, wurde gemunkelt. Gar ein Verkauf der Pannenmeiler Brunsbüttel und Krümmel in Schleswig-Holstein schien möglich, die wegen verschiedener Havarien und in die Länge gezogener Revisionen nun mehr rund zwei bzw. drei Jahre stillstehen (Krümmel hatte 2009 ein kurzes Intermezzo, musste aber nach nicht einmal einer Woche wegen eines erneuten Störfalls gleich wieder vom Netz).

Doch aus dem schwedischen Atomausstieg wird nichts. Der Konzern gab heute bekannt, dass er in Deutschland im Geschäft bleiben wolle. Die CO2-Bilanz des Unternehmens solle verbessert werden, aber das werde mit dem Verkauf in anderen Ländern geschehen. Im Gespräch scheinen unter anderem Beteiligungen in Polen zu sein.

Dennoch will sich der Konzern auf Geheiß der Regierung in Stockholm ein etwas grüneres Mäntelchen zulegen: "Ziel ist es, eines der führenden Unternehmen für umweltgerechte und nachhaltig erzeugte Energie zu werden", heißt es in der erwähnten Pressemitteilung. Soviel Rhetorik ist wohl dringend nötig, wenn daheim in Schweden die konservative Regierung die Grünen mit ins Boot holen will. Zu den "nachhaltigen Energieträgern", in die investiert werden soll, zählt das Unternehmen allerdings auch Atomkraftwerke. Ob die schwedischen Grünen bereit sind, diese bittere Pille zu schlucken? Noch scheinen sie wenig Neigung zum Koalieren zu haben, aber wenn sie sich an ihren finnischen Parteifreunden ein Beispiel nähmen, dann könnte am Ende gar ein AKW-Neubau unter grüner Regierungsbeteiligung heraus kommen.

Wenig von der neuen "nachhaltigen" Rhetorik werden die Menschen im östlichen und südöstlichen Brandenburg haben. Dort ist Vattenfall auf der Suche nach unterirdischen Speichern für verflüssigtes CO2, das dereinst aus den Abgasen seiner Kraftwerke abgeschieden werden soll. Ob diese Technologie allerdings wirklich unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen funktionieren wird, ist, wie das Deutsche Institut Wirtschaftsforschung neulich in einer wissenschaftlichen Studie ausführte, noch äußerst fraglich. Auf jeden Fall wird der Konzern in den nächsten Jahren einige hundert Millionen Euro an EU-Fördergeldern für die Forschung und den Bau eines Demonstrationskraftwerks kassieren.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Vattenfall will Verantwortung los werden
« Antwort #64 am: 21 Januar, 2011, 11:23 »
Pannenmeiler Brunsbüttel un Krümmel sollen künftig voraussichtlich von E.on betrieben werden

Der schwedische Stromkonzern Vattenfall, der in Deutschland Betreiber zweier Atomkraftwerke und zahlreicher Braunkohlekraftwerke ist, will seinen Pannenmeiler Krümmel bei Geesthacht an der Elbe nicht mehr in diesem Monat, sondern erst im Sommer in Betrieb nehmen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters meinte Vattenfall-Europe-Chef Tuomo Hatakka, dass weder das ebenfalls stillstehende AKW Brunsbüttel, noch Krümmel wieder ans Netz gehen, solange Gespräche mit E.on laufen. Für diese wurden sechs Monate veranschlagt.

E.on und Vattenfall sind gemeinsam Eigner der beiden Skandal-Meiler. Bisher werden sie von Vattenfall betrieben, doch die Schweden würden diese Verantwortung gerne an E.on abtreten. Letzte Woche hatte Vattenfall die Aufnahme von entsprechenden Verhandlungen bekannt gegeben. „... gemeinsam (sollen) alle Möglichkeiten zur baldigen Wiederinbetriebnahme und zur weiteren betrieblichen Optimierung der Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel (geprüft werden). Dazu werden die beiden Unternehmen in den nächsten Monaten insbesondere die technischen Rahmenbedingungen und die betrieblichen Abläufe untersuchen sowie den für Modernisierungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen notwendigen Investitionsbedarf ermitteln.“

Mit anderen Worten, die beiden Konzerne wollen ein Konzept erarbeiten, wie die beiden Meiler, die die deutsche Störfallhitliste anführen, nachgerüstet werden können, um die neuen Reststrommengen auszuschöpfen. In Brunsbüttel ist in den 1980er und 1990er Jahren allerdings schon umfangreich und immer wieder nachgebessert worden. Anfang des letzten Jahrzehnts hatten Simulationen ergeben, dass dadurch ein derartig komplexes System entstanden ist, das keiner mehr richtig überblicken konnte.

Zum letzten größeren Störfall kam es in Brunsbüttel am 28. Juni 2007. Ein Netzkurzschluss führte zur Schnellabschaltung des Reaktors, in deren Verlauf ein Schwelbrand entstand und andere technische Probleme auftraten. Knapp zwei Stunden später kam es in Krümmel zu einem Kurzschluss und in der Folge zu einem Transformatorbrand (siehe Pannenserie in Vattenfall AKWs).

Brunsbüttel steht seit diesen Vorfällen still. Krümmel ging nach über zwei Jahren 2009 wieder ans Netz, allerdings nur für acht Tage. Dann traten neue Probleme auf, und der Reaktor musste wieder runtergefahren werden. Seit dem steht er erneut still. Wegen der langen ununterbrochenen Aus-Zeit in Brunsbüttel bezweifelt die Atomrechtexpertin Cornelia Ziehm, dass dieses AKW noch über eine gültige Betriebsgenehmigung verfügt. Nach drei Jahren Stillstand erlösche diese laut Bundesemissionsgesetz.

Die Pannenserie hatte nicht zuletzt in Schleswig-Holstein, wo die beiden Meiler stehen, erhebliche Kritik an der Zuverlässigkeit Vattenfalls aufkommen lassen. 2009 waren bereist Gerüchte aufgetaucht, Vattenfall wolle deshalb die Betreiberschaft an den Miteigentümer E.on abtreten. Das scheint mit einiger Verzögerung nun umgesetzt werden.


Quelle : http://www.heise.de/tp/

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