Ein 36-jähriger US-Amerikaner ist in Los Angeles (Kalifornien) zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er unter anderem drei Mal in Kinos beim illegalen Abfilmen von Hollywood-Streifen erwischt worden war. Für die in den Jahren 2002 und 2003 begangenen Taten erhielt der auch als "Prince of Piracy" bekannte Johnny Ray Gasca jeweils ein Jahr Gefängnis. Gasca wurde damit nach den zu den Tatzeitpunkten gültigen Gesetzen verurteilt. Nach dem neuen Family Entertainment and Copyright Act of 2005 (FECA) hätten ihm als Wiederholungstäter, der mit dem Anfertigen von illegalen Filmkopien ein kommerzielles Interesse verfolgte, zehn Jahre Gefängnis gedroht.
Eigenen Tagebuchaufzeichnungen zufolge erzielte Gasca mit dem Verkauf der Bootlegs bis zu 4500 US-Dollar pro Woche. Laut FBI waren die von Gasca angefertigten Masters von außergewöhnlich guter Qualität. In seiner Wohnung fanden die Fahnder zwei DVD-Brenner und elf Videorecorder, die offenbar für das Massenanfertigen von Kopien genutzt wurden.
Weitere vier Jahre Haft erhielt Gasca, der früher schon wegen Diebstahl und Körperverletzung mit einer Schusswaffe in einem New Yorker Gefängnis einsaß, wegen Zeugenbedrohung, Besitz einer gestohlenen Sozialversicherungskarte sowie dem widerrechtlichen Entziehen aus der Obhut seines Anwalts.
Gasca war die erste Person, die von US-Bundesbehörden wegen Filmpiraterie angeklagt wurde. Sein Fall war mit ein Grund für die Verabschiedung des Family Entertainment and Copyright Act of 2005 durch den US-Kongress. Nach dem Gesetz kann allein schon das Mitführen einer normalen Digicam in einem Kino als Indiz gewertet werden, dass der Besitzer den Versuch unternehmen wollte, audiovisuelle Aufnahmen eines urheberrechtlich geschützten Werkes anzufertigen. In einfachen Fällen drohen Gefängnisstrafen von bis zu drei Jahren und Geldstrafen von bis zu 250.000 US-Dollar.
Quelle :
www.heise.de