Jahr für Jahr verschwinden von unserem Planeten mehrere zehntausend Tier- und Pflanzenarten – viele davon sind uns Menschen nicht einmal bekannt: Lediglich 1,8 Millionen der vom renommierten US-Biologen Edward Osborne Wilson auf zwischen 10 und 100 Millionen geschätzten Arten wurden bislang von der Wissenschaft erfasst. Im Rahmen des internationalen Projekts "Encyclopedia of Life" (EOL) sollen nun zumindest die Erkenntnisse zu den bekannten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in eine Internet-Datenbank eingepflegt und der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden.
Nach Angaben der Initiatoren wird für die Erstellung der "Encyclopedia of Life" auf bereits existierende Fachdatenbanken zurückgegriffen. Die jeweiligen Einträge sollen außer Textbeiträgen auch Fotos, Karten und teilweise Videos enthalten. Die Struktur der EOL-Datenblätter kann anhand von Beispielseiten bereits eingesehen werden. Es gehe darum, allen Menschen den Zugang zu diesen Informationen zu ermöglichen, erklärte Projekt-Leiter Jesse Ausubel in Washington. Der Aufbau der Datenbank des Lebens nach dem Vorbild der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia soll rund zehn Jahre in Anspruch nehmen.
Die Kosten belaufen sich den Angaben zufolge auf insgesamt 100 Millionen US-Dollar. Zu den Unterstützern der Startphase gehören unter anderem die Electronic Frontier Foundation (EEF), das Internet Archive, das Natural History Museum in London oder auch die weltweit größte Bildagentur Getty Images. Zehn Millionen US-Dollar spendierte die John D. and Catherine T. MacArthur Foundation, 2,5 Millionen US-Dollar kamen von der Alfred P. Sloan Foundation – deutsche Firmen oder Forschungseinrichtungen lassen sich in der Liste der Förderer bislang nicht ausmachen.
Quelle :
www.heise.de