Nachdem bereits drei ranghohe Samsung-Manager (aus den USA und Deutschland) sich wegen Preisabsprachen für Speicherbausteine mit der US-Staatsanwaltschaft außergerichtlich auf eine Gefängnis- und Geldstrafe geeinigt haben, folgt nun ein vierter Manager und komplettiert das Quartett.Außergerichtliche Verhandlungen zwischen Angeklagten und der Staatsanwaltschaft sind in den USA gang und gäbe. In der Regel verpflichtet sich ein Angeklagter bei solchen Deals dazu, sich schuldig zu bekennen, im Gegenzug erhält er eine geringere Strafe. So lief es auch im Fall eines Samsungs-Managers ab, der in Zusammenhang mit Preisabsprachen für DRAM stand.
Nach Angaben des "US Departement of Justice" (DOJ) bekannte sich Thomas Q. schuldig, an den Preisabsprachen in seiner Tätigkeit als Vizepräsident des Marketings für Speicherprodukte bei Samsung Semiconductor mitgewirkt zu haben. Die Vereinbarung - die vom Gericht noch angenommen werden muss - sieht vor, dass der Mann für acht Monate ins Gefängnis wandert sowie 250.000 US-Dollar Schadenersatz zahlen muss. Daneben hat der Manager eingewilligt, die weiteren Ermittlungen zu diesem Fall zu unterstützen. Wäre der Fall vor Gericht verhandelt worden, hätten dem Manager eine mehrjährige Gefängnisstrafe sowie eine höhere Geldstrafe gedroht.
Die illegalen Preisabsprachen fanden laut DOJ in den Jahren 2001 bis 2002 statt. Dabei wurden die Speicherchips zu überhöhten Preisen an PC-Hersteller wie Dell, Apple oder IBM verkauft. Neben Samsung waren auch Hynix, Elpida Memory und Infineon in den Fall verwickelt.
Insgesamt haben sich zwölf verantwortliche Manager, je vier von Samsung, Hynix und Infineon, mit außergerichtlichen Einigungen bereit erklärt, Haftstrafen zwischen vier und acht Monaten abzuleisten, die Schadenersatzzahlungen lagen jeweils bei 250.000 US-Dollar. Insgesamt mussten die betroffenen Unternehmen bislang 731 Millionen US-Dollar Strafe zahlen.
Quelle :
www.pcwelt.de