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Serie "Firefly" - Outlaws im Orbit
« am: 12 September, 2009, 19:04 »
Cowboys im All, Luxushuren, Helden und Schurken: Die TV-Serie "Firefly" verlegt den Wilden Westen ins Weltall. Nach jahrelangen Verzögerungen kommt die Kultserie jetzt auch ins deutsche Fernsehen - besser fährt allerdings, wer sie sich auf DVD zulegt.


Von den Randregionen des Universums in die Außenbezirke der deutschen Senderlandschaft: Irgendwie passt es, dass die bahnbrechende Retro-Zukunft-Western-Weltraum-Serie "Firefly" nach Jahren sträflicher Missachtung nun im obskuren Abendprogramm von Super RTL landet. Denn so setzt sich der Außenseiterstatus eines innovativen Formats fort, das TV-Verantwortlichen nie so recht geheuer war, seine loyalen Anhänger aber bis heute begeistert.

2002 präsentierte Autor und Regisseur Joss Whedon erstmals seinen smarten Crossover aus Frontiersaga und Weltraumoper, doch schon die Erstausstrahlung stand unter keinem guten Stern: Der damalige Sender Fox sägte die unkonventionelle Show nach nur 14 Folgen ab. Aber die genügten, um einen unerwarteten Proteststurm äußerst artikulierter Fans auszulösen, die sich einer aufregenden Spielart der Science-Fiction beraubt sahen.

In der klargemacht wird, dass Zukunft keineswegs zwangsläufig Fortschritt bedeutet. Schon gar nicht an Bord der "Serenity", einem angegammelten Raumfrachter der "Firefly"-Bauklasse. 500 Jahre nach unserer Zeit dümpelt das Schiff von Captain Malcolm Reynolds (Nathan Fillion) an den Grenzen des von Menschen besiedelten Universums entlang, welches nach einem verheerenden Bürgerkrieg von einer ebenso techno- wie bürokratischen Allianz beherrscht wird.

Saloon-Schlägereien und Lagerfeuergitarre

Der desillusionierte Reynolds ist als früherer Unabhängigkeitskämpfer ein Verlierer in dieser vermeintlich wohltätigen Weltenordnung, und entsprechend setzt sich auch die restliche Besatzung aus mehr oder minder unfreiwilligen Outlaws zusammen. Neben Reynolds' ehemaliger Waffenschwester Zoe und ihrem Ehemann Wash - der zugleich Schiffspilot ist - haben der Prediger Shepherd Book, die Edelprostituierte Inara, der Revolverheld Jayne und die lebensfrohe Mechanikern Kaylee ein Heim in dieser Weltraum-WG gefunden. Die streitlustige Schicksalsgemeinschaft finanziert sich mit Gelegenheitsgaunereien, zettelt Saloon-Schlägereien an und spielt auch mal Gitarre am Lagerfeuer.

Denn das All ist in "Firefly" ist eine überaus ruppige Sternenprärie, auf der lakonische Space Cowboys gegen den Systemkonformismus stänkern. Letzteres auch gerne mit kantonesischen Kraftausdrücken, schließlich ist Chinesisch zweite Amtssprache dieser zusammengeschusterten Zukunft.

Joss Whedon, der mit seiner großartigen Adoleszenz-Apotheose "Buffy the Vampire Slayer" die Fernsehfiktion revolutionierte, interessierte sich auch hier weit mehr für eine schlüssige Entwicklung der Figuren als für phantastische Szenarien oder Schauwerte. Und der Charaktertest für die im Grunde herzensgute Crew der "Serenity" beginnt, als sie den flüchtigen Arzt Simon und seine verstörte Schwester River (Summer Glau) aufnimmt und damit die gesamte Allianz gegen sich aufbringt.

Inspiration für J. J. Abrams' "Star Trek"-Neustart

Mit Herz, Humor und Hemdsärmeligkeit trat "Firefly" einem müde gewordenen Genre in den Hintern. Während sich zur selben Zeit die neue "Star Wars"-Trilogie öde durchs All wälzte und die "Star Trek"-Franchise als Debattierclub dahindämmerte, warf Whedon den Ballast pseudo-mythischer bis staatstragender Science-Fiction kurzerhand über Bord. Ähnlich wie die New-Hollywood-Western der siebziger Jahre ihre Tradition neu- und umdeuteten, brachte "Firefly" Schmutz, Schmerz, Leidenschaft und Liebe in die Science-Fiction.

Für Spannung braucht es dabei in Whedons Universum keine Aliens, schließlich ist das menschliche Drama schon bizarr und aufregend genug. Selbiges fand nach dem abrupten Ende der Serie seine Fortsetzung im Spielfilm "Serenity" (2005), der offene Fragen beantwortete und Reynolds' Mannschaft zu einem verspäteten, aber umso verdienteren Höhenflug verhalf.

Wer jetzt sehen will, warum etwa der gelungene "Star Trek"-Neustart von J. J. Abrams Joss Whedons struppigen Pionieren so viel verdankt, muss sich natürlich nicht seine Samstagabende von Werbeblöcken auf Super RTL zerstückeln lassen: "Firefly" sowie "Serenity" sind schon lange auf DVD erhältlich, weshalb der Serienstart eher Anlass sein sollte, die ungleich stimmigeren englischen Originalfassungen zu erwerben.

Ohne störende Unterbrechungen kann man denn auch bald den schluchzschönen Country-Titelsong mitsingen: "Take my love, take my land / Take me where I cannot stand/ I don't care, I'm still free/ You can't take the sky from me."

Himmelwärts ho, bis die Kühe nach Hause fliegen.

Quelle : www.spiegel.de

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