Ein Lichtstrahl, der in tausende Teile zerplatzt: Eine ungewöhnliche Himmelserscheinung hat zahlreiche Menschen zwischen Freiburg und Hildesheim überrascht. Mancher Beobachter glaubte schon, fliegende Untertassen gesichtet zu haben.Die Beobachter wurden ganz nervös. Bei der Meldestelle des Centralen Erforschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap) häuften sich gestern Abend die Anrufe. Von einer "Lichterscheinung mit hellgrünem Kopf und rötlich-gelbem Schweif" war da die Rede, von einer "durchgehenden Rakete" oder "explodierenden fliegenden Untertassen". Schließlich sei das Objekt in viele orangefarbene Splitter zerplatzt. Eine Anruferin sprach von einem Anblick "wie aus einem Akte-X-Film".
Schnappschuss aus Gais (Schweiz): "Durchgehende Rakete"
Werner Walter vom Cenap gab aber schnell Entwarnung: Außerirdische sind wieder einmal nicht zu Besuch gekommen, auch wenn der eine oder andere Sterngucker sich das vielleicht sogar gewünscht hätte. Eine große Sternschnuppe hatte für das Schauspiel am sternklaren Himmel gesorgt und bei einigen Beobachtern zwischen Süddeutschland und Niedersachsen Ufo-Alarm ausgelöst.
Die Anrufer hätten das Lichtspektakel "flach und geräuschlos von Süden nach Norden dahinflitzen sehen", berichtet Walter.
Es habe sich um einen sogenannten Feuerball-Boliden gehandelt, der "über unserem Gebiet in der Hochatmosphäre eintrat und hier über einen weiten Korridor hinweg verglühte und sich schließlich in viele kleine Teile auflöste", so Walter. Inzwischen habe eine Wetterstation in der Schweiz die Himmelserscheinung auf einem Foto bestätigt. Auch im Forum des "Arbeitskreis Meteore" wurden einige Bilder der Lichterscheinung veröffentlicht.
Enttäuschte Ufo-Sichter sollten sich aber nicht grämen. Auch wenn sie keine Aliens begrüßen konnten, haben sie doch etwas ganz Besonderes erlebt. Eine solche Sternschnuppe zu sehen, sagt Walter, sei ein sehr seltenes Erlebnis, wie ein "himmlischer Lotto-Sechser".
Quelle :
www.spiegel.de