Autor Thema: Peter Frankenfeld, Pionier der TV-Unterhaltung, starb vor 30 Jahren  (Gelesen 665 mal)

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TV-Pionier Frankenfeld ist 30 Jahre tot

Er hatte Witz, war charmant, konnte zaubern und beherrschte fast jeden Dialekt. Peter Frankenfeld gehörte neben Hans-Joachim Kulenkampff und Hans Rosenthal zu den herausragenden Pionieren der deutschen Fernsehunterhaltung, die heute noch als Vorbilder für den Entertainer-Nachwuchs stehen.

Frankenfeld starb vor 30 Jahren, am 4. Januar 1979, in Hamburg. Sein Name steht für viele Urkonzepte des Pantoffelkinos. Die Shows des gebürtigen Berliner, der bevorzugt karierte Jacken trug, wurden immer wieder in mehr oder minder abgewandelter Form noch Jahre später kopiert. An das Original reichten sie aber nur noch selten heran, was an Frankenfelds Einzigartigkeit und an der Kommerzialisierung des Fernsehens lag.

Zauberer, Conferencier, Tänzer und Komiker

Bevor das Fernsehen seinen Siegeszug im Nachkriegsdeutschland antrat, schulte der 1913 in Berlin geborene Frankenfeld seine Fähigkeiten als Zauberer in einem Wanderzirkus, als Conferencier, als Tänzer im Theater und als Ensemble-Mitglied im Berliner Kabarett der Komiker. Frankenfeld, der als Willi Julius August Frankenfeldt getauft wurde, geriet im Zweiten Weltkrieg in amerikanische Gefangenschaft, wo auch sein komisches Talent erkannt und er als Unterhalter eingesetzt wurde. Nach dem Krieg machte er bei verschiedenen Hörfunksendern (zum Beispiel "Peters Bastelstunde" im NDR) Karriere, bevor er zum Fernsehen stieß. Als er "Vergißmeinnicht" (1964) und "Musik ist Trumpf" (1975) ins TV brachte, war Frankenfeld längst ein berühmter Mann.

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Frankenfeld war prägend für das Genre, aber gerade weil er die Latte qualitativ hoch gelegt hatte, war es für die Entertainer der zweiten und dritten Generation schwer, an die Erfolge anzuknüpfen. Was es Frankenfeld - abgesehen von den eigenen Fertigkeiten - leicht machte, Erfolg zu haben: Zunächst gab es mit dem ARD-Programm nur einen bundesweiten Kanal, dann erst in den 60er Jahren kam das ZDF dazu, kaum Konkurrenz also, so dass zweistellige Millionenzahlen als Einschaltquoten an der Tagesordnung waren. Außerdem hatte Frankenfeld Zeit, er konnte die Sendungen gestalten, wie er wollte. Heute werden Moderatoren in Formate gepresst, in denen sie viele Regeln zu beachten haben.

Kosten spielten keine Rolle

Was Frankenfeld gleichfalls zugute kam: Der Faktor Kosten spielte im gebührenfinanzierten Fernsehen der sechziger und siebziger Jahre nur eine untergeordnete Rolle. Ein Moderator kann dagegen heute aus Sicht der Kritiker eine ausgezeichnete Fernsehsendung machen, wenn keine Zuschauer einschalten, wird das Programm eingestellt, bevor es ausgereift ist. Die Frage, ob ein Frankenfeld sich im modernen Fernsehen durchsetzen könnte, ist kaum zu beantworten: Aber vermutlich müsste auch er sich den harschen Gepflogenheiten des Mediums beugen.

Wer kommt nach Gottschalk und Jauch?

Wird es auch morgen noch im Fernsehen Stars wie Frankenfeld, Rosenthal oder Vico Torriani geben? Die nächste TV-Generation hat ihre Repräsentanten mit Figuren wie Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Harald Schmidt noch geschaffen. Ist das Fernsehen künftig aber ein Medium, das unter der Konkurrenz des Internets so stark zu leiden hat, dass es keine Persönlichkeiten wie Frankenfeld mehr hervorbringen wird? Die nächsten zehn Jahre werden Aufschluss darüber geben, ob die Kraft des guten alten Mattscheibe dafür ausreicht.


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