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Das war knapp! Im Halbfinale der Middle Size League hatte das Team Philips gegen den Weltmeister Eigen von der japanischen Keio University über die reguläre Spielzeit ein 2:2 halten können. Bei den anschließenden Strafstößen musste Eigen zuerst kicken und verwandelte lediglich zwei. Die Stimmung hob sich im Philips-Team, denn wenn deren Roboter eins drauf haben, dann sind es hammerharte Schüsse.
Die Entscheidung verzögerte sich allerdings noch etwas, weil Eigen Probleme mit dem Torwart hatte: Er fuhr immer zu früh aus dem Tor heraus. Schließlich wurden dem Team fünf Minuten zugestanden, um ihn zu reparieren. Mitglieder des Philips-Teams hatten inzwischen einen Papierausdruck der Middle-Size-Regeln geholt, es gab erste Diskussionen, ob so etwas überhaupt zulässig ist. Dann begann endlich die zweite Kickrunde. Wieder fuhr der Eigen-Torwart aus dem Tor, diesmal aber korrekterweise erst, nachdem der Philips-Spieler den Ball berührt hatte: Gehalten!
Beim zweiten Versuch setzte der würfelförmige Philips-Roboter den gefürchteten hohen Schuss ein und hob den Ball über den Torwart hinweg. Großer Jubel bei den Niederländern. Mit Versuch drei und vier scheiterten sie wieder, sodass jetzt alles vom letzten Strafstoß abhing. Tatsächlich landete der Ball wieder hinter der Linie, aber erst nachdem der Torwart ihn berührt hatte -- und das bedeutet nach den aktuellen RoboCup-Regeln: kein Tor. Natürlich gab es wieder Diskussionen, aber dann durften sich die erleichterten Japaner als Sieger feiern lassen und dem japanischen Fernsehen Interviews geben.
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Knapp wurde es auch für die FU-Fighters aus Berlin, die sowohl in der Small Size als auch in der Middle Size League antreten. Im Middle-Size-Viertelfinale hatten sie bereits das portugiesische Team Minho mit einer ungewöhnlichen Verteidigungstaktik auflaufen lassen: Die Minho-Roboter verfügen über einen starken Kickmechanismus und schießen daher häufig direkt aufs Tor, auch bei Einwürfen oder Freistößen. Solche Tore werden aber nicht gewertet, wenn vorher kein anderer Spieler den Ball berührt hat. Also zogen sich die Spieler der FU-Fighters bei portugiesischen Einwürfen immer so weit zurück, dass keine Gefahr der Ballberührung bestand. Manche Beobachter fanden das unfair. Die FU-Fighters dagegen betrachten das wiederum als ihre Antwort auf eine unfaire Spielweise. Gegen Minho brachte ihnen das ein 2:1 und den Einzug ins Halbfinale.
Hier trafen sie auf die Trackies aus Osaka, die zuvor die Stuttgarter CoPS aus dem Turnier gekickt hatten. Zunächst lief es recht gut, die FU-Fighters gingen 2:0 in Führung, doch das Laufpensum zehrte an den Akkus. In den letzten vier Minuten der zweiten Halbzeit schleppten sich die Roboter nur noch mühsam übers Feld. Den Trackies gelang es jedoch nicht, die Konditionsschwäche ihrer Gegner für sich zu nutzen. Mehr als einen Anschlusstreffer konnten sie nicht erzielen. Damit sind die FU-Fighters im Finale.
Auch die Middle Size League bietet also noch spannende Spiele, das hat sich heute mit den Finalrunden erwartungsgemäß gezeigt. Dennoch scheinen die Möglichkeiten dieser Liga weitgehend ausgereizt, ähnlich wie bei der Small Size League und der 2-D-Simulation. Um hier noch kleine Fortschritte zu erzielen, muss ein unverhältnismäßig hoher Aufwand betrieben werden. Durch eine Veränderung der Spielbedingungen könnte hier wieder mehr Dynamik hineingebracht werden. Vorschläge, die diskutiert werden, sind etwa, im Freien auf richtigem Rasen zu spielen (was allerdings völlig neue Roboterkonstruktionen erfordern würde), in Turnhallen zu gehen und den dort vorhandenen Boden mit den aufgemalten Markierungen zu nutzen, oder die Größe des Spielfelds zu verdoppeln. Ein größeres Spielfeld würde die Teams auf jeden Fall zwingen, Techniken für ein gezieltes Pass-Spiel zu entwickeln.
In der Liga der Vierbeiner hat das German Team im Viertelfinale gegen Jolly Pochie aus Japan sicher mit 4:0 gewonnen und trifft morgen auf CMDash von der Carnegie Mellon University, Pittsburgh. Die Pittsburgher werden gewiss eine nächtliche Programmierschicht einlegen, um es ihrem Halbfinalgegner möglichst schwer zu machen, schließlich haben sie noch eine Rechnung offen: Bei der letzten Weltmeisterschaft wurden sie vom German Team mit 9:0 vom Platz gefegt. Das andere Halbfinalspiel wird von den beiden australischen Teams NUBots und ruNSWift bestritten. Beide sind sehr stark und zeigten in den bisherigen Spielen sichere Ballerkennung, große Sprintstärke und exzellente Ballkontrolle.
In der 3-D-Simulationsliga werden die Brainstormers von der Universität Osnabrück als sicherer Endspielteilnehmer gehandelt -- was allerdings an sich noch keine Sensation ist. Im WM-Endspiel waren die Brainstormers schon oft, nur gewonnen haben sie es noch nie. Morgen wird sich zeigen, ob dieses Trauma des Ewigen Zweiten endlich beendet werden kann.
Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/61761
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Bereits gestern schafften die FU-Fighters von der Freien Universität Berlin in der Middle Size League des RoboCup 2005 den Einzug ins Endspiel, wo sie heute um 15 Uhr Ortszeit gegen den Weltmeister Eigen von der japanischen Keio University antreten werden. Inzwischen ist ihnen auch in der Small Size League, wo sie amtierender Weltmeister sind, die Qualifikation fürs Finale gelungen. Dort treffen sie auf Big Red von der Cornell University, New York. Das dürfte schwierig werden.
In der Liga der vierbeinigen Roboter wurde es nichts mit der Revanche von CMDash für die 9:0-Niederlage gegen das German Team bei der letzten WM. Mit 5:0 siegten die deutschen Aibos sicher gegen das Team der Carnegie Mellon University, Pittsburgh, und treffen nun im Finale entweder auf ruNSWift oder NUBots, beide Australien, beide gefährlich.
Ein besonders schöner Erfolg gelang dem Team NimbRo von der Universität Freiburg. Mit ihren beiden humanoiden Robotern Jupp und Sepp besiegten sie im Halbfinale der in dieser Liga erstmals veranstalteten Teamspiele das japanische Team Hajime mit 1:0 und haben damit auf Anhieb den Einzug ins Endspiel geschafft.
Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/61773
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"Es ist nur ein Spiel, es ist nur ein Spiel", sagte irgend jemand von den FU-Fighters vor Beginn des Finales in der Small Size League. Es klang wie ein Mantra, das in diesem Moment aber keine beruhigende Wirkung mehr entfalten konnte. Denn dieses Spiel wird von allen Beteiligten sehr ernst genommen. Zumal die FU-Fighters als amtierender Weltmeister hier einen Ruf zu verteidigen hatten -- und dann auch noch gegen den Angstgegner Big Red von der Cornell University, New York, gegen deren Roboter ihnen noch kein Sieg gelungen war. Doch was das Mantra nicht schaffte, gelang dann den kleinen, wendigen Robotern auf dem Spielfeld. Es mag die vierte oder fünfte Spielminute gewesen sein (die Anzeige war von meiner Position aus nicht zu erkennen), als ein Spieler einen Eckstoß nutzte, um den Ball aus sehr spitzem Winkel ins Big-Red-Tor zu befördern. Nur wenige Sekunden danach erhöhten die FU-Fighters mit einem Weitschuss aus der eigenen Hälfte heraus auf 2:0. Es ging zwar nicht in gleichem Tempo weiter, aber die Marschrichtung war damit vorgegeben. Mit 3:0 ging das Spiel in die Halbzeitpause, danach konnten die FU-Fighters nach einem schönen Dribbling noch einen ihrer gefürchteten hohen Bälle im gegnerischen Tor unterbringen. Der Sieg schien keinen Moment gefährdet. Die FU-Fighters können ihren zweiten Weltmeistertitel feiern.
Im Finalspiel der Middle Size League gegen Weltmeister Eigen von der japanischen Keio University zeigten die Berliner ebenfalls großen Kampfgeist. Mit enormer Geschwindigkeit rasten die Roboter beider Teams aufeinander zu. "Oh, sind die schnell!", rief RoboCup-Gründungspräsident Hiroaki Kitano begeistert, der sich am Spielfeldrand auf den Boden gehockt hatte. Er konnte mit der Show zufrieden sein. Die FU-Fighters verteidigten sich extrem gut und trafen zweimal das japanische Tor -- die Japaner ihres allerdings dreimal. Gleichwohl jubelten die Berliner, als hätten sie gewonnen.
Über einen zweiten Platz können sich die Brainstormers dagegen mittlerweile nicht mehr so recht freuen, den haben sie einfach schon zu oft erreicht. Diesmal hatten sie gleich eine doppelte Chance, das Trauma des ewigen Zweiten abzulegen: Sowohl in der zweidimensionalen als auch in der dreidimensionalen Simulationsliga waren sie ins Endspiel gekommen. In der 3D-Liga trafen sie zunächst auf das Team Aria aus dem Iran. Recht bald war klar, dass es nicht klappen würde. Die iranischen Spieler standen besser, waren häufiger am Ball und beförderten ihn viermal ins Tor. Den Brainstormers gelang kein Gegentreffer.
Das Finale gegen das chinesische Team Wright Eagle in der 2D-Liga folgte gleich im Anschluss. Brainstormers-Gründer Martin Riedmiller von der Universität Osnabrück hatte schon vorher gesagt, dass das Niveau in dieser Liga mittlerweile enorm hoch sei, die Unterschiede zwischen den acht besten Teams sehr gering. Das bestätigte sich jetzt. Die Spieler von Wright Eagle schienen über die besseren Basisfähigkeiten wie Dribbeln und Laufen zum Ball zu verfügen, die Brainstormers dagegen über die bessere Strategie -- was ihnen am Ende zu einem 3:0-Sieg verhalf. Martin Riedmiller wirkte so, als wäre ihm ein Felsbrocken vom Herzen gefallen. Endlich Weltmeister!
Das Team NimbRo aus Freiburg hatte wohl nicht im Ernst daran geglaubt, im Teamfinale der Humanoiden-Liga gegen das Team Osaka mit dem überlegenen Roboter Vision Nexta bestehen zu können. Allein der Einzug ins Finale war schon ein Riesenerfolg. Aber auch das Spiel selbst konnte sich sehen lassen. Die Freiburger Roboter, die mit ihrer Kamera lediglich 2 bis 3 Bilder pro Sekunde verarbeiten können, bewegten sich sehr zielstrebig zum Ball, verstellten dem Gegner oft die Schusslinie und richteten sich aus eigener Kraft wieder auf, wenn sie stürzten, was relativ häufig geschah. Manchmal rissen sie dann Vision Nexta mit sich, aber auch dieser Roboter kann sich mittlerweile aus allen Position wieder aufrichten.
NimbRo spielte ohne Torwart. "Die schnellen Schüsse von Vision Nexta würde unser Roboter ohnehin nicht sehen", sagte Teamleiter Sven Behnke. Die Strategie erwies sich als richtig, auch wenn sie nicht zum Sieg führte. Immerhin trafen die Freiburger einmal das gegnerische Tor, Endstand 2:1. Auf Anhieb Vizeweltmeister in dieser Liga zu werden, ist ein fantastischer Erfolg.
Die tapsigen Bewegungen der humanoiden Roboter erinnerten ein wenig an die der Vierbeiner in der Anfangszeit von deren Liga. Insofern zeigte deren Finale, was bei den Zweibeinern in den kommenden Jahren zu erwarten ist. Weltmeister German Team traf hier auf die NUBots aus dem australischen Newcastle, und es war eine Partie, wie das Publikum sie liebt, mit zwei absolut gleich starken Teams. Selten, dass mal ein Roboter freie Bahn hatte. Bevor ein Spieler sich zum Schuss positionieren konnte, war zumeist schon ein Gegner bei ihm, um ihn zu stören oder ihm den Ball abzunehmen. Das German Team legte mit 1:0 vor, doch die Australier konterten schnell und führten am Ende der ersten Halbzeit mit 2:1.
Den Ausgleichstreffer hatten die deutschen Roboter in der zweiten Halbzeit ständig auf der Pfote, aber erst in der sechsten Minute gelang er. Beim Stand von 2:2 nach Ablauf der regulären Spielzeit von zweimal zehn Minuten mussten Strafstöße entscheiden. Die Regeln sehen dabei vor, dass ein Strafstoß als Treffer gewertet wird, wenn der Torwart vor dem Angreifer den Ball berührt. Deswegen hatte das German Team seine Stürmer so programmiert, dass sie sich die ersten 20 Sekunden nach dem Pfiff nicht bewegten, in der Hoffnung, der gegnerische Torwart würde nach vorne laufen. Insgesamt ist bei jedem Strafstoß eine Minute Zeit, den Ball über die Torlinie zu bringen.
Die Australier fielen auf die Taktik allerdings nicht herein. Ihr Torwart wartete immer ein Stück vor dem Ball, bis der Angreifer ihn kickte. Dennoch gelang es den Deutschen, zwei Strafstöße zu verwandeln. Die Australier trafen einmal, waren aber jeweils als zweites Team dran, sodass alles vom letzten Strafstoß abhing. Der deutsche Torwart konnte zwar zunächst abwehren, doch der Ball blieb auf dem Feld, rollte ihn die andere Hälfte, verfolgt von beiden Spielern. Dann konnte der australische Roboter den Ball erobern, lief auf das verwaiste Tor zu, schoss. Der Ball rollte parallel zur Torlinie knapp am Tor vorbei, balancierte noch kurz auf der Tor-Auslinie -- und rollte ins Aus. Nach diesem Fußballkrimi entlud sich die Anspannung beim German Team in lautem Jubel. Zum zweiten Mal Weltmeister!
Das Endspiel in der Liga der vierbeinigen Roboter war wohl eines der spannendsten dieses Turniers. Aber das war noch nicht alles. Auch bei den Junioren kommt ein Weltmeister aus Deutschland. In der Junior-Soccer-Liga gab es in diesem Jahr erstmals die Superteams, die nach dem Zufallsprinzip in jeder Gruppe aus jeweils drei regulären Teams gebildet wurden. Auf diese Weise soll einem zu starken Konkurrenzdenken entgegen gewirkt werden. In der Kategorie "Zwei gegen zwei" bei Schülern der Sekundarstufe kam das Team Mission Possible Reloaded aus Saarlouis so mit einem chinesischen und einem taiwanesischen Team zusammen. Die vermutlich erheblichen sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten konnten dieses Superteam jedoch nicht aufhalten. Schon nach sechs Spielen hatte es fünfmal gewonnen und den Titel bereits in der Tasche.
Mit dem Turnier ist der diesjährige RoboCup noch nicht zu Ende. Schließlich dient die ganze Veranstaltung dazu, Forschungen zur Robotik und Künstlichen Intelligenz voranzubringen. Daher treffen sich die Teilnehmer an den folgenden beiden Tagen noch zu einem Symposium. Hierbei sind die Deutschen mit insgesamt 25 Vorträgen ebenfalls Spitzenreiter. Davon stammen allein 17 aus dem Umfeld des DFG-Schwerpunktprogramms "Kooperierende Teams mobiler Roboter in dynamischen Umgebungen".
Um es kurz zusammenzufassen: Eine klasse Veranstaltung. Die exzellente Leistung der hiesigen Organisatoren hat die Messlatte für die nächste RoboCup-Weltmeisterschaft in Bremen vom 14.-20. Juni 2006 hoch gelegt. Aber die für diesen Jubiläums-RoboCup Nr. 10 Verantwortlichen wirken höchst motiviert, die Herausforderung anzunehmen. Auch der Bremer Bürgermeister Henning Scherf, der sich hier heute die Roboterspiele ansah, wirkte dabei eigentlich recht gut gelaunt.
Und wer nicht so lange warten will: Statt der German Open, die nächstes Jahr ausfallen, wird es zwei bis drei Monate vor der Weltmeisterschaft eine Europameisterschaft im niederländischen Eindhoven geben, organisiert vom Team Philips und der Universität Groningen.
Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/61774
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Was bekommt man schon für zehn, Schüler für sechs Euro? In Bremen gibts dafür einen Einblick in die Welt der Robotik und Informatik, wie er humoriger kaum vorstellbar ist: Die Finalspiele des RoboCup versprechen Unterhaltung der etwas anderen Art - mit Nebenwirkungen.
"Hast Du die Humanoiden gesehen?", fragt Thomas und schüttelt den Kopf. "Erst trippelt der eine total langsam auf den Ball zu. Dann hebt er den Fuß zum Schuss - und fällt um. Dann kommt der Torwart an, hebt ebenfalls den Fuß und legt sich daneben."
Als echter Fußball-Spezi ist Thomas sich darüber im Klaren, wie weit die Humanoiden also noch davon entfernt sind, die berühmte Wette, die mit zur Initialzündung für die Robocup-Wettbewerbe wurde, einlösen zu können: Bis 2050 soll ein Team aus solchen Robotern den amtierenden menschlichen Weltmeister in einem Spiel schlagen.
Bisher würden sie das noch nicht einmal in der Bambini-Klasse schaffen. Der nüchterne Zuschauer sieht, dass gerade die so beliebten Humanoiden bisher eigentlich so gut wie nichts können. Sie halten sich aufrecht, sie bewegen sich ein paar Schritte, das war's. Der informierte Zuschauer weiß, was das bedeutet: Eine enorme technische Leistung, ein Quantensprung gegenüber dem, was noch vor drei, vier Jahren möglich war. "Die Besten", erklärt Hans-Arthur Marsiske, der in Bremen für das ZDF unterwegs ist, "stehen allein wieder auf, wenn sie hinfallen." Marsiske gilt spätestens seit seinem zusammen mit Hans-Dieter Burkhard herausgebrachten Buch "Endspiel 2050" als einer der bestinformierten Insider der RoboCup-Szene. Er weiß, was spannend ist - aber er weiß auch, was zieht.
Mini-Menschen mit Lächelgesichtern und Roboter-Hunde zum Beispiel, weil sie den höchsten Niedlichkeitswert besitzen. Also stürzen sich sowohl das Publikum, als auch das Fernsehen vor allem auf diese. Und wenn ersteres nicht von allein passiert, hilft eben das Zweite nach. Ein freundlicher Mensch mit Mikrofon bittet die Zuschauer, doch bitte am Rande eines Spielfeldes der Four Legged League zusammen zu kommen und einmal ordentlich zu jubeln. "Wir wollen doch zeigen, was hier für eine Stimmung ist", denn in der Halbzeit des Spieles Ecuador gegen Costa Rica sei man doch live auf Sendung vom Robocup 2006 aus Bremen...
Alles klappt prächtig. Die elektronischen Hunde wackeln niedlich dem grellbunten Bällchen hinterher, das Publikum spielt willig jubelnde Staffage, der Reporter redet Unhörbares ins Mikrofon. Cut, Liveübertragung beendet, das Jubeln kann eingestellt werden. Fernsehen macht sich die Wirklichkeit halt immer so, wie es sie gerade braucht.
Was nicht heißen soll, dass in Bremens Messehallen keine Stimmung herrschte.
Sie ist nur weder Volksfest noch Sport-Event-Stimmung: Der Robocup 2006 fühlt sich genau so an, wie man das erwarten kann. Uni-Informatikerszene trifft auf Entwickler-Messe. Das mitunter durchaus staunende Publikum bekommt eine Menge zu sehen, doch leider so gut wie nichts erklärt. Auch die Teams sind vollauf mit sich selbst beschäftigt, fallen dem Zuschauer schlimmstenfalls nur darum auf und auf den Wecker, weil sie die Sicht aufs Spielfeld versperren: Hier können die Veranstalter gern noch etwas dazulernen, wenn man den Wettbewerb schon als Publikumsevent, für den man Eintritt zahlt, anpreist. Der Trip in die Messehallen lohnt sich trotzdem, gerade am Wochenende, wenn dank der Finalspiele die Stimmung hochkocht.
Darum geht es
Hier also der Schnellüberblick für RoboCup-Anfänger: In verschiedenen Ligen konkurrieren Teams von Entwicklern miteinander und versuchen, autonom und ohne Fernsteuerung agierende Roboter dazu zu bringen, mit Erfolg Fußball zu spielen. Klinsmann weiß, wie schwer das ist, spezialisierte Individualisten mit eingeschränkter Wahrnehmung der Welt zu einem Team zu verschweißen, das dann noch etwas Sinnvolles zustande bekommt.
Darum geht es also, und die Erfolge in den verschiedenen Ligen sind sehr unterschiedlich. Die packendsten Duelle bekommt man bei den rasenden Keksdosen der Small Sized League und den rollenden Tönnchen der Middle Sized League zu sehen. Da ist inzwischen richtig Dynamik drin, man sieht echtes Stellungsspiel, gelungene Pässe und sehr gezielte Angriffe aufs Tor. Schade, dass Roboter, die aussehen wie Keksdosen, Kisten oder Tonnen, das breite Publikum nur schwer locken können.
Das tun vor allem die Hunde, die Kinder- wie Managerherzen weich werden lassen. Sie feckeln ganz herzallerliebst, und manches Team hat durchaus fussballerische Ansätze zu zeigen. Die meisten jedoch spielen wie Dreijährige, denen man ein Auge zugeklebt hat: Sie suchen den Ball, und wenn sie ihn finden, stürmen sie drauflos. Und zwar alle.
Das resultierende Kuddelmuddel hat durchaus Unterhaltungswert: "Ne, sind die süß!" prustet da ein Mädchen im Publikum, "und so dooooof!"
Das allerdings ist unfair, denn die intellektuelle und technische Leistung hinter all den Wettbewerben, den Tanzvorführungen und den Rettungsroboter-Demonstrationen, den Lego-Battles des RoboCup-Nachwuchses, ist nicht ohne.
Selbst Dinge, die wie reine Spielerei wirken, sind anspruchsvoll. Regelrecht baff verfolgen Jugendliche in der Simulation League, wie rasend schnell sich da zwei Computerprogramme gegenseitig ausspielen. Das ist alles andere als trivial, und selbst Laien spüren das und sind beeindruckt.
So wie Connor und Kevin, zwei 13-Jährige, die zum ersten mal einen Robocup erleben, so wie der 19-Jährige Tejes, der den Weg aus Indien eigentlich wegen der "echten" WM gemacht hatte, mangels Tickets aber beim Robocup landete. "Cool", findet Connor die Roboter, und Kevin pflichtet bei: "Vor allem die Hunde!"
Hängen bleiben jedoch nicht zuletzt die Eindrücke von den zahlreichen Lego-Wettbewerben, wo sich Schulklassen und Informatik-AGs aus aller Welt miteinander messen. "Der", verrät Kevins Vater Thomas beim Abschied, "will jetzt auch einen konstruieren."
Gut so, denn auch darum geht es.
Quelle : www.spiegel.de
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also wenn ich das technische wissen hätte würd ich da auch gern mitmachen^^
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Nicht nur du ;) :)
Finde ich auch wesentlich interessanter wie die normale WM ;D
Bei Heise gibts auch ein paar interessante Artikel zu dem Thema.....
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Wenigstens riechen Robos nicht nach Schweiss, tragen i.d.R. keine kurzen Hosen zu stachligen Beinen und duschen nach dem Spiel nicht gemensam ::)
Allerdings meine ich, dass diese Versuche nicht unbedingt zu erheblichen Fortschritten in der Entwicklung künstlicher Intelligenz führen müssen.
Derartiges Gruppen-Verhalten beherrschen auch schlichte Viecher...
Immerhin ist noch nie eine Pisa-Studie zu Spitzen-Sportlern veröffentlicht worden.
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Vorausscheidung für WM in Atlanta
Für die RoboCup German Open 2007, die in Hannover vom 16. bis 21. April 2007 zeitgleich zur Hannover Messe stattfindet, haben sich laut Organisator Ansgar Bredenfeld bereits 80 Teams aus 13 Nationen gemeldet. Die RoboCupSenior-Teams, bestehend aus Studenten und Wissenschaftlern, treten in acht verschiedenen Ligen an. Wieder dabei sind die Brainstormers der Universität Osnabrück, die in der Midsize-Liga bei der WM 2006 in Bremen den Weltmeister-Titel errangen, sowie die Vizeweltmeister CoPS der Universität Stuttgart. Auch haben mehrere Teams aus dem Iran ihr Kommen angekündigt. Iranische Teams sicherten sich in Bremen alleine fünf Titel. Vom Roboterfußball begeisterte Wissenschaftler-Teams aus Australien , Griechenland, Italien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien und den USA sind ebenfalls dabei. Die finnische Botnia-Gruppe tritt nur in der Small-Size-Liga an, die britischen und chinesischen Teams nur in der Liga für 3D-Simulationen.
Die RoboCupJunior-Schüler-Teams müssen erst bei Qualifikationsturnieren gegeneinander antreten, die vom 23. bis 25. Februar 2007 in Magdeburg und vom 2. bis 4. März in Vöhringen stattfinden. Für beide Turniere läuft die Anmeldefrist für weitere Teams am 31. Januar ab.
Alle Gruppen, die sich in Hannover qualifizieren, treten bei der Weltmeisterschaft im Roboter-Fußball gegen einander an, die im Juli in Atlanta stattfindet.
Quelle : www.heise.de
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In sportlichen Wettkämpfen messen sich ab morgen 150 Roboterteams aus 13 Nationen auf der heute gestarteten Hannover Messe: Bei der RoboCup German Open 2007 spielen die autonomen Maschinen ihren Meister im Roboterfußball aus oder suchen um die Wette nach Opfern, die eine fiktive Katastrophe in einer minutiös nachgebauten Trümmerlandschaft verschüttet hat. Neben echten Robotern aus Halbleitern, Plastik und Blech treten in der Simulationsliga auch reine Software-Agenten zum Kicken und Retten um die Wette an.
Die offene deutsche Meisterschaft findet ab Dienstag, 17. April, täglich von 9 bis 18 Uhr in den Pavillons P32 bis P35 unter dem Expo-Dach statt. Die German Open sind neben der Weltmeisterschaft das größte Ereignis unter den zahlreichen jährlichen Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem internationalen RoboCup-Wettbwerb: Wer sich in Hannover qualifiziert, darf im Juli zur Weltmeisterschaft nach Atlanta fahren.
Einen noch jungen Programmpunkt im RoboCup-Zirkus bilden die RoboCup@Home-Wettbewerbe für Haus- und Service-Roboter. Solche Maschinen sollen mit Menschen interagieren und kommunizieren – und müssen dabei unter anderem mit wechselnden Lichtverhältnissen oder umgestellten Möbeln klarkommen. Im Wettbewerb sollen die Roboter zunächst unter Beweis stellen, dass sie die notwendigen Grundbausteine für kompliziertere Handlungen beherrschen: Etwa sich zu bewegen, ohne anzuecken, Menschen zu erkennen, Objekte zu greifen oder Türen zu öffnen. Anschließend dürfen sie im Rahmen einer so genannten Open Challenge zeigen, wie gut sie eine bestimmte Aufgabe meistern, die sich ihre Programmierer für sie ausgedacht haben.
Am Donnerstag beginnen auf der Messe außerdem die Schülerwettbewerbe des RoboCupJunior, die in zwei Altersgruppen ausgetragen werden. Als Disziplin steht neben Fußballspiel und Rettungsdienst auch ein Tanzturnier auf dem Programm, bei dem sich die selbst konstruierten, gebauten und programmierten Roboter im Takt der Musik bewegen sollen. Trotz vorgeschalteter Qualifikationsrunden treten ab Donnerstag immer noch 100 Schülerteams zum Wettbewerb an, einen der 19 Startplätze bei der kommenden RoboCup-Weltmeisterschaft in den USA zu erringen.
Wenn am kommenden Samstag die Finalspiele aller Ligen sowie des RoboCupJunior stattfinden, hat die Hannover Messe ihre Pforten allerdings bereits geschlossen: Die Industriemesse geht bereits am Freitag zu Ende. Der Wettbewerb wird von der Deutschen Messe in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) veranstaltet, das wiederum im Auftrag des Nationalkomitees RoboCup jährlich die RoboCup German Open ausrichtet. RoboCup ist Teil des Aktions- und Informationsprogramms TectoYou, einer Initiative der Hannover Messe, die Schüler, Schulabsolventen und Studierende für technische Berufe interessieren soll.
Quelle : www.heise.de
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Hannover fühlt sich gut an – jedenfalls für die menschlichen Teilnehmer der RoboCup German Open. Viele waren bereits bei der Ankunft sehr angetan von den Räumlichkeiten und genossen während des Turniers die Möglichkeiten, auf der Hannover-Messe Kontakte mit interessierten Unternehmen und Institutionen zu knüpfen. Auch am Ende der Veranstaltung sind nur positive Äußerungen zu hören.
Die Roboter dagegen hatten es schwer am neuen Veranstaltungsort. Aber auch das ist gut so. Zwar waren die Spiele an den ersten Tagen für die Zuschauer weniger attraktiv. Für die Teams aber waren es Herausforderungen, an denen sie nur wachsen konnten.
Besonders deutlich waren die Schwierigkeiten in der Middle Size League. Hier hatten alle Teams mit dem doppelt so großen Spielfeld mehr zu kämpfen als erwartet. Dabei ging es nicht nur um die größeren Entfernungen. Auch die Lichtverhältnisse gestalteten sich als kompliziert. Obwohl die Jalousien in der Halle heruntergezogen waren, kam durch die Eingangstüren trotzdem noch genug Tageslicht herein. "Wenn viele Zuschauer da waren und den Eingangsbereich verdeckten, konnten unsere Roboter gut sehen", sagt Gerald Steinbauer von der Technischen Universität Graz, Teamchef von Mostly Harmless. "Wenn die Zuschauer weg waren, sahen sie nur noch weiß." Eine so ungleichmäßige Beleuchtung, die sich auch noch kurzfristig ändern kann, hatte es auf den kleineren Spielfeldern nicht gegeben. Selbst Roboter, die ihre Bildverarbeitung während des Spiels ständig automatisch neu kalibrieren, kamen damit anfangs nicht zurecht. Übrigens hat sich die TU Graz um die Austragung der RoboCup-Weltmeisterschaft im Jahr 2009 beworben.
Auch in den anderen Ligen sind Schwierigkeiten durchaus gewollt. In der Rescue League, dem Wettbewerb für Rettungsroboter, werden sie vom Wettkampfleiter Adam Jacoff vom US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology, sogar ganz gezielt entwickelt. "Adam denkt sich jedes Jahr etwas Neues aus", sagt Johannes Pellenz vom Team Resko der Universität Koblenz. "Diesmal sind es die schrägen Böden, die uns Probleme bereiten." In der Arena, in der die Roboter autonom oder ferngesteuert Opfer finden und auf automatisch erstellten Karten markieren sollten, gab es praktisch keine horizontalen Flächen. Das erschwert die Messungen, da der Roboter ständig seinen Neigungswinkel verändert. Der Laserscanner scheint dadurch unterschiedliche Entfernungen zu den Wänden zu messen. Um das auszugleichen, müssen die Daten über die jeweilige Position des Roboters genau bekannt sein. Trotz dieser Probleme gelangen den Koblenzern nach und nach bessere Karten, auf denen die Linien immer schärfer gezeichnet wurden. Damit erreichten sie im Wettbewerb den dritten Platz. Das Team PARS von der K. N. Toosi University of Teheran kam mit der überragenden Mobilität ihrer Roboter auf Platz zwei. Sieger wurden die Jacobs Rescue Robots von der Jacobs University Bremen.
Die Fußballroboter steigerten sich ebenfalls im Verlauf des Turniers, sodass den Zuschauern am letzten Tag spannende Finalspiele geboten werden konnten. Bei den humanoiden Robotern war es insbesondere das Spiel um den dritten Platz, dessen Ausgang lange Zeit offen blieb. Am Ende erwies sich aber das Humanoid Team Humboldt aus Berlin mit 3:2 gebenüber B-Human von der Universität Bremen als die bessere Mannschaft. Im Finale gewann erwartungsgemäß Nimbro von der Universität Freiburg. Das Ergebnis war in dieser Höhe allerdings wohl von niemandem erwartet worden: 15:0.
Packend auch die Endspiele in der Liga der vierbeinigen Roboter. Im Spiel um den dritten Platz musste sich Cerberus von der Boaziçi Universität in Istanbul dem US-Team Northern Bites vom Browdoin College in Brunswick, Maine, geschlagen geben. Im Finale gelang es dann dem German Team den amtierenden Weltmeister Nubots aus Australien zu schlagen.
Zum Schluss kam es in der Middle Size League zu der erwarteten Endspielpaarung CoPS (Stuttgart) gegen Brainstormers Tribots (Osnabrück). Und es war eine Begegnung, wie man sie sich für das Ende eines solchen Turniers wünscht. Beide Teams hatten an Schnelligkeit und Präzision enorm zugelegt und waren praktisch gleich stark. Stuttgart ging mit 1:0 schnell in Führung, aber die Tribots konnten schon wenige Minuten später den Anschlusstreffer erzielen. Das schöne Dribbling, mit dem die CoPS das erste Tor vorbereiteten, gelang ihnen im weiteren Verlauf des Spiels dann allerdings nicht mehr so gut. Auch die Tribots zeigten Schwächen, schossen am Ende aber ein Tor mehr als die Stuttgarter: 3:2.
Bei der Preisverleihung wollte Matthias Jüngel, Leiter des Wettbewerbs in der Vierbeiner-Liga, den Eindruck, dass dies eine aussterbende Liga sei, nicht gelten lassen. Zu Recht wies er darauf hin, dass dieser Wettbewerb bei den diesjährigen German Open mit zehn Teams am besten und sehr international besetzt war. Zudem gibt es Bestrebungen, ein Nachfolgermodell für den von Sony nicht mehr weiterentwickelten Roboterhund Aibo zu entwickeln, an denen unter anderen auch die Technische Universität Darmstadt beteiligt ist. Der Verlauf des Turniers hat offensichtlich den Optimismus genährt, dass diese Aktivitäten auch zu handfesten Ergebnissen führen können.
In Hannover geht es auf jeden Fall weiter mit dem Roboterfußball. Sepp D. Heckmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG, hielt sich als Redner bei der Preisverleihung mit seiner Begeisterung nicht zurück. Und Thomas Christaller, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme, versprach: Die nächsten RoboCup German Open werden noch größer und besser.
Quelle : www.heise.de
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Bei der 11. RoboCup-Weltmeisterschaft haben die Jüngsten den ersten Anstoß: Auf dem Campus des Georgia Institute of Technology in Atlanta eröffnen Schülerteams aus 23 Ländern morgen mit den Vorrunden im Rahmen des RoboCup Junior die diesjährigen Wettbewerbe um die agilsten Roboter. Das ist nur konsequent. Schließlich haben diejenigen, die heute als Schülerinnen und Schüler ihre ersten Roboter montieren und programmieren, realistische Chancen, auch an der Verwirklichung des Fernziels der RoboCup-Initiative mitwirken zu können: Bis zum Jahr 2050, so die Vorgabe der International RoboCup Federation, soll ein Team autonomer humanoider Roboter in der Lage sein, den menschlichen Fußballweltmeister nach Fifa-Regeln zu schlagen.
Nicht ganz so konsequent ist es, dass dieser Auftakt unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Zuschauer haben erst ab Dienstag Zutritt zu den vier Veranstaltungsorten auf dem weitläufigen Campusgelände. Dennoch zeigt die Bevorzugung der Junioren im Veranstaltungsplan die gewachsene Bedeutung der Nachwuchsförderung im Rahmen des RoboCup, der 1997 ursprünglich als Wettbewerb für Universitätsteams begonnen hat. Hiroaki Kitano, Hauptinitiator und heutiger Gründungspräsident des RoboCup, ist selbst überrascht über die große Resonanz bei Jugendlichen. Bis zu 40.000 Schülerinnen und Schüler weltweit seien in die RoboCup-Aktivitäten einbezogen. In manchen Ländern, etwa Australien, gehöre der RoboCup mittlerweile zum Lehrplan. Die Zahl der erwachsenen RoboCup-Teilnehmer schätzt Kitano dagegen auf etwa 4000.
Auch Tucker Balch, Cheforganisator der diesjährigen RoboCup-WM, liegt der Nachwuchs am Herzen. "Meistens finden die Turniere in großen Messehallen statt", sagt er. "Ich wollte den RoboCup aber unbedingt auf den GeorgiaTech-Campus holen, um den Teilnehmern und Zuschauern diese wunderbare Universität zu zeigen und sie vielleicht für ein Studium hier zu interessieren." Für etwa 1000 der insgesamt 1500 Teilnehmer konnte Balch sogar Unterkünfte auf dem Campus organisieren.
Bei den Wettkämpfen steht nach wie vor der Fußball im Mittelpunkt. In der Middle Size League für radgetriebene autonome Roboter müssen sich die Kickmaschinen erstmals bei einer Weltmeisterschaft auf einem Spielfeld behaupten, das mit 12 mal 18 Metern doppelt so groß ist wie bisher. Bei den RoboCup German Open in Hannover hatte sich im April bereits gezeigt, dass selbst erfahrene Teams dabei ganz schön ins Stolpern kommen können. Ab Dienstag werden die beiden Finalisten Brainstormers Tribots (Universität Osnabrück) und CoPS (Universität Stuttgart) zeigen, wie sie diese Erfahrungen umgesetzt haben.
Mit großer Dynamik entwickeln sich weiterhin die zweibeinigen humanoiden Roboter. "Auf deren Fortschritte bin ich besonders gespannt", sagt Hans-Dieter Burkhard, Professor für Künstliche Intelligenz an der Humboldt-Universität zu Berlin und RoboCup-Vizepräsident. 24 Teams aus 13 Ländern treten in der Kid-Size-Klasse (bis 60 Zentimeter) an, 7 Teams aus 6 Ländern sind mit Robotern der größeren Teen-Klasse nach Atlanta gekommen.
Neben den traditionellen Wettbewerben gibt es auch einige Sonderveranstaltungen. Mit besonderem Interesse dürfen die Nachfolgemodelle für den vierbeinigen Aibo rechnen, die mehrere Teams, darunter auch eines der Technischen Universität Darmstadt, in Atlanta präsentieren wollen. Nachdem Sony die Produktion des Aibo eingestellt hat, wünschen sich viele RoboCup-Teilnehmer einen neuen Standardroboter, bei dem sie sich ausschließlich aufs Programmieren konzentrieren können. Die möglichen Nachfolger müssen dabei nicht nur technisch was drauf haben. Die Auswahlkommission muss auch überzeugt sein, dass die neuen Roboter zu einem erschwinglichen Preis und ausreichend lange zur Verfügung stehen werden, um diese Liga weiterhin am Leben zu erhalten.
Einen Standard möchte wohl auch Microsoft mit der Software Robotics Studio setzen. In der Microsoft Challenge geht es darum, mithilfe dieser Software ein Spiel dreidimensionaler Roboter in einer physikalischen Umgebung zu simulieren. Das überschneidet sich mit Bestrebungen der RoboCup-Gemeinde, die Simulationen immer realistischer zu gestalten. Es wird sich zeigen, ob Initiativen wie die von Microsoft solche Entwicklungen bereichern oder eher stören können. Auf den Einfluss von Sponsoren geht auch der Wettbewerb Physical Visualization zurück, bei dem reale Citizen-Miniroboter in einer simulierten Umgebung agieren müssen.
Allgemein wird zunehmend Skepsis geäußert, ob es der RoboCup-Initiative dienlich ist, sie um immer mehr neue Wettbewerbe zu erweitern. Weitere Demonstrationen, die bei dieser WM erfolgen sollen, sind die Nanogram Competition für Mikroroboter sowie RoboCup@Space. Gerade bei letzterem Wettbewerb wird aber eingewandt, dass die Anforderungen an Weltraumroboter denen in der bereits etablierten Rescue League sehr ähnlich sind. Viele Teilnehmer befürchten eine Verwässerung der bislang so klaren RoboCup-Zielsetzungen. Auch in dieser Hinsicht dürfte die diesjährige WM spannend werden.
Quelle : www.heise.de
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Mit dem Start der Teamanmeldungen für die German Open startet der RoboCup in seine nächste Runde. Nach dem erfolgreichen Wechsel des internationalen Robotikwettbewerbs auf die Hannover Messe im vergangenen Jahr werden die RoboCup German Open im nächsten April als eines der Highlights der Hannover Messe zusammen mit dem neuen Sonderausstellungsbereich "Mobile Roboter & Autonome Systeme" in Halle 25 präsentiert.
Bekannt geworden ist der RoboCup als Fußballweltmeisterschaft für Roboter, bei der seit einigen Jahren auch humanoide Roboter deutliche Fortschritte machen. Die Vorgabe, spätestens 2050 die menschlichen Fußballweltmeister mit einer Robotermannschaft zu schlagen, ist dabei nur Mittel zum Zweck des als Forschungsförderung initiierten Wettbewerbs, der auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt wird. Die beiden anderen Kategorien RoboRescue für Rettungsroboter und RoboCup@Home für Serviceroboter verfolgen noch unmittelbarer das eigentliche Ziel, Roboter zu entwickeln, die autonom mit schwierigen Situationen zurechtkommen und gemeinsam mit Menschen agieren können. Im gleichen Maße, wie das Können der Roboter zunimmt, steigen auch in allen Kategorien die Anforderungen von Jahr zu Jahr.
Die im Auftrag des deutschen RoboCup-Nationalkomitees als Kooperationsveranstaltung von Fraunhofer IAIS und der Deutschen Messe veranstalteten German Open waren mit 46 Seniorteams aus 13 Ländern und 105 Juniorteams vornehmlich aus Deutschland auch in diesem Jahr das größte RoboCup-Ereignis neben der Weltmeisterschaft. RoboCup Senior Teams und RoboCupJunior Teams, die im nächsten Jahr dabei sein wollen, können sich jetzt bis zum 8. Januar 2008 auf der deutschen RoboCup-Website für die nächsten German Open anmelden.
Während die Senioren – Wissenschaftler und Studierende von Universitäten und Forschungseinrichtungen – dies für die German Open direkt tun können, müssen sich die zahlreicheren Juniorenteams erst noch auf einem der drei regionalen RoboCupJunior Qualifikationsturniere in Magdeburg, auf dem Nürburgring und in Fürstenfeldbruck für die Teilnahme in Hannover qualifizieren. Neben Fußball- und Rescue-Ligen wie bei den Senioren gibt es bei den Junioren noch eine RoboDance-Liga, bei der neben technischem Geschick auch künstlerische Kreativität gefragt ist.
Die diesjährigen Sieger von Hannover waren auch bei der RoboCup-WM 2007 in Atlanta erfolgreich: Gleich mehrere Weltmeistertitel gingen in den RoboCup-Senior-Ligen nach Deutschland an die RWTH Aachen, die Universität Freiburg und die Universität Osnabrück. In den RoboCupJunior-Ligen errangen bei starker internationaler Konkurrenz sogar 13 der 19 qualifizierten deutschen Nachwuchsteams Pokale für Platzierungen sowie Sonderpreise. Die Gewinner im nächsten April in Hannover werden dann bei der Weltmeisterschaft im chinesischen Suzhou im Juli 2008 dabei sein.
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Wie im vergangenen Jahr wurde die RoboCup-Saison wieder in Magdeburg eröffnet. Etwa 100 Schülerteams beteiligten sich am ersten Qualifikationsturnier im Rahmen des RoboCup Junior. Das waren spürbar weniger als beim letzten Mal, was für einen vergleichsweise entspannten Auftakt sorgte. Doch der Eindruck, dass das Interesse nachlasse, täuscht offensichtlich. "Insgesamt ist die Zahl der Teams gestiegen", sagt Chefkoordinator Ansgar Bredenfeld. "Viele Soccer-Teams haben sich aber für die späteren Turniere auf dem Nürburgring und in Fürstenfeldbruck angemeldet. Das gibt ihnen mehr Zeit, sich auf die neuen, leider recht spät bekanntgegebenen Regeln einzustellen."
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Die Veränderungen beim Wettbewerb für Fußballroboter sind in der Tat ziemlich drastisch. Endgültig festgelegt wurden sie dennoch erst kurz vor Weihnachten 2008. Bisher spielten die Roboter auf einem Spielfeld, das in verschiedenen Grautönen bedruckt war, sodass sie daran ihre Position ablesen konnten. Begrenzt wurde das Feld von einer Bande, von der der Ball zurückprallte. Jetzt ist das Spielfeld einfarbig grün mit weißen Linien wie ein ganz normales Fußballfeld. Wer es sich besonders schwer machen will, kann auch auf einem größeren Feld ohne Bande spielen. Wenn der Ball über die äußere Linie rollt, ist er im Aus. Mit blindem Kicken, das auf den alten Felder noch halbwegs funktionierte, kommt man da nicht mehr weit.
In Magdeburg trauten sich nur zwei Teams, in dieser neuen Königsklasse anzutreten. Aber sowohl die Franconian Roboforce GENIII als auch die FIRST GENious xD kamen mit der Auslinie nicht wirklich zurecht. Allerdings traf die Franconian Roboforce deutlich häufiger das gegnerische Tor und qualifizierte sich damit für die RoboCup German Open. Die Orientierung auf den grünen Spielfeldern mit Bande gelang den meisten Teams recht gut, deren Roboter in der Regel mithilfe von Ultraschall- und Kompass-Sensoren ihre Position bestimmen.
Die meisten Teilnehmer gab es in der Rescue-League. Für neue Teams ohne Wettbewerbserfahrung bietet diese Liga den leichtesten Einstieg. Die Roboter müssen einer schwarzen Linie folgen und Strichmännchen bemerken, die menschliche Opfer symbolisieren. Das lässt sich noch mit vergleichsweise wenig Aufwand realisieren. Allerdings ist die Linie gelegentlich unterbrochen oder mit Hindernissen verstellt. Die Roboter müssen Steigungen bewältigen und dürfen sich durch herumliegende Zahnstocher nicht irritieren lassen. "Das Leistungsspektrum ist sehr breit gestreut", sagte ein Schiedsrichter. Erste Erfolgserlebnisse lassen sich relativ rasch erzielen. Um aber auf einem der vorderen Plätze zu landen, ist dann doch einige Raffinesse bei Konstruktion und Programmierung erforderlich.
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Ursprünglich galt einmal der Tanzwettbewerb als Einstiegsliga, weil man einem Roboter im Prinzip auch ohne Sensoren rhythmische Bewegungen einprogrammieren kann. Doch dann können kleine Unebenheiten im Boden oder Unregelmäßigkeiten im Antrieb den Roboter schnell aus dem Takt bringen. Heute lassen viele Teams ihre Roboter ganz selbstverständlich über Bluetooth oder Infrarotsensoren miteinander kommunizieren, um ihre Bewegungen aufeinander abzustimmen. Beim Gespräch mit der Jury gehen ihnen Ausdrücke wie "Master-Slave-Programmierung", bei der ein Roboter das Verhalten der anderen dirigiert, problemlos von den Lippen.
Auch das Design der Roboter ist immer wieder beeindruckend. In Magdeburg hatte das Team BlueBanana vom Gymnasium Langenhagen die Trickfilmfamilie Simpsons aus Styropor nachgebildet. Schülerinnen von der gleichen Schule, die sich zum Team Saturday zusammengetan haben, inszenierten das Märchen "Hänsel und Gretel" mit liebevoll und raffiniert konstruierten Robotern. Beide konnten sich qualifizieren.
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Weil die Entscheidungen im Tanzwettbewerb von einer Jury getroffen werden, sind sie naturgemäß umstritten. Die RoboCup-Organisatoren versuchen, dem entgegenzuwirken, indem sie die Beurteilungskriterien transparent machen. Die Checklisten der Juroren sind allgemein zugänglich, sodass die Teams nachvollziehen können, mit welchen Punktabzügen sie bei Zeitüberschreitungen, Verlassen des vorgeschriebenen Bühnenbereichs oder Neustarts rechnen müssen. Im Interview mit der Jury haben die Teams zudem die Chance, Konstruktion und Progammierung ihrer Roboter zu erläutern. Selbst gebaute Roboter werden höher bewertet als fertig gekaufte. Auch mit komplexeren Programmelementen wie Schleifen oder Verschachtelungen lässt sich punkten.
Insgesamt ist das Niveau beim Tanzwettbewerb deutlich gestiegen. Selbst Teams, die zum ersten Mal teilnahmen, zeigten in Magdeburg eine bemerkenswerte Bühnenpräsenz. Die Roboter bewegten sich nicht immer gleich so, wie sie sollten, doch das ist normal. Es macht einen großen Unterschied, eine Choreographie in den vertrauten Schulräumen zu proben oder in einer großen Messehalle aufzuführen. Hier sorgten zahlreiche Mobiltelefone mit Bluetooth für Kommunnikations-Störungen. Es reichte aber aber häufig, die im Programm vorgesehene Zeit für die Herstellung der Verbindung zu erhöhen. So verbesserten sich die Aufführungen aller Teams schon während des Turnierwochenendes deutlich.
Diejenigen, die sich für die RoboCup German Open qualifiziert haben, dürften vielfältige Anregungen mit nach Hause nehmen, um ihre Darbietungen in den kommenden zwei Monaten noch weiter zu verfeinern. Vom 20. bis 24. April geht es dann auf der Hannovermesse um die Qualifiktion zur RoboCup-Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr vom 29. Juni bis 5. Juli in Graz ausgetragen wird. Die detaillierten Ergebnisse des Magdeburger Turniers sollen noch im Lauf des heutigen Sonntags im Internet veröffentlicht werden.
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Mobile Roboter & Autonome Systeme ist das Thema von Halle 22 auf der Hannover Messe. Traditionelle Messestände, die Roboterkomponenten, fahrerlose Transportsysteme oder Forschungsprojekte präsentieren, nehmen aber vergleichsweise wenig Raum ein. Den meisten Platz beanspruchen die Spielflächen des Roboterturniers RoboCup German Open. 58 Senior- und 112 Junior-Teams werden hier ab Dienstag in verschiedenen Disziplinen um Titelehren kämpfen. Die Roboterwettkämpfe sind zugleich eine wichtige Vorbereitung auf die diesjährige RoboCup-Weltmeisterschaft, die vom 29. Juni bis 5. Juli in Graz stattfindet.
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Im Jahr 1997 ursprünglich als Fußballwettbewerb gestartet, hat sich der RoboCup mehr und mehr zu einer Olympiade für Roboter entwickelt, die immer wieder um neue Disziplinen erweitert wird. In den vergangenen Jahren haben insbesondere die Ligen "RoboCup Rescue" für Rettungsroboter und RoboCup@home für Serviceroboter im Haushalt immer mehr Bedeutung erlangt. Hier werden stärker anwendungsbezogene Aufgaben gestellt, während es auf dem Fußballfeld um die Erprobung grundlegender Technologien geht, etwa zur Selbstlokalisierung, zum Umgang mit unvollständigen und verrauschten Informationen oder zur Bildverarbeitung.
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Mit Letzterer haben die WF Wolves von der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, die in diesem Jahr erstmals in der Humanoid League der zweibeinigen, menschenähnlichen Roboter teilnehmen, noch einige Probleme. "Im Labor funktioniert es recht gut", sagt Teamleiter Reinhard Gerndt. "Aber auf dem Spielfeld machen uns die Bewegungen der Kamera noch sehr zu schaffen." Die Verarbeitung der von zwei Kameras aufgenommenen Stereobilder erfolgt mithilfe eines Chips, der praktisch auf den Hals des Roboters gesteckt wird. Die Bewegungen der Gliedmaßen regelt ein Mikrocontroller, während die höheren kognitiven Funktionen über einen am Rücken befestigten Pocket-PC gesteuert werden.
Heute waren die Teammitglieder noch damit beschäftigt, die Software zu verbessern. "Wir haben eine Prioritätenliste, die wir abarbeiten", sagt Gerndt. Dass es schwer wird, sich als Neuling in dieser Liga zu behaupten, weiß er. Immerhin muss er sich mit so erfahrenen Teams wie dem mehrfachen Weltmeister NimbRo von der Universität Bonn, den Darmstadt Dribbles von der Technischen Universität Darmstadt und FUmanoid von der Freien Universität Berlin messen.
Bessere Chancen dürften die WF Wolves in der Liga "Mixed Reality" haben, die sie maßgeblich mit ins Leben gerufen haben. Hier geht es um die Verbindung von virtuellen und physikalischen Komponenten: Kleine Roboter mit einer Grundfläche von etwa einem Quadratzentimeter spielen auf einem virtuellen Spielfeld und mit einem virtuellen Ball. Derzeit ist noch unklar, ob fünf Roboter pro Team antreten oder ob es gelingt, Spiele mit sieben gegen sieben zu realisieren.
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In andere Ligen expandiert auch das Team NimbRo, das die in der Humanoid League gesammelte Erfahrung bei den German Open nun auch in der Liga RoboCup@home erproben möchte. Dafür wurde der bereits bei der RoboCup-WM 2006 eingesetzte Fußballroboter Robotinho auf ein Fahrgestell aus Staubsaugerrobotern gestellt und mit einer verbesserten Mimik ausgestattet. "Ihn auf den Beinen laufen zu lassen, wäre zu unsicher", sagt Teamleiter Sven Behnke. Im Vordergrund steht die Kommunikation mit Menschen. Aufgaben, bei denen es um das Greifen und den Transport von Gegenständen geht, soll dagegen ein neu entwickelter Roboter übernehmen, der hierfür mit einem Arm und einer einfachen Hand ausgestattet wurde. "Wir wollen versuchen, beide Roboter gleichzeitig in die Arena zu schicken", verspricht Behnke.
Mit besonderem Interesse kann in diesem Jahr die "Standard Platform League" rechnen. Mit neun Teams ist das die am stärksten besetzte Fußball-Liga. Hier kommt der zweibeinige Roboter "Nao" der französischen Firma Aldebaran Robotics zum Einsatz. Er ersetzt den vierbeinigen Aibo von Sony, der den RoboCup lange begleitet hat, mittlerweile aber nicht mehr produziert wird. Erste Wettkämpfe mit Nao wurden bereits bei der letzten RoboCup-WM in Suzhou ausgetragen, verliefen aber enttäuschend, da die Hardware noch mit vielen Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte. Die scheinen inzwischen weitgehend behoben zu sein. So war bei den Vorbereitungen heute ein Nao zu sehen, der den Ball mit der Innenseite des Fußes elegant zur Seite kickte. "Das war unser Roboter", sagt Tim Laue vom Team B-Human von der Universität Bremen. Laue bestätigt, dass die Roboter mittlerweile erheblich stabiler laufen. Die große Zahl der teilnehmenden Teams, die gewiss unterschiedliche Ansätze bei Programmierung und Strategie ins Turnier einbringen, verspricht in dieser Liga interessante Spiele.
Die Wettkämpfe beginnen am Dienstag bereits um 9 Uhr, obwohl die offizielle Eröffnung der diesjährigen RoboCup German Open erst für 15 Uhr angesetzt ist. Wer sich besonders dafür interessiert, was in den Robotern abläuft, wenn sie in Aktion sind, und wie sie konstruiert werden, kann mehr darüber bei den RoboCup-Fachvorträgen erfahren, die bis Donnerstag täglich von 16:30 bis 18:00 Uhr gehalten werden.
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Mit den Grundfertigkeiten hapert es immer noch beim Nao, dem neuen Standardroboter beim RoboCup. Beim ersten Vorrundenspiel heute bei den RoboCup German Open auf der Hannover Messe waren die Zuschauer schon froh, wenn die zweibeinigen Roboter überhaupt ein paar Schritte wagten und dabei nicht hinfielen. Das Spiel der Nao Devils Dortmund gegen das Berliner Nao Team Humboldt ging denn auch verdient 0:0 aus. Der einzige Schuss aufs Tor, der den Dortmundern gelang, war ungültig, weil der Ball nach dem Anstoß noch nicht den Mittelkreis verlassen hatte.
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Sehr viel sicherer wirkten dagegen die Roboter des Teams B-Human von der Universität Bremen, die danach gegen Kouretes von der Technical University of Crete antraten. Kouretes hatte bei der letzten Weltmeisterschaft den dritten Platz erreicht, wobei aber sehr viel Glück im Spiel war. Jetzt bewegten sich die Spieler kaum und schauten oft in die falsche Richtung, während die Bremer relativ schnell und zielstrebig zum Ball liefen und neun Tore schossen. Damit hat sich B-Human erst einmal in eine Favoritenrolle gekickt, worauf sich das Team allerdings nicht ausruhen darf. Denn die Konkurrenz schläft nicht – was durchaus wörtlich zu verstehen ist: So hatten die Berliner die vergangene Nacht in der Halle mit Programmieren zugebracht. Genutzt hat es ihnen erst mal nichts. Erfahrungsgemäß kann sich das Blatt während eines RoboCup-Turniers aber schnell wenden.
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Vielleicht kommen dann auch die Paderkicker mehr in Fahrt, die heute in der Middle Size League die Angriffe des 1. RFC Stuttgart stoisch über sich ergehen ließen, ohne auch nur einmal mit den Rädern zu zucken. Die Stuttgarter Roboter ließen mit einigen schönen Dribblings immerhin ahnen, was für mitreißende Aktionen auf dem mit 12 × 18 Metern größten Spielfeld des RoboCup möglich sind. Auch das recht flüssige Eröffnungsspiel zwischen dem Vorjahresgewinner Tech United Eindhoven und Carpe Noctem von der Universität Kassel weckte hohe Erwartungen, ebenso der erste Auftritt der Brainstormers Tribots von der Universität Osnabrück.
Große Hoffnungen haben auch die Veranstalter und Unterstützer des RoboCup, mit dieser Veranstaltung junge Leute für eine Ausbildung zum Ingenieur begeistern zu können. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Philipp Rösler freute sich, bei der offiziellen Eröffnung heute Nachmittag in so viele junge Gesichter schauen zu können und erwartete, viele dieser Teilnehmer des RoboCup Junior in einigen Jahren auf der Hannover Messe wiederzusehen, dann aber an den Messeständen ihrer neuen Arbeitgeber.
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Die bisherigen Erfahrungen zeigen in der Tat, dass die Teilnahme an RoboCup-Turnieren bei der Suche nach Jobs und Praktika Türen öffnet. Dabei spielen nicht nur die hierbei gesammelten Fachkenntnisse eine Rolle, sondern mehr noch die Erfahrung der Arbeit im Team und die Suche nach Lösungen unter Stress und Zeitdruck.
Auch den Umgang mit Niederlagen kann man hier lernen. Eine solche musste das Team FUmanoid im ersten Spiel der Humanoids League gegen die Darmstadt Dribblers einstecken. "Wir haben viel an der Bildverarbeitung gearbeitet", sagt Teamleiter Hamid Reza Moballegh. Weil die Chips zeilenweise belichtet werden, war die Synchronisierung der Bilder der beiden Kameras zu brauchbaren Stereobildern schwierig. Ob es daran lag, dass die FUmanoid-Spieler so gut wie nie an den Ball kamen, war zunächst unklar. Die Roboter staksten jedenfalls ziemlich ziellos übers Feld und zeigten dabei eine auffällige Scheu vor dem Ball. Letztere zeigten die Dribblers nicht, obwohl sie ansonsten auch keine überzeugende Figur machten. Aber immerhin trauten sie sich einige Male, den Ball zu kicken, der insgesamt viermal über die Linie des gegnerischen Tors rollte.
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Von den Zuschauern wurde jedes Tor beklatscht und zum Schluss gab es noch einmal Applaus für das gesamte Spiel. Die Begeisterungsbereitschaft beim Publikum ist also da. Wenn sich die Erfahrungen früherer Turniere bestätigen und die Teams ihre Form wieder von Tag zu Tag dramatisch steigern, kann Halle 22 noch zu einem richtigen Hexenkessel des Robotersports werden.
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Nach dem Einsturz des Stadtarchivs in Köln hatte es den Versuch gegeben, mit Robotern in den Trümmern nach Überlebenden zu suchen. Mit Satoshi Tadokoro von der Tohoku University und Robin Murphy von der University of South Florida waren zwei weltweit führende Experten der Rettungsrobotik nach Köln gekommen, um ihre Hilfe anzubieten. Sie konnten aber nichts tun. "Das benachbarte Wohnhaus bestand aus einzelnen Ziegeln", sagt Hartmut Surmann vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme, der die Rettungsarbeiten begleitete. "Die lagen schon dicht übereinander und wurden durch den Regen noch stärker zusammengepresst. So gab es keine Hohlräume, in die die Roboter hätten vordringen können."
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Surmann registrierte bei den Rettungskräften eine große Offenheit neuen Technologien gegenüber. "Es war auf jeden Fall gut, alle Optionen zu haben", sagt er. Aber selbst das von Tadokoro entwickelte aktive Kabel, das mithilfe vibrierender Härchen vorwärts kriechen und auf diese Weise eine Kamera auch in schwer zugängliche Räume transportieren kann, war in diesem dichten Trümmerhaufen nutzlos. Mit einer Länge von etwa acht Meter hätte es auch nicht weit genug gereicht.
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Das Unglücksgelände von Köln hat gezeigt, wie weit Rettungsroboter, deren Entwicklung durch die Rescue League beim RoboCup gefördert werden soll, noch von der Einsatzreife entfernt sind. Es werden auch zunehmend Zweifel geäußert, ob das Szenario eines Erdbebengebiets für diese Technologie einen guten Orientierungspunkt abgibt. Das schwere Erdbeben, das 1995 die japanische Stadt Kobe verwüstete, war ursprünglich der Ausgangspunkt für ein groß angelegtes Forschungsprogramm zur Entwicklung von Rettungsrobotern, das unter anderem zur Einrichtung entsprechender Wettbewerbe beim RoboCup geführt hat. Doch es zeigt sich mehr und mehr, dass der Einsatz von Robotern in Erdbebengebieten ein sehr hoch gestecktes Ziel ist. In anderen Bereichen, etwa bei der ersten Situationseinschätzung nach Unfällen mit gefährlichen Substanzen, bei der Suche nach Minen oder der Entschärfung von Sprengfallen, dürften die in der Rescue Arena getesteten Technologien eher zum Zuge kommen.
Die Rescue Arena, das betont Wettbewerbsleiter Adam Jacoff vom US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) immer wieder, ist keine Simulation eines Katastrophengebiets. Vielmehr geht es darum, die Anforderungen, denen Roboter bei einem solchen Einsatz genügen müssen, in reproduzierbarer Weise nachzubilden. Dadurch werden die Leistungen der verschiedenen Roboter vergleichbar und die Wissenschaftler bekommen belastbare Daten für ihre Arbeit. Ähnlich wie Surmann stößt auch Jacoff bei Rettungskräften auf großes Interesse. Sein Anliegen ist es, die Gemeinschaften der professionellen Retter und der Roboterentwickler zusammenzubringen, um brauchbaren Roboter gemeinsam Schritt für Schritt näher zu kommen.
Dazu gehört auch, beim RoboCup Jahr für Jahr neue Anforderungen zu entwickeln. So gibt es in diesem Jahr unterschiedlich große Öffnungen in den Wänden der Rettungsarena, durch die die Roboter schauen müssen, um eventuell Opfer zu finden. Diese werden durch Puppen dargestellt, die sich bewegen, Kohlendioxid abgeben oder Wärme abstrahlen und teilweise auch um Hilfe rufen. Letzteres kann der Roboter GETbot von der Universität Paderborn. Vier nebeneinander angeordnete Mikrofone erlauben nicht nur die Registrierung von Hilferufen, sondern auch ihre Lokalisierung.
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Eine weitere Neuerung ist die Einrichtung einer "Radio Drop-out Zone" in der Arena. Das ist ein Bereich, in dem das Abreißen der Funkverbindung simuliert wird. Der Roboter muss sich hier völlig autonom bewegen, nach Möglichkeit Opfer finden und zu einem Punkt fahren, von wo aus er wieder Kontakt aufnehmen und die Position des Opfers übermitteln kann. Hierfür ist es natürlich erforderlich, dass der Roboter gute Karten der Umgebung erstellt. In diesem Bereich hat es in den letzten Jahren beeindruckende Fortschritte gegeben. In einem Vortrag am Montagabend erläuterte Andreas Birk von der Jacobs University Bremen, wie die Roboter seines Teams aus den vom Laserscanner gemessenen Punktwolken Flächen identifizieren, die Daten komprimieren und darin Muster erkennen, s dass Menschen teilweise auch an der Körperform erkannt werden können.
Bei RoboCup Rescue gibt es auch zwei Simulationsligen. Eine, bei der es um die Koordinierung der Einsatzkräfte nach einem Erdbeben geht, trägt bei den diesjährigen RoboCup German Open keinen Wettbewerb aus. Die andere bildet den Wettbewerb der realen Rettungsroboter in virtueller Realität ab und soll stärker mit diesem verzahnt werden. Hierfür dient der ursprünglich fürs Militär entwickelte Roboter "Matilda" der US-amerikanischen Firma Mesa. Er liegt als virtuelles Modell vor, mit dem in der Simulation gearbeitet werden kann. Die Aufgabe besteht darin, die in der virtuellen Realität erprobten Ansätze auf den physischen Roboter zu übertragen. Matilda dreht seine Runden durch die Rettungsarena also zuerst in der Simulation und danach in der richtigen Arena. Wie das klappt, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Auf den Fußballfeldern kommt jetzt auch langsam Stimmung auf. Zwar stolpern insbesondere die humanoiden Roboter immer noch ziemlich häufig und kämpfen mit Orientierungsproblemen, doch es ist deutlich zu erkennen, dass die Programmierer gearbeitet haben. In der Liga der Nao-Roboter hat B-Human seine Favoritenrolle weiter verteidigt. In der Humanoid League dürfte es im Endspiel zu einer erneuten Begegnung von NimbRo mit den Darmstadt Dribblers kommen. In der Middle Size League gab es mit dem Spiel zwischen Carpe Noctem und dem 1. RFC Stuttgart eine sehr dynamische Begegnung mit tollen Dribblings und viel Tempo (Endstand: 1:1), die die Hoffnung genährt hat, dass die Dramatik auf den Fußballfeldern sich auch in diesem Jahr zum Ende des Turniers hin wieder deutlich steigern wird.
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Roboter tanzen an beiden Enden der Halle 22 auf dem Messegelände Hannover. Die Choreografien sind allerdings sehr unterschiedlich, ebenso die Tänzer. Während im Bereich der Messestände Industrieroboter auf einer kreisförmigen Tanzfläche ihre Runden drehen, proben auf der gegenüberliegenden Seite der Halle Schülerteams heute noch einmal ihre Auftritte im Rahmen der RoboCup Junior Dance Competition. Liebevoll gestaltete Roboter vollführen da zu fetziger Musik oftmals erstaunlich komplexe Bewegungen in fantasievollen Kulissen. Ihre Konstrukteure und Programmierer stehen zumeist mit auf der Bühne.
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Passt das zusammen? Das Urteil ist gemischt. Nicht alle Aussteller sind glücklich über die Nähe zum RoboCup-Wettbewerb. Firmen, die sich eher im Bereich Prozessautomatisierung engagieren, würden sich in anderen Hallen mit stärkerem Bezug zu Produktion oder Lagerverwaltung wahrscheinlich wohler fühlen. Die verschiedenen Gabelstapler und anderen fahrerlosen Transportsysteme, die in Halle 22 präsentiert werden und beim Roboterballett Pirouetten drehen, sind zwar im Grunde genommen mobile Roboter, werden von ihren Herstellern aber nicht unbedingt so angepriesen. "Wir arbeiten anwendungsorientiert", sagt etwa Maren Mangelsen von der Firma E&K Automation. Es gehe darum, Lösungen für bestimmte Aufgabenstellungen zu entwickeln. Das kann mal ein mobiles System sein, mal ein stationäres oder auch eine Kombination aus beiden.
Andere Aussteller äußern sich ähnlich. Sie befürchten, dass der RoboCup ein aus ihrer Sicht falsches Publikum anlockt, während sich die für sie interessanten Fachbesucher in anderen Hallen tummeln.
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Es gibt aber auch positive Stimmen. Ingo Földvári von National Instruments, neben SEW-Eurodrive und Harting ein Hauptsponsor der RoboCup German Open, ist immer wieder begeistert von der Energie und dem Ideenreichtum, den die RoboCup-Teilnehmer entfalten. "Die Unterstützung solcher Wettbewerbe wie RoboCup ist für uns ein langfristiges Engagement", sagt Földvári. "Wir möchten junge Menschen frühzeitig für Technik interessieren." Es sei für sein Unternehmen daher wichtig, die Unterstützung kontinuierlich zu gewähren, auch wenn die Zeiten mal schlechter sind.
Manche Firmen, die im vergangenen Jahr in der RoboCup-Halle ausgestellt hatten, sind diesmal nicht mehr vertreten, andere sind wiedergekommen, einige zum ersten Mal dabei. Die richtige Mischung scheint noch nicht gefunden zu sein. Das Feld wird wohl auch in den nächsten Jahren noch in Bewegung bleiben, und das ist wahrscheinlich auch ganz gut so.
Mehr und mehr Bewegung gibt es inzwischen auch auf den Spielfeldern. In der Middle Size League kam es heute zu der mittlerweile schon fast klassischen Begegnung zwischen Brainstormers Tribots und dem 1. RFC Stuttgart, die die Stuttgarter Roboter mit eleganten Dribblings 1:0 für sich entscheiden konnten. Beide Teams zeigten sich sehr beweglich, die Roboter verhielten sich insbesondere in der Defensive sehr koordiniert. Auch das Spiel gegen den amtierenden Vizeweltmeister und Vorjahressieger der RoboCup German Open, Tech United, gewann Stuttgart mit 1:0. Dabei war ein wenig Glück im Spiel: Ein Schuss prallte vom Pfosten an einen Tech-United-Spieler und von da ins Tor. Da die Stuttgarter davor schon mehrere Male den Pfosten getroffen hatten und auch sonst beweglicher und energischer wirkten, war es aber verdientes Glück. Tech United hatte bis gestern Probleme mit einer Programmschleife gehabt, die die Bordsysteme der Spieler nacheinander zum Absturz brachte: Nachdem ein Roboter abgestürzt war, nahm ein anderer seine Position ein und tappte in dieselbe Schleifenfalle. Davon war in den heutigen Spielen nichts mehr zu sehen. Für die morgen beginnende Finalrunde muss man auch Tech United weiterhin auf dem Zettel haben.
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In der Standard Robot League sorgt ein Neuling für Überraschungen: Das Nao-Team HTWK von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig hat die Nao-Roboter später bekommen als andere Teams, konnte aber in lediglich sechs Wochen ein Verhalten programmieren, mit dem es die Konkurrenz ganz schön in Bedrängnis bringt. Die Trippelschritte, mit denen die Roboter übers Feld teils laufen, teils rutschen, sehen lustig aus, sind aber sehr effektiv. Wenn die Spieler den Ball erreicht haben, richten sie sich aufs gegnerische Tor aus und marschieren darauf zu. Damit haben sich die Leipziger in ihrer Gruppe auf Platz eins gekickt. Im Moment sieht es so aus, als könnten sie nur noch an B-Human scheitern, die aber in einer anderen Gruppe spielen. Zu einer Begegnung wird es also frühestens in den Finalrunden kommen.
Der Neuling in der Humanoid League hatte weniger Glück. Die WF Wolves kamen im Wettbewerb praktisch gar nicht zum Zug. Das Halbfinalspiel gegen die Darmstadt Dribblers wurde beim Stand von 10:0 in der zweiten Halbzeit abgebrochen. Im zweiten Halbfinale setzte sich NimbRo mit 7:0 gegen FUmanoid durch. Das Team FUmanoid hatte das Spielverhalten der Roboter verbessert, sie liefen schnell, kamen nach Stürzen rasch wieder auf die Beine, brauchten aber zu lange, um sich zum Schuss auszurichten. Es passierte auch immer wieder, dass der Roboter bei der Einnahme der Schussposition den Ball berührte, ohne es zu bemerken, so dass der Tritt ins Leere ging. So kommt es also zur Endspielpaarung NimbRo gegen Darmstadt Dribblers, auch dies mittlerweile ein Klassiker. Beim morgigen Finale dürfte es hoch hergehen.
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Die Nao-Roboter eröffneten am letzten Tag der RoboCup German Open den Reigen der Endspiele, zunächst allerdings als Simulation. In der 3-D Simulation League sind die Spieler nach dem Vorbild des Zweibeiners der französischen Firma Aldebaran Robotics modelliert. Auf einem vom Soccer Server generierten Spielfeld, auf dem auch physikalische Kräfte wie Gravitation oder Reibung simuliert werden, traten die Teams Bold Hearts von der University of Hertfordshire und Scorpius (Universitäten Teheran und Isfahan) gegeneinander an. Die Bewegungen der Spieler waren sehr nahe an denen der realen Naos. Es kam auch ähnlich häufig zu Stürzen. Die Bold Hearts waren aber deutlich schneller, nicht nur beim Laufen, sondern auch bei der Ausrichtung zum Schuss. Viermal trafen sie das Tor, Scorpius gar nicht.
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Das Spielfeld, auf dem sich bald darauf die realen Naos zum Finale versammelten, war deutlich kleiner als in der Simulation. Aber ansonsten glichen sich die Abläufe. Hier standen sich mit B-Human und dem Nao-Team HTWK aus Leipzig zwei Teams gegenüber, die zuvor noch nicht gegeneinander gespielt hatten. Niemand wusste, wie die jeweiligen Strategien sich gegen den unbekannten Gegner bewähren würden. Leipzig war zwar im Sprint klar schneller als Bremen, konnte diesen Vorteil aber nicht nutzen. Im Umgang mit dem Ball fehlte es einfach an Präzision, außerdem konnten die Leipziger nur zwei Spieler aufs Feld bringen, während B-Human in voller Besetzung mit drei Spielern antrat. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor: Bremen gewann am Ende mit 9:0. Das Leipziger Team kann sich aber eigentlich nicht beklagen. Als kompletter Neuling in dieser Liga und mit weniger Vorbereitungszeit als die anderen Teams auf Anhieb Platz zwei zu erreichen, ist ein schöner Erfolg.
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Es stärkt auch die Position derjenigen, die für mehr Standardplattformen beim RoboCup plädieren. Solche für alle verbindlichen oder zumindest verfügbaren Roboter erleichtern neuen Teams den Einstieg in den Wettbewerb, weil sie sich dann nicht groß um Hardware-Fragen kümmern müssen. Auch bei der Middle Size und der Rescue Robot League wird darüber diskutiert, solche Plattformen einzuführen. Es könnte den Input an Ideen und Konzepten, die beim RoboCup einen evolutionären Kampf ums Dasein austragen, verstärken. Gerade in der Middle Size League mit ihrem großen Hardware-Aufwand ist der Einstieg für neue Teams derzeit kaum möglich.
Was es bei den diesjährigen RoboCup German Open auch zu beobachten gab, war der Wechsel etablierter Teams in andere Ligen. So engagiert sich der mehrfache Humanoid-Weltmeister NimbRo jetzt auch in der Liga RoboCup@home. Die Darmstadt Dribblers, die ebenfalls seit langem in der Humanoid League spielen, waren in diesem Jahr erstmals auch in der Rescue Robot League dabei.
Die größte Aufmerksamkeit fand aber das erneute Zusammentreffen dieser beiden Rivalen im Endspiel der Humanoid League. Schon oft haben die Dribblers und NimbRo gegeneinander gespielt. Immer sind die Partien zu Gunsten NimbRos ausgegangen. Immer konnte man den Eindruck haben, dass der Vorsprung nur hauchdünn war. Das war dieses Mal nicht anders. Zwar scheint das Ergebnis von 8:2 eine deutliche Überlegenheit von NimbRo auszudrücken. Doch hinsichtlich Tempo und Genauigkeit der Bewegungen lagen die Darmstädter nicht so weit hinter ihren Gegnern zurück. Durchaus denkbar, dass sie bei einer späteren Analyse des Spiels die entscheidenden Schwachpunkte ausmachen und diese bis zur Weltmeisterschaft Anfang Juli in Graz beheben können. Dann könnte es zu einer Neuauflage dieses Klassikers kommen.
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Die andere klassische Begegnung des Finaltags wurde in der Middle Size League ausgetragen: Brainstormers Tribots gegen 1. RFC Stuttgart. In der Vorrunde waren die beiden schon einmal aufeinander getroffen. Da hatte Stuttgart 1:0 gewonnen. Aber bislang war den Stuttgartern noch nie in einem Finalspiel der Sieg über die Rivalen gelungen. Diese Serie ist jetzt beendet: Die viel schnelleren Roboter aus Stuttgart bezwangen die Brainstormers mit vier Treffern, von denen einige gute Kandidaten für das Tor des Monats hergeben würden. Die Brainstormers trafen kein einziges Mal. Doch sie haben einen Trost: In der 2-D-Simulation gelang ihnen im Finale ein 4:0 über DAInamite von der TU Berlin.
NimbRo kann sich zusätzlich zum Sieg in der Humanoid League über einen zweiten Platz im Wettbewerb RoboCup@home freuen, bei dem das Team in diesem Jahr erstmals mitmachte. Sieger wurden die b-it-bots aus Bonn. Platz drei erreichte Homer von der Universität Koblenz. Das besondere an diesem Roboter: Er verwendet die gleiche Plattform, mit der das Koblenzer Team auch in der Rescue League antrat. Lediglich die Aufsätze wurden je nach Wettbewerb ausgetauscht, was innerhalb weniger Minuten bewerkstelligt werden kann. In der Rescue Robot League reichte das sogar für den ersten Platz.
Bemerkenswert an den diesjährigen RoboCup German Open war das Layout der Halle. Die Spielfelder waren ausgesprochen übersichtlich angeordnet, keine Liga musste den Eindruck haben, an den Rand oder ins Abseits abgedrängt worden zu sein. Auch die Kombination mit Messeständen von Ausstellern ist grundsätzlich eine gute Idee. Welche Firmen und Produkte am besten zum RoboCup und seiner besonderen Atmosphäre passen, muss aber weiter erprobt werden. Die richtige Mischung war in diesem Jahr noch nicht erreicht.
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Der vielleicht bekannteste Roboter der Welt wurde gar nicht weit von hier geboren. Der vom gebürtigen Österreicher Arnold Schwarzenegger verkörperte Terminator ist reine Fiktion. Die Roboter, die seit dem heutigen Montag die Stadthalle Graz bevölkern, keine zehn Kilometer von Schwarzeneggers Geburtsort Thal entfernt, sind dagegen echt: Sie sollen ab Mittwoch im Rahmen der 13. RoboCup-Weltmeisterschaft um Titelehren kämpfen.
Über 2300 Teilnehmer aus 44 Ländern werden zu der Veranstaltung erwartet, die sich mittlerweile zum größten und vielseitigsten Roboterwettbewerb der Welt entwickelt hat. Im Jahr 1997 als reines Fußballturnier gestartet, kamen im Lauf der Jahre ständig neue Disziplinen hinzu, sodass der RoboCup heute eher einer Roboter-Olympiade gleicht. Die verschiedenen Spielklassen mit ihren Unterkategorien und Spezialwettbewerben sind nur noch schwer überschaubar. Neben den Fußballspielen für laufende, fahrende und simulierte Roboter gibt es insbesondere Wettkämpfe für Rettungs- und Haushaltsroboter sowie den Nachwuchswettbewerb RoboCup Junior, der wiederum in mehrere Ligen unterteilt ist.
Das Fußballspiel wurde ursprünglich als einheitliche Testumgebung für mobile, kooperierende autonome Roboter etabliert. Dem liegt die Idee zugrunde, dass die Technologien, die für die Orientierung in der hochdynamischen Umgebung eines Fußballspiels erforderlich sind, sich auch in ganz anderen Situationen als brauchbar erweisen dürften. Die für alle gleichen Spielbedingungen ermöglichen zudem einen Vergleich der verschiedenen Lösungsansätze. Um die Entwicklung voranzutreiben, wurde ein ehrgeiziges Ziel formuliert: Bis zum Jahr 2050 soll ein Team humanoider Roboter den amtierenden menschlichen Fußballweltmeister schlagen.
Fußball steht weiterhin im Mittelpunkt des RoboCup und ist auch für die Zuschauer am attraktivsten. Insbesondere die Middle Size League mit radgetriebenen, komplett autonomen Robotern, die fünf gegen fünf auf einem 12 mal 18 Meter großen Spielfeld gegeneinander antreten, sorgt immer wieder für rasante, packende Begegnungen. Bei den humanoiden, zweibeinigen Robotern geht es etwas langsamer zu, aber kaum weniger spannend. In der Größenklasse bis 60 Zentimeter (kid-size) wird drei gegen drei gespielt, bei den größeren Robotern gibt es Spezialwettbewerbe wie Strafstöße oder Hindernisläufe. Zu beobachten ist hier insbesondere, wie sich die Fähigkeiten der Roboter von Jahr zu Jahr sichtbar verbessern.
Besonderer Aufmerksamkeit wird sich in diesem Jahr die Standard Platform League erfreuen. Hier verwenden alle Teams den gleichen Roboter, den zweibeinigen Nao der französischen Firma Aldebaran Robotics. Im Wettbewerb geht es ausschließlich um dessen Programmierung, an der Hardware darf nichts verändert werden. Die ersten Wettkämpfe mit dem Nao wurden bereits bei der letzten RoboCup-WM in Suzhou ausgetragen, brachten aber in erster Linie die Kinderkrankheiten des Roboters zum Vorschein. Seit Februar/März steht den Teams nun ein neues, verbessertes Modell zur Verfügung, sodass flüssigere Spiele zu erwarten sind. Interessant auch die internationalen Kooperationen, die sich in dieser Liga gebildet haben: Im Team ZaDeAt etwa arbeiten Universitäten aus Südafrika, Deutschland und Österreich zusammen, für das Team CMWrEagle haben sich die US-amerikanische Carnegie Mellon University, Pittsburgh, und die chinesische University of Science and Technology, Hefei, zusammengetan.
Viel Zuspruch findet auch der Wettbewerb RoboCup@home, bei dem sich Roboter in einer Wohnumgebung bewähren müssen. Sie sollen die Standorte verschiedener Gegenstände wie Kühlschrank, Fernseher oder Esstisch lernen, sollen ihre Bediener erkennen und ihnen auf Verlangen bestimmte Gegenstände bringen können. Für die teilnehmenden Teams ist diese Liga besonders attraktiv, weil sie lediglich einen Roboter benötigen. Der stärkere Anwendungsbezug mag auch die Einwerbung finanzieller Unterstützung erleichtern.
Der Wettkampf selbst wird aber auch in dieser Liga nicht leicht. Dafür haben der lokale Organisator Sven Olufs und seine Mitarbeiter gesorgt. "Wir haben hier eine komplette Wohnung errichtet, mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Flur, Küche und Bad", erläutert der Informatiker von der TU Wien beim Rundgang durch die Räume. Es gibt Türen, die von den Robotern geöffnet werden müssen, und enge Durchgänge. Besonders stolz ist Olufs auf den Spiegel im Schlafzimmer. Wie werden die Roboter der 19 teilnehmenden Teams wohl mit diesem Hindernis umgehen? Werden sie von ihrem eigenen Spiegelbild so fasziniert sein, dass sie alles andere um sich herum vergessen? Werden sie vor Schreck erstarren und einen Computerabsturz erleiden? Oder werden sie mit Höchstgeschwindigkeit davon eilen?
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In der Stadthalle Graz waren die Teilnehmer der 13. RoboCup-Weltmeisterschaft am heutigen Dienstag weiter damit beschäftigt, ihre Roboter zusammenzubauen, zu kalibrieren und für das morgen offiziell beginnende Turnier fit zu machen. Vereinzelt waren dabei immer wieder Roboter in Bewegung zu sehen. Auf den Feldern der Standard Platform League zeigten manche Nao-Roboter erstaunlich sicheres Laufverhalten, unternahmen erste Kickversuche und steigerten die Erwartungen an die ersten Spiele, die morgen um 10:30 Uhr angepfiffen werden. Gerade in dieser Liga, in der es ausschließlich um die Programmierung der für alle Teams gleichen Hardware geht, herrscht große Neugier, was für Programme die verschiedenen Teams wohl entwickelt haben.
Beim vierbeinigen Vorgänger des Nao, dem Roboter Aibo, hatte es äußerst individuelle Ansätze gegeben. Unvergessen ist zum Beispiel die unorthodoxe Gangart, die das Team rUNSWift von der australischen University of New South Wales für die Weltmeisterschaft 2000 entwickelt hatte: Die Roboter liefen nicht, wie ursprünglich vorgesehen, auf den Pfoten, sondern knickten die Vorderbeine ab und robbten sich gewissermaßen auf den Unterschenkeln vorwärts. Neben der höheren Geschwindigkeit ermöglichte das eine bessere Ballkontrolle und katapultierte die Australier auf den ersten Platz. Da der Nao heute in einem vergleichbaren Entwicklungsstadium ist wie der Aibo damals, gibt es eine gute Chance für erneute Überraschungen.
Der Charme des RoboCup besteht unter anderem darin, dass er sich mit dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft bis zum Jahr 2050 ein wirklich nutzloses Ziel gesetzt hat. Doch die Technologien, die auf dem Weg zur echten Weltmeisterschaft noch entwickelt werden, kommen vielfältigen anderen Anwendungen zu Gute. Um diese Entwicklungen nicht vollkommen dem Zufall zu überlassen, gibt es neben dem Fußballspiel noch andere, stärker anwendungsorientierte Wettbewerbe. Ein besonderes Augenmerk legen die Organisatoren der diesjährigen RoboCup-WM auf die Rescue League, den Wettbewerb für Rettungsroboter.
In dieser Liga werden die Roboter durch eine Arena geschickt, die die Anforderungen simuliert, die sich etwa nach einem Erdbeben in einem Gebäude ergeben können. Es ist der einzige Wettbewerb, bei dem Fernsteuerung zugelassen ist, allerdings nur für bestimmte Bereiche der Arena. Es geht darum, menschliche Opfer zu finden, die durch Puppen dargestellt werden, und Warnschilder zu erkennen. Mit autonomen Fähigkeiten lässt sich in jedem Fall punkten, etwa bei der Erstellung von Umgebungskarten.
Bei einer Besprechung mit den teilnehmenden Teams erläuterte Wettbewerbsleiter Adam Jacoff vom US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST), wie Rettungskräfte solche Informationen dafür nutzen können, um sich gezielt durch Wände zu brechen und so auf kürzestem Weg zu den Opfern zu gelangen. Jacoff erläuterte auch die neuen Aufgaben beim diesjährigen Wettbewerb. Dazu zählt eine "Radio Drop Out Zone", in der der Verlust der Funkverbindung simuliert wird. Der Roboter muss autonom durch die Zone navigieren, die versteckten Opfer lokalisieren und die Informationen an den Operator übermitteln, sobald die Funkverbindung wieder besteht.
Bei der "Manipulation Challenge" geht es darum, blaue Würfel verschiedener Größe zu greifen und durch Löcher in der Wand zu den dort befindlichen Opfern zu reichen. "Diese Würfel symbolisieren Getränke, Nahrung oder auch ein Funkgerät", so Jacoff. Die Frage eines Teilnehmers, ob man stattdessen auch eine Flasche reichen könnte, bejahte Jacoff. "Sie muss aber gefüllt sein", fügte er hinzu. Eine besondere Schwierigkeit stellt der unebene Untergrund dar, der für unvorhersehbare Ausrichtungen des Roboters und damit auch des Manipulators sorgt
Neben dem Wettbewerb für Rettungsroboter soll es am Donnerstagnachmittag auch eine öffentliche Demonstration geben, bei der professionelle Rettungskräfte auf dem Platz hinter der Stadthalle einen Probeeinsatz mit Robotern durchführen. Am Freitag und Samstag haben Rettungsprofis von 8 bis 10 Uhr zudem die Möglichkeit, selbst einmal Roboter durch die Rescue Arena zu steuern. Sowohl bei der Rettungsdemo als auch in der Arena sollen außerdem fliegende Roboter zum Einsatz kommen. "Flugroboter sind bei Rettungskräften sehr begehrt", sagte Jacoff. "Sie müssen aber leicht steuerbar sein und über unterstützende Funktionen verfügen, also zum Beispiel automatisch ihre Position über einem bestimmten Punkt halten können."
Bei der Demo am Donnerstag soll ein Quadrokopter der Firma Microdrones nach einem simulierten Feuer die Lage auf dem Dach der Stadthalle erkunden. Voraussetzung ist allerdings, dass der Wind nicht zu stark ist und es nicht regnet. In der Halle ist es einfacher. Da wird das Team der Jacobs University Bremen einen Airrobot über die Rescue Arena steuern.
Am Regen könnte auch ein anderer Höhepunkt des Turniers scheitern: die Spiele der "Human League". Eine E-Mail auf der RoboCup-Mailingliste vor ein paar Wochen hatte angeregt, die Tradition des menschlichen Kickens im Rahmen des RoboCup fortzusetzen – und fand enorme Resonanz. Zuletzt waren es zwölf Teams mit jeweils zehn Spielern, die ab Mittwochaabend auf einem nahe gelegenen Rasenplatz den Robotern zeigen wollen, was Doppelpässe und Hackentricks sind. Allerdings hat es auch heute zwischendurch wieder wie aus Kübeln geschüttet. Ob der Platz bespielbar ist, ist derzeit noch ungewiss.
In der Middle Size League hat es am Dienstag bereits den ersten Wettbewerb gegeben. In der Technical Challenge ging es darum, einen beliebig gemusterten Ball zu finden, mit ihm zu dribbeln und möglichst ins Tor zu befördern. Üblicherweise wird beim RoboCup mit orangefarbenen Bällen gespielt. Die Erkennung anderer Bälle ist noch zu unsicher, um sie in regulären Spielen einzusetzen. Bei der Challenge kam der amtierende Weltmeister Cambada von der portugiesischen Universität Aveiro am besten mit der Aufgabe zurecht, gefolgt vom 1. RFC Stuttgart und dem Grazer Team Mostly Harmless.
Die Technical Challenges haben für die Teams große Bedeutung, da hierbei oft wissenschaftlich interessante Verfahren erprobt werden. Für die Zuschauer wird es aber spannender, wenn die orangenen Bälle wieder auf dem Platz liegen. Das wird in der Middle Size League Mittwoch ab 9 Uhr der Fall sein, in der Humanoid League sogar schon ab 8 Uhr.
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Wann immer die RoboCup-WM in den vergangenen Jahren in Asien ausgetragen wurde, war schon die Eröffnungszeremonie ein besonderes Highlight: Mehrere hochrangige Persönlichkeiten stellten sich auf die Bühne und schnitten gleichzeitig ein rotes Band durch. Die Organisatoren der diesjährigen Weltmeisterschaft in Graz haben sich von dieser Tradition inspirieren lassen und konnten sie ein Stück weiterentwickeln. Bei der heutigen offiziellen Eröffnung durchschnitten fünf von hochrangigen Persönlichkeiten gesteuerte Roboter das – allerdings nicht rote – Band.
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Die Roboter-WM in Graz ist eröffnet.
Drei der Ehrengäste waren zuvor mit einem autonomen Fahrzeug von der Universität zur Stadthalle chauffiert worden. Der Wagen "Lux" der Hamburger Firma Ibeo hatte vor zwei Jahren bereits an der Darpa Urban Challenge teilgenommen, einem Wettbewerb des US-Militärs für autonome Fahrzeuge, die sich damals im fließenden Verkehr in einer städtischen Umgebung bewähren mussten. Jetzt war die etwa einen Kilometer lange Strecke zur Halle aus Sicherheitsgründen von der Polizei abgesperrt, auf dem Beifahrersitz saß ein Techniker, der Lux notfalls hätte stoppen können. TU-Rektor Hans Sünkel, Wissenschafts-Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder und Bürgermeister Siegfried Nagl stiegen recht entspannt aus dem Wagen.
Während der Zeremonie kam es zu einer kleinen Panne, als der von Hans Sünkel gesteuerte humanoide Roboter der Darmstadt Dribblers vorzeitig das Band durchtrennte. Aber eigentlich passte das besser zu der Veranstaltung als eine perfekt inszenierte Show. Schließlich sind auch die Roboter, die bis Sonntag um Titelehren kämpfen, alles andere als perfekt. Insbesondere in den ersten Tagen des Turniers läuft vieles noch nicht rund und zeigen sich allerlei Macken, die nach und nach glatt gebügelt werden müssen.
Bei den ersten Spielen der kleinen (kid-size) humanoiden Roboter haben sich gleichwohl die ersten Teams bereits Favoritenstatus erkämpft: Sowohl FUmanoid (FU Berlin) als auch NimbRo (Uni Bonn) und die Darmstadt Dribblers gewannen jeweils mit 10:0. Auch das japanische Team CIT Brains kickte sich mit einem 9:0 in die Spitzengruppe.
Neben den kleinen Robotern für die Kid-Size-Klasse bis 60 Zentimeter Körpergröße haben die Japaner vom Chiba Institute of Technology auch einen Teen-Size-Roboter mitgebracht. Der trat heute im Strafstoßwettbewerb gegen NimbRo an. Weil diese großen Roboter durch Stürze stark beschädigt werden können, gibt es noch keine regulären Spiele. Stattdessen hat jedes Team fünf Schüsse aufs Tor. Allerdings muss der angreifende Spieler zunächst zum hinter ihm liegenden Ball laufen und mindestens bis zur Mittellinie dribbeln, bevor er schießen darf.
NimbRo hatte bereits bei der letzten RoboCup-WM einen Spieler, der sich als Torwart auf den Boden werfen kann, ohne Schaden zu nehmen. Diesmal kam ein neu konstruierter Roboter mit stärkeren Motoren zum Einsatz, der zunächst jedoch übermotiviert wirkte und sich zu früh auf den Boden warf. Das gab CIT Brains die Chance, in Führung zu gehen. Aber auch der japanische Roboter, der ständig seltsame Geräusche wie ein Mobiltelefon von sich gab, war nicht in Topform. Mit dem Ergebnis von 2:2 konnten am Ende beide Teams zufrieden sein. Die Technoklänge des CIT-Brains-Roboters verraten den menschlichen Betreuern übrigens etwas über sein Innenleben: Je nachdem, ob er den Ball gefunden oder wieder verloren hat oder zu ihm hinläuft, schnarrt und dudelt er unterschiedlich.
Obwohl die Performance noch verbesserungsbedürftig ist, dürften NimbRo und CIT Brains auch in der Teen-Size-Klasse zu den Favoriten zählen. Das zeigt der Vergleich mit den danach angetretenen Robotern von Robo Erectus (Singapur) und Tsinghua Hephaestus (Peking). Robo Erectus hat zwar eine imposante Figur, drohte aber bereits nach wenigen Schritten immer wieder umzufallen, musste aufgefangen werden und vergab dadurch seine Chancen als Angreifer. Der kleinere chinesische Roboter lief stabiler und zielstrebiger zum Ball, der auch tatsächlich mal über die Torlinie rollte. Dabei war aber offensichtlich ein beachtliches Quentchen Glück im Spiel. Gegen NimbRo oder CIT Brains wird das kaum reichen.
Wer als Zuschauer nur diese holprigen Gehversuche sieht, könnte die Bemerkungen, die Ashitey Trebi-Ollennu in seinem heutigen Gastvortrag zum RoboCup machte, als pure Höflichkeit und maßlos übertrieben empfinden. Der Mitarbeiter des Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde Nasa sprach über die Erkundung des Mars mithilfe von Robotern und bescheinigte seinen Zuhörern: "Sie schreiben mit dem RoboCup gerade Robotergeschichte." Er ist überzeugt, dass dieser Wettbewerb die Technologie entscheidend voranbringen wird.
Davon geht selbstverständlich auch Manuela Veloso aus, die gegenwärtige Präsidentin der International RoboCup Federation. Bei der Eröffnungspressekonferenz hob die Professorin von der renommierten Carnegie Mellon University noch einmal hervor, dass die Roboter in diesem Turnier durchweg autonom agierten. Die Forschung stehe im Mittelpunkt, es sei weltweit die größte Veranstaltung dieser Art. Leider finde sie das in Presseberichten über den RoboCup zumeist nicht in dieser Deutlichkeit wieder.
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Hat eigentlich schon mal jemand darauf hingewiesen, was für ein toller Veranstaltungsort Graz für den RoboCup ist? Klein genug, um das Roboterturnier richtig groß herauszubringen, groß genug, um für reichlich Publikum zu sorgen. Außerdem bietet Europas Kulturhauptstadt von 2003 schöne Gassen und Parks für ausgedehnte Spaziergänge. Dabei trifft man nicht nur an jeder Straßenecke auf RoboCup-Teilnehmer, sondern kann auch überraschende Entdeckungen machen – etwa die mit seltsamen Ornamenten verzierte Stahlplatte auf dem Schlossberg, auf der ein Schweißroboter eine akustische Botschaft für die Raumstation Mir visualisiert hat.
Die Akteure der diesjährigen RoboCup-WM werden wohl kaum ein ähnliches Monument hinterlassen. Doch aös große Technikinszenierung steht die Veranstaltung in einer guten Tradition. Bislang entwickelt sich der Wettbewerb auch sehr gut. Am heutigen Donnerstag sorgten viele Schulklassen und Kindergruppen, die durch die Hallen geführt wurden, für die nötige Turnieratmosphäre. Vor der Halle inszenierte die Grazer Berufsfeuerwehr einen Rettungseinsatz, bei dem ein Flugroboter und ein Bodenroboter für Unterstützung sorgten. Noch seien bei der Feuerwehr keine Roboter im Einsatz, sagte Heimo Krajnz von der Grazer Feuerwehr. Dazu seien sie derzeit noch zu teuer. Es gebe aber enge Kontakte zwischen Forschern und den Rettungskräften, um möglichst bald zu einsatztauglichen und bezahlbaren Geräten zu kommen, die im Ernstfall helfen können, rascher einen Überblick über die Lage zu bekommen.
In der nahen Zukunft werden solche Rettungsroboter mehr und mehr mit autonomen Funktionen ausgestattet werden. Alexander Kleiner von der Universität Freiburg nannte als Beispiel die automatische Erstellung von Umgebungskarten, die den Feuerwehrleuten die Orientierung in einem von Rauch erfüllten Gebäude erleichtern können. Die Produktion solcher Karten in Echtzeit durch Roboter ist ein zentrales Thema in der RoboCup Rescue League. Deren Wettkämpfe werden nicht nur mit realen Robotern ausgetragen, sondern auch mit simulierten.
Das berührt einen Schwachpunkt der diesjährigen RoboCup-WM: Die Simulationsligen, auch die Fußballsimulationen, sind in entlegenen Winkeln der Hallen versteckt. Die Leinwände, auf die das Spielgeschehen projiziert wird, sind so aufgestellt, dass die Besucher zunächst nur die Rückseite sehen. Zuschauer können daher nicht einmal durch die Bilder angelockt werden. Diese Bereiche finden nur diejenigen, die gezielt danach suchen, und auch das nur mit Mühe. Es ist nicht das erste Mal, dass die Simulationen bei einem RoboCup-Turnier im Abseits landen. Besonders extrem war es bei der Weltmeisterschaft 2007 in Atlanta, als die Simulationsligen in einem kilometerweit entfernten Gebäude praktisch unter sich blieben.
Wahrscheinlich würde niemand unter den RoboCup-Teilnehmern die Bedeutung von Simulationen bestreiten. Lernverfahren, kooperatives Verhalten oder Spielstrategien können hier ohne den Verschleiß teurer Hardware erprobt werden, bevor sie für reale Roboter optimiert werden. Besonders anschaulich ist die Verbindung in der 3-D-Fußballsimulation, die als Spieler virtuelle Modelle des Nao-Roboters verwendet. Die wiederum kicken in der entgegengesetzten Ecke der Halle als reale Spieler aus Plastik und Metall. Ein direkter Vergleich von Simulation und Realität ist für die Zuschauer dadurch nicht möglich, obwohl er spannend wäre. Selbst da, wo virtuelle und materielle Realität direkt aufeinander treffen, bleibt das Geschehen seltsam unaufgeregt. Im Wettbewerb der Mixed Reality bewegen sich kleine Roboter auf einem virtuellen Spielfeld und spielen mit einem virtuellen Ball. Sie bewegen sich dafür auf einem waagerecht liegenden Monitor, der Spielfeld und Ball projiziert.
Mit den Robotern versucht der Mensch, sich selbst nachzubauen und dadurch besser zu verstehen. Diesen Aspekt der Robotik werden die meisten Zuschauer und Teilnehmer eines RoboCup-Turniers schon selbst erlebt haben, etwa wenn sie bei Aktionen auf dem Spielfeld darüber nachgedacht haben, wie sie sich selbst eigentlich auf einem Fußballfeld orientieren, wie sie den Ball erkennen und woher sie wissen, was in einer bestimmten Situation zu tun ist. Roboterfußball ist experimentelle Anthropologie. Aber obwohl die damit verbundene Faszination ständig präsent und spürbar ist, ist sie nur schwer zu greifen.
Den psychologischen und kulturellen Dimensionen der Robotik ist auch der Berliner Filmemacher Kolja Raschke auf der Spur. Er interessiert sich insbesondere für humanoide Roboter und hat das Team der Darmstadt Dribblers zu dieser WM begleitet, um Material für einen Dokumentarfilm zu sammeln. Roboter sieht er als Spiegelbilder des Menschen und stellt sie in eine lange Tradition, die bereits mit den Höhlenmalereien oder womöglich noch früher beginnt. "Wenn die Dribblers ihre Roboter getestet haben, reden sie kurz darüber, dann stürzen alle an ihre Laptops und machen da irgendwas", sagt Raschke und in seiner Stimme mischen sich Begeisterung und Verzweiflung. "Was genau in so einem Moment passiert, ist unglaublich schwer einzufangen."
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Die RoboCup-WM sei die größte Roboterveranstaltung der Welt, hatte RoboCup-Präsidentin Manuela Veloso bei der offiziellen Eröffnung des diesjährigen Turniers am vergangenen Mittwoch betont. Mit etwa 2300 Teilnehmern sei allerdings auch die obere Grenze des Wachstums erreicht. Deshalb soll es künftig Beschränkungen geben. "Pro Liga wird es in Zukunft nicht mehr als 24 Teams geben", betonte die Wissenschaftlerin. "Alle Teams müssen sich für die Teilnahme qualifizieren." Das Wachstum wird daher zukünftig stärker in den Regionen stattfinden, etwa bei Regionalturnieren wie den RoboCup German Open, die praktisch eine Europameisterschaft sind, oder Landeswettkämpfen. Hier eröffnen sich auch inhaltlich neue Perspektiven. So gab es bei den Iran Open im vergangenen April einen eigenen Wettbewerb für Roboter zur Minensuche und -beseitigung, an dem allein über 60 Teams teilnahmen.
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Das größte zahlenmäßige Wachstum gibt es indessen in den Juniorligen. Mehrere zehntausend Schülerinnen und Schüler weltweit sind mittlerweile in die RoboCup-Aktivitäten eingebunden. Nach Graz sind Teams aus 25 Nationen gekommen und haben nach der gestrigen lautstarken Party am heutigen Freitag ihre Wettbewerbe fortgesetzt. Die finden in den Bereichen Soccer, Rescue und Dance statt. Dabei sind die Tanzdarbietungen, bei denen es um die Erarbeitung einer Choreographie mit Robotern geht, für die Zuschauer am attraktivsten. Aber auch ein Blick auf die Fußballspiele kann sich lohnen, die in diesem Jahr auch bei den Junioren erstmals ohne Bande gespielt werden. Der Ball kann also ins Aus gehen – was er erwartungsgemäß auch häufig tut.
Es gehört zu den Grundprinzipien des RoboCup, die Spielbedingungen regelmäßig zu erschweren. Schließlich geht es darum, die Entwicklung der Technologie voranzutreiben. Die Wissenschaft steht im Mittelpunkt – was von Repräsentanten des RoboCup stets betont, von anderen Wissenschaftlern dagegen immer wieder bezweifelt wird. Kritiker der Veranstaltung befürchten, dass ernsthafte Forschung hier dem oberflächlichen Spektakel geopfert wird. Die fürs Fußballspiel entwickelten Technologien und Algorithmen seien nur von geringer Bedeutung für andere Anwendungsszenarien.
RoboCup-Teilnehmer halten dem entgegen, dass auch auf konventionelleren wissenschaftlichen Konferenzen häufig Forschungsergebnisse präsentiert werden, die danach in den Archiven verstauben. Schön formulierte Algorithmen seien zudem nur von geringem Wert, wenn sie Härtetests wie bei diesem Turnier, wo sie eine Woche lang im Wettbewerb mit anderen zuverlässig funktionieren müssen, nicht überstehen. Ohnehin lasse sich die wissenschaftliche Wirkung einer solchen, sehr langfristig angelegten Veranstaltung nicht quantifizieren. Die Teilnehmer und Organisatoren des RoboCup sind sich jedoch durchaus bewusst, dass der sportliche Ehrgeiz dazu führen kann, auf einfache, schnell realisierbare Lösungen zu setzen, die die Forschung nicht unbedingt voranbringen. Das empfindliche Gleichgewicht zwischen Wettbewerb und Kooperation, Turniererfolg und wissenschaftlichem Fortschritt muss immer wieder neu austariert werden.
Die damit verbundenen Fragen sind Thema eines Workshops zu Roboter- und KI-Wettbewerben, der gleich nach der RoboCup-WM am 12. Juli im kalifornischen Pasadena im Rahmen der Konferenz IJCAI stattfindet. Dort wird Martin Lauer vom Team der Brainstormers eine positive Bilanz der langjährigen RoboCup-Teilnahme ziehen. Es seien grundlegend neue Verfahren zur Selbstlokalisierung und zur Abschätzung der Positionen und Bewegungen von Objekten entwickelt und zu einer Theorie der Roboterwahrnehmung verdichtet worden, schreibt er in dem gemeinsam mit Martin Riedmiller verfassten Tagungsbeitrag (PDF-Datei).
Lernverfahren, die auf dem Fußballfeld erprobt wurden, könnten ebensogut bei der Steuerung eines autonomen Fahrzeugs oder der Planung komplexer Arbeitsabläufe in Fabriken zum Einsatz kommen. Die beiden RoboCup-Veteranen vergleichen Roboterfußball mit Kooperationen zwischen Universitäten und Industriepartnern: Die zunächst auf konkrete Anwendungen zielenden Forschungen lassen sich mit zusätzlichem Aufwand auf ein abstrakteres und theoretischeres Niveau heben und finden auf diese Weise Eingang in die wissenschaftliche Literatur.
Im Unterschied zu Industriepartnerschaften gibt es beim RoboCup allerdings keine Einschränkungen durch Patentierungsverfahren und Verschwiegenheitsabkommen. Offenheit und Transparenz sind die großen Stärken des RoboCup. Nach dem Turnier werden Programmcodes und Konstruktionspläne zugänglich gemacht, um allen Teams das Anknüpfen an den erreichten Erkenntnisstand zu ermöglichen und auf höherem Niveau erneut in den Wettbewerb einzusteigen. Die Wettkampfregeln und ihre kontinuierliche Anpassung an den Stand der Technik sind Gegenstand ständiger Diskussion in der Forschergemeinde.
Mit dieser Philosophie hat sich der RoboCup zum derzeit größten wissenschaftlichen Roboterwettbewerb der Welt entwickelt, ist aber bei weitem nicht der einzige. Die ebenfalls jährlich ausgetragenen Turniere der Fira (Federation of International Robot-soccer Associations) sind zwar hinsichtlich der Teilnehmerzahl viel kleiner und stellen in weiten Teilen auch technologisch keine ernsthafte Konkurrenz zum RoboCup dar. Humanoide, zweibeinige Roboter müssen bei den Fira-Turnieren jedoch häufig anspruchsvollere Aufgaben bewältigen als beim RoboCup.
So bemängelt Jacky Baltes von der University of Manitoba, der die Zweibeiner-Wettbewerbe bei beiden Organisationen leitet, dass die Konzentration aufs Fußballspiel beim RoboCup eher zu sehr spezifischen technischen Lösungen führe. In einem gemeinsam mit vier anderen Autoren erarbeiteten Workshop-Beitrag (PDF-Datei) beschreibt er, wie bei der Fira größerer Wert auf Robustheit und Vielseitigkeit der Roboter gelegt wird. So müssen die Roboter – teilweise mit Gewichten belastet – über unebenes Gelände laufen und die Verlagerung ihres Schwerpunktes ausgleichen können. Bei der nächsten Fira-WM Mitte August in Korea sollen die Roboter erstmals auch eine Kletterwand erklimmen, wofür eine sorgfältige Koordination von Armen und Beinen erforderlich ist.
So trägt auch der Wettbewerb der Wettbewerbe untereinander dazu bei, dass die Forschung nicht stillsteht. Beim RoboCup bieten im Übrigen die Spezialwettbewerbe, die Technical Challenges, Möglichkeiten, sich auf Forschungsfragen zu konzentrieren, die fürs Fußballspiel möglicherweise noch keine Vorteile bringen, gleichwohl interessant sind. So hat das Team 1. RFC Stuttgart die frei wählbare Free Challenge in der Middle Size League mit einem System gewonnen, das in Echtzeit den Vergleich des von den Robotern entwickelten Weltbildes mit dem tatsächlichen Spielgeschehen erlaubt. Hierfür wird eine Kamera am Spielfeldrand vom Server des Roboterteams gesteuert, wo die Sensordaten der einzelnen Roboter zu einem Modell des Zustandes des Spielfelds zusammengefügt werden. Dieses Modell wiederum steuert die Blickrichtung der Kamera, deren Bilder mit denen des Modells auf einem Monitor übereinander gelegt werden.
Eine interessante neue Technical Challenge bei den humanoiden Robotern ist der Einwurf. Den Darmstadt Dribblers gelang heute ein recht guter einhändiger Einwurf mit einem dreifingrigen Greifer. Der Roboter des Teams NimbRo packte den Ball dagegen mit beiden Armen, zeigte dabei eine größere Sicherheit und warf ihn auch weiter. Der Roboter von CIT Brains bekam den Ball erst nach mehreren Anläufen zu fassen, schaffte dann aber ebenfalls einen imposanten Wurf fast über die gesamte Diagonale des Spielfelds. Die Auswertung dieses Wettbewerbs war bei Redaktionsschluss noch im Gange. Die Ergebnisse der Humanoid League wurden aber in den letzten Tagen im Internet zumeist recht zeitnah veröffentlicht.
Bilderserie : http://www.heise.de/bilderstrecke/665/nt5228f1 (http://www.heise.de/bilderstrecke/665/nt5228f1)
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„Was ist mit Bob?“ Immer wieder ist während des Viertelfinalspiels der FUmanoids gegen das taiwanesische Team aiRobot diese aufgeregte Frage zu hören. Und immer wieder die ernüchternde Antwort: „Bob ist tot.“
Halb so schlimm. Bob ist ein Roboter und „tot“ bedeutet in diesem Fall, dass die WLAN-Verbindung zusammengebrochen oder der Computer abgestürzt ist. Das kann passieren, wenn der Roboter hinfällt und den Sturz nicht abfedern kann. Der Neustart braucht nur etwa zehn Sekunden, dann lebt Bob wieder und kann weitere Tore schießen. In diesem Spiel waren es sieben, bei zwei Gegentreffern.
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Viertelfinale in der Humanoid League: Hier ist FUmanoid-Spieler Bob noch quicklebendig und schaut zu, wie sein Mitspieler gerade eine Chance gegen die aiRobots verdaddelt.
Ernster war dagegen die Nachricht, die Franz Wotawa, einer der beiden Cheforganisatoren der RoboCup-WM, gestern abend beim traditionellen Festbankett verkündete: Der Verdacht einer Infektion eines Turnierteilnehmers mit dem „Schweinegrippevirus“ A/H1N1 hatte sich bestätigt. Das betroffene Team aus Singapur war isoliert und unter medizinische Beobachtung gestellt worden. Den ganzen Tag hatten die Organisatoren gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden über das weitere Vorgehen beraten und sich entschlossen, die Veranstaltung fortzusetzen. Auf Flugblättern, die heute auch überall herumliegen und an Wände geheftet sind, informieren sie sehr sachlich über die Symptome, auf die man achten sollte, die Infektionsrisiken und die Möglichkeiten, sie zu minimieren.
Die RoboCup-Gemeinde hat die Nachricht sehr gelassen aufgenommen. Bislang ist nicht bekannt, dass ein Team abgereist wäre. Einige Teilnehmer, insbesondere aus asiatischen Ländern, haben sich lediglich entschlossen, einen Mundschutz zu tragen.
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Wegen eines geplatzten Akkus fahren wir noch lange nicht nach Hause: Mitglieder des iranischen Teams MRL machen den Roboter in wenigen Sekunden wieder fit.
Einen größeren Schreck löste dagegen heute vormittag ein lauter Knall während eines Spiels der Middle Size League aus. Ein Akku auf einem Roboter des iranischen Teams MRL war explodiert. Aber auch hier große Gelassenheit: Der Roboter wurde aus dem Spiel genommen, am Spielfeldrand behandelt, während unterdessen ein anderer Roboter den spielentscheidenden Führungstreffer im Spiel gegen Carpe Noctem aus Kassel erzielte.
Für Carpe Noctem könnte es damit eng werden. Zu den Favoriten in dieser Liga zählen weiterhin die Teams 1. RFC Stuttgart, Sieger der letzten RoboCup German Open, der amtierende Weltmeister Cambada aus Portugal sowie das niederländische Team Tech United, das übrigens auf seiner Homepage Livestreams von den Spielfeldern der Middle Size League bereitstellt.
Ohnehin sei an dieser Stelle auf die Homepages der Teams verwiesen, wo viele Blogs geführt werden, die ausführlicher und detaillierter über das Geschehen in den einzelnen Ligen berichtet wird, als es im Newsticker möglich ist.
Ein Höhepunkt des heutigen, vorletzten Turniertages wird um 15 Uhr – also jetzt – das Halbfinale der Humanoid League zwischen Darmstadt Dribblers und NimbRo sein -- ein RoboCup-Klassiker. Bislang haben die Dribblers gegen dieses Team immer verloren. Diesmal scheinen sie in Topform zu sein, haben viele Vorrundenspiele und auch das Viertelfinale vorzeitig mit 10:0 gewonnen. Wird es ihnen gelingen, den Bann zu brechen? Nun, der Ball ist rund und wichtig ist auf'm Platz – auch beim Roboterfußball. Wir bleiben dran.
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Bei der 13. RoboCup-Weltmeisterschaft, die heute in Graz zu Ende gegangen ist, können sich mehrere deutsche Teams über gute Platzierungen freuen. So bezwangen in der Humanoid League die Kid-Size-Spieler der Darmstadt Dribblers ihren Gegner FUmanoid klar mit 11:1.
(http://www.heise.de/bilder/141596/1/0)
Bei den Teen-Size-Robotern konnte sich NimbRo gegen die CIT Brains mit 2:0 durchsetzen. Wie im vergangenen Jahr war das zum großen Teil den Torwartqualitäten des NimbRo-Roboters zu verdanken, der sich immer noch als einziger in dieser Spielklasse schnell auf den Boden werfen kann, ohne Schaden zu nehmen.
In der Standard Platform League, die mit den humanoiden Nao-Robotern spielt, siegte das Team B-Human von der Universität Bremen souverän mit 5:0 über die Northern Bites vom Bowdoin College in Maine. Eine spannendere Begegnung gab es zuvor im Halbfinale. Dort gaben sich die Nao Devils den Northern Bites erst geschlagen, nachdem ein Strafstoß fünf Sekunden schneller ausgeführt worden war. Dafür hatten sie im Spiel um den dritten Platz mit dem Team Austin Villa aus Texas dann keine großen Probleme.
In der Middle Size League kann sich der 1. RFC Stuttgart über den ersten Weltmeistertitel freuen. Die dribbelstarken Roboter setzten sich mit ihrer sicheren und schön anzusehenden Ballkontrolle gegen das niederländische Team Tech United aus Eindhoven durch, das den Ball nur einmal im Stuttgarter Tor versenken konnte. Stuttgart dagegen traf viermal.
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Das Team NimbRo nahm in diesem Jahr erstmals auch am Wettbewerb der Liga RoboCup@home für Haushaltsroboter teil, erreichte hier mit zwei kooperierenden Robotern auf Anhieb den dritten Platz und gewann den Innovation Award. Vor ihnen lagen nur der Vorjahresweltmeister eR@sers aus Japan sowie der diesjährige Gewinner b-it-bots von der Bonn-Rhein-Sieg Universität für angewandte Wissenschaften.
Eine der spannendsten Begegnungen fand jedoch in der 2-D-Simulationsliga statt. Hier traf das chinesische Team Wright Eagle auf HELIOS vom National Institute of Advanced Industrial Science and Technology in Japan. HELIOS war über das doppelte K.O.-System ins Finale gekommen. Dieses System soll "vorgezogene Finale" verhindern und starken Teams, die in den K.O.-Spielen auf andere starke Teams treffen und verlieren, eine zweite Chance geben. Tatsächlich war HELIOS bereits im Halbfinale auf Wright Eagle getroffen und mit 0:1 unterlegen, hatte sich dann aber erfolgreich durch die Trostrunde gekämpft. Jetzt standen sich die Softwareagenten beider Teams erneut gegenüber. Diesmal gewann HELIOS mit 4:1. Wenn der Gewinner der Trostrunde das Finale gewinnt, sehen die Regeln aber ein zweites Finalspiel vor, das unmittelbar im Anschluss stattfand. Diesmal setzte sich wieder Wright Eagle mit 2:1 durch und konnte neben dem Weltmeistertitel den Dank der Zuschauer für ein packendes Finale entgegennehmen.
Als traditioneller Abschluss des Turniers spielten dann wieder Trustees der RoboCup Federation gegen das Siegerteam der Middle Size League und gewannen. Es schien aber so, als mussten sie sich etwas mehr anstrengen als beim letzten Mal.
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Die nächsten offenen deutschen Meisterschaften für Fußball-, Rettungs- und Serviceroboter, die RoboCup German Open, werden vom 15. bis 18. April 2010 in Magdeburg ausgetragen. Auf dem dortigen Messegelände, das bereits viermal Austragungsort für Qualifikationsturniere im Rahmen des Nachwuchswettbewerbs RoboCup Junior war, sollen sich dann insgesamt etwa 1000 Teilnehmer zum bislang größten nationalen RoboCup-Turnier versammeln. In den vergangenen drei Jahren war die Veranstaltung auf der Hannover Messe beheimatet.
Die RoboCup German Open werden seit 2001 jährlich veranstaltet. Der Wettbewerb ist offen für ausländische Teams und hatte daher von Anfang an weniger den Charakter einer deutschen als einer Europameisterschaft. Hinsichtlich der Teilnehmerzahlen werden die RoboCup German Open nur noch von der RoboCup-Weltmeisterschaft übertroffen. Offene RoboCup-Turniere werden in der Regel zwei bis drei Monate vor der Weltmeisterschaft in verschiedenen Regionen weltweit ausgetragen, um den Teams rechtzeitig vor diesem jährlichen Höhepunkt eine Möglichkeit zur Erprobung ihrer Systeme zu bieten.
Bis 2005 war das Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn der Austragungsort der RoboCup German Open. 2006 wurden sie ausgesetzt, weil die Organisation der RoboCup-WM in Bremen alle Kräfte absorbierte. Im folgenden Jahr kickten die Roboter dann erstmals auf der Hannover Messe und stießen bei den Messebesuchern auf großes Interesse. Eigentlich sollte das RoboCup-Turnier noch bis 2012 alljährlich den neu eingerichteten Ausstellungsbereich "Mobile Roboter & Autonome Systeme" beleben. Doch die Partnerschaft funktionierte nicht wie erhofft.
So herrschte bei manchen Ausstellern, die im vergangenen Jahr ihre fahrerlosen Transportsysteme neben den RoboCup-Spielfeldern präsentierten, eine auffallend schlechte Stimmung. Sie fühlten sich im Umfeld dieses Wettbewerbs offensichtlich unwohl. "Die mobile Robotik hat sich viel schneller als erwartet in Richtung anwendungsorientierter Systeme für die Industrie und den öffentlichen Raum entwickelt", sagt Thomas Rilke, Projektleiter Automation bei der Deutschen Messe. Dazu passe der eher auf Wissenschaft und Ausbildung ausgerichtete RoboCup-Wettbewerb, den er nach wie vor sehr schätze, nicht mehr so gut.
Das deutsche RoboCup-Nationalkomitee musste daraufhin kurzfristig einen alternativen Austragungsort suchen. "Es war schwierig, auch mit reduzierten Sponsorenpaketen, Unternehmen zu gewinnen, die die Veranstaltung unterstützen“, sagt Ansgar Bredenfeld, Sprecher des Nationalkomitees. "Wir sind daher froh, dass die meisten Sponsoren wieder, wenn auch mit geringeren Beiträgen, dem deutschen RoboCup die Treue halten.“
Zu den Firmen, die weiterhin von der Idee des RoboCup überzeugt sind, zählen National Instruments und Festo, die mit der Festo Logistic League sogar einen neuen Wettbewerb etabliert hat. Mit dabei sind außerdem regiocom aus Magdeburg sowie die Harting Technologiegruppe.
Die Qualifikationsturniere im Rahmen des RoboCup Junior, die in den vergangenen Jahren separat an drei verschiedenen Orten ausgetragen wurden, werden diesmal in die RoboCup German Open integriert. Die für das Juniorenturnier zur Verfügung stehende Fläche sei doppelt so groß wie in Hannover, sagt Bredenfeld. Trotz der wirtschaftlich angespannten Situation kann daher wohl wieder mit einer großen und spannenden Veranstaltung gerechnet werden.
Quelle : www.heise.de
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Die RoboCup German Open erwarten in diesem Jahr so viele Teilnehmer wie nie zuvor. Für die offenen deutschen Robotermeisterschaften im Fußball und in anderen Disziplinen, die vom 15. bis 18. April in Magdeburg ausgetragen werden, haben sich insgesamt 280 Teams angemeldet. Mehr als 1100 Teilnehmer aus acht Ländern werden sich mit ihren Robotern auf die Hallen 1 und 2 des Messegeländes verteilen.
Den größten Anteil stellen dabei die Junioren. 730 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet wollen nach Magdeburg kommen, begleitet von etwa 100 Betreuern. Sie werden in Halle 2 ihre selbst gebauten und programmierten Roboter kicken, tanzen und einfache Rettungsszenarien absolvieren lassen. Anders als in den vergangenen Jahren gibt es diesmal keine Qualifikationsturniere für die German Open. Das Turnier in Magdeburg dient jedoch bei den Junioren auch als Qualifikation für die diesjährige RoboCup-Weltmeisterschaft, die vom 19. bis 25. Juni in Singapur stattfindet.
Die 50 Seniorenteams, die sich in Halle 1 versammeln, qualifizieren sich dagegen auf andere Weise für die WM, etwa durch Einreichen von Videos und wissenschaftlichen Teambeschreibungen. Die German Open sind für sie vor allem eine wichtige Gelegenheit, ihre Roboter unter realen Turnierbedingungen zu testen. Die dabei gewonnenen Erfahrungen können sehr hilfreich sein, um in den verbleibenden zwei Monaten bis zur Weltmeisterschaft die Roboter noch weiter zu optimieren.
Zahlenmäßig am stärksten besetzt ist die "Standard Platform League", in der zweibeinige Nao-Roboter um die Wette kicken. Auch einige Neueinsteiger versuchen sich in dieser Disziplin, die für Informatiker besonders attraktiv ist, weil sie sich ausschließlich auf die Programmierung konzentrieren können. In der "Humanoid League", in der die Teams auch die Hardware selbst konstruieren, gibt es dagegen diesmal keine Wettkämpfe, sondern lediglich Demonstrationsspiele. In der "Small Size League" findet mangels Beteiligung ebenfalls kein Wettbewerb statt.
Auf besonderes Interesse dürften die Roboter stoßen, die in der Arena der "RoboCup@home League" beweisen müssen, wie gut sie die in einem Haushalt anfallenden Aufgaben erfüllen können. Dieser Wettbewerb, der eine Brücke zur anwendungsorientierten Forschung schlagen will, zieht neue Teilnehmer an. So kündigte Florian Weißhardt vom Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) erst kürzlich bei den Schunk Expert Days an, dass der am IPA entwickelte Care-O-bot 3 sich in die @home-Arena begeben werde.
Der Rückzug von der Hannover-Messe, wo der RoboCup bei den industriellen Ausstellern zuletzt für gereizte Stimmung gesorgt hatte, scheint nicht nur dem Turnier selbst gut zu bekommen, sondern könnte paradoxerweise auch für einen entspannteren Kontakt zu Industriepartnern sorgen. Ein Indiz dafür ist die neu eingerichtete Festo Logistics League , bei der sich autonome Roboter in einem Produktionsszenario bewähren müssen. Für diesen Wettbewerb können sich Teams noch bis 13. März anmelden. Die erforderlichen Robotino-Roboter werden ihnen von Festo, neben National Instruments Hauptsponsor der RoboCup German Open, zu Sonderkonditionen zur Verfügung gestellt.
Organisiert wird das Turnier vom Center for Educational Robotics Magdeburg. Der Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, hat die Schirmherrschaft übernommen.
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Am 20. und 21. März findet in der Wiener Aula der Wissenschaften die siebente internationale RobotChallenge (http://www.robotchallenge.org/) statt. Die Zahl der Teilnehmer hat sich gegenüber dem Vorjahr von 134 auf über Sechshundert vervierfacht. Die selbstgebauten, autonomen und mobilen Roboter werden in insgesamt elf Disziplinen gegeneinander antreten. Dabei kommen nur 60 der Geräte aus dem Veranstalterland.
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Zudem findet in diesem Rahmen auch die erste Europameisterschaft im Roboter-Sumo-Ringen statt. Angelehnt an die japanische Sportart versuchen die Kampfbots dabei, einander möglichst flott aus dem Ring zu drängen. Die gesamte Veranstaltung wird von der Österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (InnoC) in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung ausgerichtet. Sie ist Teil der grenzüberschreitenden Robotik-Initiative Centrobot der Region Wien-Bratislava. Der Eintritt ist frei.
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Auf dem Magdeburger Messegelände haben am Donnerstag die neunten RoboCup German Open begonnen. Die offenen deutschen Robotermeisterschaften in Fußball und anderen Disziplinen finden erstmals in Magdeburg statt, neu ist der RoboCup für die Elbe-Stadt aber nicht. In den letzten Jahren fanden hier regelmäßig Qualifikationsturniere im Rahmen des RoboCup Junior statt, dem Nachwuchswettbewerb für Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 19 Jahren.
Die Juniorqualifikationen, die bislang mehrere Wochen vor den RoboCup German Open an drei verschiedenen Orten durchgeführt wurden, sind diesmal mit den Wettbewerben der Erwachsenen zu einem Turnier zusammengelegt worden. Der Hauptgrund dafür sind die derzeit knapper fließenden Finanzmittel. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich diese erzwungene Änderung letztlich als Segen erweist. Immerhin haben auf diese Weise auch die frühzeitig ausscheidenden Juniorteams die Gelegenheit, das gesamte Turnier zu erleben, bei den Spielen der Senior-Ligen zuzusehen und mit Wissenschaftlern in Kontakt zu kommen.
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Auf jeden Fall war in beiden Hallen schon am ersten Tag ein hohes Energielevel zu spüren. Die Komprimierung der Veranstaltung auf vier Tage erfordert einen strafferen Spielplan, sodass praktisch von Anfang an Turnieratmosphäre herrschte. Das ist nicht selbstverständlich. Es gab auch schon RoboCup-Meisterschaften, deren Spannung sich nur langsam aufbaute oder die unter Lücken im Spielplan litten, hervorgerufen durch zu geringe Beteiligung.
Darüber können sich die Organisatoren diesmal definitiv nicht beklagen: Deutlich über 1000 Teilnehmer sind nach Magdeburg gekommen, so viel wie nie zuvor bei den RoboCup German Open. "Wir haben zum ersten Mal die Tausendermarke überschritten", sagt Ansgar Bredenfeld vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS), Sprecher des deutschen Nationalkomitees RoboCup und Chefkoordinator der German Open.
Den größten Anteil stellen die Junioren, die in Halle 2 in den Disziplinen Soccer, Rescue und Dance um Titel kämpfen. In Halle 1 sind die Senioren untergebracht. Ihre Roboter müssen sich auf dem Fußballfeld, in Katastrophenszenarien und im Haushalt bewähren. In einer neuen Liga geht es um die Bewältigung logistischer Herausforderungen in einer abstrakt dargestellten Produktionsumgebung. Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit hat sich für die German Open jedoch nur ein Team angemeldet, "robOTTO" von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, sodass zunächst nur Demonstrationen zu sehen sein werden. Bei der RoboCup-Weltmeisterschaft, die vom 19. bis 25. Juni in Singapur ausgetragen wird, werden es aber mindestens acht Teams sein, versichert Ulrich Karras, Produktmanager des Liga-Sponsors Festo.
Am stärksten besetzt ist die Standard Platform League, in der der zweibeinige Roboter Nao verwendet wird. Dieser Wettbewerb ist insbesondere für Informatiker interessant, weil alle Teams die gleiche Hardware verwenden und es ausschließlich um die Programmierung geht. Der Roboter der französischen Firma Aldebaran Robotics hat inzwischen seine Kinderkrankheiten überwunden, auch dank der Erfahrungen, die beim RoboCup gesammelt werden konnten. Zwölf Teams, darunter einige Neulinge, lassen interessante Spiele erwarten.
Auch der Wettbewerb RoboCup@home für Haushaltsroboter dürfte wieder viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Hier wurde die Latte der Anforderungen erneut etwas höher gelegt. Die Roboter müssen zum Beispiel komplexe Kommandos verstehen und korrekt ausführen. Während es in früheren Wettbewerben schon gut war, wenn sie auf die Aufforderung "Fahre zum Sofa" wirklich das Sofa ansteuerten, müssen sie diesmal auch Sätze verstehen wie: "Fahre in die Küche, greife eine Dose Bier und bringe sie mir ins Wohnzimmer." Auch fehlerhafte oder widersprüchliche Kommandos dürfen keinen Systemabsturz verursachen. Wenn der Nutzer eine Tasse gebracht haben möchte, auf dem Tisch aber nur eine Flasche steht, muss der Roboter angemessen darauf reagieren können.
Erstmals verlassen die Haushaltsroboter auch die Arena, in der eine Wohnumgebung nachgestellt ist. In der Messehalle mussten sie heute einem Menschen folgen, ohne sich von der fremden und störungsreichen Umgebung ablenken zu lassen. Eine wichtige Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft. "In Singapur wollen wir in einen richtigen Supermarkt gehen", sagt Wettbewerbsleiter Paul Plöger von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
In der RoboCup Rescue League geht es diesmal unter anderem darum, die Leistung der Roboter bei der Kartenerstellung besser messbar zu machen. Während die Roboter durch die simulierte Katastrophenumgebung fahren, müssen sie einen Plan des erkundeten Geländes anfertigen, dessen Qualität bislang durch eine Jury beurteilt wurde. Diesmal sollen ein verschiedenen Stellen Röhren über die Wände gestülpt werden, die die Gänge begrenzen. Eine Hälfte ragt dann in den einen Gang, die andere in den benachbarten. "Je dichter die beiden Hälften dann auf der Karte beieinander liegen, desto besser", sagt Johannes Pellenz von der Universität Koblenz, der den Wettbewerb gemeinsam mit Adam Jacoff leitet.
Das erklärte Ziel der RoboCup-Initiative ist es, bis zum Jahr 2050 mit humanoiden Robotern gegen den amtierenden Fußballweltmeister zu gewinnen. Seit der ersten RoboCup-WM im Jahr 1997 ist etwa ein Viertel der Zeit vergangen. Ob dabei auch ein Viertel des Weges zum ehrgeizigen Ziel zurückgelegt wurde? Die nächsten Tage werden vielleicht eine Antwort auf die Frage bringen.
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Der Ball liegt in perfekter Schussposition. Alle Gegenspieler sind ausgeschaltet. Der Stürmer läuft zum Ball, macht ein paar Trippelschritte zur Seite, prüft seine Position, noch ein paar Schrittchen, erneute Prüfung – und dann ist es zu spät, die Chance ist vergeben. Für die Zuschauer kann so ein Spiel bei den RoboCup German Open in Magdeburg schon etwas frustrierend sein. Da hat es bei früheren Roboterfußballturnieren schon rasantere Begegnungen gegeben. Doch aus den Unbeholfenheiten, die bei den Spielen in Magdeburg zu beobachten waren, auf einen Rückschritt zu schließen, wäre voreilig. Es gehört ja zum Prinzip, die Latte der Anforderungen von Jahr zu Jahr höher zu hängen und die Spielbedingungen für die Roboter regelmäßig zu erschweren. Der Spielfluss kann darunter vorübergehend leiden, die Technologie aber bringt es voran.
Das eingangs beschriebene Trippelballet ereignete sich in einem Spiel der Standard Platform League. Hier verwenden alle Teams die gleiche Roboterhardware, an der nichts geändert werden darf – der Wettbewerb erfolgt ausschließlich auf der Ebene der Programmierung. Von 1999 bis 2008 wurde in dieser Liga mit vierbeinigen Aibo-Robotern gespielt, die sich am Ende mit großem Tempo und sehr zielstrebig über das Spielfeld bewegten. Die besten Teams beherrschten verschiedene Schusstechniken, die sie je nach Spielsituation einsetzten. Sogar Fallrückzieher gab es hier schon zu bestaunen, bei denen die Roboter den Ball mit den Vorderpfoten griffen und sich dann nach hinten fallen ließen.
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Mit der Umstellung auf die Nao-Roboter mussten die Programme aber neu entwickelt werden. Schließlich läuft es sich auf zwei Beinen anders als auf vier. Die mit den Aibos gesammelten Erfahrungen waren jedoch nicht wertlos. "Wenn man einmal Laufroutinen entwickelt hat, tut man sich beim nächsten Mal von vornherein leichter damit", sagt Heinrich Mellmann, Leiter des Nao Team Humboldt. "Auch die Erfahrungen mit der Erarbeitung einer Softwarearchitektur, die wir mit den Aibos gewonnen haben, zahlen sich jetzt aus."
Der Transfer von Wissen kann über vielfältige Kanäle erfolgen. So nimmt das Team der Berliner Humboldt-Universität auch am Wettbewerb der 3-D-Simulationsliga teil. Hier werden Spiele mit Naos in einer dreidimensionalen virtuellen Umgebung simuliert, in der physikalische Kräfte wie Schwerkraft oder Reibung wirken. Anders als auf einem realen Spielfeld, wo jeweils drei Roboter pro Team antreten, spielen in der Simulation sechs gegen sechs.
Hier zählt das Humboldt-Team zu den Favoriten. Die Spieler laufen sehr schnell und verlieren bei der Suche nach der geeigneten Schussposition auch nicht viel Zeit. Das verdanken sie wohl auch einem Neuzugang im Team: Xu Yuan gehörte im vergangenen Jahr noch zum Team SEU-Redsun der chinesischen Southeast University, das den Weltmeistertitel in der 3-D-Simulation gewann. Jetzt arbeitet der Student an der Humboldt-Universität an seiner Dissertation zum Verhältnis von Simulation und Realität.
Auf die Frage, warum die Nao-Roboter auf dem realen Feld nicht genau so gut spielen wie ihre virtuellen Ebenbilder, nennt Xu als erstes die verrauschten Sensordaten bei den realen Robotern. Auch sei die physikalische Simulation nicht präzise genug, um den Programmcode der simulierten Spieler umstandslos auf die Roboter zu übertragen. Auf dem virtuellen Feld können die Spieler beliebig oft hinfallen, ohne bleibende Schäden davonzutragen. In der materiellen Realität können solche Stürze dagegen schon mal die Bits auf den Speichern durcheinander wirbeln und den Robotern die Orientierung nehmen.
Einen Transfer anderer Art leistet das Team NimbRo. In der Humanoid League hat das Team von der Universität Bonn mit selbst konstruierten Robotern mehrmals Weltmeistertitel gewonnen. Bei den German Open in Magdeburg spielt NimbRo nun erstmals in der Standard Platform League mit – und wird bereits als Kandidat fürs Endspiel gehandelt, wahrscheinlich gegen den amtierenden Weltmeister B-Human von der Universität Bremen. Das ist umso bemerkenswerter, als das Team für die Programmierung der Naos komplett neu zusammengestellt wurde. Zwar hat NimbRo den von B-Human teilweise veröffentlichten Programmcode übernommen, aber das allein kann den schnellen Erfolg nicht erklären. Die für die eigenen Weltmeisterspieler entwickelten Programme sind wegen der völlig anders strukturierten Hardware auch nur von begrenztem Nutzen. Hier sorgen wohl auch subtilere Mechanismen dafür, dass das Team in der neuen Spielklasse gleich wieder an die Spitze drängt. Vielleicht ist Teamleiter Sven Behnke einfach ein guter Lehrer und Motivator.
Auf jeden Fall gibt es begründete Hoffnung, dass sich der Spielfluss auf allen Feldern bis zum Ende des Turniers am Sonntag noch deutlich steigern dürfte. Dafür sorgen nicht nur mehr oder weniger geheimnisvolle Erfahrungstransfers, sondern vor allem die für die Teams rund um die Uhr geöffneten Messehallen. Das Angebot wird eifrig genutzt: So wird von den CoolRUNners berichtet, sie seien um 2 Uhr nachts mit einem fröhlichen "Guten Morgen!" auf den Lippen hier hereinspaziert und hätten sich ans Programmieren und Testen gemacht.
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Ein Bann ist gebrochen. Endlich können auch die Fußballroboter der Middle Size League beim RoboCup richtig schöne Pässe spielen. Am schönsten passen die Spieler des niederländischen Teams Tech United. Selbst über Distanzen von mehreren Metern landen die Bälle präzise beim angespielten Roboter, der den Pass zumeist auch sehr sicher annehmen kann.
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Es ist vor allem die Ballannahme, mit der sich die Niederländer von den anderen Teams absetzen und in die Favoritenrolle bei den RoboCup German Open in Magdeburg gespielt haben. Hinzu kommt eine genau auf die Entfernung zum Mitspieler abgestimmte Schusskraft, mit der der Pass ausgeführt wird. „Die Roboter kennen ihre eigenen Positionen sehr genau und teilen sie sich gegenseitig mit“, sagt Rob Hoogendijk, der das Pass-Spiel der niederländischen Roboter programmiert hat. „Daraus lässt sich die Entfernung und damit die optimale Schussstärke bestimmen.“ Die Passtechnik kommt vornehmlich bei Standardsituationen wie Einwurf, Eckball oder Freistoß zum Einsatz – das aber, dank der automatischen Anpassung an die Entfernung, mit bemerkenswerter Flexibilität und entsprechender Vielfalt.
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Achtung, gleich schießt er! Ein Spieler von Tech United hat einen Pass angenommen und richtet sich aufs Tor aus. Der Gegner ist in diesem Fall das portugiesische Team Cambada, Weltmeister von 2008.
Experimente mit Pässen hatte es schon in früheren Turnieren immer wieder gegeben. Jedoch hatte sich das Dribbling regelmäßig als die sicherere und effizientere Methode erwiesen, den Ball ins gegnerische Tor zu befördern. Eine Regeländerung hat jetzt dazu geführt, dass die Middle-Size-Teams zumindest rudimentäre Passtechniken implementierten: Bei Freistößen und ähnlichen Standardsituationen muss der Ball zunächst gekickt werden und darf erst nach der Berührung durch einen anderen Spieler gedribbelt oder direkt aufs Tor geschossen werden. Die Entfernung schätzen andere Teams wie etwa Carpe Noctem von der Universität Kassel auf die gleiche Weise wie Tech United. Doch bei der Annahme der Pässe kann den Niederländern, deren Roboter mit einem sehr solide gearbeiteten Mechanismus zur Ballführung und zum Kicken ausgestattet sind, derzeit niemand das Wasser reichen.
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Ein Mitglied des Teams des 1. RFC Stuttgart bereitet einige Reserveplatinen vor für den Fall der Fälle.
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Hier ist der Fall der Fälle bereits eingetreten: Das Nao-Team Humboldt hat einen Time-Out genommen, um ihre Spieler zu versorgen.
Auch der amtierende Weltmeister 1. RFC Stuttgart wird sich warm anziehen müssen. „Wir müssen so früh wie möglich dazwischen gehen und das Pass-Spiel stören“, sagt Uwe-Philipp Käppeler vom Team der Universität Stuttgart. Die Möglichkeit dazu haben die sehr schnellen und wendigen Roboter, die in diesem Jahr auch erstmals nicht mehr mit einem orangefarbenen Ball spielen, sondern mit einem zweifarbig gemusterten. Auf den Spielfluss hat diese Umstellung keine sichtbaren Auswirkungen, was zeigt, dass die Middle-Size-Teams gute Arbeit bei ihren Bildverarbeitungsprogrammen geleistet haben. Die Besucher des Roboterturniers dürfen sich am heutigen Sonntag auf spannende Finalspiele freuen.
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Diese verflixten hohen Bälle! Das Team Cambada von der portugiesischen University of Aveiro hat sich darauf spezialisiert, den Ball hoch über das Spielfeld der Middle Size League zu kicken. Für den Torwart des gegnerischen Teams ist es dann ausgesprochen schwierig die Entfernung des Balls richtig und vor allem schnell genug einzuschätzen. Die Taktik vom 1. RFC Stuttgart, der im Halbfinale gegen Cambada antreten musste, bestand daher darin, möglichst früh zu stören. Das klappte auch recht gut, dennoch kamen die Cambada-Spieler mehrmals zum Schuss. Häufig ging‘s daneben, aber zweimal nicht. Stuttgart traf dagegen nur einmal. Damit spielt der amtierende Weltmeister um Platz drei, gegen wen wird noch ermittelt: Das zweite Halbfinale wird zwischen Tech United und Carpe Noctem ausgefochten. Es wird aber allgemein erwartet, das Tech United ins Finale einzieht.
Bei den Nao-Robotern stehen sich Weltmeister B-Human und NimbRo gegenüber, bei den virtuellen Naos in der 3-D-Simulation wird das Nao-Team Humboldt versuchen, den Bold Hearts den Titel streitig zu machen. Doch das wird schwer werden: Die Spieler von Bold Hearts sind schnell und spielen sich schöne Querpässe zu.
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Die Middle Size League ist wieder da. Mit einem rasanten Finale zeigten die radgetriebenen Roboter der Teams Tech United und Cambada auf dem 12 m × 18 m großen Spielfeld des RoboCup German Open in Magdeburg, dass die Möglichkeiten dieser Spielklasse noch längst nicht ausgereizt sind. Das durch neue Regeln eingeführte Pass-Spiel sorgt für Dynamik und neue Spielzüge, von denen Tech United mehr drauf hatte als ihr Gegner aus Portugal, daher gewannen sie verdient mit 5:1. Der 1. RFC Stuttgart gewann das Spiel um den dritten Platz gegen Carpe Noctem mit 1:0.
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So sieht er aus, der Wunderkicker von Tech United, der den Spielern eine sichere Ballannahme ermöglicht.
Wie lange sich die Zuschauer noch an den präzisen Pässen und raffinierten Dribblings erfreuen können, ist allerdings fraglich. Ein Middle Size Team zu betreiben ist sehr aufwendig und teuer. Nur wenige Universitäten können sich das leisten. Der Einstieg für neue Teams ist derzeit kaum noch möglich.
Die zunehmende Schwierigkeit des Einstiegs beim RoboCup ist allerdings ein generelles Problem, das sich bei der Middle Size League lediglich am deutlichsten stellt. Auch beim Nachwuchswettbewerb RoboCup Junior haben viele Schülerteams, die sich schon mehrere Male beteiligt haben, mittlerweile ein Niveau erreicht, an das Neulinge nur schwer anknüpfen können. Wenn das Turnier lebendig bleiben soll, müssen aber immer wieder neue Teilnehmer mit neuen Ideen gewonnen werden. Ein Thema, das sicherlich auch bei der Weltmeisterschaft im Juni in Singapur viel diskutiert werden dürfte.
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Die Omnivision hat sich in der Middle Size League als Quasistandard durchgesetzt: Die Kamera blickt dabei auf einen sphärisch geschliffenen Spiegel und hat dadurch das gesamte Spielfeld im Blick.
Im Seniorenwettbewerb sind es derzeit die Standard Platform League und der Wettbewerb RoboCup@home, die die meisten Neulinge anziehen. Bei der Standard Platform League, in der Nao-Roboter fürs Fußballspiel programmiert werden müssen, schaffte es ein Neuling sogar auf Anhieb ins Finale. Allerdings ist das Team NimbRo nur in dieser Liga neu und hat in anderen Ligen schon mehrere Titel gewonnen. Dennoch war es eine Überraschung, wie die NimbRo-Spieler den amtierenden Weltmeister B-Human in Bedrängnis brachten und zunächst in Führung gingen. Am Ende gewann dann aber doch B-Human klar mit 5:2.
Bei RoboCup@home, dem Wettbewerb für Haushaltsroboter, war die Latte diesmal recht hoch gelegt worden. Eine neue Herausforderung, die die Roboter recht gut meisterten, war das Verfolgen eines Menschen außerhalb der Arena. Dafür wurden die Roboter in der Messehalle zwischen den anderen Spielfeldern aufgestellt und durften sich nicht ablenken lassen, auch wenn plötzlich eine andere Person die Bahn zwischen ihnen und ihrer Zielperson kreuzte.
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Roboter des 1. RFC Stuttgart führen einen Eckstoß durch.
Mehr Schwierigkeiten gab es bei den kognitiven Aufgaben. Den meisten Robotern gelang es nicht, die komplexen und zum Teil unpräzisen oder sogar widersprüchlichen Kommandos korrekt auszuführen. Am besten schnitt in dieser Liga das Team b-it bots von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ab, gefolgt von NimbRo und Homer von der Universität Koblenz. Um diesen Erfolg in Singapur zu wiederholen, ist aber noch einige Arbeit nötig: Bei der RoboCup-WM sollen sich die Roboter in einem realen Supermarkt bewähren.
Alle Ergebnisse der diesjährigen RoboCup German Open können hier (http://www.robocup-german-open.de/results) abgerufen werden.
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Zuerst sah es so aus, als würden sich nur die Menschen bewegen. Doch nachdem die in silberne Anzüge gekleideten Tänzer ein paar Takte vorgelegt hatten, trauten sich auch die am vorderen Bühnenrand aufgestellten kleinen Roboter und ließen ihre Arme kreisen. Die Performance des Singapur Polytechnic Dance Clubs dauerte nur wenige Minuten, bot aber einen im wörtlichen Sinne glänzenden Auftakt für die feierliche Eröffnung der 14. RoboCup-Weltmeisterschaft heute in Singapur.
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Danach wurde es etwas konventioneller mit den unvermeidlichen Willkommensadressen, die jedoch erfreulich kurz ausfielen. Der Schirmherr der Veranstaltung, Bildungsminister und stellvertretender Verteidigungsminister Ng Eng Hen, zeigte sich erfreut darüber, dass der erste in Südostasien ausgetragene RoboCup zugleich mit einer Rekordteilnehmerzahl aufwarten kann. Über 500 Teams aus mehr als 40 Ländern seien nach Singapur gekommen, um im dortigen Suntec Veranstaltungszentrum ihre Roboter in Fußball und anderen Disziplinen gegeneinander antreten zu lassen. „Singapur glaubt sehr stark an Wissenschaft und Technologie“, sagte der Minister. „Der RoboCup bietet vielfältige Gelegenheiten für intellektuellen und kulturellen Austausch.“
Ob es wirklich, wie von den Veranstaltern geschätzt, fast 4.000 Teilnehmer sind, die seit gestern ihre Roboter auspacken und für den bis Donnerstag laufenden Wettbewerb vorbereiten, kann und wird niemand nachzählen. Aber auch wenn es ein paar weniger sind, verteidigt der RoboCup mit dem diesjährigen Turnier, an das sich am Freitag ein eintägiges wissenschaftliches Symposium anschließt, erfolgreich seinen Ruf als größte Robotikveranstaltung der Welt.
Konzipiert wurde der Wettbewerb Mitte der 1990er-Jahre von einer handvoll Wissenschaftler, die sich darauf verständigten, das Fußballspiel als einheitliche Testumgebung für Teams autonomer, mobiler Roboter zu nutzen. Entscheidend für den Erfolg der Initiative war aber wohl das selbst gesetzte Ziel, bis zum Jahr 2050 mit einem Team humanoider Roboter gegen den amtierenden menschlichen Fußballweltmeister zu gewinnen. Ein so langfristig angelegtes Projekt zur Technologieentwicklung, das sich zudem kaum auf eigene Finanzmittel stützen kann, dürfte nach wie vor einzigartig sein.
Wie weit die Roboter von dem Ziel nach einem Viertel der Laufzeit immer noch entfernt sind, lässt sich derzeit täglich im Fernsehen bei den Übertragungen von der Fifa-WM in Südafrika beobachten. Gleichwohl geht es Jahr für Jahr voran. Auch bei der diesjährigen RoboCup-WM soll es wieder einige Neuheiten geben. So sind immerhin vier Teams in der Lage, in der Teen-Size-Klasse (100-120 cm Körpergröße) der humanoiden Roboter, Spiele mit zwei gegen zwei Robotern auszutragen. Bisher hat es in dieser Spielklasse nur Strafstöße gegeben. Inzwischen sind aber genügend Roboter dieser Größe in der Lage, Stürze zu überstehen und aus eigener Kraft wieder aufzustehen, sodass jetzt richtige Spiele von zweimal zehn Minuten möglich sind. Die neu eingerichtete „Adult Size“-Klasse wird sich dagegen vorerst auf einfache Kicks und Dribblings beschränken.
Im Wettbewerb RocoCup@home für Haushaltsroboter sollen die Roboter erstmals die Arena, in der eine Wohnumgebung nachgestellt wird, verlassen und zeigen, ob sie in einem realen Supermarkt gezielt Produkte erkennen und aus dem Regal nehmen können.
Auch der Wettbewerb in der Middle Size League der rollenden Roboter dürfte spannend werden. Neue Regeln haben hier die Teams gezwungen, das Pass-Spiel zu verbessern oder überhaupt erst zu realisieren: Nach Freistößen und anderen Standardsituationen mit ruhendem Ball sind direkte Schüsse aufs Tor erst gültig, nachdem ein anderer Spieler den Ball berührt hat. Während aber früher der ausführende Spieler den Ball dribbeln durfte, sind jetzt nur noch Kicks erlaubt. Die werden natürlich am besten in Richtung eines Mitspielers ausgeführt und müssen entsprechend genau gezielt und hinsichtlich der Schusskraft sorgfältig dosiert werden. Beim Vorbereitungsturnier RoboCup German Open im April zeigten sich die Spieler des niederländischen Teams Tech United als wahre Meister dieser Kunst. Mit ihren Bilderbuchpässen fegten sie alle Gegner vom Platz. Aber vielleicht haben die inzwischen Rezepte dagegen entwickelt? Und wer weiß, was die Teams aus China und Japan drauf haben, die bei den German Open nicht dabei waren? Auch beim Roboterfußball gilt: Entscheidend ist auf‘m Platz.
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Vielleicht sind ja doch, wie von den Veranstaltern behauptet, an die 4000 Teilnehmer zum RoboCup nach Singapur gekommen? Die gefühlte Teilnehmerzahl liegt auf jeden Fall in einer vergleichbaren Größenordnung. Insbesondere im sechsten Stock des Suntec-Komplexes, wo sich Schülerinnen und Schüler aus aller Welt zum Nachwuchswettbewerb RoboCup Junior treffen, herrschte zum Beginn der Wettkämpfe heute dichtes Gedränge. Auf zwei Bühnen präsentierten die Teams des Tanzwettbewerbs ihre Roboter-Choreografien, während zugleich auf Dutzenden von Spieltischen Bälle gekickt und Rettungsszenarien durchgespielt wurden. Am Rand der großen Halle sind mehrere Kabinen für die Interviews aufgebaut, bei denen die Juniorteams zu ihren Robotern befragt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass nicht etwa die betreuenden Lehrer oder Eltern die häufig sehr raffinierten Konstruktionen und Programme zu verantworten haben.
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Großes Gedränge herrschte bereits am ersten Spieltag an den Feldern des RoboCup Junior.
Auf den in derselben Halle aufgebauten Spielfeldern der Middle Size League ging es dagegen heute noch vergleichsweise ruhig zu. Einige Teams hatten Probleme und mussten teilweise die Spiele absagen. Gegenwärtig sieht es noch so aus, als würden die drei Erstplatzierten der RoboCup German Open auch den Kampf um den Weltmeistertitel unter sich ausmachen. Am Dienstag kommt es zu einer Wiederholung des German-Open-Finales, wenn Tech United und Cambada gegeneinander spielen. Die Cambada-Roboter können sehr präzise Aufsetzer schießen: Sie zielen auf einen Punkt vor dem gegnerischen Tor, sodass der Ball aufspringt und danach genau unter die Latte passt. Derzeit gibt es keinen Roboter-Torwart, der diese Schüsse abwehren könnte.
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Tech United dagegen kann nicht nur sehr gut passen, sondern auch rückwärts dribbeln. Auf diese Weise sieht der Torwart den Ball erst, wenn der Stürmer sich dreht – zu spät, um noch reagieren zu können. Ein Rezept dagegen ist gute Teamkoordination. "Die Spieler, die den Ball sehen, teilen dessen Position den übrigen Spielern mit", erklärt Uwe-Philipp Käppeler, Leiter des noch amtierenden Weltmeisterteams 1. RFC Stuttgart. So zumindest die Idee. Ob sie hilft, den Titel erfolgreich zu verteidigen, lässt sich auf der Homepage des Teams verfolgen, wo für beide Felder der Middle Size League Livestreams eingerichtet sind.
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Zwei Stockwerke tiefer, wo die übrigen Seniorligen versammelt sind, herrschte am ersten Spieltag schon mehr Betrieb. Die mit 24 Teams sehr stark besetzte Liga RocoCup@home musste die Haushaltsroboter in zwei parallelen Strängen antreten lassen, um den Zeitplan einhalten zu können. Mit lediglich vier Wettbewerbstagen ist das diesjährige Turnier kürzer als in den vergangenen Jahren, was die Teams unter größeren Druck setzt, aber auch Leerlauf verhindert.
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Diesen Sechsbeiner hat das Team Tech United mitgebracht. Er spielt nicht Fußball, sondern soll in den nächsten Tagen mit mehr als zwei Metern pro Sekunde über das Spielfeld der Middle Size League galoppieren.
Bei den humanoiden Robotern waren die Spielfelder ebenfalls ständig belegt, entweder zum Testen oder für Vorrundenspiele, bei denen die Favoriten recht gute Figuren machten: Weltmeister Darmstadt Dribblers gewann souverän die ersten Spiele in der Kid-Size, während sich die Roboter von NimbRo bei den erstmals durchgeführten Spielen der Teen-Size gegen ihre Gegner durchsetzten. NimbRo hatte auch in der Standard Platform League der humanoiden Nao-Roboter einen guten Start. Aber auch andere Teams wie Weltmeister B-Human oder das Nao-Team HTWK aus Leipzig zeigten große spielerische Qualitäten.
Alles in allem ein Auftakt, der auf ein spannendes Turnier hoffen lässt.
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Der zweite Spieltag bei der RoboCup-WM in Singapur brachte am frühen Vormittag in der Middle Size League der großen radgetriebenen Roboter die Wiederholung der Finalbegegnung von den RoboCup German Open im April. Vor zwei Monaten hatte das niederländische Team Tech United klar gegen Cambada aus Portugal gewonnen. Diesmal jedoch ging Cambada nach einem Freistoß dicht vorm gegnerischen Tor rasch in Führung, griff immer schnell an und ließ dem Gegner keinen Spielraum.
Nach zwei Schüssen gegen die Latte spielten sich die Niederländer aber endlich frei, ein Spieler stürmte aufs Tor zu und glich aus. Bis zum Halbzeitpfiff traf Tech United noch zweimal. Die Wendigkeit und Vielseitigkeit der Roboter bewährte sich auch in der zweiten Halbzeit. Am Ende gewann das Team von der Technical University of Eindhoven wieder deutlich mit 7:3. Cambada erzielte alle drei Treffer durch Freistöße.
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Der Roboter der HomeBreakers aus Chile spielt "Stein, Schere, Papier" – und verliert.
Genau die gelte es zu vermeiden, meinte ein Mitglied des Teams 1. RFC Stuttgart, dessen Roboter zeitgleich auf dem Nachbarfeld mit 6:0 gegen das iranische Team MRL gewannen. Leichter gesagt, als getan. Auch bei früheren Begegnungen mit den Portugiesen hatten die Stuttgarter spielerisch dominiert, mussten sich aber wegen der präzise geschossenen Freistöße, bei denen der Ball unmittelbar vor dem Tor aufprallt, geschlagen geben.
Beim Wettbewerb der kleineren rollenden Roboter in der Small Size League ist nur ein Team aus Deutschland dabei. Die ER-Force aus Erlangen schafften mit einem Sieg über den Vize-Weltmeister RoboDragons aus Japan den Einzug ins Viertelfinale und sind damit schon mal weiter als je zuvor.
Neu in der Small Size League ist die für alle Teams einheitliche Bildverarbeitung. Während die Teams früher ihre eigenen Kameras über dem Spielfeld installierten, greifen heute alle auf die gleichen Positionsdaten zu, die mit zwei Kameras 60-mal pro Sekunde ermittelt werden. Auf dieser Grundlage effektive Strategien zu entwickeln und Roboter zu bauen, die das hier geforderte Tempo mithalten können, ist Herausforderung genug.
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Al-Ita aus Mexiko sieht gut aus, aber bei der Krankenpflege sollte man vorerst doch lieber auf examinierte menschliche Fachkräfte zurückgreifen.
Während die Small-Size-Roboter auf mehreren Spielfeldern die Teilnehmer der Finalrunden ermittelten, mühten sich auf der anderen Seite der Halle Rettungsroboter durch die Arena der Robot Rescue League. Anders als bei den Fußball-Ligen ist hier Fernsteuerung erlaubt, im Vordergrund steht für die meisten Teams die Mobilität der Roboter und deren Fähigkeit, auch extrem unwegsames Gelände zu meistern. Es gibt jedoch auch einen Sonderpreis für Roboter, die ohne die Hilfe eines Operators durch Puppen simulierte menschliche Opfer finden und Karten der Umgebung erstellen. In dieser Kategorie rechnet sich das Team Hector von der Technischen Universität Darmstadt gute Chancen aus, wie Teamleiterin Karen Petersen im Interview erläutert.
Neben der Rescue Arena zeigten Serviceroboter bei der "Open Challenge" der RoboCup@home League heute ihre Fähigkeiten in Szenarien, die von den Teams frei gewählt werden konnten. Das klappte nicht immer wie gewünscht und demonstrierte dadurch sehr eindrucksvoll, wie schwierig es ist, die geforderten Fähigkeiten wie etwa Gesten- oder Mimikerkennung in einer realen Umgebung voller Störungen robust zu realisieren. So fragte der Roboter Johnny des Weltmeisterteams b-it-bots den Mann, der ihn gerade freudig angestrahlt hatte, warum er denn so traurig gucke. Und Al-Ita vom mexikanischen Team Pumas fuhr mit den dringend benötigten Medikamenten zielstrebig am Kranken vorbei. Gelungener war die Darbietung der Home Breakers aus Chile, deren mit sparsamer, aber wirkungsvoller Mimik ausgestatteter Roboter mit einem Menschen "Stein, Schere, Papier" spielte und recht traurig wirkte, als er verlor.
Morgen vormittag sollen die Haushaltsroboter die Arena verlassen und ihre Fähigkeiten in einem Geschäft der Kette Toys"R"Us unter Beweis stellen. Vielleicht redet man danach ja nicht mehr vom Elefant im Porzellanladen, sondern vom Roboter im Spielzeugladen.
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Bei der 14. RoboCup-Weltmeisterschaft in Singapur gab es am dritten Turniertag eine Premiere: Zum ersten Mal sollten die Haushaltsroboter der RoboCup@home League ihre Fähigkeiten in einem richtigen Laden unter Beweis stellen. Üblicherweise müssen die Roboter in einer nachgestellten Wohnumgebung, der RoboCup@home-Arena, zeigen, wie gut sie Personen erkennen, Kommandos verstehen oder Gegenstände finden und greifen können. Letzteres Szenario lief schon immer unter dem Titel "Supermarket". Da lag es nahe, eines Tages damit in einen realen Supermarkt zu gehen.
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Nach einer kleinen Odyssee durch das Einkaufszentrum sind die Teams vor dem Spielzeugladen eingetroffen.
Vorher war allerdings Orientierungsvermögen gefordert – von den Menschen, nicht von den Robotern. Einige Teams hatten eine kleine Odyssee durch das riesige Einkaufszentrum beim Suntec-Komplex hinter sich, ehe sie schließlich das Spielzeuggeschäft im dritten Stock erreichten. Dennoch konnte der Wettbewerb einigermaßen pünktlich starten. Die Aufgabe bestand darin, einem Menschen durch zwei Gänge zu folgen. Auf den Regalen stand eine zuvor vereinbarte Auswahl an Produkten wie Chipspackungen, Getränkedosen oder Kekse. Der Mensch machte den Roboter auf die gewünschten Produkte aufmerksam. Dieser wiederum sollte sich deren Positionen merken und sie bei einer zweiten Runde selbstständig ansteuern und nach Möglichkeit greifen.
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Der Nao-Roboter der Radical Dudes müsste sich in dieser Umgebung eigentlich wie zu Hause fühlen. Hier erfährt er gerade, dass er sich die Position der Brauseflasche merken soll.
Das Problem dabei waren die vielen Störquellen. Die kreischbunten Spielzeuge machten es den Robotern nicht gerade leicht, die Objekte auf den Regalen zu identifizieren, auch wenn sie eigentlich branchenfremd waren. Die Lichtverhältnisse mussten so hingenommen werden, wie sie waren, ebenso die Nebengeräusche wie etwa das permanente Rauschen der Klimaanlage.
So mussten die Spracheingaben denn auch recht häufig wiederholt werden, bis die Roboter sie korrekt wiederholten. Eine Geduldsprobe für die menschlichen Betreuer, die merklich erleichtert wurde, wenn der Roboter sich dafür entschuldigte. Dynamaid vom Team NimbRo hatte ein paar solcher Sätze wie "It‘s my fault" drauf, mit denen sie die Situation entspannte, nachdem sie einige Male "Beer" statt "Biscuits" verstanden hatte. Natürlich sind diese Höflichkeiten vorprogrammiert, dennoch verbessern sie entscheidend das Zusammenwirken von Mensch und Roboter. Ähnliches gilt für die Mimik: Selbst karikaturhaft stilisierte Gesichtszüge mit geringen oder gar keinen Ausdrucksmöglichkeiten verbessern die Mensch-Maschine-Kommunikation deutlich.
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Homer von der Universität Koblenz kann anhand der Gesten eines Menschen erkennen, auf welcher Seite sich die Getränkedose befindet.
NimbRos Dynamaid gelang als einzigem der insgesamt zwölf Roboter im Wettbewerb der Griff ins Regal. Als die Rolle Chips im Korb landete, gab es Szenenapplaus. Dennoch wird NimbRo die eR@sers aus Japan wohl kaum noch einholen können. Deren Roboter fuhr sehr geschmeidig durch den Laden und hatte sich mit seiner Personenerkennung, die auch Geschlecht und Alter einschätzen kann, bereits in den vorangegangenen Tests einen deutlichen Vorsprung erkämpft.
Das Team Radical Dudes schickte als einziges einen Laufroboter in den Laden. Der Nao-Roboter war extra mit größeren Füßen ausgestattet worden, rutschte auf dem glatten Boden aber trotzdem aus. Nachdem Klebestreifen von den Sohlen entfernt worden waren, ging es besser. In den zehn Minuten, die jedes Team Zeit hatte, schaffte er zwar keine komplette Runde, konnte sich aber die Position einiger Objekte merken. Von seiner äußeren Erscheinung war er auf jeden Fall der Roboter, der am besten in die Umgebung passte. Punkte gab es dafür allerdings nicht.
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Dynamaid ist bereit, nach den Chips zu greifen – und der Wettbewerbsleiter ist bereit, auf den Not-Aus-Knopf zu drücken, falls sie daneben greift.
Tijn van der Zant, Miterfinder dieser Liga, zeigte sich nach der Premiere sehr zufrieden. "Das können wir nächstes Jahr ohne größere Änderungen wiederholen", sagte der Niederländer, der gegenwärtig beim französischen Forschungsinstitut Inserm in Lyon arbeitet. Ein Mitorganisator der nächsten RoboCup-WM in Istanbul hatte die Läufe der Roboter im Spielzeugladen auch bereits aufmerksam mitverfolgt.
Bei den Fußball spielenden Naos hat unterdessen Weltmeister B-Human mit einem 8:1 über die Pennalizers das Halbfinale erreicht. Das Nao-Team HTWK unterlag dagegen mit 1:3 gegen Austin Villa aus den USA.
Für Überraschungen sorgt die Entwicklung der in der Middle Size League der rollenden Roboter. Hier ist es den chinesischen Teams NuBot und Water gelungen, das Feld neu aufzumischen. NuBot schlug den (noch) amtierenden Weltmeister 1. RFC Stuttgart mit 3:0, Water bezwang das ebenfalls starke Team Cambada mit 7:2. Es sei gelungen, einige Bugs zu beseitigen, sagte ein Mitglied der NuBots. Dadurch habe sich die Kooperation und Kommunikation der Spieler verbessert, auch die Kontrolle der Motoren funktioniere jetzt besser.
Die Favoritenrolle in dieser Liga hat weiterhin Tech United . Aber wer die Niederländer im Finale herausfordern wird, ist wieder völlig offen. Und wer weiß, was den Chinesen in der Nacht zum morgigen letzten Turniertag noch alles einfällt.
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Während des Finalspiels der Small Size League am heutige letzten Turniertag der RoboCup-Weltmeisterschaft in Singapur, war Manuela Veloso noch ganz Teammitglied und beriet ihre Mitstreiter mit Rat und Tat. Dennoch mussten sich die CMDragons von der US-amerikanischen Carnegie Mellon University ihrem Gegner Skuba aus Thailand am Ende mit 6:1 geschlagen geben.
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Während des Small-Size-Finales wirkte Manuela Veloso (vorne) noch etwas angespannt, als sie zusehen musste, wie ihr Team unterging.
Danach war Veloso wieder ganz RoboCup-Präsidentin. "Sie haben unsere Technik kopiert und verbessert", sagte sie. "So soll es sein. Das ist die Idee vom RoboCup." Ähnlich hatte sie sich schon im Interview vor dem Spiel geäußert. Und auch jetzt schien die Freude darüber, dass die RoboCup-Gemeinschaft insgesamt vorangekommen war, die Enttäuschung über die Niederlage zu überwiegen.
Da hatten es die Mitglieder des niederländischen Teams Tech United schon deutlich schwerer, die Fassung zu bewahren. Fast ohne nennenswerten Widerstand waren sie ins Finale der Middle Size League eingezogen, der lang ersehnte Weltmeistertitel war zum Greifen nah. Und zunächst sah es beim Spiel gegen das chinesische Team Water nach einem weiteren Durchmarsch aus. Vor dem Spiel hatte René van de Molengraft die Sorge geäußert, dass der empfindliche Kickmechanismus der Roboter durch das aggressive Spiel des Gegners beschädigt werden könnte. "Wir werden daher vor allem die Rückwärtsattacke einsetzen", sagte er. Dabei kontrolliert der Spieler den Ball mit rotierenden Rollen, sodass er praktisch am Roboter klebt, und fährt rückwärts aufs Tor zu. Das schützt nicht nur die Vorderseite, sondern schirmt auch den Ball vorm Torwart ab, der dadurch nicht oder zu spät reagieren kann.
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Im Finale der humanoiden Teen Size hatten die Roboter von NimbRo keine Probleme mit ihren Gegnern von CIT Brains
Aber die Chinesen ließen die Niederländer kaum ins Spiel kommen, griffen immer wieder schnell an. Tech United ging zwar rasch mit 1:0 in Führung und erhöhte nach einem Gegentreffer bald auf 3:1. Doch zur Halbzeitpause hatte Water schon wieder den Gleichstand erreicht. Nach dem erneuten Anpfiff ging das chinesische Team dann mit einem schön herausgespielten hohen Schuss von der linken Flanke in Führung. Tech United konterte mit einem nicht minder schönen Sturmlauf übers gesamte Feld und glich aus zum 4:4. Dabei blieb es, trotz vieler Schüsse von beiden Seiten, die entweder den Pfosten oder den Torwart trafen. Erst Sekunden vorm Schlusspfiff gelang es Water, den Ball im niederländischen Netz zum Siegtreffer zu versenken. Ein Riesenerfolg für das Team, das erst zum zweiten Mal an einer RoboCup-WM teilgenommen hat.
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Zwei Spieler von Tech United passen sich den Ball zu. Im Finale gegen Water reichte das diesmal nicht für den Sieg.
Ein großer Erfolg aber auch für die Middle Size League insgesamt, die ihre Spiele bei diesem Turnier abseits von den übrigen Seniorligen austragen musste. Für das 12 mal 18 Meter große Spielfeld wäre in der anderen Halle nicht mehr genug Platz gewesen. Zudem hat die Liga wegen des hohen materiellen Aufwands, der für die Teams erforderlich ist, mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Umso schöner, dass sie in diesem Jahr mit einem packenden Finale für den spielerischen Höhepunkt sorgte.
Bei weitem nicht so dramatisch, gleichwohl erfreulich für die deutschen Teams sind die Ergebnisse im Wettbewerb RoboCup@home. Hier gewannen wie erwartet die eR@sers aus Japan, gefolgt von NimbRo, b-it-bots und Homer.
Bei den übrigen Finalspielen gab es weniger Überraschungen. NimbRo gewann bei den erstmals ausgetragenen Teamspielen der Teen Size in der Humanoid League gegen Brains aus Japan mit 10:0. In der Kid Size verteidigte Weltmeister Darmstadt Dribblers den Titel gegen FUmanoids erfolgreich mit 7:1. Dagegen nimmt sich das 6:1, das Vorjahresweltmeister B-Human mit seinen Nao-Robotern in der Standard Platform League gegen rUNSWift erreichte, fast schon bescheiden aus.
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Bei der traditionellen Abschlussbegegnung zwischen einer Auswahl der RoboCup-Trustees und dem neuen Middle-Size-Weltmeister war es für die Menschen dann doch nicht immer so einfach.
Das Finale in der neu eingerichteten Adult Size der Humanoid League wurde zwischen den beiden Singapurer Teams RO-PE und Robo Erectus ausgetragen, das RO-PE mit 1:0 für sich entscheiden konnte. Eine schöne Belohnung für die Organisatoren, die mit dem reibungslos durchgeführten Turnier in sehr übersichtlich eingerichteten Hallen Maßstäbe gesetzt haben. Der einzige gelegentlich geäußerte Kritikpunkt bezog sich auf die sehr kühl eingestellte Klimaanlage. Ein Teilnehmer berichtete, es sei einmal so kalt gewesen, dass das Trackpad seines Computers nicht mehr funktionierte.
Da heißt es dann aufstehen und sich mal wieder selbst bewegen. Ein Beispiel gaben die Trustees der RoboCup Federation beim traditionellen Abschluss-Spiel gegen das Siegerteam der Middle Size League. Derzeit ist das noch mehr ein Gag, die Menschen haben kaum Mühe, die Roboter auszutricksen. Dennoch gelang den Spielern von Water auch ein Schuss aufs Tor und ganz so einfach wie in den vorigen Jahren sah es für die Menschen dann doch nicht aus. Es geht voran. Die nächste RoboCup-WM findet im Juli 2011 in Istanbul statt.
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Insgesamt 250 Teams und mehr als 1100 aktive Roboterkonstrukteure wollen in Magdeburg zum 10. RoboCup German Open zusammenkommen. Die Wettkämpfe finden vom 31. März bis zum 3. April in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt statt.
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Bei den deutschen RoboCup-Junior-Meisterschaften in Halle 2 müssen sich von jungen Entwicklerteams konstruierte Roboter bewähren. In den Kategorien Soccer, Dance und Rescue treten Konstruktionen von über 600 Kinder und Jugendliche an. Die Gewinner dürfen Deutschland auf den RoboCup-Weltmeisterschaft in Istanbul vertreten.
Im RoboCup Major Competition (Halle 1 und 3) kämpfen 50 Erwachsenen-Teams aus 14 Ländern um die Qualifikation für die WM. Zu den Sportarten gehören Roboterfußball (RoboCup Soccer), Such- und Rettungsroboter (RoboCup Rescue), Service-Robotern (RoboCup@Home) und Roboter, die eine Logistikaufgabe lösen müssen.
Herausforderer sind die deutschen amtierenden Weltmeister aus dem Vorjahr. Sie kommen aus den Universitäten Bonn und Stuttgart, der TU Darmstadt und vom DFKI Bremen. Außerdem zeigen einige Firmen, das Fraunhofer IFF und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ihre Roboter-Exponate.
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In Magdeburg haben am Donnerstag die 10. RoboCup German Open begonnen. Über 1100 Teilnehmer wollen in den drei Hallen des Messegeländes bis Sonntag ihre Roboter um Titel in verschiedenen Disziplinen kämpfen lassen.
Für 200 Schülerteams geht es dabei im Rahmen der RoboCup Junior Wettbewerbe um die Qualifikation zur RoboCup-Weltmeisterschaft vom 5. bis 11. Juli in Istanbul. Die etwa 60 Teams der Major Leagues nutzen das Turnier dagegen als wichtigen Test vor der WM. Mit Teilnehmern aus 14 Ländern haben die German Open aber ihren Ruf als faktische Europameisterschaft festigen können.
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RoboCup-Turniere werden seit 1997 alljährlich ausgetragen, ursprünglich als reiner Fußballwettbewerb, später erweitert um weitere Ligen, etwa für Rettungs- und Haushaltsroboter. Das Fußballspiel dient dabei als Testumgebung, in der viele Eigenschaften mobiler, autonomer Roboter erprobt und miteinander verglichen werden können, die auch in anderen Anwendungsszenarien von Bedeutung sind. Ziel des RoboCup ist es, bis zum Jahr 2050 mit humanoiden Robotern nach den offiziellen FIFA-Regeln gegen den amtierenden Fußballweltmeister anzutreten und zu gewinnen.
Das ist allerdings nicht nur eine technische Herausforderung. Darauf wies Hans-Dieter Burkhard am Mittwoch in einem Festvortrag anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der German Open hin. Zunächst einmal müssten die FIFA-Regeln überhaupt erst einmal Roboter auf dem Spielfeld zulassen, damit die vom RoboCup angestrebte Begegnung möglich wird. Dann müsste genau spezifiziert werden, was diese Roboter können dürfen, was nicht und wie sie gestaltet sein müssen. Schließlich wird sich kein vernünftiger Mensch mehreren Zentnern schweren Metallungetümen entgegenstellen, die den Ball mit 300 km/h aufs Tor hämmern.
Derzeit kämpfen die RoboCup-Teams noch mit anderen Problemen. Zwar ist es in den vergangenen Jahren gelungen, auf immer größeren Feldern mit immer mehr Robotern zu spielen. Auch können sich die Spieler mittlerweile unter wechselnden Lichtverhältnissen orientieren. Aber sie brauchen immer noch die Sicherheit einer Halle. "Für Wettbewerbe im Freien plädiere ich schon seit mehreren Jahren", sagte Burkhard, der bei der ersten RoboCup-WM 1997 mit seinem Team von der Humboldt-Universität zu Berlin Weltmeister in der Simulation geworden war. Auch müssten die Anforderungen an die Wahrnehmung weiter erhöht werden. Zudem müssten die humanoiden Roboter größer und schneller werden. Bisher können die kleinen Zweibeiner zwar schon recht flott und stabil gehen. Laufen und Springen gelingt dagegen noch nicht.
Als weitere Etappenziele auf dem Weg zum Weltmeistertitel 2050 sieht Burkhard Spiele von elf gegen elf Robotern sowie gemischte Teams. Bislang sind die Roboter eines Teams noch weitgehend baugleich. Mit heterogenen Spielern dürfte es dann eines Tages auch gezielte Einwechselungen und Transfers geben.
Um den Transfer der beim Turnier gewonnenen Erkenntnisse zu verbessern, sollen auf diesen German Open Doktoranden aus den Teams in Kurzvorträgen von ihren Forschungen berichten können. "Man sieht einem Roboter, der den Ball kickt, ja nicht an, ob er aus einem Projekt zur 3D-Wahrnehmung oder zur Bewegungssteuerung kommt", sagte Ansgar Bredenfeld, der die RoboCup German Open seit 2001 hauptverantwortlich organisiert. Er hob die "sehr kooperative Atmosphäre" der Veranstaltung hervor. Die German Open hätten eine "Leuchtturmfunktion" und seien an den Universitäten sehr wichtig für eine zielorientierte, interdisziplinäre Ausbildung.
Ulrich Karras von der Firma Festo, neben National Instruments Hauptsponsor des Turniers, betonte, dass der Wettbewerb eine bessere Leistungsbewertung ermögliche als akademische Prüfungen. Insbesondere soziale Kompetenzen träten hier deutlich hervor. Roboter seien auch hervorragend geeignet, um Technik zu präsentieren und davon zu lernen. "Sie sind ein attraktives Medium, bei dem die Technologie zunächst gar nicht zu sehen ist", so Karras. Ähnlich sieht es auch der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität, Klaus-Erich Pollmann. Die Roboter seien nicht nur für die technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen wichtig, sondern ermöglichten einen Brückenschlag quer über die Fachbereiche.
Um bei dem Turnier einen der vorderen Plätze zu erreichen, sind in den nächsten vier Tagen allerdings erst einmal Technik und Mathematik gefragt. Eine gute Kondition schadet auch nicht: Der Nutzen nächtlicher Programmiersessions ist zwar umstritten, dennoch lassen sie sich oft nicht vermeiden.
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Am dritten und vorletzten Tag der zehnten RoboCup German Open herrscht in den Magdeburger Messehallen immer noch eine ungewöhnlich entspannte Atmosphäre. Zwar haben die Veranstalter mit über 1100 Teilnehmern mehr als je zuvor gezählt, dennoch herrscht weniger Gedränge und Aufgeregtheit als in früheren Jahren.
Das hat zum einen damit zu tun, dass sich das Geschehen in diesem Jahr erstmals auf drei statt zwei Hallen verteilt. Zum anderen gibt es zugleich weniger Spielfelder. Die Middle Size League, bei der diesmal nur vier Teams teilnehmen, kommt mit einem Feld aus. Es ist etwas abseits in Halle drei aufgebaut, wo auch die Spiele der Mixed Reality stattfinden. Die Small Size League fehlt ganz, weil sich nicht genug Teams angemeldet haben.
Dadurch ist nicht nur mehr Platz für die Besucher zum Herumschlendern, es gibt auch mehr Leerlauf. Während in dichter gepackten Hallen immer irgendwo etwas passiert, kommt es jetzt öfter vor, dass auf allen Spielfeldern in Sichtweite gerade Pause ist. Da kann leicht der Eindruck von Stagnation entstehen. Aber das täuscht, denn tatsächlich findet in den Ligen der Rettungs- und Haushaltsroboter gerade eine Umwälzung statt, deren Auswirkungen noch gar nicht abzusehen sind.
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Das große Thema dieser German Open ist der neue Kinect-Sensor. Microsoft brachte ihn im November 2010 für die Xbox 360 auf den Markt. Er registriert Bewegungen mit so großer Genauigkeit, dass die Spieler keine weitere Hardware benötigen, um die Konsole zu kontrollieren. Das Besondere an diesem Sensor aber ist sein Preis: Er geht für 150 Euro über den Ladentisch. Bisher mussten RoboCup-Teams das 30- bis 40-fache investieren, um etwa mit Laserscannern eine vergleichbare Leistung zu erreichen. Kein Wunder, dass der flache schwarze Kasten jetzt bei RoboCup@home und RoboCup Rescue auf der Mehrheit der Roboter zu sehen ist.
"Kinect projiziert strukturiertes Infrarotlicht, dessen Reflektionen von einem seitlich etwas versetzten Sensor empfangen werden", erklärt Sven Behnke vom Team NimbRo der Universität Bonn. „Aus den Veränderungen des bekannten Lichtmusters lässt sich die dreidimensionale Struktur der reflektierenden Körper errechnen.“ Die Auswertung des Bildes liefert eine ähnliche Punktwolke, wie sie sonst mit Laserscannern erzeugt wird. Das Auflösungsvermögen reicht aus, um aus einem Meter Entfernung Gesichtsausdrücke unterscheiden zu können. Eine weitere Kamera liefert Farbinformationen. Außerdem enthält der Sensor noch ein Mikrofonarray.
Sein volles Potenzial für die Robotik wird Kinect sicherlich erst im Lauf der kommenden Monate entfalten. Dennoch wird das Gerät schon jetzt von vielen als "Game-Changer" bezeichnet, was sicherlich nicht übertrieben ist. Gut möglich, dass im nächsten Jahr auch RoboCup Junior Teams damit arbeiten.
Vergleichbares ist bei den Fußballwettbewerben bislang noch nicht zu erkennen. Obwohl die Entwicklung natürlich auch hier nicht stillsteht. So wurde etwa in der 3-D-Simulation die Zahl der Spieler auf neun pro Team erhöht. Da in dieser Liga humanoide Nao-Roboter mit den korrekten Maßen und Gewichtsverteilungen physikalisch simuliert werden, fallen hohe Datenmengen an. Damit der Austausch zwischen dem Soccerserver, der den Zustand auf dem Spielfeld errechnet, und den Computern zur Steuerung der Spieler in Echtzeit erfolgen kann, ist ein Netzwerk erforderlich, das pro Sekunde 30 Megabit bewältigt. Am Abend vor der Turniereröffnung hatte Hans-Dieter Burkhard in einem Festvortrag anlässlich des Jubiläums der German Open erzählt, wie bei der ersten RoboCup-WM im Jahr 1997 noch ein kompletter PC für die Simulation eines einzelnen Spielers in der 2-D-Simulation erforderlich war.
Mit neun gegen neun Spielern bewegt sich die 3-D-Simulation allerdings an der Grenze des gegenwärtig Machbaren. Das hat zur Folge, dass die Spiele an Attraktivität für den Zuschauer erst einmal verlieren: Die Spieler stürzen oft, manche bewegen sich ziellos oder gar nicht. Einige Teams sind aber auch schon in der Lage, gezielte Pässe zu spielen.
Schöne Pässe gab es im vergangenen Jahr auch bei den realen Robotern der Middle Size League zu sehen. Besonders gut beherrschten die Spieler von Tech United das Pass-Spiel, verpassten aber trotzdem ganz knapp den Weltmeistertitel. "Wir haben unsere Technik weiter verbessert", sagt René van de Molengraft, technischer Leiter des Teams. "Jetzt sind wir auch in der Lage, Pässe aus der Bewegung heraus zu spielen." Bislang konnten die Roboter das nur mit einem ruhenden Ball, das allerdings mit großer Präzision. Die Niederlage in letzter Sekunde vom letzten Jahr hätten sie immer noch nicht ganz verdaut, so Molengraft. Dennoch seien sie entschlossen, diesmal Weltmeister zu werden. Derzeit ist nicht zu erkennen, wer sie auf dem Weg dorthin aufhalten sollte. Der Titelgewinn bei den German Open ist ihnen jedenfalls schon so gut wie sicher.
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Zwei Roboter bereiten das Frühstück vor. Einer öffnet den Kühlschrank, um den Orangensaft herauszuholen, während der andere das Müsli zubereitet: Er öffnet die Milchflasche mit Drehverschluss, gießt die Milch in eine Schüssel und verschwindet in die richtige Richtung, als ihm ein Mensch den Weg zur Tür weist.
Mit dieser brillanten Performance gewann das Team NimbRo@home bei den RoboCup German Open in Magdeburg souverän den Wettbewerb der RoboCup@home League für Haushaltsroboter. Bis morgens um 7 Uhr hatten die Teammitglieder noch an den Robotern programmiert, ein Einsatz, der sich gelohnt hat. Denn wenn diese geschmeidige Darbietung auch bei den RoboCup-Weltmeisterschaften Anfang Juli in Istanbul gelingt, ist der Weltmeistertitel in Reichweite. Kenner der Szene bezeichneten diese Leistung als "das Beste, was es bisher in dieser Liga zu sehen gab".
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Auch sonst gab es am letzten Tag des ansonsten eher verhaltenen Turniers einige spektakuläre Szenen. So warf der Torhüter der Darmstadt Dribblers im Endspiel der Humanoid League den Ball einmal aufs Spielfeld. Es war der erste Abwurf, der jemals während eines regulären Spiels erfolgte, und wurde mit Szenenapplaus honoriert. Das Spiel selbst gewannen die Dribblers mit 8 : 0 gegen die FUmanoids, die dafür aber die Technical Challenges gewannen – unter anderem mit einem guten Einwurf.
Bemerkenswert war auch das Endspiel in der Middle Size League, das erwartungsgemäß vom Team Tech United mit 3 : 0 gewonnen wurde. Aber der 1. RFC Stuttgart machte es den Niederländern mit einer exzellenten Manndeckung sehr schwer und hinderte die Roboter zumeist daran, ihre hohe Geschwindigkeit und enorme Schusskraft auszuspielen. Dennoch ging das Ergebnis völlig in Ordnung. Tech United ist auch in diesem Jahr wieder ein Anwärter auf den Weltmeistertitel, an dem sie im vergangenen Jahr durch einen Gegentreffer wenige Sekunden vor Schluss scheiterten.
Die Favoritenrolle in der Standard Platform League hat der amtierende Weltmeister B-Human von der Universität Bremen ebenfalls erfolgreich verteidigt. Im Finale gegen NimbRo SPL war der Sieg der schnell und sicher laufenden Nao-Roboter nie wirklich gefährdet. Am Ende stand es 6 : 1 für B-Human.
Bereits am Samstagabend gab es ein interessantes Spiel in der 3-D-Simulation, die mit virtuellen Naos spielt. Jeweils zwei Teams warfen ihre Spieler zusammen, um gemischte Mannschaften zu bilden. Die Kenner der Liga konnten anhand der Bewegungen erkennen, welcher Spieler von welchem Team kam, dennoch verlief das Spiel erstaunlich dynamisch, und es fiel sogar ein Tor. "Mixed Teams" war eine Forderung von Hans-Dieter Burkhard gewesen, die der erste deutsche RoboCup-Teilnehmer und ehemaliger Weltmeister in seinem Festvortrag anlässlich des zehnten Jubiläums der RoboCup German Open erhob. Das Experiment in der 3-D-Simulation League zeigt, dass dieser Weg schon heute beschritten werden kann.
Den regulären Wettbewerb in der 3-D-Simulation gewannen die RoboCanes von der University of Miami. Weitere Ergebnisse finden sich auf der Homepage des Turniers, das auch in diesem Jahr wieder kompetent organisert war und reibungslos ablief.
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In Istanbul beginnt am Mittwoch die 15. RoboCup-Weltmeisterschaft. Die Organisatoren von der Bogaziçi University rechnen mit 2600 Teilnehmern. Sie werden schätzungsweise 1500 Roboter mit in die türkische Metropole bringen, um sie dort bis Sonntag in verschiedenen Wettbewerben gegeneinander antreten zu lassen.
Am Tag vor der Eröffnung herrschte schon geschäftiges Treiben in den drei für das Turnier reservierten Hallen des Istanbul Expo Center. Viele Teams sind bereits angereist, bauen ihre Roboter zusammen oder testen sie. Beim Auspacken der Transportkisten mag es da gelegentlich Überraschungen geben, wenn wichtige Teile zu Bruch gegangen sind oder fehlen. Zu einem erfolgreichen Abschneiden im Wettbewerb gehört es, auch mit solchen Situationen umgehen und improvisieren zu können.
Robocup-WM 2011 – vor dem Anpfiff
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Die Idee es RoboCup entstand Mitte der 1990er-Jahre. Roboter sollten Fußball spielen, um die Leistungen von Teams autonomer, mobiler Roboter vergleichbar zu machen und die Forschung voranzutreiben. Bis zum Jahr 2050 soll ein Team humanoider Roboter gegen den amtierenden Fußballweltmeister gewinnen. Als dieses langfristige Ziel des RoboCup formuliert wurde, schien es noch nicht notwendig zu spezifizieren, ob damit das Weltmeisterteam der Frauen oder der Männer gemeint ist. Man darf wohl davon ausgehen, dass die Wissenschaftler den Titelgewinn bei der Männer-WM anstrebten. Sie wären aber gewiss schon froh, wenn sie Roboter bauen könnten, die in der Lage wären, gegen ein beliebiges Amateurteam zu bestehen.
Davon kann derzeit noch keine Rede sein. Die Begegnungen sind aber häufig spannend und entwickeln sich immer wieder zu packenden Dramen mit überraschenden Wendungen. Und weil Menschen am Spielfeldrand stehen, die monatelange Arbeit in die Konstruktion und Programmierung der Kickmaschinen gesteckt haben, kommen auch die Emotionen nicht zu kurz.
So dürfte den Mitgliedern des niederländischen Teams Tech United immer noch die Niederlage in letzter Sekunde gegen Water aus China im Endspiel der Middle Size League 2010 in den Knochen stecken. Es war das dritte Mal in Folge, dass sich die Niederländer mit dem zweiten Platz zufriedengeben mussten. Das Zeug zum Titel haben sie allemal, ihre Roboter sind dribbelstark und schossen bei den RoboCup German Open so präzise Pässe wie kein anderes Team. Aber die 14 Rivalen, die nach Istanbul gekommen sind, werden auch nicht geschlafen haben.
Spannung versprechen auch die Begegnungen in den anderen Fußball-Ligen. Ermutigend für den Wettbewerb ist es, dass sich immer wieder neue Teams finden, die in das mittlerweile sehr anspruchsvolle Turnier einsteigen. In der Small Size League sind das etwa die Tigers Mannheim, die sich trotz zweieinhalbjähriger Vorbereitung keine ernsthaften Chancen auf einen der vorderen Plätze einräumen. "Wir sind froh, wenn wir gute Spiele bieten können", sagt Projektleiter Bernhard Perun von der Dualen Hochschule Baden Württemberg.
Ähnlich dürfte es den Teams KMUTT Kickers aus Thailand und AcYut aus Indien gehen, die erstmals mit mittelgroßen Robotern in der Teen Size der Humanoid League antreten.
Im Übrigen beschränkt sich der RoboCup schon lange nicht mehr auf Fußball allein. Die Wettbewerbe für Rettungs- und Haushaltsroboter haben in den vergangenen Jahren rasch an Bedeutung gewonnen und ziehen ebenfalls neue Teams mit neuen Ideen an. Eine eigene Halle ist schließlich dem Nachwuchswettbewerb RoboCup Junior gewidmet, wo Schülerinnen und Schüler ihre selbstgebauten Roboter kicken lassen, sie durch Rettungsarenen schicken und sprichwörtlich zum Tanzen bringen. Es könnte eine aufregende Woche werden.
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In Istanbul wurde am Mittwoch die 15. RoboCup-Weltmeisterschaft eröffnet. Nach Ansprachen unter anderem des des Cheforganisators Levent Akin und der RoboCup-Präsidentin Manuela Veloso tanzten Nao-Robotern des Hauptsponsors Aldebaran Robotics ein Ballett. Als die Zuschauer gebeten wurden, ihre Mobiltelefone auszuschalten, um die Roboter nicht zu stören, löste sich die Veranstaltung auf.
Es ist ohnehin interessanter, den Naos beim Kicken zuzusehen. Seit drei Jahren stellen die Zweibeiner die Spieler in der Standard Platform League, in der alle Teams die gleiche Hardware verwenden, die nicht geändert werden darf. Es geht ausschließlich ums Programmieren, und zwar eines richtigen Roboters mit all seinen Ungenauigkeiten bei Wahrnehmung und Bewegung. Der Nao ist in dieser Liga der Nachfolger des vierbeinigen Aibo, dessen Produktion von Sony Anfang 2006 eingestellt wurde.
RoboCup-WM 2011 – Roboter laufen sich warm
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Inzwischen wird beim RoboCup allerdings bereits über einen Nachfolger für den Nao diskutiert, der auch nach mehr als drei Jahren noch Hardware-Schwächen aufweist. Im Gespräch ist der Zweibeiner Darwin der koreanischen Firma Robotis. Viele RoboCup-Teilnehmer sind daher gespannt auf die verbesserte Version des Nao, die Aldebaran in den nächsten Tagen in Istanbul vorstellen will.
Unterdessen laufen sich die Zweibeiner auf den Spielfeldern warm, werden von den Teams auf die spezifischen Umgebungsverhältnisse eingestellt. Für die Verarbeitung der Kamerabilder müssen Farbtabellen erstellt werden, das Laufverhalten muss dem Material der Spielfelder angepasst werden. Die eigentlichen Spiele starten Donnerstag.
Bei den Ligen der selbst gebauten humanoiden Roboter muss noch eine offene Regel-Frage geklärt werden. Denn mittlerweile können einige Torhüter den Ball mit den Händen aufnehmen und abwerfen. Fraglich ist nun, ob es als Tor gezählt wird, eenn der Ball dabei über die Linie des gegnerischen Tors rollt. Interessanter für den Spielverlauf wäre es wohl, wenn solche Tore gelten würden. Für Wettbewerbsleiter Jacky Baltes ist es aber vor allem wichtig, dass es dazu eine einheitliche Regelung gibt. Er will es in einer Versammlung der Teamleiter per Mehrheitsbeschluss entscheiden lassen.
Einen besonderen Höhepunkt hat die 3-D Simulation League angekündigt: Mit Spezialbrillen sollen die dreidimensional simulierten Spiele, bei denen virtuelle Nao-Roboter antreten, auch räumlich betrachtet werden können. Das Verfahren sei ursprünglich fürs Debugging entwickelt worden, erläuterte Ubbo Visser von der University of Miami. Die Möglichkeit der dreidimensionalen Darstellung für die Zuschauer sei ein willkommener Nebeneffekt, der auf Monitoren schon gut funktioniert habe. Ob es mit Beamern und Leinwänden auch so gut klappt, bleibt abzuwarten. Da Shutterbrillen verwendet werden, bei denen abwechselnd das linke und rechte Glas abgedunkelt wird, müssen die Bildfrequenzen, mit denen die Projektoren arbeiten, genau auf die Brillen abgestimmt werden. Wenn das daneben geht, kommt nur nervendes Geflimmer dabei heraus. Aber wenn es klappt, verspricht Visser, könne man Spiele mit den Augen eines Mitspielers erleben.
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Es sieht so leicht aus. Der Ball liegt direkt vor der Fußspitze, der Weg zum gegnerischen Tor ist frei. Der Spieler müsste nur einmal das Bein durchschwingen lassen und der Treffer wäre so gut wie sicher. Doch er trippelt nur um den Ball herum, fällt um oder bewegt sich gar nicht. Es ist dann eben doch nicht so einfach, einem Roboter das Fußballspiel beizubringen. Hinzu kommt, dass die Systeme erst einmal auf die jeweiligen Spielverhältnisse eingestellt werden müssen. Am ersten Spieltag der diesjährigen RoboCup-Weltmeisterschaft in Istanbul gab es daher noch kaum spektakuläre Szenen zu sehen. Wohl aber zeichnen sich hier und da schon Stärken und Schwächen ab.
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Die Nao-Roboter des Teams rUNSWift aus Australien etwa laufen in der Standard Platform League mit kleinen Schritten schnell und zielsicher zum Ball, verlieren dann aber Zeit mit der Suche nach der richtigen Schussposition. Bei den Spielern des Weltmeisterteams B-Human von der Universität Bremen sah das schon geschmeidiger aus. Aber auch hier gibt es Optimierungspotenzial. Grundsätzlich sollen sich die Roboter bereits während des Laufens zum Ball auf das gegnerische Tor ausrichten, so dass mit dem letzten Schritt zugleich die Schussposition erreicht wird. "Wir arbeiten daran, den Robotern Schüsse aus dem Laufen heraus zu ermöglichen", sagt Teamleiter Thomas Röfer. Allerdings werde über die Schrittweite auch das Gleichgewicht geregelt. Eine kleine Unebenheit im Boden könne dazu führen, dass eine hundertprozentige Torchance versemmelt wird. Wie im richtigen Leben eben.
Bei den Robotern der Humanoid League sieht es ähnlich aus. Da steht ein Spieler der FUmanoids zwar mit einer eleganten Rolle rückwärts wieder auf. Aber besser wäre es natürlich, er würde gar nicht erst hinfallen. Im Vorrundenspiel gegen die FW Wolves hatte die mangelhafte Balance noch keine gravierenden Folgen, denn die Spieler des Gegners standen vor allem deswegen stabiler, weil sie sich ansonsten fast gar nicht bewegten. Solche Auftaktkapriolen dürfen den Zuschauer nicht täuschen. Mit Anfangsschwierigkeiten haben praktisch alle Teams zu kämpfen. Doch die meisten scheinen die Grundlagen des Laufens und Kickens gut zu beherrschen. Bis zum Sonntag werden sich viele von ihnen noch deutlich steigern.
Das gilt ebenso für die Ligen der rollenden Roboter. Zur Zeit ist es für einen Zuschauer, der durch die Hallen schlendert, noch Glückssache, ein interessantes Spiel zu erleben. Oft steht man an einem Feld, wo das Spiel gerade nur zäh vorankommt, hört plötzlich lauten Jubel aus der anderen Ecke der Halle und denkt sich: Mist, wieder zur falschen Zeit am falschen Ort.
Robocup-WM: Impressionen vom 1. Spieltag
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Aber auch die Fangesänge können täuschen. Heute waren es die Tigers Mannheim, die in der Small Size League ordentlich Krach gemacht haben – was aber mitnichten mit einem ansehnlichen Spiel zu tun hatte, sondern eher mit der guten Laune der 30 Teammitglieder, die zum ersten Mal an einer RoboCup-WM teilnehmen. In ihrer ersten Turnierbegegnung sollten sie gegen das Team bochica:Bochica aus Kolumbien antreten, doch die Roboter des Gegners waren nicht spielbereit. Also spielten die Mannheimer auf ein verwaistes Tor. Das erwies sich als schwierig genug. Die Roboter schafften es jedenfalls oft genug, selbst aus kurzer Distanz daneben zu schießen, trafen aber auch mehrmals – jedes Mal laut bejubelt von den Cheerleaders.
An sich ist die Small Size League, bei der die Roboter Bilder von Kameras verarbeiten, die von oben auf das Spielfeld gerichtet sind, ein Garant für sehr schnelle Spiele mit raffinierten Kombinationen. Einen Vorgeschmack bot das Training des amtierenden Weltmeisters Skuba aus Thailand. Dort ging es sehr viel ruhiger zu. Konzentriert schauten die Teammitglieder auf ihre Computermonitore, während ein Roboter immer wieder auf den rollenden Ball zu fuhr und ihn aus der Bewegung heraus aufs Tor kickte. Hier war das dominierende Geräusch das prägnante Knacken, wenn der Ball auf die Rückwand des Tores prallte.
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In der Middle Size League, in der die Roboter alle Sensoren und Computer an Bord haben müssen, ist noch alles offen. Zwar ist das iranische Team MRL mit neuen Robotern angereist, die sich im Spiel gegen 5dpo aus Portugal als schnelle Dribbler erwiesen, den Ball aber unnötig oft ins Aus spielten. Hier wird entscheidend sein, wie gut die Teams ihre Roboter bis Sonntag noch optimieren können.
Während die Zuschauer zwischen den verschiedenen Fußballfeldern hin und her pendelten, mussten sie aufpassen, nicht mit den Haushaltsrobotern vor der RoboCup@home-Arena zusammen zu stoßen. Denn die sollten dort heute zeigen, wie gut sie einem Menschen folgen können. Ausgerechnet das mehrfache Weltmeisterteam „eRasers“ aus Japan musste hier passen. Aber der neue Roboter hat innerhalb der Arena bei den folgenden Wettbewerben wie der Personenerkennung, dem Finden von Objekten und vor allem der frei wählbaren Open Challenge noch reichlich Gelegenheit, diesen Fehler auszugleichen. Geplant ist auch, wie im letzten Jahr mit den Robotern in einen realen Supermarkt zu gehen. Anders als in Singapur ist allerdings kein geeigneter Laden in Laufnähe. Es könnte daher am Transport und dem dafür nötigen Zeitaufwand scheitern.
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Nicht alle Wettbewerbe der RoboCup-Weltmeisterschaft sind so leicht zu verstehen wie Fußball. Schon die RoboCup@home League für Haushaltsroboter macht es den Zuschauern nicht leicht. Zwar bewegen sich die Roboter in einer Wohnumgebung, doch es braucht Geduld und erfordert einiges an Erläuterung, um ihre Leistungen nachvollziehen und vergleichen zu können.
Noch schwieriger ist es bei den Wettbewerben für Rettungsroboter. Die Arena der Rescue Robot League ist nicht nur im entlegenen Winkel einer Halle aufgebaut, sondern auch mit Spanplatten eingezäunt, die das Geschehen weitgehend vor den Blicken der Zuschauer verbergen. Und selbst wer einen Platz findet, von dem aus die Bewegungen der Roboter auf dem Parcours mitverfolgt werden können, bekommt nur eine vage Idee davon, ob sie ihre Sache gut machen oder nicht. Das Bewertungssystem, mit dem die Sieger ermittelt werden, ist kompliziert und wird zudem von Jahr zu Jahr verändert.
Robocup-WM 2011 – Spiele im Abseits
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Zwei Themen stehen hier im Mittelpunkt: Mobilität und Autonomie. Die Roboter sollen sich durch schwieriges, unwegsames Gelände bewegen können. Auch sollen sie sich möglichst selbstständig orientieren und Karten der Umgebung erstellen. Die Arena, in der die Wettbewerbe stattfinden, soll die Leistungen mess- und vergleichbar machen. Sie bildet daher nicht eine Katastrophenumgebung naturgetreu nach, sondern stellt eine Ansammlung schwieriger, aber genau reproduzierbarer Aufgaben dar.
Dabei passt sich die Arena im Lauf der Zeit der Entwicklung der Technik an. "Wir gehen jetzt mehr und mehr in die dritte Dimension", sagt Wettbewerbsleiter Johannes Pellenz. Das zeigt sich insbesondere an Plastikfässern, die nicht nur am Boden, sondern auch in der Höhe angebracht sind und es erlauben, die Qualität dreidimensionaler Karten zu messen. Da die Fässer über die Wände der Gänge gestülpt sind, vermessen die Roboter sie zunächst von der einen Seite und später von der anderen. Je nachdem wie genau sie navigieren und ihre Umgebung erfassen, erscheinen die Fässer später auf den Karten als gegeneinander verschobene Halbkreise oder geschlossene Kreise.
Autonome Roboter fahren aber nur durch die einfacheren Bereiche der Arena. Steile Rampen, Treppen und geröllartiger Untergrund, der durch Holzklötze simuliert wird, lassen sich nur mit Fernsteuerung bewältigen. Hier kommt es nicht nur auf sehr mobile Roboter an, die zumeist mit Raupenantrieben und beweglichen Flippern ausgestattet sind, sondern auch auf ein sorgfältig gestaltetes Interface, das dem Operator ein Gefühl für die Umgebung vermittelt. "Manche Teams nutzen hierfür auch Mikrofone, um aus den Geräuschen auf den Zustand des Roboters zu schließen", sagt Pellenz. Besonders gut schneiden hier regelmäßig Teams aus Thailand ab, die auch in diesem Jahr wieder zu den Favoriten zählen.
Auch japanische Teams konzentrieren sich in der Regel stark auf den Aspekt der Mobilität, sind aber in diesem Jahr schwach vertreten. Selbst der Mitbegründer der Liga, Satoshi Tadokoro, ist nicht angereist, weil er den Einsatz von Robotern zur Wasserprobenentnahme in der Ruine des Kernkraftwerks von Fukushima beaufsichtigt. "Das ist einerseits schade, weil wichtige Teams fehlen", so Pellenz. "Andererseits zeigt es aber auch, dass unsere Arbeit in die richtige Richtung weist."
Richtungsweisend sind gewiss auch die Nachwuchswettbewerbe im Rahmen des RoboCup Junior, die seit dem Jahr 2000 ausgetragen werden. Wer bis zum Jahr mit humanoiden Robotern die Fußball-WM gewinnen will, muss sich schließlich rechtzeitig darum kümmern, dass die dafür erforderlichen Ingenieure und Informatiker ausgebildet werden. Das klappt auch recht gut. Die Teilnehmerzahlen bei RoboCup Junior steigen kontinuierlich und betreuende Lehrer können Geschichten erzählen von Schülern, die wie verwandelt vom Turnier zurückkehrten und durch die Erfahrung ermutigt auf höhere Schulen wechselten.
Zuschauerfreundlich sind die Wettbewerbe allerdings nicht. Die Spielfelder für Fußball und einfache Rettungsszenarien sind so klein, dass außer den Schiedsrichtern, Teammitgliedern und vielleicht noch den nächsten Angehörigen kaum jemand Platz findet. Lediglich der Tanzwettbewerb, für den die Kinder und Jugendlichen eine Choreographie mit Robotern entwickeln müssen, findet auf einer Bühne statt und ist dadurch normalerweise auch einem größeren Publikum zugänglich. Bei dieser Weltmeisterschaft jedoch sind alle Junior-Wettbewerbe in einer niedrigen Halle untergebracht, in der viele Säulen die Bestuhlung einschränken. So finden diesmal leider auch die Tanzdarbietungen unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Hinzu kommt eine extrem schlechte Akustik. "Bei der Schiedsrichterbesprechung mussten wir schreien, um uns zu verständigen", sagt Henning Brandt, der 2006 den RoboCup Junior in Bremen mit organisiert hat und diesmal als Betreuer eines Teams nach Istanbul gekommen ist.
Brandt, der seit 2007 keine RoboCup-WM besucht hat, zeigte sich beeindruckt von dem gestiegenen Niveau. Er sieht darin ein Zeichen, dass sich eine lebendige Gemeinschaft herausgebildet hat, in der Wissen ausgetauscht und weitergegeben wird. Viele Teams haben inzwischen eigene Homepages und mancher Teilnehmer wird später, wenn er die Schule verlassen hat, zum Betreuer eines Junior-Teams. Andere nehmen, motiviert durch die Erfahrung des Wettbewerbs, ein Studium der Informatik oder Ingenieurwissenschaften auf.
Ähnlich wie für Rescue gilt demnach auch für RoboCup Junior: Der Wettbewerb funktioniert, auch wenn sich de Zuschauer das Geschehen nicht immer ohne weiteres erschließt. Bei den Fußball-Ligen wird das Zuschauen dagegen immer einfacher: Ausgewählte Spiele lassen sich nun über einen von den Veranstaltern eingerichteten Live-Stream (http://www.robocup2011.org/en/content.asp?PID=%7B2030883A-0B9A-4063-A3B4-C087A2AB1385%7D) verfolgen. Spiele der Middle Size League überträgt das niederländische Team Tech United auf der Team-Homepage (http://www.techunited.nl/).
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Am dritten und vorletzten Spieltag der RoboCup-Weltmeisterschaft in Istanbul nimmt das Turnier langsam Fahrt auf. Viele Teams haben die üblichen Anfangsprobleme weitgehend behoben und ihre Roboter in Form gebracht. Da bringt dann auch das Zuschauen mehr Spaß.
Schön war etwa die Szene in der Humanoid League, als der Torwart der Darmstadt Dribblers, dicht bedrängt von einem Gegenspieler, den Ball mit den Armen aufnahm und über den Angreifer hinweg aufs Spielfeld warf. Zwar gelang es ihm erst im zweiten Versuch, den Ball zu greifen, aber das reichte immer noch, um die brenzlige Situation elegant zu klären. Natürlich gab es Szenenapplaus.
Wenn der Ball nach so einem Wurf ins gegnerische Tor rollen würde, würde das nicht zählen. In dieser Frage orientiert sich der RoboCup an den Regeln der FIFA für Hallenfußball. Auch dort muss zuerst ein anderer Spieler den Ball berühren. Da es das langfristige Ziel des RoboCup ist, bis zum Jahr 2050 mit humanoiden Robotern den amtierenden Fußballweltmeister nach offiziellen FIFA-Regeln zu schlagen, erscheint es durchaus sinnvoll, sich auch heute schon so weit wie möglich an diesen Regeln zu orientieren.
Das Werfen des Balls war bislang nur Gegenstand von Spezialwettbewerben und kann jetzt erstmals auch im Spiel erfolgen. Die meisten Teams haben allerdings schon genug damit zu kämpfen, ihren Spielern schnelles und stabiles Laufen beizubringen. Doch auch bei langsamem Spielverlauf entstehen immer wieder spannende Situationen. Da trippelt ein Stürmer um den Ball herum, um die richtige Schussposition zu finden, während ein Verteidiger heranschleicht, der sich noch in den Weg stellen könnte. Die menschlichen Teammitglieder werden dann sichtlich nervös. Schießt er jetzt endlich? Nein, der Roboter macht noch einen Schritt, will sich noch besser ausrichten, steht jetzt aber wieder eher schlechter. Und der Gegner kommt näher ...
Wenn dann im letzten Moment doch noch ein Treffer gelingt, entlädt sich die Anspannung oft in lautem Jubel wie im Vorrundenspiel zwischen dem mexikanischen Team Cyberlords und TKU aus Taiwan. Die Cyberlords lagen 1:0 zurück und hatten den Ausgleichstreffer am Ende der ersten Halbzeit schon auf der Fußspitze. Für die Menschen am Spielfeldrand war das deutlich zu erkennen, doch der Roboter war offenbar noch nicht überzeugt und zögerte zu lange. Umso größer war die Erleichterung, als in der zweiten Halbzeit mit einem weiten Schuss doch noch das 1:1 gelang. Nun haben die Programmierer Gelegenheit, ihren Robotern den Perfektionismus abzugewöhnen und sie öfter mal auf gut Glück schießen zu lassen. Das richtige Verhältnis zwischen Tempo und Präzision ist häufig spielentscheidend.
Die rollenden Roboter des niederländischen Teams Team-Homepage in der Middle Size League können beides. Sie sind schnell und präzise. Im Spiel gegen den ehemaligen Weltmeister Cambada aus Portugal, das sie 4:1 gewannen, gab es wunderbare Dribblings und einen Schuss aufs Tor, der genau die Lücke traf, einen Sekundenbruchteil, bevor ein Verteidiger sie schloss. Eine Videoaufzeichnung von dieser Szene wird gewiss bald auf der Team-Homepage zu sehen sein.
RoboCup-WM 2011: Impressionen vom 3. Spieltag
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Die RoboCup@home League verlagerte ihren Wettbewerb gestern nachmittag, wie schon im letzten Jahr, in einen realen Supermarkt. Schließlich müssen sich Haushaltsroboter eines Tages in so einer Umgebung zurechtfinden können, wenn sie ihren Nutzern beim Einkaufen helfen sollen. Gegenüber dem vergangenen Jahr war aber keine Verbesserung zu erkennen. Die Aufgabe bestand darin, einem Menschen zu folgen, der auf einzelne Objekte auf den Regalen aufmerksam machte. Diese Objekte mussten die Roboter sich merken, bei einer zweiten, autonomen Rundfahrt wiederfinden und nach Möglichkeit greifen. Dieser Griff gelang in diesem Jahr nur dem Team Wright Eagle aus China. Das Team NimbRo von der Universität Bonn, das im vergangenen Jahr als einziges ein Objekt aus dem Regal holen konnte, scheiterte diesmal an Problemen mit der Spracherkennung. Dennoch liegen die Bonner derzeit mit einem komfortablen Vorsprung von etwa 1000 Punkten auf Platz eins, gefolgt von Wright Eagle. Der Griff nach dem Weltmeistertitel könnte also klappen.
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Nach der Niederlage der deutschen Mannschaft gegen Japan bei der Frauenfußball-WM gab es heute auch bei der RoboCup-Weltmeisterschaft eine Begegnung zwischen Deutschland und Japan: Im Kidsize-Halbfinale der Humanoid League spielte das Team FUmanoids von der Freien Universität Berlin gegen CIT Brains aus Japan. Die erhoffte Revanche für die gestrige Niederlage blieb jedoch aus: FUmanoids unterlagen 5:3 und treffen im Spiel um den dritten Platz jetzt auf die Darmstadt Dribblers, die in der Verlängerung mit 12:6 gegen Team DARwin unterlagen.
In der Standard Platform League gibt es dagegen ein rein deutsches Finale: Der Vorjahres-Weltmeister B-Human spielt gegen die Nao Devils aus Dortmund.
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Es war eigentlich anders geplant: Bei der RoboCup-Weltmeisterschaft in Istanbul sollte zuerst das Finalspiel der Middle Size League stattfinden, danach das in der Kid Size der Humanoid League. Die Reihenfolge ist nicht belanglos, drückt sie doch eine veränderte Gewichtung aus: Bislang galt die Middle Size mit ihren rollenden, autonomen Robotern und dem größten Spielfeld als die Königsklasse des RoboCup, die folglich auch stets das letzte Endspiel bestritt. Nun soll sie den Thron für die humanoiden Roboter räumen.
Doch die Roboter wehren sich. Der Anpfiff in der Middle Size League verzögerte sich um fast eine Stunde. So lange mochten die Teams der Humanoid League nicht warten und spielten dann doch zuerst ihr Finale. Es wurde ein wenig aufregendes 8:1 für Team DARwin gegen CIT Brains aus Japan.
Die Middle Size dagegen wartete mit einer Wiederholung der Finalbegegnung vom vergangenen Jahr auf. Damals unterlag das niederländische Team Tech United gegen Water aus China mit 5:4, wobei der Siegtreffer wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff fiel und mit einem Schlag die Hoffnungen auf die Verlängerung zerschlug. Es war das dritte Mal in Folge, dass die Niederländer sich mit dem zweiten Platz begnügen mussten. Aber so dicht am Titel waren sie nie zuvor gewesen.
Finaltag der RoboCup-WM 2011
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Diesmal sah es gleich nach einem klaren Sieg für Water aus. Die chinesischen Roboter erzielten rasch drei Treffer, zum Teil aus Freistoßsituationen heraus, einmal aber auch nach einem schnellen Sturmlauf. Die Niederländer kamen dagegen nicht ins Spiel.
Dann gelang der Anschlusstreffer zum 3:1 mit einem flachen Weitschuss genau ins Eck. Bei Tech United keimte Hoffnung. Doch bald darauf steht ein niederländischer Roboter dicht vorm gegnerischen Tor, kann die Situation aber nicht nutzen. Die Chinesen dagegen schon: Mit einem schnellen Konter erhöhen sie auf 4:1. Tech United bleibt dran, schießt das 4:2, doch Water antwortet sofort danach mit dem 5:2.
So ging es in die zweite Halbzeit und blieb auch eine Weile dabei – bis die Niederländer kurz hintereinander zwei Treffer erzielten. Die Zeit wurde allmählich knapp, aber beim Stand von 5:4 schien auf einmal wieder alles möglich. Dann fuhr ein Water-Roboter im weiten Bogen einen schönen Angriff und traf zum 6:4. Mit einem harten, flachen Schuss kam Tech United noch einmal auf 6:5 heran, dann verwies sie der Schlusspfiff erneut auf den zweiten Platz.
Das war ein eindrucksvoller Abschluss für ein Turnier, das ansonsten als eher mittelmäßig gelten muss. In keiner Liga gab es bemerkenswerte Fortschritte zu verzeichnen, aufregende Begegnungen wie das Middle-Size-Finale waren die Ausnahme. Das ist nicht notwendigerweise Ausdruck einer Krise des RoboCup, sondern hat zum Teil damit zu tun, dass sich Entwicklungen der letzten Jahre konsolidieren, zum Teil auch damit, dass bislang erfolgreiche Teams jetzt mit Ermüdungserscheinungen ihrer Hardware zu kämpfen haben.
Letzteres war unter anderem ein Grund dafür, dass die Nao Devils im Finalspiel der Standard Platform League gegen B-Human keine Chance hatten. Auch die Darmstadt Dribblers machten Hardwareprobleme ihrer mitterlweile mehrere Jahre alten Roboter für die Niederlage gegen Team DARwin im Halbfinale verantwortlich. Der Spielverlauf spricht dafür: Nach der ersten Halbzeit führten sie 4:2, gingen mit 5:5 in die Verlängerung und unterlagen schließlich mit 6:12. Bei Menschen würde man sagen: Da hat die Kondition nicht gereicht. Hier waren es dann eher die Servomotoren oder die Getriebe.
In der RoboCup@home League zeigten die Roboter des Teams NimbRo dagegen gutes Stehvermögen und wurden hoch verdient Weltmeister, gefolgt von Wright Eagle aus China und den b-it-bots aus Bonn.
Alle weiteren Ergebnisse werden sicherlich bald auf der Homepage des Turniers erscheinen. Entschieden wurde auch über den Austragungsort der RoboCup-WM 2013: Sie wird im japanischen Osaka stattfinden. Im kommenden Jahr treffen sich die RoboCup-Teams in Mexiko City.
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Normalerweise eröffnen die Qualifikationsturniere im Rahmen von RoboCup Junior die Saison der Roboterturniere, doch diesmal kommt ihnen eine neue Veranstaltung um einen Tag zuvor: Am 14. und 15. Februar treffen sich an fünf russischen Universitäten sowie in Deutschland an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Studententeams zu den lokalen Vorausscheidungen im Rahmen des Wettbewerbs Robolympics.
„Das ist ein Versuchsballon“, sagt Paul Plöger, Professor an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der die Veranstaltung im Rahmen des Deutsch-Russischen Wissenschaftsjahrs maßgeblich mit organisiert hat. Es könne durchaus ein regelmäßiges Ereignis daraus werden. Für diesen ersten, vom RoboCup inspirierten Wettbewerb stellt die Bonner Hochschule NXT-Roboter von Lego zur Verfügung, die in einer Arena an Haushaltstätigkeiten angelehnte Aufgaben lösen sollen. Die Gewinner der Qualifikationsturniere treffen sich dann zum Finale am 17. bis 19. Februar im Polytechnischen Museum in Moskau. Den Gewinnern winkt ein einwöchiger Aufenthalt bei einem Robotiklabor oder einem Roboterwettbewerb im jeweiligen Partnerland.
NXT-Roboter werden (neben vielen Eigenkonstruktionen) wohl auch bei den vier Vorausscheidungen im Rahmen des RoboCup Junior zum Einsatz kommen. Die erste findet vom 15. bis 17. Februar in Hannover statt, weitere Turniere folgen in Vöhringen (25.-26. Februar), Sankt Augustin (2.-4. März) und Berlin (9.-11. März). Die Gewinner dieser Turniere qualifizieren sich für die Teilnahme an den RoboCup German Open in Magdeburg vom 29. März bis 1. April, wo sie wiederum um die Reise zur RoboCup-Weltmeisterschaft kämpfen werden, die vom 18. bis 24. Juni in Mexico City stattfindet. 328 Schülerteams aus 70 Standorten haben sich angemeldet..
Die Teams der Erwachsenen, die beim RoboCup Major Teams genannt werden, qualifizieren sich für die Weltmeisterschaft nicht in Ausscheidungswettkämpfen, sondern mit technischen Beschreibungen und Videos ihrer Roboter, die zeigen, dass sie im Wettbewerb mithalten können. Regionale Turniere wie die German Open sind trotzdem wichtig, um die Roboter (und die menschlichen Teammitglieder) rechtzeitig vor der WM unter Turnierbedingungen zu testen.
In diesem Jahr gibt es für europäische Teams mehr solcher Testgelegenheiten als je zuvor. Nur vier Wochen nach den German Open finden vom 25.bis 29. April in Eindhoven die RoboCup Dutch Open statt. Teilweise wurden die Wettbewerbe aufgeteilt: So werden in diesem Jahr alle Simulationswettbewerbe (Fußball, Rettungsroboter und Katastrophensimulationen) in Eindhoven ausgetragen, ebenso der Fußballwettbewerb auf dem großen Feld der Middle Size League. Die German Open haben dafür den Wettbewerb für reale Rettungsroboter, Fußballroboter in der Small Size League sowie die industriell orientierte Logistics League angeboten. Für die beiden zuletzt genannten Ligen haben sich mit jeweils nur drei Teams aber zu wenig Teilnehmer angemeldet, sodass diese Wettkämpfe in diesem Jahr ausfallen werden.
Insgesamt haben sich für die German Open 39 Major Teams aus elf Ländern angemeldet, die meisten (15) in der Standard Platform League, in der humanoide Nao-Roboter fürs Fußballspiel programmiert werden. Für den Wettbewerb RoboCup@home für Haushaltsroboter gab es acht Anmeldungen. Das ist insofern bemerkenswert, als diese Liga auch bei den Dutch Open angeboten wird.
Diese Doppelung sei durchaus kontrovers diskutiert worden, sagt Ansgar Bredenfeld, Cheforganisator der RoboCup German Open. Denn obwohl RoboCup@home zu den Ligen zählt, die sich besonders dynamisch entwickeln, ist es fraglich, ob sich in Europa genügend Teams finden, um zwei zeitlich und räumlich nah beieinander liegende Wettbewerbe zu füllen. René van de Molengraft, Leiter der Dutch Open, ist gleichwohl zuversichtlich, dass es gelingen wird. Letztlich ist die beste Methode, um diese Frage zu klären, es einfach mal auszuprobieren. Danach wird sicherlich weiter darüber diskutiert werden, ob die Parallelität von German und Dutch Open eine dauerhafte Einrichtung wird -- und ob demnächst mit einer RoboCup-WM in den Niederlanden zu rechnen ist. Die Anmeldung zu den Dutch Open ist noch bis 1. Februar möglich.
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Autonome Fluggeräte haben am Wochenende bei der RobotChallenge für besonderes Zuschauerinteresse gesorgt. Bei dem zum neunten Mal in Wien ausgetragenen Turnier traten selbstgebaute, autonome Roboter aus verschiedenen Ländern gegeneinander an. Über 5000 Besucher kamen diesmal, um die 286 Geräte aus 24 Ländern in 14 Konkurrenzen zu beobachten.
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Orko
Die "Drone" des polnischen Teams Robo-Hobby.pl entschied das "Air Race" für sich. Dabei mussten autonome Fluggeräte unter Zeitdruck die Zielgenauigkeit ihrer Navigation beweisen. Das semi-autonome Air Race war fest in österreichischer Hand, der "Orko" der FH Wels sicherte sich den ersten Rang. Beim Wettrennen humanoider Roboter siegten "Fast Foot" aus Polen vor dem deutschen "Robandix", beim Sumo-Ringen ging der Sieg in der Nano-Klasse an den deutschen "FuriousPuça". Der zündholzschachtelgroße "PocketBot 2" aus Tschechien gewann in der Freestyle-Sparte.
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Pocketbot2
Die RobotChallenge wird von der Österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (INNOC) zusammen mit dem österreichischen Wissenschaftsministerium veranstaltet und von Reichelt Elektronik unterstützt. Erstmals haben sich auch Konstrukteure aus Südamerika sowie Hongkong und dem Oman beteiligt.
Die Gesamtwertung ging wie im Vorjahr an Polen, diesmal mit fünf Goldmedaillen, fünfmal Silber und dreimal Bronze. Österreich (2-2-3) konnte sich von Platz 3 auf Platz 2 verbessern, Deutschland von 7 auf 6 (1-1-0). Tschechien gelang der größte Sprung: Von 11 auf 3 (2-1-1).
Quelle : www.heise.de
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Für die Schülerteams, die im Rahmen des RoboCup Junior antreten, geht es diesmal auch um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Mexico City im kommenden Juni. Die Teams der Erwachsenen (Major Leagues) qualifizieren sich auf andere Weise. Für sie ist das Magdeburger Turnier aber ein wichtiger Test zur Vorbereitung auf die WM.
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RoboCup-Weltmeisterschaften werden seit 1997 alljährlich ausgetragen. Anfangs ging es nur um Fußball mit dem erklärten Ziel, bis 2050 Teams humanoider Roboter zu haben, die gegen den menschlichen Fußballweltmeister gewinnen können. Nach und nach ist der Wettbewerb aber um weitere Ligen erweitert worden. So gibt es in Magdeburg bei den Major Leagues neben den Spielfeldern für humanoide Roboter auch eine Arena für Rettungsroboter sowie einen Bereich, in dem sich mechanische Haushaltshelfer bewähren müssen. Für die Junioren gibt es außer Fußball noch Wettbewerbe in vereinfachten Rettungsszenarien und einen Tanzwettbewerb, bei dem es darum geht, kurze Choreografien für Roboter und Menschen zu entwickeln.
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Im Vergleich zum letzten Jahr wirken die diesjährigen RoboCup German Open auf den ersten Blick kleiner, belegen nur zwei Messehallen statt drei. Doch der Eindruck täuscht. „Im vergangenen Jahr gab es im Juniorbereich keine Qualifikationsturniere“, sagt Chefkoordinator Ansgar Bredenfeld. "Deswegen sind alle Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet nach Magdeburg gekommen." Diesmal mussten sich die Schülerteams für die German Open qualifizieren. Insgesamt nahmen 330 Teams mit 1000 Schlerinnen und Schülern an den Ausscheidungen teil, 149 Teams schafften es nach Magdeburg.
Die Major Teams dagegen teilen sich in diesem Jahr auf zwei Turniere auf. Auf die German Open folgen Ende April die RoboCup Dutch Open im niederländischen Eindhoven, wo alle Simulationswettbewerbe sowie die Fußballspiele mit fahrenden Robotern stattfinden. Außerdem wollen die Veranstalter dort eine Arena für die Haushaltsroboter in der RoboCup@home League aufbauen. Die 38 Teams aus 12 Ländern, die nach Magdeburg gekommen sind, repräsentieren daher nur einen Teil der RoboCup-Szene.
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Ob die Aufteilung auf zwei Veranstaltungsorte zu konzentrierten Wettkämpfen führt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Auf jeden Fall ist das Turnier in Eindhoven nicht nur für die teilnehmenden Teams eine Generalprobe, sondern auch für die Organisatoren: Nachdem Osaka als Veranstaltungsort für die RoboCup-WM im Jahr 2013 absagen musste, sind die Niederländer kurzfristig eingesprungen.
Quelle : www.heise.de
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Die diesjährigen RoboCup German Open in Magdeburg sind das erste größere RoboCup-Turnier, bei dem in den Major Leagues keine rollenden Fußballroboter mehr teilnehmen. Nur beim Nachwuchswettbewerb RoboCup Junior, der in einer eigenen Halle stattfindet, wird Fußball noch mit Robotern gespielt, die sich auf Rädern fortbewegen. Die Spieler der Universitätsteams dagegen jagen auf zwei Beinen dem Ball hinterher und die Fußballfelder nehmen nur noch ungefähr so viel Platz ein wie die Arenen für Rettungs- und Haushaltsroboter.
Damit ist in Magdeburg keine der Ligen mehr dabei, mit denen der RoboCup vor 15 Jahren begonnen hat. Das erste Weltmeisterschaftsturnier 1997 in Nagoya bestand aus drei Fußballwettbewerben: Der Simulation League, bei der Softwareagenten auf einem simulierten Spielfeld antraten; der Small Size League mit kleinen, radgetriebenen Robotern, die von Computern am Spielfeldrand per Funk gesteuert wurden; und der Middle Size League mit ebenfalls fahrenden Robotern, die aber die komplette Sensorik und Datenverarbeitung an Bord hatten. Zwar hat die Abwesenheit dieser Ligen in Magdeburg auch damit zu tun, dass die Wettkämpfe in diesem Jahr auf zwei Turniere aufgeteilt sind: Alle Simulationswettbewerbe werden ebenso wie die Middle Size Leage Ende April bei den RoboCup Dutch Open in Eindhoven ausgetragen. Aber auch hier fanden sich für die Small Size League nicht mehr genügend Teams.
Wie nie zuvor werden damit bei den RoboCup German Open Veränderungen sinnlich erfahrbar, die schon seit einigen Jahren stattfinden. Mehr und mehr verschieben sich die Gewichte zu den stärker anwendungsbezogenen Ligen wie RoboCup Rescue für Rettungsroboter und RoboCup@home für Roboter, die im Haushalt helfen sollen. Die ursprüngliche Vision, bis zum Jahr 2050 mit humanoiden Robotern die Fußballweltmeisterschaft gegen Menschen zu gewinnen, droht in den Hintergrund zu treten. Gerade diese langfristige, leicht zu verstehende Zielsetzung hat aber viel zur Attraktivität des RoboCup beigetragen. Den Zuschauern bietet das Fußballspiel einen einfachen, intuitiven Zugang zur Informatik, den Teilnehmern einen direkten Leistungsvergleich für komplexe Technologien der Künstlichen Intelligenz und Robotik.
Eine ähnlich starke Vision ist für die anwendungsorientierten Ligen schwer zu finden. Andererseits dürfte es für Teams, die sich hier engagieren, aber leichter sein, finanzielle Unterstützung zu finden. Unter Wissenschaftlern haben diese Wettbewerbe jedenfalls rasch Anerkennung gefunden. So wird sich der Trend in diese Richtung wohl weiter fortsetzen.
Tijn van der Zant, der den Wettbewerb RoboCup@home mit ins Leben gerufen hat, beklagt auch den geringen Austausch mit den Fußballwettbewerben. "Wenn der Schiedsrichter pfeift, sitzt am Spielfeldrand ein Mensch und übermittelt das Signal per Mausklick an die Roboter", sagt er. "Der Roboter sollte solche akustischen Signale, ebenso wie eine gelbe oder rote Karte direkt verstehen können. Bei RoboCup@home entwickeln wir diese Technologien zur Mensch-Maschine-Interaktion." Zwischen den Anwendungsligen klappt der Austausch besser. So war van der Zant begeistert, als er erfuhr, dass in der Rescue League bei der Suche nach Überlebenden mit einem Wärmesensor gearbeitet wird, der mit einem Preis von 1.000 US-Dollar erschwinglicher war, als er dachte. "Der kann im Haushalt ebenfalls gute Dienste leisten, um Babys oder Haustiere zu erkennen", sagt er.
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Auch die Idee, in der Rescue League mit Feuersimulatoren zu arbeiten, passt genauso gut zu RoboCup@home. Die Geräte, die Rauch ausstoßen und im Infrarot- und Ultraviolettbereich die typischen Signaturen eines Feuers ausstrahlen, simulieren Brandherde, die von Robotern möglichst genau lokalisiert werden sollen. "Feuerwehrleute haben uns gesagt, dass sie sich so etwas wünschen", sagt Adam Jacoff vom National Institute of Standards and Technology, der die Rescue League maßgeblich mit aufgebaut hat. "Versicherungen sind ebenfalls daran interessiert. Wenn eine Sprinkleranlage ausgelöst wird, ist die gesamte Wohnung hinüber, womöglich auch die darunter liegende, selbst wenn es sich nur um ein kleines Feuer handelt." Ein Roboter, der das Feuer frühzeitig erkennt und gezielt bekämpfen kann, kann den Schaden dagegen deutlich minimieren, zumindest aber für einen unter Umständen lebensrettenden Zeitgewinn sorgen.
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Nicht nur mit dem Feuersimulator hebt sich die Rescue League in diesem Jahr visuell hervor: Erstmals kommt im Wettbewerb auch ein fliegender Roboter zum Einsatz. Das Jacobs Robotics Team hat einen Parrot-Quadrokopter mitgebracht, der zwar noch häufig über der Rescue Arena abstürzt, aber doch endlich eine Idee praktisch umsetzt, über die schon lange geredet wurde.
Eine neue anwendungsorientierte Liga ist ebenfalls in Sicht. Unter dem Titel "RoboCup@work" soll ein Wettbewerb für mobile Manipulation etabliert werden. "Wie er genau gestaltet werden soll, ist noch nicht klar", sagt Walter Nowak von der Firma Locomotec. "Wir sind hier, um die Idee vorzustellen und mit den Teams ins Gespräch zu kommen." Grundsätzlich wird es darum gehen, mit einem auf einer mobilen Plattform montierten Roboterarm Manipulationsaufgaben zu erledigen, wie sie in einer Fabrik oder Werkstatt anfallen. Das kann das einfache Aufheben von Gegenständen und ihr Transport an andere Orte sein.
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Aber auch komplizierte Aufgaben, wie das Zusammenfügen von Schraube und Mutter sind denkbar, womöglich auch als Kooperation zweier Roboter. "Wir könnten auch zwei Roboter parallel die gleiche Aufgabe durchführen lassen, sodass für die Zuschauer unmittelbar zu erkennen ist, welcher von ihnen besser damit zurechtkommt."
Bislang drängeln sich die Zuschauer immer noch vor allem an den Fußballfeldern, wo das Geschehen leicht zu verstehen ist. Bei RoboCup Rescue und RoboCup@home besteht dagegen zusätzlicher Erklärungsbedarf. RoboCup@work könnte hier zu einer weiteren Gewichtsverschiebung in Richtung Anwendungsorientierung beitragen. Die Fußballroboter müssen sich warm anziehen.
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Am ersten Tag eines Roboterturniers wie dem RoboCup German Open stolpern die Spieler selbst der Spitzenteams zumeist noch recht unbeholfen übers Spielfeld. Aber in der Regel sind solche Schwierigkeiten bis zu den Finalen behoben. Das bestätigte sich auch diesmal: Der letzte Spieltag in Magdeburg bot mit dem Halbfinale in der Standard Platform League einen spannenden, bis zum Schluss offenen Auftakt. Die beiden Kontrahenten Robo Eireann von der National University of Ireland und das Nao-Team HTWK von der HTWK Leipzig ließen dem Gegner nie mehr als ein Tor Vorsprung. Aber als die Iren 40 Sekunden vor Schluss das 4:3 erzielten, konnte Leipzig das Spiel nicht mehr drehen. Damit zog Robo Eireann ins Finale, wo es auf den amtierenden Weltmeister B-Human von der Universität Bremen traf. Die Bremer hatten zuvor schon das Turnier dominiert und im Halbfinale die Nao Devils (TU Dortmund) mit 10:0 besiegt. Immerhin wurde der Spielstand, bei dem das Spiel abgebrochen wird, erst in der zweiten Halbzeit erreicht. Die Spieler von Robo Eirann erwiesen sich dann im Endspiel insofern als würdige Gegner, als sie nur mit 8:0 verloren.
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Die große Herausforderung in dieser Liga, in der alle Teams die gleichen Roboter verwenden, deren Hardware nicht verändert werden darf, besteht in diesem Jahr darin, dass die Tore nicht mehr anhand der Farbe unterschieden werden können. Die Roboter müssen sich daher auf andere Weise auf dem Spielfeld orientieren und entscheiden, in welche Richtung sie spielen müssen. Die Teams nutzen dafür unterschiedliche Methoden. Wichtig ist die Registrierung der eigenen Bewegungen (Odometrie) und die Kommunikation der Spieler untereinander, die ihre jeweiligen Annahmen über die eigene Position abgleichen. Zuletzt kann auch der Torwart die eigenen Spieler warnen, wenn sie auf ihn zustürmen. Dennoch kommt es aufgrund der erschwerten Spielbedingungen wieder häufiger zu Eigentoren. Besonders schwierig ist es, die Orientierung nach Stürzen in der Spielfeldmitte zu behalten, von wo aus das Spielfeld in allen Richtung ziemlich gleich aussieht.
Auch in der Humanoid League, in der die Teams ihre Roboter innerhalb vorgegebener Grenzen frei konstruieren können, trat ein Topfavorit an. Die Darmstadt Dribblers wurden 2009 und 2010 Weltmeister in der Kid Size, der kleinsten Spielklasse. Beim Spezialwettbewerb, der so genannten Technical Challenge, demonstrierten sie heute zunächst ihre Fähigkeit, den Ball hoch zu schießen. Sie könnten das auch aus dem Spiel heraus, versichern Teammitglieder. Leider ergab sich im Finale gegen Berlin United-FUmanoids aber keine Gelegenheit dazu. Die Berliner zeigten praktisch keine Gegenwehr, sodass das Spiel kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit beim Stand von 10:0 für Darmstadt abgebrochen wurde. Für die TU Darmstadt ist das ein doppelter Erfolg, da auch das Team Hector in der RoboCup Rescue League überzeugen konnte.
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In der RoboCup@home League gewann wie im letzten Jahr der amtierende Weltmeister NimbRo (Uni Bonn) mit deutlichem Abstand vor den b-it-bots von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und dem mexikanischen Team Golem. NimbRo überzeugte insbesondere mit einer Darbietung, bei der der Roboter das Zimmer aufräumte, Stühle zurechtrückte und mit einer Gießkanner einer Pflanze Wasser gab. Die Orientierung im Raum gelang dem Roboter mithilfe dreidimensionaler Modelle der Gegenstände, die er automatisch aus mehreren, aus unterschiedlichen Perspektiven mit einer Kinect-Kamera durchgeführter Scans zusammenfügte. Das Verfahren ist bei zweidimensionalen Karten als SLAM (Simultaneous Localisation and Mapping) bekannt. Beruhend auf Forschungen von Teammitglied Jörg Stückler hat NimbRo die Methode auf drei Dimensionen erweitert. Eine Präsentation dieser Studie ist für die angesehene AAAI-Konferenz angenommen worden. Auch das ein schöner Erfolg.
Quelle : www.heise.de
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Während bei der Fußball-EM die letzten Gruppenspiele ausgetragen werden, machen sich im World Trade Center von Mexico City Roboter für die Wettkämpfe im Rahmen der 16. RoboCup-Weltmeisterschaft bereit. Heute stehen zunächst die Registrierung der teilnehmenden Teams und die Vorbereitung ihrer Roboter auf dem Programm. Morgen wird das Turnier offiziell eröffnet, das bis Samstag läuft. Ein wissenschaftliches Symposium schließt die Veranstaltung am Sonntag ab.
Von einem reinen Fußballwettbewerb hat sich der RoboCup, der erstmals 1997 ausgetragen wurde, mittlerweile zu einem Robotikspektakel ausgeweitet, in dem andere Disziplinen mehr und mehr Bedeutung erlangt haben. Insbesondere die Wettkämpfe für Haushaltsroboter (RoboCup@home) und Rettungsroboter (RoboCup Rescue) ziehen viele Teilnehmer an und haben auch in der Wissenschaft rasch Anerkennung gefunden. Sehr erfolgreich ist auch der Nachwuchswettbewerb RoboCup Junior, der sich ebenfalls auf mehrere Disziplinen (Soccer, Rescue, Dance) aufteilt und regelmäßig etwa die Hälfte der Teilnehmer stellt.
Offizielles Ziel des RoboCup ist es aber weiterhin, bis zum Jahr 2050 ein Team humanoider Roboter zu entwickeln, das in der Lage ist, gegen den amtierenden Fußballweltmeister zu gewinnen. Das Fußballspiel dient dabei zum einen als einheitliche Testumgebung für kooperierende, autonome mobile Roboter. Es wurde aber auch gewählt, weil es leicht verständlich ist und den Zuschauern dadurch grundlegende Probleme der Künstlichen Intelligenz anschaulich vermitteln kann. Nicht zuletzt bringt das Zuschauen einfach Spaß. Von den artistischen Aktionen ihrer menschlichen Vorbilder sind die Maschinen zwar noch weit entfernt. Dennoch kann es ausgesprochen spannend werden, wenn zwei gleichstarke Teams aufeinander treffen. Mit Überraschungen muss ebenfalls stets gerechnet werden. Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass eine neue Programmier-Idee oder ein neues Design eine Liga komplett neu aufgemischt hat.
Die Listen der registrierten Teams auf der Homepage der diesjährigen RoboCup-WM lassen einige neue Teilnehmer erwarten, auch aus Ländern, die sich bisher nicht beteiligt haben. Erfahrungsgemäß reisen aber nicht alle, die sich angemeldet haben, auch wirklich an. Wir werden in den kommenden Tagen berichten, wer welche Ideen nach Mexiko mitgebracht hat.
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Die 16. RoboCup-Weltmeisterschaft wird heute um 18 Uhr Mitteleuropäischer Zeit offiziell eröffnet, aber die Hallen im World Trade Center in Mexico City sind schon seit gestern voller Leben. Transportkisten treffen ein und werden von den Teams sogleich ausgepackt, um die Roboter fürs Turnier fertig zu machen. Wie üblich gibt es dabei einige Schäden zu reparieren. Die Roboter müssen kalibriert und mit den Besonderheiten der Spielfelder vertraut gemacht werden. Für die Simulationswettbewerbe gilt es, die Server einzurichten. Auch die Spielfelder und Arenen sind noch nicht alle fertig aufgebaut.
Es gibt also eine Menge zu tun, insbesondere für die Organisatoren. Dennoch ergab sich die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch mit dem organisatorischen Leiter Jesús Savage von der Universidad Nacional Autónoma de México.
Savage klagte gegenüber heise online über die späten Zahlungen zugesagter Geldmittel, die zudem mit viel Nachdruck eingefordert werden mussten. Sehr positiv bewertet der Leiter der ersten lateinamerikanischen RoboCup-WM die Teilnahme von 18 mexikanischen Juniorteams mit 124 Teilnehmern und 13 Teams mit 90 Teilnehmern aus Brasilien. Daneben spricht Savage über den Einfluss von Romanen auf seine Studienwahl.
Lesen Sie das ganze Interview auf heise Hardware Hacks:
RoboCup-WM: Romane als Vorbild (http://www.heise.de/hardware-hacks/artikel/RoboCup-WM-Romane-als-Vorbild-1620562.html), Interview mit Jesús Savage
Quelle : www.heise.de
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Die 16. RoboCup-Weltmeisterschaft ist eröffnet. Allerdings war die Eröffnungszeremonie mit zwölf Gästen auf dem Podium am Dienstag der einzige Programmpunkt. Ansonsten waren die Teams weiterhin mit Vorbereitungen beschäftigt, viele, insbesondere die Juniorteams trafen an dem Tag erst ein. Die eigentlichen Wettbewerbe beginnen am heutigen Mittwoch.
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In erster Linie geht es bei dem Roboterturnier immer noch um Fußball. Jedenfalls nannte Daniele Nardi, Präsident der RoboCup Federation, in seiner Eröffnungsrede das Fußballspiel an erster Stelle und hob insbesondere die Möglichkeiten hervor, auf dem Spielfeld die Kooperation autonomer Roboter voranzubringen. Allerdings steckt ausgerechnet die Liga, die hierfür gegenwärtig am besten geeignet ist, in einer tiefen Krise. Das ist auch jetzt in Mexico City nicht zu übersehen: Die Middle Size League, bei der bis zu sechs Roboter pro Team auf einem 12 mal 18 Meter großen Spielfeld antreten, ist ziemlich abseits vom übrigen Geschehen in einer kleinen Halle untergebracht, zusammen mit der Rescue Simulation League. Lediglich fünf Teams haben es hierher geschafft. Ein sechstes Team aus China, die Nubots, haben zwar ihre Roboter nach Mexiko geschickt und Hotelzimmer reserviert, haben aber keine Visa für die Einreise bekommen. Das ist besonders bitter, weil der Transport der großen und schweren Roboter sehr teuer ist.
Bernardo Cunha vom portugiesischen Team Cambada beklagte auch eine schlechte Vorbereitung. Das Spielfeld weise einige Mängel auf, sagte er und meldete dringenden Diskussionsbedarf über die Zukunft dieser Liga an, die erst vor zwei Monaten bei den RoboCup Dutch Open zeigen konnte, welches Potenzial in ihr steckt. Dort verfolgten zeitweise über 600 Zuschauer mit großer Begeisterung die Spiele, die durch eine neue Regel noch einmal interessanter geworden sind: Dribbeln über die Mittellinie ist nicht mehr erlaubt, um in die gegnerische Hälfte zu kommen, muss der Ball zu einem Mitspieler gepasst werden. In Mexiko werden kaum 100 Zuschauer auf der Tribüne Platz finden.
In der Middle Size League rächt sich damit sicherlich auch das Versäumnis, rechtzeitig die Spielregeln verschärft zu haben. Andere Ligen waren da aufmerksamer. So ist in der Standard Platform League, in der mit Nao-Robotern gespielt wird, die Gleichartigkeit der Tore in diesem Jahr das beherrschende Thema. Bislang konnten die Roboter die Tore anhand der Farben unterscheiden. Das ist jetzt nicht mehr möglich: Beide Tore sind gelb, das Spielfeld vollkommen symmetrisch. Die Teams mussten sich daher neue Verfahren für die Orientierung überlegen. Einige nutzen dafür die Umgebung jenseits des Spielfelds, andere setzen vor allem auf die Kommunikation der Spieler untereinander. Insbesondere dem Torwart kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Wenn der Stürmer gerade zum Schuss ansetzt, von seinem Torwart aber erfährt, dass der den Ball unmittelbar vor sich sieht, sollte er die Aktion lieber abbrechen und die Richtung wechseln.
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Die Standard Platform League verwendet einheitliche Hardware, die nicht verändert werden darf. Es geht ausschließlich um die Programmierung. In der Humanoid League kann die Hardware dagegen innerhalb vorgegebener Maße frei gestaltet werden. Allerdings nutzen hier viele Teams den Roboter Darwin, der teilweise auch modifiziert wird. Mit einer Größe von 45 Zentimetern gehört er in die Kid-Size-Klasse, die am stärksten besetzt ist. In der Teen Size mit Robotern von 90 bis 120 Zentimetern Größe treten dagegen nur vier Teams an. Jacky Baltes vom Organisationskomitee erwartet trotzdem einen spannenden Wettbewerb, da es sich um durchweg starke Teams handle.
Neben Fußball erwähnte Daniele Nardi in seiner Eröffnungsrede auch die anderen, stärker auf konkrete Anwendungen ausgerichteten Ligen wie RoboCup@home und RoboCup Rescue. Einer der Roboter, die in das zerstörte Kernkraftwerk in Fukushima vorgedrungen waren, sei beim RoboCup entwickelt worden. "Darauf sind wir sehr stolz", sagte er. Dabei war Nardi noch bescheiden: Immerhin war der japanische Roboter Quince, dessen Vorläufermodell beim RoboCup 2007 den zweiten Platz erreichte, der einzige, der in der Kraftwerksruine die Treppen bewältigte und bis in die oberen Stockwerke vordrang.
Quelle : www.heise.de
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10:0 – nein, das ist kein verwegener Tipp fürs EM-Viertelfinale, sondern das Ergebnis des Vorrundenspiels zwischen B-Human (Universität Bremen) und dem griechischen Team Kouretes (Technical University of Crete) bei der 16. RoboCup-Weltmeisterschaft in Mexico City. Und dieses Resultat ist auch nicht wirklich überraschend, immerhin ist B-Human amtierender Weltmeister in der Standard Platform League und bekannt dafür, schon am ersten Turniertag recht sicher aufzutreten.
Dabei sind die Spielbedingungen alles andere als einfach. In der Halle ist es relativ dunkel, vor allem aber vibriert das Spielfeld. "Wenn man auf dem Teppich steht, spürt man die Bewegungen der Roboter", sagt B-Human-Teamleiter Thomas Röfer. "Deswegen fallen die Roboter relativ häufig hin und die Spiele sehen nicht ganz so schön aus, wie man es gewohnt ist."
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An Spieltag eins eines RoboCup-Turniers gibt es aber ohnehin selten sehenswerte Begegnungen. Da gilt es zunächst, die Systeme zum Laufen zu bringen. Umso mehr fällt es auf, wenn Roboter sich schon in den ersten Spielen sicher bewegen. So wurden in der Humanoid League die Kid-Size-Roboter des Teams DARwin ebenfalls ihrer Favoritenrolle gerecht, als sie im ersten Spiel neunmal das Tor ihres Gegners Plymouth Humanoids trafen. Zwar hatten es die RoboCup-Neulinge von der britischen Plymouth University nicht geschafft, ihre Roboter rechtzeitig spielbereit zu machen, sodass DARwin auf ein leeres Tor spielte. Dennoch war die Schnelligkeit und Zielstrebigkeit, mit der sich deren Spieler bewegten, beeindruckend. Gerade am ersten Turniertag ist es ansonsten durchaus nicht ungewöhnlich, wenn Roboter selbst ohne einen Gegner das Tor verfehlen.
Schwierig war es auch für die Teilnehmer in der RoboCup@home League für Haushaltsroboter. Hier stand als erstes der Test "Follow me" auf dem Programm, der diesmal um einige neue Elemente bereichert wurde: Zum einen sollten Passanten, die zwischen Roboter und Führungsperson den Weg kreuzten, den Roboter gezielt verwirren. Zum anderen sollte der Roboter dem Menschen in einen Fahrstuhl folgen, diesen dann als erster verlassen und danach wieder dem Menschen folgen. Die meisten Teams schafften es nicht einmal bis zur Fahrstuhltür, in den Fahrstuhl hinein gelangten nur zwei: Weltmeister NimbRo (Universität Bonn) und Vizeweltmeister WrightEagle (University of Science and Technology of China). Die Ziellinie erreichte allerdings kein einziger Roboter.
Den vielleicht schönsten Turnierauftakt erlebte aber wohl Ali Raza vom Institute of Business Admininstration in Karachi, Pakistan. Er nimmt mit dem Team Karachi Koalas in der 3-D Soccer Simulation League teil, dem ersten Team aus Pakistan beim RoboCup, das bei der vorigen WM unter die ersten 16 kam. Raza ist zum ersten Mal persönlich bei einer RoboCup-WM. Um nach Mexiko zu kommen, musste er zunächst nach Abu Dhabi reisen, um dort ein Visum zu beantragen, da es in Pakistan keine diplomatische Vertretung für Mexiko gibt. Die Reise nach Mexiko selbst dauerte 32 Stunden. Aber dafür erzielten die Karachi Koalas dann das erste Tor im diesjährigen Wettbewerb. "Very exciting", sagte Raza und wirkte trotz der anstrengenden Anreise überhaupt nicht erschöpft.
Quelle : www.heise.de
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Mit flachen Scheiben, die übers Spielfeld gleiten, hat alles angefangen, insbesondere in Deutschland. Die 2D Simulation League ist neben der Small Size und der Middle Size League eine der drei Gründungsligen des RoboCup. Nachdem das Team AT Humboldt von der Humboldt-Universität Berlin als einziger deutscher Teilnehmer bei der ersten Weltmeisterschaft im Jahr 1997 gleich den Titel gewann, ließen sich auch viele andere hiesige Forscher für den Wettbewerb begeistern, der sich inzwischen in sehr viel mehr Ligen aufgegliedert hat.
Die 2D-Fußballsimulation ist inzwischen ein wenig an den Rand gedrängt worden. Auch bei der 16. RoboCup-Weltmeisterschaft in Mexiko City ist sie zusammen mit der 3D-Simulation ziemlich abseits in einem Raum untergebracht, den die Zuschauer nur finden, wenn sie gezielt danach suchen. Doch der Besuch lohnt sich. Denn die 2D-Simulation ist von den Spielzügen her nach wie vor die Liga, die dem menschlichen Fußball am nächsten ist. Das zeigte sich gestern etwa bei dem Vorrundenspiel des iranischen Teams Axiom gegen UaiSoccer 2D aus Brasilien. Die Brasilianer waren deutlich einfallsloser, versuchten immer wieder über die äußersten Flanken bis zur Grundlinie vorzustoßen, wo sie regelmäßig abgeblockt wurden. Die Iraner verfügten über mehr Varianten und gewannen verdient mit 2:0. Wie die Spieler durch Querpässe versuchten, eine Lücke in der Verteidigung aufzureißen, erinnerte verblüffend an die Spiele der gerade laufenden Fußball-Europameisterschaft.
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Bilderstrecke, 5 Bilder (http://www.heise.de/newsticker/bilderstrecke/bilderstrecke_1623675.html?back=1623669)
Die Ähnlichkeit lässt sich auch statistisch nachweisen. Luis Paulo Reis von der portugiesischen Universität Minho, der den 2D-Wettbewerb leitet, hat hierzu eine Studie mitverfasst, in der wichtige Faktoren von menschlichen und simulierten Fußballspielen miteinander verglichen wurden. Die häufigsten Ereignisse waren in beiden Fällen erfolgreiche Pässe. Deutliche Unterschiede zeigten sich bei der Häufigkeit von Standardsituationen und den Aktionen vor einem Tor. Das ist insofern nicht verwunderlich, als es in der 2D-Simulation keine hohen Flanken gibt.
Auf jeden Fall scheinen die Möglichkeiten dieser Liga auch nach 15 Jahren noch nicht ausgereizt. Zwar ist es ausgesprochen schwierig, in die Spitzengruppe vorzudringen, doch eine perfekte Lösung für das richtige Verhältnis von Dribbeln und Passen oder die Zusammenstellung der Spieler, die sich hinsichtlich Lauftempo oder Schusskraft unterscheiden können, gibt es nicht. Es ist nach wie vor viel Raum für Experimente. Zudem ist die Simulation perfekt, um Lernverfahren zu erproben. Softwareagenten spielen geduldig zehntausendmal eine Situation durch, während reale Roboter lange vorher in ihre Einzelteile zerfallen wären.
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Bei den realen Robotern gab es am Donnerstag graduelle Fortschritte. So ist es etwa den Darmstadt Dribblers gelungen, das Laufverhalten ihrer humanoiden Roboter zu stabilisieren, die bis dahin häufig gestürzt waren. Insgesamt ging es jedoch weitgehend ruhig zu. Das dürfte sich heute, mit dem Beginn der Finalrunden, ändern.
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In der Halle der Junioren ist es dagegen immer laut, insbesondere wenn der Tanzwettbewerb stattfindet. Da hatte das Berliner Team Shaken, not stirred! gestern einen recht überzeugenden Auftritt mit James-Bond-Motiven hingelegt. Die Konkurrenz ist allerdings hart, wie immer bei einer RoboCup-WM. So zeigte ein Team aus Hongkong gleich anschließend eine furiose Performance, bei der das Spielzeug in einem Kinderzimmer zum Leben erwachte, nachdem der Junge eingeschlafen war. Auch die an "Star Wars" orientierten Roboter eines mexikanischen Teams waren ausgesprochen beeindruckend. Die Jury, die diese Leistungen beurteilen soll, hat keine leichte Aufgabe.
Quelle : www.heise.de
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Am vorletzten Wettbewerbstag der 16. RoboCup-Weltmeisterschaft in Mexico City zeichnete sich immer mehr ab, dass dieses Turnier wohl kaum durch spektakuläre Spiele in die Geschichte eingehen wird. Das ist schade für die Zuschauer, die heute in beachtlichen Mengen durch die Hallen geschleust wurden, aber nicht unbedingt ein Grund zur Besorgnis. Denn die geringe Qualität hat weniger damit zu tun, dass die Technologie nachgelassen hat, sondern dass die Spielbedingungen sich erschwert haben oder, wie in der Kid Size der Humanoid League, sich viele Teams auf neue Plattformen umgestellt haben.
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Das Team Berlin United-FUmanoids etwa hat neue Roboter konstruiert, die mechanisch stabiler sind als die Vorgänger. Es war aber noch nicht ausreichend Zeit, sie gut zu programmieren. Ähnlich geht es anderen Teams, die mit dem Roboter Darwin zwar über eine sehr gute Plattform verfügen, aber zumeist noch zu wenig Erfahrung damit sammeln konnten. Umso mehr freute sich das Team RoBIU von der israelischen Bar-Ilan University, dass es gleich bei seiner ersten RoboCup-Teilnahme das Viertelfinale erreichte. Dort mussten sich deren Darwin-Roboter dem Favoriten Darmstadt Dribblers mit 4:1 geschlagen geben.
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In der Teen Size der Humanoid League wartet Weltmeister NimbRo immer noch auf einen Gegner, der ihm spielerisch Paroli bieten könnte. Auch im Spezialwettbewerb "Technical Challenge" machten die Roboter dieses Teams eine überragende Figur, als sie durch einen Hindernisparcour dribbelten, Einwürfe ausführten und Doppelpässe spielten. Ähnlich wie Darwin in der Kid Size, der vom VirginiaTech Robotics and Mechanisms Laboratory entwickelt wurde, will auch NimbRo seinen neuen Teen-Size-Roboter als Open- Source-Plattform zum Nachbau zur Verfügung stellen. Für etwa 20.000 Euro könnte dann jedes interessierte Team über einen Roboter verfügen, der seine Leistungsfähigkeit in diesem Jahr beeindruckend demonstriert hat.
Von den Spielfeldern der Standard Platform League war gelegentlich ein Tarzanschrei zu hören. Der kam jedoch nicht vom Herrn des Dschungels, sondern war ein Zeichen, dass der Schiedsrichter mal wieder einen Spieler der Austrian Kangaroos vom Platz genommen hat. "Der Roboter hängt dann ja kurz in der Luft, wie Tarzan an der Liane", erklärte ein Teammitglied. Das habe keine weitere Bedeutung als den Schiedsrichter zu ärgern und ein wenig Spaß zu haben. Schade, dass es für solche Ideen keinen Preis gibt.
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Ein besonderer Höhepunkt war gestern das Restaurant-Szenario im Wettbewerb der RoboCup@home League. In einer kleinen Bar im Erdgeschoss des World Trade Centers mussten die Roboter einem Menschen folgen, der sie zunächst zu Regalen führte, auf denen sich Getränke und Speisen befanden, und ihnen dann drei Tische zeigte, auf denen serviert werden sollte. Die verglasten Wände der Bar machten die Orientierung mit Laserscannern allerdings sehr schwierig, da deren Signale darauf nicht so sauber reflektiert werden wie auf undurchsichtigen Oberflächen. Außerdem war es auch teilweise recht dunkel, was den Roboter Cosero des Teams NimbRo, der den Anfang machte, wohl daran hinderte, die gewünschte Chilisauce im Regal zu finden. Der zweite Roboter vom Team WrightEagle war erfolgreicher, allerdings erst nach einem Neustart. So waren die zehn Minuten just in dem Moment abgelaufen, als der Roboter das bestellte Getränk gegriffen hatte. Die übrigen fünf Roboter, die sich an dieser Aufgabe versuchten, kamen nicht einmal dazu, die Bestellung aufzunehmen.
Bei den heutigen Finalspielen darf auf einige dramatische Begegnungen gehofft werden. Insbesondere in der Middle Size League könnte es zu einem erneuten Zusammentreffen der Erzrivalen Tech United aus Eindhoven und des chinesischen Teams Water kommen. Bei den letzten Weltmeisterschaften ist Tech United viermal hintereinander auf Platz zwei verwiesen worden, die letzten beiden Male von Water. In der Vorrunde dieses Turniers haben beide Teams bereits mehrmals gegeneinander gespielt, zuerst gewann Tech United, später Water. Spannender kann man es sich eigentlich kaum wünschen.
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Die Nao-Roboter hatten es bei dieser 16. RoboCup-Weltmeisterschaft in Mexico City nicht leicht: Das Licht in der Halle war eher schwach, die Spielfelder waren uneben und vibrierten und das WLAN, über das die Spieler miteinander kommunizieren, wurde immer wieder gestört. Insbesondere letzteres machte dem Titelverteidiger B-Human von der Universität Bremen zu schaffen. Das zeigte sich am letzten Spieltag bereits im Halbfinale, als die Favoriten vom Nao-Team HTWK aus Leipzig arg in Bedrängnis gebracht wurden und sich nach Ablauf der regulären Spielzeit erst durch Strafstöße knapp behaupten konnten.
Im Finale trafen die Bremer dann auf das Team Austin Villa aus Texas, das zunächst 1:0 in Führung ging, nachdem alle Feldspieler von B-Human vorübergehend vom Platz gestellt waren. Einen weiteren Angriff konnten die Bremer zunächst abwehren, doch im Nachsetzen erhöhten die Texaner auf 2:0. Ein Weitschuss des Bremer Torwarts erreichte kurz vor Ende der ersten Halbzeit die gegnerische Torlinie und blieb auf ihr liegen. Es sah so aus, als würde der Torwart den Ball versehentlich ins eigene Tor schieben, doch der Halbzeitpfiff rettete ihn. In der zweiten Halbzeit dominierte Austin Villa weiterhin, obwohl der Torwart anfangs desorientiert wirkte. Die Bremer Spieler kamen einfach nicht zum Zuge, immer stand ein Gegner im Weg. Erst zweieinhalb Minuten vor Schluss gelang ein Anschlusstreffer, 13 Sekunden vor Schluss ein zweiter. Aber Austin Villa hatte zwischendurch auch getroffen – Endstand: 4:2.
Spannend war auch das Endspiel in der Teen Size der Humanoid League, die bislang vom Team NimbRo dominiert wurde. Die CIT Brains aus Japan konnten dem amtierenden Weltmeister aber überraschend stark zusetzen, sodass es nach der ersten Halbzeit 2:2 stand. In der zweiten Halbzeit konnte NimbRo aber mehrmals treffen und ging mit 6:3 erneut als Weltmeister vom Platz. Die Zeit der 10:0-Spiele scheint jedoch vorbei zu sein, in die Liga ist Bewegung gekommen.
In der Kid Size der Humanoid League siegte Team DARwin ohne große Mühe ebenfalls gegen CIT Brains. In der Adult Size, in der es allerdings bislang noch keine Teamspiele gibt, sondern lediglich einen Strafstoßwettbewerb, ist die Situation ähnlich wie bisher in der Teen Size: Es gibt bislang keinen Roboter, der Charli annähernd ebenbürtig wäre. Keiner läuft und kickt so sicher wie er.
Je besser die Roboter der Adult Size werden, desto drängender wird die Frage werden, wie komplette Fußballteams mit mehreren Spielern finanziert werden sollen. Vermutlich werden sich dann mehrere Universitäten zusammentun müssen. Das wäre vielleicht auch eine Lösung für die Middle Size League, bei der mehr und mehr Teams aufgeben, weil Wartung, Entwicklung und Transport der Roboter einfach zu teuer werden. Dabei bietet diese Liga immer wieder attraktive Spiele und hat mit Einführung einer neuen Regel, die Dribblings über die Mittellinie verbietet, gerade einen großen Sprung nach vorn gemacht.
Das erwartete Finale Tech United gegen Water blieb allerdings aus, weil Water im Halbfinale mit 2:0 gegen MRL aus dem Iran unterlag. Die Iraner spielten deutlich präzisere Pässe und waren auch im Dribbling sehr stark. Damit machten sie es im Endspiel auch Tech United recht schwer. Beim Halbzeitstand von 2:1 für Tech United schien die Partie durchaus noch offen. Doch in der zweiten Halbzeit trafen die Iraner nicht mehr, die Niederländer dagegen noch zweimal, sodass sie mit 4:1 als neuer Weltmeister vom Platz gingen – nachdem sie viermal hintereinander Zweiter geworden waren. Da platzte ein ganz dicker Knoten.
Neben dem zweiten Platz in der Middle Size League konnte sich MRL auch über den Sieg in der Rescue Robot League freuen. Auf Platz zwei folgte dort das Team Hector von der TU Darmstadt, das erneut mit seinen autonom erstellten Karten beeindrucken konnte. Das ist umso bemerkenswerter, als es in diesem Wettbewerb bislang noch kein autonom fahrender Roboter in der Gesamtwertung unter die ersten drei geschafft hatte.
In der RoboCup@home League konnte NimbRo den Titel erfolgreich verteidigen, gefolgt von den Er@sers aus Japan und Team ToBI aus Bielefeld.
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In Magdeburg haben am heutigen Freitag die zwölften RoboCup German Open begonnen. In den Hallen 1 und 2 des Messegeländes treten 158 Schülerteams beim RoboCup Junior und 43 Teams von Universitäten im Rahmen des RoboCup Major mit ihren Robotern an, um in verschiedenen Disziplinen die Besten zu küren.
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Die Eröffnungsspiele bei RoboCup-Turnieren sind selten spektakulär. Anfangs haben die Roboter noch Probleme mit dem Untergrund, den Lichtverhältnissen, häufig auch mit sich selbst. So war es auch beim heutigen ersten Spiel in der Kid Size der Humanoid League zwischen den Bold Hearts (University of Hertfordshire) und den FUmanoids (Freie Universität Berlin).
Für Daniel Polani, Teamchef der Bold Hearts, war es zudem eine besondere Premiere. Der RoboCup-Veteran, der seit 15 Jahren regelmäßig am RoboCup teilnimmt und in den Simulationswettbewerben sehr erfolgreich war, schickte erstmals reale Roboter aufs Spielfeld. Nach dem Spiel konnten wir kurz mit ihm reden.
heise online: Herr Polani, wenn ich richtig informiert bin, haben Sie gerade ihr Debüt in den Hardware-Ligen des RoboCup gegeben, richtig?
Polani: Ja, richtig. Ich habe seit 1998 in der Simulationsliga teilgenommen, habe den Übergang von 2-D zu 3-D und zu 3-D-Humanoid mitgemacht. Aber das war jetzt das allererste Mal, dass wir mit Darwin-Robotern in der Kid Size der Humanoid League vertreten sind. Das ist eine ganz andere Dimension.
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Ein wesentliches Element beim RoboCup sind die von Jahr zu Jahr steigenden Anforderungen an die Roboter von Jahr zu Jahr. Das kann dann manchmal so aussehen, als hätten die Leistungen gegenüber dem Vorjahr nachgelassen. Die Teams aber bringt es voran in Richtung des großen Ziels, bis 2050 die Fußballweltmeiterschaft gegen Menschen zu gewinnen.
Bei den diesjährigen RoboCup German Open, die noch bis morgen in Magdeburg ausgetragen werden, ist die wohl auffallendste Veränderung das größere Spielfeld der Standard Platform League, in der mit Nao-Robotern gespielt wird. Mit einer Größe von 9 mal 6 Metern bietet es den Spielern ungefähr doppelt so viel Platz wie zuvor. Mit fünf gegen fünf Spielern sind aber insgesamt nur zwei Roboter mehr auf dem Feld, sodass weniger Gedränge herrscht und für die Spieltaktik das Zupassen des Balls attraktiver wird. Die größeren Entfernungen bringen allerdings auch die Bildverarbeitung an ihre Grenzen: Die weißen Linien, an denen die Spieler sich orientieren, sind da oft nicht mehr klar zu erkennen. Auch die Suche nach dem Ball wird schwieriger. Die bisherigen Vorrundenspiele bei den RoboCup German Open haben aber gezeigt, dass viele Teams mit der Veränderung gut zurechtkommen. Die Roboter laufen schnell zum Ball, es fallen Tore. Das lässt auf spannende Finalspiele hoffen.
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Zum Abschluss der zwölften RoboCup German Open in Magdeburg gab es ein sehenswertes Finale in der Standard Platform League. Der mehrfache Weltmeister B-Human von der Universität Bremen traf auf das Nao-Team der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig, das zunächst mit 1:0 in Führung ging. Zur Halbzeitpause stand es 1:1 und alles schien möglich. In der zweiten Hälfte zogen die Bremer dann allerdings ab und gewannen am Ende mit 7:2.
Was nach einem haushohen Sieg aussieht, stellt sich etwas anders dar, wenn man das Ergebnis mit dem Halbfinale vergleicht. Da fegte B-Human das Team RoboÉireann aus Irland mit 17:0 vom Platz. Die Leipziger müssen also nicht die Köpfe hängen lassen, zumal sie mit ihrem ausgefeilten Passspiel auch zuvor schon einiges fürs Auge boten: Die Roboter teilen sich über WLAN ihre Positionen mit, können daraus die Entfernung zum Mitspieler einschätzen und die Schusskraft so anpassen, dass der Ball in seiner Nähe liegen bleibt. Das im Vergleich zu früher mehr als doppelt so große Spielfeld, auf dem fünf Spieler für jede Mannschaft antreten, ermutigt zu solchen Spielzügen. Die Standard Platform League habe mit den zweibeinigen Nao-Robotern jetzt ungefähr das Niveau erreicht, auf dem sie zuvor mit den vierbeinigen Aibos gespielt hatte, meint Thomas Röfer, Teamchef von B-Human und Leiter des Wettbewerbs in dieser Liga. Das lässt für die RoboCup-Weltmeisterschaft Ende Juni in Eindhoven auf spannende Begegnungen hoffen.
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Seit Mittwoch um 16:30 Uhr ist die 17. RoboCup-Weltmeisterschaft in Eindhoven nun auch offiziell eröffnet. Einige Ligen hatten schon am frühen Morgen mit ihren Vorrundenspielen begonnen: Die mit 24 Teams voll besetzte Kid Size (30 bis 60 cm) der Humanoid League etwa hätte sonst Schwierigkeiten den Zeitplan des bis Sonntag laufenden Turniers einzuhalten. Auch fürs Publikum ist die Veranstaltung damit geöffnet. Spektakuläre Spiele gab es aber noch nicht zu sehen. Selbst Spitzenteams haben am Beginn eines RoboCup-Turniers in der Regel noch Probleme. Die Roboter tanzen um den Ball herum, statt ihn zu kicken, fallen oft hin oder bewegen sich gar nicht.
So hatte auch die erste Begegnung der Teen-Size-Finalgegner vom letzten Jahr heute Vormittag noch nicht viel Weltmeisterliches. Sowohl die Spieler von Weltmeister NimbRo (Universität Bonn) als auch vom japanischen Team CIT Brains (Chiba Institute of Technology) wirkten orientierungslos und mussten wiederholt vom Platz genommen werden. Aber kein Grund zur Panik: Die Leistungskurve der Roboter geht während eines WM-Turniers erfahrungsgemäß bei vielen Teams steil nach oben. Am ersten Tag geben sich Favoriten selten schon deutlich zu erkennen.
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Die Besucher mussten sich trotzdem nicht langweilen. In den Räumen des Indoor-Sportcentrums und den darum herum aufgebauten Zelten haben Firmen Stände errichtet, an denen sie ihre Roboter vorführen. Es gibt einen Spielplatz, wo kleine Kinder mit Dinosaurier-Robotern spielen können. Auf der Hauptbühne finden regelmäßig Robotervorführungen statt. Und wer tiefer in das Thema einsteigen will, kann in Workshops mehr über die Konstruktion und Programmierung von Robotern erfahren.
Alles in allem ein ruhiger, konzentrierter Auftakt, der für die kommenden Tage einiges erwarten lässt.
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Mancher Zuschauer, die bei der 17. RoboCup-Weltmeisterschaft humanoiden Robotern beim Fußball gesehen haben, mag sich fragen, was den aufrechten Gang für Roboter eigentlich so schwierig macht. Denn die künstlichen Spieler purzeln immer wieder hin, obwohl die Spielfelder völlig eben sind und keine Hindernisse in der Nähe liegen.
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Grundlegende Fähigkeiten wie Gehen sind bei zweibeinigen Robotern immer noch eine Herausforderung. Die RoboCup-Teams brauchen in der Regel ein paar Tage, um das Laufverhalten ihrer Roboter an die Spielfelder anzupassen, deren Untergrund sich immer mehr oder weniger von den Übungsfeldern an den heimischen Universitäten unterscheidet. Auf einmal haften die Füße stärker am Boden als bisher oder sie rutschen häufiger. Da ist es für den Wettbewerb entscheidend, möglichst rasch die richtigen Einstellungen in der Software zu finden – oder adaptive Systeme zu entwickeln, die selbstständig das Laufverhalten optimieren.
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Beim Robocup gibt es nicht nur Roboterfußball, sondern auch eher industriell ausgerichtete Ligen. Die sind oftmals für die Zuschauer nur schwer nachzuvollziehen.
Bei den 13. RoboCup German Open gibt es neben den Fußballfeldern und den Arenen für Haushalts- und Rettungsroboter auch zwei Bereiche, die viele Zuschauer rätseln lassen, was hier eigentlich vorgeht: Das sind die eher industriell ausgerichteten Wettbewerbe RoboCup@work und Festo Logistics League. Bei letzterer gibt es zwar viele schöne, bunte Lichter zu sehen sowie Roboter, die darum herum fahren. Aber was das alles soll, erschließt sich dem Betrachter nicht ohne weiteres.
Die Festo Logistics League
Wie der Name schon sagt, es geht um Logistik, also um die Planung, Durchführung und Optimierung von Produktionsprozessen und Transporten. Die Roboter haben dabei die Aufgabe, Maschinen mit den jeweils benötigten Materialien zu versorgen, die Zwischenprodukte wieder abzuholen, wenn sie fertig sind, sie zur nächsten Maschine zu bringen und die fertigen Waren am Ende an die richtige Auslieferungsstelle zu geben.
Die Maschinen und ihr jeweiliger Status werden dabei durch farbige Lichter dargestellt, die Materialien durch einen RFID-Chip, der präzise unter einem Lesegerät abgelegt werden muss. „Der Chip ist 15 Millimeter groß und muss innerhalb eines Feldes mit 40 Millimeter Durchmesser liegen“, erklärt Ulrich Karras, der diesen Wettbewerb in den letzten Jahren maßgeblich mit aufgebaut hat.
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1996 ins Leben gerufen, ist das Hauptziel der Robocup-WM trotz diverser Nicht-Fußball-Ligen immer noch, bis zum Jahr 2050 den menschlichen Fußballweltmeister zu schlagen. Mittlerweile dominieren auch die Humanoiden den Roboter-Fußballwettbewerb.
In João Pessoa in Brasilien, dem östlichsten Ort Amerikas, wird am Sonntag um 15 Uhr Ortszeit (20 Uhr MESZ) die diesjährige RoboCup-Weltmeisterschaft offiziell eröffnet. Unterdessen haben die angereisten Teams längst damit begonnen, ihre Roboter zusammenzubauen und zu testen. Die eigentlichen Wettkämpfe starten erst am Montag und laufen bis Donnerstag. Am Freitag schließt ein wissenschaftliches Symposium die gesamte Veranstaltung ab.
Der RoboCup ist 1996 ins Leben gerufen worden mit dem Aufruf zur Teilnahme an der ersten RoboCup-WM, die 1997 in Nagoya stattfand. Damals war es noch ein reiner Fußballwettbewerb, der in drei Disziplinen ausgetragen wurde: für zweidimensionale Softwareagenten (2-D Soccer Simulation), für kleine (Small Size) sowie für mittelgroße (Middle Size) rollende Roboter. Die Kategorie "groß" blieb zunächst offen, um eines Tages von humanoiden Robotern gefüllt zu werden, die bis zum Jahr 2050 in der Lage sein sollen, den menschlichen Fußballweltmeister zu schlagen.
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Team Hector von der TU Darmstadt ist Weltmeister im Wettbewerb für Rettungsroboter. In anderen Ligen erreichten deutsche Teams bei der diesjährigen RoboCup-Weltmeisterschaft in João Pessoa mehrere zweite und dritte Plätze.
Das war knapp. Im Finale der Middle Size League beim RoboCup in Brasilien konnte das Team Tech United aus Eindhoven sich den Titel mit 3:2 zurückholen, musste aber fast bis zur letzten Sekunde bangen. Denn das Team Water von der Beijing Information Science & Technology University hatte den Ausgleich ständig vor Augen, traf aber auch kurz vor dem Schlusspfiff nur den Torwart. Die schöneren Spielzüge gelangen indessen den Robotern von Tech United: Das 2:0 etwa folgte auf einen Bilderbuchpass quer über das Spielfeld, der von dem dort stehenden Spieler sicher angenommen wurde. Es folgte eine kurze Drehung, dann ein harter, gut gezielter Schuss und der Ball war im Netz.
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