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Film/TV Legenden ...
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Thema: Film/TV Legenden ... (Gelesen 8962 mal)
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SiLæncer
Cheff-Cubie
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Film/TV Legenden ...
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am:
07 September, 2006, 14:29 »
Nach heutigen digitalen Standards sind die "Spezialeffekte" der originalen "Star Trek"-Serie aus den 60er-Jahren amateurhaft.
Das berühmte Raumschiff Enterprise sieht aus wie eine Frisbee-Scheibe, an die ein paar Batterien aufmontiert wurden. Die fremden Galaxien, die zu erobern Käpt'n Kirk und seine Mannschaft auszogen, wirken auf gemalter Hintergrund-Pappe keineswegs beeindruckend. Und über die hautengen, Raumanzüge von Kirk, Spock und Scotty lässt sich modisch sowieso streiten. Trotzdem wurde die SciFi-Serie, die vor 40 Jahren am 8. September 1966 zum ersten Mal auf dem US-Sender NBC lief, zum Kult.
Der Sender NBC selbst drang mit der "Star Trek"-Serie in "Galaxien vor, die nie ein Mensch gesehen hat", wie es in dem berühmten Vorspann heißt - gesprochen von William Shatner alias James Tiberius Kirk. Bis Produzent und Drehbuchautor Gene Roddenberry mit der Idee ankam, gab es nämlich noch kein Science-Fiction im Fernsehen. Nur wenige Jahre bevor der erste Mensch den Mond betrat, mitten in politischen Spannungen wie Kubakrise und Kalter Krieg trafen die Fantasien über das Leben auf anderen Planeten allerdings mitten den Zeitgeist. "Beam mich rauf, Scotty", kam da als Flucht von der Realität gerade recht. NBC nahm die Serie allerdings nicht allzu ernst und stufte sie unter Kinderprogramm ein - obwohl Roddenberrys Themen keineswegs so kindlich waren und unter dem Denkmantel von SciFi so manche sozialen Brennpunkte aufgriffen.
Furore machten nicht nur die intergalaktischen Reisen der "Enterprise"-Mannschaft, sondern ein Filmkuss: Als der weiße Käpt'n Kirk der Afroamerikanerin Leutnant Uhura (Nichelle Nicols) einen Kuss auf den Mund drückte - wenn auch laut Drehbuch durch eine fremde Macht gezwungen - sorgte das im Amerika der Rassentrennung 1968 für einen Skandal. Einige Südstaaten weigerten sich jahrelang, die Folge auszustrahlen. Nach zwei Staffeln sollte die Serie abgesetzt werden. NBC hatte jedoch nicht mit der breiten Fangemeinde gerechnet, die heute "Trekkies" genannt werden: Nach einem massiven Protest per Briefaktion, gab es noch eine dritte Staffel. 1969 war dann zunächst endgültig Schluss mit der Original-Serie.
Sie inspirierte jedoch noch mehrere Folgeserien mit insgesamt 726 Episoden, zehn Kinofilme, hunderte Romane und Computerspiele. Jedes Jahr treffen sich die wahren "Trekkies" zu überregionalen Conventions, veranstalten Star-Trek-Nächte, laufen in Kostümen herum und unterhalten sich in klingonisch. Eine Begeisterung, die sogar William "Käpt'n Kirk" Shatner unverständlich bleibt. "Ist wohl alles eine Frage der richtigen Drogen", sagte der heute 75-jährige gebürtige Kanadier einmal im Interview.
Für Puristen stahlt CBS ab dem 16. September jetzt die originalen 79 Episoden aus - allerdings nach neuestem Standard digital aufgemöbelt. Raumschiff Enterprise ist dann wirklich auf dem Weg in 21. Jahrhundert. Die deutschen "Trekkies" mussten übrigens bis 1972 warten, bis die Serie im ZDF anlief. Der Privatsender Kabel1 zeigt am 3. Oktober ein zehnstündiges Special.
Quelle :
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SiLæncer
Cheff-Cubie
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25 Jahre "E.T." - Das subversive Alien
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Antwort #1 am:
10 Oktober, 2007, 07:58 »
Er hat einen US-Präsidenten betört, eine Generation geprägt und die deutsche Öffentlichkeit verändert: Vor 25 Jahren kam Steven Spielbergs "E.T." in die Kinos. Der Film war so subversiv, dass die Jubiläumsversion 20 Jahre später entschärft wurde. Erinnern Sie sich an den "E.T."-Hype? Von Christian Stöcker
Walter hat geweint. Er war zwei Jahre älter als ich, deutlich cooler natürlich und erwachsener, aber da saß er nun neben mir, im dunklen Kino, erste Reihe ganz links außen, und die Tränen liefen ihm übers Gesicht. Ich war erschüttert. Mindestens so erschüttert von Walters Tränen wie von der Tatsache, dass der kleine Elliott sich eben von seinem im Grunde sehr hässlichen, fast sprachlosen Freund mit der Echsenhaut hatte verabschieden müssen. Für immer, mussten wir annehmen.
"E.T." war der erste Film, den ich mir alleine im Kino ansehen durfte, kurz vor Weihnachten 1982. Das heißt, nicht alleine, sondern eben in Begleitung von Walter. Es war mir vollkommen egal, dass wir links unterhalb der Leinwand saßen und uns den ganzen Film mit nach schräg oben verdrehtem Kopf ansehen mussten. Ich wollte auch einen Außerirdischen, der Gegenstände fliegen lassen und Leute durch Gedankenübertragung betrunken oder verliebt machen kann. Und ich wollte auch ein BMX-Rad, so wie die, mit denen Elliott und seine Freunde immer über die staubigen Bodenwellen ihres Vorstadt-Neubaugebietes hüpften. Sogar der Polizei konnte man mit diesen BMX-Rädern davonfahren, und wenn man einen eigenen Außerirdischen dabeihatte, sogar fliegen. Das Bild vom Cross-Rad mit einem Jungen im Sattel und einem Häufchen Alien im Korb am Lenker, das als Silhouette am Vollmond vorbeifliegt, ist im kollektiven Gedächtnis meiner Generation so tief verankert wie die Bilder von der ersten Mondlandung im Gedächtnis der Generation davor.
Wer kann am besten nach Hause telefonieren?
In ganz Deutschland irritierten Jungs zwischen acht und 18 ihre Eltern plötzlich damit, dass sie von ihren Fahrrädern Schutzbleche und Gepäckträger abmontierten. Noppen-Reifen waren auf einmal Pflicht, die Vorzüge eines professionellen Lenkervorbaus ein interessantes Gesprächsthema. "E.T" machte einen Trendsport zur Mainstream-Besessenheit – das hat sonst nur noch "Zurück in die Zukunft" mit Michael J. Fox geschafft, der das Skateboard von aller Subkultur-Symbolik trennte und es auf die Weihnachtswunschlisten katapultierte.
"E.T." ließ uns aber nicht nur unsere Kinderräder frisieren. Es gab auf dem Schulhof über Wochen hinweg ausgetragene Wettbewerbe, wer am besten mit Kehlkopfstimme "nach Hause telefonieren" sagen konnte. Halloween tauchte erstmals im Bewusstsein deutscher Kinder auf – im Film wird E.T. wird als Gespenst verkleidet, um ihn aus dem Haus zu schmuggeln – heute ist der amerikanische Grusel-Feiertag längst zu einem popkulturellen Standard in Deutschland geworden. Und eine ganze Generation gewöhnte sich im Kindesalter daran, dass auch vollkommen künstliche Figuren ganz real sein können – so real, dass sie die Macht hatten, zu Tränen zu rühren.
Natürlich waren die künstlichen Geschöpfe aus George Lucas' "Star Wars"-Filmen fünf Jahre früher dran gewesen – zum Weinen aber hatten weder Chewbacca noch R2-D2 je jemanden gebracht. Und natürlich hatten Zeichentrick-Wesen von Disneys Schneewittchen bis zum freundlichen Drachen in "Elliott das Schmunzelmonster" diesen Trick schon viel früher drauf, aber die hatten ja auch den unbestreitbaren evolutionären Vorteil, nur aus Federstrichen und Farbe zu bestehen.
Ikone unter den Kunstfiguren
Künstliche Filmgestalten neben echten Schauspielern waren sonst immer Bösewichter: Monster, Riesenspinnen, Drachen, Gozilla und King Kong – der mit seinem tragischen Tod zwar schon in den dreißiger Jahren für Rührung sorgte, aber niemals so echt, so menschlich wurde wie der kleine Außerirdische mit dem Glühlämpchen im Zeigefinger.
25 Jahre nach seiner ersten Landung ist "E.T." zu einer unsterblichen Ikone geworden – genauso wie sein dunkler Bruder, Ridley Scotts "Alien" von 1979. Wir haben uns inzwischen daran gewöhnt, künstliche Figuren völlig gleichberechtigt neben reale zu stellen und so mancher Kritiker war der Meinung, dass der vollständig computeranimierte Gollum aus Peter Jacksons "Herr der Ringe"-Filmen der einzige aus dem Ensemble gewesen sei, der einen Schauspiel-Oskar verdient gehabt hätte. Für jeden der drei "Herr der Ringe"-Filme bekam das Special-Effects-Team um Jim Rygiel folgerichtig einen Academy-Award – genauso wie 1983 Carlo Rambaldi, der die "E.T."-Puppe gebaut hatte. Sein Alien markierte gleichzeitig den Beginn einer Ära - der des Special-Effects-Helden - und auch ihr Ende: Schon elf Jahre später kamen die nächsten Echsenhaut-Stars, Spielbergs Saurier in "Jurassic Park", vollständig aus dem Computer. Anfang der Achtziger jedoch mussten noch Anzüge, animatronische Figuren und zahllose Modelle gebaut werden, um einen Außerirdischen glaubhaft zum Leben zu erwecken.
Sogar Lady Di soll im Kino geweint haben
Rambaldi, der auch an der Film-Werdung von H.R. Gigers "Alien" beteiligt war, war Spielbergs Geppetto, "E.T" sein Pinocchio: Eine Puppe, die menschlich wurde und ihren Vätern einen ungeahnten Kassenerfolg bescherte. Jahrelang galt "E.T" als lukrativster Film aller Zeiten, obwohl Spielberg selbst mit einem eher bescheidenen Einspiel-Ergebnis gerechnet hatte. Das runzlige Alien, von dem der Regisseur dachte, dass "nur eine Mutter es lieben könnte", wurde zum Liebling von Abermillionen. Prinzessin Diana soll geweint haben, als sie den Film sah, Ronald und Nancy Reagan sahen sich "E.T." im Weißen Haus an und waren tief gerührt.
Und das, obwohl der Film eigentlich ein äußerst subversives Stück Kino ist. Die Staatsgewalt, die schließlich Interesse für den außerirdischen Gast entwickelt, ist eine bedrohliche, unreglementierte Macht, lauter gesichtslose Männer, die das Haus von Elliotts Familie in ein Hochsicherheitslabor verwandeln und am Ende fast für den Tod des Jungen aus dem All verantwortlich sind. Als Elliott und seine Freunde mit Fahrrädern vor Polizei und Militär fliehen, treffen die Kinder auf eine Straßensperre, an der Polizisten mit Schrotflinten in den Händen warten – nur die Levitationsmagie des Außerirdischen rettet sie, so dass sie rechtzeitig das elterliche Raumschiff erreichen, dass E.T. zurück nach Hause bringen wird.
In der digital überarbeiteten Neuauflage zum 20. Jubiläum wurden die Gewehre der Polizisten durch Funkgeräte ersetzt. Die Botschaft, dass man dem Staat nicht trauen kann, dass er im Zweifelsfall auch bereit sein könnte, aus Angst vor dem Fremden Waffen auf Kinder zu richten, war im veränderten Amerika nach den Attentaten am 11. September 2001 aktueller denn je - aber wohl nicht mehr opportun.
Quelle :
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SiLæncer
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30 JAHRE "STAR WARS"
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Antwort #2 am:
05 Dezember, 2007, 10:30 »
Krieg der Schere
Chaotische Drehtage, entsetzte Produktionsleiter: Regisseur George Lucas empfand die Arbeit an seinem wichtigsten Film vor 30 Jahren als Folter. Aus Verzweiflung richtete er sogar eine Schere gegen sich selbst. Dann hatte "Star Wars" Premiere - und revolutionierte die Filmindustrie.
Als George Lucas am 26. Juni 1997 zu den Dreharbeiten von "Star Wars Episode I" am Set erschien, hatte er die Lacher auf seiner Seite. Der Regisseur trug ein T-Shirt mit der Aufschrift "Star Wars: … ein Film mit Comic-Heft-Figuren, einer unglaubwürdigen Story, ohne politische oder soziale Kommentare, mit lausigen Darstellern, absurden Dialogen und einer lächerlich einfachen Moral. Mit anderen Worten – ein SCHLECHTER FILM." Der Aufdruck zitierte einen Artikel, der im Januar desselben Jahres im "New Yorker", dem Vorzeige-Magazin der intellektuellen Elite Amerikas, erschienen war.
Die spitzbübische Lässigkeit, mit der der 53-Jährige die Zeilen zur Schau trug und sich sogar mit dem Shirt ablichten ließ, machte wohl auch dem letzten Kritiker klar: "Star Wars" kann man nicht kritisieren. Denn der Hype, die schiere Größe des Phänomens, die Liebe der Heerscharen von Fans, all das war schon 1997 weit über den Punkt hinaus, an dem "Krieg der Sterne" einfach eine Filmreihe war, die man ansehen und diskutieren konnte. Bis heute, zum 30. Geburtstag der Serie, hat sich daran nichts geändert. "Star Wars" ist eine Religion. Es ist die Macht.
Es war einmal vor langer Zeit…
Zunächst jedoch war "Star Wars" einfach nur ein Film unter Hunderten, die 1977 in die Kinos kamen, und George Lucas ein Mann mit einer großen Idee – zum falschen Zeitpunkt. Denn in den siebziger Jahren drehte man keine Science-Fiction-Filme. Das Genre hatte seine Blütezeit in den Fünfzigern gehabt. Sogar Stanley Kubricks "2001 – Odyssee im Weltraum" von 1968 hatte sieben Jahre gebraucht, um sein 10,5-Millionen-Dollar-Budget wieder einzuspielen.
Und man drehte erst recht keine infantilen Weltraummärchen, in denen Prinzessinnen gerettet werden mussten und in denen Laserkanonen - abgefeuert im Vakuum des Alls - Geräusche von sich gaben.
Auf dem wüsten Planeten Tatooine
Dieser Gedanke muss George Lucas wie ein Stein auf der Seele gelegen haben, als er sich am 1. Mai 1977, einen Monat vor der Premiere, in den Sessel eines Kinos in Northpoint, San Francisco drückte und auf den Beginn der erste Probevorführung von "Star Wars" wartete. Unter den Zuschauern befand sich Alan Ladd Jr., der Produktionsleiter der 20. Century Fox. Der hatte sich beim Vorstand des finanziell schwer angeschlagenen Konzerns für den 32-jährigen Regisseur eingesetzt - und betete nun nur noch darum, zumindest die Produktionskosten wieder hereinzubekommen.
Lucas hatte die Hauptfigur des Films, den jungen Luke Skywalker, sich selbst nachempfunden. So wie Skywalker die Macht in sich entdeckt, um den Wüstenplaneten Tatooine zu verlassen und als Jedi das Universum zu retten, war Lucas aus Modesto, einer öden Kleinstadt im Norden Kaliforniens, fort gegangen, um als Regisseur die Welt zu erobern. Doch nach sieben Jahren harter Arbeit, vom ersten Drehbuchentwurf bis zum letzten Schnitt, war von dem dynamischen Visionär nicht mehr viel übrig. In dem Moment, als sich der Vorhang öffnete, hatte er seinen Glauben an den Film verloren. Lucas war sich sicher, dass "Star Wars" ihn seine Karriere kosten würde.
"Wookie, was für ein Loch!"
Schon seit sein erstes Projekt, der etwas sperrige Science-Fiction-Film "THX 1138", fertig gestellt war, machte sich Lucas ständig Notizen zu einem Projekt namens "The Story of Mace Windu". Er erschuf eine Fantasie-Galaxie, der er bei jeder Gelegenheit neue Ideen hinzufügte.
Der Name des Volkes beispielsweise, dem der pelzige Co-Pilot von Han Solo, Chewbacca, angehört, entstand in einem besonderen Moment: Lucas Freund Terry McGovern fuhr mit seinem Wagen durch ein Schlagloch und rief: "Wookie, was für ein Loch!" Auf die Bezeichnung für den piepsenden Roboter an der Seite des Protokolldruiden C-3PO brachte ihn wiederum Walter Murch, der Cutter seines zweiten Films "American Graffiti". Als dieser mit Lucas im Schneideraum saß, sagte Murch: "Gib mir mal R2, D2" – Rolle 2, Dialogszene 2.
"Wir reden hier nicht von einem '2001’"
Die Arbeit am Drehbuch war für den Regisseur trotz aller kleinen Erfolge die reine Folter. "Fünf Stunden schreiben, drei Stunden nachdenken", beschrieb Lucas seine Methode. Dabei hatte er ständig einen Stapel Comics und eine Schere in seiner Nähe. Mit den Comics wollte er sich in die Gedankenwelt eines Zehnjährigen versetzen, denn "Star Wars" sollte ein Film für Kinder werden. Die Schere war sein Beruhigungsmittel. Wenn ihn mal wieder die Verzweiflung packte, begann er, an seinem Bart und an seinen Haaren herumzuschnippeln.
Dabei klang das Projekt gar nicht so ehrgeizig, als er es das erste Mal dem Illustrator Ralph McQuarrie erklärte: "Wir reden hier nicht von einem '2001', sondern von einer Fantasie-Geschichte für Kinder, die ein paar Helden hat, eine klare Story, in der die Guten gegen die Bösen kämpfen und die Guten gewinnen … wenigstens am Anfang."
Doch das war nur die halbe Wahrheit.
Dreh mit Hindernissen
Was Lucas eigentlich vorschwebte: Er wollte ein eigenes Universum mit eigenen Völkern, Planeten, politischen Verhältnissen, ja sogar einer eigenen Logik und Mythologie erdenken. Das kostete ihn vier Jahre und vier Drehbuchversionen. Aus "The Story of Mace Windu" wurde "Adventures of the Starkiller, Episode One of the Star Wars", daraus "The Star Wars" und schließlich einfach "Star Wars".
Doch auch mit dem fertigen Script wurde es für Lucas nicht einfacher: Um seine Ideen von actionreichen Weltraumschlachten zu verwirklichen, waren Spezial-Effekte nötig, die es so bis dato nicht gab. Lucas gründete kurzentschlossen eine eigene Firma, die die Technologien für den Film entwickelten sollte: Industrial Light & Magic.
Während der Dreharbeiten wurde der Regisseur vom Pech verfolgt. In Tunesien, dessen Wüstenlandstriche als Schauplatz für den kargen Planeten Tatooine herhalten sollten, begann es einen Tag nach Drehbeginn zu regnen – das erste Mal seit fünf Jahren. Zudem erlitt Luke-Skywalker-Darsteller Mark Hamill einen schweren Autounfall und musste durch ein Double ersetzt werden. Außerdem waren die Arbeiter in den englischen Studios, in denen Lucas drehte, gewerkschaftlich organisiert und nicht bereit, auch nur eine Sekunde länger als bis Punkt 17.30 Uhr zu arbeiten.
Den Rest gab Lucas der Moment, als er nach Abschluss der Dreharbeiten seine Trickfilm-Spezialisten aufsuchte.
Der Schock
Denn in den vergangenen zwei Jahren hatten die Tüftler von Industrial Light & Magic eifrig an der Technologie herumgeschraubt - doch von den über 200 nötigen Flugszenen waren erst exakt drei im Kasten.
Die Erkenntnis war ein Schock für Lucas. Kurz darauf litt er unter derart heftigen Schmerzen in der Brust, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Die Ärzte bescheinigtem ihm extreme Erschöpfung. An diesem Abend beschloss Lucas, nie wieder Regie zu führen.
Die Macht
Im Kinosessel bei der Probevorführung am 1. Mai 1977 saß also ein völlig ausgelaugter Mann, der fest davon überzeugt war, dass er niemals wieder einen Film drehen würde. Und dann geschah das Wunder: Die Zuschauer waren begeistert. Alan Ladd von 20. Century Fox gestand Lucas im Nachhinein, dass er vor Glück geweint habe. Mehr noch: "Star Wars" spielte allein in den USA und Kanada die astronomische Summe von 461 Millionen Dollar ein und wurde damit zum erfolgreichsten Kinofilm seiner Zeit.
Der Film mit den Comic-Heft-Figuren, der unglaubwürdigen Story ohne politische oder soziale Kommentare, den lausigen Darstellern, den absurden Dialogen und der lächerlich einfachen Moral berührte die Menschen. Er war ein Märchen für Kinder. Ein Märchen für das Kind in jedem von uns.
Und natürlich drehte Lucas auch wieder Filme. Nachdem er 20 Jahre lang als Produzent gearbeitet hatte, setzte er sich für die drei jüngsten "Star Wars"-Episoden wieder in den Regiestuhl.
Ach ja, und "Star Wars: Episode I", zu dessen erstem Drehtag Lucas mit dem ungewöhnlichen T-Shirt erschienen war, wurde mit beinahe einer Milliarde Gewinn sein erfolgreichster Kinofilm - und ist es bis heute geblieben.
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20 JAHRE "ALF" - Kartoffelsack der Herzen
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Antwort #3 am:
20 Januar, 2008, 15:03 »
Der Kartoffelsack, der unsere Herzen eroberte
Außerirdischer Katzenhunger und unterirdische Manieren: So platzte vor 20 Jahren das Fellknäuel "Alf" in deutsche Wohnzimmer. Die TV-Serie war skurril, subversiv und ein bisschen wahnsinnig. Ihre wahren Fans erkennt man noch heute mit einem Trick.
"Packen Sie alles drauf außer Rote-Bete-Salat! Hören Sie? Keine Rote Bete!", röhrte die Krächzstimme, die den Rest meiner Kindheit verzaubern sollte. Vor 20 Jahren war das, im Januar 1988. Ich war gerade elf Jahre alt geworden, und im ZDF bestellte ein Zottelwesen von der Statur und Größe eines Kartoffelsacks Pizza. Und zwar am Telefon. Es war der Außerirdische "Alf". Der in der Vorwoche, in der ersten Folge der Serie, mit seinem Raumschiff in die Garage der Familie Tanner gekracht war. Vor Mutter Kate, Vater Willie und den Kindern Lynn und Brian lag ein Heimatloser, denn "Alfs" Planet Melmac war explodiert.
"Alf" - die Abkürzung stand im US-Original für "alien life form", was sich bei uns akronymneutral mit "außerirdische Lebensform" übersetzten ließ - war die vielleicht ikonografischste Figur, die das Fernsehen der achtziger Jahre hervorbrachte: Bäuchlein, Tapsfüße, Riesennase, Flügelohren und ganz viel orangebraunes Fell.
Penetrantes Gelächter vom Band
Aus Angst vor den Behörden hielten die Tanners das Pelzknäuel in ihrem Haus versteckt. Das kam mir schon von "E.T." bekannt vor - und bot Fläche für heimelig-exotische Projektionen. Unzählige Male nannte "Alf" im Laufe der Serie die Adresse "167 Hemdale Avenue", etwa beim Pizzabestellen - raus aus dem Haus kam er indes fast nie. Das schien mir plausibel. Spätestens seit Steven Spielbergs "E.T." von 1982 wussten Achtziger-Jahre-Kinder, dass Extraterrestrische nicht zwangsläufig bedrohlich sein müssen - und dass es manchmal gut ist, sie vor der Welt zu verstecken.
Dass dies auch etwas mit teuren Außenaufnahmen, sparsamen Kulissenbauern und dem Streben nach niedrigen Produktionskosten zu tun haben könnte, kam mir bei "Alf" nicht in den Sinn. Und auch das penetrant-gleichförmige Gelächter vom Band, die zweite wichtige Zutat der Sitcom, störte mich wenig. Von "Alf" lernte ich nicht nur dumme Sprüche für den Schulhof, mit "Alf" ging ich auf Entdeckungstour in die fremde Welt amerikanischer Durchschnittshaushalte.
Dass man dort wirklich alles per Telefon bestellen konnte, lernte "Alf" bald - und ich von ihm. Dass dort jedes Möbel in Rosa-, Flieder-, oder Beigetönen gehalten zu sein schien. Aber auch, dass die TV-Familie durch eine Zahnarztdiagnose in ein Dilemma geriet, dass für mich als westdeutsch rundumversorgtes Kind einfach unvorstellbar war: Soll man Tochter Lynn entweder jetzt eine Zahnspange kaufen oder später mit demselben Geld ihren College-Besuch finanzieren?
Alf war vulgär, "Alf" war subversiv
Mag die Figur "Alf" laut, vulgär und taktlos gewesen sein und mit ihrem ständigen Appetit auf Hauskater Lucky und dem dummen Spruch "Null Problemo" noch so genervt haben - die Serie war einfach so subversiv, wie Fellknäuel-zentrierte Massenware fürs Vorabendprogramm (mehr...) nur sein kann. Der Schriftsteller und Pop-Kritiker Martin Compart sah in "Alf" gar die erste Mainstream-Familienserie, die die Misere der US-Mittelschicht in den achtziger Jahren verarbeitete. Suburbia, die blitzblanke Vorstadtwelt, musste in den Regierungsjahren von Ronald Reagan und Bush Senior viel einstecken: Das Geld wurde knapper, die Sicherheit kleiner, der drohende sozial Abstieg realer. "'Alf' war die erste Familienkomödie, die das ausschlachtete", schrieb Compart 1997 in seiner kleinen Kulturgeschichte des englisch-amerikanischen Kult-TV "Von Alf bis U.N.C.L.E.".
Familienvater Willie war es, der diese gesellschaftliche Sorge verkörperte. Selbst ein liebenswertes Weichei mit Sechziger-Jahre-Sozialisation, war Willies Haltung zur neuen Gegenwart da draußen ein einziges Hadern. In der kleine Welt von 167 Hemdale Ave. trieb der gestrandete Außerirdische währenddessen den Konsumwahnsinn auf die Spitze: Er schickte alternden Showstars wie Bob Hope Schinken zu Erntedank, häufte per Telefon Wettschulden auf und kaufte mit dem Platin aus seinem Raumschiffwrack einen Ferrari für Lynn.
Außerirdischer Merchandising-Wahnsinn
Von 1988 bis 1990 wurden in Deutschland Hundert Folgen ausgestrahlt, die "Alf" zum allgegenwärtigen Anarcho-Kuscheltier und mich zum Merchandising-Opfer machten: Ich hatte "Alf"-Kissen, "Alf"-Bettwäsche, "Alf" als Stofftier, auf Schulheften, Ansteckern und Aufklebern, "Alf"-Hörspielkassetten und -Bücher und - dafür kann es keine Entschuldigung geben - sogar eine "Alf"-Unterhose! "Früher war es die Biene Maja, dann waren es die Schlümpfe, jetzt ist es der 'Alf'", kommentierte meine Omi damals. Natürlich hatte sie Recht.
Im Herkunftsland USA war "Alf" eine der erfolgreicheren Achtziger-Jahre-Serien, auch wegen des Geschäfts mit Spin-Offs: Es gab einen Ausflug in die Plattencharts, zwei Zeichentrickserien (1987: "Erinnerungen an Melmac", 1988: "Alf im Märchenland") und ab 1987 ein monatliches "Alf"-Heft des renommierten Comic-Verlags Marvel. 1996 kehrte der Zottel in einem unsäglichen TV-Movie zurück, in dem kein einziger der Tanners mehr mitspielte. Die Kritik zerriss den Streifen, dennoch schaffte er es in Deutschland sogar in die Kinos. "Alf" tauchte in Johnny Carsons "Tonight Show" auf und bekam 2004 sogar eine eigene Talkshow ("Alfs Hit Talk Show") – lange nach seiner großen Zeit. Denn nur vier Staffeln lang hielt "Alfs" Glück, dann reichten dem Fernsehsender NBC die Quoten nicht mehr.
Für uns Fans auf dem Schulhof war es ein Ende mit Ansage gewesen. Schließlich kündigte sich schon Mitte der dritten Staffel an, dass es mit "Alf" bergab ging. Als Kate verkündete, sie erwarte ein Baby, und damit eine weitere Hauptfigur für die Tanner-Familie ins Haus stand, war uns klar: Denen gingen langsam die Ideen aus - auf dem Höhepunkt von "Alfs" Popularität.
Alf als Volltext im Gedächtnis meiner Generation
Die "Rhein-Zeitung" beschrieb damals die kuriosen Folgen dieser Popularität an der Mosel: Ein Örtchen zwischen Cochem und Zell heißt, abgeleitet von der römischen Siedlung Albis, mittlerweile Alf. Und wegen meiner Lieblingsserie begannen "Alf"-Fans in Alf ab 1988 die Ortseingangsschilder abzuschrauben. Der Bürgermeister behalf sich mit Spezialschrauben und einem Schildershop für Souvenirjäger.
Ob all die Schilderdiebe und Merchandising-Bettwäscheschläfer der Achtziger die subtilen Details in der brachialen Sitcom zu würdigen wussten? Ich zumindest nicht. Nicht die vielen Popkultur-Zitate. Nicht, dass jede Episode den Titel eines Popsongs trug, zu dem es einen dezenten inhaltlichen Bezug gab. In der zweiten Folge, "Die Nacht, in der die Pizza kam", war das Frank Sinatras "Strangers in the night". Die Beatles und Elvis, Roy Orbison, Bob Dylan und die Surpremes, Led Zeppelin und Marvin Gaye waren auch dabei.
Einzig den Außerirdischen noch einmal anzuschauen und auf all das zu achten, was ich mit kindlicher Begeisterung damals übersehen habe, fällt schwer: Nach jahrelangem Tingeltangel (Wiederholungen sendeten unter anderem Sat 1, Pro 7, Kabel 1 und RTL 2) läuft "Alf" gegenwärtig nicht im Free-TV. Und es ist eine der wenigen Serien, die in Deutschland nicht auf DVD erhältlich ist: Angeblich sind ausgerechnet Streitigkeiten über das Urheberrecht an der ohrwurmigen Titelmelodie Schuld daran. Englische Fassungen aller vier Episoden erschienen in Übersee - zum Teil allerdings stark gekürzt.
So etwas merkt jedes ehemalige "Alf"-Kind sofort. Auch ich habe Freunde - erwachsene Menschen mit humanistischer Bildung - die nur eine halbe Dialogszene aus einer beliebigen Episode hören müssen, um wie auswendig gelernt weiter zu plappern. Wer das nicht glaubt, sage einfach zu einem in den späten Siebzigern Geborenen: "Wayne Schlegel, Columbia Lebens- und Unfallversicherung..." oder "Du wirst ganz müde Lucky, Deine Beine schlafen ein..." - Null Problemo!
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Beiträge: 407
Re: 20 JAHRE "ALF" - Kartoffelsack der Herzen
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Antwort #4 am:
22 Januar, 2008, 01:29 »
ALF ist absolut KULT !
Und gerade als ich im Krankenhaus lag (ist schon ne Weile her) kam eine meiner Lieblingsfolgen : die, in der er die Mikrowelle in der Küche in die Luft sprengt !
Ansonsten natürlich auch noch der der Klassiker : "Das Fenster zum Garten" !
Ich hab ihn leider erst zu ca. 60 % fertig aufgenommen, allerdings waren die späteren Seasons auch nicht mehr so gut wie der Anfang der Serie - mehr Wiederholungen BITTE !
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35 JAHRE ROCKY HORROR SHOW - Strapsalarm im Kinosaal
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Antwort #5 am:
28 Januar, 2008, 19:07 »
Wie nennt man einen singenden Transvestiten aus Transsylvanien in Strapsen und Korsage? Kult! Vor 35 Jahren feierte die "Rocky Horror Show" in London Premiere. Als Film machte die schräge Story dann richtig Furore - und schuf die wohl schrillste Fangemeinde aller Zeiten.
Ein ostdeutsches Landestheater, das eine Siebziger-Jahre-Strapsklamotte wieder und wieder ins Programm hebt? Eine Amateur-Theatergruppe aus der Nähe von Köln, die statt 500 Karten für zwei Abende locker das Drei- bis vierfache hätte verkaufen können? Und das alles bloß wegen eines Musicals mit ein paar B-Movie-Schauspielerparodien, die sich als Außerirdische ausgeben, um auf der Erde einen ominösen Jahreskongress abzuhalten?
Was wie der irre Plot eines schlechten Films klingt, ist in Wirklichkeit der irre Plot eines echten Musicals, das im Juni 1973 an der kleinen, auf experimentelle Stücke spezialisierten "Upstairs"-Bühne des Londoner Royal Court Theatre seine Uraufführung erlebte: die "Rocky Horror Show". Geschrieben hatte das schräge Stück der mäßig erfolgreiche Schauspieler Richard O'Brien, nachdem er - so die Legende - bei einer Jesus-Christ-Superstar-Produktion rausgeflogen war und daheim seinen kleinen Sohn Linus hütete, während er auf ein neues Engagement wartete. Zuerst hieß das Stück noch "They came from Denton High", später wurde dann die "Rocky Horror Show" daraus.
Die Erfindung des Kultigen
Und die Show schlug ein wie ein Meteorit: Ursprünglich sollte sie nur ein paar Wochen laufen, doch schon nach wenigen Monaten wurde sie als "Best Musical of 1973" ausgezeichnet. Zum globalen Dauerbrenner entwickelte sie sich mit der 1974 gedrehten Kino-Version. Akteure wie Tim Curry als rockender Transvestit Frank'n'Furter, der sich in Korsage und Strapsen durch die Story röhrte, Susan Sarandon in der Rolle der verklemmten College-Jungfer Janet oder Rock-Klops Meat Loaf als Eddie, der schließlich von Frank'N'Furter mit dem Eispickel gemeuchelt und den Gästen serviert wird, machten das schrille Kostümdrama zu einem Erfolg, für den bald der Begriff "Kult-Musical" geprägt wurde - damals noch kein abgedroschenes Etikett, sondern der Hipness-Orden schlechthin. Autor Richard O'Brian persönlich übernahm übrigens den Part des anämischen Butlers Riff Raff.
Die durchgedrehte Geschichte der beiden Erdlinge Janet und Brad, die nach einer Autopanne im Schloss des Transylvaniers Dr. Frank'N'Furter landen, wurde schnell zu gesunkenem Kulturgut bei Unter-Dreißigjährigen: Die beiden naiven Verlobten werden Zeuge, wie Dr. Frank'N'Furter sich den muskulösen Gefährten Rocky erschafft - und lernen bald, dass im Reich des Hausherren nur das Lustprinzip gilt. Geschockt und fasziniert zugleich genießen Brad und Janet ihre ersten sexuellen Erfahrungen in den unterschiedlichsten Konstellationen. Als Frank'N'Furter jedoch allzu sehr über die Stränge schlägt und auch noch ein Alien-Forscher auftaucht, erheben sich seine Diener gegen ihn - und verlassen am Ende die Erde mit ihrem Raumschiff wieder.
Plüsch und Party
Völliger Nonsens? Ja klar - aber Nonsens, der "eine unglaubliche Faszination ausübt", sagt Markus Wünsch. Der 34-jährige spielt am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin derzeit den Frank'N'Furter. "Als wir das Stück 2004 zum ersten Mal ins Programm genommen haben, kannten hier die Leute das gar nicht", erzählt Wünsch. Doch das Ost-Publikum holte schnell auf, und innerhalb weniger Tage hatte sich das Mitmach-Programm unter den Zuschauern herumgesprochen. Der Hauptdarsteller ist immer noch ein bisschen überrascht, "wenn in diesem altehrwürdigen Schweriner Theater mit viel Gold und rotem Plüsch dann plötzlich gefeiert wird wie bei einem Rockkonzert." Die Karten für die zwölf Vorstellungen, die ab Anfang Februar als Wiederaufnahme auf dem Spielplan stehen, gingen auch diesmal wieder "wahnsinnig schnell weg", sagt Wünsch.
Seine eigene Rocky-Horror-Initiation erfuhr der Schauspieler durch seinen Vater. Der war Englischlehrer und setzte den Film im Unterricht ein - Sohn Markus profitierte davon und ist bis heute begeistert von dem so unkonventionell entstandenen, mit rasantem Spaß niedergeschriebenen Stück. Eines allerdings, grinst Markus Wünsch, sei nach 35 Jahren Rocky-Horror-Hype schon seltsam: "Die ganze Anarchie der Show ist mittlerweile längst zur Konvention geworden." Wahrscheinlich mache aber gerade das den Kult-Charakter aus - zusammen mit dem schier endlosen Ausdeuten des Films durch nimmermüde Fans.
"You are wet!"
So widmen sich ganze Internet-Foren etwa der Frage nach der schönsten Sequenz. Ist es die, in der der langhaarige, bucklige Diener Riff Raff die völlig durchnässten und verschüchterten Erdlinge am Schlosstor mit einem lapidar genuschelten "You are wet" begrüßt? Oder Janets kurzer, unnachahmlich lüsterner Blick, bevor sie mit Muskelmann Rocky entschlossen zur Sache kommt? Oder der gefühlte drei Minuten lange Pingpong-Dialog, als sich alle Beteiligten in Frank'N'Furters Labor treffen: "Janet!" "Dr. Scott!" "Janet!" "Brad!" "Rocky!" "Janet!" "Dr. Scott!" "Janet!" "Brad!" "Rocky!" "Janet!"…
Klar ist jedenfalls: Dieser Film lässt niemanden kalt. Entweder findet man sie einfach nur albern - oder man kommt immer wieder, möglichst in Strapsen und Mieder und mit einem ganzen Sack voll Utensilien, die während der Vorführung eingesetzt werden. Das fängt mit dem Reis-Schmeißen bei den Hochzeitsszenen an, führt über Wasserpistolenschlachten in den Regenszenen sowie exzessive Konfetti- und Klopapierwürfe und hört beim rituellen Beschimpfen der Schauspieler ("Brad - Asshole!") noch lange nicht auf. Wenn der Zuschauerraum nach der Vorstellung nicht knöchelhoch mit Papier und Reis bedeckt ist, war's eine schlappe Show. Kein Wunder, dass so ein Streifen vor drei Jahren als "bedeutendes Werk der Filmgeschichte" in das amerikanische National Film Registry aufgenommen wurde. Oder besser: werden musste.
Auch Opa trägt Strapse
Und es gibt sogar eine Fortsetzung: "Shock Treatment" heißt sie, kam 1981 in die Kinos und zeigt Brad und Janet in den Fängen einer alles kontrollierenden Medienmaschine - ganz so, als ob Richard O'Brien das Berlusconi-Imperium vorausgeahnt hätte. Doch der Film floppte an den Kinokassen und wurde bald vergessen.
Für den Rocky-Horror-Erfinder kein Grund zur Traurigkeit. "Es ist an der Zeit, dass die Menschheit einfühlsamer wird; die Barbaren haben diesen Planeten lange genug beherrscht", beschreibt Richard O'Brien sein Credo: "Also, wenn du Lust hast, in ein kleines schwarzes Straps-Outfit zu schlüpfen, nimm dir die Freiheit - denn es steht geschrieben (jetzt jedenfalls), dass noch niemals eine Armee in Netzstrümpfen und 15-cm-Pfennigabsätzen marschiert ist." Im März wird Riff Raff 65 Jahre, kürzlich wurde er Großvater - was ihn nicht davon abhält, immer mal wieder die Strapse aus dem Schrank zu holen.
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25 Jahre "Ein Colt für alle Fälle": Das Stunt- Männchen kommt
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Antwort #6 am:
31 Januar, 2008, 18:27 »
Er war mies gekleidet, ein übler Verkehrsrowdy und hatte einen Schrank voller Waffen: Colt Seavers war der Held unserer Jugend. Stefan Schmitt erinnert sich an die Serie mit dem unbekannten Stuntman, die vor 25 Jahren erstmals über deutsche Fernsehschirme flimmerte - und nicht nur Jungsherzen höher schlagen ließ.
Wie ich mich denn fühle, fragte unser Pannenhelfer. "Wie beim Colt", antwortete ich. Denn zum ersten Mal und lange bevor ich wusste, was das Wort Pick-Up überhaupt bedeutet, saß ich in einem. Rechts von mir mein Vater, links der Automechaniker, der unsere motorschadenlahme Familienkutsche im Frühsommer 1986 von der Autobahn zog. Mit einem Ungetüm von Gefährt, das nur aus Führerhaus, Ladefläche und enormen Reifen zu bestehen schien - und dessen Gattungsbegriff auf dem Schulhof schlicht "Coltwagen" lautete.
Unzählige Male hatte ich diese Wunderautos über Hügel springen, über Abgründe fliegen, über Kreuzungen schliddern und etliche Verkehrsregeln brechen sehen. Am Steuer saß immer Colt Seavers, Hauptfigur und Namensgeber der Serie "Ein Colt für alle Fälle", in den frühen Achtzigern der Held aller kleinen Jungs. Und nicht nur dieser, denn damals brummte auch unser Pannenretter so zufrieden, als verbuche er meine Antwort als persönliches Lob.
Seavers ist wohl die Figur mit dem haarsträubendsten Jobsharing, das je für ein Drehbuch erfunden wurde: Teilzeit-Stuntman und Gelegenheits-Kopfgeldjäger, darauf musste man erst einmal kommen, um sich von der Schwemme der Krimi- und Detektivserien der siebziger und frühen achtziger Jahre abzusetzen. "I'm just the unknown stuntman, that makes Eastwood look so fine" – das ohrwurmhafte Titellied von "Colt"-Erfinder Glen A. Larson (Komposition) und Hauptdarsteller Lee Majors (Gesang) erklärt den Plot: Der unbekannte Stuntman hält seine Knochen hin, damit andere gut aussehen. Die Frauen mögen ihn lieben, bei ihm bleiben werden sie nimmer. Und mit der Schule hatte er es natürlich auch nie. Denn er ist ein Kerl. Und an den erinnere ich mich, als hätte ich gerade gestern im Abschleppauto und vor dem Fernseher gesessen.
Sprünge, Stunts und soziale Totalschäden
Am 8. März 1983 lief die erste Folge der Serie im deutschen Fernsehen - kulturskeptisch betrachtet ein bedenklicher Dauerbeschuss mit Trash und schlechten Vorbildern. Bis Ende 1987 beglückte ein üppig brustbehaarter Mann eine ganze Generation mit Verhaltensweisen, die man heute eher in den Jugendgewaltfantasien eines Roland Koch wiederfindet: Colt prügelte sich fast jede Woche. Colt hatte einen ganzen Schrank voller Waffen. Colt hatte Probleme mit Regeln (auch mit denen der Physik). Colt war ein Verkehrsrowdie. Und Colt war die perfekte Synthese aus modischem Totalausfall (Cowboystiefel, zu hoch sitzende Jeans, Riesengürtelschnalle, bestickter Nylonblouson) und Männlichkeitsgehabe.
Es war wie beim Pick-Up. Von Colt lernte ich, was Machismo ist, lange bevor ich das Wort dafür kannte: "Weiber", murmelte er am Telefon noch bevor er den Hörer auflegte. Seine Auftraggeberinnen Terri und Samantha behandelte er grundsätzlich mit der Zeitlupen-Güte, die man ansonsten nur schwer Hirngeschädigten angedeihen lässt. Jodie, seiner Assistentin bei Stunts und Kopfgeldjagd, begegnete er mit jener übertrieben gestikulierten Fürsorge, die man beim pathologisch eifersüchtigen Vater einer pubertierenden Abschlussballprinzessin vermuten (wenngleich nicht billigen) würde. Seinen rundumstudierten Cousin Howie behandelte er in guten Momenten wie einen Schoßhund.
Kindliche Vergötterung und faszinierte Nörgelei
Doch diese kleingeistigen Nörgeleien entspringen nicht meiner Erinnerung, sondern sind das Ergebnis einer Auffrischung: Auf sechs DVDs ist die erste Staffel von "Ein Colt für alle Fälle" gerade neu veröffentlicht worden, kurz vor dem 25-jährigen Jubiläum der deutschen Erstausstrahlung und mit neuer Synchronisation. Endlich, dachte ich unwillkürlich, als ich davon hörte. Schon mehrfach hatte ich mit Kollegen gesponnen, wie schön es wäre, einen Videoabend mit dem guten alten Colt zu machen.
Rund zweitausend TV-Serien gibt es in Deutschland gegenwärtig auf DVD zu kaufen. Rund die Hälfte davon seien (erstmals) im Fernsehen gesendet worden, "als die Generation 30+ ihre Kindheit hatte". Das hat im Winter Till Raether nachgezählt, der Kolumnist der (Erwachsenen-)Zeitschrift "Brigitte". Mag uns die frühere Faszination von Pick-Up, Stunts und Verfolgungsjagden vielleicht suspekt sein: Was wir damals toll fanden, lässt uns auch heute nicht ganz kalt. Raethers Hypothese: Die immer neuen Retro-DVD-Boxen seien "die Light-Version einer Zeitmaschine für Frauen und Männer in den Dreißigern".
Zeitmaschine an: Auf einer langen Zugfahrt habe ich mir ein Paar alte "Colt"-Folgen noch einmal angeschaut. Colt rast im Rennwagen, springt im Pick-Up, fällt ohne Fallschirm vom Himmel, turnt auf einer Flugzeugtragfläche herum - und die bösen Kautionsflüchtlinge müssen zurück ins Kittchen. Amüsant, doch das rechte Coltwagen-Fieber von früher will sich nicht einstellen. Was ist los? Ich teste "Colt" an zwei Altersgenossen. Er und sie haben den Stuntman als Kinder ebenso geschaut wie ich, aber heute mosern sie: Die Dialoge! Die flachen Witze! Und so langsam geschnitten! Zu Ende gucken wollen sie trotzdem.
Ein Trickser für die gute Sache
Naja und die Sprünge, Kollisionen, Tricks und Explosionen – so sahen special effects im vordigitalen Zeitalter eben aus. Es fällt schwer, sich vorzustellen, dass die Serie mit dem Originaltitel "The Fall Guy" nicht bloß eine Hommage an den Stunt-Standard ihrer Zeit war. 1985 wurde sie gar selbst mit einem "Stuntman Award" ausgezeichnet. Und war es nicht so, dass Colt in der Rahmenhandlung stets einen neuen Stunt vorführte, den er dann häufig auch zur Überwältigung entlaufender Bösewichte einsetzen konnte?
Denn darüber dürfen Brusthaartoupet, Stadtcowboy-Klamotten und Macho-Manieren nicht hinwegtäuschen: In seinem drehbuchgemäßen Habitat, dem trashigen Hollywood der frühen Achtziger, ist Seavers nicht nur ein geradezu bescheidener, ehrlicher Arbeiter. Nein, bevor wir Kinder uns um guten Geschmack, plausible Plots oder gar subtile Umgangsformen geschert hätten, zeigte uns dieser Stunt-Mann zudem, dass die Gerechtigkeit siegen kann, wenn nur der richtige Trick zur Hand ist. Das konnte man nun wirklich nicht oft genug sehen - und irgendwie konditioniert hat es wohl auch. Zu wüsten Verkehrssünder-Chauvis hat "Colt" uns jedenfalls nicht gemacht.
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40 Jahre "Easy Rider": Wahnsinnsritt auf Gras und Sprit
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Antwort #7 am:
17 Juli, 2009, 20:49 »
Born to be wild - Easy Rider
Männer, Motorräder und Rockmusik. Am 17. Juli 1969 lief in den USA mit "Easy Rider" ein Film an, der wie kein anderer das Gefühl der Hippie-Generation widerspiegelt.
"Easy Rider", der Kultfilm. Er erzählt von zwei jungen Typen, die mit dem Motorrad unterwegs von Los Angeles nach New Orleans sind. Billy, benannt nach Billy the Kid, gespielt von Dennis Hopper, und Wyatt, benannt nach Wyatt Earp, gespielt von Peter Fonda. Unterwegs machen sie Halt bei einer Hippie-Kommune und landen hinter Gittern, wo sie den von Jack Nicholson gespielten jungen Anwalt George Hanson treffen, einen Alkoholiker aus gutem Haus mit schlechten Manieren.
Wegen ihrer langen Haare werden Billy und Wyatt im Diner nicht bedient und bekommen im Motel kein Zimmer. Am Ende des Films werden die beiden von einem Lkw-Fahrer brutal abgeknallt.
Ein Ende, das vorprogrammiert ist: "Wyatt und Billy", sagt der Anwalt im Film, "stehen für die Freiheit, ergo müssen sie vernichtet werden." Mitte Juli 1969 lief "Easy Rider" in den USA im New Yorker Beekman-Theater an. Das Premierenpublikum saß barfuß in den Gängen. In den Toiletten war die Luft marihuana-geschwängert. So etwas hatte man im Beekman noch nicht erlebt.
Die Hure Freiheit
Die in "Easy Rider" beschriebene Welt, die für die Wünsche, Vorstellungen und Gefühle weiter Teile der Jugend in den USA Ende der sechziger Jahre stand, löste heftige Gegenreaktionen aus. So war beispielsweise in einem Leserbrief an die "New York Times" die Rede von einem neuen Tiefpunkt in Sachen guten Geschmacks. Und in manchen Vorstellungen applaudierten reaktionäre Kinogänger lautstark bei der gewaltvollen Schlussszene. In zwei Bundesstaaten erhielt "Easy Rider" sogar totales Aufführungsverbot.
Zur Bedeutung des Films äußerte sich Peter Fonda einmal wie folgt: "Easy Rider ist in den Südstaaten ein Ausdruck für den Geliebten einer Hure. Nicht ein gewöhnlicher Zuhälter, sondern ein Kerl, der mit der Prostituierten lebt. Denn er hat den Easy Ride. Schön, und das passiert in Amerika. Die Freiheit ist zur Hure geworden und wir versuchen es alle mit dem Easy Ride."
Und über seine eigene Rolle als Billy in dem Film sagte Fonda: "Ich repräsentiere jeden, der fühlt, dass man Freiheit kaufen kann, dass man Freiheit durch andere Dinge wie Motorradfahren oder Grasrauchen finden kann."
Orgie auf dem Friedhof
Wie "Bonnie and Clyde" schildert "Easy Rider" die Rebellen und Gesetzlosen wie die gesamte jugendliche Gegenkultur als Opfer der herrschenden Gesellschaft, ausgelöscht von Lyndon B. Johnson und von Richard Nixons schweigender Mehrheit.
In einer legendären, orgiastischen Szene auf einem Friedhof in New Orleans kommt darüber hinaus auch die ohnmächtige emotionale Auflehnung gegen jegliche Autorität sowie gegen die Elterngeneration zum Ausdruck.
In "Easy Rider" bediente sich zum ersten Mal auch ein Film der Ausstrahlungskraft der Rockmusik der sechziger Jahre und diente so als Vorbild für spätere Streifen wie "American Graffiti".
Ohne Drehbuch und Regisseur
Gedreht wurde "Easy Rider" in sieben Wochen mit einem Budget von 500.000 Dollar. Diese Kosten wurden innerhalb von nur einer Woche in einem einzigen Theater wieder eingespielt. Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf über 19 Millionen Dollar.
Dabei hatte zunächst keines der großen Filmstudios so recht an den Erfolg von "Easy Rider" geglaubt, war es doch, wie es der Kritiker Buck Henry ausdrückte, in gewisser Weise ein Film ohne Drehbuch und ohne Regisseur. Mehr eine lose Aneinanderreihung von Szenen aus anderen Filmen, unterlegt mit einem Best-of-the-Sixties-Soundtrack. Aber "Easy Rider", so Buck Henry, hat die Tür für eine neue Generation geöffnet.
Peter Fonda und Dennis Hopper präsentierten sich mit "Easy Rider" als Abtrünnige, als der Vietcong von Beverly Hills. Sie besiegten Hollywood mit seinen eigenen Waffen. Sie bewiesen, dass man "high" sein und damit gleichzeitig Geld verdienen konnte.
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Deutsche Mondlandung 1929
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Antwort #8 am:
19 Juli, 2009, 12:26 »
"Ein Wunder wird Wirklichkeit", schwärmte die Presse. 40 Jahre vor den USA eroberten die Deutschen den Mond - in einem Stummfilm von Fritz Lang. Das Erstaunlichste: Der Regisseur sah in seiner Vision nicht nur einige Probleme der Nasa voraus, sondern erfand auch noch den Countdown.
Tausend Lämpchen erzeugten einen glitzernden Sternenhimmel. Die Fassade des Berliner Ufa-Palastes am Zoo war futuristisch geschmückt. Als Fritz Langs neuer Science-Fiction-Film "Frau im Mond" im Oktober 1929 seine Premiere feierte, war das ein Großereignis. Albert Einstein war unter den Gästen, die gesamte Berliner Prominenz und Vertreter von Regierung und Industrie. Die Presse überschlug sich vor Begeisterung: "Ein großer Wurf", "atemberaubend der Abschuss des Raketenschiffes", "eine Sensation!" - das Publikum sei fiebernd mitgegangen, am Ende hätte es rasenden Beifall gegeben. Das Fazit der Journalisten: "Ein Wunder wird Wirklichkeit!"
Was das Premierenpublikum da beklatschte, war eine technisch-wissenschaftliche Utopie, mit der der Regisseur Lang so realistisch wie möglich eine Reise zum Mond darstellen wollte. Als wissenschaftliche Fachberater engagierte er deutsche Physiker, die damals tatsächlich an Weltraumraketen arbeiteten: Hermann Oberth und Willy Ley waren überzeugt, dass ein Mondflug wie er im Film gezeigt wird schon in unmittelbarer Zukunft realisiert werden könne: "Es ist nicht 'Kientopp', was hier gespielt wird", schrieb Ley zur Uraufführung, "es ist eine, wenn auch praktisch noch nicht vollkommen erreichte Wahrheit."
Die Erfindung des Countdowns
Fritz Langs Mondrakete wurde, anders als später in Wirklichkeit, aus einem Wasserbassin abgeschossen. Aber sie bestand, genau wie die spätere Saturn-V-Rakete des amerikanischen Apollo-Programms, aus mehreren Stufen, die nach dem Start abgeworfen wurden. Dann verließ das Raumschiff das Schwerefeld der Erde und machte sich durch den Abgrund des Weltraums auf den Weg zum Erdtrabanten, der 36 Stunden später erreicht wurde. In der Schwerelosigkeit erlaubten sich die Reisenden einen ersten sehnsüchtigen Blick zurück auf ihren Heimatplaneten. Dann ging es um den Mond herum, in einem fantastischen Flug über die Rückseite des Mondes.
Schließlich setzten sie auf dem Mondboden auf, in der Hoffnung, sich davon später wieder erheben zu können und zur Erde zurückzukehren. Wie wir heute wissen, wäre Armstrong und Aldrin die Rückkehr 1969 beinahe nicht gelungen. Auch vierzig Jahre zuvor hatten Langs Astronauten damit erhebliche Schwierigkeiten.
Und noch ein Detail, das uns später bei den Mondflügen wieder begegnen sollte, "erfand" Lang im Jahr 1929 für seinen Film: den Countdown. "Als ich das Abheben der Rakete drehte", so Lang später, "sagte ich: Wenn ich eins, zwei, drei, vier, zehn, fünfzig, hundert zähle, weiß das Publikum nicht, wann die losgeht. Aber wenn ich rückwärts zähle - zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins, NULL! - dann verstehen sie."
Explosive Liebesgeschichte
Fritz Lang war damals schon längst ein weltbekannter Regisseur, der in den zwanziger Jahren einen Monumentalfilm nach dem anderen herausgebracht hatte, gekrönt im Januar 1927 von seinem gigantischen Science-Fiction-Film "Metropolis", der neben der ultimativen Version einer Stadt der Zukunft auch eine schwülstige Liebesgeschichte erzählte, in der sich ein Arbeitermädchen und ein Industriellensohn verlieben und so Arbeit und Kapital miteinander vereinen. H. G. Wells hat "Metropolis" daher den "dümmsten aller Filme" genannt.
Im Jahr darauf kam bereits Langs nächster großer Film heraus, der Spionagethriller "Spione" mit Willy Fritsch als Geheimagent und Gerda Maurus in ihrer ersten Filmrolle als russische Spionin. Diese Beiden waren es schließlich, die auch das Liebespaar in "Frau im Mond" spielten: er den Abenteurer, der sich auf die Reise zum Mond macht, sie die "Frau im Mond", die ihn begleitet, aber schon mit einem anderen verlobt ist, der die Mondreise als Ingenieur ebenfalls mitmacht. Des weiteren an Bord der Rakete: ein Astronomieprofessor, der glaubt, dass sich auf dem Mond riesige Goldvorkommen befinden, die Maus Josephine, der Spion einer Wirtschaftsmacht, die das Mondgold unter ihre Kontrolle bringen will, und ein abenteuerlustiger Junge, der sich als blinder Passagier an Bord geschlichen hat.
Genügend Sprengstoff war also nicht nur in den Tanks der Mondrakete vorhanden, sondern auch in den menschlichen Beziehungen an Bord. Werden die Liebenden zueinander finden? Wird das Raumschiff wieder zur Erde zurückkehren? Und wer muss auf dem Mond bleiben, wenn der Sauerstoff in den Tanks der Rakete nicht ausreicht? Wie der Film ausgeht, soll hier natürlich nicht verraten werden. Sie können es sich selber ansehen.
"Frau im Mond" ist 2001 auf der Berlinale in einer fast dreistündigen, neu rekonstruierten Fassung wiederaufgeführt worden. Seitdem wird der Film immer mal wieder im Kino gezeigt und ist inzwischen auch auf DVD erschienen.
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Filmlegenden: Hollywoods zweite Liga
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Antwort #9 am:
24 Juli, 2009, 21:01 »
Es muss nicht immer erste Klasse sein: Fernab vom Glanz der Traumfabrik genießen B-Movie-Stars die Bewunderung ihrer Fans und drehen einen Film nach dem anderen. Manche von ihnen streben trotzdem nach Höherem - und enden dann oft tragisch. einestages huldigt Hollywoods heimlichen Helden.
William Smith war früh in seiner Schauspielerkarriere an einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab. Nein, nicht Will Smith, der Superstar aus "Men In Black", "Das Streben nach Glück" oder "Hancock". Der andere. Der aus "Chrom und heißes Leder", "Invasion der Bienenmädchen" und "Sadomania - Insel der teuflischen Frauen". Sind solche Titel erst mal auf dem Lebenslauf verzeichnet, dann ist es vorbei mit den Träumen von Millionen verkauften Eintrittskarten am ersten Startwochenende. Wer in Hollywood in der B-Movie-Liga landet, der bleibt meist dort. Klingt tragisch. Für William Smith war es ein Glücksfall.
76 Jahre alt ist William Smith heute, und er ist immer noch der König aller B-Filmstars. Im Geschäft ist er seit 1942, da war er acht Jahre alt und hatte einen kleinen Auftritt in "Frankenstein kehrt wieder", neben den B-Movie-Ikonen Bela Lugosi ("Dracula", 1931) und Lon Chaney jr. ("Der Wolfsmensch", 1941).
Seitdem war er in fast 300 Rollen zu sehen. Eine der anspruchsvolleren war da noch der Part als Arnold Schwarzeneggers Vater in "Conan der Barbar" von 1982. Immerhin musste er da seinen Anfangsmonolog vollständig selbst schreiben - einen Drehbuchtext gab es nicht. Doch meist ging es noch eine Schublade tiefer und vor allem billiger: der Biker-Reißer "Run Angel Run" von 1969 etwa oder ein Jahr später der Vietnam-Film "Verdammt, verkommen, verloren". Bis heute blieb Smith seiner Leidenschaft als B-Film-Darsteller treu. Noch vor sechs Jahren spielte er den Lord Zombie in dem trashigen Untotenfilm "Zombiegeddon".
"Wie oft kann man etwas wie 'Die Wespenfrau' machen?"
Die Kunst ist es wohl, sich damit abzufinden, dass man nie eine riesige Villa in den Hollywood Hills haben und nie bei der Oscarverleihung im Blitzlichtgewitter über den roten Teppich marschieren wird - und trotzdem immer sein Bestes zu geben. Immerhin: Ein Superstar wie Will Smith muss ständig den Abstieg fürchten, ein William Smith kennt so eine Angst nicht. Die Fans der B-Filme feiern ihre Helden gebührlich. William Smith hat gleich mehrere begeisterte Fanseiten im Internet. Eingeschworene Kinofans sorgten schon immer dafür, dass mit billig produzierten B-Movies in Hollywood gutes Geld verdient werden konnte. Smiths Film "Run Angel Run" (1969) wurde in nur 13 Tagen abgedreht, kostete schlappe 100.000 Dollar und machte 13 Millionen Dollar an den Kinokassen.
Heute steht der Stempel B-Movie für die unendliche Masse an schnell produzierten Horror-, Action- und Erotikfilmen. Gelegentlich tauchen einige von ihnen noch kurz in den Kinos auf, die meisten werden direkt für den DVD-Markt oder das Kabelfernsehen produziert. Und auch diese Filme brauchen ihre Stars. Tragisch wird es dann, wenn die Hauptakteure der zweiten Reihe sich eigentlich zu Höherem berufen fühlen.
Susan Cabot, Ende der vierziger Jahre berühmt geworden in diversen B-Western und später als Muse von B-Regielegende Roger Corman, wandte sich 1959 enttäuscht vom Filmgeschäft ab - sie sagte: "Wie oft kann man etwas wie 'Die Wespenfrau' machen?" Privat folgten viele unglückliche Liebschaften unter anderem mit Marlon Brando und König Hussein von Jordanien, zwei gescheiterte Ehen und schließlich der Verfall ihrer geistigen Gesundheit. 1986 wurde sie von ihrem zwergwüchsigen Sohn im Schlaf erschlagen.
Erst Shakespeare-Darsteller, dann Blutsauger
Claudia Jennings, die 1969 als Playmate ihre Karriere begann und in den siebziger Jahren in Werken wie "Die Liebesmaschine" oder "Hetzjagd im Sumpf" die Autokinobesucher begeisterte, rutschte in die Welt der Drogen ab, als es mit ernsteren Rollen nicht klappen wollte. Der Versuch, 1979 eine Fernsehrolle in "Drei Engel für Charlie" zu bekommen, scheiterte mit dem direkten Verweis auf ihre fragwürdige Vergangenheit. Noch im gleichen Jahr kam sie im Alter von 29 Jahren bei einem Autounfall ums Leben.
Auch die ganz großen Helden des B-Geschäfts, Bela Lugosi und Lon Chaney jr., wurden nie glücklich mit ihrer Berufung. Lugosi begann in Ungarn als klassisch ausgebildeter Shakespeare-Darsteller, in den USA wurde er 1931 im gleichnamigen Film zum ewigen "Dracula". Aus der Vampirecke kam er nie wirklich heraus, da half es auch wenig, dass er in ein paar "Frankenstein"-Filmen als Igor auftrat. Auch er verfiel den Drogen und endete in den fünfziger Jahren in "Die Rache des Würgers" und "Plan 9 aus dem Weltall" von Ed Wood - legendär als schlechtester Regisseur der Welt und nicht der Mann, der mit Lugosis Talenten irgendetwas hätte anfangen können.
Lugosi starb 1956 an einem Herzinfarkt und wurde in seinem Dracula-Kostüm begraben. Sein Kollege Wolfsmensch Lon Chaney jr. ("Die Folterkammer des Hexenjägers") litt unter so schwerer Trunksucht, dass ab den fünfziger Jahren nur noch schwer mit ihm zu arbeiten war. Von Lungenkrebs gezeichnet, starb er 1973 an Herzversagen. Unvergessen sind Lugosi und Chaney jr. bis heute.
Kleine Rollen in großen Filmen
Vielleicht fällt es den späteren Schauspielergenerationen leichter, ein Schicksal als B-Movie-Star zu verkraften. Bruce Campbell - von Fan-Legionen verehrt wegen seiner einsatzfreudigen Spielweise in der "Tanz der Teufel"-Reihe oder Filmen wie "Bloodnight" und "Alien Apocalypse" - verarbeite seinen ganz speziellen Ruhm 2007 mit seiner amüsanten Regiearbeit "My Name Is Bruce". Dort spielt er sich selbst als abgehalfterten B-Star, der durch eine unglückliche Verkettung von Umständen an einen echten Dämonen gerät.
Wegen seiner Freundschaft zu "Tanz der Teufel"-Regisseur Sam Raimi bekam Campbell zwar auch winzige Parts in dessen drei gigantischen "Spiderman"-Filmen, doch er war sich immer bewusst, was er zu erwarten hatte: "Mein Platz im Leben waren wohl die großen Rollen in kleinen Filmen und die kleinen Rollen in großen Filmen", sagte er einmal.
Besser könnte es wohl auch der B-Star William Smith nicht ausdrücken. Immerhin steht er auch mit über 70 Jahren noch mit viel Begeisterung vor der Kamera. Die Filme, in denen er mitspielt, tragen Titel wie "Her Morbid Desires", "Rapturious" und "Voices From The Graves". Sein Namensvetter Will Smith dagegen hofft immer noch auf seinen ersten Oscar. Auch irgendwie tragisch.
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"Die Gentlemen bitten zur Kasse" schrieb TV-Geschichte
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Antwort #10 am:
08 August, 2009, 16:09 »
NDR-Produktion sprengte alle Rekorde
Mit der weltweit ersten Verfilmung des legendären Postraubs in Großbritannien schrieb der NDR im Februar 1966 Fernsehgeschichte. Der Dreiteiler um den jetzt begnadigten Ronald Biggs und seine 14 Komplizen war die bis dahin aufwendigste Produktion: 25 Haupt- und 120 Nebenrollen, vier Monate Dreharbeiten und 2,1 Millionen Mark Gesamtkosten.
Auf der Besetzungsliste finden sich neben Horst Tappert andere große Namen wie Siegfried Lowitz, Günter Neutze, Kurt Conradi oder Grit Böttcher.
Da zum Zeitpunkt der Dreharbeiten Anfang 1965 viele Details noch ungeklärt und einige der Räuber noch auf der Flucht waren, entschieden sich die Macher, alle Namen und Teile der Biografien zu ändern. Drehbuchautor Henry Kolarz hatte zuvor bereits einen Tatsachenbericht im "Stern" veröffentlicht, der wie der Film aus Sicht der Räuber geschildert war. Die Dreharbeiten in England waren teilweise illegal, Scotland Yard und die Behörden verweigerten jegliche Unterstützung.
Da der britische Regisseur John Olden nicht alle Drehgenehmigungen bekommen hatte, filmte er zum Teil heimlich mit versteckter Kamera. Ein großer Teil der Außenaufnahmen entstand auf einem Bauerhof in Schleswig-Holstein und einem Nebengleis der damaligen Bundesbahn in Niedersachsen. Claus Peter Witt übernahm die Regie, als Olden während der Dreharbeiten an einem Herzanfall starb. Da der Ausgang des Coups noch ungewiss war, entschloss sich NDR-Produzent Erwin Monk, den "Straßenfeger" mit offenem Ausgang zu inszenieren.
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Kinogeschichte - Im Bann des Killer-Froschs
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Antwort #11 am:
04 September, 2009, 21:57 »
Laszive Leichen, schräge Plots: Vor 50 Jahren kam der erste Edgar-Wallace-Krimi ins Kino und fesselte Millionen Deutsche. Blacky Fuchsberger als Inspektor erzielte Traumquoten - nur hier gab es glupschäugige Mörder im Frosch-Kostüm und Hunde mit vergifteten Zahnprothesen als Waffe. Von Ralf Klee und Broder-Jürgen Trede
Stuttgart, 4. September 1959. Das Universum Lichtspielhaus ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Doch auf der Leinwand läuft kein neuer US-amerikanischer Monumentalschinken in Technicolor. Nein, das Publikum wartet gespannt auf die Uraufführung des Schwarzweiß-Streifens "Der Frosch mit der Maske".
Die Produktion der "Rialto Film GmbH Preben Philipsen" in Kopenhagen (Originaltitel: "Frøen med masken") basiert auf einem Roman des englischen Krimiautors Edgar Wallace. Die Idee für das Filmprojekt stammt allerdings aus der jungen Bundesrepublik, ebenso wie der Regisseur und die meisten Mimen. Gespannt ist das Publikum besonders auf die Leistung des jungen Hauptdarstellers Joachim "Blacky" Fuchsberger, der sich erst wenige Jahre zuvor mit der Rolle des Gefreiten Asch in der Verfilmung der "08/15"-Trilogie ins Rampenlicht gespielt hat.
Der Streifen beginnt, und der flirrende Lichtstrahl führt den Zuschauer in ein Schloss. Dort treiben Schwerverbrecher ihr nächtliches Unwesen und machen sich am Tresor zu schaffen. Als das Publikum die Person am Schweißgerät sieht, stockt manchem der Atem. Es ist ein Mann in einem bizarren Froschkostüm - der im Folgenden schnell als größenwahnsinniger Gangsterboss reüssiert. Das "Hamburger Abendblatt" fasst den überschaubaren Plot zusammen: "Das Gesicht hinter einer Maske verborgen, aus der zwei riesige Glotzaugen drohen, terrorisiert der Frosch mit seiner Bande ganz London. An Atmosphäre fehlt es nicht: Nebelnächte, Sturm, einsames Haus, Hafen, Lolita-Bar." Nach 2474 Filmmetern und 91 Minuten endet der Spuk. Das Licht geht an und die Kritik weiß nicht so recht, wie sie mit dem Werk umgehen soll.
Der Killer-Frosch wird zum Kassenschlager
Der Berliner "Tagesspiegel" macht "ein paar logische Webfehler" aus, moniert dazu, die Gruseleffekte seien bieder und althergebracht. Am Ende steht das ambivalente Urteil: "Kriminalistische Hausmannskost mit ein paar drolligen kleinen Rosinen." Das "Filmecho" lobte den Streifen dagegen ausdrücklich: "Unter dänischer Flagge entstand ein erstklassiger deutscher Krimi: spannend mit einem ironischen Anflug von Grusel und sprödem Humor." In der Tat. Der Frosch mit der Maske wird zum Kassenschlager, 3,2 Millionen Besucher strömen in die Kinos. Nach der Erdal-Kröte, die bereits seit 1903 für Schuhcreme steht, und dem Molch Lurchi, der seit 1937 auftretenden Werbefigur der Schuhmarke Salamander, avanciert der Wallace-Bösewicht zur bekanntesten Amphibie Deutschlands.
Der Starterfolg ermutigt die Macher sogleich zu weiteren Produktionen. Brauchbare Vorlagen für die Drehbücher hat Vielschreiber Wallace schließlich genug geliefert. Die im Goldmann-Verlag erscheinende Taschenbuchreihe mit ihren rot eingeschlagenen Covern und dem verkaufsfördernden Slogan "Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein" sind längst gesellschaftsfähig geworden. "Der gut gemachte Kriminalroman ist längst kein 'Groschenheft' mehr, das man heimlich verschlingt und verschämt unters Sofakissen schiebt, wenn unerwartet Besuch kommt", beobachtet die "Münchner Abendzeitung": "Den guten Krimi findet man auf dem Nachttisch oder im Reisegepäck von Menschen aller Berufsschichten; Adenauer hatte zehn 'unpolitische Abenteuer' ganz offen mit im Urlaub."
Noch im Winter 1959 wird mit den Dreharbeiten zu "Der Rote Kreis" begonnen. In Akkordproduktion folgen schnell zahlreiche weitere Streifen. Dabei entwickelt sich ein Pool von bewährtem schauspielerischem Stammpersonal. Neben Joachim Fuchsberger (13 Filme) bekleiden häufiger auch der spätere Tatort-Kommissar Heinz Drache (neun) und der spätere "ZDF-Alte" Siegfried Lowitz (vier) die Rolle des Ermittlers. Zwielichtige Charaktere und Verdächtige werden regelmäßig von Harry Wüstenhagen (sechs Filme), Pinkas Braun (fünf) sowie den späteren Weltstars Christopher Lee (drei) und Klaus Kinski (16) verkörpert.
Es wird vergiftet, erstochen und manchmal auch ausgepeitscht
In den weiblichen Hauptrollen drängen attraktive, junge Schauspielerinnen wie Karin Dor (fünf Filme), Brigitte Grothum (drei), Karin Baal (drei) oder Uschi Glas vor die Kamera. Meist geben sie das Opfer, das es vor Intrigen und den finsteren Machenschaften zu schützen gilt. Nicht selten enden männlicher Ermittler und weibliches Opfer als glückliches Liebespaar.
Auch der Humor soll bei allem Grusel in den Wallace-Filmen nicht zu kurz kommen. Komische Rollen übernehmen mit gehörigem Verve Eddi Arent (23 Filme), meist als treuer Butler oder vorlauter Journalist, und Siegfried Schürenberg (16) in der Rolle des trotteligen Polizeichefs Sir John. Zudem treten immer wieder profilierte Film- und Bühnenschauspieler wie Elisabeth Flickenschildt, Brigitte Horney, Gert Fröbe, Dieter Borsche oder Lil Dagover in zentralen Gastrollen auf.
Mit Erfolg - es klingelt an der Kinokasse, und so wird bis 1972 erschossen, vergiftet, erstochen und manchmal auch ausgepeitscht. Die größten Blockbuster der Reihe sind "Das Gasthaus an der Themse", "Das Geheimnis der gelben Narzissen", "Die toten Augen von London" und "Die Bande des Schreckens", die wie der "Frosch" mehr als drei Millionen Besucher in die Lichtspielhäuser locken.
Spektakuläre Morde als Erfolgsgeheimnis
Das Erfolgsgeheimnis? Vielleicht ist es die typische Wallace-Atmosphäre, die sich aus einsamen Landsitzen, dunklen Wäldern im wabernden Trockeneisnebel und dem obligatorischen Krächzen eines Käuzchens zusammensetzt. Der Rest lässt sich unter "Crime, Cuties and Curiosity" (Verbrechen, Schönheiten, Bizarres) zusammenfassen.
Vor allem die Frage nach den Mordinstrumenten hält das Publikum in den Kinosälen bei Laune: Wie werden die Opfer denn diesmal ins Jenseits befördert? Auf den Zuschauer werden ausziehbare Katapulte ("Der Zinker"), Giftringe ("Im Banne des Unheimlichen"), handliche Harpunen ("Das Gasthaus an der Themse") und Hunde mit vergifteten Gebissprothesen ("Der Hund von Blackwood Castle") losgelassen. Da schaut selbst Doppelnull-Agent James Bond, der ab 1962 die Kinoleinwände erobert, mitunter neidisch.
Neben den Gadgets gibt es weitere Berührungspunkte zu Ian Flemings Spionageklassiker: Auch der später bondtypische Vorspann scheint in den Wallace-Filmen eine brauchbare Blaupause gefunden zu haben. Sie beginnen meist mit einem spektakulär in Szene gesetzten Mord. Es folgt eine akustische Maschinengewehrsalve, die auf der Leinwand kleine Blutlachen hinterlässt, in denen dann der Name des Autors erscheint. Dazu ertönen aus dem Off die Worte: "Hallo, hier spricht Edgar Wallace." Dieses Stilmittel wird ab 1962 zum cineastischen Markenzeichen der Serie.
Wallace fasziniert - bis heute
Mit der deutsch-italienischen Co-Produktion "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" endet 1972 die Wallace-Reihe - nach 38 Filmen. Doch sie verstauben nicht im Archiv. Das Fernsehen sendet die Streifen in schöner Regelmäßigkeit und lässt die Deutschen auch im heimischen Wohnzimmer millionenfach erschauern. Und das auch jenseits des Eisernen Vorhangs: So sendet der Deutsche Fernsehfunk 1978 erstmals den "Frosch mit der Maske". Es ist eine gekürzte Version, da die Programmverantwortlichen den Zuschauern zwischen Rostock und Karl-Marx-Stadt einige Gewaltdarstellungen nicht zumuten möchten. Ein kleines Stück Fernsehgeschichte wird dann am 10. August 1985 geschrieben: Das ZDF strahlt den Wunschfilm aus. Zur Auswahl stehen: Das französische Drama "Die Dinge des Lebens" (1970) mit Romy Schneider und Michel Piccoli, die US-Komödie "Woody der Unglücksrabe" (1969) von und mit Woody Allen sowie "Der Frosch mit der Maske".
Mehr als eine Million Menschen greifen zum Hörer, wählen die "Telefonkennnummer -338". Der Trailer, der Blacky Fuchsberger im Kampf gegen ein messerwerfendes Mitglied der Froschbande zeigt, hat gezogen. Auch die beiden Verfasser dieses einestages-Textes - damals 11 Jahre alt - lassen in kindlicher Hysterie die Wählscheibe rotieren und treiben die elterliche Telefonrechnung in schwindelerregende und hausarrestverdächtige Höhen. An diesem Samstagabend aber zählt nur eines: Der Frosch hat gewonnen und darf einmal mehr vom Fernsehschirm quaken. Er beschert dem ZDF knapp 18 Millionen Zuschauer und eine Quote von 43 Prozent. Wallace ist Kult.
So verwundert es nicht, dass der Gangster mit den Glubschaugen in der Persiflage "Der Wixxer" (2004) einen Kurzauftritt hat, allerdings im Gewand der Kermit-Figur aus Jim Hansons Muppet Show. Auch Froschjäger Fuchsberger wird reaktiviert und kehrt 2007 nach 33-jähriger Leinwandabstinenz als pensionierter Scotland-Yard-Chef Lord David Dickham in "Neues vom Wixxer" ins Kino zurück. Insgesamt locken auch diese Filmparodien auf die berühmte Krimiserie noch einmal knapp drei Millionen Menschen in die Multiplexe - es sind sowohl alte Wallace-Fans, als auch junge Kinogänger, die am Spiel mit den Klischees interessiert sind.
Auf den Remake-Zug springt 2007 auch der Filmkaufmann und Buchautor Joachim Kramp auf, erwirbt die Rechte für die Nutzung der Tonspur der alten Wallace-Filme und bringt im Maritim-Verlag neue Hörspiele heraus - mit den Stimmen der alten Schauspieler. Natürlich ist auch das Quaken des Froschs auf CD zu hören. Es ist eben auch im 21. Jahrhundert unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein.
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80 Jahre Clint Eastwood: Minimalist mit Magnum
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Antwort #12 am:
31 Mai, 2010, 17:00 »
Vom großen amerikanischen Gesicht zum großen amerikanischen Geschichtenerzähler: Clint Eastwood machte wortkarge Gunslinger und verbitterte Cops zu Ikonen des Kinos. Heute bricht er als Regisseur die Mythen, die er einst selbst verkörperte.
Es gibt in Hollywood keine zweite Karriere wie die von Clint Eastwood, jenem späten Universalgenie, das sich vom namenlosen Gunslinger in den italienischen Westernfieberträumen der Sechziger zum Regisseur hochgearbeitet hat, der vom ewigen Werden und Vergehen der amerikanischen Gesellschaft berichtet.
In Hollywood hat man spät erkannt, was für ein Kinowunder sich da in all den Western- und Krimi-Genreproduktionen entwickelt hat. Erst für seine Wildwestdämmerung "Erbarmungslos" wurde Eastwood 1992, damals schon über 60, mit dem Oscar bedacht - als Regisseur. Ehrungen als Schauspieler sind ausgeblieben. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass man sein inzwischen ikonografisches Konterfei nicht als auszeichnungswürdig empfindet. Ist ja keine Leistung, ein Gesicht zu besitzen. Doch selbst im minimalistischsten Spiel liegt bei Eastwood ein unglaublicher Facettenreichtum.
Klar, berühmt geworden ist er als klassischer Gesichtsverleiher. Der Italiener Sergio Leone setzte den damals mäßig erfolgreichen TV-Schauspieler ab 1964 für seine "Handvoll-Dollar"-Trilogie bewusst als Maske ein, die ein amerikanisches Flair in seinen Spaghetti-Western bringen sollte: Tatsächlich wirkte Eastwood so schroff, schön, schlank und eben auch statisch wie einer dieser Felsblöcke im Monument Valley von Arizona, wo das klassische Hollywood viele Western gedreht hat.
Doch später entwickelte er aus eben dieser Statik heraus einen präzisen, komplexen und durchaus auch emotionalen Schauspielstil. Verantwortlich war dafür sein jahrelanger Hausregisseur Don Siegel. Der Gewaltexperte, der unter Action weniger crashende Autos als tückische Konfrontationsszenarien verstand, ließ ihn in Krimis wie der "Dirty-Harry"-Reihe zu einer ganz eigenen Schauspielsprache finden: Hinter den zu Schlitzen zusammengezogenen, blitzenden Augen lief das Gehirn von Eastwoods Charakteren offensichtlich auf Hochtouren, sein Körper war in ständiger Spannung gehalten.
Lieblingsrolle als Einzelgänger
Das musste er ja auch schon deshalb sein, weil Eastwood fast immer Figuren spielte, deren große Zeit schon abgelaufen war. In den Siebzigern waren seine Haudraufs zu konservativ für den Hippie-Mainstream, in den Achtzigern wirkte der sehnige Action-Held neben aufgepumpten Kollegen wie Arnold Schwarzenegger zeitweise komplett wie ein Relikt - was den Schauspieler allerdings nur umso virtuoser seine Lieblingsrolle des Einzelgängers ausfüllen ließ.
Denn wie die vielen alten Gunmen, die von ihrer Geschichte eingeholt werden, kehrte auch er immer wieder zu seinen alten Rollen zurück, brach sie auf - und beleuchtete dadurch die eigene und die amerikanische Geschichte gleichermaßen neu. Und das eben meist in Doppelfunktion als Schauspieler und Regisseur: Mit "Honkytonk Man" kehrte er 1982 als tuberkulöser Country-Sänger in die Zeit der großen Depression zurück, mit "Pale Rider" lieferte er 1985 eine erste Neubewertung alter Wildwest-Mythen.
Doch auch in Filmen, in denen er nicht selbst mitspielte, entwickelte er ein phantastisches Gespür für die blinden Stellen der US-Zivilisationsgeschichte - gerade in den vergangenen Jahren. Man nehme nur seine Weltkriegsszenarien aus amerikanischer und japanischer Sicht, "Flags Of Our Fathers" und "Letters From Iwo Jima" von 2006 und seine unterschätzte Todesstrafenreflexion "Der fremde Sohn" aus dem Jahr 2008. Da bewies der amerikanische Großkünstler, inzwischen schon weit jenseits der 70, wie man vergangene Epochen gleichermaßen schauwertträchtig und reflexionsmächtig rekonstruiert: Geschichte schläft nicht.
Nicht mal, wenn Eastwood für sich selbst ein vermeintlich kleines Starvehikel inszeniert wie vor zwei Jahren "Gran Torino". Als pensionierter Autobauer kämpft er von der Veranda im Vorort von Detroit gegen junge Gangs - und filmte doch mitten aus dem frisch verwaisten industriellen Herzlands Amerikas heraus. Dass einer wie er die Nation noch einmal retten könnte, das ironisierte er in der Rentner-Action dann doch stark: Als Rächer des guten alten Autobauer-Amerikas vereinte er noch mal alle seine Kämpfer in der Rolle - vom frühen "Dollar"-Killer über den "dirty" Cop bis zum "erbarmungslosen" Altschützen.
Mehr geht nicht, was sollte Eastwood jetzt noch spielen? "Gran Torino" soll sein letzter Auftritt vor der Kamera gewesen sein, ab jetzt will er nur noch dahinter agieren. Anlässlich seines 80. Geburtstag am 31. Mai haben wir deshalb noch mal in einer kommentierten Fotostrecke (bitte oben klicken) die markantesten Auftritte des Gesamtkunstwerks Clint Eastwood zusammengestellt.
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Symphonie des Grauens: Kultfilm "Psycho" wird 50 Jahre alt
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Antwort #13 am:
16 Juni, 2010, 07:55 »
Die Musik und die Dusch-Szene kennt praktisch jeder - beides macht immer wieder Gänsehaut. Hitchcocks "Psycho" gilt als bester Psychothriller der Kinogeschichte. Jetzt wird der Film 50 Jahre alt.
Wenige Szenen haben so sehr Filmgeschichte geschrieben: Eine junge Frau genießt eine Dusche, doch plötzlich taucht eine schwarze Gestalt auf und sticht mit einem Messer immer wieder auf sie ein. Während ein Streicherthema auf die Trommelfelle des entsetzten Zuschauers hämmert, fließt das Blut der Schönen in den Abfluss, der sich langsam in das aufgerissene Auge der Toten verwandelt.
"Psycho" hat Geschichte geschrieben, Millionen geängstigt, seinem Schöpfer das Image "Horrorfilmer" angehängt und ganze Generationen von Regisseuren beeinflusst. Jetzt wird der Film 50 Jahre alt - am 16.6.1960 feierte er in New York seine Premiere. Das Filmverbrechen hatte ein reales Vorbild. Mitte der 50er Jahre ermordete der Amerikaner Ed Gein mindestens zwei Frauen und grub Leichen auf Friedhöfen aus. Als die Polizei ihm auf die Schliche kam, fand sie in seinem Haus eine schauerliche Sammlung abgeschnittener Nasen, Gliedmaßen und Geschlechtsteile. Und Masken aus Menschenhaut. In der Küche lag ein Herz. Dass Gein, der 1984 im Gefängnis starb, jemals Menschenfleisch aß, blieb aber ungeklärt.
Das Verbrechen inspirierte zu mehr als einem Dutzend Filmen, darunter Horrorklassikern wie "Texas Chain Saw Massacre", Werner Herzogs "Stroszek" oder auch "Das Schweigen der Lämmer". Doch zuerst gab es einen Roman: "Psycho". Robert Bloch schildert darin einen Mann namens Norman Bates, der vom Tod seiner Mutter so traumatisiert ist, dass er immer wieder in ihre Rolle schlüpft und die angeblich unwürdigen Freundinnen ihres Sohnes - also seine eigenen - tötet.
Irgendwie bekam Alfred Hitchcock das Buch in die Hand
Irgendwie bekam Alfred Hitchcock das Buch in die Hand. Weil er nach einem ganz neuen Stoff suchte, sicherte er sich für ein paar Tausend US-Dollar die Rechte und ließ die bereits gedruckten Bücher aufkaufen. Niemand sollte seinen Film sehen und schon das Ende kennen. Weil Paramount das Projekt geschmacklos fand, finanzierte Hitchcock den Film, mit Mühe, selbst. Das 1960 bereits überholte Schwarz-Weiß hatte nicht nur einen künstlerischen Hintergrund: Der Film wurde dadurch einfach billiger.
Und der Kostendruck war auch ein Grund, warum Hitchcock keine Stars engagierte. Janet Leigh, die in dem Kinoklassiker tödlich duscht, war durch ein paar Filme und ihre Ehe mit Tony Curtis und die ein paar Monate vor den Dreharbeiten geborene Tochter Jamie Lee Curtis halbwegs bekannt. Anthony Perkins hatte zuvor jedoch nur ein paar Fernsehrollen gehabt, bevor er den messerschwingenden Irren spielte. Und das tat er so gut, dass er das Image nie loswurde. Nicht wenige hielten den zuweilen etwas verschlossenen Star, der 1992 an Aids starb, tatsächlich für, sagen wir, auffällig.
Um die Geheimniskrämerei auf die Spitze zu treiben, schwor Hitchcock alle Beteiligten auf Verschwiegenheit ein und diskutierte sogar öffentlich die Rolle der Mutter - die natürlich auch Perkins übernahm. Selbst ein eigener Stuhl mit der Aufschrift "Mrs. Bates" stand am Set. Leigh berichtete später, Hitchcock habe verschiedene Puppen der mumifizierten Mutter heimlich in ihrem Wohnwagen versteckt. Die, bei der sie am lautesten schrie, nahm er schließlich. "Psycho" machte einer von Aufschwung und Babyboom verwöhnten Nachkriegsgesellschaft deutlich, dass es so etwas wie wahnsinnige Serienmörder gibt.
Gewaltverbrechen von Psychopathen kommen selten vor
Dabei kommen Gewaltverbrechen von Psychopathen selten vor, erst recht von solchen mit angeblich doppelter Persönlichkeit, sagt der Psychologieprofessor Denis Köhler. "So beliebt das in Hollywood auch ist: Solche Fälle sind äußerst selten. Dass ein Mensch mit einer "gespaltenen Persönlichkeit" mordet, ist sozusagen äußerst-äußerst selten." Die berühmte Dusch-Szene wurde immer und immer wieder gedreht. Und immer und immer wieder kopiert. Selbst Homer Simpson brach mit Schrei und Streicher-Stakkato genau so zusammen, nachdem seine Tochter Maggie ihm mit einem Hammer geschlagen hatte.
Auch vor solcher Gewalt hatten Kritiker 1960 gewarnt und den Film verrissen. Das Publikum störte das nicht. Obwohl viele Details der Zensur zum Opfer fielen, stürmten die Zuschauer ins Kino. Der Film wurde Hitchcocks erfolgreichste Arbeit. Und er wurde ein Weckruf: Viele Zensurbestimmungen, zuvor noch völlig normal, interessierten danach keinen Menschen mehr.
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Serienhelden der Achtziger - Legenden in Lederslippern
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Antwort #14 am:
11 August, 2010, 11:32 »
"Airwolf", "A-Team", Achtziger: Millionen waren fasziniert, als vor drei Jahrzehnten David Hasselhoff als "Knight Rider" durchs Fernsehen raste und Don Johnson in "Miami Vice" im Designerfummel Dealer jagte. einestages erinnert an die Serien von damals - und erzählt, was aus ihren Helden wurde.
Der Kinotrailer beginnt mit Marschtrommeln. Ein Motor brüllt auf, dann hebt ein Wagen ab wie in Zeitlupe, fliegt und lässt die Pfähle einer Absperrung zersplittern. Der Fahrer, ein muskelbepackter Farbiger mit Irokesenschnitt, reißt das Steuer herum, die Räder drehen durch und wirbeln Staubwolken auf. Ein Mann rennt auf das Auto zu, doch mit einem Ruck stößt der grimmige Fahrer ihm die Tür vor den Kopf und steigt aus. Ein anderer Mann stellt sich ihm in den Weg. Der tätowierte Muskelprotz sagt knapp: "Ich bin B.A. - und bei dir gehen gleich die Lichter aus", und tritt sein Gegenüber meterweit durch die Luft. Der Sprecher des Kinotrailers verrät: Er ist B.A. Baracus - Fahrzeug- und Waffenexperte des berüchtigten "A-Teams".
Solche Szenen aus der Neuverfilmung der Achtziger-Kultserie "A-Team" treiben Mr. T die Galle hoch. Im "Stern" schimpfte der Schauspieler im Dezember 2007: "Ich bin das Original, es gibt keinen zweiten Baracus." Er spielte von 1983 bis 1987 in der Serie Baracus, der gemeinsam mit seiner Militäreinheit zu Unrecht eines Kriegsverbrechens bezichtigt wurde. Fortan lebten B.A., der charismatische "Face", der geisteskranke H.M. Murdock und ihr zigarrerauchender Anführer John "Hannibal" Smith ständig auf der Flucht. Doch für die Neuverfilmung wurden die alten Schauspieler durch neue ersetzt. Ein wenige Sekunden langer Cameo-Auftritt wurde Mr. T angeboten - doch er lehnte wütend ab. Die Stars von damals, schien es, brauchte keiner mehr.
Und so bleibt Mr. T nichts anderes übrig, als weiter das Leben eines Helden im Ruhestand zu leben, wie er es bisher tat, seit nach dem Serienende die Filmangebote ausblieben: Indem er auf Shopping-Kanälen weiter seinen "Mr. T Flavorwave"-Ofen verkauft. Oder indem er erneut in einem Werbespot für das Computerspiel "World of Warcraft" als "Nachtelfen-Irokese" auftritt, wie er es schon zweimal tat. Und vielleicht sogar, indem er noch einmal in einer Snickers-Werbung mit einem Schokoriegel-Maschinengewehr auf mit dem Hintern wackelnde Walker schießt und sie anbrüllt: "Es ist Zeit zu rennen wie ein echter Mann!"
Immerhin ist Mr. T nicht allein mit seinem Schicksal: Für etliche Serienhelden der Achtziger hat sich nach dem Serienfinale alles geändert. Einige wenige wie Tom Selleck oder Johnny Depp schafften es, mit dem Schwung ihres Serienruhms auch in Kinofilmen bekannt zu werden. Andere ließen den Rummel des Filmgeschäfts mit dem Geld, das sie angehäuft hatten, hinter sich und zogen sich ins private Glück zurück. Aber viele mussten nach dem Höhenflug ihrer Egos in den Achtzigern einen plötzlichen Absturz in die Bedeutungslosigkeit erleben, den sie nicht immer verkraften konnten - und der manche fast das Leben kostete.
Vom Drogenfahnder zum Hellseher
Je höher der Höhenflug des Ruhms war, desto tiefer wurde der Fall. So wie bei Philip Michael Thomas: 1986 jagte er im deutschen Fernsehen erstmals in "Miami Vice" Drogenhändler - als Ricardo Tubbs mit seinem Partner Sonny Crockett, gespielt von Don Johnson. "Miami Vice" wurde stilprägend für die Achtziger: Die pastellfarbenen Armani-Sakkos und weißen Lederslipper der Undercovercops wurden zu modischen Pflichtaccessoires, spezielle Rasierapparate zum Schneiden des Drei-Tage-Barts von Crockett standen in den Läden, und die einzige Sonnenbrille, mit der man sich noch vor die Tür trauen konnte, war die aus der Serie bekannte Wayfarer. Mit Hilfe eines Beraterstabs von Designern wurden Johnson und Thomas zu Stilikonen der Achtziger.
Kein Wunder, dass Thomas sich nicht in Bescheidenheit übte: So verglich er sich 1985 in der Zeitschrift "People" mit Gandhi und behauptete, er und Don Johnson seien "größer geworden als die Beatles". Er erinnerte an den Stahltycoon Andrew Carnegie, den Automobilpionier Henry Ford und den Erfinder Thomas Edison - und sagte: "Ich glaube, ich gehöre zu ihnen." Um seinen Hals trug Thomas damals stets eine Goldkette mit den Buchstaben "EGOT". Er behauptete, das stünde für "energy, growth, opportunity, talent" (Energie, Wachstum, Chance, Talent). Doch man munkelte, eigentlich stünde es für Emmy, Grammy, Oscar und Tony - die höchsten Auszeichnungen im amerikanischen Showbusiness. Angeblich hatte Thomas sich in den Kopf gesetzt, sie alle zu gewinnen.
Doch der selbstbewusste Schauspieler sollte seine hochgesteckten Ziele niemals erreichen: Während sein Kollege Don Johnson auch nach "Miami Vice" mit der Polizeiserie "Nash Bridges" Erfolg hatte, ging es mit Thomas' Karriere abwärts: So drehte er Anfang der Neunziger für RTL plus und das italienische Fernsehen mit Bud Spencer die Serie "Zwei Supertypen in Miami" - und wurde in dem klamaukigen "Miami Vice"-Abklatsch zu einer Persiflage seiner selbst. Und selbst hier war Thomas noch ersetzlich: Ab der zweiten Staffel wurde seine Rolle von der "Police Academy"-Ulknudel Michael Winslow gespielt.
Mitte der Neunziger erreichte seine Karriere schließlich einen bizarren Tiefpunkt: 1994 wurde Thomas Sprecher des Psychic Reader's Network, einer Organisation von Telefon-Hellsehern. In Werbespots trat er mit dem Slogan "from Miami Vice to world advice!" (von "Miami Vice" zur Weltberatung) auf und versuchte so, mit Erinnerungen an seinen einstigen Ruhm Aufmerksamkeit zu erregen - allerdings ohne Erfolg: Bald ersetzte man ihn durch eine neue Sprecherin - eine selbsternannte Wahrsagerin und Schamanin namens Youree Dell Harris, die als "Miss Cleo" gegen astronomische Gebühren telefonisch die Gedanken von Anrufern zu lesen versprach. Seither ist es still geworden um Thomas - doch vielleicht ist das nicht das Schlimmste, was ihm passieren konnte.
Sexsymbol auf der Restmüllhalde
Nicht alle Serienhelden der Achtziger erlebten diese Gnade des Vergessens: Am 13. September 2007 schleppte sich ein alter Mann in das Studio der US-Boulevard-Fernsehshow "The Insider". Mitarbeiter stützten ihn, während er sich auf seinen Stuhl hievte. Ungepflegte, lange Haare hingen bis auf die Schulterpolster seines Sakkos, in dem der gebrechliche Herr fast versank. Unter seinem Kopf erschien ein Name: "Jan-Michael Vincent". Der Star der Kultserie "Airwolf", der jede Woche mit seinem hypermodernen Kampfhubschrauber auf geheimer Mission flog. Der Mann, der mit seinen blonden Haaren und seinem muskelgestählten Körper zum Sexsymbol wurde - und mit einem Honorar von 200.000 Dollar pro Folge zum bestbezahlten Serienstar der Achtziger.
Doch von dem Ruhm war nun, dreißig Jahre später, nichts mehr geblieben. Vielleicht war genau das sogar der Grund gewesen, Vincent zum Interview einzuladen. Jedenfalls befahl die junge Interviewerin ohne Umschweife: "Reden Sie mit mir über Ihre Gesundheit - sofort." In Großaufnahme hielt die Kamera das faltige Gesicht fest, während Vincent die Augen schloss und sichtlich darum kämpfte, Worte zu formen. Schließlich stieß er ein heiseres, genuscheltes Flüstern hervor: "Na ja, ich bin ein alter Mann." Das Sprechen fiel ihm schwer, seit er 1996 betrunken in einen schweren Autounfall geraten war. Drei Halswirbel hatte er sich dabei gebrochen, und bei den lebensrettenden Maßnahmen wurde eines seiner Stimmbänder irreparabel verletzt.
Nach dem Karriereende, dem Absturz in Alkoholismus und Kokainsucht, war vom "Airwolf" kaum mehr als ein Wrack übrig - das nun, bei "The Insider", auf der Restmüllhalde angekommen schien und gnadenlos vorgeführt wurde: Die Interviewerin sprach seinen Unfall an, doch Vincent blinzelte verständnislos. Er könne sich nicht daran erinnern, einen Unfall gehabt zu haben. Als er ein Foto seiner Tochter zeigte und gefragt wurde, wie alt sie sei, schaute er nur betreten auf seine Füße und nuschelte: "Da haben Sie mich erwischt." Satz für Satz wurde unklarer, weshalb der Schauspieler diese Bloßstellung nur auf sich nahm. Bis er es am Ende selbst erklärte: "Ich möchte einfach jemand sein, der den Menschen etwas bedeutet, wenn sie ihn sehen."
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16 GB (2 x 8 GB) DDR4 SDRAM 2133 MHz
250 GB SSD Samsung 750 EVO / 1 TB HDD
ZOTAC Geforce GTX 1080TI AMPExtreme Core Edition 11GB GDDR5
MSI Z170A PC Mate Mainboard
DVD-Brenner Laufwerk
Microsoft Windows 10 Home 64Bit
TT S2 3200 ( BDA Treiber 5.0.1.8 ) + Terratec Cinergy 1200 C ( BDA Treiber 4.8.3.1.8 )
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