Der britische Cracker Hew Raymond Griffiths, der seit einiger Zeit in Australien lebt, ist an die USA ausgeliefert worden. In einer Mitteilung des US-Justizministeriums wird er als der Anführer einer der ältesten Software-Piratengruppen bezeichnet. Er wurde dem Bezirksgericht in Virginia vorgeführt. Im ungünstigsten Fall erwartet ihn zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von einer halben Million US-Dollar.
Griffiths, der der Gruppe DrinkorDie angehörte, saß bereits drei Jahre in einer australischen Haftanstalt ein. Von dort aus wehrte er sich gegen die von den USA geforderte Auslieferung. Vor drei Jahren hatte ein Gericht die Auslieferung abgelehnt, danach fochten die USA erfolgreich eine Entscheidung an, Griffiths aus der Haft zu entlassen.
"Griffiths hat behauptet, er sei außer Reichweite des US-Rechts. Heute haben wir das Gegenteil bewiesen", sagte Staatsanwältin Alice Fisher. Die Auslieferung verdeutliche die Bestrebungen des Justizministeriums, Rechtsverletzungen am geistigen Eigentum auch auf der anderen Seite des Globus zu verfolgen.
Die nach Angaben des Justizministeriums 1993 in Russland gegründete "Raubkopierer"-Gruppe DrinkOrDie wurde Ende 2001 bei einer groß angelegten Aktion in sechs Ländern ausgehoben. Die Gruppe soll Software, Filme, Spiele und Musikstücke im Wert von 50 Millionen US-Dollar illegal vertrieben haben. Bislang haben Gerichte in Verfahren gegen die Warez-Gruppe laut Mitteilung 40 Urteile gefällt.
Quelle :
www.heise.de