Autor Thema: Blick unter die Hüllen der Venus  (Gelesen 1175 mal)

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Blick unter die Hüllen der Venus
« am: 10 Oktober, 2005, 19:21 »
Wolken, Wolken, nichts als Wolken! Gut vierzig Millionen Kilometer ist die Venus näher an der Sonne als die Erde. Dennoch wird es hier niemals heller als an einem trüben irdischen Sommernachmittag. Nur etwa 2,5 Prozent des Sonnenlichts erreichen die Oberfläche. Das meiste wird von einem dichten, gelblichen Wolkenband ins All zurückreflektiert und lässt den Planeten auf der Erde als leuchtenden Abend- und Morgenstern erstrahlen.

Als die Venus im Jahr 1761 zum ersten Mal seit der Erfindung des Teleskops die Sonnenscheibe kreuzte, wollten die Astronomen eigentlich nur die Dauer dieses Sonnendurchgangs möglichst exakt messen, um daraus die Entfernung zwischen Erde und Sonne genauer zu bestimmen. Doch eben das gelang nicht, weil sich die Venus wider Erwarten nicht scharf konturiert zeigte, sondern von einem diffus hellen Lichtsaum umgeben war. Michail Lomonossow von der Universität St. Petersburg und sein französischer Kollege Joseph-Nicolas Delisle deuteten diesen Rand als Atmosphäre und erklärten die Helligkeit des Planeten mit einer reflektierenden Wolkenschicht. Dabei blieb es 200 Jahre lang. Für die irdischen Beobachtungsinstrumente war der Wolkenschleier undurchdringlich.

Erst die Raumfahrt ermöglichte den Blick unter die Dunstglocke. Seit 1961 haben die Sowjetunion und die USA mehr als 40 Sonden zur Venus gestartet - nicht immer mit Erfolg. Jetzt soll mit "Venus Express" erstmals eine europäische Raumsonde die rätselhafte Wolkenwelt unseres Nachbarplaneten erkunden. Jörn Helbert deutet auf seinen Computermonitor, auf dem das Schwarzweißbild eines Kraters erscheint."Das ist die Quetzalpetlatl Corona im Süden der Venus", erläutert der 36-jährige Physiker. "Wir haben sie als Ziel für Orbit 60 bis 70 vorgesehen."

Helbert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Planetenkunde des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und bereitet das Beobachtungsprogramm für das Instrument "VIRTIS" vor. Irgendwann zwischen dem 26. Oktober und dem 25. November, wenn die Wetterverhältnisse günstig sind, soll es mit Venus Express auf einer Sojus-Fregat- Rakete vom Kosmodrom in Baikonur starten. Der Name steht für "Visible and Infrared Thermal Imaging Spectrometer". Es ist eins von sieben Präzisionsmessgeräten, die ab Anfang Juni nächsten Jahres die Venus mindestens 500 Tage beobachten sollen (siehe Grafik Seite 56). VIRTIS nutzt dabei erstmals aus dem Venus-Orbit spektrale Fenster in der Wolkendecke, die den Blick in tiefere Atmosphärenschichten und womöglich bis auf die Oberfläche erlauben.

Ähnlich wie die Venus-Atmosphäre selbst wurden auch diese Fenster eher nebenbei entdeckt. Der australische Astronom David Allen wollte im Jahr 1984 eigentlich nur eine neue Infrarotkamera testen, die er zur Beobachtung ferner Galaxien entwickelt hatte. Er richtete das Gerät auf die Nachtseite der Venus. Wider Erwarten zeigte das Strahlungsspektrum zwei deutliche Ausschläge im Bereich von 1,7 und 2,3 Mikrometern. Allen interpretierte die Daten richtig als Wärmestrahlung, die aus tieferen Schichten der Atmosphäre stammt. War es also doch möglich, durch die dichte Wolkendecke hindurchzuschauen?

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Quelle : www.heise.de

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Venus ist der höllische Zwilling der Erde
« Antwort #1 am: 29 November, 2007, 11:47 »
Die Venus ist trotz ihrer lebensfeindlichen Atmosphäre der Erde ähnlicher als bislang gedacht: Die europäische Raumsonde "Venus Express" hat Blitze in der Atmosphäre und Windwirbel an den Polen entdeckt, wie sie im Winter auch auf der Erde auftreten.

Seit fast drei Jahrzehnten vermuten Wissenschaftler, dass es auf der Venus blitzt. Jetzt hat die europäische Sonde "Venus Express" den Nachweis erbracht - sie spürte elektromagnetische Wellen am Rande der Atmosphäre auf: Die Blitze auf der Venus schießen in einer Höhe von rund 56 Kilometern von Wolke zu Wolke, berichtet Christopher Russel von der University of California in Los Angeles im Wissenschaftsmagazin "Nature".



Laut der berühmten "Ursuppen-Theorie" haben Blitze das Leben auf der Erde entstehen lassen: Gewitter sollen im Ozean Reaktionen angeregt haben, die zur Bildung von Aminosäuren führten, den Bausteinen des Lebens. Nicht so auf der Venus: "Wenn es jemals Leben dort gab, muss es in der sehr frühen Geschichte gewesen sein", erklärt Sean Solomon von der Carnegie Institution in Washington. Heute dürfte es auf der Oberfläche der Venus kaum etwas Lebendiges geben: Die Atmosphäre ist rund hundert Mal dichter als auf der Erde, es herrschen mitunter Temperaturen von 500 Grad. "Die Venus ist vielleicht der Teufelszwilling der Erde, aber sie ist ein Zwilling", sagte Russel.

Warum die Venus, die der Erde in Masse und Größe so ähnlich ist, eine so gänzlich andere Entwicklung eingeschlagen hat, ist die Grundfrage der Esa-Mission. Der Start von "Venus Express" im November 2005 war ein Meilenstein für die Venus-Forschung, da seit Anfang der neunziger Jahre keine Sonde mehr eigens zur Erforschung dieses Planeten unterwegs war.

Die neuesten Forschungsergebnisse, die nun in mehreren "Nature"-Artikeln vorgestellt werden, unterstreichen nach Ansicht der Forscher nicht nur die Einzigartigkeit der Venus innerhalb des Sonnensystems. "Sie zeigen auch, dass die Gemeinsamkeiten unseres Nachbarplaneten mit der Erde größer sind als zunächst angenommen", teilt die Esa mit. So fanden die Forscher neben dem bereits bekannten Wirbelwind am Nordpol auch einen Wolkenstrudel am Südpol, der sich noch wesentlich schneller dreht. Das Phänomen erinnert an Luftströme auf der irdischen Winterhemisphäre, schreibt ein Forscherteam um Giuseppe Piccioni vom italienischen Istituto di Astrofisica Spaziale e Fisica Cosmica.

Der zweitinnerste Planet des Sonnensystems hat fast dieselbe Masse wie die Erde und ist mit einem Durchmesser von 12.100 Kilometern fast genauso groß. Der auch als Morgen- oder Abendstern bezeichnete Planet kreist in knapp 225 Tagen um die Sonne. Er dreht sich aber viel langsamer um sich selbst: Ein Venustag dauert 243 Erdentage.

Obwohl die Venus mit Oberflächentemperaturen von 460 Grad Celsius und einem Druck von 92 bar kaum an die Erde erinnert, gehen Wissenschaftler davon aus, dass beide Planeten unter ganz ähnlichen Voraussetzungen entstanden sind. Auf beiden sammelte sich Wasser an, das auf der Erde in Ozeanen verblieb, auf der Venus aber in den Weltraum verloren ging. Und während Kohlendioxid auf der Erde in Karbonatgesteinen fixiert ist, macht es auf der Venus den Großteil der Atmosphäre aus.

Quelle : www.spiegel.de

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