Das britische Außenministerium hält den Begriff, der seit 2001 alles und jedes rechtfertigen sollte, nicht mehr für sinnvollKurz nach dem 11.9. hatte das Weiße Haus den Krieg ausgerufen und die Anschläge als kriegerischen Angriff bezeichnet . Konsequenter- und gewünschterweise zog man dann auch in den Krieg gegen die Terroristen und ihre Unterstützer in Afghanistan , bereitete schon den lange geplanten Krieg gegen Saddam Hussein vor und sprach vom Globalen Krieg gegen den Terror (GWOT), in dem es nur Freunde und Feinde gibt und in dem präventive Militärschläge gerechtfertigt sind.
Der "Krieg gegen den Terror" diente auch dazu, gleichzeitig einen neuen Krieg zu beschwören, in dem die angeblich veralteten internationalen Abkommen wie die Genfer Konventionen außer Kraft gesetzt werden können. Zudem diente der "Krieg gegen den Terror" dazu, ein rechtliches Niemandsland mit Gefängnissen für rechtlose "feindliche Kämpfer" aufzubauen, gegen die man allerdings dann doch Krieg führte. Dadurch wurden auch die Terrorfürsten wie Bin Laden, Sarkawi und alle anderen, die ihren Spuren folgten, ungeheuer aufgewertet. So stand der Terrorfürst aus den afghanischen Höhlen plötzlich in Augenhöhe mit dem Präsidenten der militärischen Supermacht und wurde zum gefährlichsten Gegner erklärt.
Von den Alliierten wurde alles unterstützt und akzeptiert, auch wenn man hin und wieder mal eine ganz wagemutige Kritik hörte, dass Guantanamo und der rechtliche Ausnahmezustand vielleicht nicht ganz dem Zwecke dienen, den Terrorismus im Namen von Recht, Freiheit und Demokratie zu bekämpfen. Aber die Alliierten nutzten gleichfalls gerne die Möglichkeiten aus, die der "Krieg gegen den Terrorismus" auch innenpolitisch bot. Endlich konnte man viele Einschränkungen der Bürgerrechte und Erweiterungen der Kompetenzen der Sicherheitskräfte realisieren, die schon lange in der Schublade lagen. Nicht zuletzt sind Kriege und innere Sicherheit auch eine Möglichkeit, die Wirtschaft mit staatlichen Geldern anzukurbeln oder für größere Umsätze zu sorgen.
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