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Info Corner / Internet-via-Sat, Datendienste / IPTV / Videoportale / Internet TV & Radio => # News diverses ... => Thema gestartet von: SiLæncer am 20 Mai, 2005, 18:42

Titel: Wem gehört der Mars? : Das neue Rennen in den Weltraum
Beitrag von: SiLæncer am 20 Mai, 2005, 18:42
Für eine effiziente Methode, Sauerstoff aus dem Mondboden (Staub oder Stein) zu gewinnen, hat die NASA zusammen mit dem Florida Space Research Institute FSRI jetzt 250.000 Dollar Prämie ausgelobt. Damit man das Verfahren schon mal vorab auf der Erde testen kann, ist als Ersatz für den Mondboden eine spezielle Vulkanasche (JSC-1) vorgesehen. Aus dieser Asche sollte eine Anlage in dem MoonROx-Wettbewerb ("Moon Regolith Oxygen") innerhalb von acht Stunden fünf Kilo Sauerstoff herausziehen -- wie auch immer. Die formalen Regeln wollen FSRI und NASA in einigen Wochen herausbringen -- dann wird man auch erfahren, ob es eine Vorgabe zum maximalen Energieverbrauch gibt.

Derweil versucht der NASA-Mars-Rover Opportunity der Sanddüne zu entkommen, in welcher er sich Ende April festgefahren hatte. Anfang der Woche (sol 464) begann der Fluchtversuch. Bis zur Wochenmitte konnte er sich um 7,4 Zentimeter fortbewegen -- nicht viel zwar, aber immerhin. Die NASA ist zuversichtlich, ihm da herauszuhelfen, hat aber seitdem keine Meldung mehr über Fort- oder Rückschritte auf der Opportunity-Update-Site veröffentlicht.

Und weil es dem NASA-Schiff namens Global Surveyor im Mars-Orbit -- respektive den Ingenieuren auf der Erde -- zuweilen zu langweilig wird, immer nur den Mars zu surveyen, haben die hochauflösenden Kameras des Malin Space Science Systems jetzt mal den "Konkurrenten" Mars-Express von der ESA vor die Linse genommen. Mal sehen, wann sich die ESA revanchiert und "zurückfotografiert". Hier ist man im Moment aber wohl mehr mit den Vorbereitungen zur ISS-Fahrt des ersten Europäers -- Thomas Reiter aus Deutschland -- beschäftigt, der im Juli mit dem russischen Raumtransporterflug STS-121 zur ISS aufbrechen und dort ein gutes halbes Jahr verbleiben soll.

Reiter besitzt als gut russisch sprechender Kosmonaut bereits Langzeiterfahrung im Raum: Im Jahre 1995 war er ein halbes Jahr an Bord der Mir. Ob diesmal auch eine Liveübertragung zur Sendung mit der Maus geplant ist -- so wie 1992 beim Kosmonauten Klaus Flade -- hat die ESA noch nicht bekannt gegeben.

Quelle : www.heise.de
Titel: Mars-Rover "Opportunity" ist wieder einsatzbereit
Beitrag von: SiLæncer am 05 Juni, 2005, 18:10
Der NASA-Mars-Rover Opportunity ist wieder manövrierfähig. Das Gefährt hatte sich am 26. April in einer Sanddüne festgefahren. Nun konnten ihn die beteiligten Ingenieure und Wissenschaftler aus seiner misslichen Lage befreien. Auf der Homepage des Jet Propulsion Laboratory ist eines der aktuellen Fotos zu sehen, die anzeigen, dass die Räder des Rovers frei beweglich sind.

Opportunity war am 25. Januar 2004 auf der Marsoberfläche gelandet. Zuvor war bereits sein Zwillingsmodell "Spirit" auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten angekommen. Das Ende der Missionen der beiden Sonden war ursprünglich für April 2004 geplant. Im September 2004 hatte die NASA angekündigt, das Mars-Rover-Projekt weitere sechs Monate finanzieren zu wollen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Wem gehört der Mars? : Das neue Rennen in den Weltraum
Beitrag von: SiLæncer am 06 Juli, 2005, 17:16
Astronauten sollten 1982 den Mars erobern

Eine Stadt im Orbit, eine Militärbasis auf dem Mond, ein Trip zum nächsten Stern - in den Kindertagen der Raumfahrt schien nichts unmöglich. Der Raketen-Pionier Wernher von Braun etwa wollte den Mars erobern. Die Astronauten hätten seinen Plänen zufolge vor 23 Jahren eintreffen sollen.

Zwist kennzeichnete die Gemeinde der Planetenforscher am Ende des 19. Jahrhunderts. Kriegsgott Mars hatte Unfrieden unter den Wissenschaftlern gesät.

Waren die schnurgeraden Linien, die Astronomen wie Giovanni Schiaparelli und Percival Lowell emsig in ihre Marskarten einzeichneten, real oder nur ominöse optische Täuschungen überanstrengter Forscher am Fernrohrokular? Handelte es sich womöglich um Kanalbauten einer in globaler Dürre siechenden Mars-Zivilisation? Fragen, die über Jahrzehnte kein Experte beantworten konnte und den Nachbarplaneten zum Schauplatz von allerlei Schauergeschichten machten.

Auch Wernher von Braun erlag der seltsamen Anziehung des Planeten. Schon als Jugendlicher richtete er den Blick zu den Sternen und jagte Modellraketen in den Berliner Himmel. Mit einer zur Geheimsache erklärten Dissertation über Raketenphysik wurde er, gerade 25 Jahre jung, technischer Direktor des V2-Projekts in Peenemünde - und damit zu einer der wichtigsten Figuren im "Vergeltungswaffen"-Programm der Nazis.

Tausende starben durch Brauns Raketen

Tausende Zwangsarbeiter wurden zu Tode geschunden, um Hitlers Vision vom Endsieg durch Wunderwaffen zu verwirklichen. Tausende Zivilisten starben bei den deutschen V2-Attacken auf Städte in England, Belgien, Frankreich und den Niederlanden. Braun und seine Kollegen nahmen dies billigend in Kauf, um ihre Forschung voranzutreiben.

Doch nach der Kapitulation Deutschlands waren die Berufsaussichten des Ingenieurs nur kurzzeitig getrübt: Die Amerikaner, in der Raketentechnik weit hinter den Deutschen zurück, sicherten sich die Dienste des Deutschen. Braun stieg bald zum obersten Raketenentwickler der USA auf und brachte es 1970 gar zum stellvertretenden Direktor der Nasa.

Anders als in der Peenemünder Raketenschmiede hatte Braun im Frieden des Kalten Krieges mehr Zeit für Visionen. Sein Mars-Projekt entstand: eine Gewalttour zum Roten Planeten auf Basis der Fünfziger-Jahre-Technik. Dabei schöpfte er aus dem Vollen, wie es nur Theoretikern vergönnt ist. Mit insgesamt zehn Raumschiffen sollten sich die Planeten-Pioniere den Weg bahnen.

Aus seiner Skepsis gegenüber automatischen Sonden machte Braun keinen Hehl, bei der Eroberung des Alls setzte er auf Astronauten. "Der Mensch ist der beste Computer an Bord eines Raumschiffes", bemerkte er süffisant, "und im Übrigen der einzige, der ohne besondere Kenntnisse in Serienproduktion hergestellt werden kann." Siebzig Mann sollten die Mars-Invasion bewerkstelligen.

Flottenmontage im Erdorbit

Als Aufmarschgebiet der Forscher-Flotille sah Braun die Erdumlaufbahn vor. Rund 950 Flüge mit Transportraketen waren nach seinen Vorstellungen nötig, um dort die Raumschiffe für die Mars-Truppe zusammenzubauen. Nach der monatelangen Reise zwischen den Planeten und eingehender Suche nach geeigneten Landegebieten sollten drei geflügelte Raketen zur Oberfläche des Roten Planeten herabsteigen.

Astronomen hatten zwar Marskanäle erspäht, von Rollbahnen wusste hingegen niemand zu berichten. Deshalb ging der Raumfahrtpionier von einer horizontalen Landung auf Kufen aus. Ein ruppiges Unterfangen, denkt man an die felsigen Ebenen, die Landesonden mittlerweile vor Ort abgelichtet haben. Nach mehr als einem Jahr auf dem geheimnisumwitterten Planeten begeben sich Brauns Marsflieger auf den Rückflug zur Erde. Gesamtdauer der Mission: zweieinhalb Jahre.

Die Großtat würde nicht billig werden, das war dem Raumfahrtpionier bereits 1952 klar. Nach seinen Berechnungen sollte der Aufwand immerhin "einer kleineren militärischen Operation auf einem begrenzten Kriegsschauplatz" entsprechen.

In den kommenden Jahren feilte Braun immer wieder an seiner Mars-Vision und verabschiedete sich vom anfänglichen Hang zu Übergrößen. Kurz nach der gelungenen Mondlandung von "Apollo 11" schlug er US-Präsident Richard Nixon eine aus der Apollo-Technik weiterentwickelte Mission vor: Sechs bis sieben Flüge der umgebauten Mondrakete "Saturn V" hätten ausgereicht, um das Marsschiff für ein kleines Team im Erdorbit zu montieren.

Für Planetenmissionen sei die "Saturn V" mit "einer dritten Stufe mit Atomkraft zu verstärken", schrieb Braun damals. Die Ankunft von Armstrongs Erben auf dem Mars sah er für das Jahr 1982 vor. Nixon, bereits von schwer kalkulierbaren finanziellen Verpflichtungen in Vietnam geplagt, lehnte ab.

Es sollte 22 Jahre dauern, ehe ein politischer Enkel Nixons die amerikanische Vision einer bemannten Mars-Mission wiederbeleben sollte: US-Präsident George W. Bush gab der Nasa pünktlich zum Wahlkampf 2004 den Auftrag, bis 2020 Astronauten zum Mond und später zum Mars zu schicken.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: RAUMFAHRT : Nasa verschiebt Start der Marssonde
Beitrag von: SiLæncer am 10 August, 2005, 11:19
Die Nasa jubelt über die Rückkehr der Raumfähre "Discovery", hat aber schon wieder neue Probleme: Der für heute geplante Start einer Marssonde wurde wegen technischer Mängel um einen Tag verschoben.

Washington - Notwendig sei noch einmal eine Überprüfung verschiedener für den Start wichtiger Mechanismen, teilte die Nasa gestern Abend (Ortszeit) in Washington mit. Nun soll der "Mars Reconnaissance Orbiter" morgen mit Hilfe einer Atlas-V-Trägerrakete in Cape Canaveral gestartet werden. Aufgabe der Marssonde ist die Suche nach geeigneten Landeplätzen für Roboter und Menschen auf dem Roten Planeten.

Die Nasa glaubt, dass die Sonde dank ihrer Ausstattung mit hochempfindlichen Instrumenten einzigartige Daten über Bodenbeschaffenheit und Klima übermitteln wird. Die Mission kostet Nasa-Angaben zufolge 720 Millionen Dollar (584 Millionen Euro).

Die Heimkehr der "Discovery" ist von der Nasa und von US-Präsident George W. Bush als großer Erfolg und Ermutigung für die weiteren US-Weltraumprogramme gewürdigt worden. Die 14-tägige Mission der Raumfähre zur Internationalen Raumstation ISS sei "ein wichtiger Schritt für die Nasa gewesen, das Vertrauen des amerikanischen Volkes wiederzugewinnen", sagte Bush in Crawford. Nach dem Willen des Präsidenten sollen neue Raumfähren spätestens im Jahr 2020 vom Mond aus zum Mars aufbrechen.

Mit großer Erleichterung in aller Welt wurde die glückliche Rückkehr der ersten US-Raumfähre nach der "Columbia"-Tragödie vom Februar 2003 aufgenommen. Die "Discovery" mit sieben Astronauten an Bord hatte gestern um 14.11 Uhr MESZ auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien aufgesetzt. Mit der Landung, die wegen schlechten Wetters in Florida nach Kalifornien verlegt worden war, ging eine von Problemen begleitete Mission zu Ende. Während die "Discovery" an die ISS angedockt war, mussten zwei Astronauten aussteigen und Reparaturen am Hitzeschild des Shuttles ausführen. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass auf einer Reise Außenarbeiten an einem Shuttle durchgeführt wurden.

Für die Nasa könnten die Folgen der Verlegung des Landeorts von Florida nach Kalifornien gravierend sein: Der Shuttle muss nun huckepack auf einer Boeing 747 nach Florida gebracht werden, damit er dort inspiziert und wieder startklar gemacht werden kann. Dadurch dürfte sich der zurzeit für den 22. September ins Auge gefasste Start der Raumfähre "Atlantis" mit dem Deutschen Thomas Reiter an Bord verzögern. Die "Atlantis" kann erst fliegen, wenn ein zweiter Shuttle für Rettungseinsätze zur Verfügung steht.

Die Astronauten der "Discovery" haben auf ihrer Mission auch Umweltschäden auf der Erde mit bloßem Auge erkennen können. "Discovery"-Kommandantin Eileen Collins sagte auf der ersten Pressekonferenz nach ihrer geglückten Heimkehr zur Erde gestern auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien, sie sei sehr ernüchtert über die Zeichen von Umweltzerstörung in Afrika gewesen. Sie habe große Wald- und Buschbrände, entwaldete Gebiete sowie starke Erosionen sehen können, berichtete Collins.

Quelle und Links : www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,369061,00.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,369061,00.html)
Titel: ERNEUTE PANNE : Nasa sagt Start des Mars- Orbiters ab
Beitrag von: SiLæncer am 11 August, 2005, 16:27
Die Nasa hat den Start der Raumsonde "Mars Reconnaissance Orbiter" für heute abgesagt. Der Grund sind Probleme bei der Betankung der Trägerrakete, wie die Raumfahrtbehörde mitteilte. Am morgigen Freitag soll der nächste Startversuch stattfinden.

Cape Canaveral - Die Pannenserie bei der Nasa reißt nicht ab. Nach der von Problemen begleiteten Mission der Raumfähre "Discovery" jagt auch beim Start des "Mars Reconnaissance Orbiter" eine Störung die andere. Die Nasa musste heute den Start der Raumsonde zum zweiten Mal um 24 Stunden verschieben, weil beim Betanken der Atlas-V-Trägerrakete mit flüssigem Wasserstoff ein Problem auftauchte.

Die Sensoren zur Messung der eingefüllten Treibstoffmenge haben laut Nasa nicht richtig funktioniert: Sie zeigten noch einen trockenen Tank an, als der Treibstoff bereits in die Rakete strömte. "Wir waren nicht sicher, was der Grund war", sagte der für den Start verantwortliche Nasa-Mitarbeiter Chuck Dovale. "Und wir hatten nicht mehr genug Zeit, das Problem weiter zu verfolgen."

Der Abflug war bereits vom gestrigen Mittwoch auf heute verlegt worden, nachdem Techniker Probleme an der Steuerung der Rakete vermutet hatten. Die US-Raumfahrtbehörde ordnete daraufhin weitere Tests an, bei denen jedoch keine Auffälligkeiten entdeckt wurden.

Auch heute hatte die Nasa mit schlechtem Wetter zu kämpfen. Kurz vor dem endgültigen Startabbruch war der Termin für die Zündung bereits ans hintere Ende des Startfensters verlegt worden, das zwischen 13.50 und 15.35 Uhr bestand. Nun soll am morgigen Freitag zwischen 13.43 und 15.43 Uhr MESZ der nächste Anlauf unternommen werden. Es sei derzeit "sehr wahrscheinlich", dass dies gelinge, hieß es im Nasa-Kontrollzentrum.

Der "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) soll im März nächsten Jahres in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten einschwenken und hochauflösende Bilder von der Mars-Oberfläche schießen. Forscher werden sie nach möglichen Landeplätzen für künftige Roboter-Missionen absuchen, die innerhalb der nächsten zehn Jahre geplant sind. Die Auflösung der Kamera, die die bislang schärfsten Bilder der rostroten Marsoberfläche schießen soll, ist sechsmal so hoch wie die der derzeitigen Kameras im Mars-Orbit.

Das umgerechnet 581 Millionen Euro teure und auf vier Jahre angelegte Projekt wird nicht die letzte Mars-Mission in diesem Jahrzehnt sein: Die Nasa will 2007 die "Phoenix Mars"-Sonde und 2009 das "Mars Science Laboratory" auf dem Roten Planeten landen lassen.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Mars Global Surveyor wegen Computerpanne im Tiefschlaf
Beitrag von: SiLæncer am 06 September, 2005, 18:46
Wegen einer Computerpanne wechselte der Mars Global Surveyor in einen "Safe Mode". Dabei schalteten sich die wissenschaftlichen Messgeräte ab, heißt es in Medienberichten. Die NASA-Sonde, die seit 1996 durchs Weltall reist, hat ihre eigentliche Mission zur Marserkundung bereits 2001 erfüllt. Eigentlich sollte sie nächste Woche den Ort fotografieren, an dem die Funkverbindung mit dem Mars Polar Lander 1999 abbrach. Der wahrscheinliche Absturz konnte bislang nur ungenügend aufgeklärt werden. Sollte sich die Sonde bis nächste Woche nicht reaktivieren lassen, ergäbe sich die nächste Gelegenheit für Erkenntnisse frühestens in zwei Jahren. Dann würde der vermutete Landeort des Polar Lander in zu großer Dunkelheit liegen.

Am 30. Juli schaltete der Hauptcomputer unerwartet auf den Backup-Rechner. Am 26. August wechselte man wieder zurück zum mittlerweile neu gestarteten Hauptcomputer. Dabei schaltete sich aber gleich die ganze Sonde in den "Safe Mode". Die NASA hat inzwischen beide Systeme neu gestartet. Der Backup-Computer befindet sich bereits im "Contingency Mode", der Hauptcomputer soll Sonntag folgen. Damit wäre eine Kommunikation über die hochverstärkende Antenne der Sonde und damit die Übertragung wissenschaftlicher Daten wieder möglich.

Quelle : www.heise.de
Titel: Mars Global Surveyor liefert wieder Daten
Beitrag von: SiLæncer am 21 September, 2005, 18:17
 Der Mars Global Surveyor hat sich nach einer kleinen Auszeit offenbar gut erholt. Auch im neunten Jahr im Mars-Orbit liefert die Marssonde weiter interessante Daten an das Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena. Die 1996 gestartete Sonde begann ihre Mission zur Marserkundung 1997 und beendete sie offiziell 2001.

Die seither übertragenen Daten sind ein willkommener Zusatznutzen für die NASA. So zeichneten die Kameras Spuren heruntergerollter Felsbrocken auf, die bei der letzten Aufnahme des Gebiets vor zwei Jahren noch nicht vorhanden waren. Ebenfalls neu sind tiefe Furchen an steilen Abhängen von Sanddünen. Möglicherweise sind sie das Resultat einer Fließbewegung von frei gewordenem CO2 und Sand.

Felder aus gefrorenem CO2 schrumpften während drei Marssommern in Folge und ließen einen anhaltenden Klimawandel auf dem roten Planeten vermuten. Ein Marsjahr entspricht dabei etwa zwei Erdjahren. Zu den neuen Erkenntnissen gehört auch, dass sich fünfmal weniger neue Einschlagskrater bildeten als eigentlich erwartet.

Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/64144
Titel: VERSCHOLLENE SONDE : "Beagle 2"- Wrack auf Fotos entdeckt
Beitrag von: SiLæncer am 20 Dezember, 2005, 19:31
Das Schicksal der verschollenen Mars-Sonde "Beagle 2" ist weitgehend geklärt - zumindest nach Meinung ihres Chefkonstrukteurs. Der britische Forscher Colin Pillinger hat auf Fotos vom Roten Planeten die Spuren des Aufschlags von "Beagle 2" entdeckt.

London - Zwei Jahre nach dem Verlust von "Beagle 2" hat Colin Pillinger, der Vater des Projekts, nach eigenen Angaben Spuren der europäischen Sonde auf dem Mars entdeckt. Jüngste Fotos des Nasa-Orbiters "Mars Global Surveyor" deuteten darauf hin, dass der Roboter in einen Krater in der Nähe seines geplanten Landeplatzes gestürzt sei.

Der nur 67 Kilogramm schwere "Beagle 2" selbst sei zu klein, um auf den Fotos abgebildet zu werden, sagte Pillinger der britischen BBC. Man erkenne aber größere Teile wie den Hauptfallschirm und die Airbags sowie Spuren eines großen Einschlags in dem Krater.

Die Fotos waren bereits im August 2004 veröffentlicht worden, doch erst jetzt sind sich die Experten sicher, dass darauf tatsächlich die Reste von "Beagle 2" zu sehen sind. Pillinger, der an der Open University in Milton Keynes arbeitet, hält das Geheimnis um das Schicksal der Sonde nun für weitgehend gelöst. Die "Global Surveyor"-Bilder erlaubten eine genaue Rekonstruktion der Geschehnisse (siehe Fotostrecke).

Nach Einschätzung Pillingers und seines Teams ist "Beagle 2" unerwartet hart gelandet. Möglicherweise hätten Sandstürme starke Schwankungen des Luftdrucks zur Folge gehabt. Wegen der zu dünnen Luft sei die Sonde vermutlich zu schnell abgestiegen und so hart gelandet, dass Kommunikations-Instrumente zerstört worden seien.

Der Landeroboter war am 19. Dezember 2003 von seinem Mutterschiff, dem Orbiter "Mars Express", getrennt worden und sollte sechs Tage später auf dem Roten Planeten landen. Seitdem fehlte jede Spur von ihm. Monatelange versuchten die europäischen Wissenschaftler Kontakt zu "Beagle 2" aufzunehmen, schließlich gaben sie die Sonde aber verloren.

Die nach dem Expeditionsschiff "Beagle" von Charles Darwin benannte Sonde, die mehr als 30 Millionen Euro gekostet hat, sollte ursprünglich mit Hilfe eines Bohrers namens "Pluto" (Planetary Underground Tool) Bodenproben aus etwa 1,5 Metern Tiefe entnehmen. Diese sollten vom "Beagle 2"-Labor vor Ort analysiert werden. Von den Daten versprachen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse über Gase aus dem Marsboden, die darüber Aufschluss geben sollten, ob es auf dem Roten Planeten Leben gibt.

Pillinger hatte die Esa nur mit Mühe überreden können, "Beagle 2" an Bord von "Mars Express" mitzunehmen, da dies zuvor nicht geplant war. Eine Untersuchungskommission der Raumfahrtbehörde kam im Mai 2004 zu dem Schluss, dass die die "Beagle 2"-Mission viel zu riskant, unterfinanziert und chaotisch geplant gewesen sei. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE gab sich Pillinger jedoch unverdrossen: Er arbeitet bereits an einem verbesserten Modell und hofft, dass es 2007 durch das nächstmögliche "Anflugfenster" zum Mars gebracht werden kann.

Weitere Aufschlüsse zu "Beagle 2" erhofft sich Pillinger, wenn die Nasa-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" im kommenden Jahr den Roten Planeten erreicht. Sie verfügt über die neueste Generation von extrem hochauflösenden Kameras, die selbst kleinste Objekte sehr genau erfassen können.

Quelle und Links : http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,391508,00.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,391508,00.html)
Titel: Wem gehört der Mars? : Das neue Rennen in den Weltraum
Beitrag von: SiLæncer am 25 Januar, 2006, 18:58
Zurück in die Zukunft

Das Rennen ist eröffnet – zum zweiten Mal binnen 40 Jahren erlebt die bemannte Raumfahrt einen unerwarteten Boom. Im Vergleich zu den Zeiten des Kalten Krieges hat sich das Teilnehmerfeld allerdings mächtig gewandelt. Der einstige Erzrivale der USA, Russland, ist dieses Mal nur im Verbund mit der europäischen Weltraumbehörde ESA mit im Rennen; Ziel der Kooperation ist ein eigenes landefähiges Raumfahrzeug.

Zum neuen Hauptkonkurrenten der Weltraummacht USA dagegen hat sich ein Volk gemausert, dem man noch vor wenigen Jahren nichts dergleichen zugetraut hätte: die Chinesen. Mit dem ersten bemannten Raumflug im Oktober 2003 etablierte sich China als dritte Macht, die aus eigener Kraft Menschen ins All bringen kann. Im kommenden Jahr will die Volksrepublik einen Mondsatelliten und ab 2017 ein Programm für bemannte Mondflüge starten. Ernst zu nehmende Ambitionen im All hat auch Japan: Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt will zum wichtigsten Datenlieferanten für alle Mondprogramme in diesem Jahrhundert aufsteigen.

Und nicht nur die Besetzung, auch die Spielregeln haben sich bei dieser Neuauflage des Wettlaufs ins All geändert: Diesmal gewinnt nicht, wer eine Fahne in den Mondboden rammt. Diesmal geht es um eine permanente Präsenz auf dem Mond – und um die nächste Etappe: den Mars.

Denn der neue Enthusiasmus für die bemannte Weltraumfahrt ist nicht hauptsächlich wissenschaftlich begründet. Vielmehr entspringt er politischem Kalkül: Spätestens seit US-Präsident George W. Bush im Wahlkampfjahr 2004 vollmundig seine neue Vision der amerikanischen Raumfahrt angekündigt hat, ist die Stoßrichtung klar: Die Raumfahrt dient nicht nur der Demonstration der eigenen technischen Leistungsfähigkeit, sondern auch der Sicherung strategischer Interessen.

Quelle : www.heise.de
Titel: NASA-Sonde erreicht Mars-Umlaufbahn
Beitrag von: SiLæncer am 12 März, 2006, 12:03
Nach rund sieben Monaten Reisezeit hat die Sonde Mars Reconnaissance Orbiter der US-Raumfahrtbehörde NASA ihre Umlaufbahn um den Mars erreicht. Die Sonde soll zwei Jahre lang den Roten Planeten umkreisen und Daten über sein Klima und die Beschaffenheit der Oberfläche zur Erde funken. Dabei befindet sich der Mars Reconnaissance Orbiter in bester Gesellschaft: In der Umlaufbahn kreisen auch noch die NASA-Sonden Mars Global Surveyor und Mars Odyssey sowie eine Sonde der europäischen Raumfahrtbehörde ESA, Mars Express.

Von Mars Reconnaissance erhofft sich die NASA neue Erkenntnisse über die Geschichte des Mars und Hinweise dazu, ob es auf dem Roten Planeten einmal Leben gegeben hatte oder vielleicht sogar noch gibt. Für die Übermittlung von Daten und Bildern ist die Sonde mit einer besonders großen Antenne ausgestattet, womit laut NASA zehnmal mehr Daten übermittelt werden können als mit den anderen Sonden. Darüber hinaus besitzt die Sonde eine hochauflösende Kamera, die Bilder von möglichen Landeplätzen für künftige Marsmissionen knipsen soll.

Quelle : www.heise.de
Titel: "ORBITER"- MISSION : Nasa- Sonde fotografiert Kanäle auf dem Mars
Beitrag von: SiLæncer am 25 März, 2006, 13:31
Die Nasa-Sonde "Orbiter" hat erste, beeindruckende Schwarz-Weiß-Fotos vom Mars geschickt. Darauf sind tief eingeschnittene Kanäle zu sehen, die vermutlich durch Wasser geformt wurden. Die Frage ist nun: Reichten diese Wasserspuren, um Leben zu ermöglichen?

Washington - Die aktuellen Fotos wurden aus einer Höhe von knapp 2500 Kilometer aufgenommen. Die Sonde hat vor zwei Wochen die Umlaufbahn des Mars erreicht und soll sich bis zum offiziellen Beginn ihres wissenschaftlichen Programms im November bis auf gut 300 Kilometer an den Planeten annähern. Ihre Spezialkameras können dann Objekte in der Größe eines Tisches aufnehmen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will herausfinden, ob es auf dem Roten Planeten genug Wasser für die Entstehung von Leben gab.

Der ganze Artikel (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,407836,00.html)

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Asteroiden-Mission der NASA wird fortgeführt
Beitrag von: SiLæncer am 28 März, 2006, 16:20
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat bekannt gegeben, dass die Anfang März wegen technischen und Finanzierungsproblemen eigentlich schon abgesagte Dawn-Forschungsmission zu den Asteroiden Ceres und Vesta nun doch fortgeführt wird. Eine unbemannte Raumsonde soll im Sommer kommenden Jahres an Bord einer Delta-II-Rakete in Richtung innerer Asteroiden-Gürtel starten, der beide Kleinplaneten beherbergt und zwischen den Laufbahnen von Mars und Jupiter liegt. Von der Mission, an der auch zahlreiche europäische Wissenschaftler beteiligt sind, erhofft sich die NASA neue Erkenntnisse zu den Entstehungsprozessen unseres Sonnensystems.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/71375)

Quelle : www.heise.de
Titel: Etappensieg für Wissenschaftler gegen NASA
Beitrag von: SiLæncer am 04 April, 2006, 12:40
Die NASA will bis zu drei Milliarden Dollar aus astrophysikalischen Forschungsbereichen und unbemannten Raumfahrtmissionen streichen und demgegenüber die bemannte Raumfahrt fördern: vor allem das auslaufende Space-Shuttle-Programm, den Ausbau der Internationalen Raumstation (ISS) und den Bau des neuen US-amerikanischen Raumschiffs "Crew Exploration Vehicle" (CEV).

Doch die Pläne treffen auf erbitterten Widerstand: Auf dem 37. Treffen der "Lunar and Planetary Science Conference" in Houston Mitte März musste sich NASA-Direktorin Mary Cleave harsche Kritik anhören. Der Frontalzusammenstoß zwischen Wissenschaftlern und NASA-Beamten war der vorläufige Tiefpunkt einer seit langem nicht sehr guten Beziehung. Und er hat die Führungsebene der US-Raumfahrtagentur offenbar beeindruckt. Vergangene Woche wurde die Streichung der Asteroiden-Mission "Dawn", an der auch die Max-Planck-Gesellschaft beteiligt ist, rückgängig gemacht.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/71646)

Quelle : www.heise.de
Titel: Marskanäle – es gibt sie doch!
Beitrag von: SiLæncer am 17 Juni, 2006, 12:51
Mars-Express-Orbiter schießt Fotos, die frühere vulkanische Aktivitäten auf dem Mars belegen

Kein außerirdischer Planet ist jemals so detailliert über einen längeren Zeitraum beobachtet, fotografiert und kartografiert worden. Und kein Planet hat bis dato so häufig irdischen Besuch erhalten. Mars-Express, der im Orbit des Roten Planeten kreisende europäische Späher, zählt zu den erfolgreichen Dauergästen, die den Erdnachbarn analysieren und sezieren. Wie effektiv er dabei zu spionieren vermag, belegen neue farbenprächtige Bilder, auf denen waschechte, aber nicht feuchte Marskanäle zu sehen sind.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22907/1.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Mars- Sonde: Nasa- Pfadfinder in Position
Beitrag von: SiLæncer am 13 September, 2006, 12:58
Sie trägt die größte Digitalkamera, die Menschen je zu einem anderen Planeten geschossen haben. Die Mars-Sonde "Reconnaissance Orbiter" hat ihre Umlaufbahn erreicht. Von dort aus soll sie nach Wasser, Eis und Landeplätzen suchen - als Pfadfinder für künftige Mars-Astronauten.

Der Pfadfinder eierte sechs Monate um den roten Planeten und kam seinem Ziel in enger werdenden Ellipsen immer näher. Nun ist die Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" in jener Umlaufbahn um den Mars angekommen, aus der sie Ausschau halten soll.

Am 10. März dieses Jahres war die Sonde in die Umlaufbahn des Mars eingetreten. Inzwischen fliegt sie in einer nahezu kreisförmigen Umlaufbahn nur wenige Hundert Kilometer über der Oberfläche des Planeten - so nah wie noch nie.

Am Montag (Ortszeit) wurden für zwölf Minuten ihre Schubdüsen gezündet, um ein halbes Jahr nach der Ankunft am Mars ihre endgültige Position zu erreichen. Sie sei zwischen 250 und 315 Kilometer von der Oberfläche des Planeten entfernt, teilte die US-Weltraumbehörde Nasa mit. Das sei ein "großer Erfolg", sagte der stellvertretende Manager der Mission, Dan Johnston.

Dabei stellt die Mission selbst nur eine Vorhut dar, einen Kundschafterflug für die ambitionierten Pläne der USA, Menschen auf den Mars zu schicken.

Die Sonde ist mit hochempfindlichen Kameras und Messgeräten ausgerüstet, die den Mars erkunden und analysieren werden. So soll die größte hochauflösenden Kamera, die jemals zu einem anderen Planeten geschickt wurde, Landeplätze für künftige Mars-Missionen erkunden.

Ein Spektrometer soll die mineralische Zusammensetzung der Mars-Oberfläche erforschen. Ein Radiometer soll atmosphärischen Staub, Wasserdampf und Temperaturen messen. Mit Hilfe eines Radarsystems soll bis zu einer Tiefe von einem Kilometer unter der Oberfläche nach Eis und Wasser gesucht werden.

Im November wird die "Mars Reconnaissance" beginnen, diese Pläne in die Tat umzusetzen. Bis dahin fährt die Sonde ihre fast zehn Meter langen Antennen aus, mit denen die gesammelten Daten dann gen Erde geschickt werden können - und die Menschen mitbekommen, auf was ihrer ferner Pfadfinder stößt.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Planetenforschung: Mysteriöses Mars- Gesicht in 3D
Beitrag von: SiLæncer am 21 September, 2006, 14:00
Vor exakt 30 Jahren fotografierte eine US-Sonde das berühmte Marsgesicht: Felsen, die wie ein menschliches Antlitz aussehen. Jetzt hat die Esa-Sonde "Mars Express" das rätselhafte Gebilde in 3D aufgenommen - und jeglicher Legendenbildung die Grundlage entzogen.

Kaum ein anderes Foto einer Raumsonde hat Ufologen, Verschwörungstheoretiker und Hobby-Astronomen so fasziniert wie die Aufnahme des Marsgesichts. Die US-Sonde "Viking 1" erspähte das menschlich wirkende Antlitz am 25. Juli 1976. In einer wenige Tage später veröffentlichten Pressemitteilung sprachen Nasa-Wissenschaftler von einer Felsformation, die "einem menschlichen Kopf ähnlich" sei. Anders als viele Freizeitforscher gingen die Nasa-Experten von einer optischen Täuschung aus: Dass vermeintlich Augen, Mund und Nase zu sehen sind, liege am Sonnenstand und der Form des Felsen.

Höher aufgelöste Aufnahmen der US-Sonde "Mars Global Surveyor" aus den Jahren 1998 und 2001 bestätigten die These, dass es sich bei dem Marsgesicht um einen stark verwitterten Felsen handelt. Erosion statt außerirdische Gestalt - dies ist nun auch die Erkenntnis der europäischen Raumfahrtagentur Esa. Sie das rätselhafte Gesicht mit der hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord der Sonde "Mars Express" abgelichtet. Die spektakulär detailreichen 3D-Bilder bestätigen die These, dass "Viking 1" vor 30 Jahren nichts anderes als einen verwitterten Tafelberg entdeckt hat.

Das Gesicht beginnt abzurutschen

Die HRSC-Kamera wurde entwickelt an der Freien Universität Berlin vom Planetenforscher Gerhard Neukum und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Sie erkundet das Mysterium schon seit längerem. "Die Stelle ist nie großräumig aufgenommen worden", sagt Nekum im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. "Wir haben mehrfach versucht, das Gesicht abzulichten und dabei immer Pech gehabt." Entweder war die Überflughöhe zu hoch, um Details der Felsen erkennen zu können. Oder Dunst und Staub in der Atmosphäre erschwerten die Sicht.

Am 22. Juli hatte das HRSC-Team endlich Erfolg: Ein großes Gebiet des Hochlands Cydonia auf der Nordhalbkugel des Roten Planeten wurde in bester Auflösung und dreidimensional aufgenommen. Um die Bilder noch zu verbessern, rechnete Neukums Team beim vermeintlichen Gesicht auch noch Bilddaten der US-Sonde "Mars Global Surveyor" in die HRSC-Daten hinein. Sämtliche Farb- und Geländedaten stammen aber ausschließlich von der HRSC-Kamera. Und gerade die 3D-Messungen machen die neuen Daten so besonders: Im Profil hat sich noch keine Forschungsgruppe das mysteriöse Gelände angesehen.

Die Aufnahmen enthüllen die genaue Struktur der Felsformation, die rund drei Kilometer lang und 1,5 Kilometer breit ist. "Auf dem Gesicht sieht man, wie es abzurutschen beginnt", sagt Neukum. Rund um die Formationen seien jedoch kaum abgerutschte Felsteile zu entdecken. "Die Schuttformationen wurden vermutlich von Lava überdeckt oder durch Wind erodiert."

Auch die Pyramiden sind entzaubert

Cydonia, die Region, in der das Felsgesicht liegt, gehört zur Übergangszone zwischen südlichen Mars-Hochländern und nördlichen Mars-Tiefländern. Typisch dafür sind Neukum zufolge Einzelberge unterschiedlicher Größe und Form - und breite, schuttgefüllte Täler. Das Marsgesicht sei einer der charakteristischen Tafelberge. Die westliche Wand sei als zusammenhängende Masse hangabwärts gerutscht und die Abbruchzone deutlich als große von Norden nach Süden verlaufende Abrisskante erkennbar.

Rund um die nahen Felsformationen, die auf Fotos wie eine Pyramidenstadt aussehen, seien Schutthalden zu erkennen, die beim Gesicht fehlen. Vor allem auch diese Pyramiden hatten nach ihrer Entdeckung durch "Viking 1" zu wilden Spekulationen geführt. Sie seien ebenso wie die altägyptischen Pyramiden astronomisch ausgerichtet, behaupteten selbsternannte Experten. Es handle sich um eine zerfallene Stadt. Sogar von einer "heiligen Geometrie" war die Rede.

Die neuen Aufnahmen von "Mars Express" belegen aber, dass es sich keinesfalls um Pyramiden handeln kann. Der Eindruck symmetrischer Außenkanten entstand in erster Linie durch das Zusammenspiel von Sonnenstand und Schattenwurf.

Alien-Fans werden sich davon allerdings kaum beeindrucken lassen. Die Mars-Region ist längst ein Mythos - verewigt in Computerspielen und im Science-Fiction-Film "Mission to Mars".

Bilder : Klick (http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,PB64-SUQ9MTYzMDYmbnI9MQ_3_3,00.html)

Quelle : www.spiegel.de
Titel: "Opportunity": Mars- Roboter am Abgrund
Beitrag von: SiLæncer am 28 September, 2006, 14:56
"Opportunity" hat den Victoria-Krater erreicht - für Wissenschaftler den interessantesten Punkt seiner Fahrt über den Mars. Um in die Vergangenheit des Kraters zu blicken, wollen Geologen den Rover ins Innere des Kraters schicken - und riskieren sogar, ihn dort zu verlieren.

Los Angeles - Das kleine sechsrädrige Gefährt steht am Abgrund - und vor der größten Herausforderung seiner Mission in der fremden Welt. Mit dem Victoria-Krater hat der Marsroboter "Opportunity" eine geologische Formation auf dem Nachbarplaneten erreicht, auf die die Wissenschaftler der US-Weltraumbehörde Nasa schon ganz heiß sind. Das kleine Fahrzeug selbst könnte indes für immer dort zurückbleiben - denn die Forscher wollen es geradewegs hineinrollen lassen.

Um nach einem geeigneten Einstieg in den Abgrund zu suchen, wird "Opportunity" in den nächsten Tagen den Victoria-Krater umrunden. Schon auf dem Weg zum Krater hat der Roboter Bilder zur Erde gefunkt, die einen erstaunlich detaillierten - wenngleich einfarbigen - Eindruck vermitteln. Wissenschaftler am Jet-Propulsion-Laboratory der Nasa im kalifornischen Pasadena haben bereits angefangen, aus den Aufnahmen des Roboters künstliche Draufsichten zu erzeugen, die das Gelände um Victoria herum wie aus einer Vogelperspektive zeigen.

21 Monate war "Opportunity" zu dem Krater unterwegs gewesen. Der Weg dorthin hat den Marsroboter durch wüstes Gelände geführt. Einmal steckte der kleine Rover wochenlang in einer Sanddüne fest, bevor es ihm gelang, sich zu befreien.

Den Aufwand - und das Risiko - der Fahrt nahm die Nasa auf sich, weil Victoria Einblicke in die geologische Vergangenheit des Mars verspricht. Victoria ist 40 Mal größer als der Eagle-Krater, an dem der Roboter gelandet war, und immerhin fünf Mal größer als der Endurance-Krater, den "Opportunity" im Jahr 2004 sechs Monate lang erforscht hatte.

Der 800 Meter weite und knapp 70 Meter tiefe Einschlagskrater von Victoria entblößt an seinen Rändern klar erkennbare dicke Gesteinsschichten. Für die Forscher ist das ein kleiner Schatz. Sie hoffen, klären zu können, ob sich die Schichten aus den Sedimenten flacher Seen geformt haben könnten. Seen würden wiederum bedeuten, dass es größere Mengen von flüssigem Wasser gegeben hat. Die Suche nach Spuren von Wasser auf dem Mars gehört zu den spannendsten Fragen der Mars-Erforschung.

Fahrt in den Krater

Um das Gestein zu erforschen, muss "Opportunity" aber in den Victoria-Krater hineinfahren. An die Gesteinsablagerung zu kommen sei das Gewinnbringendste an der gesamten Mission, sagte der stellvertretende Forschungsleiter, der Geologe Ray Arvidson von der Washington University in St. Loius. Da im Inneren von Victoria Dünen feinen Sandes und erhebliche Höhenunterschiede zu überwinden sind, riskiert die Nasa aber, den kleinen Roboter dort zu verlieren.

"Wir haben einen alternden Rover und wollen einfach noch so viel wie möglich aus ihm rausholen", erklärte Steve Squyres von der Cornell University, warum das Risiko nach in Kauf genommen wird.

Im kommenden Monat wird der Mars aus Sicht der Erde hinter der Sonne vorbei wandern. Entsprechend beschränkt ist die Funkverbindung zu "Opportunity". Während dieser Zeit soll er nicht weiter am Krater entlang rollen, sondern nur unbewegt Messdaten sammeln. Danach geht es dann den Kraterrand hinunter.

Ein Fünkchen Hoffnung, dass "Opportunity" auf seinen Rädern trotz Abhängen, Dünen und Steinen auch wieder aus dem Victoria-Krater herausrollen könnte, scheint die Nasa indes zu hegen. Wie schon mehrfach zuvor, wurde die offizielle Missionsdauer für "Opportunity" und seinen Zwillingsrover "Spirit" verlängert - um ein weiteres Jahr.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Oberflächen- Fotos: Mars- Matsch entzückt Forscher
Beitrag von: SiLæncer am 18 Oktober, 2006, 08:18
Die ferne Mars-Oberfläche erscheint faszinierend nah, steckt voller Details und Farben. Die Sonde "Reconnaissance Orbiter" hat die bisher genauesten Fotos des Planeten zur Erde gefunkt. In Tälern, Ablagerungen und lehmigen Schichten sehen die Forscher sogar Spuren von Mars-Wasser.

Es sollten nur Probeaufnahmen sein - doch sie sehen so erstaunlich aus, dass sie Sehnsüchte wecken. Neue Aufnahmen von der Oberfläche des Roten Planeten wirken wie Urlaubsfotos, die Flugzeugpassagiere von der Erde unter ihnen aufgenommen haben. "Wir sehen einen neuen Mars", sagt Richard Zurek vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Pasadena in Kalifornien. "Wir sehen Informationen, die dem entsprechen, was wir sehen würden, wenn wir mit einem Flugzeug über die Erde fliegen würden - oder sogar besser."

Aus einer Höhe von knapp 300 Kilometern konnten die hochauflösenden Kameras an Bord der Nasa-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" Details von der Größe eines Bürostuhls erfassen und faszinierende Landschaftsaufnahmen zur Erde funken. An denen interessiert die Wissenschaftler vor allem eins: Wasser.

Forscher Scott Murchie sagte, Lehmablagerungen und Schichten von Eis und Schmutz (wie am Nordpol des Planeten) würden auf "dynamische Klimaveränderungen" vor relativ kurzer Zeit hinweisen. Murchie sprach von 100.000 Jahren - geologisch gesehen eher ein kurzer Zeitraum.

Auf der Südhalbkugel schmilzt Frost ab

Besonders die Lehmablagerungen haben es den Forscher angetan. In dieser feuchten Umgebung könnte einst Leben existiert haben. Und zumindest Spuren von Wasser finden sich heute noch allenthalben auf dem Mars. Kleine Hügel und Rinnen in der Nähe eines namenlosen Kraters in der Region Terra Sirenum auf der Südhalbkugel des Mars zeigten etwa abschmelzenden Frost. Wasser müsse in diese Gegend geflossen sein, sagt der wissenschaftliche Leiter der Mission, Alfred McEwan: "Dieses Wasser kommt aus der geologischen Gegenwart."

Mit Hilfe seines Spektrometers konnte die Sonde Aufnahmen aus Marstälern analysieren. Die Forscher folgern, dass Sedimente sich in einer Vielzahl unterschiedlicher Bedingungen abgelagert haben. Murchie nannte stehendes Wasser und Flüsse als Beispiele.

Erst im vergangenen Monat war der "Mars Reconnaissance Orbiter" in eine tiefere Umlaufbahn gelenkt worden, um die genauen Einblicke überhaupt zu ermöglichenn. Das unbemannte Raumschiff sucht bei seinem Flug um den Nachbarplaneten auch nach geeigneten Landestellen für die Sonde "Phoenix Mars Lander", die 2008 auf der Oberfläche des Mars aufsetzen soll. Im darauffolgenden Jahr plant die US-Raumfahrtbehörde Nasa, das "Mars Science Laboratory" hinterherzuschicken. Es wird eine größere Version der Mars-Roboter "Spirit" und "Opportunity" sein, die seit 2004 über die Oberfläche des Planeten rollen und erst kürzlich aufsehenerregende Aufnahmen vom Rand des Kraters Cap Verde geliefert hatten.

Bilderstrecke : http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,PB64-SUQ9MTY4MTgmbnI9MQ_3_3,00.html

Quelle : www.spiegel.de
Titel: "Global Surveyor": Kontakt zu Mars- Sonde abgerissen
Beitrag von: SiLæncer am 13 November, 2006, 15:21
Der Haudegen der Marserkundung antwortet nicht mehr: Die Nasa kann keine Signale von "Mars Global Surveyor" empfangen. Nun fragt sie sich: Ist das Raumschiff nur kurz im Stromsparmodus - oder kaputt?

Los Angeles - Die Funkstille macht den Verantwortlichen Sorgen, schließlich ist der Verschollene kein Jungspund mehr. Seit über einer Woche empfängt die Nasa keine Signale ihrer Raumsonde "Mars Global Surveyor" mehr. Gerade hatte das Gefährt sein zehntes Einsatzjahr voll gemacht. Am 7. November 1996 war die Sonde gestartet worden. Sie umkreist den Nachbarplaneten länger als jedes andere Raumschiff. Doch nun sind ihr Verbleib und ihr Schicksal ungewiss.

Am Jet Propulsion Laboratory der Nasa im kalifornischen Pasadena hofft man auf eine simple Erklärung für das Schweigen aus dem Marsorbit. Bereits vorletzte Woche hatten die Techniker am Boden zwei Tage lang den Kontakt zum "Mars Global Surveyor" verloren. Am darauffolgenden Sonntag empfingen sie dann zwar wieder ein schwaches Trägersignal. Es enthielt aber keine Daten. Seit sieben Tage wartet die Nasa nun vergeblich. Der "Surveyor" habe keine Empfangsbestätigung für die Befehle geschickt, mit denen er angewiesen worden sei, einen seiner Transmitter auf die Erde auszurichten, sagte Projektmanager Tom Thorpe.

Außer dem "Mars Global Surveyor" umrunden den Mars gegenwärtig die Nasa-Raumschiffe "Mars Reconnaissance Orbiter" und "Mars Odyssey" und die Esa-Sonde "Mars Express". An Bord des nun vermissten Beobachters befindet sich eine hochauflösende Kamera, mit der die Marsoberfläche systematisch kartografiert wurde. Tausende Digitalbilder hat der "Surveyor" zur Erde gefunkt. Darunter sind auch solche, die mögliche Spuren fließenden Wassers aus der Marsvergangenheit zeigen. Erst im Oktober hatten deutsche Wissenschaftler mit Daten des "Surveyor" dreidimensionale Animationen des berühmten Marsgesichts erzeugt.

Defekt am Solarsegel vermutet

Als erste Erklärung für den Ausfall dient den Experten in Pasadena ein Defekt, der kürzlich aufgetreten ist. Eine Motoraufhängung an einem der zwei Solarsegel des "Surveyor" habe offenbar nicht richtig funktioniert, sagte Thorpe. Daraufhin könnte die Raumsonde in einen stromsparenden Sicherheitsmodus gegangen sein. Dabei dreht das Raumschiff sich so zur Sonne, dass das Solarsegel möglichst viel Sonne auffangen könne - wendet seine Antenne aber von der Erde ab.

Nun fällt es der Nasa schwer, den "Mars Global Surveyor" wiederzufinden: Das Bodenpersonal weiß nicht, an welchem Einstellwinkel das Solarsegel ausgefallen sein könnte. Außerdem ändert sich die Position der Sonde ständig, da der "Surveyor" in nur einer Stunde um den Planeten fliegt.

Nun fürchtet die Nasa ein kniffliges Dilemma: Die Raumsonde ist darauf programmiert, sich mit einer ihrer Antennen Richtung Erde zu drehen, wenn sie keine Signale empfängt. Das könnte allerdings bedeuten, dass eines ihrer Solarsegel in den Schatten gerät. "Ein Segel reicht aber nicht aus, um das Raumschiff lange am Leben zu erhalten", sagte Thorpe. Weil die Annahmen der Nasa-Verantwortlichen voller Spekulationen sind, wollen sie nun zunächst den "Surveyor" in Augenschein nehmen lassen - von "Mars Reconnaissance Orbiter". Die Sonde soll mit ihren Kameras Ausschau nach dem Genossen halten. Der Orbiter war erst im März in eine endgültige Marsumlaufbahn eingeschwenkt.

Schon bei seinem eigenen Einschwenken in den Orbit des roten Planeten hatte "Mars Global Surveyor" 1997 Probleme mit den Solarzellen bekommen. Das Abbremsen in eine niedrigere Umlaufbahn verzögerte sich so um über ein Jahr. Seitdem hatte die Sonde ihr Bodenpersonal allerdings geradezu entzückt. Ihre ursprüngliche Missionszeit von einem Marsjahr - rund zwei Erdenjahre - hat sie mehrfach überschritten. Erst im September diesen Jahres hatte die Nasa die Missionszeit des "Surveyor" erneut verlängert - um gleich zehn Jahre.

Nun schwankt Programmanager Thorpe zwischen großer Zuversicht ("Mit ausreichend Strom könnte das Raumschiff noch jahrelang intakt bleiben.") und der Angst, vom "Mars Global Surveyor" nie mehr einen Pieps zu hören: "Es ist unklar, wie lange wir brauchen werden, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, oder zu der Schlussfolgerung kommen, dass wir nichts mehr von ihm hören werden."

Quelle : www.spiegel.de
Titel: ESA und NASA sorgen sich um Mars-Missionen
Beitrag von: SiLæncer am 13 November, 2006, 19:36
Mit dem Thema Mars beschäftigen derzeit sowohl die Europäische als auch die US-amerikanische Raumfahrtbehörde besonders intensiv. Während die NASA (National Aeronautics and Space Administration) versucht, endlich wieder Kontakt zum "Mars Global Surveyor" zu bekommen, der die Erde vor fast genau zehn Jahren Richtung Roter Planet verlassen hat, kündigte die ESA (European Space Agency) eine Verschiebung des Starts der Mission "ExoMars" um zwei Jahre an.

Vom "Mars Global Surveyor" haben die Ingenieure am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena (Kalifornien) seit etwa einer Woche nichts gehört. Auf Befehle der Bodenstation reagiert die Sonde mit Untätigkeit. Noch hofft die NASA, dass sich der "Mars-Besichtiger" lediglich in einen temporären Notschlaf versetzt hat, um Strom zu sparen. Vermutet wird, dass sich die Sonde nach einem mechatronischen Defekt an einem der beiden Solarsegel immer wieder zur Sonne dreht und dabei die Antenne von der Erde abwendet.

Nähere Informationen über den Zustand des "Surveyor" soll nun der "Mars Reconnaissance Orbiter" liefern, der seit März den Mars umrundet. Mit dessen Kameras an Bord wollen die NASA-Ingenieure die Fehlstellung des Solarsegels analysieren und daraus weitere Maßnahmen ableiten. Erst im September hatte die NASA die bereits mehrfach verlängerte Missionszeit des "Mars Global Surveyor" um weitere zehn Jahre ausgedehnt.

Die ESA gab unterdessen bekannt, dass der ursprünglich für 2011 geplante Start der Mission "ExoMars" auf das Jahr 2013 verschoben wird. Im Rahmen der ExoMars-Mission soll ein Roboter auf dem Mars abgesetzt werden, der die biologische Umwelt der Oberfläche studiert. Der ESA-Koordinator für Missionen im Sonnensystem, Marcello Coradini, erklärte gegenüber der BBC, dass mit der Verschiebung auch eine Aufstockung des Missions-Etats von 500 auf 800 Millionen Euro angedacht sei.

Das Geld soll für den Bau und den Transport eines zusätzlichen Mars-Orbiters eingesetzt werden. Bislang war geplant, die Kommunikation zwischen Mars-Rover und Erde über den "Mars Reconnaissance Orbiter" der NASA ablaufen zu lassen. Wie das Beispiel "Mars Global Surveyor" aber zeigt, wäre die Abhängigkeit von einer dann bereits mehrere Jahre im All befindlichen Sonde mit zahlreichen Risiken verbunden. Für ein Roboter-Orbiter-Paket müsste die ESA allerdings auf die Dienste einer Ariane 5 Trägerrakete zurückgreifen, was wiederum teurer käme als ein Lift-Off mit einer Sojus-Fregat-Rakete.

"Aus Sicht eines Wissenschaftlers oder Ingenieurs macht ein Ariane-5-Mission sehr viel mehr Sinn", verdeutlicht Coradini. Wegen der ungeklärten Finanzierungsfragen müsse man vorerst aber noch zweigleisig planen. Die zusätzliche Zeit will die ESA für die Weiterentwicklung neuer Techniken nutzen, darunter einen verbesserten Aufprallschutz für den Rover durch den Einsatz von Überschall-Fallschirmen und Airbags. Auch soll der nächste Mars-Roboter "Made in Europe" neue Fortbewegungs- und Navigationsfähigkeiten aufweisen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Adios, Mars Global Surveyor?
Beitrag von: SiLæncer am 22 November, 2006, 15:11
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat kaum noch Hoffnung, wieder Kontakt zum Mars Global Surveyor (MGS) herstellen zu können. Obwohl seit mehreren Tagen intensiv mit Kameras des Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) nach dem "Mars-Besichtiger" gesucht wird, gibt es bislang keinerlei Hinweise auf dessen Verbleib. Den letzten Funkkontakt zum MGS hatten die Ingenieure am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena (Kalifornien) am 2. November. Auf Befehle der Bodenstation reagiert die Sonde nicht mehr. Zunächst hatte die NASA vermutet, dass sich die Sonde nach einem mechatronischen Defekt an einem der beiden Solar-Panel immer wieder zur Sonne dreht und dabei die Antenne von der Erde abwendet. Auch war von einem temporären Umschalten in einen Notzustand die Rede, um Strom zu sparen.

Inzwischen halten die Wissenschaftler es jedoch für möglich, dass die Sonde den vorgesehenen Mars-Orbit ganz verlassen haben könnte. Weder mit den Star Trackern, dem Context Imager noch mit der Hochleistungskamera "HiRISE" des Mars Reconnaissance Orbiter konnten bislang Bilder vom Surveyor eingefangen werden. Auch eine Kontaktaufnahme des Mars-Rovers Opportunity zum MGS scheiterte. "Wenn man es realistisch betrachtet, haben wir die wahrscheinlichsten Möglichkeiten, wieder Kontakt zum MGS herzustellen, ausgeschöpft", erklärten die Leiter des Mars Exploration Program am Jet Propulsion Laboratory. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass der phantastische Strom wissenschaftlicher Beobachtungen durch den Mars Global Surveyor versiegt ist."

Erst im September hatte die NASA die bereits mehrfach verlängerte Missionszeit des Mars Global Surveyor um weitere zehn Jahre ausgedehnt. Die Sonde war vor fast genau einer Dekade an Bord einer Delta-II-Trägerrakete Richtung Roter Planet geschickt worden und 1997 in eine Mars-Umlaufbahn eingeschwenkt. Anfang 1999 begann MGS dann mit der Kartografierung und der wissenschaftlichen Erforschung des Mars aus dem Orbit. Zudem diente er als Vermittlungsstelle zwischen den auf der Oberfläche abgesetzten Mars-Rovern und dem JPL. Mit dem Mars Reconnaissance Orbiter (NASA), Mars Odyssey (NASA) und Mars Express (ESA) umkreisen den Mars derzeit drei weiteren Sonden.

Quelle : www.heise.de
Titel: Deutsche Mars- Kamera soll legendäre US- Sonde aufspüren
Beitrag von: SiLæncer am 30 November, 2006, 10:24
Wieso funkt der "Mars Global Surveyor" nicht mehr? Alle Kontaktversuche scheitern. Womöglich ist die Mars-Sonde verschollen - dabei war sie ein Vorzeigeprojekt der Nasa. Die letzte Hoffnung: eine deutsche Kamera an Bord des "Mars Express"-Satelliten.

Einen teuren Kundschafter für verschollen zu erklären, fällt nicht leicht - zumal wenn er weltweite Popularität genießt und seine Arbeit bestens gemacht hat. Doch das Eingeständnis rückt für die US-Raumfahrtbehörde Nasa näher: Seit Anfang November hat sie keine Signale mehr von ihrer altgedienten Sonde "Mars Global Surveyor" (MGS) empfangen.

Die Hoffnung schwindet, je wieder die Verbindung zum vor zehn Jahren gestarteten Beobachtungssatelliten herzustellen. Und langsam gehen der Bodenkontrolle die Ideen aus, wie man den verschollenen "Surveyor" noch kontaktieren könnte. Selbst mit dem digitalen Adlerblick der Hirise-Kamera an Bord des "Mars Reconnaissance Orbiter" konnte man ihn nicht sichten, als die beiden Raumsonden aneinander vorbeiflogen. Es wäre allerdings auch kein trivialer Schnappschuss gewesen: Die hochauflösende Kamera in Richtung des "Surveyor" zu schwenken, ist mittlerweile schwierig, denn nach über drei Wochen Funkstille weiß die Bodenkontrolle nicht mehr genau, wo er ist.

Anfang November gab es zuletzt einen kurzen Kontakt zum "Surveyor", und da verwirrte er die Techniker mit kryptischen Fehlermeldungen. Seitdem schweigt er, und seitdem versucht die Nasa Kontaktaufnahmen über das Deep Space Network (ein Netz von Relaystationen in den USA, Australien und Spanien). Doch diese Standardmethode zur Kommunikation mit Raumsonden blieb erfolglos.

Verschollen im Marsorbit

Mittlerweile wird die kostbare Beobachtungszeit der Hirise-Kamera für andere Aufgaben dringender benötigt: Der "Mars Reconnaissance Orbiter" soll damit geeignete Landeplätze für kommende unbemannte US-Landefähren finden. Deshalb hatte die Nasa den schon 2004 gelandeten Marsroboter "Opportunity" beauftragt, vom Boden aus den verschwundenen Kollegen anzufunken. Am 21. und 22. November überflog der "Surveyor" jeweils für gut zwölf Minuten dessen Landegebiet. Doch auch "Opportunity" konnte kein Signal der bis vor kurzem ältesten noch funktionierenden Marssonde auffangen. Sie meldet sich nicht.

Bis zu diesem Herbst war der "Mars Global Surveyor" der Nasa ein treuer Späher. Das 377-Millionen-Dollar-Projekt war mehrfach verlängert worden. Erst im September hatte die Nasa die Missionszeit erneut ausgedehnt - gleich um zehn Jahre.

"Die Sonde hat ihre Aufgaben mehr als erfüllt", sagt Lutz Richter vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln Porz. Richter gehört zum wissenschaftlichen Team der Marsrover "Spirit" und "Opportunity". Die "Surveyor"-Kamera war jahrelang führend in der hochauflösenden Erkundung der Marsoberfläche. Rund 240.000 Fotos schickte die Sonde zur Erde. Richter zu SPIEGEL ONLINE: "Global Surveyor trug entscheidend zur Auswahl der Landeplätze für die beiden Marsgefährte bei."

Der Weg zur Wasserstelle

Neben dieser Bilderflut waren es die Messdaten des Tes-Instruments (Thermal Emission Spectrometer) an Bord des "Surveyor", die den Marsrobotern den Weg wiesen. Die Signatur des Minerals Hämatit, die Tes in der äquatornahen Marsregion Meridiani Planum auffing, deutete auf eine wasserreiche Vergangenheit hin. Denn auf der Erde entsteht Hämatit meist unter Wassereinfluss. Meridiani Planum (eine Ebene von den Ausmaßen Deutschlands) wurde deshalb als Landeplatz ausgewählt, und offenbar lag "Mars Global Surveyor" richtig: Auch die Analyse in der Region brachte überzeugende Indizien für eine feuchte Mars-Geschichte. Ob in der heute staubtrockenen Region einst die Wellen eines flachen Salzwassersees schwappten oder Grundwasser das Gestein umspülte, ist allerdings immer noch unklar.

Flüssiges Wasser, wenngleich in geringeren Mengen, gab es wohl auch bis in die jüngste geologische Vergangenheit. Im Jahr 2000 fanden Nasa-Forscher auf "Surveyor"-Fotos seltsame Gräben, die sie "Gullies" tauften - "Abflussgräben". Diese zeigten sich bevorzugt an Abhängen zum Beispiel von Kraterwällen. Sie ähneln frappierend Strukturen, die Geologen von der Erde kennen. Bei uns entstehen sie, wenn Wasser im Untergrund Gestein und Bodenmaterial im Hang ins Rutschen bringen und die schlammige Mixtur talwärts stürzt.

Als Ergebnis dieser "Schlammströme" bleiben die Gullies zurück. Einige sind höchstens drei Millionen Jahre alt, folgerte der DLR-Forscher Dennis Reiss - in geologischen Zeiträumen kaum ein Wimpernschlag. Obwohl der Mars durch Vorgänger-Missionen schon komplett kartiert war, enthüllten erst die hochauflösenden Bilder des "Mars Global Surveyor" die nur wenige Kilometer langen Gullies.

Polargebiete im Wandel

Als dann in den vergangenen Jahren "Surveyors" Nachfolger in den Marsorbit einschwenkten, begann die Sonde vor allem noch Daten zur langfristigen Entwicklung des Marswetters zu sammeln, für Klimastudien. Sie konnte durch die lange Dauer ihrer Mission zum Beispiel Veränderungen in den Marspolargebieten dokumentieren - Anzeichen für Klimaschwankungen auf dem Planeten.

Noch scheut die Nasa davor zurück, offiziell das Ende des "Mars Global Surveyor" zu verkünden. Sie setzt auf weitere, wenig Erfolg versprechende Kontaktversuche von der Erde aus. So verfuhr die Weltraumbehörde schon beim Verlust früherer Sonden, zum Beispiel nachdem der Kontakt zu "Pathfinder" abgerissen war. Intern gilt die Chance zur Wiederbelebung des "Surveyor" allerdings als schlecht.

Einen letzten kleinen Hoffnungsschimmer für die US-Sonde sieht das Bodenpersonal ausgerechnet in der deutschen Bordkamera der Esa-Sonde "Mars Express". Sie kreist seit Weihnachten 2003 um den Nachbarplaneten der Erde. Erst seit dieser Woche wird "Mars Express" als neue Option für die Suche nach dem "Surveyor" gehandelt. Anfang Dezember werde die europäische Sonde etwa 200 bis 400 Kilometer an sie herankommen, sagt Ernst Hauber vom Berliner Institut für Planetenforschung zu SPIEGEL ONLINE. Er ist für die Einsatzplanung der Kamera zuständig.

Damit besteht Anfang Dezember noch einmal die Möglichkeit, den verschollenen "Surveyor" zu finden. Bis 10. Dezember wird es gleich mehrere Vorbeiflüge geben - wobei die beiden Sonden jedoch sehr schnell aneinander vorbeitauschen und Vermutungen über die exakte Bahn und die Position der Antennen von "Mars Global Surveyor" ungewisser sind denn je. Deswegen bleibt Experte Hauber skeptisch. "Die Beobachtungen sind sehr schwierig. Ich bin sehr pessimistisch, ob wir etwas für den 'Surveyor' erreichen können", sagt er.

Aber auch wenn die Sonde verschollen bleibt, wird sie offiziell wohl nicht vor Weihnachten aufgegeben. Als Anfang Dezember 1999 der "Mars Polar Lander" keine Signale vom Südpol des Planeten sendete, versuchten Nasa-Techniker noch bis Mitte Januar, das Raumfahrzeug zu erreichen - obwohl in seinem Fall recht klar war, dass es bei einem Absturz zerschellt war.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Viking-Sonden auf dem Mars fotografiert
Beitrag von: SiLæncer am 06 Dezember, 2006, 20:28
Die vermisste Raumsonde Mars Global Surveyor (MGS) konnte der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) mit seinen Kameras bislang nicht entdecken – dafür half der MRO aber Dinge zu finden, von denen die NASA teilweise schon seit Jahrzehnten nichts gesehen hatte. Wissenschaftler vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA machten bei der Auswertung von Bildern der MRO-Hochleistungskamera "HiRISE" kleine Punkte auf der Mars-Oberfläche aus, von denen sie glauben, dass es sich um die beiden "Viking"-Sonden handelt, die den Mars im Jahr 1976 erreichten. Sogar einen der Landefallschirme entdeckten die Wissenschaftler auf den Bilder. Darüber hinaus sahen sie den Mars-Rover Spirit, der seit 2004 den Mars erforscht.

"Wir wussten ziemlich genau, wo wir suchen müssen", erklärte JPL-Forscher Tim Parker. Die größte Überraschung sei gewesen, nach dreißig Jahren auch noch den Fallschirm des Landemoduls von Viking 1 zu finden. Die Sonde hatte im August 1975 die Erde an Bord einer Titan3E-Centaur-Rakete verlassen und war im Juni 1976 in eine Mars-Umlaufbahn eingeschwenkt. Zum Lander der Viking 1, der in der Landschaft Chryse Planitia abgesetzt wurde, hatte die NASA bis November 1982 Kontakt. Auch das Landemodul von Viking 2 fanden die Wissenschaftler im vorgesehenen Gebiet, einer Ebene namens Utopia Planitia. Mars-Rover Spirit kämpft sich derzeit durch die "Columbia Hills".

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Viking-Sonden auf dem Mars fotografiert
Beitrag von: Mac Fly am 06 Dezember, 2006, 21:42
Wo bleiben die Fotos?  ;D
Wieder alles nur verarsche? :D
Titel: Re: Viking-Sonden auf dem Mars fotografiert
Beitrag von: SiLæncer am 06 Dezember, 2006, 21:50
http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,PB64-SUQ9MTc4MjUmbnI9MQ_3_3,00.html  (http://www.cheesebuerger.de/images/midi/frech/a016.gif)
Titel: Fließendes Wasser auf dem Mars?
Beitrag von: SiLæncer am 06 Dezember, 2006, 22:40
Noch bevor die Raumsonde Mars Global Surveyor Anfang November verschwunden ist, hat sie noch einige Aufnahmen gemacht, nach denen es, wie die Nasa berichtet, erst vor kurzer Zeit noch Wasser auf Mars gegeben haben müsse.

Schon im Jahr 2000 wurden mit dem Mars Global Surveyor Rinnen entdeckt, die für die Wissenschaftler nur durch sickerndes Wasser erklärt werden konnten. Eis wurde erstmals 2002 von der Raumsonde Mars Odyssey 2001 am Südpol entdeckt. Und die ESA-Raumsonde Mars Express fotografierte letztes Jahr am Nordpol einen Krater, in dessen Mitte sich offensichtlich Wassereis befindet, nachdem zuvor am Südpol das Vorhandensein von Trockeneis entdeckt worden war.

(http://www.heise.de/bilder/82150/0/0)
Ablagerung in einem Krater in der Region Centauri Montes. Bild: Nasa/JPL/Malin

Nach einem Vergleich von Fotografien, die mit der Mars Orbiter Camera des Global Surveyor 1999 und 2004 bzw. 2005 von Kratern in Terra Sirenum und in der Region Centauri Montes gemacht wurden, zeigte sich an zwei Abhängen Veränderungen, die möglicherweise durch fließendes Wasser hervorgerufen sein könnten. „Die Formen dieser Ablagerungen“, so Michael Malin, der für die Kamera zuständig ist, „sieht so aus, wie man es erwarten würden, wenn Material von fließendem Wasser transportiert wurde.“ Die Ablagerungen, die jeweils mehrere Hundert Meter lang sind, enden in Verzweigungen, die teilweise um kleine Erhebungen herumgehen. Da auf den Fotografien von 1999 die Ablagerungen nicht sehen sind, müssen sie sich zwischen diesem Jahr und 2004 gebildet haben.

Eigentlich sind die Temperaturen auf dem Mars so niedrig, dass es flüssiges Wasser auf der Oberfläche des Planeten nicht geben kann. Die Wissenschaftler vermuten, dass Wasser aus dem Boden ausgetreten sein könnte und lange genug flüssig geblieben wäre, um Schlamm ein Stück weit den Kraterhang herunter zu transportieren. Die hellere Färbung innerhalb der Ablagerung könnte Eis sein. Sollte es tatsächlich flüssiges Wasser unter der Marsoberfläche geben, könnte sogar die Aussicht bestehen, dass sich dort Leben finden ließe. Das spekuliert zumindest Malin und sagt, dass dies erst künftige Missionen klären müssten.

Mit der Kamera des Mars Global Surveyor wurden 1999 fast 98 Prozent der Marsoberfläche fotografiert. 2006 wurden 30 Prozent noch einmal aufgenommen. Aus dem Vergleich der Aufnahmen konnten die Wissenschaftler 20 neue Krater entdecken, die 1999 noch nicht vorhanden waren. Die neuen Einschlagkrater haben eine Tiefe zwischen 2 und 148 Meter.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Viking-Sonden auf dem Mars fotografiert
Beitrag von: Jürgen am 06 Dezember, 2006, 22:41
Bezogen auf die Spiegel-Fotostrecke:
Wenn so ein Fallschirm immer noch in der Nähe des Landeortes herumliegt, kann es auf dem Mars wohl doch nicht so stürmisch sein, wie üblicherweise behauptet.

Wie auch immer, ich warte weiterhin auf Aufnahmen von den Rudimenten auf dem Mond, um endlich etwas gegen die Verschwörungs-Theorien in die Hand zu bekommen...

Zu den Ablagerungen:
Die gezeigten Bilder lösen nicht genug auf, um von "normalen" Erdrutschen zu unterscheiden, die an so einem Steilhang durchaus vorkommen sollten. Farbunterschiede wären dann z.B. auch durch chemische Einflüsse der Atmosphäre zu erklären.
Insofern könnten nur weitere Aufnahmen etwas Klarheit bringen, sofern damit (kalibriert) entweder zeitlich besser aufgelöste Bewegungen oder multispektrale Informationen zu gewinnen sind.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass hier hart an den jeweiligen Auflösungsgrenzen gearbeitet wird, diverse Bildverbesserungstechniken eingeschlossen. Somit sind die gezeigten Bilder grundsätzlich nur von geringer Beweiskraft.
Titel: Re: Viking-Sonden auf dem Mars fotografiert
Beitrag von: Mac Fly am 07 Dezember, 2006, 12:49
...und trotzdem beeindruckend.

Auf die Mondfotos warte ich auch... aber wenn selbst Hubble zu gering auflöst, können wir ja nur auf die Mondstation-Erbauer hoffen und da die auch zur NASA gehören, sind fakes wieder einmal nicht ausgeschlossen. Vielleicht haben die auch schon mit ner geheimen Robotermission alles so hingestellt wies sein soll^^
Titel: Radarmessung: Mars- Wüste verbirgt alte, raue Kruste
Beitrag von: SiLæncer am 14 Dezember, 2006, 17:37
Die europäische Raumsonde "Mars Express" hat unter die Oberfläche des Roten Planeten geschaut - und die Forscher überrascht: Unter dem Staub versteckt sich eine uralte Kruste. Die Entdeckung könnte helfen, die Frage zu klären, warum Bergland und Wüste so ungleich auf dem Mars verteilt sind.

Roter Staub und sonst kaum etwas - so zeigen Bilder die Marsoberfläche als Wüstenlandschaft. Darunter verbirgt sich jedoch ein anderer Mars. Mit einem Radargerät an Bord der europäischen Raumsonde "Mars Express" haben Forscher jetzt Echos aufgefangen, die unter anderem auf uralte Krater unter der Oberfläche deuten.

Unter 14 Prozent der Ebenen-Fläche auf der Nordhalbkugel des Mars habe man verborgene Einschlagskrater entdeckt. Ihr Durchmesser liege zwischen 130 und 470 Kilometern, berichtet ein Team italienischer und US-amerikanischer Forscher im Wissenschaftsmagazin "Nature".

"Das ist beinahe so, als hätte man eine Röntgenansicht", sagte Thomas Watters vom National Air and Space Museum in Washington D. C. Die für Laien nur schwer zu interpretierenden Schwarzweißbilder von Radarechos haben sie am Computer so umgerechnet, dass die etwaigen Umrisse der begrabenen Krater sichtbar werden. Auf einem Foto von der Oberfläche des Planeten haben die Forscher die verborgenen Krater als weiße Kreise eingezeichnet. Hier ist leicht zu sehen: Das sind einige.

"Diese Ergebnisse sind ebenso interessant wie beispiellos", sagte Giovanni Picardi, Marsis-Forschungsleiter von der römischen Universität La Sapienza. "Marsis kann uns durch die Analyse des Untergrunds helfen, die Mars-Geologie zu verstehen."

Eines der beständigsten Geheimnisse der Mars-Evolution

Da gibt es vor allem einen Unterschied zur Erde, den Planetenforscher einfach nicht verstehen: Während fast die gesamte Südhalbkugel des Mars eine raue, gebirgige Oberfläche aufweist, ziehen sich über weite Flächen der Nordhalbkugel glattere tiefe Ebenen. Am Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde Nasa im kalifornischen Pasadena spricht man von "einem der beständigsten Geheimnisse der geologischen Evolution des Planeten".

Wissenschaftler nehmen als einfache Faustregel: Je mehr Krater - in Folge von Einschlägen durch kosmisches Bombardement - eine Oberfläche aufweist, desto älter ist sie. Auf der Erde sind die meisten dieser Schäden aus der Frühzeit des Planeten wieder verschwunden. In der südlichen Hemisphäre des Mars sind sie noch klar zu erkennen. Nur: Ist der Norden von Lava überdeckt worden, gab es Plattentektonik oder liegt der halbe Planet unter der Staubschicht, die ein Super-Einschlag aufgewirbelt hat? Um diese Fragen beantworten zu können, ist es entscheidend, das Alter der Planetenkruste zu bestimmen, die da überdeckt worden ist. Da hilft es enorm weiter, wenn die Wissenschaftler nun eine Vorstellung von der Menge und größer bedeckter Einschlagskrater erlangen.

Die Kruste sei alt, schreiben Watters, Picardi und ihre Kollegen: "Auf der Grundlage der Marsis-Daten schließen wir, dass die Kruste unter den nördlichen Ebenen wenigstens so alt ist wie die älteste freiliegende Hochland-Kruste."

Aber auch an der Oberfläche hat der Mars Überraschungen zu bieten: Ebenfalls in "Nature" hatten US-Forscher erst vergangene Woche von jungen Wasserspuren auf dem Nachbarplaneten berichtet.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: "Mars Global Surveyor": Nasa soll Sonde selbst lahmgelegt haben
Beitrag von: SiLæncer am 12 Januar, 2007, 12:30
Seit Wochen ist die Nasa-Sonde "Mars Global Surveyor" verschollen. Jetzt stellt sich heraus, dass die US-Raumfahrtbehörde womöglich selbst den Kontaktverlust verschuldet hat - indem sie dem Satelliten ein falsches Software-Update geschickt hat.

Eine rüstige, wenn auch alte Sonde war "Mars Global Surveyor". Der Satellit schickte stets Daten und Bilder vom Roten Planeten zur Erde - bis Anfang November 2006 der Kontakt abbrach. Kryptische Fehlermeldungen waren die letzten Signale der Raumsonde. Seitdem herrscht Funkstille. Forscher und Raumfahrt-Fans rätseln, warum die Sonde verschollen ist. Ein Nasa-Mitarbeiter meint nun: Ein falsches Software-Update soll der Sonde zum Verhängnis geworden sein.

Untersuchungen deuteten darauf hin, dass "Mars Global Surveyor" (MGS) im Juni fehlerhafte Programmteile erhalten habe, sagte John McNamee vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa. Die Software sollte zwei Prozessoren synchronisieren. Das Programm habe jedoch zwei Speicheradressen überschrieben, woraufhin sich die Batterien überhitzt hätten und die Sonde sich abgeschaltet habe. Der Direktor des Mars-Programms der Nasa, Doug McCuistion, bestätigte das. Die Nasa-Zentrale bezeichnete das Szenario aber nur als eine von verschiedenen Möglichkeiten.

Wenn das Verschwinden der Mars-Sonde wirklich auf einen technischen Fehler zurückgeführt werden kann, stellt sich die Frage: Warum haben Ingenieure das Problem nicht erkannt, bevor sie die Software ins All schickten? Sollte McNamees Version stimmen, hätte menschliches Versagen die Sonde zum Schweigen gebracht.

Immernoch kein endgültiges Todesurteil

"Ich bezweifle, dass wir sie wiedersehen werden", sagte McCuistion. Ein endgültiges Todesurteil sei das aber nicht. Man deklariere "Mars Global Surveyor" lediglich als "höchstwahrscheinlich tot".

"Mars Global Surveyor" ist die älteste von sechs Sonden, die derzeit auf dem Mars sind oder den Roten Planet umrunden. Am 7. November 1996 wurde sie ins All geschossen, im September 1997 erreicht sie den Mars. Im vergangenen Herbst, kurz bevor die Sonde verstummte, war das Projekt erneut verlängert worden, diesmal gleich um zehn Jahre.

Bis kurz nach dem zehnten Geburtstag war die umgerechnet 118,6 Millionen Euro teure Sonde ein treuer Späher: Rund 240.000 Fotos schickte MGS zur Erde, darunter Bilder vom sogenannten "Happy Face" und von Sandstürmen auf dem Mars. Mit ihrer hochauflösenden Kamera konnte die Sonde auch die Oberfläche des Planeten detailliert kartieren, Spuren von Wasser finden und Landeplätze für die beiden Marsroboter "Spirit" und "Opportunity" auskundschaften.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Mars- Sonde: US- Späher verliert sein Augenlicht
Beitrag von: SiLæncer am 12 Februar, 2007, 20:39
Bunt, dreidimensional, hochauflösend: Die Karten von der Mars-Oberfläche werden immer besser. Doch während deutsche Forscher Wanderkarten für den Mars vorstellen, sorgen sich ihre US-Kollegen um die Kamera ihrer besten Sonde, deren Sehkraft plötzlich nachlässt.

Topografische Tischblätter, so kennt man das aus gut sortierten Kartengeschäften, gibt es für jeden Winkel des Planeten: Wie Puzzlestücke zerlegen sie dessen Oberfläche in handliche Teile. Auch für den Mars rückt das jetzt in greifbare Nähe.

Wie Kartenblätter vom Nachbarplaneten aussehen könnten, zeigen Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Technischen Universität Berlin: "M 200k 2.00S/343.00E OMKT" lautet die etwas prosaische Bezeichnung eines der 83 mal 70 Zentimeter großen Blätter im Maßstab 1:200.000. Der Buchstabe "M" zeigt an, dass hier der Mars dargestellt wird, die Koordinaten 2 Grad Süd und 343 Grad Ost bezeichnen die Lage des Punktes in der Blattmitte. Diese Position liegt in der Region Iani Chaos.

Es handelt sich dabei um ein zerklüftetes, von der Erosion geprägtes Gebiet im Marshochland mit einer Ausdehnung von mehr als 300 mal 400 Kilometern. Nachdem sich hier im Untergrund Hohlräume gebildet hatten und eingestürzt waren, blieben nur noch einzelne Inseln der alten Mars-Oberfläche stehen. Sie bilden wirre Muster - und dienen den Wissenschaftlern um Jörg Albertz und Gerhard Neukum als Beispiel für die Detailgenauigkeit neuester Karten. Die Daten dafür lieferte die HRSC-Kamera an Bord der europäischen Sonde "Mars Express". Sie ist in der Lage, die farbigen Karten auch mit Höheninformationen zu versehen, womit sich dreidimensionale Bilder errechnen lassen.

Zu den Hauptzielen der Mission zählt es, eine möglichst genaue Karte des Nachbarplaneten anzufertigen. Am Beispiel des Kartenblatts von Iani Chaos zeigen die Forscher, wie Ausschnitte in höheren Auflösungen - 1:100.000 und 1:50.000 - aussehen: Geländedetails von kaum mehr als zehn Metern Kantenlänge können noch dargestellt werden.

Vision Mars-Atlas: 10.372 rote Kartenblätter

"Sollte das hier skizzierte Kartenwerk zustande kommen, würde die Mars-Oberfläche in 10.372 einzelnen Kartenblättern in flächentreuen Kartenprojektionen abgedeckt", teilt das DRL mit. "Mars Express" kreist seit dem Januar 2004 um den Roten Planeten, die High Resolution Stereo Camera (HRSC) ist die derzeit genaueste Kamera im Orbit des Roten Planeten.

Das zweitbeste Auge am Marshimmel macht den beteiligten Wissenschaftlern hingegen Sorgen: Ende des Jahres bemerkten Forscher der University of Arizona in Tucson und des Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena, dass die Sehkraft des "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) schwächelte.

HiRise, die hochauflösende Stereokamera an Bord - und jüngeres Pendant zu HRSC - lieferte immer mehr blinde Pixel. Das Rauschen in den Bildern fing an den Rändern an und wanderte dann weiter in die Mitte. Sieben von vierzehn Detektoren der Kamera schicken fehlerhafte Daten zurück zur Erde, meldete der Nachrichtendienst der Wissenschaftszeitschrift "Nature".

Angst vor dem Totalverlust des Himmelsauges

"Der schlimmstmögliche Fall wäre eine weitere Verschlechterung und ein kompletter Verlust der Fähigkeit, hochauflösende Bilder zu schießen", sagte Alfred McEwen, der wissenschaftliche Leiter der HiRise-Messungen, zum Online-Nachrichtendienst der Fachzeitschrift "Aviation Week". Erst kürzlich hatte die Nasa offenbar ihre ältere Mars-Sonde "Global Surveyor" verloren.

HiRise hatte einige der bislang spektakulärsten Fotos von der Mars-Oberfläche geliefert. Unter anderem fanden Forscher auf ihren Aufnahmen kürzlich die alten Mars-Sonden "Pathfinder" und "Viking" wieder. Im Oktober veröffentlichten sie Bilder von Tälern, Schluchten und lehmigen Ablagerungen - die auf das Wirken von Wasser an der Oberfläche schließen lassen.

Vor allem spielt HiRise an Bord des MRO eine zentrale Rolle für die Planung künftiger US-Missionen. Mit Hilfe dieser Aufnahmen war bereits eine Landestelle für die "Phoenix"-Mission ausgesucht worden. Die Sonde soll im Jahr 2008 nahe des Mars-Nordpols aufsetzen.

Fehler auch im Atmosphären-Messgerät

Während die Nasa-Forscher nun von der Erde aus nach dem Grund für den HiRise-Defekt fahnden, haben sie die Arbeit der Kamera um die Hälfte gedrosselt. Die Detektoren bekommen damit mehr Zeit, vor einer Aufnahme aufzuheizen. Das vermindere oder beseitige kurzzeitig die Probleme, teilte die Nasa mit. Dass sich die Störung verschlimmert, kann aber zumindest nicht ausgeschlossen werden.

Ein zweiter Fehler ist offenbar am Atmosphären-Forschungsinstrument Mars Climate Sounder, ebenfalls an Bord des MRO, aufgetreten. Mit diesem Scanner untersuchten Forscher die Zusammensetzung der Mars-Atmosphäre und das Vorkommen von Staubpartikeln und Eiswolken. Jüngst hatten Wissenschaftler mitgeteilt, dass Wolken im täglichen Wetterzyklus des Roten Planeten eine weit größere Rolle spielen als bislang gedacht - sie schützen ihn in der Nacht vor dem Auskühlen.

Eigentlich sollte MRO in diesem Monat den Rekord für die meisten von einer Mars-Sonde zur Erde gefunkten Daten brechen. Die Bestmarke liegt bei einer Datenmenge, die rund 1000 CD-Roms entspricht und wurde vom inzwischen verschollenen "Mars Global Surveyor" aufgestellt, der zwischen 1997 und 2006 aktiv war. Bis zum Ende seiner primären wissenschaftlichen Aufgaben im Jahr 2008 soll der "Mars Reconnaissance Orbiter" rund das Fünffache an Daten schicken sammeln - falls die Ingenieure am Boden seine Sichtschwächen in den Griff bekommen.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Re: NASA-Sonde erreicht Mars-Umlaufbahn
Beitrag von: Chrisse am 12 Februar, 2007, 22:16
Lizenz abgelaufen???

Bitte zur Reaktivierung beim Hersteller einsenden....  ;D
Titel: Weltraumstaub gesucht: "Rosetta" jagt ominöse Mars- Ringe
Beitrag von: SiLæncer am 24 Februar, 2007, 19:17
Die Raumsonde "Rosetta" wird morgen früh am Mars vorbeirasen - ein Manöver mit doppeltem Zweck: Forscher wollen damit den Kurs der Sonde korrigieren und ganz nebenbei jene sagenhaften Mars-Ringe aufstöbern, von denen niemand weiß, ob sie überhaupt existieren.

Es wird eine enge Begegnung der "Rosetta"-Sonde mit dem Mars. Bis auf 250 Kilometer kommt sie an dessen rostrote Oberfläche heran. Auf dem Weg zu ihrem Kometen, dem eigentlichen Ziel der "Rosetta-Mission, holt die Raumsonde kräftig Schwung im Mars-Schwerefeld. Das Manöver spielt sich ohne Eingreifmöglichkeit der Bodenkontrolle ab. In der Nacht von Samstag auf Sonntag um 3.13 Uhr, so der Plan, verschwindet der Kundschafter der Europäischen Weltraumbehörde (Esa) hinter dem Mars, die Datenübertragung zur Erde reißt bereits eine Stunde zuvor ab.

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"Rosetta" ist die größte und teuerste Planetenmission, die momentan mit einer Esa-Plakette durchs Sonnensystem kreuzt. Mit rund einer Milliarde Euro Gesamtkosten und drei Tonnen Gewicht ist der Kometenspäher nicht nur finanziell ein Schwergewicht. Seit 2004 fliegt die Sonde ihrem Ziel, dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, entgegen. Geht alles nach Plan, wird sie ihn im Jahr 2014 erreichen. Doch unterwegs kann Rosetta bereits die eine oder andere wissenschaftliche Aufgabe übernehmen. Bereits im Juli 2005, als die Nasa mit ihrer "Deep-Impact"-Sonde den Kometen Temple-1 bombardierte, saß Rosetta mit ihren Kameras gleichsam in der ersten Reihe und observierte rund zwei Wochen den malträtierten Himmelskörper.

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Nun bietet sich am Roten Planeten eine neue Gelegenheit. "Wir werden Rosettas Staubinstrumente auf den Mars ausrichten", sagt Gerhard Schwehm vom Esa-Zentrum in niederländischen Noordwijk. Staub ist das tägliche Brot der Kometenforscher. Besonders in Sonnennähe jagen die Schweifsterne beachtliche Mengen davon als Fontainen ins All. Doch woher soll der Dreck im Mars-nahen Weltraum stammen? Schwehm bleibt vage, von Staubringen ist die Rede, doch dazu könne er momentan keine weiteren Details geben. Von anderen Planeten sind solche Ringe bekannt, so bestehen etwa Teile der Saturnringe aus Staub, "Voyager 2" entdeckte 1979 Jupiters Staubring.

Marathon zum Kometen

Einen Vorbeiflug an der Erde hat "Rosetta" bereits hinter sich, zwei weitere Erdbegegnungen stehen bis 2009 an. Ziel dieser Pirouettenbahn ist es, Tempo aufzunehmen, um einen Abfangkurs mit dem 67P-Kometen einzuschlagen. Nach dem zehnjährigen Marathon soll Rosetta in eine Umlaufbahn 25 Kilometer über dem Kern von 67P einschwenken. Das ist ein Brocken aus Eis, Staub und gefrorenen Gasen von den Ausmaßen einer Kleinstadt. Dort soll eine Landung versucht werden. Den Marschbefehl für das 100 Kilogramm schwere Landegerät "Philae" erteilt die Bodenkontrolle schließlich nach eingehender Inspektion des Kometen - ein möglichst sicherer Landeplatz soll angesteuert werden.

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Doch bis dahin haben die Planetenforscher noch reichlich Zeit zum Üben. "Begegnungen wie der Mars-Flyby dienen auch der Eichung der Instrumente", sagt Herrmann Böhnhardt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg/Lindau im Gespräch mit SPIEGEL-ONLINE. Der Kometenforscher ist als leitender Wissenschaftler für die Experimente der Landefähre zuständig. Während der Mars-Passage nehmen die Philae-Kameras den Mars ins Visier. Ihre Aufgabe ist jedoch, die Marsoberfläche abzulichten, sie sind kaum im Stande, schwache Planetenringe aufzuspüren - insbesondere, wenn diese sämtlichen Marssonden und auch irdischen Fernrohrbeobachtern bislang entgingen.

Staubpartikel von den Marsmonden

Trotzdem könnten sie existieren. "Es gibt eine gute Möglichkeit, dass zumindest temporär nach Einschlägen auf den Marsmonden Staub aufgewirbelt wird", vermutet Böhnhardt. Die beiden kartoffelförmigen Mini-Monde "Phobos" und "Deimos" wurden 1877 entdeckt, Raumsonden enthüllten ihre von Kratern zernarbten Oberflächen. Simulationsrechnungen zeigen, dass schon winzige Mikrometeorite ausreichen, um Oberflächenstaub entlang der Umlaufbahnen der Marsmonde zu verteilen. So könnten sich tatsächlich fein verteilte Ringe ausbilden. Auch die schärfste Waffe der Astronomen reichte jedoch nicht, den kreisenden Dreck dingfest zu machen, Böhnhardt: "Das Hubble-Weltraumteleskop hat danach Ausschau gehalten, konnte aber keine Ringe ausmachen." Ob Mars beringt ist oder nicht, ist somit immer noch eine offene Frage.

Schon die japanische Sonde "Nozomi" ("Hoffnung") sollte den ominösen Ringen auf die Spur kommen. Ein Staubzähler der TU München startete 1998 mit der Marssonde, doch die Mission war vom Pech verfolgt. Triebwerkspannen und ein Sonnensturm brachten die Sonde hoffnungslos vom Kurs ab. Ende 2003 wurde sie offiziell aufgegeben. Ob "Rosetta" erfolgreicher ist, muss sich noch herausstellen. Von ihren Staubinstrumenten wäre insbesondere ein italienischer Detektor im Stande, die Ringe zu finden. Optimiert ist er für diese Aufgabe zwar nicht, aber ein wenig Glück gehört auch dazu. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Instrument etwas entdeckt, wozu es eigentlich nicht konzipiert wurde.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Rosetta schießt erfolgreich am Mars vorbei
Beitrag von: SiLæncer am 25 Februar, 2007, 09:34
15 Minuten lang war die Spannung hoch: Dann meldete sich "Rosetta" nach einer Funkpause planmäßig zurück. Der Jubel im Kontrollzentrum war groß. Die europäische Forschungssonde hat das schwierige Manöver am Mars erfolgreich gemeistert.

Darmstadt - "Rosetta" hat heute Morgen eine wichtige Kurskorrektur und zugleich das bisher kritischste Ereignis seit dem Start der Mission vor zehn Jahren gemeistert: Sie flog in einer nur 250 Kilometer nahen Umlaufbahn um den Mars und nutzte die Schwerkraft des roten Planeten, um ihr Ziel, den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, anzusteuern.

Die Sonde ist mit ihren Sonnensegeln eigentlich nicht darauf ausgerichtet, die dunkle Seite des Mars zu passieren:Zwischen 3.13 Uhr und 3.28 deutscher Zeit verschwand "Rosetta" - von der Erde aus gesehen - hinter dem Mars und durchflog dessen Schatten. In diesen 15 Minuten erhielt die Sonde daher kein Sonnenlicht zur Stromversorgung und, zum Stromsparen mussten alle nicht unbedingt notwendigen Systeme an Bord abgeschaltet werden oder in einen Energiesparmodus wechseln.

Eine minimale Abweichung hätte das Ende der Mission bedeutet. Als "Rosetta" um 3.40 Uhr wieder Sonnenenergie aufnahm und sich per Funk zurückmeldete, brach im Kontrollzentrum der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) Jubel aus. "'Rosetta ist auf ihrem Kurs", sagte der Leiter der ESA-Mission, Manfred Warhaut.

"Rosetta" war auf das Manöver eigentlich nicht ausgelegt. Sie startete am 2. März 2004 in Kourou und soll 2014 als erste Sonde "weich" auf einem Kometen landen. Wegen einer Startverzögerung konnte sie nicht den geplanten Kurs auf einen anderen Kometen nehmen, der direkt ohne Marsumrundungen erreichbar gewesen wäre.

"Rosetta" braucht Schwung

Für ihren zehn Jahren dauernden und über sieben Milliarden Kilometer langen Flug muss sich "Rosetta" gleich mehrfach Schwung holen. Das erste sogenannte Swingby-Manöver geschah bereits vor zwei Jahren an der Erde. Einen zweiten Vorbeiflug an ihrem Heimatplaneten wird die Sonde am 13. November dieses Jahres absolvieren.

Auf dem weiteren Flug zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko wird "Rosetta" noch zwei weitere Zwischenstationen einlegen. 2008 und 2010 soll die Sonde die Kleinplaneten "Steins" und "Lutetia" im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter erreichen. Geplant ist dann, dass "Rosetta" aus nur wenigen tausend Kilometern Entfernung Fotos der beiden urzeitlichen Felsbrocken schießt und Daten zu ihrer Masse und Dichte sammelt. Wenn sie 2014 in eine Umlaufbahn um 67P/Churyumov-Gerasimenko eingetreten ist, soll sie ein Landegerät absetzen, das dann die Oberfläche des Kometen unter die Lupe nimmt.

Von der Untersuchung erhoffen sich die ESA-Wissenschaftler neue Erkenntnisse zur Entstehung des Lebens auf der Erde. Kometen sind Überreste des Urnebels, aus dem sich vor rund 4,6 Milliarden das Sonnensystem formte.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: KNAPPES MANÖVER - "Rosetta" zeigt Roten Planeten in blau
Beitrag von: SiLæncer am 26 Februar, 2007, 13:53
Der haarscharfe Vorbeiflug bescherte spektakuläre Fotos: Eigentlich als Kometenjäger unterwegs, lieferte die Sonde "Rosetta" Aufnahmen des Mars, die Witterung, Polkappen und dünnste Höhenwolken zeigen. Die Fotos präsentieren den Nachbarplaneten in ungeahnten Farben.

Von der Erde aus betrachtet sah es haarscharf aus: Bis auf 250 Kilometer näherte sich der Kometenjäger "Rosetta" dem Roten Planeten - ohne dass die Experten der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa vom Boden aus hätten eingreifen können. Nun ist man sehr zufrieden in der Bodenkontrolle. "Das Vorbeischwungmanöver der Sonde am Mars war das bisher kritischste Ereignis der Mission seit dem Start", sagte Manfred Warhaut, Leiter der Abteilung für Missionsbetrieb, nach dem Manöver am Sonntag.

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Die Sonde war am Sonntagmorgen knapp am Mars vorbeigeflogen und hatte die Schwerkraft des roten Planeten genutzt, um ihr Ziel anzusteuern: den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko. Diesen will sie nach insgesamt zehnjähriger Reise im Frühjahr 2014 erreichen und darauf den Landeapparat "Philae" absetzen.

Das Marsmanöver war nicht nur ein schwieriges Flugmanöver, es diente zugleich auch als erster großer Test für die Instrumente an Bord von "Rosetta" und "Philae". Bevor die Sonde sich dem Mars bis auf 250 Kilometer näherte, schalteten die Wissenschaftler zunächst Osiris an, die Spektralkamera an Bord von "Rosetta", die sowohl sichtbares als auch Infrarot-Licht aufnehmen kann. Die Fotos zeigen den Roten Planeten in seiner ganzen Pracht - und teils in ungewöhnlichen Farben (siehe Fotostrecke).

Ebenfalls erfolgreich verlief der erste Abnabelungsversuch des Landers "Philae" von seinem Mutterschiff. Der huckepack transportierte Apparat musste beim Marsvorbeiflug beweisen, dass er vollkommen autonom arbeiten kann. "Rosetta" lieferte ihm keinen Strom, der kam stattdessen aus den Batterien des Landers.

Es geht auch ohne Mutterschiff

Das "Philae"-Kamerasystem Civa demonstrierte seine Leistungsfähigkeit. Ein Foto zeigt den Planeten Mars aus etwa 1000 Kilometern Entfernung. Auf der Aufnahme sind zudem Teile der "Rosetta"-Sonde zu erkennen (siehe Fotostrecke). Nach Esa-Angaben wurde auch das Instrument Romap eingeschaltet, das Daten über das Magnetfeld des Mars sammeln sollte.

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Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE sollte außerdem ein italienisches Gerät an Bord von "Philae" aktiviert werden, dass möglicherweise existierende Staubringe um den Mars nachweisen könnte. Nachrichten über mögliche Ergebnisse dazu liegen bislang jedoch nicht vor.

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Echtfarb-Aufnahme: So würde ein Menschenauge den Roten Planeten aus dessen Umlaufbahn sehen. Die Osiris-Aufnahme zeigt deutlich die Eiskappe am Südpol des Planeten - typisch für den Marsfrühling. Im Verlauf des Marsjahres verdunstet dort einiges Material und setzt sich am Nordpol ab. Die Wolken, die man über dem gesamten Planeten beobachten kann, geben eine Ahnung vom komplexen Austausch in der dünnen Mars-Atmosphäre

Wenn "Rosetta" ihr Ziel erreicht hat, soll die Sonde für rund sechs Monate Tschurjumow-Gerasimenko umkreisen und von allen Seiten fotografieren. Spezialkameras und Spektrometer sollen Aufschluss über Dichte, chemische Zusammensetzung und Temperatur des Kometen geben. Im November 2014 wird "Rosetta" dann aus einer Höhe von einem Kilometer "Philae" abwerfen. Die Beipacksonde soll auf der Oberfläche des Kometen Bohrungen vornehmen, Bodenproben einsammeln und diese analysieren.

Zwei weitere Begegnungen mit Erde geplant

Um "Rosetta" auf die notwendige Geschwindigkeit für ein Rendezvous mit dem Kometen zu beschleunigen, sind mehrere Vorbeiflüge an unterschiedlichen Planeten notwendig. Durch die Anziehungskraft der Planeten soll die Sonde zusätzlichen Schwung holen. Bereits am 4. März 2005 war die Sonde ein erstes Mal in 1954 Kilometern Höhe an der Erde vorbeigesaust. Der Vorbeiflug am Mars vom vergangenen Wochenende diente nicht der Beschleunigung, sondern lediglich der Kurskorrektur in Richtung Erde. Sie bremste "Rosetta" sogar ein wenig. Für September 2008 und Juli 2010 sind noch zwei weitere Begegnungen mit der Erde geplant.

"Rosettas" langer Flug ist eine Reise in die kosmische Vergangenheit: Alle Kometen sind in den so genannten Orthschen Wolken entstanden, einer Zone am äußersten Rand unseres Sonnensystems. Seit Entstehung des Sonnensystems vor etwa 4,6 Milliarden Jahren haben sich die Kometen kaum verändert. Die stoffliche Zusammensetzung eines Kometen kann der Wissenschaft daher Aufschluss geben über den Zustand des Sonnensystems, als es noch jung war. Zudem ist aus früheren Kometenmissionen bereits bekannt, dass Kometen Träger komplexer organischer Moleküle sind. Manche Wissenschaftler glauben, dass diese Stoffe über den Einschlag eines Kometen erstmals auf die Erde gelangt sind. Dies könnte eine Art Initialzündung für die Entstehung des Lebens gewesen sein.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Budgetprobleme: Nasa fehlt Geld für Asteroiden- Jagd
Beitrag von: SiLæncer am 06 März, 2007, 13:21
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa soll potentiell gefährliche Asteroiden aufspüren. Vor allem kleinere Himmelskörper, die beim Kontakt mit der Erdatmosphäre explodieren, bereiten den Forschern Sorgen. Ihnen fehlt es jedoch an Geld.

"Wir wissen, was zu tun ist, aber wir haben einfach nicht das Geld", sagte Simon Warden, Direktor des Ames Research Center der Nasa. Es werde etwa eine Milliarde Dollar (760 Millionen Euro) kosten, bis 2020 mindestens 90 Prozent der rund 20.000 Himmelskörper zu finden, die der Erde gefährlich werden könnten, heißt es in einem am gestrigen Montag bekannt gewordenen Nasa-Bericht.

Der US-Kongress hatte die Behörde 2005 damit beauftragt, einen Plan zum Aufspüren dieser Asteroiden auszuarbeiten. Zudem sollte sich die Nasa überlegen, wie die gefährlichsten unter ihnen aus ihrer Bahn gelenkt werden könnten.

Besonderes Kopfzerbrechen bereiten den Nasa-Wissenschaftlern Asteroiden mit einem Durchmesser ab 140 Metern. Die Folgen einer Begegnung mit der Erde könnten verheerend sein, selbst wenn diese die Erdatmosphäre nur streifen. Die Asteroiden könnten in der Nähe der Erde explodieren, weil sie sich in der Atmosphäre erhitzen - gigantische Schockwellen wären die Folge. Die Sprengkraft würde der von rund 100 Millionen Tonnen konventionellem Sprengstoff entsprechen. Dies würde laut dem Bericht reichen, um einen kleinen US-Bundesstaat zu verwüsten.

Größere Asteroiden mit einem Durchmesser ab einem Kilometer, die im Falle einer Kollision das gesamte Leben auf der Erde auslöschen könnten, werden von der Nasa bereits erfasst und untersucht. Insgesamt haben die Wissenschaftler 769 solche Giganten entdeckt, keiner davon befindet sich auf direktem Kollisionskurs mit der Erde.

Um auch kleinere Asteroiden zu erfassen, müsste laut Nasa entweder eigens ein Teleskop dafür auf der Erde gebaut werden (Kostenpunkt rund 800 Millionen Dollar) oder aber ein Infrarot-Teleskop ins All geschossen werden (Kosten 1,1 Milliarden Dollar). Nasa-Wissenschaftler Lindley Johnson sagte, beide Optionen seien vom Weißen Haus als zu teuer verworfen worden.

Billiger wäre, die Asteroiden mit bestehenden Teleskopen zu suchen - sozusagen Huckepack mit laufenden Forschungsprogrammen. Dies würde laut Johnson 300 Millionen Dollar kosten, aber auch diese Variante sei abgelehnt worden. "Die Entscheidung ist so, dass wir erst einmal gar nichts machen können", sagte er.

Gefährliche Asteroiden waren auch Thema auf der Jahrestagung der American Association for the Advancement of Science (AAAS), die kürzlich in San Francisco stattfand. Paul Slovic von der University of Oregon berichtete, dass die Brocken aus dem All nahezu ideale Studienobjekte für Risikowahrnehmungs-Forscher darstellten. Schließlich sei ein Asteroiden-Einschlag die "ultimative Naturkatastrophe" für Leute, die nach Ereignissen mit möglichst winziger Wahrscheinlichkeit aber verheerenden Folgen suchten.

Trefferwahrscheinlichkeit 2,7 Prozent?

"Menschen nehmen die Realität grundsätzlich auf zwei unterschiedliche Arten wahr", erklärte Slovic. "Auf eine emotional-intuitive und eine rational-analytische." Letztere greift bei Gefahren, die Homo sapiens nicht mit eigenen Erfahrungen und Gefühlen in Verbindung bringen kann oder aber im Reich des Unkontrollierbaren verortet - und deshalb meist unterschätzt. "Menschen sorgen sich viel weniger über das, was die Natur anrichten kann, als über das, was ihnen andere Menschen antun könnten", sagte Slovic.

Im Dezember 2004 schien eine solche Katastrophe kurzzeitig möglich: Wissenschaftler hatten den Asteroiden 2004 MN4 ausfindig gemacht, der später in "99942 Apophis" umbenannt wurde - nach dem altägyptischen Gott für Chaos und Finsternis. Die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer wurde mit bis zu 2,7 Prozent angegeben. Nur wenige Tage später allerdings erfolgte die Entwarnung: Die Chance, dass Apophis irgendwann die Erde trifft, erscheint aus heutiger Sicht gering.

Allerdings ist eine Kollision auch nicht ausgeschlossen: Der Asteroid könnte bei seinem engen Vorbeiflug an der Erde im April 2029 so abgelenkt werden, dass er sieben Jahre später einschlägt. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liegt unterschiedlichen Berechnungen zufolge zwischen 1:5500 und 1:30.000. Sollte der etwa 300 Meter große Apophis die Erde treffen, würde er Berechnungen der Nasa zufolge eine Sprengkraft von knapp 1500 Megatonnen TNT entwickeln - rund 100.000-mal mehr als die Hiroshima-Bombe.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Rückstoß: Sonnenlicht lässt Asteroiden rotieren
Beitrag von: SiLæncer am 07 März, 2007, 21:12
Die Sonne kann allein durch ihr Licht Asteroiden so anschubsen, dass sie sich immer schneller um ihre eigene Achse drehen. Diesen bisher nur theoretisch beschriebenen Effekt haben Forscher jetzt bei zwei Asteroiden beobachtet.

Der Effekt ist winzig, aber über viele Jahrzehnte hinweg kann er durchaus beachtliche Folgen haben: der sogenannte Yarkovsky-O'Keefe-Radzievskii-Paddack- oder auch Yorp-Effekt. Er besteht darin, dass die Strahlung der Sonne von der meist unregelmäßig geformten Oberfläche eines Asteroiden als Wärme wieder abgegeben wird. Der Himmelskörper erhält dadurch einen winzigen Rückstoß.

(http://www.spiegel.de/img/0,1020,818774,00.jpg)

Da Asteroiden in aller Regel nicht etwa rund, sondern unregelmäßig geformt sind, werden manche Bereiche ihrer Oberfläche stärker erhitzt als andere. Bewegt sich eine stärker erhitzte Fläche von der Sonne weg in den Schatten, strahlt sie mehr Wärme ab als andere Stellen - und verändert so die Drehgeschwindigkeit des Asteroiden.

Theoretisch kennen Wissenschaftler den Yorp-Effekt bereits seit einigen Jahren, direkt beobachten konnten sie ihn bisher allerdings noch nicht. Das hat sich jetzt geändert: Zwei Forscherteams haben das Phänomen bei zwei Asteroiden nachgewiesen.

Beim größeren der beiden, "1862 Apollo", hat sich die Eigendrehung im Lauf der vergangenen 40 Jahre so stark beschleunigt, dass er nun bei seiner Reise um die Sonne eine zusätzliche Umdrehung vollführt. Der kleinere, "2000 PH5", dreht sich heute in nur zwölf Minuten um die eigene Achse und wird diese Geschwindigkeit dank der Sonne wohl in den nächsten 550.000 Jahren noch verdoppeln, schreiben die Teams um Mikko Kaasalainen von der Universität Helsinki und Stephen Lowry von der Queens University in Belfast in den Fachzeitschriften "Nature" und "Science".

Als Kaasalainen und seine Kollegen Daten über den 1932 entdeckten Asteroiden "1862 Apollo" aus den Jahren 1980, 1982, 1998 und 2005 auswerteten, entdeckten sie, dass sich dessen Rotationsgeschwindigkeit messbar verändert hatte. Aktuell benötigt der Himmelskörper, dessen Durchmesser rund 1,4 Kilometer beträgt, etwas mehr als drei Stunden für eine Drehung um sich selbst und 1,78 Jahre für eine vollständige Reise um die Sonne.

Asteroiden-Abwehr mit Licht

Noch besser beobachten konnten Lowry und sein Team eine derartige Beschleunigung bei dem nur 57 Meter messenden "2000 PH5": Während bei "1862 Apollo" die Drehgeschwindigkeit anhand von unregelmäßig reflektiertem Sonnenlicht berechnet werden musste, gaben bei "2000 PH5" Fotos und Radarmessungen Auskunft über dessen Rotation. Bei beiden Asteroiden wird sich die Beschleunigung wohl weiter fortsetzen, bis die Geschwindigkeit einen kritischen Wert erreicht hat und sie auseinanderbrechen. Bei "2000 PH5" wird dies nach Berechnungen der Forscher in etwa 15 Millionen Jahren geschehen.

Dass Licht die Bewegung von Asteroiden beeinflusst, wollen einige Wissenschaftler auch praktisch nutzen: Christian Grützner und seine Mitarbeiter vom Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der Technischen Universität Dresden planen, mit Hilfe von gebündeltem Sonnenlicht Asteroiden abzulenken, die sich auf Kollisionskurs mit der Erde befinden. Ein Spiegel von rund 100 Metern Durchmesser könne Sonnenlicht auf einen etwa zehn Meter durchmessenden Fleck auf der Asteroiden-Oberfläche lenken und diesen stark erhitzen. Auf diese Weise ließe sich die Flugkurve leicht, aber letztlich entscheidend beeinflussen, hoffen die Forscher.

Allerdings müssen die Asteroidenjäger demnächst wohl auf eines ihrer bisher wichtigsten Instrumente verzichten: das berühmte Arecibo-Radioteleskop in Puerto Rico, das aus Geldmangel bald geschlossen werden soll. "Das ist eine Katastrophe für die Wissenschaft", sagte Lowry im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Die beiden Studien in "Nature" und "Science" hätten gezeigt, dass Radarmessungen "große Auswirkungen auf die Asteroidenforschung haben". Insbesondere für die Bestimmung der Form und der Flugbahn von Asteroiden seien Radardaten "äußerst wertvoll".

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Ehrgeiziges Vorhaben: Russen wollen Menschen zum Mars schicken
Beitrag von: SiLæncer am 15 März, 2007, 12:26
Russland will in das Wettrennen zum Mars eingreifen: Moskau hat konkrete Pläne für eine bemannte Mission zum Roten Planeten. Schon 2017 könnten optimistischen Schätzungen zufolge die Kosmonauten starten.

Berlin/Moskau - Eigentlich haben die Russen immer die Ansicht vertreten, Flüge zu anderen Planeten seien wegen der enormen Kosten nur in internationaler Zusammenarbeit zu stemmen. Doch angesichts des geplanten nationalen Alleingangs der Amerikaner und anderer Nationen zum Mars bereiten nun auch die Russen eine eigene bemannte Mission zum Roten Planeten vor. Der Zeitpunkt steht allerdings noch nicht fest.

Optimisten peilen die Jahre 2017/2018 an, wenn sich das nächste sogenannte ballistische Fenster zwischen Erde und Mars öffnet. Pessimisten halten den Termin allerdings wegen der gewaltigen technischen Voraussetzungen, die dafür erst geschaffen werden müssen, für unrealistisch. Schließlich braucht man ein riesiges, hunderte Tonnen schweres Raumschiff mit völlig neuem Antrieb. Eines ist für Russland jedoch klar: Der Flug wird stattfinden und dauert hin und zurück unter optimalen Bedingungen 700 Tage plus 20 bis 30 Tage Aufenthalt auf dem Mars. Auch die Finanzierung scheint gesichert, denn das Projekt ist im Föderalen Raumfahrtprogramm (FKP) verankert.

Ein erster Entwurf wurde 2005 unter dem Titel "Bemannte Expedition zum Mars" erstellt. Dabei schälte sich heraus, dass Zeitpunkt und Kosten der Mission im wesentlichen vom Triebwerkstyp abhängen, wie Chefkonstrukteur Witali Semjonow vom Moskauer "Keldysch"-Forschungszentrum sagte, der zu den Vätern des Projekts gehört. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge erhält das Raumschiff elektroreaktive Motoren, die mit Sonnenenergie gespeist werden. In der ersten Etappe des Projekts sind fünf unbemannte Expeditionen zum Mars geplant. Dabei soll auch ein mehrfach verwendbarer Bugsierer zum Einsatz gekommen.

Suche nach Platz für eine Marsbasis

Der Bugsierer muss die Voraussetzungen für eine Landung und den Rückstart erfüllen. Ferner soll es am geplanten Landungsort nach Möglichkeit unterirdische Wasservorräte geben. Die Wissenschaftler wünschen sich zudem ein Gebiet mit den größten Chancen für die Entdeckung von Lebensspuren.

Doch bevor es losgehen kann, müssen neben den technischen auch medizinische und biologische Probleme gelöst werden. Denn der Mensch ist das schwächste Glied in dem Jahrhundertvorhaben. Zwar hat der russische Arzt Waleri Poljakow 1994/95 in der Raumstation MIR bei einem Selbstversuch mit seinem 438-Tage-Flug schon den prinzipiellen Beweis erbracht, dass es offenbar keine Grenzen für Langzeitmissionen im All gibt. Allerdings bereitet auf dem langen Weg zum Mars die kosmische Strahlung den Experten Kopfzerbrechen. Dieser Gefahr soll damit begegnet werden, dass man die Treibstoff- und Wassertanks rund um die Wohnsektion gruppiert.

Ernähren werden sich die Mars-Fahrer weitgehend wie Kosmonauten: Sie bereiten ihre Trockennahrung mit Wasser auf, das aus einem geschlossenen Kreislauf kommt. Ergänzt wird der Speiseplan durch frische Vitamine aus einem "kosmischen Gemüsegarten", dessen Prototyp im Moskauer Institut für Medizinsch-Biologische Probleme (IMBP) entwickelt wurde.

Die psychologischen Aspekte des 530-Tage-Abenteuers sollen ab Herbst bei der Mission "Mars-500" realitätsnah auf der Erde durchgespielt werden. Sechs Kandidaten, darunter auch von der Europäischen Weltraumorganisation Esa, imitieren den Flug in hermetisch abgeschlossenen Modulen. Dabei soll vor allem herausgefunden werden, wie Menschen unter normalen wie außergewöhnlichen Bedingungen auf eine solche Strapaze reagieren.

90 Bewerber aus 19 Staaten wurden bereits ausgewählt. Darunter sind lediglich sechs Frauen und ein Ehepaar. Die Russen räumen Frauen nur geringe Chancen ein, als erste ihre Füße auf den Mars zu setzen - aus "physiologischen und psychologischen" Gründen, wie sie sagen.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Riesige Eismassen am Mars- Südpol entdeckt
Beitrag von: SiLæncer am 16 März, 2007, 07:16
Am Südpol des Mars schlummern gewaltige Mengen Eis - so viel, dass es geschmolzen den ganzen Planeten elf Meter tief mit Wasser bedecken könnte. Das haben sensationelle Radarmessungen ergeben. Das gefrorene Wasser ist beinahe vollständig rein.

Größere Eisvorräte haben Forscher schon seit langem am Südpol des Mars vermutet. Doch während der Nordpol schon auf Fotos ansehnliche Eisschollen zeigt, mussten die Wissenschaftler am Südpol ein Radargerät einsetzen, um das Eis genau zu erkennen. Was das "Marsis"-Instrument an Bord der europäischen Raumsonde "Mars Express" nun aber entdeckte, übertraf die Erwartungen: eine bis zu 3700 Meter dicke Schicht aus fast reinem Eis.

(http://www.spiegel.de/img/0,1020,822877,00.jpg)
Radarbild des Mars-Südpols, diesmal mit Eis: Die Eiskappe hat einen Durchmesser von rund 1000 Kilometern. Diese Karte zeigt ein Gebiet von 1670 mal 1800 Kilometern

Das gefrorene Wasser hat ein Gesamtvolumen von 1,6 Millionen Kubikkilometern, schreiben die Forscher um Jeffrey Plaut vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa im Fachblatt "Science" (Online-Vorabveröffentlichung). Das entspricht in etwa zwei Dritteln des Grönland-Eises. Diese Menge würde reichen, den Mars unter einer elf Metern dicken Wasserschicht verschwinden zu lassen, würde das Eis schmelzen.

"Die Menge entspricht in etwa früheren Schätzungen", sagte Erling Nielsen vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau, der an der Studie beteiligt war. Überraschend sei allerdings der hohe Reinheitsgrad des Eises gewesen: Die Radarsignale seien auf ihrem Weg durchs Eis kaum abgeschwächt worden, sagte Nielsen im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Damit hatten Experten nicht unbedingt gerechnet, da das Eis am Südpol auf bisherigen Fotos stärker verschmutzt aussah als das am Nordpol.

"Sollten diese Ergebnisse zutreffen, wären sie eine Bestätigung der Vorstellung, dass der Mars einst sehr feucht war", sagte der Berliner Planetenforscher Gerhard Neukum, der an der Untersuchung nicht beteiligt war. "Das wird uns zu neuem Nachdenken bewegen."

"Mars Express" hatte schon früher Fotos der im Durchmesser rund 1000 Kilometer großen Südpol-Eiskappe zur Erde geschickt. Doch erst die Auswertung der Daten von "Marsis" (Mars Advanced Radar for Subsurface and Ionospheric Sounding), die in über 300 Umrundungen zwischen November 2005 und April 2006 entstanden sind, erlaubten einen Blick ins Innere der Polkappe. Aus dem Zeitunterschied zwischen dem Aussenden der Radarsignale und ihrem Echo konnten die Forscher auf die Dicke der Eisschicht schließen.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Russland und China vereinbaren gemeinsame Mars-Mission
Beitrag von: SiLæncer am 28 März, 2007, 18:14
Derzeit vergeht kaum eine Woche, ohne dass etablierte oder aufstrebende Raumfahrt-Nationen Pläne für neue Missionen im Weltall verkünden. Das Spektrum reicht von Forschungsstationen auf dem Mond über Missionen zur Asteroidenablenkung bis hin zur Erforschung der Heliopause. Heute nun meldet die chinesische Tageszeitung China Daily, dass die Volksrepublik gemeinsam mit Russland im Jahr 2009 eine unbemannte Mars-Mission starten wird. Eine entsprechende Vereinbarung sei beim Besuch des chinesischen Präsidenten Hu Jintao in Moskau unterzeichnet worden.

(http://www.heise.de/bilder/87546/0/1)
Auf dem Mars-Mond Phobos wollte schon die ehemalige Sowjetunion ein Landemodul absetzen.

Den Angaben zufolge soll eine russische Trägerrakete im Oktober 2009 zwei Nutzlasten mit dem Ziel Mars ins All befördern: Einen von China entwickelten Forschungssatelliten, der den Roten Planten umkreisen wird, sowie ein Explorations-Modul, das die Russen auf dem Mars-Mond Phobos absetzen wollen. Der "Phobos Explorer" soll Bodenproben entnehmen und später wieder zur Erde zurückkehren. Der 1877 von dem Astronomen Asaph Hall entdeckte Mars-Mond stand bereits zu UdSSR-Zeiten im Mittelpunkt des Interesses. Zu den 1988 gestarteten Raumsonden "Fobos 1" und "Fobos 2" verlor die Bodenkontrolle später jedoch den Kontakt.

Quelle : www.heise.de
Titel: Rasanter Temperaturanstieg: Stürme heizen Mars auf
Beitrag von: SiLæncer am 05 April, 2007, 13:52
Marsstaub, der Sonnenlicht reflektiert, spielt auf dem Roten Planeten die Rolle des Thermostats. Gegenwärtig heizen gewaltige Staubstürme dem Planeten ein. Binnen weniger als drei Jahrzehnten stieg die Durchschnittstemperatur merklich.

Auf dem Mars wird es nach Messungen aus den siebziger Jahren und vom Ende der neunziger Jahre wärmer. Um 0,65 Grad Celsius sei die Durchschnittstemperatur der Mars-Atmosphäre angestiegen, berichten Nasa-Forscher um Liri Fenton im Wissenschaftsmagazin "Nature" (Bd. 446, S. 646). Die Forscher stützen ihre Untersuchung auf Daten, die mit den "Viking"-Missionen in den siebziger Jahren und der Marssonde "Global Surveyor" gesammelt wurden, die im März 1999 den Planeten erreicht hatte. Zum Vergleich: Auf der Erde erhöhte sich die Temperatur im gesamten letzten Jahrhundert um lediglich 0,75 Grad.

Anhand der Aufnahmen konnten die Wissenschaftler rekonstruieren, wie sich die Oberfläche des Mars während dieser drei Jahrzehnte verändert hat. So verdunkelten sich einzelne Regionen auf der Oberfläche des Planeten, während andere sich aufhellten. Insgesamt beobachteten die Forscher aber eine Verdunkelung des Planeten.

Diese führte dazu, dass das Licht der Sonne die Oberfläche stärker aufheizte und die Durchschnittstemperatur anstieg. Als Maß diente den Forschern die Fähigkeit des Himmelskörpers, einfallendes Licht zu reflektieren. Dieser sogenannte Albedo habe sich stellenweise um mehr als zehn Prozent verändert.

Staubteufel und Riesenstürme heizen dem Mars ein

Auslöser der Veränderung des Klimas ist das rege Wettergeschehen auf dem Planeten, das die Forscher in einem Modell im Detail untersuchten: Durch die unterschiedliche Aufheizung der Oberfläche entstehen lokale Staubstürme - kleine, sogenannte Dust Devils (Staubteufel), aber auch Stürme, die weite Teile des Planeten betreffen. Die Stürme reißen große Mengen Staub mit sich und formen so die Oberfläche des Planeten immer wieder neu.

Über dunklen Regionen an der Oberfläche seien die Windgeschwindigkeiten höher als über hellen, schreiben die Forscher - ein Gegensatz, der sich sogar noch weiter verstärken werde, da jeder Sturm Staub abtransportiere und sich die Oberfläche dadurch weiter verdunkle. Fenton spricht von einer "positiven Rückkopplung", bei der sich die Phänomene gegenseitig verstärkten.

Die Erwärmung könnte auch die Ursache für den Rückgang des Eises am Südpol des Planeten sein, den Astronomen derzeit beobachten, vermuten die Wissenschaftler. Wie viel Wasser dort genau gefroren liegt, ist nach wie vor unklar. Kürzlich waren neue, riesige Depots entdeckt worden. Erst im Februar hatten Forscher neue Erkenntnisse über den Einfluss nächtlicher Wolken in der Marsatmosphäre veröffentlicht.

Im Vergleich zur jener der Erde ist die Atmosphäre des Mars recht dünn und setzt sich aus einem anderen Gasgemisch zusammen. Sauerstoff fehlt vollständig. Schließlich gibt es auf dem Wüstenplaneten auch keine bekannte Vegetation. Parallelen zum Trend der globalen Erwärmung auf der Erde lassen sich also nicht ziehen.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Fernziel Marsexpedition
Beitrag von: SiLæncer am 09 April, 2007, 14:00
Das langfristige Ziel der europäischen Raumfahrtagentur ESA ist klar – aber der Weg dorthin ist noch weit

Fernziel Marsexpedition (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24944/1.html)

Der Aurora-Traum (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24944/2.html)

Probleme en masse (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24944/3.html)

(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24944/24944_1.jpg)

2033 sollen die ersten europäischen "Marsmenschen" den rötlichen Staub des vierten Planeten des Sonnensystems per pedes aufwirbeln. Das zukunftsorientierte und richtungsweisende Aurora-Programm der Europäischen Weltraumagentur ESA will den hürdenreichen, langen und kostspieligen Weg zum Mars ebnen. Ermutigt durch die jüngsten Erfolge der Mars-Express-Mission, der Titan-Landesonde Huygens, des Mondorbiters SMART-1, des Venus-Satelliten Venus Express und dem Langzeitaufenthalt von Thomas Reiter auf der Internationalen Raumstation ISS, bündelt die ESA verstärkt ihre Energien, um das Fundament für eine erste interplanetare bemannte Expedition zu legen.

Mehr... (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24944/1.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Verlorene Mars- Sonde: Ingenieure schickten falsches Signal
Beitrag von: SiLæncer am 14 April, 2007, 19:18
Ein Jahrzehnt lang leistete er treue Dienste, rund 240.000 Bilder der Marsoberfläche schickte er zur Erde. Dann verlor die US-Weltraumbehörde Nasa im November plötzlich den Kontakt zum Mars-Orbiter "Global Surveyor". Nun steht fest: Menschliches Versagen führte zum Verlust der Sonde.

Los Angeles - Wie aus einem heute veröffentlichten vorläufigen Untersuchungsbericht der Nasa hervorgeht, begannen die Probleme im September 2005, als es nach einem Routine-Update der Bordcomputer Probleme gab, die aber zunächst unentdeckt blieben. Als der Fehler im vergangenen Jahr behoben werden sollte, sei ein falsches Signal zur Sonde geschickt worden, was zur Abschaltung der Sonnensegel geführt habe.

Im November wollte die Nasa die Sonde mit einem neuen Signal von der Erde aus wieder in Betrieb nehmen. Stattdessen drehte sich der "Global Surveyor" aber zur Sonne, was zur Überhitzung der Batterien und zum Energieverlust führte. Die Sonde konnte danach nicht mehr lokalisiert werden. Im Januar gab die Nasa den "Global Surveyor" verloren.

Der Mars-Orbiter wurde 1996 gestartet und hat in fast einem Jahrzehnt insgesamt 240.000 Bilder von der Mars-Oberfläche zur Erde geschickt. Unter den letzten waren auch solche mit deutlichen Hinweisen, dass erst kürzlich noch Wasser an der Marsoberfläche floss.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Mission to Mars
Beitrag von: SiLæncer am 13 Mai, 2007, 09:26
Wer schon immer mal zum Mars wollte, kann sich in Kürze um einen Platz bewerben

Im Jahr 2020 landet das erste bemannte Raumschiff auf dem Mars, doch die Mission endet in einem mysteriösen Desaster. Von der Erde aus wird eine sofortige Rettungsaktion gestartet, um die Tragödie zu untersuchen und Überlebende zu bergen, eine Gruppe mutiger Astronauten muss deshalb unter großem Zeitdruck eine riskante Rettungsmission starten. Während der langen Reise durch das Universum meistert die Crew nahezu unüberwindbare Gefahren.

(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25258/25258_1.jpg)
Was vor einiger Zeit noch unmöglich erschien, könnte in gar nicht mehr so langer Zeit Wirklichkeit werden: eine bemannte Mission von der Erde am Mond vorbei zum Mars (Bild: ESA)

Als die Astronauten endlich den Roten Planeten erreichen, machen sie eine unglaubliche Entdeckung - Auflösung bietet der Brian de Palma-Film Mission to Mars aus dem Jahre 2000.

Was vor einigen Jahren noch als utopisches Weltraumszenario in den Kinos lief, kann schon sehr bald zur Realität werden. Wir haben zwar noch nicht das Jahr 2020, aber die NASA möchte ja auch schon sehr viel früher zum Roten Planeten Reisen, 2010 ist anvisiert. Die Mannschaft muss auch niemanden retten, sondern diese Mission nur, mit seinen vielen unwegsamen Gefahren, überleben.

Um sich auf solche zukünftigen Missionen zum Mars vorzubereiten, wird die Europäische Weltraumorganisation ESA gemeinsam mit der russischen Weltraumagentur Roscosmos im Frühjahr nächsten Jahres eine Mannschaft aus sechs speziell ausgewählten Personen, die gewisse Kriterien an Fitness und Intelligenz erfüllen müssen, zu einer simulierten Reise zum Mars schicken. Die Anforderungen sind sehr hoch und entsprechen denen, die auch ein ESA-Astronaut erfüllen muss. 520 Tage ohne Test- und Vorbereitungszeit wird diese Mannschaft in einer abgeschlossenen Raumschiff-/Mars-Umgebung verbringen, die einen zum Mars und zurück führt.

Mehr... (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25258/1.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Mission to Mars
Beitrag von: Snoop am 13 Mai, 2007, 09:56
Wer schon immer mal zum Mars wollte, kann sich in Kürze um einen Platz bewerben

Dazu bin ich wohl leider schon zu alt.  :'(

Mann, das wär's! Einmal auf dem mars spazieren gehen ...  8)
Titel: 520 Tage eingesperrt: Zum Mars für eine handvoll Euro
Beitrag von: SiLæncer am 20 Juni, 2007, 08:45
Jung, fit, bestens ausgebildet und 520 Tage lang eingepfercht: Die Esa sucht Freiwillige für eine gespielte Reise zum Mars. Gefragt sind echte Space-Idealisten - denn die Bezahlung wird wohl niemanden in die Metalltanks vor Moskau locken.

(http://www.spiegel.de/img/0,1020,898350,00.jpg)
Nachgestellte Reise: Hier simulieren US-Forscher das Leben auf dem Mars in der Wüste von Utah. So viel Freiheit werden die Teilnehmer der Esa-Studie nicht genießen

Die Ausschreibung hat es in sich: Die Bewerber sollen zwischen 25 und 50 Jahre alt, körperlich fit und hoch motiviert sein. Sie müssen über Ausbildung und Berufserfahrung in Medizin, Biologie, Maschinenbau, Computer- oder Elektrotechnik verfügen oder aber Experten für Lebenserhaltungssysteme sein. Ferner müssen sie Englisch oder Russisch fließend sprechen und freiwillig an medizinischen und psychologischen Untersuchungen teilnehmen. Das alles 520 Tage lang rund um die Uhr, eingesperrt in drangvolle Enge mit fünf Leidensgenossen - für ein Monatsentgelt von 3600 Euro brutto.

Keine Frage, die europäische Raumfahrtagentur Esa sucht Idealisten. Ab sofort bis zum 30. September können sich Interessenten für das Projekt "Mars 500" bewerben, wie die Esa auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris verkündete. Sechs Menschen sollen sich 520 Tage lang in 200 Quadratmeter großen, mit Technik vollgestopften Metalltanks auf eine simulierte Reise zum Mars begeben. In der Praxis heißt das: Mit den immer gleichen Menschen auf engstem Raum eingepfercht sein und tun, was man eben so tut an Bord eines Raumschiffs unterwegs zum Mars. Zwei weitere sechsköpfige Gruppen sollen die Tortur jeweils 105 Tage lang über sich ergehen lassen.

Das Experiment dürfte zu den ehrgeizigsten seiner Art in der Raumfahrtgeschichte zählen. Abgesehen von sogenannten Bedrest-Studien, bei denen Freiwillige zur Simulation der Schwerelosigkeit teils Monate im Bett verbringen, hat es bisher nur wenige nachgestellte Weltall-Reisen von vergleichbarer Länge gegeben.

Realismus ist alles

Die Dauer gehört zum Realismus des Experiments, denn die Reise zum Mars und die Rücktour dauern mit heutiger Raumschifftechnik fast zwei Jahre - eine Zeit, in der die Frauen und Männer an Bord auf sich gestellt sind. Wie schwierig das sein kann, zeigen unter anderem die jüngsten Überlegungen der US-Raumfahrtbehörde Nasa zum Thema Sex und Tod im All (mehr...). Geplant sind bei dem Esa-Test simulierte Notfälle. Als zusätzliche Schwierigkeit kommen Verzögerungen von bis zu 40 Minuten bei der Kommunikation zur "Bodenstation" hinzu. Unter den Testteilnehmern soll sich mindestens ein Arzt befinden, zudem Ingenieure und Wissenschaftler.

Bei jedem Test werden vier Russen und zwei Teilnehmer aus den Esa-Mitgliedstaaten an Bord sein. Für jeden von ihnen muss zudem ein Ersatz-Teilnehmer bereit stehen - die Esa sucht also insgesamt zwölf Freiwillige.

Wie leicht sie sich finden lassen, ist offen. Denn zu den 105 bzw. 520 Tagen Missionsdauer kommen die Ausbildung davor und diverse Tests danach. "Es könnte sein, dass manche Effekte noch nach einem Jahr oder später sichtbar sind", ließ die Esa wissen. Man werde die Teilnehmer deshalb "nach ihrer Rückkehr beobachten".

Keine größeren Chancen auf echte Weltraum-Mission

Das klingt nicht nur etwas beunruhigend, sondern auch beinahe so, als flögen die Möchtegern-Raumfahrer tatsächlich ins All. Davon aber kann keine Rede sein, denn nach Angaben der Esa gilt die Teilnahme an der Trockenübung - die übrigens in einer Vorstadt von Moskau stattfinden soll - nicht als Empfehlung für eine echte Weltraum-Missionen.

Die Freiwilligen würden zwar "nach ähnlichen Kriterien ausgewählt, wie sie beim Auswahlverfahren für Esa-Astronauten gelten", betonte die Raumfahrtagentur. Das Hauptgewicht liege "auf psychologischen Faktoren und Widerstandsfähigkeit gegen Stress". Doch eine größere Chance, einmal ein echter Astronaut zu werden, haben die Test-Teilnehmer nicht: Beide Auswahlverfahren haben nichts miteinander zu tun, teilte die Esa auf Anfrage mit.

120 Euro am Tag sollen die Teilnehmer des Langzeittests bekommen, wie Esa-Forscher Marc Heppener in Le Bourget ankündigte. Das wären 43.800 Euro im Jahr. Es drängt sich die Frage auf, warum sich ein Mensch mit eingangs erwähnter Top-Ausbildung eineinhalb Jahre lang rund um die Uhr einsperren lassen sollte, während er in Freiheit leicht das Doppelte verdienen könnte - von Urlaub, Wochenenden und Feierabend ganz zu schweigen.

Hartgesottene Idealisten gesucht

"Nur für das Geld macht das sicherlich niemand", sagte ein Esa-Sprecher zu SPIEGEL ONLINE. "Dieser Aufruf richtet sich an Leute, die am Thema Raumfahrt und Forschung im All interessiert sind." Freunden trashiger Fernsehformate könnten derweil ganz andere Dinge in den Sinn kommen. Selbst Esa-Mann Heppener hatte im Vorfeld Ähnlichkeiten zu Reality-TV-Shows eingeräumt. "Man kann das durchaus so sehen", sagte er. Sowohl beim Mars-Experiment als auch in Shows à la "Big Brother" gehe es um das Zusammenleben zwischen Menschen in unterschiedlichen Situationen.

"Aber das hier", betonte Heppener, "ist ein ernsthaftes wissenschaftliches Experiment." Außerdem sei es der einzige Weg, sich angemessen auf eine Langzeit-Mission im All vorzubereiten. "Wenn man so will, gibt es sogar einen Preis", meint Heppener. "In einer realen Mission wäre man der erste Mensch auf dem Mars."

Quelle : www.spiegel.de
Titel: SOWJET-GEHEIMPROJEKT - Kosmonauten sollten 1974 zum Mars fliegen
Beitrag von: SiLæncer am 06 Juli, 2007, 08:01
Der erste Mensch auf dem Mars sollte ein Russe sein. Schon in den sechziger Jahren planten sowjetische Wissenschaftler eine bemannte Mission zum Nachbarplaneten. Ein Projekt-Insider verrät jetzt in einem Buch Details über das ambitionierte Projekt.

Die Trägerrakete N1 gilt als die Mondrakete der Sowjetunion. Chefkonstrukteur Sergej Koroljow (1907-1966) soll sie als Gegenstück zur amerikanischen "Saturn V" Wernher von Brauns für den bemannten Flug zum Erdtrabanten entwickelt haben. Kaum bekannt ist jedoch, dass der mächtige Flugkörper ursprünglich ein Raumschiff zum Mars bringen sollte, statt nur zum Mond.

Der Start sei für 1974 vorgesehen gewesen; das Projekt selbst sei so geheim gewesen, dass selbst einige Stellvertreter Koroljows nicht eingeweiht worden seien, schreibt Wladimir Bugrow in seinem jetzt erschienen Buch über das Projekt. Bugrow war nach eigener Aussage selbst maßgeblich an dem Vorhaben beteiligt. Im August 1964 sei es jedoch "stillschweigend" in ein Mondprogramm umgewandelt worden, um, so Parteichef Nikita Chruschtschow, "den Erdtrabanten nicht den Amerikanern zu überlassen".

Dass sowjetische Forscher in den sechziger Jahren ernsthafte Anstrengungen unternahmen, Kosmonauten zum Mars zu schicken, war unter Raumfahrtexperten schon länger bekannt. Bereits im Mai 1953 hatte Chefkonstrukteur Koroljow im Kreml Modelle seiner Raketen präsentiert und erklärt, damit könnten sowohl der Mars, als auch die USA erreicht werden . Nikita Chruschtschow war begeistert und protegierte die Raumfahrtpläne seiner Wissenschaftler fortan - mit Erfolg, wie die Flüge von "Sputnik" und dem ersten Menschen im All, Juri Gagarin, zeigten.

Doch der Ehrgeiz Moskaus reichte noch weiter: Qua Regierungsbeschluss vom 23. Juni 1960 war Koroljow beauftragt worden, bis 1967 Raketensysteme mit einer Startmasse von 1000 bis 2000 Tonnen zu bauen, um Nutzlasten zwischen 60 und 80 Tonnen auf eine Erdumlaufbahn zu befördern, schreibt Bugrow in seinem Buch. Im Juli 1962 habe eine interdisziplinäre Kommission das sogenannte Skizzenprojekt für die N1-Trägerrakete bestätigt. Deren Hauptaufgabe lautete: Sicherung eines bemannten Fluges zum Mars.

Ehrgeizige Pläne

Bereits 1964 stand dann die Konfiguration des Bemannten Raketenkosmischen Marskomplexes (MPRKK), wie er offiziell hieß, fest. Seine zwei Hauptelemente waren das Marsraumschiff (MPKK) für den Flug einer dreiköpfigen Besatzung zum Mars, die Landung auf ihm und die Rückkehr zur Erde, der Interplanetare Raketenkomplex (MRK), eine Basis im Orbit, und die dreistufigen N1-Trägerrakete. Diese sollte bei vier bis sechs Flügen die Blöcke für das Marsraumschiff auf eine Erdumlaufbahn bringen, wo sie dann zu dem Komplex mit einer Masse von 400 bis 500 Tonnen zusammengefügt werden sollten.

Zum Marsraumschiff gehörte auch eine Landeeinheit, die aus einem Landemodul und einer Aufstiegsrakete bestand, mit der zwei Kosmonauten von der Oberfläche des roten Planeten zum Raumschiff in der Marsumlaufbahn zurückkehren sollten, in dem ihr dritter Kollege Wache halten sollte.

Das flaschenförmige Raumschiff hatte fünf verschiedene Ebenen: In der ersten waren Einzelkajüten für die Besatzung, eine Toilette, eine Dusche, ein Aufenthaltsraum, die Küche und das Speisezimmer untergebracht. Die zweite Ebene war der Steuerung des Schiffes, Forschungslabors und ein Fitnessstudio vorbehalten. Die restlichen drei Ebenen beherbergten nach Bugrows Angaben eine biologische und eine Gerätesektion sowie den Landeapparat und die Kontrolltriebwerke.

Die Marsträume wurden jedoch bereits im Jahr 1964 begraben, als die Partei- und Staatsführung Koroljow den Auftrag gab, die Marsrakete binnen vier Jahren zur Mondrakete umzuwandeln. Spätestens 1968 wollten die Russen auf ihm landen und damit den USA zuvorkommen.

Vier Fehlstarts

Doch damit war die sowjetische Raumfahrt überfordert, denn die Trägerrakete N1 litt unter einem Geburtsfehler: Koroljow konnte bei ihrer Konstruktion nicht auf die Hilfe des wichtigsten Herstellerteams für starke Raketenmotoren unter Valentin Gluschko zählen. Eine alte Feindschaft trübte ihre Zusammenarbeit.

Es blieb ihm nicht anderes übrig als auf schwachbrüstigere Antriebe ausweichen. Dutzende gebündelte Exemplare sollten ersatzweise die Himmelfahrt ermöglichen. Doch 1966, mitten in der heißen Konstruktionsphase, starb Koroljow im Alter von 59 Jahren, sein Nachfolger erbte die Problemrakete. Die Synchronisierung des Triebwerkbündels erwies sich als Ingenieurs-Alptraum. Die unbemannten Testflüge gerieten zu einer katastrophalen Absturzserie: Vier Teststarts der N1, deren Startmasse auf 2800 Tonnen erhöht werden musste, schlugen fehl. Die langlebigste unter den Raketen funktionierte nach dem Start gerade einmal 107 Sekunden.

Die Sowjetunion behandelte sowohl das Mars-, als auch das bemannte Mondprogramm über Jahrzehnte hinweg als Staatsgeheimnis. Das "größte Weltraumprojekt des 20. Jahrhunderts", wie der Chef der Moskauer Raumfahrtagentur Roskosmos, Anatoli Perminow, die visionären Pläne Koroljows im Vorwort des Buches nennt, harrt bis heute seiner Verwirklichung. Immerhin schmieden russische Wissenschaftler heutzutage wieder Mars-Pläne.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: NASA verschiebt Start der "Dawn"-Sonde wegen Blitzgefahr auf Montag
Beitrag von: SiLæncer am 07 Juli, 2007, 15:07
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat den Start ihrer mit deutscher Beteiligung gebauten "Dawn"-Sonde auf Montag verschoben.

Wegen der Blitzgefahr könne die Trägerrakete nicht mit Treibstoff beladen werden, teilte die NASA am Freitag abend in Cape Canaveral in Florida mit. Neuer Starttermin sei jetzt am Montag um 19.56 Uhr MESZ, hieß es. Ursprünglich sollte die Sonde bereits am Samstag ihre acht Jahre lange Reise antreten.

Die "Dawn"-Sonde soll in den kommenden Jahren erstmals in den Asteroiden-Gürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter fliegen. Ziel sind der kleine Zwergplanet Ceres und der Asteroid Vesta. Asteroiden sind für Wissenschaftler so interessant, weil sie Grundbausteine bei der Herausbildung unseres Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren enthalten. Deutschland ist mit zwei Multispektral-Kameras an der 449 Millionen US-Dollar (334 Millionen Euro) teuren Roboter-Expedition beteiligt.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: US-Raumfahrtbehörde NASA verschiebt Start der Raumsonde "Dawn" auf September
Beitrag von: SiLæncer am 08 Juli, 2007, 14:51
Die US-Weltraumbehörde NASA hat den Start der Raumsonde "Dawn" nach Problemen im Vorfeld auf den September verschoben.

Nachdem die NASA am Samstag in Washington nach mehreren Terminänderungen zunächst eine Verschiebung vom zuletzt geplanten Montag auf den 15. Juli bekannt gegeben hatte, wurde am Abend schließlich der Termin nun um zwei Monate verlegt. Schlechte Wetterbedingungen sowie technische Probleme für den Start und die Startbegleitung durch Beobachtungsflugzeuge wurden von der NASA als Ursachen für die Terminänderung angegeben.

Die mit deutscher Beteiligung gebaute Raumsonde sollte ursprünglich am Sonntag um 20.04 Uhr (MESZ) in Cape Canaveral starten, falls das Wetter mitspielt. "Dawn" soll mit einem neuartigen Ionen-Antrieb auf einem mehr als fünf Milliarden Kilometer langen Kurs zum Asteroiden-Gürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter fliegen. Dort liegen nach Darstellung der NASA "einige der großen Mysterien unseres Sonnensystems" verborgen.

Ziel der nur 1,6 Meter langen und 747 Kilogramm schweren Sonde sind der Zwergplanet Ceres und der Asteroid Vesta. Beide Himmelskörper messen im Durchschnitt weniger als 1.000 Kilometer und sind damit erheblich kleiner als der Erdenmond.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: NASA freut sich auf Phoenix - und lässt Dawn warten
Beitrag von: SiLæncer am 09 Juli, 2007, 22:48
 Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat am heutigen Montag weitere Einzelheiten zur Verschiebung der Asteroiden-Forschungsmission Dawn mitgeteilt. Eigentlich sollte die Raumsonde Dawn bereits am Sonntag ihre Reise zum 5,1 Milliarden Kilometer entfernten inneren Asteroiden-Gürtel antreten, der die Zielobjekte – die beiden Kleinplaneten Ceres und Vesta – beherbergt und zwischen den Laufbahnen von Mars und Jupiter liegt. Nach einer kurzfristigen Verschiebung des Lift-Offs um 24 Stunden wurde der Start dann aber ganz auf die lange Bank geschoben: Nun soll die unbemannte Sonde ihre achtjährige Mission erst im September beginnen.

(http://www.heise.de/bilder/92431/1/1)
Hauptziel der Phoenix-Mission ist die Suche nach Leben am mit Eis bedeckten Nordpol des Mars.

Grund für die Verschiebung sind NASA-Angaben zufolge Überschneidungen mit der Mars-Mission Phoenix und dem für den 7. August geplanten Start der Raumfähre Endeavour. Für Phoenix soll vom 3. August an ein dreiwöchiges Startfenster offen gehalten werden, damit die Marssonde im kommenden Frühjahr auf dem Roten Planeten landen kann. Hauptziel der Phoenix-Mission ist die Suche nach Leben am mit Eis bedeckten Nordpol des Mars. Dafür wird ein Landemodul mit einem etwa 2,30 Meter langen Roboterarm auf der Oberfläche abgesetzt, der sich durch die Eisschicht bohren soll. Wissenschaftliche Geräte sollen nach organischem Material im Boden suchen und die Zusammensetzung des Eises analysieren.

Für Dawn steht ein Startfenster bis zum Oktober offen. Von der Mission, an der auch zahlreiche europäische Wissenschaftler beteiligt sind, erhofft sich die NASA neue Erkenntnisse über die Entstehungsprozesse unseres Sonnensystems. Die Reisezeit zum 1807 erstmals vom Deutschen Heinrich Olbers entdeckten Asteroiden Vesta, der zunächst untersucht wird, setzt das für die Durchführung der Dawn-Mission verantwortliche kalifornische Jet Propulsion Laboratory (JPL) mit rund vier Erdenjahren an. Im Jahr 2012 soll die Sonde ihre Umlaufbahn um Vesta verlassen und zu Ceres weiterfliegen, den sie 2015 erreichen soll.

(http://www.heise.de/bilder/92431/0/1)
Den Asteroiden Vesta soll die Dawn-Sonde nach rund vier Jahren Flugzeit erreichen.

Ceres ist mit einem Äquatordurchmesser von 975 Kilometern der größte Kleinplanet des Asteroiden-Gürtels und besteht zu mindestens 25 Prozent aus Wasser, das ihn als dicke Eishülle ummantelt. Die Dawn-Sonde wird nach der Absprengung von einer Delta-II-Trägerrakete von drei Ionen-Triebwerken in Marsch gesetzt, die Xenon als "Treibstoff" verwenden. Die für die Beschleunigung im elektrischen Feld benötigte Energie wird über große Solarpanels gewonnen. Zu den Instrumenten an Bord gehören zwei vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gebaute Multispektralkameras, ein VIR-Spektrometer, das im sichtbaren und infraroten Licht arbeitet (Italien), ein Gammastrahlen-/Neutronen-Spektrometer (USA), ein Magnetometer (USA) sowie ein Laser-Höhenmessgerät (USA).

Eigentlich war die Dawn-Mission nach zahlreichen technischen und Finanzierungsproblemen schon aus den NASA-Planungen gestrichen worden. Nach heftigen Protesten der Forscher, die sämtliche wissenschaftlichen Instrumente bereits fertig gestellt hatten, revidierte die NASA jedoch ihre Entscheidung und stellte im vergangenen Jahr weitere 70 Millionen US-Dollar zur Verfügung, so dass sich das Gesamtbudget der Dawn-Mission inzwischen auf nahezu eine halbe Milliarde US-Dollar summiert.

Quelle : www.heise.de
Titel: Weltraummissionen sollten auch nach fremdartigem Leben suchen
Beitrag von: SiLæncer am 10 Juli, 2007, 13:08
Im August wird die Nasa mit dem Phoenix Mars Lander die nächste Mission zum Mars starten. Erstmals ist es die primäre Aufgabe einer solchen Mission, am Nordpol des Planeten nach Wasser zu suchen und festzustellen, ob damit Leben möglich ist. Dazu wird unter anderem ein Roboterarm mit dem Lander auf den Mars gebracht, der sich bis zu einem halben Meter durch die Eisschicht bohren kann. Man nimmt an, dass ab dieser Tiefe bereits flüssiges Wasser vorhanden sein könnte.

Das Vorkommen von flüssigem Wasser, Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen, ist im Weltall ebenso wie in unserem Sonnensystem aber selten, da die Temperatur nicht zu heiß und nicht zu kalt sein darf und ein entsprechender Druck herrschen muss. Möglicherweise bietet der kürzlich entdeckte erdähnliche Planet Gliese 581c mit einer geschätzten Temperatur zwischen 0 und 40 Grad Celsius die Grundlage für Leben.

Ein nun veröffentlichter Bericht, der vom National Research Council in Auftrag gegeben wurde, fordert allerdings, die Suche nach Leben nicht auf das Vorhandensein von flüssigem Wasser und kohlebasiertem Stoffwechsel zu beschränken. Missionen sollten auch nach Spuren von Organismen mit anderen biochemischen Eigenschaften (weird life) Ausschau halten. Die Experten, die den Bericht verfasst haben, gehen davon aus, dass es solche andere Lebensformen geben kann.

Im Bericht heißt es, dass keine Entdeckung im Weltraum eine größere Bedeutung habe könne als die von extraterrestrischen Lebens, auch wenn es ganz primitiv wäre: "Gleichzeitig ist klar, dass nichts für die amerikanische Weltraumerkundung tragischer ist als eine Begegnung mit außerirdischem Leben, ohne dieses zu erkennen." So könnten auch flüssige Substanzen wie Ammonium oder Formamid auf andere Lebensformen hindeuten. Daher müsse man beispielsweise auch den Saturnmond Titan, in dessen Innerem man flüssiges Ammonium vermutet, auf Leben untersuchen. Zudem habe die synthetische Biologie gezeigt, dass es im Unterschied zur DNA auch andere Verbindungen mit sechs und mehr Nukleotiden geben könne, um genetische Informationen zu codieren. Organismen könnten auch Energie aus anderen Quellen beziehen, beispielsweise die Reaktion von Natriumhydroxid mit Salzsäure, aus der Salz und Wasser entsteht.

Empfohlen wird nicht nur, die Suche nach Hinweisen auf Leben bei künftigen Missionen zu erweitern, sondern auch die Forschung über den Ursprung des Lebens zu intensivieren, um abzuklären, ob es auch Leben ohne Wasser oder unter anderen Bedingungen als auf der Erde geben kann. Die Suche nach fremdartigen Leben sollte sich aber auch auf extreme Umwelten auf der Erde erstrecken, um Organismen mit neuen biochemischen Eigenschaften zu suchen oder zu verstehen, unter welchen extremen Bedingungen Organismen mit welchen Eigenschaften leben können. Es gebe auch noch vieles, was man beim irdischen Leben nicht verstehe. Damit würde man zumindest die Suche nach erdähnlichem Leben auf anderen Planeten wie dem Mars entscheidend verbessern.

Quelle : www.heise.de
Titel: NASA verschiebt Start von Mars-Sonde "Phoenix" auf Samstag - Schlechtes Wetter
Beitrag von: SiLæncer am 01 August, 2007, 10:19
Der ursprünglich für Freitag geplante Start der Mars-Sonde "Phoenix" ist wegen schlechter Wetterbedingungen von der US-Raumfahrtbehörde NASA um 24 Stunden verschoben worden.

Der Start der unbemannten Rakete vom Typ Delta II sei nun in Cape Caneveral (Florida) für Samstagmorgen um 05.26 Uhr (11.26 MESZ) oder 06.02 Uhr (12.02 MESZ) vorgesehen, teile die NASA in Washington am Montag mit. Das Zeitfenster für einen Start der Mars-Sonde schließt sich den Angaben zufolge am 24. August.

Die "Phoenix"-Sonde soll nach dem Willen der NASA vor allem das Rätsel lösen, ob es im Wassereis des Mars Spuren von Leben wie beispielsweise Mikroorganismen gibt. Die mit aufwendiger Messtechnik ausgestattete Sonde soll im Mai 2008 auf dem Mars landen und in den arktischen Weiten des Nachbarplaneten forschen. Dort bleiben der NASA während des Polar-Frühlings und Sommers mit Höchsttemperaturen um den Gefrierpunkt drei Monate Zeit für die wissenschaftliche Forschung. Danach reiche die Sonnenenergie nur noch aus, um jeden dritten oder vierten Tag zu arbeiten, so die NASA. Das "Phoenix"-Projekt kostet den Angaben zufolge 420 Millionen Dollar (308 Millionen Euro).

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Countdown für die Mars-Mission Phoenix
Beitrag von: SiLæncer am 03 August, 2007, 20:13
Vorbereitet ist alles: Die vierzig Meter hohe Delta-II-7925-Rakete steht auf Startplatz 17A der Cape Canaveral Air Force Station in Florida, neun anmontierte GEM-40-Booster sind mit Festtreibstoff für die Schubunterstützung in den ersten beiden Minuten des Fluges gefüllt, das vor zwei Wochen in die dritte Raketenstufe eingebaute Raumflug- und Landemodul hat die letzten Funktionstests erfolgreich absolviert. Spielt das Wetter mit – vorhergesagt sind lockere Bewölkung, leichte Boden- und Höhenwinde, gute Sicht –, heißt es am morgigen Samstag gegen 11:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit: "...5...4...3...2...Ignition....and we have a Liftoff". Die 420 Millionen US-Dollar teure Phoenix-Mars-Mission hätte die erste kritische Phase überstanden.

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Hauptziel der Phoenix-Mission ist die Suche nach Leben am mit Eis bedeckten Nordpol des Mars. Dafür wird ein Landemodul mit einem etwa 2,30 Meter langen Roboterarm auf der Oberfläche abgesetzt, der sich durch die Eisschicht bohren soll. Wissenschaftliche Geräte sollen nach organischem Material im Boden suchen und die Zusammensetzung des Eises analysieren. Da nur alle 26 Monate ein günstiges Startfenster für einen Flug zum Mars offen steht, hatte die NASA den Start einer weiteren Delta-II-Trägerrakete für die ebenfalls anstehende Asteroiden-Forschungsmission Dawn zuletzt auf September verschoben. Die Ankunft der Phoenix-Sonde auf dem Mars ist für Ende Mai 2008 geplant. Auf ihrer Reise zum Roten Planeten wird die Sonde rund 680 Millionen Kilometer zurücklegen.

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Nach dem Ausbrennen der ersten Stufe mit Rocketdyne-RS-27A-Triebwerk und Kerosin- sowie Flüssigsauerstofftanks in einer Höhe von rund 111 Kilometern über der Erde und der anschließenden Absprengung wird die zweite Stufe der Delta-II-Rakete erstmals gezündet und die Schutzschalung für das Raummodul in der dritten Stufe entfernt. In dieser Phase kommt ein Aerojet-AJ10-118K-Raketenmotor mit so genanntem hypergolischem Treibstoff zum Einsatz. Dimethylhydrazin wird dabei mit Distickstofftetroxid zusammengebracht, was zu explosionsartigen Verbrennungsvorgängen führt. Die zweite Stufe, die das zentrale Steuersystem der Delta-Rakete beherbergt, lenkt das inzwischen 167 Kilometer über der Erde befindliche Raummodul zunächst in eine Erdumlaufbahn, beschleunigt es aber schon vor Beendigung einer vollen Umkreisung mit der nächsten Zündung auf den vorberechneten Mars-Kurs.

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 Nach weiteren zwei Minuten hat auch die zweite Stufe ihre Aufgabe erfüllt. Der Abtrennvorgang ist raffiniert: Mehrere kleine Raketen der dritten Stufe feuern nacheinander in kurzen Abständen, sodass die obere Stufe bis zu 70 Mal pro Minute um ihre eigene Längsachse rotiert und sich dabei aus dem Gewinde einer Halteplatte der zweiten Stufe schraubt. Ist der Abtrennvorgang absolviert, zündet ein von ATK Thiokol (inzwischen ATK Launch Systems Group) gebauter Star-48B-Feststoffraketenmotor für 87 Sekunden. Anschließend wird die Rotationsgeschwindigkeit durch das Abwickeln von Leinen, an deren Enden sich kleine Gewichte befinden, wieder reduziert. Das Prinzip kennt man vom Eiskunstlauf: Will ein Läufer die Rotationsfrequenz bei Pirouetten verringern, streckt er die Arme aus und verlagert dadurch Masse von der Rotationsachse weg. Rund eineinhalb Stunden nach dem Start wird auch die dritte Stufe abgeworfen und nur die so genannte Cruise Stage mit dem Landemodul setzt die Reise zum Mars fort.

Die Bodenkontrollstationen empfangen während der Startphase zwar dauerhaft Statusdaten von der Delta-Rakete, Einfluss auf die Raumkapsel haben sie aber erst wieder, wenn nach Abwurf der dritten Stufe eine Funkantenne aufgestellt ist. Dann werden auch die Solarkollektoren ausgefahren, die das Reisemodul mit Energie versorgen. Die Flugroute sieht vor, dass Phoenix in einem Halbkreis an der Sonne vorbeifliegt und den Mars am 26. Mai kommenden Jahres erreicht. Kurskorrekturen sind je nach Abweichung von den berechneten Koordinaten am 6. und 60. Tag nach dem Start und 45, 15 und 8 Tage sowie 22 und 8 Stunden vor der Ankunft vorgesehen. Das Landemodul befindet sich während der Reisephase in einer Schutzhülle, die erst kurz vor Erreichen des Mars abgesprengt wird.

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 Rund sieben Minuten vor der Landung auf dem Roten Planeten trennt sich die Landekapsel vom Reisemodul und tritt kurze Zeit später in einer Höhe von 125 Kilometern in die Marsatmosphäre ein. Zum Abbremsen wird 13 Kilometer über der Marsoberfläche ein Fallschirm entfaltet, der die Geschwindigkeit des Landers auf 55 Meter pro Sekunde reduziert. 900 Meter über dem Boden trennt sich der Lander dann vom Fallschirm und es werden Bremsraketen gezündet, die erlauben, einen günstigen Landeplatz anzusteuern. Eine Viertelstunde nach dem (hoffentlich erfolgreichen) Aufsetzen des dreifüßigen Landers werden rundförmige Solarpanels ausgefahren, um Phoenix mit Energie zu versorgen. Zur Kommunikation mit den Kontrollstationen funkt der Lander über eine UHF-Antenne zunächst die Mars-Orbiter Odyssey und Reconnaissance an, die diese Signale dann zur Erde weiterleiten.

Die ersten Tage auf dem Mars – die rund 40 Minuten länger als ein Erdentag sind – dienen dem "Auspacken" und der Inbetriebnahme der zahlreichen Instrumente, die Phoenix im Gepäck hat. Zunächst werden die Masten für den Stereo Imager (SSI) und die Wetterstation (Meteorology Suite, MET) aufgestellt. Die von der kanadischen Weltraumagentur CSA entwickelte MET besteht aus einem LIDAR-System (Light Detection and Ranging) sowie Temperatur- und Drucksensoren und soll die Atmosphäre des Mars bis in 20 Kilometer Höhe untersuchen. Die SSI-Kamera kann 3D-Aufnahmen machen und mittels ihrer 12 Spektralfilter Informationen über die geologische Zusammensetzung der Oberfläche in der Landeumgebung liefern.

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Ist der Roboterarm einsatzbereit, lassen sich die ersten Eis- und Bodenproben entnehmen und dem Thermal Evolved Gas Analyzer (TEGA) zuführen. Die Proben werden dabei in mehreren kleinen (Einmal-)Schmelzöfen bis auf 1000 Grad Celsius erhitzt und es wird ihre chemische Zusammensetzung analysiert. Das Mars Environmental Compatibility Assessment (MECA) enthält ein optisches und ein Rastersondenmikroskop sowie eine Sonde zur Messung der Wärme- und Stromleitfähigkeit von Bodenproben. Für die Untersuchungen sind insgesamt drei Mars-Monate vorgesehen. Die NASA rechnet damit, dass die Funktionstüchtigkeit von Phoenix aufgrund von Staubablagerungen auf den Solar-Panels und der kürzeren Sonnenscheindauer im Mars-Herbst nach rund 150 Mars-Tagen nachlässt.

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Auf der Mini-DVD aus Quartzglas "Visions of Mars" sind die Namen von 250.000 Erdenbürgern gespeichert.

Die zentrale Steuerung des Landers übernimmt ein auf Power-Architektur von IBM basierender RAD6000-Computer von BAE Systems mit 74 MByte Arbeitsspeicher. Mit einem RAD6000 im Gehäuse fahren im Übrigen auch die beiden immer noch einsatzfähigen Marsroboter Spirit und Opportunity seit Anfang 2004 auf dem Roten Planeten herum. Der Landeplatz von Phoenix ist nicht weit von den aktuellen Aufenthaltsorten von Spirit und Opportunity entfernt – und im (unwahrscheinlichen) Fall eines Zusammentreffens hätte Phoenix sogar ein Gastgeschenk dabei: An Bord befindet sich nämlich eine Mini-DVD aus Quartzglas mit irdischer Musik und Literatur zum Thema Mars. Gespeichert sind auf "Visions of Mars" auch die Namen von 250.000 Erdenbürgern aus mehr als 70 Ländern, die sich bei der Planetary Society für eine Verewigung auf dem Mars angemeldet hatten.

Quelle : www.heise.de
Titel: NASA: Sonde "Phoenix" zum Mars gestartet - Suche nach Lebensspuren
Beitrag von: SiLæncer am 04 August, 2007, 11:46
Die NASA hat eine Raumsonde auf den Weg zum Mars geschickt, die erstmals nach Lebensspuren am vereisten Nordpol unseres Nachbarplaneten suchen soll.

"Phoenix" startete am Samstag kurz vor 11.30 Uhr mit Hilfe einer Delta-II-Trägerrakete auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. Wenn alles weiter planmäßig verläuft, wird die Sonde Ende Mai kommenden Jahres auf dem Mars landen. In den drei folgenden Monaten während des Marssommers soll sie dann mit ihrem Roboterarm im Frostboden graben. Das gesamte Projekt kostet der NASA zufolge 420 Millionen US-Dollar (knapp 310 Millionen Euro).

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Billigflug zum Trabanten des Roten Planeten
Beitrag von: SiLæncer am 02 September, 2007, 11:12
Phobos als Ausguck: Russen und Amerikaner nehmen den Marsmond als Missionsziel ins Visier. Während die US-Sonde "Phoenix" zum Mars unterwegs ist, bereitet Moskau den Flug zu Phobos vor. Denn er gilt als billig erreichbares Labor für die Marserforschung. Astronauten würden dort gar bergauf rollen.

Alle zwei Jahre stehen Erde und Mars so zueinander, dass die Konstellation für Missionen zum Roten Planeten günstig ist. Der Flug zu unserem kosmischen Nachbarn kann dann mit relativ wenig Energieaufwand und in verhältnismäßig kurzer Zeit bewältigt werden. Diese Gelegenheit lässt sich die Nasa selten entgehen und schickt alle 24 Monate eine neue Sonde zum Mars. Anfang August entsandte sie das Raumschiff "Phoenix", das - als erste Landeeinheit überhaupt - am Marsnordpol aufsetzen soll.

"Phoenix" ist der Name eines mythologischen Vogels, der verbrennt und aus seiner Asche wieder neu ersteht. Ganz ähnlich steigt auch die Mission "Phoenix" aus der Asche ihrer Vorgängerprojekte auf. Der "Mars Polar Lander" der Nasa sollte 1999 am Südpol unseres Nachbarplaneten aufsetzen, ging aber während des Abstiegs verloren. Daraufhin baute die Nasa eine weitere Landeeinheit, den "Mars Surveyor 2001 Lander", gar nicht erst zu Ende. Doch nach den erfolgreichen Marsmissionen der letzten Jahre - darunter die Bodenfahrzeuge "Spirit" und "Opportunity" sowie die Sonden "Mars Odyssey" und "Mars Reconnaissance Orbiter" - wurden die Karten neu gemischt. Aus Teilen der beiden früheren Mars-Landemissionen haben Ingenieure der Nasa und der University of Arizona in Tucson nun "Phoenix" gebaut.

"Wir wollen in der Permafrost-Region nahe des Nordpols landen, die im Winter vereist und im Sommer eisfrei ist", sagt Douglas McCuistion, Direktor des Mars-Forschungsprogramms der Nasa. "Phoenix" solle zwischen 65 und 75 Grad nördlicher Breite aufsetzen. "Wir sind an einer Gegend interessiert, wo es sowohl Eis als auch Staub gibt", erläutert der Amerikaner, "wir sprechen dabei von schmutzigem Eis."

"Phoenix" wird an einer festen Stelle stehen und nicht umherfahren können. Die Landeeinheit ist die erste überhaupt, die die Polregionen des Mars besucht. Ihre Mission besteht hauptsächlich darin, nach Wasser und nach Leben zu fahnden. "Das wichtigste Indiz, wenn man nach Leben sucht, ist flüssiges Wasser", betont Peter Smith von der University of Arizona, Chefwissenschaftler von "Phoenix". Heute sei das Nass an den Polkappen zwar gefroren. Aber früher könne sich durch Drehbewegungen des Mars dessen Klima vorübergehend so verändert haben, dass das Eis schmolz. Die Wissenschaftler suchen nun nach Hinweisen auf solche ehemaligen klimatischen Schwankungen.

Leben in Etappen

Planetenwissenschaftler halten es für möglich, dass die Pole des Roten Planeten einst in Richtung Sonne ausgerichtet waren, sodass das Wasser an seiner Oberfläche bis zu einer Bodentiefe von einem halben Meter flüssig war. Mit Hilfe eines zwei Meter langen Roboterarms soll "Phoenix" bis in diese Tiefe bohren, von dort Proben entnehmen und vor Ort untersuchen.

"Manche Mikroorganismen können sich in eine Art Winterschlaf begeben und darin mehrere hunderttausend Jahre lang überleben", erläutert Smith. Allerdings wisse niemand genau, wie lange sich dieser Überdauerungszustand aufrecht erhalten lasse. In feuchten Zeiten könnten die Mikroorganismen auf dem Mars erwacht sein und sich vermehrt haben. Sobald die Bedingungen wieder schlechter wurden, hätten sie sich womöglich wieder in den Winterschlaf begeben, bis fünfzig- oder hunderttausend Jahre später die nächste Feuchtperiode kam.

Leben im gefrorenen Marsboden halten Astrobiologen für wahrscheinlicher als solches auf der Oberfläche des Planeten. Denn im Boden wären die Organismen besser vor der Strahlung aus dem Kosmos geschützt. "Phoenix" soll Proben aus dem schmutzigen Eis entnehmen und chemisch analysieren. "Wenn Wasserdampf aus dem Boden aufsteigt", erklärt Smith, "bleiben dort bestimmte Salze zurück." Fänden die Forscher solche Salze im Marsstaub, dann wäre das ein Hinweis darauf, dass es hier einst Wasser gab.

Wenn "Phoenix" im Mai 2008 an seinem Ziel ankommt, beginnt auf der nördlichen Marshalbkugel der Sommer. Die Sonne bescheint die Solarzellen der Sonde dann drei Monate lang so intensiv, dass diese ausreichend Strom für das Labor produzieren.

Reiseziel Phobos - absturzgefährdeter Marsmond ideal für Forschungsmission

Unser Nachbarplanet hat zwei kleine, kartoffelförmige Monde: Phobos und Deimos. Für die bisherigen Missionen haben sie keine große Rolle gespielt. Das könnte sich jedoch im Zuge eines künftigen bemannten Marsflugs ändern. "Auf Phobos verlaufen Krater in alle möglichen Richtungen", beschreibt Pascal Lee vom Ames Research Center der Nasa in ARC Moffet Field, Kalifornien, "daraus resultieren einige überraschende Effekte." Manche Einschlagkrater dort würden zum Beispiel vom Gravitationszentrum wegweisen - und nicht darauf hin, wie wir es von anderen Himmelskörpern kennen. Astronauten würden in diesen Kratern die Wände hinaufrollen, wenn sie stürzen.

Phobos, der etwa die Ausmaße einer Großstadt hat, kreist so eng um den Mars, dass er ihn alle siebeneinhalb Stunden einmal umrundet - das ist schneller, als der Planet selbst rotiert. Lange hält Phobos dieses exzessive Tempo auf der Überholspur nicht mehr durch: In etwa fünfzig Millionen Jahren wird er auf den Mars stürzen, das ist in kosmischen Maßstäben ein Wimpernschlag. Höchste Zeit also für einen Besuch. "Menschen sollten möglichst bald zu Phobos fliegen", dafür plädiert Lee, der auch für das internationale Mars Institute arbeitet.

Eine solche Reise sei im Prinzip mit den gleichen Raumschiffen möglich, die im nächsten Jahrzehnt Menschen zum Mond bringen sollen. Sie müssten nur ein wenig weiterentwickelt werden, aber keine grundsätzlichen Änderungen erfahren, so der US-Astronom. Wegen seines geringen Abstands zum Mars führt Phobos eine gebundene Rotation durch, wendet dem Planeten also immer dieselbe Seite zu. Somit könnte er den Raumfahrern als natürliche Raumstation und ideales Marsobservatorium dienen. Bodenfahrzeuge auf dem Mars ließen sich von Phobos aus fast in Echtzeit steuern. Und wahrscheinlich gibt es auf dem Trabanten auch Material vom Planeten selbst - in Form von Meteoriten.

Und da ist noch ein Grund für eine Reise zu Phobos: seine geringe Anziehungskraft. "Wenn Sie etwas zum Erdmond transportieren", erläutert Lee, "müssen sie es nicht nur auf die Reise schicken, sondern vor Erreichen des Ziels auch stark abbremsen, weil es sonst hart aufschlagen würde." Phobos' Schwerefeld sei viel schwächer und erfordere keine aufwändigen Bremsmanöver. Raumschiffe, die dorthin fliegen, könnten ihr Tempo ausreichend drosseln, indem sie kurzzeitig durch die Marsatmosphäre fliegen. Sie bräuchten kaum Treibstoff zum Bremsen. "Es ist billiger, ein Kilo Ausrüstung zu Phobos zu schicken als zum Erdmond", so Lee.

Auch der Rückflug wäre unkompliziert. Die Anziehungskraft des Mondes ist so klein, dass sich Astronauten schon mit relativ geringer Geschwindigkeit aus seinem Schwerefeld lösen können und deshalb keine großen Treibstoffreserven benötigen.

Bevor jedoch Menschen ihren Fuß auf die Marsmonde setzen, kommen die Roboter. Russland und China entwickeln derzeit die Mission "Phobos-Grunt". "Wir wollen eine Bodenprobe von Phobos zur Erde bringen, um sie hier zu untersuchen", sagt Wladimir Obuchow vom russischen Forschungsinstitut Riame in Moskau zum Ziel der ehrgeizigen Mission. Dazu soll eine zweistufige Landeeinheit auf dem Mond aufsetzen. Ihre erste Stufe wird Staub und Gestein aufsammeln und anschließend in der zweiten Stufe, der Aufstiegskapsel, deponieren, die dann zurückfliegt. "Wir hoffen, etwa dreihundert Gramm Phobosmaterial einzusammeln", erläutert Obuchow. Die Mission soll 2011 starten.

Derweil planen auch andere Nationen unbemannte Flüge zu Phobos. Die kanadische Weltraumorganisation CSA entwickelt die Mission "Prime", die aus zwei Sonden besteht: Eine soll den Marsmond aus einer Umlaufbahn heraus kartografieren, die andere auf ihm landen. Und die Nasa will ihre Raumsonde "Asaph" zu Phobos schicken, damit sie dort nach Wasser sucht - als Grundlage für künftige bemannte Missionen.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Mars-Roboter Opportunity übt Krater-Abstieg
Beitrag von: SiLæncer am 12 September, 2007, 20:51
 Der Mars-Roboter Opportunity (Mars Exploration Rover B, MER-B) hat sich an Sol 1.291 nach seiner Ankunft auf dem Roten Planeten auf gefährliches Terrain begeben: Seit dem gestrigen Dienstag testet der sechsrädrige Rover die Einfahrt in den 70 Meter tiefen Victoria-Krater. Aus wissenschaftlicher Sicht ist der durch den Einschlag eines größeren Objekts entstandene Krater besonders interessant, weil sich darin geologische Strukturen untersuchen lassen, die weiteren Aufschluss über die Entwicklungsgeschichte des Mars geben könnten.

Das Kontrollteam des Jet Propulsion Laboratory (JPL) steuerte Opportunity, der den Victoria-Krater nach einer monatelangen Fahrt im Schneckentempo – in dreieinhalb Jahren legte der Rover etwas mehr als elf Kilometer zurück – im September 2006 erreicht hatte, unmittelbar an die Kante der Kraters und führte zunächst einige Rutschtests durch: Der Rover sollte mit allen sechs Rädern den inneren Kraterhang berühren und anschließend rückwärts über die Kante wieder herausfahren. Dabei stellten die Ingenieure fest, dass das Gefälle des inneren Kraterhangs an dieser Stelle offenbar doch größer ist als angenommen.

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Derzeit hängt der Mars-Rover auf der Kante: Die beiden vorderen Räder stehen im Krater, die hinteren ragen aus dem Krater heraus. "Wir werden auf Grundlage dieser Fahrt zunächst eine umfassende Beurteilung weiterer Schritte vornehmen", erklärte Rover-Projektmanager John Callas. Obwohl Opportunity ebenso wie Rover-Brüderchen Spirit (Mars Exploration Rover A, MER-A) die geplante Missionsdauer bereits weit überschritten hat, will die NASA auf jeden Fall verhindern, dass sich der Roboter in eine aussichtslose Lage manövriert.

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Zuletzt hatten die beiden Mars-Rover einen der gewaltigen Staubstürme zu überstehen, die auf dem Mars immer wieder vorkommen und mitunter den ganzen Planeten einhüllen. Weil die Aufladung der Batterien per Solarenergie-Umwandlung nicht mehr möglich war, mussten sämtliche Aktivitäten wochenlang eingestellt werden. Spirit befindet sich weiterhin in der Nähe des Landeorts im Gusev-Krater, wo er nach Hinweisen auf ein früheres Gewässer sucht, was bislang aber erfolglos blieb. Opportunity soll künftig Gesteinsproben am Hang des Victoria-Kraters analysieren.

Quelle : www.heise.de
Titel: NASA verschiebt abermals Start der "Dawn"-Sonde
Beitrag von: SiLæncer am 25 September, 2007, 10:57
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat abermals den Start der Raumsonde "Dawn" verschoben.

Statt an diesem Mittwoch soll die Forschungssonde nun 24 Stunden später ihre Reise in den Weltraum antreten, teilte die NASA am Montag mit. Als Grund wurden Betankungsprobleme der Delta-Rakete aufgrund schlechten Wetters genannt. "Dawn" soll Wissenschaftlern genauere Aufschlüsse über den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiters liefern.

Die Raumsonde sollte ursprünglich schon im Juli ins All geschickt werden. Wegen schlechter Wetterbedingungen sowie technischer Probleme für den Start und die Startbegleitung durch Beobachtungsflugzeuge verschob die NASA den Termin um zwei Monate.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: NASA will bis 2037 ersten Menschen auf den Mars bringen
Beitrag von: SiLæncer am 25 September, 2007, 13:44
Die US-Raumfahrtbehörde NASA will innerhalb der nächsten 20 Jahre Menschen auf dem Mars landen zu lassen.

"Wir haben den Langzeitplan, bis 2037 einen Mann auf den Mars schicken", sagte NASA-Direktor Michael Griffin nach Angaben der indischen Nachrichtenagentur PTI am Dienstag beim Internationalen Astronautischen Kongress in Hyderabad. Ziel der NASA sei, eine "Weltraumzivilisation für morgen" zu schaffen.

Griffin rief am Montagabend zu stärkeren Privatinvestitionen auf, um die Kosten für Weltraumtransporte zu verringern und Missionen zum Mond und zum Mars finanziell zu ermöglichen. "Bislang scheint Weltraumtourismus der einzige Weg zu sein, um Weltraumtransport wirtschaftlich zu machen", sagte er. Es müssten aber Mechanismen entwickelt werden, um künftige Touristen für ihren Ausflug ins All zu trainieren und ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Raumsonde "Dawn" erfolgreich ins All gestartet
Beitrag von: SiLæncer am 27 September, 2007, 14:18
Die US-Raumsonde "Dawn" ist vor wenigen Minuten erfolgreich vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ins All gestartet. Nach einer kurzen Verzögerung, die durch ein Schiff verursacht wurde, das in der Gegend unterwegs war, wo die abgeworfenen Booster der Delta-II-Trägerrakete ins Meer fallen, legte "Dawn" um 07:34 Uhr Ortszeit einen Bilderbuchstart hin. Ziel der unbemannten Raumsonde ist der innere Asteroiden-Gürtel, der die beiden Kleinplaneten Ceres und Vesta beherbergt und zwischen den Laufbahnen von Mars und Jupiter liegt.

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Von der Mission, an der auch zahlreiche europäische Wissenschaftler beteiligt sind, erhofft sich die NASA neue Erkenntnisse über die Entstehungsprozesse unseres Sonnensystems. Die Reisezeit zum 1807 erstmals vom Deutschen Heinrich Olbers entdeckten Asteroiden Vesta, der zunächst untersucht wird, setzt das für die Durchführung der Dawn-Mission verantwortliche kalifornische Jet Propulsion Laboratory (JPL) mit rund vier Erdenjahren an. Im Jahr 2012 soll die Sonde ihre Umlaufbahn um Vesta verlassen und zu Ceres weiterfliegen, den sie 2015 erreichen soll.

Die Dawn-Sonde wird nach der Trennung von den Brennstufen der Trägerrakete von drei Ionen-Triebwerken angetrieben, die Xenon als "Treibstoff" verwenden. Die für die Beschleunigung im elektrischen Feld benötigte Energie wird über große Solarpanels gewonnen. Zu den Instrumenten an Bord gehören zwei vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gebaute Multispektralkameras, ein VIR-Spektrometer, das im sichtbaren und infraroten Licht arbeitet (Italien), ein Gammastrahlen-/Neutronen-Spektrometer (USA), ein Magnetometer (USA) sowie ein Laser-Höhenmessgerät (USA).

Eigentlich war die Dawn-Mission nach zahlreichen technischen und Finanzierungsproblemen schon aus den NASA-Planungen gestrichen worden. Nach heftigen Protesten der Forscher, die sämtliche wissenschaftlichen Instrumente bereits fertig gestellt hatten, revidierte die NASA jedoch ihre Entscheidung und stellte im vergangenen Jahr weitere 70 Millionen US-Dollar zur Verfügung, so dass sich das Gesamtbudget der Dawn-Mission inzwischen auf nahezu eine halbe Milliarde US-Dollar summiert.

Quelle : www.heise.de
Titel: Ex-Astronaut sieht baldige Renaissance der bemannten Raumfahrt
Beitrag von: SiLæncer am 28 September, 2007, 10:12
Franklin Chang-Diaz, der bis 2005 an insgesamt sieben Space Shuttle-Missionen der NASA teilnahm, hat sich im Interview mit der Online-Ausgabe des Technologiemagazins Technology Review optimistisch zur Zukunft der Erforschung des Weltalls geäußert - insbesondere im Bereich bemannter Raumfahrt. "Ich glaube, dass viele Menschen ins All ziehen werden. Unsere Spezies wird den Mond bevölkern, dort nicht nur Forschungsenklaven bauen, sondern auch Fabrikations- und Rohstoffgewinnungsstätten", sagte der Nuklearwissenschaftler und heutige Weltraumunternehmer. Er gehe allerdings davon aus, dass dies durch die Privatwirtschaft erzielt werde: "Für die NASA und die anderen Regierungsprogramme geht es weniger um die Erforschung des Alls, sondern mehr um nationales Prestige. Wir brauchen die dynamische Natur der Privatwirtschaft, um das Feuer zu entfachen."

Chang-Diaz selbst hat mit seiner Ad Astra Rocket Company eine auf Raketenantriebe spezialisierte Firma gegründet, die im Januar das so genannte VASIMIR-Verfahren ("Variable Specific Impulse Magnetoplasma Rocket") erstmals an einem lebensgroßen Prototypen testen will. VASIMIR soll höhere Geschwindigkeiten bei niedrigerem Brennstoffverbrauch liefern und sei wesentlich moderner als heutige Verfahren: "Wir werden immer noch von ehrwürdigen Raketen ins All getragen – die Technologie hat sich wenig verändert und reicht nicht aus, um zum Mars und darüber hinaus zu kommen", sagte Chang-Diaz.

Der Ex-Astronaut geht davon aus, dass ein Raumschiff zum Mars nur dann realisierbar sei, wenn es eine neuartige Energieversorgung auf Nuklearbasis enthalte. "Der Weltraum ist ein riesiger leerer Raum und man sollte sich möglichst schnell durch ihn hindurch bewegen, wenn man überleben will. Ich würde Menschen auch nicht in einem fragilen, in Sachen Energieversorgung eingeschränkten Raumschiff zum Mars schicken."

Das gesamte Interview mit Chang-Diaz in Technology Review online:

    * Zum Mars und noch viel weiter -> http://www.heise.de/tr/artikel/96624

Quelle : www.heise.de
Titel: Nasa plant bemannte Mars-Mission 2031
Beitrag von: SiLæncer am 29 November, 2007, 08:57
Die Nasa hat erste Pläne entwickelt, wie die bemannte Mars-Mission, die US-Präsident Bush 2004 angekündigt hat, durchgeführt werden könnte. 2020 sollen Astronauten auf dem Mond landen und dort eine Basis aufbauen, dann soll das nächste Ziel der Rote Planet sein, der für manche Futuristen auch für das Terraforming geeignet sein soll. Vorgestellt wurden die Pläne während einer Tagung der Lunar Exploration Analysis Group (LEAG).

Die Nasa plant, mit der Ares V, einer erst zu entwickelnden Rakete, das Material in eine Erdumlaufbahn zu transportieren, mit dem dann im Weltall das 400.000 kg schwere Raumschiff für die Fahrt zum Mars zusammengebaut werden soll. Eine Ares-V-Rakete soll 125.000 kg Last ins All transportieren können.

Als Abreisedatum ist nach Informationen der BBC der Februar 2031 gesetzt. Die Crew, die insgesamt 900 Tage unterwegs sein wird, wird sich allein zum Hinflug sechs oder sieben Monate in dem Raumschiff aufhalten müssen. Aber nicht nur die bemannte Mars-Mission ist noch weit entfernt, auch die Kosten sind über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren nicht abschätzbar. Die Nasa geht von einem Betrag zwischen 20 und 450 Milliarden US-Dollar aus.

Vor den Menschen soll ein Lander mit den notwendigen Utensilien auf den Mars gebracht werden. Ähnlich wie derzeit auf der Erde stellt man sich vor, dass die Energie von einem Atomkraftwerk auf dem Mars erzeugt wird. Bis zu 16 Monate sollen die ersten Astronauten sich auf dem Mars aufhalten und in einem Habitat leben, in dem sie auch Nahrungsmittel anbauen. Da eine weitere Versorgung schwierig ist, müssten die Austronauten während ihres Aufenthalts autonom oder selbstgenügsam sein. Schon im Raumschiff würde man Pflanzen wachsen lassen, die neben der Verpflegung auch zur "geistigen Gesundheit" beitragen. Luft und Wasser müssen recycelt werden. Der Mond soll zum Testen der notwendigen Systeme dienen, die für die Mars-Mission benötigt werden.

Quelle : www.heise.de
Titel: Big Brother für den Mars
Beitrag von: SiLæncer am 19 Februar, 2009, 14:12
Ab Ende März proben sechs Teilnehmer in einem Moskauer Forschungsinstitut für eine zukünftige Mars-Mission – möglicherweise ist auch der Deutsche Oliver Knickel mit dabei.

Mit der ersten Mission zum Roten Planeten ist zwar frühestens in dreißig Jahren zu rechnen. Doch trotz des weiten Zeithorizonts wollen die Wissenschaftler der ESA und des russischen Instituts für Biomedizinische Probleme (IBMP) jetzt schon herausfinden, wie gut Mars-Astronauten die Trennung von Familie, Freunden und Kollegen körperlich und psychisch vertragen und miteinander auskommen. Ähnlich wie bei dem TV-Format Big Brother soll sich daher Komponente Mensch 105 Tage in einer isolierten Raumstation in Moskau bewähren.

Knickel, gelernter Maschinenbau-Ingenieur und Fallschirmjäger, wurde dazu zusammen mit drei Franzosen aus 5680 Bewerbern ausgewählt. Doch nur zwei der vier europäischen Kandidaten werden mit vier russischen Besatzungsmitgliedern in die Station einziehen.

Allein zu sein macht Knickel nach eigenen Angaben nichts aus, sich eine Toilette mit fünf anderen zu teilen auch nicht. In der Station wird es allerdings auch keine Dusche geben. Der einzige Luxus besteht in einer kleinen Sauna. „Das ist wirklich wie in einem U-Boot“, berichtet der Hauptmann, der die Station bereits letztes Jahr besichtigt hat. Die Raumschiff-Attrappe besteht aus vier Metalltanks, die nur durch enge Röhren verbunden sind. Eines der vier Module beherbergt den Hauptkontrollraum und die sechs engen, nur drei Quadratmeter großen Einzelkajüten.

Ähnlich wie echte Astronauten sollen die Teilnehmer während der Reise auch Experimente durchführen. Bei diesen medizinischen Tests stehen neben der Psyche auch der Stoffwechsel und das Immunsystem der Teilnehmer im Blickpunkt. Dabei geht es nicht nur um Fragen, wie sich zum Beispiel die missionsbedingten Faktoren wie Eingeschlossensein und Stress auf die Schlafqualität auswirken. Die Isolation bietet auch ideale Bedingungen für allgemeine medizinische Fragen, die sonst schwer zu untersuchen sind. So bekommen die Versuchsteilnehmer definierte Salzmengen in ihrem Essen, um den Einfluss auf ihren Wasser- und Salzhaushalt sowie ihren Blutdruck untersuchen zu können.

Quelle : www.heise.de
Titel: Weltraumkamera: Detaillierte Bilder von der Mars-Oberfläche
Beitrag von: SiLæncer am 23 Februar, 2009, 13:20
Die von deutschen Forschern entwickelte Weltraumkamera an Bord der NASA-Sonde "Dawn" hat ihre Feuertaufe bestanden. Das Kamerasystem habe während des Vorbeifluges am Mars detaillierte Bilder von der Oberfläche des Planeten aufgenommen, teilte das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) im niedersächsischen Katlenburg-Lindau am Montag mit.

Eine zweite Raumsonde mit Kameras des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sollte in derselben Region ebenfalls Aufnahmen machen. Ob die europäische Sonde "Mars Express" Bilder lieferte, war am Montagmittag noch nicht bekannt.

Die Sonde "Dawn" ist seit September 2007 unterwegs zum sogenannten Asteroidengürtel. Im August 2011 soll sie zunächst den Asteroiden Vesta und 2015 dann den Asteroiden Ceres erreichen. Um Schwung zu holen, flog die Sonde am Mars vorbei. Seine Schwerkraft beschleunigte die Sonde, ohne sie direkt an sich zu ziehen. "Dawn" näherte sich der Oberfläche des Mars bis auf 565 Kilometer.

Schwierige Lichtverhältnisse

Als die Weltraumkamera über die Nordhalbkugel des roten Planeten flog, graute dort gerade der Morgen. "Das waren sehr schwierige Lichtverhältnisse", sagte der Leiter des MPS-Projektteams, Holger Sierks. Dennoch seien auf den Bildern deutliche Oberflächenstrukturen wie etwa Krater zu erkennen. "Unsere Kamera funktioniert tadellos."

Das Instrument war ausgerichtet auf einen mehrere hundert Kilometer breiten Streifen zwischen den Tharsis-Vulkanen und dem Olympus Mars, dem höchsten Vulkan auf dem Mars. An der Entwicklung der Kamera waren neben den MPS-Wissenschaftlern auch Experten des DLR-Institutes für Planetenforschung und des Institutes für Datentechnik und Kommunikationsnetze der Technischen Universität Braunschweig beteiligt.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Deutscher nimmt an Mars-Isolationsstudie teil
Beitrag von: SiLæncer am 27 Februar, 2009, 13:04
Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA hat die beiden europäischen Teilnehmer der ersten Isolationsstudie im Mars500-Projekt bekannt gegeben. Der Deutsche Oliver Knickel und der Franzose Cyrille Fournier wurden aus den vier letzten Kandidaten ausgewählt und nehmen zusammen mit vier russischen Crewmitgliedern an dem 105-tägigen Experiment teil, das am 31. März in Moskau startet. Die Studie ist ein gemeinsames Projekt der ESA und der russischen Weltraumbehörde Roscosmos.

Der 28-jährige Maschinenbau-Ingenieur und der 40-jährige Air-France-Pilot werden in einer speziellen Isolationsanlage im Institut für Biomedizinische Probleme (IBMP) eine Mars-Mission in einer – nicht in allen technischen Einzelheiten realistischen – Raumschiff-Umgebung simulieren. Der Test soll zeigen, wie gut Mars-Astronauten auf engstem Raum miteinander auskommen und die Trennung von Familie, Freunden und Kollegen körperlich und psychisch vertragen.

Wie bei einer echten Mission wird die Crew weitgehend auf sich allein gestellt sein. Sie kann nur über Funk mit der Kontrollstation kommunizieren und muss dabei wegen der Signalverzögerung bis zu 40 Minuten auf jede Antwort warten. Es gibt kein natürliches Licht, Platz und Gewichtskontingent sind begrenzt, der Zugang zu E-Mail rationiert. Ähnlich wie echte Astronauten soll die Crew während der Reise auch Experimente durchführen. Bei diesen medizinischen Tests stehen neben der Psyche auch der Stoffwechsel und das Immunsystem im Fokus.

Derzeit durchlaufen die Kandidaten eine letzten Trainingsphase in Moskau, in der sie sich mit der technischen Details der Isolationsstation vertraut machen und medizinischen Tests unterziehen, in denen Vergleichswerte für die Auswertung des Experiments ermittelt werden. Die zwei verbliebenen Kandidaten der Endrunde, Cedric Mabilotte und Arc’hanmael Gaillard aus Frankreich, fungieren als Ersatzmänner für Knickel und Fournier und werden bei der Kontrollstation auf dem Testgelände mitarbeiten. Das Experiment ist die Vorstufe zu einem 520-tägigen Test, der dem Zeitraum einer echten Marsmission entspricht und in der zweiten Jahreshälfte mit neuen Teilnehmern in Moskau starten soll.

Quelle : www.heise.de
Titel: Zimmer frei in der Mars-WG
Beitrag von: SiLæncer am 14 März, 2009, 19:36
Eng, stressig, einsam und weit, weit weg von zu Hause: Der erste bemannte Mars-Flug startet wohl erst in Jahrzehnten - trotzdem simuliert die Raumfahrtbehörde Esa schon heute den Ernstfall an Bord einer Langstrecken-Raumkapsel. Auch der Deutsche Oliver Knickel ist mit dabei.

Ist der Mars ein Ort, an dem man gewesen sein muss? Der eine Reise von mindestens 100.000.000 Kilometern lohnt? Für Oliver Knickel, Hauptmann der Bundeswehr, kann es da keinen Zweifel geben. Doch auch wenn er jetzt mit 28 Jahren in der Blüte seines Lebens steht, ist er für eine Marsreise schon zu alt: Mit der ersten Mission zum Roten Planeten ist frühestens in dreißig Jahren zu rechnen.

Immerhin hat er beschlossen, bei den Vorbereitungen zu helfen. Denn trotz des weiten Zeithorizonts wollen Wissenschaftler der Europäischen Weltraumbehörde Esa gemeinsam mit Kollegen vom russischen Institut für Biomedizinische Probleme (IBMP) jetzt schon herausfinden, wie gut Mars-Astronauten die Trennung von Familie, Freunden und Kollegen körperlich und psychisch vertragen und miteinander auf engstem Raum auskommen würden. Auf einer solchen eineinhalbjährigen Mission wird es eng werden, und trotz der Kollegen und vielfältigen Aufgaben ist es an Bord möglicherweise auch ziemlich einsam. Deshalb soll sich, ebenso wie es bei technischen Geräten selbstverständlich ist, auch die Komponente Mensch einem Härtetest unterziehen, um einem möglichen Versagen vorzubeugen.

Moskau, in einer Lagerhalle auf dem Gelände des IBMP: Nein, die Einstiegsluke mit der holzvertäfelten Einrichtung dahinter ist nicht der Eingang zu einer Saunalandschaft. Wenn sich am 31. März dieser rustikale Deckel mit Schraubverschluss hinter sechs handverlesenen Kandidaten schließt, wird es nicht um Entspannung gehen: Stattdessen sollen sie in die Welt einer Mars-Mission abtauchen - wenn auch vorerst "nur" für 105 Tage und in einer nicht in allen technischen Einzelheiten realistischen Umgebung eines Raumschiffs. Bei dem gemeinsamen Experiment der europäischen und der russischen Weltraumbehörde, Esa und Roskosmos, soll sich zeigen, aus welchem Holz Langstrecken-Raumfahrer geschnitzt sein müssen, die eines Tages tatsächlich die Reise zum Roten Planeten antreten.

Anders als die Langzeit-Effekte der Schwerelosigkeit und der Weltraumstrahlung lassen sich die Auswirkungen von Isolation auf eine Mannschaft nicht auf der Internationalen Raumstation ISS prüfen: Dort herrscht dafür schlicht zu viel Trubel. Eine Reise zum Mars bedeutet dagegen eine feste Besatzung ohne Austausch und Versorgungsflüge, die alle paar Monate Nachschub an Nahrungsmitteln, Ersatzteilen oder - ganz wichtig - Briefen und Fotos von zu Hause liefern.

Die Crew wäre weitgehend auf sich allein gestellt, bei jeder Anfrage an die Kontrollstation auf der Erde müsste sie wegen der Signalverzögerung bis zu 40 Minuten auf eine Antwort warten. Es gibt kein natürliches Licht, Platz- und Gewichtskontingent sind begrenzt. Weil das alles auf die Nerven und an die Nieren gehen könnte, hat das IBMP ein Mars-500-Projekt als Trockenübung entworfen - ein 520 Tage dauernder Test im geschlossenen System. Die Esa liefert medizinische Testinstrumente für die Station und stellt zwei der sechs Versuchsteilnehmer.

Simulation der Simulation

Wäre es nach Roskosmos gegangen, berichtet Esa-Manager Martin Zell, wären die Kandidaten direkt zur Echtzeit-Mission gestartet. Die Esa bestand aber darauf, dass die 105-Tage-Stufe davorgeschaltet wird. Bleibt es bei dem aktuellen Zeitplan, startet die 520-Tage-Studie Ende dieses Jahres - allerdings mit neuen Teilnehmern. Es gehört schon Idealismus dazu, sich freiwillig mehr als drei Monate einsperren zu lassen. Oliver Knickel nennt es "ein kleines Rädchen in einem großen Uhrwerk sein", damit Menschen eines Tages tatsächlich den Roten Planeten betreten können. Der gelernte Maschinenbau-Ingenieur und Fallschirmjäger hat es zusammen mit drei Franzosen von 5.680 Bewerbern unter die letzten vier europäischen Kandidaten geschafft. Zwei von ihnen wurden ausgewählt, mit vier bereits ausgewählten russischen Besatzungsmitgliedern in die Station einziehen. Und Knickel hatte Glück, er ist Ende März mit dabei.

Der sportliche Endzwanziger sieht dem Experiment "mit freudiger Erwartung" entgegen. Dabei ist er gar kein Science-Fiction-Fan. "Überhaupt nicht. Null. Das Einzige, was ich geguckt habe, waren die ersten drei 'Star Wars'-Filme." Der Himmel dagegen hat es ihm schon angetan. "Ich habe ein kleines Teleskop und gucke hin und wieder nach den üblichen Verdächtigen hier in der Nähe, also nach dem Mond oder auch dem Mars." Angst vor der psychischen Belastung kommt bei Knickel nicht auf. Er hat bereits einen ganz anderen Extremeinsatz hinter sich: 2002 kehrte er unbeschadet von einem viermonatigen Afghanistan-Einsatz mit der Isaf-Schutztruppe zurück. Alle zwei, drei Tage war er in Kabul auf Patrouille.

Als Knickel die Ausschreibung im Sommer 2007 entdeckt, scheint sie wie maßgeschneidert für ihn. Bewerber sollen nicht nur körperliche Fitness mitbringen, sondern auch einen Universitätsabschluss als Ingenieur, in einer Naturwissenschaft oder Medizin, Englisch- sowie Russischkenntnisse und ein "niedriges Aggressionslevel" - alles Kriterien, an die der Soldat einen Haken machen kann. Sogar ein wenig Russisch kann er: "Es ist nicht auf einem fließenden Niveau. Ich spreche auch mit Akzent, aber ich kann mich gut verständigen."

Von oben bis unten durchgecheckt

Knickel kommt Auswahlrunde für Auswahlrunde weiter: Nach dem Einschicken von medizinischen Unterlagen wie dem fliegerärztlichen Tauglichkeitszeugnis folgen telefonische Interviews und Sprachtests und schließlich psychologische Tests am European Astronaut Centre in Köln. "Dort habe ich am Empfang erst mal gefragt, ob Thomas Reiter da wäre und ich kurz bei ihm für ein Autogramm vorbeikommen könnte." Leider ist der deutsche Astronaut an dem Tag nicht da. Die letzten acht Kandidaten werden schließlich im Oktober 2008 in Moskau buchstäblich auf Herz und Nieren geprüft: Belastungs-EKG und Hirnstromkurve, Lungenfunktionstest und Ultraschallaufnahmen vom Bauchraum, Wirbelsäulenbild und Bluttests, sogar je eine Magen- und Darmspiegelung.

Dann fällt die Entscheidung: Neben Oliver Knickel reisen Ende Januar Air-France-Pilot Cyrille Fournier (40), Elektronik-Ingenieur Arc'hanmael Gaillard (32) und Raumfahrt-Ingenieur Cedric Mabilotte (34) zum vorbereitenden Training nach Moskau. Der deutsche Hauptmann, der in der Donnerberg-Kaserne in Eschweiler militärische Logistik, Mathematik, Elektrotechnik und technische Mechanik unterrichtet, bekommt für den ungewöhnlichen Einsatz problemlos frei. Am Ende werden er und der Franzose Fournier ausgewählt.

Allein zu sein macht Knickel nichts aus, sich zwei Toiletten mit fünf anderen zu teilen auch nicht. Nach neun Jahren Kasernenleben ist er daran gewöhnt, keine eigene Toilette und Dusche zu haben. In der Station wird es allerdings keine Dusche geben. Der einzige Luxus besteht in einer kleinen Sauna. "Das ist wirklich wie in einem U-Boot", erzählt Knickel, der die Station letztes Jahr besichtigt hat.

Die Raumschiff-Attrappe besteht aus vier Metalltanks, die durch enge Röhren verbunden sind, damit man sie bei einem Brand schnell abschotten kann. Eines der vier Module beherbergt den Hauptkontrollraum und die sechs engen, nur drei Quadratmeter großen Einzelkajüten, in denen bereits nach einem Schritt Kopfeinziehen angesagt ist. Das Bett ist 1,85 Meter lang und nur schulterbreit. Auch in den Fluren schrammen die Schultern die Wände entlang. Viel wird Knickel nicht mitnehmen können, und so will er - wenn er ausgewählt wird - seinen Laptop mit Familienfotos und digitalem Lesestoff füllen. Für das Empfangen von E-Mails wird es nur ein begrenztes Kontingent geben.

Vorbestimmte Salzmengen

Die Küche im Nachbarmodul misst sechs Quadratmeter, der Aufenthaltsraum etwa 15 Quadratmeter. Die zwei übrigen Module beherbergen die Arbeitsplätze für die medizinischen Experimente, einen Fitnessraum, ein Lager und ein Gewächshaus. Mit einer ebenfalls angegliederten Landekapsel sollen zwei Crewmitglieder auch eine Landung durchspielen. Alles in allem leben die Mars-Menschen auf etwa 200 Quadratmetern, von denen ein großer Teil mit Geräten zugestellt sein wird.

Denn ähnlich wie echte Astronauten soll das Team während der Reise auch Experimente durchführen. Bei diesen medizinischen Tests stehen neben der Psyche auch der Stoffwechsel und das Immunsystem im Blickpunkt. Es geht nicht nur um Fragen, wie sich etwa die missionsbedingten Faktoren wie Eingeschlossensein und Stress auf die Schlafqualität auswirken. Die Isolation bietet auch ideale Bedingungen für allgemeine medizinische Fragen, die sonst schwer zu klären sind.

So bekommen die Teilnehmer definierte Salzmengen in ihrem Essen, um den Einfluss auf ihren Wasser- und Salzhaushalt sowie ihren Blutdruck prüfen zu können. Was aber passiert, wenn es durch Haftkoller und Stress doch zu unüberbrückbaren Differenzen im Team kommt und ein Mitglied die Station verlassen will? Im Extremfall sollen zunächst Experten im Kontrollzentrum vermitteln. Wenn das nicht hilft, steht es allen Teilnehmern frei, das Experiment abzubrechen. Dann erhalten sie allerdings keinerlei finanzielle Vergütung, die sich inklusive Vorbereitungszeit und Auswertung auf insgesamt 14.500 Euro beläuft.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: US-Forscher: Raumsonde fotografiert flüssiges Salzwasser auf dem Mars
Beitrag von: SiLæncer am 22 März, 2009, 21:18
Washington - Die Mars-Sonde "Phoenix" hat nach Meinung eines US-Professors erstmals flüssiges Wasser außerhalb der Erde fotografiert.

Die Aufnahmen zeigten Salzwassertröpfchen auf einem Bein des Mars-Landers, erläuterte Prof. Nilton Renno in einer Mitteilung der Universität von Michigan in Ann Arbor. Die Wissenschaftler nehmen an, dass es sich dabei um Wasser und Schmutz handeln könnte, die bei der Landung des Raumschiffs hochgespritzt sind. Renno will seine Erkenntnisse an diesem Montag auf einer Tagung für Mond- und Planetenforschung im texanischen Houston vorstellen.

Die Entdeckung habe große Bedeutung, weil damit die Wahrscheinlichkeit wachse, auf dem Mars auch an anderen Stellen flüssiges Wasser zu finden, meint der Leiter einer "Phoenix"- Forschergruppe. Dies legten die inzwischen ausgewerteten Daten und Bilder von "Phoenix" nahe. Bislang sind auf dem Roten Planeten nur gefrorenes Wasser im Boden sowie Wasserdampf in der Atmosphäre nachgewiesen worden.

"Eine große Zahl von physikalischen und thermodynamischen Beweisen belegt, dass Salzwasser derzeit auf dem Mars alltäglich sein könnte", sagte Renno. So gelte die Annahme, Wasser würde auf dem Mars entweder verdunsten oder gefrieren, möglicherweise nicht für alle Regionen des Roten Planeten.

Salze aus dem Boden könnten zu Salzwassertaschen führen, die unter den beobachteten Temperaturschwankungen in den arktischen Marsgebieten nicht gefrieren würden, glaubt Renno. In der Fachwelt gibt es allerdings erhebliche Zweifel an der - verschiedentlich schon behaupteten - Existenz von flüssigem Wasser auf dem Mars.

Die Analyse habe große Bedeutung für viele Aspekte der Planetenerkundung einschließlich der Frage nach der Bewohnbarkeit des Roten Planeten, meint Renno: "Flüssiges Wasser ist eine unverzichtbare Zutat für Leben."

Zwar hatte die US-Raumsonde "Phoenix" im vergangenen August nach Angaben der NASA endgültige Beweise für das Vorhandensein von Wasser auf dem Mars erbracht. Sie hatte es allerdings nur in gefrorener Form gefunden. Dennoch gilt dies als Meilenstein in der Marsforschung. "Phoenix" war am 26. Mai 2008 nach einer 680 Millionen Kilometer langen Reise auf dem Mars gelandet. Hauptaufgabe der Sonde war es von Anfang an, nach Spuren von Wasser zu suchen. Inzwischen ist die Raumsonde nicht mehr betriebsfähig.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Mars-Reise im Simulator
Beitrag von: spoke1 am 31 März, 2009, 13:22
In Moskau hat am Dienstag eine simulierte Mars-Mission unter Beteiligung des Bundeswehr-Hauptmanns Oliver Knickel begonnen. Der 28-jährige Deutsche sowie vier Russen und ein Franzose stiegen um 11.45 Uhr MESZ, und damit rund 15 Minuten früher als geplant, in ein nachgebautes Raumschiff im Institut für biomedizinische Probleme (IBMP).

Dort werden die sechs Männer in den kommenden 105 Tagen einen mehr als 50 Millionen Kilometer langen Flug zum Mars simulieren. "Wir sind froh, dass es nach den wochenlangen Vorbereitungen endlich losgeht", sagte Knickel der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der sonst in Eschweiler bei Aachen stationierte Soldat hatte sich für das Experiment gegen 5.600 Bewerber durchgesetzt.

Der nahezu isolierte Aufenthalt in dem 180 Quadratmeter großen Modell soll neue Erkenntnisse für eine vielleicht in ferner Zukunft mögliche Mission zum Roten Planeten bringen. Bis Mitte Juli wird der Alltag in dem röhrenförmigen Nachbau unter anderem von Wissenschaftlern der Universität Erlangen überwacht. An dem Experiment sind auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die Europäische Weltraumbehörde ESA beteiligt.


Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: Mars-Roboter in Nöten: "Spirit" hat sich festgefahren
Beitrag von: SiLæncer am 13 Mai, 2009, 06:13
Eine Legende wird alt. Der Mars-Roboter "Spirit" droht im Sand des Roten Planeten zu versinken. Die Nasa ist alarmiert und testet fieberhaft mit Hilfe eines Modells auf der Erde, welche Optionen ihr zur Rettung bleiben.

Pasadena - Die Probleme häufen sich. Zuletzt machten Computerpannen beim Mars-Roboter "Spirit" den Nasa-Technikern Sorgen, nun hat sich das unbemannte Raumfahrzeug bei einem Fahrmanöver festgefahren. "'Spirit' ist in einer sehr schwierigen Lage", erklärte John Callas, Projektleiter am Jet Propulsion Laboratory (JPL).

(http://www.spiegel.de/img/0,1020,1519863,00.jpg)

Das Malheur hatte sich offenbar bei der Fahrt über eine tiefliegende Ebene zugetragen. Von den sechs Rädern des Mars-Fahrzeugs funktioniert eines, rechts vorn, schon seit längerer Zeit nicht mehr. Bisher war die dadurch eingeschränkte Manövrierfähigkeit nur selten ein Problem. Doch nun ist "Spirit" beim Rückwärtsfahren im Marsboden eingesunken. Und alle Manöver, das kleine Maschinchen wieder freizubekommen, haben das Problem offenbar weiter verschärft.

Mittlerweile sind die Räder offenbar halb versunken. Ein Expertenteam untersuche das Problem derzeit, sagte Callas. Dabei komme auch ein baugleiches Testfahrzeug auf der Erde zum Einsatz. Es könne mehrere Wochen dauern, ehe "Spirit" wieder manövrierfähig sei, hieß es. Besonders problematisch ist nach Angaben der JPL-Verantwortlichen, dass das Chassis des Roboters schon bald Steine auf dem Boden berühren könnte. Das würde die Bemühungen noch weiter komplizieren, das Fahrzeug wieder freizubekommen.

Deswegen senden die Techniker vorerst keine Steuerkommandos an "Spirit", um die Situation nicht noch weiter zu verschlimmern. Immerhin: Eine Sorge weniger gibt es im Kontrollzentrum derzeit: in den vergangenen Monaten habe Wind einen Teil der Solarzellen auf der Oberseite des Roboters von Staub befreit. Dadurch habe sich die Energieversorgung verbessert.

"Spirit" und sein Schwesterfahrzeug "Opportunity" landeten 2004 an entgegengesetzten Orten auf dem Mars. Sie sind seitdem schon weit länger im Einsatz als ursprünglich geplant. Einen zwischenzeitlichen Beschluss zur Stilllegung hatte die Nasa nach Protesten der Forscher zurückgezogen.

Gut 21 Kilometer haben die beiden Roboter inzwischen zurückgelegt, Krater erforscht, eine Viertelmillion Bilder zur Erde gesandt und unter anderem Beweise gefunden, dass es auf dem Mars einst wesentlich mehr Wasser gab als bis dahin angenommen.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Planetenforschung: Auf dem Mars floss einst Salzwasser
Beitrag von: SiLæncer am 21 Mai, 2009, 08:30
Gewaltige Canyons und ausgetrocknete Flussbetten: Auf dem Mars muss früher Wasser geflossen sein. Aber wie? Auf dem Planeten herrschten auch damals schon Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Nun fanden Forscher heraus, dass ein hoher Salzgehalt das Wasser flüssig hielt.

Kalt war's damals auf dem Mars auch schon, vor 3,8 Milliarden Jahren. Die Durchschnittstemperaturen lagen unter dem Gefrierpunkt. Und doch muss auf dem Planeten flüssiges Wasser geflossen sein. Wissenschaftler auf der ganzen Welt waren sich darüber einig, dass die geologischen Formationen auf dem Roten Planeten durch Wassermassen geschaffen wurden. Doch ebenso gebe es Beweise für ein sehr kaltes Klima - zu kalt für flüssiges Wasser.

(http://www.spiegel.de/img/0,1020,1223726,00.jpg)
Planet Mars: Mineralien drückten Schmelztemperatur

Alberto Fairén von dem Nasa Ames Research Center in Moffett Field und seine Kollegen haben nun gezeigt, wie die zunächst gegensätzlichen Beobachtungen zusammenpassen: Ein hoher Salzgehalt hat das Mars-Wasser in der Kälte flüssig gehalten, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature".

Fairén und seine Kollegen untersuchten verschiedene Mineralien und Salze, die bei der Verwitterung von Basaltgestein entstehen und bei mehreren Marsexpeditionen gefunden worden waren. Sie berechneten, wie weit diese Salzmischungen die Schmelztemperatur des Wassers nach unten drücken konnten. Dabei stellten sie fest, dass sogar bei Temperaturen von minus 50 Grad Celsius das Mars-Wasser noch teilweise flüssig gewesen sein könnte - bedeckt mit großen Eismassen.

In der sogenannten Noachischen Periode - vor etwa 3,8 Milliarden Jahren - besaß der Mars noch eine dichte Atmosphäre: Aktive Vulkane setzten Treibhausgase wie Methan und Kohlenstoffdioxid frei. Die Wissenschaftler berechneten mit verschiedenen Klimamodellen den Einfluss der Treibhausgase. Sie vermuten, dass die Oberflächentemperatur des Roten Planeten bei etwa minus 28 Grad Celsius lag. Durch die gelösten Salze war ein Großteil des Marswassers bei diesen Temperaturen flüssig und konnte somit die Täler und Ozeane formen, vermuten die Forscher.

Bei der Gretchenfrage - gab es auf dem Mars Leben? - sind die Wissenschaftler allerdings pessimistisch: Durch den hohen Salzgehalt und vor allem aufgrund der niedrigen Temperatur sei die Entstehung von Leben auf den Mars eher unwahrscheinlich gewesen. Anders wäre es wohl bei Wassertemperaturen über Null Grad Celsius gewesen, vermuten die Forscher.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Chinesisch-russische Mars-Mission soll im zweiten Halbjahr starten
Beitrag von: SiLæncer am 30 Mai, 2009, 07:33
Auf der Luft- und Raumfahrtausstellung in Shanghai ist derzeit ein Modell der Marssonde "Yinghuo-1" (Glühwürmchen-Licht) zu sehen, die China noch in diesem Jahr zum Roten Planeten schicken will. Die Sonde hat ein Gewicht von 115 Kilogramm und soll den Angaben zufolge Erkenntnisse liefern, warum sich das Klima auf dem Mars so grundlegend geändert hat. Ins All wird die Sonde gemeinsam mit einem russischen Forschungsprojekt transportiert. Der Start sei für die zweite Hälfte des Jahres vorgesehen, erklärte ein chinesischer Raumfahrtfunktionär auf der Shanghai International Aerospace Technology and Equipment Exhibition.

Während "Yinghuo-1" zwei Jahre den Mars umkreisen soll, will Russland ein Explorations-Modul auf dem Mars-Mond Phobos absetzen, das dort Bodenproben entnehmen und später wieder zur Erde zurückkehren soll. Die Zusammenarbeit von China und Russland bei dieser Mars-Mission war vor gut zwei Jahren auf höchster politischer Ebene vereinbart worden. Der 1877 von dem Astronomen Asaph Hall entdeckte Mars-Mond Phobos stand bereits zu UdSSR-Zeiten im Mittelpunkt des Interesses. Zu den 1988 gestarteten Raumsonden "Fobos 1" und "Fobos 2" verlor die Bodenkontrolle später jedoch den Kontakt.

Quelle : www.heise.de
Titel: Mars-Krater verraten begrabenes Eis
Beitrag von: SiLæncer am 06 Juni, 2009, 19:52
Der europäische Satellit "Mars Express" hat erneut beeindruckende Fotos vom Roten Planeten zur Erde geschickt. Die 3D-Bilder zeigen gewaltige Einschlagskrater - und verraten auch Eisvorkommen unter der Oberfläche.

Es muss ein infernalischer Anblick gewesen sein: Vor vielen Jahrtausenden krachte ein Meteorit auf den Mars und riss ein Loch von 20 Kilometern Durchmesser in die Oberfläche des Planeten. Gewaltige Gesteinsbrocken wurden weggesprengt, stürzten wieder herunter und schlugen ihrerseits kleinere Sekundärkrater.

(http://www.spiegel.de/img/0,1020,1544043,00.jpg)
Nahaufnahme: Da die HRSC-Kamera von "Mars Express" Stereo-Aufnahmen liefert, sind Ansichten aus verschiedenen Perspektiven möglich. Hier ist deutlich erkennbar, dass bei dem Einschlag weiches, fließendes Material ausgeworfen wurde.

Jetzt hat die europäische Raumsonde "Mars Express" mit ihrer an der Freien Universität Berlin entwickelten HRSC-Kamera das Gebiet ins Visier genommen. Dabei stellte sich heraus, dass bei dem Einschlag in ferner Vergangenheit offenbar nicht nur Gestein aufgewirbelt wurde, sondern auch Wasser.

(http://www.spiegel.de/img/0,1020,1544055,00.jpg)
Krater auf dem Mars: Das Loch in der Oberfläche des Roten Planeten hat einen Durchmesser von rund 20 Kilometern. Eine mittelgroße Stadt hätte darin bequem Platz.

Die Region Hephaestus Fossae, benannt nach dem griechischen Feuergott Hephaistos, ist von längst ausgetrockneten Kanälen durchzogen. Wie sie entstanden sind, ist nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) noch nicht endgültig geklärt. Vieles spricht jedoch dafür, dass Eis in Hohlräumen unter der Oberfläche eine Rolle gespielt hat.

(http://www.spiegel.de/img/0,1020,1544066,00.jpg)
Bild von oben: Das "Mars Express"-Foto deckt ein Gebiet von etwa 170 mal 80 Kilometern ab.

Der 20-Kilometer-Krater auf dem jüngsten "Mars Express"-Foto liegt genau in einem solchen Kanal - und seine Umgebung ist verräterisch. Bei gewöhnlichen Meteoriteneinschlägen wird Gesteinsmaterial weggesprengt und geht strahlenförmig in der Umgebung nieder. In diesem Fall aber ist der Krater von einem Ring aus offenbar weicherem Material umgeben. Er sieht aus, als hätte jemand einen gewaltigen Stein in matschigen Boden geworfen.

Experten gehen davon aus, dass sich der größte Teil des auf dem Mars gefrorenen Wassers in Hohlräumen unter der Oberfläche befindet. Und möglicherweise wurde bei dem nun fotografierten Krater ein solches Reservoir getroffen. Die Kanäle in der Umgebung lassen das vermuten, so das DLR. In diesem Fall wären nicht nur dicke Gesteinsbrocken weggeflogen, sondern es hätten sich - bedingt durch die Hitze, die bei einem solchen Einschlag entsteht - auch große Eismengen verflüssigt und sich mit dem Erdreich zu einer matschigen Melange verbunden.

Die kleinen Krater zeigen hingegen keine Auswurfdecken mit Fließformen. Das lege den Verdacht nahe, dass sie nicht tief genug reichten, um ebenfalls auf Eis zu treffen. Deshalb ist es nach Meinung der beteiligten Forscher möglich, anhand der unterschiedlichen Einschlagskrater abzuschätzen, in welcher Tiefe sich ein Eisreservoir befindet.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Simulierter Mars-Flug beendet - Deutscher Astronaut geht in Moskau von Bord
Beitrag von: SiLæncer am 13 Juli, 2009, 20:12
Auf einem Forschungsgelände in Moskau endet an diesem Dienstag nach mehr als drei Monaten ein einzigartiges Langzeit-Raumfahrt-Experiment, an dem auch ein Deutscher teilgenommen hat.

Der 29-jährige Bundeswehr-Hauptmann Oliver Knickel hatte seit Ende März mit vier Russen und einem Franzosen in einem nachgebauten Raumschiff einen mehr als 50 Millionen Kilometer weiten Flug zum Mars simuliert. Der 105 Tage lange Test im Moskauer Institut für biomedizinische Probleme (IBMP) soll Wissen für eine echte Mission zum Roten Planeten in einigen Jahrzehnten bringen. Alle Teilnehmer durften das Experiment jederzeit ohne Angabe von Gründen abbrechen, jedoch hielten alle durch.

Der nahezu isolierte Alltag in dem röhrenförmigen Modell wurde unter anderem von Forschern der Universität Erlangen überwacht. Dabei hatte die Besatzung wissenschaftliche Experimente wie den Einfluss von blauem Licht auf menschliche Ruhephasen sowie simulierte Notfälle zu absolvieren. In ihrer Freizeit spielte die Crew zum Beispiel Poker oder züchtete mit Kunstlicht Erdbeeren. In der Realität würde eine Mars-Reise wahrscheinlich fast zwei Jahre dauern.

An dem rund 15 Millionen Euro teuren Experiment waren auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die Europäische Weltraumbehörde ESA beteiligt. Der sonst in Eschweiler bei Aachen stationierte Knickel hatte sich gegen 5.600 Bewerber durchgesetzt.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de (http://satundkabel.magnus.de)
Titel: Nach simuliertem Mars-Flug: Soldat Knickel ist vom Raumfahrt-Virus infiziert
Beitrag von: SiLæncer am 03 August, 2009, 09:51
Als Quereinsteiger in die Galaxis? Mehr als drei Monate simulierte der Bundeswehr-Hauptmann Oliver Knickel in einem engen Container in Moskau einen Flug zum Mars. Das einzigartige Experiment erregte nicht nur in Deutschland großes Aufsehen.

Doch zur eigenen Überraschung machte dem Soldaten die Zeit ohne Frischluft und Sonnenlicht Lust auf einen möglichen Berufswechsel hin zur Weltraumforschung. "Ich würde da sofort mit Herzblut einsteigen", schwärmt der 29-Jährige wenige Tage nach dem Test in der russischen Hauptstadt. Mitarbeiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR sehen ihn sogar bereits als Kandidaten für einen Flug ins All. Schon im September macht Knickel den nächsten Schritt: Dann beteiligt er sich in Deutschland an einem Schwerelosigkeitstest.

Entspannt sitzt Knickel in der Lobby eines Moskauer Hotels, am linken Oberarm trägt er eine blaue Kompresse. Mit Hilfe des 24-Stunden-Blutdruckmessgeräts sowie anhand von Blut- und Urinproben untersuchen Ärzte die Wirkung des Experiments auf den Organismus. Mitte Juli hatten Knickel sowie ein Franzose und vier Russen nach 105 Tagen das nachgebaute Raumschiff auf einem Moskauer Forschungsgelände verlassen. "Ich bin absolut begeistert von der Weltraumforschung, das hätte ich mir noch vor einem halben Jahr nicht träumen lassen", erzählt der sonst in Eschweiler bei Aachen stationierte Soldat.

In Gesprächen mit der DLR und der Europäischen Weltraumbehörde ESA wolle er nun realistisch abschätzen, was möglich sei, sagt Knickel. Also von Moskau zur Milchstraße? Der gebürtige Düsseldorfer lacht. Von seiner Seite aus könne eine Zusammenarbeit "sehr tief und sehr weit gehen". Derzeit gilt der 33-jährige Alexander Gerst als deutscher Kandidat für einen Raumflug. Der Geophysiker aus Baden-Württemberg trainiert ab September im ESA-Astronautenzentrum in Köln.

Rolle Europas wird immer wichtiger

"Russland und Amerika liegen in der bemannten Raumfahrt zwar vorn, aber die Rolle Europas wächst ständig und ist sogar in vielen Feldern schon führend", betont Knickel. So kämen wichtige Teile der Internationalen Raumstation ISS aus Deutschland. "Auch bei unbemannten Raumflügen hat Europa zum Beispiel mit der Mission 'Mars Express' sowie (den Teleskopen) Herschel und Planck unterstrichen, dass es in wichtigen Bereichen eine Führungsrolle übernehmen kann."

Große Projekte wie eine mögliche Mars-Mission in vielleicht 30 Jahren seien so teuer, dass kein einzelnes Land die Kosten stemmen könne, meint der Soldat mit russischstämmiger Lebensgefährtin in Hamburg. "Aber Deutschland könnte bei politischem Willen sein Engagement ausbauen." Er selbst wolle zunächst ein für März 2010 in Moskau geplantes 520-Tage-Experiment mitbetreuen. Dann soll erneut eine von der Außenwelt fast völlig isolierte Crew eine Mars-Mission simulieren. "Ich möchte den Kandidaten vieles von der Blauäugigkeit nehmen, mit der wir unser anstrengendes Experiment begonnen haben."

SMS vom Verteidigungsminister

Noch in diesem Monat wird Knickel, der für die Tests in Moskau beurlaubt worden war, zur Bundeswehr zurückkehren. Dass Verteidigungsminister Franz Josef Jung großes Interesse am Verbleib des gelernten Maschinenbauingenieurs bei der Truppe hat, zeigt eine SMS des CDU-Politikers. Nur 30 Minuten nach dem Ende des 105-Tage- Experiments schickte Jung eine persönliche Gratulationsbotschaft an das Mobiltelefon von Knickel. "Das hat mich gefreut", gesteht der Soldat. "Immerhin ist es nicht alltäglich, dass ich als einfacher "Wald-und-Wiesen-Hauptmann" eine SMS vom obersten Dienstherrn bekomme."

Quelle: http://satundkabel.magnus.de (http://satundkabel.magnus.de)
Titel: Simulierte Mars-Mission: Monotonie war eines der Hauptprobleme an Bord
Beitrag von: SiLæncer am 05 August, 2009, 12:34
Bundeswehr-Hauptmann Oliver Knickel (29) hat bei seiner 105-tägigen simulierten Mars-Mission vor allem die Sonne und die Natur vermisst. "Ich weiß seitdem gewisse Kleinigkeiten besser zu schätzen - den blauen Himmel zu sehen oder die Vögel zwitschern zu hören", sagte Knickel nach seiner Moskau-Rückkehr am Mittwoch in Köln.

In der russischen Hauptstadt hatte er bis Mitte Juli an dem aufsehenerregenden Experiment "Mars500" teilgenommen, bei der vor allem die körperlichen und psychologischen Effekte einer langen Isolation erforscht wurden. Er habe die Tests "heil und unbeschadet überstanden".

"Eine der Hauptschwierigkeiten war die Monotonie", erzählte der Fallschirmjäger-Offizier. Trotz einer täglichen Stunde Sport auf Laufband und speziellem Fahrrad, Experimenten und Abenden mit Schach und Kartenspiel mit dem französischen und den vier russischen Kollegen sei "ein Tag wie der andere" gewesen. "Die Zeit wird einem lang." Vermisst habe er Familie und Lebensgefährtin. Ernsthaften Streit oder Handgreiflichkeiten habe es in der Simulationscrew nicht gegeben. Ein Highlight sei gelegentlich "frisches Essen von der Erde" gewesen, nämlich Radieschen und Tomaten aus einem Bord-Gewächshaus. Sonst kam das Essen aus dem Beutel - nach "strengem Ernährungsplan".

"Unglaubliche Möglichkeiten für die Menschheit"

Knickel, der in Eschweiler bei Aachen stationiert ist, sieht mit Blick auf eine Mars-Erkundung "unglaubliche Möglichkeiten für die Menschheit". Eine Besiedlung von Mars oder anderen Planeten könne eine sehr langfristige Perspektive sein. Eine echte Mission zum Roten Planeten wird von der internationalen Raumfahrt in 30 bis 40 Jahren angestrebt und würde wohl zwei Jahre dauern. Knickel schließt nicht aus, sich auch für eine vergleichbare 520-tägige Simulation ab Frühjahr 2010 zu bewerben. Im jedem Fall werde er der Nachfolger-Crew beratend zur Verfügung stehen.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de (http://satundkabel.magnus.de)
Titel: Künstliche Intelligenz für die Suche nach außerirdischem Leben
Beitrag von: SiLæncer am 05 November, 2009, 15:52
US-Wissenschaftler wollen die Raumanzüge für bemannte Mars-Missionen mit einer Art Expertensystem ausstatten, das den Astronauten helfen soll, Spuren von außerirdischem Leben zu entdecken. Laut einem Bericht des Online-Dienstes Physorg.com haben der Geologe Patrick McGuire von der University of Chicago  und Kollegen erste Tests mit dem System erfolgreich absolviert.

Der "Cyborg-Astrobiologe", an dem McGuire bereits seit mehreren Jahren arbeitet, besteht mittlerweile aus einer Handy-Kamera, einem handelsüblichen digitalen Mikroskop und einem Asus-EEEPc. Die Bilder werden per Bluetooth auf den Rechner übertragen und dort von einer Software ausgewertet, die den Wissenschaftler vor Ort in Echtzeit auf potenziell interessante Bereiche aufmerksam machen soll. Dazu haben McGuire und Kollegen unter anderem mit Hilfe der an der Arbeitsgruppe Neuroinformatik der Universität Bielefeld entwickelten Programmierumgebung NEO/NST ein so genanntes Hopfield-Netz programmiert.

In verschiedenen Feldtests konnte das System robust Flechten von unbewachsenen Felsen unterscheiden, schreibt McGuire in einem Arbeitsbericht. Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler dem System beibringen, auf unterschiedliche Texturen von Gestein zu reagieren. Im Endausbau soll die Software Bilder auf verschiedenen Skalen untersuchen und sich selbstständig vom Panoramabild bis hinunter zu Mikroskop-Aufnahmen durchhangeln.

Quelle : www.heise.de
Titel: Letzte Chance für steckengebliebenen NASA-Marsrover "Spirit"
Beitrag von: SiLæncer am 14 November, 2009, 14:22
Daumendrücken bei der NASA: Am Montag wollen Experten der US-Raumfahrtbehörde mit einem letzten Versuch beginnen, ihren seit April auf dem Marsboden steckengebliebenen Rover "Spirit" zu befreien. Klappt das nicht, könnte die "Sandfalle" auf dem Roten Planeten zum Grab des golfcartgroßen Roboters werden, der mit einer nunmehr fast sechsjährigen Lebensdauer aber ohnehin schon die kühnsten Erwartungen der NASA übertroffen hat.

"Spirit" sitzt an einem Mars-Ort fest, den die Wissenschaftler Troy getauft haben. Hier waren seine Räder auf einer Erkundungsreise über einen krustigen Boden eingebrochen und dann in einer darunter liegenden Sandschicht steckengeblieben. Erste Befreiungsversuche scheiterten, dann legte die NASA erst einmal eine Pause ein, um ihre weitere Strategie an einem Rover-Duplikat zu erproben - in einem Sandkasten im Jet Propulsion Laboratory in Kalifornien.

Motto "Jetzt oder nie"

Nun ist es so weit, wie die NASA mitteilte. Nach dem Motto "Jetzt oder nie" sollen am Montag erste Kommandos an das kleine Fahrzeug gegeben werden, seine Räder bis zu sechsmal zu drehen. So soll es vorsichtig weitergehen, Zentimeter für Zentimeter, bis "Spirit" wieder frei ist. Voraussichtlich bis Februar will die NASA dem Rover Zeit geben, aus seiner Falle zu kommen. Gelingt das nicht, geht damit die Reise zu Ende, wenn auch nicht zwangsläufig das Leben des Roboters: Er soll dann mit seinem Geräten im Stehen die Umgebung erkunden, bis er stirbt.

"Spirit" war am 3. Januar 2004 auf dem Marsboden gelandet, drei Wochen später setzte sein Zwillingsbruder "Opportunity" auf dem entgegengesetzten Pol des Planeten auf. Die Hauptmission des Duos: die Suche nach Belegen für Wasser, die Voraussetzung für die Entstehung von Leben. Sie fanden die Beweise, und nicht nur das. Sie entdeckten Quarz im Marsboden, was auf einstige heiße Quellen hindeuten könnte.

"Opportunity" ist der NASA zufolge übrigens fit und munter und auf dem Weg zum Endeavour-Krater, den er erkunden soll. Beide Rover haben ihre erwartete Lebensdauer bereits um das 22-Fache übertroffen.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: NASA will Mars-Rover "Spirit" wieder flott bekommen - im Sandloch
Beitrag von: SiLæncer am 18 November, 2009, 11:05
Die US-Weltraumbehörde NASA versucht, ihren Mars-Rover "Spirit" wieder flott zu kriegen. Experten begannen damit, elektronische Signale zu dem Vehikel auf dem Roten Planeten zu senden, damit es sich aus dem Sandloch befreien kann, in dem es seit April dieses Jahres steckt. "Wir haben in der Nacht erste Signale geschickt", sagte eine Sprecherin am Dienstag. "Nun warten wir auf erste Ergebnisse." Zugleich hieß es, die "Befreiungsaktion" sei äußerst schwierig und könne mehrere Wochen oder länger dauern. Zudem sind die Experten unsicher, ob die Rettungsversuche tatsächlich von Erfolg gekrönt sein werden.

Der 2,30 Meter breite und 1,60 Meter lange Roboter befindet sich gemeinsam mit seinem Zwilling "Opportunity" seit 2004 auf dem Mars und versorgt die NASA mit wissenschaftlichen Daten. Im April war "Spirit" auf einer Erkundungsfahrt über krustigen Boden eingebrochen und in einer darunter liegenden Sandschicht steckengeblieben. Zunächst scheiterten mehrere Befreiungsversuche.

Räder des Roboters äußerst behutsam in Gang setzen

Jetzt sollen die Räder des Roboters äußerst behutsam und langsam in Bewegung gesetzt werden, damit "Spirit" Stück für Stück aus dem lockeren Sand herauskommt. "Der Versuch, "Spirit" aus der Sandfalle auf dem Mars zu befreien, wird voraussichtlich Wochen oder Monate dauern, falls das überhaupt möglich sein sollte", heißt es in einer Mitteilung der NASA. Erschwerend kommt hinzu, dass eines der sechs kleinen Räder von "Spirit" defekt ist.

Ob der Rettungsversuch gelingt oder nicht: Die Mission der beiden Mars-Rover gilt bereits jetzt als ausgesprochener Erfolg. Ursprünglich war geplant, dass "Spirit" und "Opportunity" gerade mal 90 Tage arbeiten. Nun sind sie bereits seit fünf Jahren im Einsatz.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: Nasa will Beweise für Leben auf dem Mars gefunden haben
Beitrag von: SiLæncer am 27 November, 2009, 11:34
Der vom Mars stammende Meteorit ALH84001 soll doch Spuren von Bakterien zeigen, sagt die Nasa.

Die Wirtschaftskrise hat die Aussichten, dass es demnächst zu einer bemannten Marsmission kommen wird, wie dies – allerdings auch schon halbherzig – unter der Bush-Regierung geplant wurde, noch einmal schrumpfen lassen. Was anderes wäre es schon, wenn es tatsächlich realistische Aussichten gäbe, Leben auf dem Mars zu finden. Das Spiel mit dieser Möglichkeit hat schon seit Jahren dazu gedient, für Marsmissionen zu werben.

Man wird sich erinnern. Kurz vor der Pathfinder-Mission 1996 wurde von der Nasa behauptet, dass ein Meteorit vom Mars, der auf der Erde gefunden wurde, Spuren von Leben aufweisen würde. Das war in der Zeit, als der Film Independence Day in den Kinos einschlug und nach dem Ende des Kalten Kriegs die Welt friedlich zu werden schien. Außerirdisches Leben versprach da doch, selbst wenn es sich nur um Mikroorganismen handeln sollte, ein wenig Aufregung. Die stellte sich auch mit dem Meteoriten ALH84001 ein, auf dem Wissenschaftler Spuren gefunden haben wollten, die möglicherweise von Bakterien stammen könnten. Nachdem dann Pathfinder, der erstmals den Internetbenutzern den Blick auf einen anderen Planeten offerierte, nichts dergleichen gefunden hatte, wurde es still um den Stein. Das Thema, dass doch irgendwo, beispielsweise in Höhlen, Leben auf dem Mars existieren könnte, wurde natürlich warm gehalten – nicht nur für den Mars.

(http://www.heise.de/bilder/146633/0/0)

Der Meteorit blieb trotzdem weiter interessant. Und jetzt scheint man wieder mal davon überzeugt zu sein, dass er doch von Leben auf dem Mars Zeugnis abzulegen scheint – wie auch zwei andere Meteoriten, die vom Mars stammen. Die winzigen wurmähnlichen Strukturen, die der Stein zeigt, sollen von Bakterien stammen. Es sei ein "starker Beweis für Leben auf dem Mars" sagt David Mackay vom Johnson Space Center der Nasa. Durch neue Untersuchungen mit einem Elektronenmikroskop soll sich gezeigt haben, dass zumindest ein Teil der kristallinen Spuren von magnetischen Bakterien stammen. Die Studie soll die nächsten Tage veröffentlicht werden.

Natürlich ist das wieder hoch spekulativ. Schließlich soll der Meteorit durch den Einschlag eines Asteroiden entstanden sein und 16 Millionen Jahre durchs Weltall geflogen sein, bevor er auf die Erde stürzte. Und selbst wenn die Magnetitkristalle von Bakterien stammen sollten, ist damit keineswegs gesagt, dass es jetzt noch Leben auf dem Mars geben wird.

Quelle : http://www.heise.de/tp/
Titel: Das Geheimnis der kosmischen Knolle
Beitrag von: SiLæncer am 02 März, 2010, 17:53
Die europäische Raumsonde "Mars Express" kommt dem Marsmond Phobos so nah wie nie zuvor

Die Raumsonde Mars Express umkreist seit Weihnachten 2003 unseren kosmischen Nachbarn. Es ist die erste Mission zu einem anderen Planeten, die Europa komplett in eigener Regie realisiert hat. Die Kameras, Spektrometer und Radarsensoren sind zumeist auf den roten Planeten selbst ausgerichtet, den die Sonde auf einem stark elliptischen Orbit umkreist. Der niedrigste Punkt der Umlaufbahn liegt etwa 250 Kilometer über der Marsoberfläche, der höchste ist 11.100 Kilometer entfernt. Dadurch kommt Mars Express immer wieder in die Nähe des Marsmondes Phobos, der den Planeten in einer Entfernung von über 9.000 Kilometern umkreist. Bei solchen Gelegenheiten ändert die Sonde dann schon mal die Blickrichtung ihrer Sensoren und schaut sich den unregelmäßig geformten Begleiter des Planeten genauer an - diesmal aus sehr geringer Entfernung.

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Die Aufnahme von Phobos wurde mit der High Resolution Stereo Camera (HRSC) des Mars Express aufgenommen. Bild: ESA/ DLR/ FU Berlin (G. Neukum)

Vom Moment der größten Annäherung wird es aber leider keine Bilder geben. Denn wenn die Sonde am Mittwoch in nur 50 Kilometer Abstand am Marsmond vorbeifliegt, befindet sich dieser gerade im Schatten seines Mutterplaneten. Nahaufnahmen von der Oberfläche des etwa 20 Kilometer durchmessenden, an eine Kartoffel erinnernden Himmelskörpers sind daher zunächst nicht möglich. Dafür erhoffen sich die Astronomen von dem bislang dichtesten Vorbeiflug neue Erkenntnisse über das Innenleben des Marsbegleiters.

Aus der geringen Distanz sind zum einen Messungen des Schwerefeldes von Phobos mit bisher unerreichter Genauigkeit möglich: Je nachdem, welche Seite die kosmische Knolle der vorbeifliegenden Sonde zuwendet, beeinflusst sie mehr oder weniger stark deren Flugbahn. Zum anderen soll der Radarsensor MARSIS (Mars Advanced Radar for Subsurface and Ionosphere Sounding) mit seiner 40 Meter langen Antenne versuchen, unter die Oberfläche des Mondes zu schauen. "Je genauer wir wissen, wie Phobos aufgebaut ist, desto besser verstehen wir, wie er sich geformt hat", sagt Projektwissenschaftler Olivier Witasse von der Europäischen Weltraumorganisation ESA.

Dazu gibt es vor allem drei Theorien: Der Mond könnte ein durch die Schwerkraft des Mars eingefangener Asteroid sein. Möglicherweise hat er sich aber auch gleichzeitig mit seinem Mutterplaneten gebildet. Oder er entstand in Folge eines Meteoriteneinschlags auf dem Mars, der Materie in den Orbit schleuderte, wo sich die Trümmer langsam zu einem Körper zusammenfügten.

Von besonderem Interesse sind die im Inneren von Phobos vermuteten Hohlräume. Messungen von Masse und Dichte des Himmelskörpers haben ergeben, dass der Marsbegleiter offensichtlich kein kompakter Körper ist, sondern möglicherweise mehr Ähnlichkeit mit einem locker zusammengefügten Schutthaufen hat. Wenn sich das bestätigte, spräche es für das Szenario mit dem Meteoriteneinschlag - oder für eine vierte Theorie, die vor 50 Jahren ernsthaft diskutiert wurde, heute aber kaum noch Anhänger findet.

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Wie sind die vermuteten Hohlräume im Inneren des Mondes entstanden? Bild: ESA/ DLR/ FU Berlin (G. Neukum)

Diese Theorie stützt sich auf die Beobachtung, dass sich die Umlaufbahn des Marsmondes allmählich absenkt und er in einigen Millionen Jahren auseinanderbrechen oder auf der Marsoberfläche zerschellen wird. Was bremst Phobos ab? Das fragte sich der russische Astronom Josef S. Schklowski und vermutete als Ursache atmosphärische Reibung. Die könnte aber nur dann so stark wirken, wenn Phobos weitgehend hohl wäre. Das brachte Schklowski zu einer aufregenden Schlussfolgerung: Handelte es sich bei dem Marsbegleiter vielleicht in Wirklichkeit um eine riesige Raumstation?

Schklowski bekam für seine Theorie zunächst Unterstützung vom US-Präsidentenberater Fred Singer und dem US-amerikanischen Astronomen Carl Sagan. Mittlerweile wird der langsame Absturz des Mondes jedoch nicht mehr mit der Reibung in der Atmosphäre erklärt, sondern mit Gezeitenkräften. Kein Marsforscher scheint ernsthaft damit zu rechnen, auf oder in Phobos die Hinterlassenschaft einer technologischen Zivilisation zu entdecken.

Leben könnte überall im Weltraum unter geeigneten Bedingungen entstehen oder entstanden sein

Dagegen werden die Aussichten, beim Mars einfache Lebensformen oder Überreste früheren Lebens zu finden, in den letzten Jahren immer höher eingeschätzt. Fast im Wochentakt werden Studien publiziert, die darauf hindeuten, dass Leben überall im Universum entstehen kann, wo es geeignete Bedingungen findet. So erschienen vor zwei Wochen in der Zeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) Ergebnisse einer neuen Untersuchung  des Murchison-Meteoriten, der 1969 in Australien eingeschlagen ist. Sie ergab eine bis dahin ungeahnte Fülle organischer Materie. Das Forschungsteam um Philippe Schmitt-Kopplin vom Münchner Helmholtz-Zentrum zählte Zehntausende verschiedener Moleküle, die vermutlich in Millionen unterschiedlichen Strukturen vorhanden sind. Die chemische Vielfalt beeindruckte die Forscher. Die Zahl der Substanzen, die sich auf der Erde als biologisch relevant erwiesen haben, sei deutlich geringer, schreiben sie.

In der gleichen Woche publizierte das Wissenschaftsmagazin Science eine Studie von Chemikern der Northwestern University in Evanston, Illinois. Das von Joseph B. Lambert geleitete Team zeigt darin, wie aus einfachen organischen Molekülen komplexe Zucker entstehen können. Ribose war für die Forscher von besonderem Interesse: Dieses Zuckermolekül bildet gewissermaßen das Gerüst der Ribonukleinsäure (RNA), die in den Zellen von Lebewesen den Austausch genetischer Informationen regelt. Die Versuche der Chemiker ergaben, dass Silikate die Entstehung stabiler Ribosemoleküle begünstigen. Diese Mineralien sind nicht nur in der Erdkruste reichlich vorhanden, sondern auch auf anderen Planeten, Asteroiden und Monden unseres Sonnensystems.

Das Leben kann sich demnach nicht nur auf eine Vielzahl an Rohstoffen stützen. Es mangelt auch nicht an Reaktionswegen, diese Stoffe zu Biomolekülen zusammenzufügen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, wenn ein Wissenschaftler wie Gary Ruvkun für das Projekt SETG (Search for Extraterrestrial Genomes) wirbt. Der Mikrobiologe entwickelt an der Harvard Medical School gerade ein weltraumtaugliches Instrument zur DNA-Analyse und hofft auf eine Mitfluggelegenheit zum Mars im Jahr 2018. Die Untersuchung eines außerirdischen Genoms könnte helfen, die Frage nach dem Ursprung des irdischen Lebens zu beantworten. Ist das Leben vom Mars zur Erde oder von der Erde zum Mars gekommen? Haben sie es beide durch Kometeneinschläge aus dem All empfangen? Oder lief es ganz anders ab?

Das Kürzel SETG lehnt sich bewusst an SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence) an, der seit über fünfzig Jahren betriebenen Suche nach Anzeichen außerirdischer Intelligenz. Sie stützt sich bislang hauptsächlich auf die Durchmusterung des elektromagnetischen Spektrums nach möglichen Funkbotschaften ferner Zivilisationen. Viele SETI-Forscher schließen aber die Möglichkeit nicht grundsätzlich aus, auf materielle Hinterlassenschaften außerirdischer Raumfahrer zu stoßen.

Die jetzigen Phobos-Vorbeiflüge von Mars Express, die bis 26. März fortgesetzt werden, dienen auch der Suche nach Landeplätzen für die russische Mission "Phobos-Grunt". Mit einem Roboterarm soll die Sonde im Jahr 2012/13 auf dem Marsmond Bodenproben einsammeln und zur Erde schicken. Über 50 Jahre nach Schklowski, Singer und Sagan wird es gewiss immer noch Wissenschaftler geben, die dann den Atem anhalten und gespannt beobachten, ob Phobos-Grunt beim Einsammeln der Gesteinsproben nicht zufällig doch das Bullauge einer verlassenen Raumstation freikratzt.

Quelle : http://www.heise.de/tp/
Titel: Yinghuo wird fliegen - aber wohin?
Beitrag von: SiLæncer am 11 Mai, 2010, 07:40
Chinas Marssonde wartet auf die russische Mitfluggelegenheit

Als fünftes Land der Erde gelang es China im Jahr 1970, aus eigener Kraft einen Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen. Im Jahr 2003 glückte die erste bemannte Weltraummission, vier Jahre später flog die erste chinesische Sonde zum Mond. Auch den Mars haben die Chinesen längst im Visier, doch der Start dorthin wird nicht vor 2011 erfolgen.

Ursprünglich hätte der Mikrosatellit Yinghuo-1 als Passagier auf der russischen Phobos-Grunt-Mission bereits im vergangenen Oktober zum roten Planeten starten sollen. Der Starttermin wurde jedoch kurzfristig auf das nächste Startfenster Ende 2011 verschoben, wenn Erde und Mars sich auf ihren unterschiedlichen Umlaufbahnen wieder nahe genug kommen. Die chinesische Sonde, die im Juni 2009 fristgerecht nach Russland geliefert worden war, ist mittlerweile wieder zurück nach China transportiert worden, wo sie auf ihre zweite Chance wartet.

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In der Zeitschrift Chinese  Astronomy and Astrophysics sind jetzt zwei Artikel erschienen, die die wissenschaftlichen Ziele von Yinghuo-1 sowie die Ausstattung der Sonde ausführlich beschreiben. Im Mittelpunkt steht demnach die Erkundung der höheren Schichten der Marsatmosphäre und deren Wechselwirkungen mit dem Sonnenwind. Insbesondere, schreiben Wu  Ji et. al., soll die komplexe Struktur der Ionosphäre genauer als bisher erfasst werden. Das ist der Bereich in einer Höhe ab 120 Kilometer, wo der Sonnenwind die Moleküle der Atmosphäre von ihren Elektronen trennt und so ionisiert.

Zum ersten Mal soll die chinesische Sonde die Elektronendichte zur Mittagszeit und um Mitternacht messen. Bislang ist nicht bekannt, ob die Ionosphäre auf der sonnenabgewandten Nachtseite des Planeten überhaupt existiert. Der Mars hat kein der Erde vergleichbares globales Magnetfeld, das die geladenen Teilchen auf vorgegebene Bahnen lenkt. Struktur und Dynamik der Ionosphäre sind daher völlig anders als auf der Erde. Eine genauere Kenntnis der Zusammenhänge ist wichtig, um zukünftig Astronauten auf dem Mars vor gefährlicher Strahlung schützen zu können. Daneben erhoffen sich die Wissenschaftler von der Untersuchung der Marsatmosphäre auch Antworten auf die Frage, wie und in welchem Maße verschiedene Substanzen, insbesondere Wasser, ins All entweichen.

Yinghuo-1 soll den Mars auf einer stark elliptischen Umlaufbahn auf Höhe des Äquators umkreisen. Dabei wird sich die Sonde etwa alle drei Tage der Marsoberfläche bis auf etwa 400 Kilometer nähern. Der fernste Punkt der Umlaufbahn liegt 80.000 Kilometer entfernt. Für die Untersuchung der Atmosphäre ist erstmals die Kooperation zweier Satelliten vorgesehen: Yinghuo-1 peilt sein einstiges Mutterschiff Phobos-Grunt an und misst die Veränderungen von dessen Funksignalen beim Durchlaufen der Marsatmosphäre. Auch die Funkverbindung von Yinghuo-1 mit der Erde wird zur Untersuchung der Marsatmosphäre genutzt.

Die eigentliche Reise zum Mars erfolgt zwar unter russischer Regie, gleichwohl stellt Yinghuo-1 für Chinas Raumfahrt eine große Herausforderung dar, wie Chen Chang-ya et. al. in ihrem Beitrag hervorheben. Die erste interplanetare Mission erfordert insbesondere die Gewährleistung einer sicheren Kommunikation mit der Sonde über Distanzen bis zu 356 Millionen Kilometer. Aber selbst bei gutem Empfang brauchen die Funksignale zu lange, um die Sonde komplett fernzusteuern. Sie muss daher in der Lage sein, ihre Antennen und Sensoren je nach Aufgabenstellung autonom auszurichten.

Eine weitere Schwierigkeit sind die unterschiedlichen thermischen Belastungen, denen die Sonde während ihrer Mission ausgesetzt ist. Am extremsten sind die knapp neun Stunden, die Yinghuo-1 während jeder Marsumkreisung im Schatten des Planeten verbringt. Während dieser Flugphase kann die Temperatur der Solarmodule bis auf -150 Grad Celsius sinken, die der Antenne sogar bis -180 Grad. Die verschiedenen Komponenten der Sonde sind daher getestet worden, indem sie 24 Stunden bei -269 Grad in flüssigen Stickstoff getaucht wurden. Wie Chen et. al. berichten, gab es dabei keine Funktionsprobleme. Auch die Solarmodule entfalteten sich problemlos nach 24 Stunden bei -180 Grad.

Nun hängt es in erster Linie von den Russen ab, ob die Mission Yinghuo-1 erfolgreich fliegen kann. Zwar ist Phobos-Grunt das derzeit wichtigste wissenschaftliche Raumfahrtprojekt in Russland. Ziel der ehrgeizigen Mission ist es, Bodenproben vom Marsmond Phobos zur Erde zu transportieren. Berichte über die bisherigen Vorbereitungen  deuten aber auf unklare Zuständigkeiten und mangelnde Unterstützung, die in der Verschiebung der Mission nur knapp zwei Monate vor dem Starttermin gipfelten. Die russische Politik ist sich offenbar noch nicht klar darüber, was sie mit dem Weltraum anfangen will. "Insgesamt können wir feststellen, dass sich die Rückkehr des Staates in der Rüstungsindustrie deutlicher abzeichnet als in der Raumfahrtindustrie", schrieb  Bertrand de Montluc kürzlich in der Zeitschrift Space Policy. "Im Hinblick auf den Weltraum können wir derzeit weder die Ziele der Regierung noch eine Strategie für die Industrie erkennen."

Aber Yinghuo wird fliegen, selbst wenn Phobos-Grunt nie abheben sollte. Vielleicht geht die Reise nicht gleich zum Mars, sondern erst einmal in den Erdorbit. Die für die Mission entwickelte Plattform sei "flexibel, einfach und leicht zu handhaben", schreiben Chen et. al.. Sie könne auch für Navigationssatelliten, Fernerkundung und andere Aufgaben verwendet werden.

Quelle : http://www.heise.de/tp/
Titel: Kein Kontakt: Nasa erklärt Mars-Lander "Phoenix" für tot
Beitrag von: SiLæncer am 26 Mai, 2010, 11:17
Die Auferstehung aus der Asche ist diesmal ausgeblieben: Die US-Weltraumbehörde Nasa hat ihre Mars-Landesonde "Phoenix" offiziell für tot erklärt. Zuletzt waren mehrere Versuche gescheitert, noch einmal Kontakt mit dem dreibeinigen Gerät aufzunehmen.

(http://www.spiegel.de/images/image-78463-panoV9free-oxkt.jpg)

Los Angeles - So richtig hatte man bei der Nasa nicht damit gerechnet, doch insgeheim hatte wohl so mancher Forscher gehofft. Würde sich die Sonde "Phoenix" nach längerer Zeit der Dunkelheit im Mars-Winter doch wieder bei den Kontrollzentren auf der Erde melden? Diese Hoffnung hat die US-Weltraumbehörde nun aufgegeben. Dutzende Male sei die Raumsonde "Mars Odyssey" zuletzt über das Landegebiet von "Phoenix" geflogen und habe versucht, den Kontakt wieder aufzunehmen - vergeblich.

"Phoenix" war am 25. Mai 2008 in der Nähe des Mars-Nordpols gelandet und hatte fünf Monate gearbeitet - zwei Monate länger als geplant. Dann schwand das zum Betrieb der Sonde notwendige Sonnenlicht. Die Zeit der Finsternis in den hohen Breiten dauert auf dem Mars länger als auf der Erde, weil der Planet für eine Umkreisung der Sonne rund zwei Erdenjahre braucht.

Während ihrer aktiven Zeit hatte "Phoenix" unter anderem Wasser in der Nähe des Mars-Nordpols nachgewiesen. Außerdem fand sie beim Graben im Boden die Chlorverbindung Perchlorat, was lange Diskussionen über die Lebensfeindlichkeit der Mars-Umgebung auslöste. Zur Erde schickte das dreibeinige Gerät rund 25.000 Fotos - eine erstaunliche Zahl. Manche Wissenschaftler hatten auch gehofft, organische Verbindungen oder gar Lebensformen nachzuweisen, die unter extremen Bedingungen auf dem Mars überleben könnten. Doch diesen Erfolg konnte "Phoenix" nicht vermelden.

Dass der Mars-Lander nicht wieder den Betrieb aufnimmt, könnte daran liegen, dass seine Sonnensegel unter der Last von Kohlendioxid-Eis zusammengebrochen sind. Darauf scheinen Aufnahmen des "Mars Reconnaissance Orbiter" hinzudeuten. Auf ihnen hat sich der Schattenwurf des Vehikels deutlich verändert. Nach Ansicht der Experten deutet das darauf hin, dass die Eislast die Solarpaneele demoliert hat.

Eine andere Nasa-Forschungsmaschine hat in der vergangenen Woche einen Rekord gefeiert: Der ferngesteuerte Rover "Opportunity" ist ab sofort das älteste noch funktionierende technische Gerät auf dem Roten Planeten. Der Jubilar könnte seinen Titel aber noch verlieren - wenn seinem Zwillingsbruder "Spirit" das Schicksal von "Phoenix" erspart bleibt und er aus dem Winterschlaf erwacht.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Simulierter Marsflug: 520 Tage in der Weltraum-Tonne
Beitrag von: SiLæncer am 02 Juni, 2010, 09:32
Kein Tageslicht, kein Kontakt zur Außenwelt - 18 Monate lang stellen sich die Männer von "Mars500" den Strapazen einer simulierten Reise zum roten Planeten. Sobald die Luke geschlossen ist, bleibt der Crew auf dem Testgelände bei Moskau nur noch eines: bloß nicht Durchdrehen.

(http://www.spiegel.de/images/image-93982-videopanoplayer-anay.jpg)

Wenn alles wie geplant läuft, dann wird sich Alexander Smolejewski, 32, am 9. Februar 2011 bereit machen für die letzte Etappe seiner Mission. Smolejewski, braunes Haar, untersetzte Statur, wird eine tiefgekühlte Broccolicremesuppe und Gehacktes in die Mikrowelle schieben, eine letzte Stärkung, bevor er sich in den 30 Kilogramm schweren Raumanzug wuchtet. Dann tritt er aus der Landekapsel heraus - auf den sandigen Boden des Mars.

Smolejewski, ein Militärarzt der kosmischen Streitkräfte Russlands, nimmt am längsten Isolationsexperiment in der Geschichte der Weltraumwissenschaft teil: Am Donnerstag lässt er sich gemeinsam mit zwei weiteren Probanden aus Russland und je einem Italiener, Chinesen und Franzosen am Moskauer Institut für Biomedizinische Probleme (IMBP) in den Nachbau einer Raumfähre einschließen. "Mars500" heißt das Projekt. In Echtzeit soll die Crew einen Flug zum Mars proben. 520 Tage, so lang würde nach heutigem Stand der Antriebstechnik eine Mission zum Roten Planeten ungefähr dauern: 250 Tage für den Hinflug, 240 Tage für den Rückweg und 30 Tage für einen Aufenthalt auf der Marsoberfläche.

(http://www.spiegel.de/images/image-93677-galleryV9-lzmj.jpg)

Selbst die unwirtliche Umgebung auf dem Mars wurde in Moskau nachmodelliert: In einem Container, mit Sand, Steinen und billigen Lichterketten, die den Sternenhimmel imitieren sollen.

Die Männer von "Mars500" unterwerfen sich einem strengen Diktat: 18 Monate muss die Besatzung verzichten, auf Tageslicht, Frischluft und direkten Kontakt zur Außenwelt. Funksprüche wird die Mannschaft nur mit 20-minütiger Verzögerung empfangen, ganz so, als schwebte sie bereits weit entfernt von der Erde durch das All. Selbst die Wahl ihrer Kost dürfen die Männer nicht selbst bestimmen. Jede Mahlzeit wurde von einem Medizinerteam an der Universität Erlangen im Voraus zusammengestellt, Vitamin- und Kaloriengehalt der Speisen genau erfasst. Halten sich die Männer nicht an den Diätplan, könnten die Vorräte vorzeitig ausgehen.

Einer der Teilnehmer, der Kosmonautentrainer Alexej Sitjow aus St. Petersburg, tauscht gar nur wenige Wochen nach seiner Hochzeit das Ehebett gegen eine Pritsche in der kosmischen Männer-WG ein - und verschiebt die Flitterwochen auf 2011.

Was für Sitjow und seine Gattin Jekaterina die erste Belastungsprobe ihrer junge Ehe wird, gilt als Meilenstein auf dem Weg zu bemannten Missionen in den interplanetaren Weltraum. Forscher erhoffen sich von dem 15-Millionen-Dollar-Projekt der europäischen Weltraumagentur Esa und Roskosmos Erkenntnisse für einen richtigen Marsflug - und sprechen gar schon von einem "Geschichte machenden Experiment".

Drei Quadratmeter pro Kajüte

"Botschka", Tonne, nennen die Männer am IMBP das beengte Röhrensystem, das sie 520 Tage miteinander teilen müssen: schmale Wohnmodule, vergleichbar mit jenen von der Internationalen Raumstation ISS. Drei Quadratmeter umfassen die sechs Kajüten der Männer, mit hellem Holz verkleidete Verschläge, ausgestattet mit einer schmalen Pritsche. Die Wände zieren Poster sowjetischer Raumfahrerlegenden, von einem Plakat lächelt Juri Gagarin, der vor 49 Jahren als erster Mensch die Erde umkreiste.

Am schlimmsten sei die Monotonie gewesen, berichten Teilnehmer einer Vorlaufstudie über 105 Tage im vergangenen Jahr. "Ich weiß seitdem Kleinigkeiten zu schätzen - den blauen Himmel oder das Zwitschern der Vögel", sagt Oliver Knickel, als Deutscher damals von der Esa entsandt. Immerhin ist die "Tonne" für "Mars500" inzwischen umgerüstet worden: Es gibt jetzt eine Dusche. Knickel und seine Kollegen hatten Körperhygiene noch mit nassen Tüchern betreiben müssen.

Dieses Mal wollten die Deutschen wieder gern einen Astronauten für "Mars500" stellen, wurden aber innerhalb der Esa von den Italienern ausgebremst. Die einflussreiche Esa-Direktorin Simonette Di Pippo, in der Raumfahrtagentur zuständig für bemannte Missionen, drückte ihren Landsmann Diego Urbina durch. Das sei eine "zu hundert Prozent politische Entscheidung gewesen", wundern sich russische Projektteilnehmer.

Zwar sind die Männer um Bordarzt Smolejewski am Moskauer Boden weder kosmischer Strahlung noch der Schwerelosigkeit ausgesetzt. Dennoch soll das Experiment Erkenntnisse liefern, wie der Mensch auf die extremen Belastungen eines Langzeitflugs reagiert, vor allem auf die lange Isolation.

(http://www.spiegel.de/images/image-93687-galleryV9-qfat.jpg)

Tatsächlich stellt der Mensch selbst auf einsamen Langzeitmissionen ein unkalkulierbares Risiko dar. So lieferte sich 1967 der Kommandeur der US-Mission "Apollo 7", statt Befehlen aus Houston Folge zu leisten, heftige Wortgefechte mit Mission Control, weil er "noch nichts gegessen" und "einen Schnupfen" habe. Die aufmüpfige Crew entfernte sämtliche Messsensoren, die der medizinischen Überwachung dienten.

"Gewisse Persönlichkeitsveränderungen"

1988 stellten die Kosmonauten Musa Maradow und Gennadi Titow nach mehr als einem Jahr auf der Raumstation "Mir" - russisch für "Frieden" - zwar einen neuen Dauerrekord im All auf, brachen aber ganz unfriedlich wegen Zwistigkeiten jede Kommunikation untereinander ab. Das Bodenpersonal diagnostizierte besorgt "gewisse Persönlichkeitsveränderungen" bei den Männern im Orbit. Erst die Ehefrauen brachten die Männer wieder zur Besinnung, nachdem sie Titow und Musadow per Funk in ein Kreuzverhör verwickelten.

In der Neujahrsnacht 2000 kam es gar zu Handgreiflichkeiten bei einem Isolationstest im Moskauer Institut für Biomedizinische Probleme, in dem nun auch der Flug zum Mars simuliert wird. Zwei Russen droschen aufeinander ein, ein dritter wurde zudringlich. Der Mann wollte eine Kanadierin gegen ihren Willen küssen, suchte den Übergriff mit "interkulturellen Differenzen" zu rechtfertigen.

In der Moskauer "Tonne" stehen die Männer deshalb unter Dauerbeobachtung. Mehr als 40 Kameras überwachen das Leben in dem Pseudo-Raumschiff, ausgenommen nur Toiletten und die Mini-Dusche. Rund um die Uhr steht ein Team aus russischen Psychologen bereit - auch, um im schlimmsten Fall eingreifen zu können. Abgebrochen werden soll das Experiment jedoch noch im absoluten Notfall. Wird ein Crewmitglied krank oder verletzt, soll Bordarzt Smolejewski zunächst selbst die Versorgung übernehmen, mit telemedizinischer Hilfe vom "Boden".

Sogar den Muskelschwund einer langen Reise in der Schwerelosigkeit wird die Crew simulieren: Bevor der Landungstrupp sich aufmacht zur Marsoberfläche werden Smolejewski und zwei weitere Männer 30 Tage lang das Bett, oder besser gesagt, Spezialwannen mit leichter Neigung hüten, damit mehr Blut in den Kopf fließt, als die Gravitation sonst auf der Erde erlaubt.

"Ich beschäftige mich jetzt schon seit 12 Jahren mit kosmischer Medizin", sagt Bordarzt Smolejewski. "Für mich ist das die Gelegenheit, vieles von dem, was ich gelernt habe, am eigenen Körper zu erfahren." Langweilig werde ihm wohl unterwegs nicht werden. Sein neuer Mitbewohner Wang Jue will dafür sorgen. "Der Chinese hat schon versprochen, er werde die Zeit an Bord zu nutzen wissen", berichtet Smolejewski. "Er will uns allen Chinesisch beibringen."

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Re: Simulierter Marsflug: 520 Tage in der Weltraum-Tonne
Beitrag von: SiLæncer am 12 August, 2010, 15:07
Seit etwa zwei Monaten leben sechs Männer eingeschlossen in einem Container in Moskau - alles im Dienste der Wissenschaft. Sie simulieren einen Flug zum Mars. Etliche Tests stehen auf dem Plan. Deutsche Forscher sind von den ersten Ergebnissen begeistert.

Manchmal hat totale Isolation auch Vorteile. Während Moskau unter einer historischen Hitzewelle und giftigem Qualm von den Torfbränden rundum leidet, leben sechs junge Männer in einem abgeschlossenen Container in der Hauptstadt bei konstanten 22 Grad. Die drei Russen sowie ein Chinese, Italiener und Franzose simulieren seit mehr als zwei Monaten einen Flug zum Mars und zurück - Projektname "Mars 500". Insgesamt sollen sie 520 Tage - rund 15 Monate - unterwegs sein. So lange würden Raumfahrer für solch eine Reise vermutlich benötigen.

Langeweile ist nach mehr als 60 Tagen Einsamkeit noch nicht eingekehrt im Lager der "Marsianer". "Keiner von denen will schon raus", berichtet Peter Gräf, Projektleiter beim Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR). Alle sechs seien mit Begeisterung dabei. Mittlerweile haben sich zwar erste Routinen entwickelt. Doch der italienische Teilnehmer Diego Urbina etwa träumt noch immer von Menschen außerhalb der Kapsel, wie er bei Twitter schreibt. Das "Raumschiff" erinnert an "Big Brother".

(http://www.satundkabel.de/images/stories/news/2010_Bilder/mars_weltall_google.jpg)

Überall hängen Kameras

Überall hängen Kameras, dokumentieren rund um die Uhr, ob die Probanden die insgesamt 100 Forschungsprojekte auch wirklich durchziehen. Elf Experimente entstammen deutschen Ideenschmieden. Von den ersten Resultaten sind die Forscher begeistert. "Das ist gigantisch, wie die Jungs mitmachen", schwärmt Jens Titze von der Universität Erlangen-Nürnberg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Der Mediziner hat mit seinem Team den Nahrungsplan ausgetüftelt, jede Mahlzeit steht schon lange im Voraus fest. Alle würden das essen, was auf dem Menu steht, und auch immer vorbildlich an die regelmäßigen Urinproben denken, berichtet der Wissenschaftler. Er will überprüfen, welche Auswirkungen der Anteil von Kochsalz im Essen auf den Bluthochdruck hat. Modernste Technik macht aus den sechs Teilnehmern gläserne Patienten. "Mars500 ist das schwierigste Experiment in der Geschichte der Raumfahrt", sagt Oliver Twickel über das Projekt. Der Bundeswehr- Hauptmann spricht aus Erfahrung. Vor gut einem Jahr verbrachte er selbst 105 Tage unter Beobachtung im Moskauer "All". Niemand weiß, ob und - wenn ja - wann die Probanden in ein Loch fallen.


Noch 450 Tage durchhalten

Noch stehen den "Marsianern" mehr als 450 Tage bevor. "Die Erfahrung steigt, gleichzeitig sinkt aber die Motivation, da man alle Arbeiten schon vielfach gemacht hat", erinnert sich Twickel an seine eigene Zeit in der Kapsel. Derzeit halten psychologische Tests und körperliche Experimente die Besatzung auf Trab. "Nach dem Aufstehen haben alle vier oder fünf Aufgaben zu erfüllen, bevor es Frühstück gibt", berichtet der Franzose Romain Charles in einem Tagebucheintrag auf der Seite der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Die Freizeit ist gering - und bietet dennoch Chancen. So unterrichtet Wang Yue seinen Kompagnon Charles in der komplizierten chinesischen Kalligraphie. Vor kurzem hatte der Franzose Geburtstag, die sechs Männer feierten mit aufgetautem Kuchen und Pulverwein.

Eigens lud die "Bodenstation" im Moskauer Institut für biomedizinische Probleme eine in Moskau lebende Freundin von Charles ein, die ihm am Telefon in seiner Muttersprache gratulierte. "So etwas ist jetzt nicht mehr möglich", sagt DLR-Mann Gräf. Denn die Kapsel hat - zumindest in der Simulation - die Zone verlassen, in der Sprachkontakt möglich ist. Immer länger dauert es nun, bis eine Nachricht bei den Betreuern ankommt - schließlich benötigt ein Signal mit Lichtgeschwindigkeit 20 Minuten vom Mars, der etwa 200 Mal weiter entfernt ist von der Erde als der Mond.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: Leben auf dem Mars - Nasa stellt mobiles Labor für Marsmission fertig
Beitrag von: SiLæncer am 11 Oktober, 2010, 17:01
Die Nasa  hat ein mobiles Labor konstruiert, das nach Spuren von Leben auf dem Mars suchen soll. Das wissenschaftlichen Gerät gehört zur Ausstattung des Marsrovers Curiosity, der im Herbst kommenden Jahres auf den Mars geschossen werden soll.

Die US-Weltraumbehörde Nasa  hat ein wissenschaftliches Instrument fertiggestellt, das 2011 zum Mars fliegen soll. Sample Analysis at Mars, kurz Sam, wird Teil des Marsrovers Curiosity und soll als mobiles Labor nach Spuren von Leben auf dem Mars Ausschau halten.

Sam besteht aus einem Massenspektrometer, einem abstimmbaren Laserspektrometer und einem Gaschromatographen. Damit wird Sam die chemischen Bedingungen untersuchen und herausfinden, ob die Umwelt auf dem Nachbarplaneten dazu geeignet ist, dass es dort jemals mikrobiologisches Leben existiert hat oder immer noch existiert.

(http://scr3.golem.de/screenshots/1010/nasa_sam/thumb480/nasa_sam_1.jpg)

Derzeit wird Sam am Goddard Space Flight Center der Nasa in Greenbelt im US-Bundesstaat Maryland getestet. Dabei soll geprüft werden, ob das wissenschaftliche Instrument die Bedingungen während des Raumfluges und auf dem Mars selbst, etwa die Hitzeentwicklung und die Vibrationen, übersteht. Geht alles gut, wird Sam im Dezember 2010 an das Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien gebracht, wo es in den Marsrover integriert werden soll.

Sam und Curiosity sollen im Herbst 2011 in Richtung Mars aufbrechen, wo sie im Laufe des darauf folgenden Jahres eintreffen werden.

Quelle : www.golem.de
Titel: Feuchte Vergangenheit
Beitrag von: SiLæncer am 03 November, 2010, 16:35
Der stecken gebliebene Mars-Rover hat weitere Hinweise auf flüssiges Wasser entdeckt

Der Untergrund, in dem NASAs Mars-Rover im letzten Jahr stecken geblieben ist, zeigt Anzeichen für Wasser auf dem roten Planeten. Vielleicht ist es nach einer Schneeschmelze im Boden versickert.

Die Beschaffenheit der unterschiedlichen Schichten nahe unter der Marsoberfläche haben das Rover-Team zu der Annahme geführt, dass bei Frost und Schneefall dünne Wasserfilme in den Grund eingedrungen sein könnten. Das Einsickern könnte während eines Klimawandels stattgefunden haben, als die Mars-Rotationsachse noch stärker geneigt war (sie ändert sich kontinuierlich während mehrerer hunderttausend Jahre). Das Wasser könnte dabei leichter lösliche Mineralien tiefer als weniger gut lösliche in den Boden eingewaschen haben.

(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33589/33589_1.jpg)
Der von "Spirit" aufgewirbelte Boden zeigt Spuren von gelösten Mineralien. Alle Bilder: NASA

Die relativ schwer- und die unlöslichen Mineralien nahe der Marsoberfläche enthalten wahrscheinlich Hematit, Silikate und Gips. Eisensulfat, das leichter in Wasser löslich ist, scheint von der Oberfläche tiefer in den Untergrund gelangt zu sein. Keines dieser Mineralien ist auf der Oberfläche zu finden, die von Sanddünen und Staub bedeckt ist.

(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33589/33589_2.jpg)
Blick aus dem mit dem vorderen linken Rad im Sand festgefahrenen "Spirit"

"Das Verschwinden des Eisensulfats von der Oberfläche muss ein relativ junges und immer noch stattfindendes Phänomen sein, da der Wind die die die Oberfläche rund um den Rover herum kontinuierlich abträgt und die Landschaft verändert", erklärt Ray Arvidson von der Washington University in St. Louis. Er ist bereits Mitarbeiter beim Mars-"Viking"-Projekt in den 1970er/80er-Jahren gewesen und arbeitet nun auch in der Forschungsgruppe, die die Rover "Spirit" und "Opportunity" überwacht. Die Analysen des Fundes werden in Kürze in einem Artikel des Journal of Geophysical Research veröffentlicht, den Arvidson mit 36 Ko-Autoren verfasst hat. Darin erläutern sie die Erkundungen und Untersuchungen, die "Spirit" von Ende 2007 bis kurz vor seinem Kommunikationsabbruch im März dieses Jahres unternommen hat.

(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33589/33589_3.jpg)

Die beiden Mars-Rover hatten ihre dreimonatige Primärmission bereits im April 2004 abgeschlossen und im Anschluss daran einige weitere Erkundungsmissionen durchgeführt. 2006 hat dann eines von "Spirits" sechs Rädern den Betrieb eingestellt. Im April 2009 sind seine rechten Räder in einem Gebiet mit dem Namen "Troy" durch Mars-Oberfläche gebrochen und im Sand stecken geblieben. Ein zweites Rad hat sieben Monate später aufgehört zu funktionieren. "Spirit" konnte dadurch keine Position mehr einnehmen, die es seinen Solarpanels ermöglichte sich ins Sonnenlicht zu neigen. Die Ingenieure hatten damals angenommen, er würde in einen energiesparenden Ruhezustand fallen – "Spirit" hat seinen Funkverkehr am 22. März eingestellt. Im kommenden Monat beginnt an der Stelle, an der sich der Rover jetzt befindet, der Frühling und die NASA ist derzeit bemüht mit Hilfe des Deep Space Networt und der Mars Odyssey nach neuen "Lebenszeichen" des wieder erwachten Rovers zu lauschen.

Die Zwischenzeit haben die Wissenschaftler dazu genutzt, die Oberfläche und den durch die Rover-Reifen aufgeschleuderten Marsboden sowie die angrenzenden Areale zu untersuchen. "Spirit" war bei seinen zehn letzten Manövrierversuchen etwa 30 Zentimeter zurück gefahren bevor seine Energiereserven zur Neige gingen. Fruchtlos waren diese Fahrversuche allerdings nicht. Sie haben bis dahin unbekannte Bodenschichten ans Tageslicht befördert. Sobald "Spirit" wieder aufgewacht ist, und wenn sein Roboterarm dann noch funktioniert, soll er mit der Untersuchung dieses Materials beginnen.

(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33589/33589_4.jpg)
Mars-Rover "Spirit"

"Bei der geringen Sonnenstrahlung während des Winters ist Spirit in den Tiefschlaf gefallen, wobei alle Systeme abgeschaltet werden – inklusive des Funks und der Heizungssysteme", sagt der Projektmanager John Callas, der im NASA-"Jet Propulsion Laboratory" für die Rover zuständig ist. "Alle verfügbare Sonnenenergie wird seit dem dazu genutzt, die Batterien zu laden und die Missionsuhr am Laufen zu halten."

(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33589/33589_5.jpg)
Das Gebiet "Troy", in dem "Sprit" (unten im Bild) feststeckt

Der Rover war währenddessen wahrscheinlich Frosttemeperaturen ausgesetzt wie zu keiner Zeit zuvor und könnte diese gegebenenfalls auch nicht überstanden haben. Falls "Spirit" doch wieder funktioniert, wird seine Hauptaufgabe darin bestehen, während der folgenden Monate Analysen durchzuführen, für die er nicht manövrierbar zu sein braucht. Dazu gehört zum Beispiel die Ermittlung der Marsrotation mithilfe des Dopplereffektes vom das Funksignal "Sprits". Bei genügend hoher Genauigkeit der Messung lassen sich damit neue Erkenntnisse über den Marskern gewinnen.

"Opportunity" macht derweil gute Fortschritte beim Erreichen des Kraters Endeavour, der noch etwa acht Kilometer vom Rover entfernt ist. Beide Gefährte sowie andere Mars-Missionen der NASA haben jedenfalls ausreichende Hinweise auf eine Milliarden Jahre zurückliegende "feuchte Vergangenheit" des Planeten gefunden. 2008 hat der Phoenix Mars Lander verborgene Eiswasser-Schichten entdeckt, die bereits 2002 durch Orbiter aufgespürt wurden. Die neue Entdeckung von "Spirit" liefert nun weitere Hinweise dafür, dass auf dem Mars während der Klimawechsel zumindest geringe Flüssigwassermengen vorgekommen sein könnten.

Quelle : http://www.heise.de/tp/
Titel: Marsmission: Spirit, bitte melden!
Beitrag von: SiLæncer am 08 Januar, 2011, 15:09
Auf der Südhalbkugel des Mars herrscht derzeit Frühling. Da die Tage länger werden, steht dem Rover Spirit mehr Sonnenenergie zur Verfügung. Die Nasa bemüht sich deshalb intensiv, den abgebrochenen Kontakt zu dem Fahrzeug wieder aufzunehmen.

Die US-Weltraumbehörde Nasa will den Frühling auf dem Mars dazu nutzen, den Marsrover Spirit wieder zu aktivieren. Das Fahrzeug hat sich am 22. März 2010 zum letzten Mal gemeldet.

Längere Tage im Frühling

Die Zeit sei jetzt günstig, erklärte John Callas, Leiter des Mars Exploration Rover Projekts beim Jet Propulsion Laboratory der Nasa. In der nächsten Zeit stehe dem Rover noch jeden Tag mehr Sonnenenergie zur Verfügung. Solange das der Fall sei, werde die Nasa alles versuchen, um die Chance zu erhöhen, wieder Kontakt mit Spirit aufzunehmen, sagte Callas. Der Frühling auf der Südhalbkugel des Mars hat im November begonnen und endet Mitte März.

(http://scr3.golem.de/screenshots/1101/spirit/thumb480/spirit_1.jpg)

Spirit ist vor sieben Jahren, am 4. Januar 2004, auf dem Mars gelandet. Seine ursprüngliche Mission sollte nur drei Monate dauern. Tatsächlich war Spirit jedoch deutlich länger aktiv. Seit Anfang 2010 steckt der Rover jedoch fest, da zwei der sechs angetriebenen Räder ausgefallen sind. Danach wurde Spirit zunächst stationär eingesetzt.

Ausgefallene Motoren

Der ausgefallene Antrieb verhinderte jedoch, dass sich Spirit im Winter, der im Mai anfing, besser zur Sonne ausrichten konnte. Dadurch herrschten in der Sonde niedrigere Temperaturen als je zuvor. Jetzt versucht die Nasa, den abgebrochenen Kontakt wiederherzustellen. Dazu werden häufiger und zu auch anderen Zeiten als üblich Signale an Spirit gesendet. Zudem hat die Nasa das Frequenzspektrum vergrößert, das sie beobachtet, da es sein kann, dass der Winter das Funksystem verändert hat und der Rover jetzt auf einer anderen Frequenz sendet.

Die Chancen, Spirit aus dem Winterschlaf zu wecken, seien von jetzt an bis Mitte März am größten, sagte Callas. Allerdings könne es auch sein, dass der vergangene Winter der Marssonde so zugesetzt habe, dass alle Versuchen, sie wieder zu aktivieren, scheitern.

Opportunity geht es gut

Drei Wochen nach Spirit landete die baugleiche Sonde Opportunity auf dem Mars. Sie ist immer noch aktiv. Geplant war, dass der Rover in drei Monaten eine Strecke von weniger als einem Kilometer zurücklegt. Inzwischen fährt er seit knapp sieben Jahren über den Mars und hat dabei über 26 Kilometer zurückgelegt.

Im vergangenen Jahr hat die Nasa Opportunity sogar noch eine neue Software installiert, mit deren Hilfe der Rover selbstständiger agieren kann. Zuvor war die Sonde von der Erde aus ferngesteuert worden. Das machte die Arbeit etwas mühsam, da ein Funksignal von der Erde zum Mars etwa 20 Minuten unterwegs ist. Mit der neuen Software entscheidet der Rover selbst, welche Steine er sich genauer anschaut.

Neue Marsmission im Herbst

Der Start der nächsten Marsmission ist für Ende 2011, zwischen Ende November und Mitte Dezember, vorgesehen. Dann soll ein neuer Rover, Curiosity, zu unserem Nachbarplaneten starten. Dort soll er voraussichtlich im August 2012 landen.

Quelle : www.golem.de
Titel: Simulierter Raumflug: "Mars500"-Crew profitiert von salzarmer Kost
Beitrag von: SiLæncer am 10 Februar, 2011, 09:19
Halbzeit bei der virtuellen Mission zum Roten Planeten: Am 12. Februar werden drei Männer der "Mars500"-Crew auf dem Planeten landen. Nach 250 Tagen Isolation sind die Ärzte zufrieden mit der Gesundheit der Kosmonauten. Dazu beigetragen hat auch eine salzarme Diät.

(http://www.spiegel.de/images/image-178925-panoV9-vxpk.jpg)

Drei Russen, zwei Europäer und ein Chinese - seit Juni 2010 sind sie eingesperrt in einer hermetisch abgeschlossenen Anlage in Moskau. Sie simulieren eine 520 Tage lange Mission zum Mars - und in wenigen Tagen werden drei von ihnen eine nachgebildete Marsoberfläche betreten. Dann ist die Hälfte der Mission überstanden, die noch bis Ende 2011 dauert.

Wie vertragen die sechs Männer das Leben in der Isolation? Wie reagiert ihr Körper auf die besondere Situation? Wissenschaftler haben nun kurz vor der Halbzeit des Experiments eine erste Zwischenbilanz gezogen. "Alle sechs Crew-Mitglieder befinden sich in sehr guter körperlicher Verfassung", sagt Peter Gräf vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Die Männer müssen nicht nur einen strikten Zeitplan befolgen, der genaue Vorgaben für Experimente, Wartungsarbeiten und Fitnesstraining gibt. Auch ihr Ernährungsplan ist genau geplant. Jens Titze von der Universität Erlangen-Nürnberg hatte die tägliche Kochsalzzufuhr der Probanden über die Monate hinweg schrittweise heruntergesetzt, während alle anderen Nahrungsbestandteile konstant gehalten wurden.

Die verminderte Kochsalzzufuhr habe zu einer deutlichen Senkung des Blutdrucks geführt, berichtet Titze. Dies belege, dass salzreduzierte Ernährung nicht nur für Nieren- und Bluthochdruckkranke von Nutzen sei, sondern auch bei Gesunden langfristig Schlaganfall, Herzinfarkt und Arteriosklerose vorbeugen könne. Künftig wollen Mediziner mit den Mars-Menüplänen den Blutdruck von Menschen auch unter Alltagsbedingungen senken - Studien dazu sind geplant.

Veränderter Biorhythmus

Die Forscher interessiert natürlich auch, wie Stress dem menschlichen Immunsystem zusetzt. "Die ersten vorläufigen Studienergebnisse deuten auf eine Modulation und Hemmung bestimmter Zellantworten hin, die in der Infektabwehr bedeutsam sind", sagt Alexander Choukèr von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ziel seiner Untersuchungen ist es, das Zusammenspiel von Gehirn und Immunsystem bei Stress-Reaktionen besser zu verstehen.

Erste Erkenntnisse gibt es auch über Veränderungen des Biorhythmus'. Die Forscher hatten vermutet, dass dieser gerade bei Langzeitflügen durch verminderte physische Aktivität, die Enge in der Station und auch die Veränderung des Hell-Dunkel-Zyklus' beeinträchtigt würde. Dies hat sich bestätigt. Der Rhythmus bleibe zwar zunächst erhalten, aber die Breite der Schwankungen der Körpertemperatur werde deutlich abgeschwächt, sagt Hanns-Christian Gunga von der Charité Berlin.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Marssonde fotografiert ungewöhnlichen Krater
Beitrag von: spoke1 am 05 März, 2011, 11:23
Paris (dpa) - Die europäische Raumsonde «Mars Express» hat einen ungewöhnlich langgezogenen Einschlagkrater auf dem Roten Planeten fotografiert. Am Huygens-Bassin auf der Mars-Südhalbkugel sei vermutlich eine ganze Kette kosmischer Geschosse in flachem Winkel eingeschlagen.

(http://d.yimg.com/i/ng/ne/dpa2/20110304/16/3125111864-marssonde-fotografiert-ungewoehnlichen-krater.jpg?x=309&y=232&q=75&wc=400&hc=300&xc=1&yc=1&sig=hS5muMxj2Igq.waLzlo_PA--#309,232)

Das berichtete die europäische Raumfahrtagentur ESA am Freitag in Paris. Der resultierende Krater ist etwa 78 Kilometer lang, 2 Kilometer tief und zwischen 10 und 25 Kilometern breit.

An der schmetterlingsähnlichen Ablagerung des herausgeschleuderten Gesteins lasse sich ablesen, dass mindestens zwei Einschläge diesen Krater verursacht haben müssen. Der kosmische Crash muss laut ESA vor sehr langer Zeit stattgefunden haben, weil die Einschlagregion von jüngeren Kratern übersät ist.

Quelle: http://de.news.yahoo.com
Titel: Nasa gibt Marsrover Spirit auf
Beitrag von: SiLæncer am 25 Mai, 2011, 17:17
Alles Funken hat nichts geholfen: Der vergangene Winter hat dem Marsrover Spirit offensichtlich zu sehr zugesetzt. Die US-Weltraumbehörde Nasa hat Spirit deshalb aufgegeben.

Seit Monaten lauteten die Statusmeldungen gleich: "Es wurde kein Signal von Spirit seit Sol 2210 (22. März 2010) empfangen." Jetzt hat die Nasa bekanntgegeben, dass sie den Marsrover Spirit aufgegeben hat. Am heutigen Mittwoch war ein letzter Versuch, mit dem Fahrzeug Kontakt aufzunehmen, gescheitert.

Im Sand festgefahren

Spirit war Anfang April 2009 im Sand steckengeblieben, nachdem zwei der sechs angetriebenen Räder ausgefallen waren. Danach diente der Rover als stationäre Marsforschungsstation. Ein Jahr später empfing die Nasa die letzte Botschaft von Spirit.

(http://scr3.golem.de/screenshots/1101/spirit/thumb620/spirit_1.jpg)

Der ausgefallene Antrieb verhinderte, dass Spirit im Winter auf der Südhalbkugel des Mars, der im Mai 2010 anfing, sich und seine Solarmodule zur Sonne ausrichten konnte. Dadurch fehlte es am Strom für die Heizsysteme. Im Winter war die Technik des Rovers niedrigeren Temperaturen als je zuvor ausgesetzt.

Bitte melde dich!

Anfang des Jahres, im Frühling in den südlichen Breiten des Mars, verstärkte die Nasa ihre Bemühungen, den Kontakt wieder herzustellen. Dazu wurden häufiger und zu auch anderen Zeiten als üblich Signale an Spirit gesendet. Zudem vergrößerte die Nasa das von ihr beobachtete Frequenzspektrum für den Fall, dass Spirit auf einer anderen Frequenz senden sollte. Doch offensichtlich hatte der vergangene Winter dem Marsrover zu stark zugesetzt, um ihn wiederzubeleben.

Dabei war Spirit eine Erfolgsgeschichte: Der Rover landete am 4. Januar 2004 auf dem Mars, gefolgt von der baugleichen Opportunity. Beide Missionen waren nur auf wenige Monate angelegt. Tatsächlich lieferten die beiden Rover viel länger Daten und ermöglichten so wichtige neue Erkenntnisse über den Nachbarplaneten, so etwa, dass dieser früher wärmer und feuchter war, so dass sich dort Leben hätte entwickeln können.

Opportunity lebt

Opportunity ist im Gegensatz zu Spirit immer noch aktiv. Der Rover hat inzwischen knapp 30 Kilometer zurückgelegt und steht derzeit knapp 4 Kilometer vom Krater Endeavour entfernt. Im vergangenen Jahr hat Opportunity noch eine neue Software bekommen, mit deren Hilfe der Rover selbstständiger agieren kann. Zuvor war er von der Erde aus ferngesteuert worden. Das machte die Arbeit etwas mühsam, da ein Funksignal von der Erde zum Mars etwa 20 Minuten unterwegs ist. Mit der neuen Software entscheidet der Rover selbst, welche Steine er sich genauer anschaut.

Ende 2011 wird die Nasa einen neuen Rover auf den Mars schicken: Derzeit wird das Fahrzeug, das den Namen Curiosity trägt, für den Raumflug vorbereitet. Der Start der nächsten Marsmission ist zwischen dem 25. November und dem 18. Dezember geplant. Im August 2012 soll Curiosity auf dem Planeten landen und diesen erkunden.

Quelle : www.golem.de
Titel: Mars Raumsonde findet eventuell Hinweise auf flüssiges Wasser
Beitrag von: SiLæncer am 05 August, 2011, 15:36
Forscher haben auf dem Mars Formationen an Abhängen entdeckt, die sich mit den Jahreszeiten verändern. Es könnten Rinnen sein, die durch flüssiges Wasser verursacht werden. Bisher war nur bekannt, dass es gefrorenes Wasser auf dem Nachbarplaneten gibt.

Die US-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) hat auf der Marsoberfläche Spuren entdeckt, die auf flüssiges Wasser hinzudeuten scheinen. Es handelt sich um Linien an Abhängen, die sich im Laufe der Jahreszeiten ändern.

Video: Nasa über flüssiges Wasser auf dem Mars (2:00)

Die dunklen Linien seien zwischen 0,5 und 5 Meter breit und teilweise mehrere hundert Meter lang. Sie seien an steilen Abhängen zu finden und träten im Wechsel der Jahreszeiten auf: Die Linien zeigten sich im späten Frühjahr und im Sommer, verschwänden aber wieder, wenn es im Frühherbst kälter werde, schreiben Forscher von der Universität des Bundesstaates Arizona in Tucson um Alfred McEwen im US-Wissenschaftsmagazin Science. McEwen ist hauptverantwortlicher Wissenschaftler des High Resolution Imaging Science Experiments (HiRISE), einer hochauflösenden Fotokamera mit einem Cassegrain-Teleskop von 1,40 Metern Länge und einem Durchmesser von 50 Zentimetern.

Salzwasser

Die beste Erklärung sei, dass dieses Phänomen, das MRO in den mittleren Breiten der Südhalbkugel entdeckt habe, durch fließendes Wasser verursacht werde, sagte McEwen. Das Wasser sei wahrscheinlich salzig - darauf deute einerseits der hohe Salzgehalt des Marsbodens hin, zum anderen die Tatsache, dass Salzwasser einen niedrigeren Schmelzpunkt als Süßwasser hat. Die Oberflächen haben eine Temperatur von bis zu 20 Grad unter Null, bei der Süßwasser längst gefroren wäre.

(http://scr3.golem.de/screenshots/1108/mars/thumb620/mars_2.jpg)

Sollte sich die Erklärung bestätigen, dann gibt es auch heute noch flüssiges Wasser auf dem Nachbarplaneten. Bisher waren die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass es flüssiges Wasser in der Marsvergangenheit gegeben hat.

Kein Hinweis auf Wasser

Gegen die These spricht jedoch, dass die Messungen mit dem Compact Reconnaissance Imaging Spectrometer for Mars (CRISM), dem Spektrometer des MRO, keine Hinweise auf Wasser lieferten. Auch die dunkle Farbe der Rinnsale sei nicht auf Feuchtigkeit zurückzuführen. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass das Wasser an der Oberfläche schnell verdunste oder dass es unter der Oberfläche fließe.

MRO hatte 2009 bereits Eis an fünf Stellen auf dem Mars entdeckt, das Meteoriten freigelegt hatten. Das Eis war als helle Flecken in einigen der Krater erschienen. Mit der Zeit waren diese jedoch dunkler geworden - ein Anzeichen dafür, dass das Wasser in der dünnen Marsatmosphäre verdunstete. MRO hatte das Eis etwa auf halbem Weg zwischen dem Nordpol und dem Äquator gefunden. So weit südlich war bisher noch kein Wasser auf dem Mars entdeckt worden.

Quelle : www.golem.de
Titel: Mars-Mission: Curiosity wird startklar gemacht
Beitrag von: SiLæncer am 13 August, 2011, 17:00
Die Nasa macht den Mars-Rover Curiosity für den Start klar: Am heutigen Samstag beginnen Techniker mit der Verpackung des Fahrzeugs. Am 25. November 2011 soll die Reise zum Mars beginnen.

Die Vorbereitungen der US-Weltraumbehörde Nasa für die kommende Mars-Mission laufen auf Hochtouren: Am heutigen 13. August 2011 beginnen Nasa-Mitarbeiter, das mobile Mars Science Laboratory, Curiosity genannt, zu verpacken, berichtet das auf Weltraumthemen spezialisierte US-Nachrichtenangebot Space.com. Der Start ist für November geplant. Zuvor hatten Nasa-Techniker in umfangreichen Tests sichergestellt, dass Curiosity auch voll funktionsfähig ist.

Video: Marsmission des Rovers Curiosity - Video der Nasa (1:37)

Zuerst werden die Aufbauten für den Start bereitgemacht. Als erstes werden die Nasa-Mitarbeiter die Antenne des Mars-Rovers zusammenfalten. Als nächstes wird der Mast eingefahren. An dem sitzen die beiden Stereokameras, die Curiosity zur Navigation braucht und zwei wissenschaftliche Instrumente, mit denen der Rover seine Umgebung erforscht. Außerdem muss der über 2 Meter lange Roboterarm eingeklappt und gesichert werden. Damit wird der Rover den Marsboden erforschen und Proben entnehmen. Als letztes werden schließlich die sechs Räder des etwa drei Meter langen Curiosity unter das Chassis geklappt.

Reaktor am Schluss

Sind die Aufbauten und die Räder gesichert, wird der Curiosity für den Transport verpackt. Als letztes wird noch die Energiequelle des Curiosity installiert, ein Atomreaktor. Der soll den Rover mindestens ein Marsjahr lang mit Energie versorgen. Ein Marsjahr entspricht 687 Erdtagen.

(http://scr3.golem.de/screenshots/1108/curiosity/thumb620/curiosity_1.jpg)

Der Start soll am 25. November 2011 stattfinden. Gegen 10.20 Uhr Ortszeit wird Curiosity an Bord einer Atlas-V-Trägerrakete vom Raketenstartplatz Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus abheben. Die Flugzeit wird über acht Monate dauern. Im August 2012 soll Curiosity den Mars erreichen.

Fallschirm und Raketenkran

In der Marsumlaufbahn angekommen, wird die Kapsel kurz vor dem Aufprall auf der Oberfläche einen Fallschirm öffnen, der den Fall bremst. Etwa 20 Meter über dem Boden werden Curiosity und eine Art Raketen-angetriebener Kran ausgeklinkt. Die Raketen fangen den freien Fall ab und der Kran lässt den Rover sicher auf die Marsoberfläche hinunter.

Aufgabe von Curiosity ist, nach Kohlenstoffverbindungen sowie anderen Zeichen von Leben auf dem Mars zu suchen. Außerdem wird er die Bedingungen auf dem Nachbarplaneten erforschen wie Bodenbeschaffenheit, Klima oder Strahlung. Schließlich soll er auch Wasser aufspüren.

Quelle : www.golem.de
Titel: Mars-Rover "Opportunity" erforscht Kraterfelsen
Beitrag von: SiLæncer am 03 September, 2011, 07:04
Der unermüdliche Marsrover Opportunity lässt nicht locker: Nach fast acht Jahren auf dem Roten Planeten erforscht er jetzt einen neuen Krater - und begeistert wieder die Wissenschaftler mit seinen Entdeckungen.

Der kleine Rover Opportunity, der schon seit Anfang 2004 den Mars erkundet, hat weitere Anzeichen für Wasser entdeckt. Nur wenige Wochen nach seiner Ankunft am Krater Endeavour wurde er bei der Erforschung eines Felsgesteins fündig, wie Astronomen am Donnerstag auf einer NASA-Pressekonferenz mitteilten. Demnach entdeckte der Rover in dem Brocken einen hohen Zinkgehalt, der auf hydrothermale Aktivitäten hinweisen könnte - etwa auf Wasser, das nach dem Einschlag eines Meteoriten nach oben drängt.
 
"Dieser Fels sieht anders aus als alles, was wir bisher gesehen haben", sagte Wissenschaftler Steve Squyres von der Cornell-Universität. Endeavour ist deutlich älter als die Gebiete, die der Roboter auf Rädern auf seinen bisherigen Erkundungstouren erforscht hat. Von der Untersuchung der verschiedenen Gesteinsschichten, die in dem Krater mit einem Durchmesser von 22 Kilometern bloßliegen, erhofft sich die Wissenschaft eine reiche Ausbeute an Erkenntnissen über die frühe Geschichte des Roten Planeten.

Der Krater wurde als Rover-Ziel ausgesucht, nachdem eine NASA-Sonde - der Mars Reconnaissance Orbiter - bei ihren Umkreisungen dort Lehmmineralien erspäht hatte. Astronomen sehen darin einen möglichen Hinweis darauf, dass es früher auf dem Mars wärmer und feuchter war als bisher angenommen. So soll der Rover als nächstes auch ein Gebiet ansteuern, an dem Lehm vermutet wird.
 
Dabei ist Opportunity nach NASA-Angaben insgesamt gut in Form, trotz der technischen Zipperlein, die das Alter mit sich bringt. "Wir fahren keinen heißen neuen Sportwagen mehr. Wir fahren jetzt einen 1965er Mustang, der nicht restauriert worden ist", sagte Dave Lavery, ein führender Kopf des Mars-Rover-Programmes.
 
Opportunity und sein Zwilling Spirit waren 2003 zum Roten Planeten gestartet. Ursprünglich hatte die NASA von ihnen nur eine dreimonatige Lebensdauer erwartet. Spirit hielt bis zum März 2010 durch, dann brach die Kommunikation mit der Erde ab. Opportunity rollt weiter.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Big Brother für die Wissenschaft
Beitrag von: SiLæncer am 03 November, 2011, 09:29
Am Freitag enden für sechs Teilnehmer die 520 Tage einer simulierten Reise zum Mars

Am Freitag endet für sechs Teilnehmer das längste Isolationsexperiment der Raumfahrt. Die Herren ohne Damen verlebten 520 Tage abgeschirmt in fensterlosen Containern in der Nähe von Moskau, rund um die Uhr überwacht von Kameras. Sinn des über zehn Millionen Euro teuren "Mars 500"-Projekts war es, heraus zu finden, wie eine Crew einen so langen Raumflug physisch und psychisch übersteht. Noch in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts soll ein bemannter Flug zum Mars stattfinden.

(http://www.heise.de/bilder/150751/0/0)

Die Teilnehmer aus Russland, China, Frankreich und Italien waren am 3. Juni 2010 in das 240 Quadratmeter große Röhrensystem eingestiegen und stehen mit der Außenwelt nur über Telefon und Email in Kontakt. Wenn auch die Teilnahme an über 100 Experimenten verpflichtend war, heißt es seither in erster Linie, Zeit totschlagen und an die rund 70.000 Euro denken, die am Ende der virtuellen Reise locken. Freigegebene Aufnahmen zeigten die Männer beim Guitar-Hero an der Konsole.

Die Wissenschaftler im Kontrollzentrum beobachteten derweil, wie sich der Zusammenhalt der Gruppe entwickelt. Lange Isolation kann zu Problemen führen, die Menschen drohen übellaunig, gar depressiv zu werden. In früheren Experimenten dieser Art nahm der Kontaktwillen ab, einige Teilnehmer isolierten sich und nahmen das Essen nicht mehr zusammen ein. Ein 240-Tage Isolationsexperiment im Jahre 2000 lief leicht aus dem Ruder, auch weil der Alkoholkonsum den Teilnehmern zusetzte. Die Dämmung der Räume war zudem ungenügend, jeder hörte jeden Ton des anderen. Dieses Mal ist kein Alkohol erlaubt, die Dämmung der kleinen Privatbereiche besser.

Glaubt man den Verlautbarungen der ESA, gibt es dieses mal zwar durchaus Differenzen zwischen den Teilnehmern, aber niemand sei völlig isoliert. Es würden Querbeziehungen zwischen allen und eine klare Struktur existieren. Die erdverbundenen Kosmonauten scheinen sich als Gruppe gefunden zu haben - und stehen der Außenwelt eher skeptisch gegenüber.

Eines der wissenschaftlichen Experimente ist mal wieder dem Zusammhang von Salzkonsum und erhöhten Blutdruck auf der Spur. Die Wissenschaftler reduzierten die tägliche Salzration aller Teilnehmer langsam von zwölf auf sechs Gramm. Ihr Blutdruck sank tatsächlich.

Inwieweit das gesamte Experiment auf einen Flug zum Mars übertragbar ist, bleibt umstritten. Denn während einige Probanden nach eigenen Angaben immer im Hinterkopf behielten, dass sie die Erde nie verlassen hatten, waren andere gedanklich auf einer weiten Reise.

Quelle : http://www.heise.de/tp/
Titel: Teilnehmer von Mars500-Experiment dachten nie ans Aufhören
Beitrag von: SiLæncer am 08 November, 2011, 16:00
Trotz Isolation und Stress haben die sechs Männer des Raumfahrtexperiments Mars500 in Moskau während der 17 Monate in einem Container nie an einen Ausstieg gedacht.

"Es war schwer genug, sich gegen 6000 Bewerber durchzusetzen - da war die Motivation, durchzuhalten, groß", erklärte der Russe Alexander Smolejewski bei der ersten großen Pressekonferenz seit Ende des 520 Tage langen Projekts. Die Männer hätten das Experiment als Freunde beendet, sagte er am Dienstag in Moskau. "Ich wäre sofort bereit, mit den anderen zum Mars zu fliegen. Leider wird dies wohl nicht vor 2035 möglich sein - da sind wir aber nicht mehr fit genug".

Beliebter Zeitvertreib während der im Juni 2010 begonnenen Mars-Flug-Simulation sei das Erlernen von Fremdsprachen gewesen, sagte der "Kommandeur" des nachgebauten Raumschiffs, Alexej Sitjow. "Ich spreche jetzt ein 'First-Class-English'", sagte Sitjow, einer von drei russischen Teilnehmern.
 
Romain Charles aus Frankreich und Diego Urbina aus Italien bekräftigten, nach dem am vergangenen Freitag beendeten Experiment besser Russisch zu sprechen. Dagegen bedauerte Smolejewski, dass er die Sprache seines chinesischen Kollegen Wang Yue kaum gelernt habe.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Hoffnung für verschollene Marsmond-Sonde Phobos-Grunt
Beitrag von: SiLæncer am 23 November, 2011, 17:03
Im Kampf um die verloren geglaubte russische Raumsonde Phobos-Grunt gibt es wieder Hoffnung. Zwei Wochen nach dem Start antwortete der Apparat in der Erdumlaufbahn überraschend auf ein Signal. Experten warnen aber vor zu viel Optimismus.

Hoffnungsschimmer für Phobos-Grunt: Nach vielen missglückten Versuchen ist der europäischen Raumfahrtorganisation ESA erstmals ein Kontakt zur verloren geglaubten russischen Raumsonde gelungen. "Der Patient ist zwar nicht tot, aber wie krank er ist, wissen wir noch nicht", sagte René Pischel, der Leiter der russischen ESA-Vertretung am Mittwoch in Moskau. Es bleibe abzuwarten, ob die seit zwei Wochen in der Erdumlaufbahn kreisende Raumsonde tatsächlich noch zu retten sei. "Das Signal enthielt keinerlei telemetrische Daten. Wir unternehmen in der kommenden Nacht einen erneuten Versuch", sagte Pischel.

Die Europäer seien von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos um Hilfe gebeten worden, sagte ein ESA-Sprecher in Darmstadt. "Wir haben ein Kommando hochgeschickt, die Sonde hat geantwortet." Der Kontakt sei am Dienstagabend der Bodenstation im westaustralischen Perth geglückt. Roskosmos bestätigte dies. "Wir haben von der ESA Daten bekommen, die wir nun auswerten", sagte eine Sprecherin in Moskau. In der kommenden Nacht werde die Station in Perth erneut ein Signal senden. "Der Winkel zu Phobos-Grunt ist von dort aus günstig, und das Solarmodul der Sonde empfängt ausreichend Sonnenlicht."

Der russische Raumfahrtexperte Alexander Ilin warnte indes vor überzogenen Hoffnungen. "Der Kontakt bedeutet, dass wir vermutlich mehr über die Gründe für die Panne erfahren. Das erhöht aber nicht automatisch die Chance, die Raumsonde noch wie geplant zum Marsmond Phobos schicken zu können", sagte Ilin der Agentur Interfax. Erst am Vortag hatte Roskosmos mitgeteilt, dass die 120 Millionen Euro teure und 13,5 Tonnen schwere Raumsonde so gut wie verloren sei und wohl in den nächsten Wochen auf die Erde stürze. Mit der ehrgeizigen Mission wollte die Raumfahrtnation Russland nach 15 Jahren wieder in die interplanetare Forschung einsteigen.

"Wir gehen im Moment davon aus, dass das Signal von Phobos-Grunt eine Antwort auf unser Signal war", sagte Moskaus ESA-Chef Pischel. "Es ist ja nicht so, dass die Sonde von selbst Signale sendet." Eine leergebrannte Stufe der Zenit-Trägerrakete, die den Apparat am 9. November in den Erdorbit gebracht hatte, sei in der Nacht zum Mittwoch in der Atmosphäre verglüht, berichteten Moskauer Medien.

Am kommenden Samstag wollen die US-Amerikaner eine Marsmission auf den Weg bringen: Der technisch hochgerüstete Rover Curiosity soll im August 2012 auf dem Roten Planeten landen. Er soll dort knapp zwei Jahre lang nach Spuren von organischen Materialien suchen, den Grundzutaten für Leben - und etliche weitere Analysen vornehmen.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Rückschlag für Rettung der Raumsonde Phobos-Grunt
Beitrag von: SiLæncer am 26 November, 2011, 08:06
Bei den Rettungsbemühungen um die fehlgeleitete russische Raumsonde Phobos-Grunt ist der Kontakt des Messapparats zur Europäischen Raumfahrtbehörde ESA nach zwei Tagen abgerissen.

Vier Signale von der westaustralischen ESA-Bodenstation Perth seien im Unterschied zu den Vortagen unbeantwortet geblieben. Das sagte der Leiter der ESA-Vertretung in Moskau, René Pischel, am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos zeigte sich enttäuscht von dem Rückschlag. Nun versuche der Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan, Kontakt zu der seit gut zwei Wochen in der Erdumlaufbahn fliegenden Sonde herzustellen, hieß es.

Für kurzfristigen Optimismus hatten Signale der 120 Millionen Euro teuren und 13,5 Tonnen schweren Raumsonde gesorgt, die ESA und Roskosmos in den vergangenen Tagen aufgefangen hatten. "Die Informationen zeigen, dass der Hauptbordcomputer funktioniert", sagte ein Roskosmos-Mitarbeiter. Es seien aber weitere Daten zur Erkenntnis nötig, ob Phobos-Grunt vom Boden aus gesteuert werden könne. Nach Berichten Moskauer Medien hat Roskosmos die Raumsonde praktisch aufgegeben und strebt ihren kontrollierten Absturz an. Der Apparat sollte Bodenproben vom Marsmond Phobos zur Erde bringen, kam aber wegen Triebwerksproblemen nicht über die Erdumlaufbahn hinaus.
 
Die USA wollen an diesem Samstag ihre neue Mars-Mission starten: Dann schickt die Raumfahrtbehörde Nasa eine hochmoderne Raumsonde auf den Weg. Curiosity soll im August 2012 auf dem Roten Planeten landen und nach Spuren von organischen Materialien suchen, den Grundzutaten für Leben - und etliche weitere Analysen vornehmen.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Start geglückt: NASA schickt Super-Marsrover auf die Reise
Beitrag von: SiLæncer am 27 November, 2011, 11:32
Die NASA atmet auf. Ihr neue Marssonde der Superlative ist unterwegs - und damit der Hauptstar, ein Marsrover so groß wie ein Auto. Nach dem kürzlichen missglückten Start eine russischen Marsmond-Sonde herrschte bei der NASA nervöse Spannung.

Die US-Raumfahrtagentur NASA hat am Samstag eine technisch höchst raffinierte Marssonde auf die Reise geschickt. Geht alles weiter nach Plan, wird sie ihr Ziel am 6. August 2012 erreichen und den etwa autogroßen Marsrover Curiosity (Neugier) auf dem Roten Planeten aussetzen. Er soll dann auf dem Marsboden nach organischen Materialien suchen und insgesamt herausfinden, wie lebensfreundlich oder auch -feindlich der Planet einst war und ist. Dazu hat das Roboter-Fahrzeug mit einem stolzen Gewicht von etwa 900 Kilo zehn ausgeklügelte Instrumente an Bord, darunter auch ein in Deutschland mitentwickeltes Strahlenmessgerät.

Die Sonde mit dem in einem kapselartigen Modul verpackten Rover hob reibungslos um kurz nach 16.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit an Bord einer Atlas-Rakete in Cape Canaveral (US-Staat Florida) ab. Es ist nach NASA-Angaben die bisher größte und technisch beste Sonde, die jemals für die Landung auf einem Planeten entwickelt wurde. Entsprechend hoch ist auch der Preis. Für die Mission mit allem Drum und Dran macht die US-Raumfahrtbehörde stattliche 2,5 Milliarden Dollar (etwa 1,9 Milliarden Euro) locker.

Die gelungene Abreise löste bei der NASA angesichts der jüngsten Panne beim Start der russischen Marsmond-Sonde Phobos-Grunt besondere Erleichterung aus. Phobus-Grunt hatte es wegen eines Triebwerk-Problems nicht aus der Erdumlaufbahn geschafft, dreht weiter nutzlos ihre Kreis und muss wahrscheinlich abgeschrieben werden.

Allerdings steht auch für die NASA-Sonde und insbesondere den Rover der große Test noch aus - die Landung. Curiosity ist mit seiner reichen Instrumentenlast fünfmal schwerer als seine Rover-Vorgänger Spirit und Opportunity. Wegen des erheblichen Gewichts musste sich die NASA nach eigenen Angaben ein bisher einmaliges und riskantes Landungsmanöver einfallen lassen. Dabei wird das Roboterfahrzeug in mehreren Stufen auf dem Marsboden abgesetzt - zunächst per Fallschirm, dann mit Seilen.

Und auf besondere Präzision kommt es an. Landeplatz ist ein eng begrenztes etwa 20 mal 25 Kilometer großes ebenes Gebiet am Fuße eines Berges, der fast 5000 Meter hoch vom Grund eines Kraters aufragt. Von hier aus soll der Roboter zu seiner Erkundungstour aufbrechen. Die NASA wählte nach eigenen Angaben diesen Ort, weil Gesteinsformationen und Sedimente am Grund darauf hindeuteten, dass es hier einmal Wasser gegeben habe. Das wiederum eröffne die Möglichkeit, dass sich tief unter der Oberfläche noch lebende Mikroben befänden.

Curiosity verfügt unter anderem über einen Bohrer und einen Laser, der die chemische Zusammensetzung des Marsbodens in einem Radius von rund sechs Metern erfassen kann. Der Rover bringt zudem zwei Kameras mit, die dreidimensionale Fotos und erstmals auch Videoaufnahmen vom Marsboden ermöglichen.

Das Strahlenmessgerät soll nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln Daten darüber liefern, welcher Strahlung mögliche künftige Mars-Astronauten ausgesetzt wären. Das DLR und die Universität Kiel haben die Sensoreinheit des Instruments mit dem Kürzel RAD ("Radiation Assessment Detector") entwickelt. Es ist so groß wie eine Schuhschachtel und soll auch die Frage klären, wie tief sich mögliche frühere Lebensformen im Boden befunden haben müssen, um die Strahlung auf dem Mars zu überleben.

"Die Erde ist durch ihre Atmosphäre geschützt - der Mars hat aber nur eine sehr dünne Atmosphäre und somit nur eine geringe Abschirmung gegen die kosmische Strahlung", erläuterte Günther Reitz vom DLR.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Europäer geben russische Raumsonde Phobos-Grunt auf
Beitrag von: SiLæncer am 03 Dezember, 2011, 21:30
Die Europäische Raumfahrtbehörde Esa gibt nach mehreren missglückten Kontaktversuchen die fehlgeleitete russische Raumsonde Phobos-Grunt nach 24 Tagen auf. "Wir ziehen jetzt einen Schlussstrich", sagte der Leiter der Esa-Vertretung in Moskau, René Pischel, am Freitag.

Der Abbruch erfolge in Absprache mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, die ihrerseits noch Rettungsversuche unternehmen wolle. Nach Berichten Moskauer Medien hat allerdings auch Roskosmos die am 9. November (Ortszeit) gestartete Marsmond-Sonde praktisch aufgegeben und strebt ihren kontrollierten Absturz an.
 
"Nach den wenigen empfangenen Signalen haben wir weiter nur bruchstückhafte Vorstellungen, wie es an Bord aussieht", sagte Pischel. Die Esa benötige ihre Bodenstation im westaustralischen Perth für andere Aufgaben. "Wir können es uns nicht länger leisten, andere Missionen zur Seite zu schieben".

Die 120 Millionen Euro teure und fast 13,5 Tonnen schwere Raumsonde sollte Bodenproben vom Marsmond Phobos zur Erde bringen, kam aber wegen Triebwerksproblemen nicht über die Erdumlaufbahn hinaus. Zunächst war es der Esa und Roskosmos zwar gelungen, Kontakt zu dem Apparat aufzunehmen. Nach einigen Tagen kam dann aber keine Antwort mehr.
 
Die USA hatten dagegen vor kurzem eine Mars-Mission erfolgreich gestartet. Die Raumfahrtbehörde Nasa schickte eine hochmoderne Raumsonde auf den Weg. Curiosity soll im August 2012 auf dem Roten Planeten landen und nach Spuren von organischen Materialien suchen.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Phobos Grunt: Russische Marssonde abgestürzt
Beitrag von: SiLæncer am 16 Januar, 2012, 18:30
Am 15. Januar 2012 gegen 17:45 Uhr mitteleuropäischer Zeit hat die russische Marsmission geendet: Die Raumsonde Phobos Grunt verglühte in der Atmosphäre. Einige Teile stürzten auf die Erde.

Die russische Raumsonde Phobos Grunt ist am frühen Sonntagabend abgestürzt. Die Reste der Sonde sollen in den Pazifik gestürzt sein.

Teile des Raumfahrzeuges seien gegen 17:45 Uhr mitteleuropäischer Zeit etwa 1.250 Kilometer westlich der südchilenischen Insel Wellington in den Pazifik gefallen. Es hätten nur etwa 200 Kilogramm des etwa 13 Tonnen schweren Raumfahrzeuges die Erde erreicht, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Nach einem anderen Bericht der Agentur lag die Absturzstelle in Brasilien.

Raketentriebwerk zündete nicht

Die Sonde Phobos Grunt war Anfang November 2011 vom Startplatz im kasachischen Baikonur aus ins All geschossen worden. Allerdings versagte das Raketentriebwerk der Sonde, so dass diese in der Erdumlaufbahn steckenblieb und sich nicht mehr meldete.

Video: Start der Zenit-2SB mit Phobos Grunt an Bord (2:25)

Erst zwei Wochen später gab es wieder Kontakt zu der Sonde: Zuerst empfing die europäische Weltraumagentur Esa Signale von Phobos Grunt, später auch ihr russisches Pendant Roscosmos. Eine Rettung durch die Installation einer neuen Software, auf die die russischen Weltraumexperten gehofft hatten, erwies sich als unmöglich.

Unter Beobachtung

Da die Sonde nicht mehr steuerbar war, konnte sie nicht kontrolliert zum Absturz gebracht werden. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) in Bonn bei Köln hatten deshalb die Bahn von Phobos Grunt in den Tagen vor dem Absturz genau beobachtet. Das Institut verfügt über das Weltraumbeobachtungsradar Tracking and Imaging Radar (Tira), mit dem sich Objekte im Weltraum erfassen lassen.

Ziel der Sonde sollte der Marsmond Phobos sein. Dort sollte Phobos Grunt Bodenproben nehmen und Marsbeobachtungen durchführen. Die Sonde hätte im August 2014 mit den Proben zur Erde zurückkehren sollen. Die Mission war die erste interplanetarische russische Weltraummission seit 1996.

Quelle : www.golem.de
Titel: Computerpanne offenbar Schuld an Phobus-Grunt-Absturz
Beitrag von: SiLæncer am 31 Januar, 2012, 21:20
Nachdem die russische Raumsonde Phobus-Grunt am 15. Januar 2012 in den Pazifik gestürzt ist, geht es für die Verantworlichen nun um die Klärung der Ursache und damit um eine ganze Menge Geld.

Technische Fehler und menschliches Versagen sollen Schuld an dem Absturz der Raumsonde sein. Nachdem die Rakete am 9. November 2011 gestartet sei, habe die kosmische Strahlung den Bordcomputer so stark irritiert, dass die Sonde die Erdumlaufbahn nicht verlassen konnte. Das teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Wladimir Popowkin, am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Zuvor hatte Popowkin sogar Sabotage durch die Strahlung eines US-Radars in Erwägung gezogen und das nicht ohne Berechnung, denn der Sondenabsturz war immerhin auch eine Fall für die Versicherung.

Wie die Zeitung "Kommersant" zuvor berichtete, sei der Computerdefekt eine Folge von reinen Programmierfehlern gewesen. Laut dem Roskosmos-Chef seien dafür auch mehrere beteiligte IT-Kräfte zur Rechenschaft gezogen. Er bestätigte zudem, dass ein für den 30. März geplanter bemannter Flug zur Internationalen Raumstation ISS wegen einer undichten Sojus-Landekapsel um etwa einen Monat verschoben werden müsse.

Der Verlust der 120 Millionen Euro teuren Phobos-Grunt sei möglicherweise auf gefälschte Hardware im Bordrechner zurückzuführen, die Russland in Asien eingekauft habe. Das sagte der Leiter der staatlichen Untersuchungskommission, Juri Koptew. Eine Prüfung habe ergeben, dass ein Großteil der Elektronik der etwa 13,5 Tonnen schweren Sonde wohl nicht zur Verwendung im All geeignet war. Der Computer sei unzureichend gegen Strahlung geschützt gewesen.

Die Ursache der Panne ist nach Informationen der Zeitung "Moskowski Komsomolez" mitentscheidend für die Auszahlung der Versicherungssumme. Roskosmos werde der Verlust nur dann ersetzt, wenn die Behörde auch "äußere Einflüsse" nachweisen könne, sagte ein namentlich nicht genannter Insider dem Blatt. Phobos-Grunt war am 15. Januar unkontrolliert in den Pazifik gestürzt. Kurz danach hatte Popowkin gesagt, die Strahlung eines US-Radars könnte die Ursache gewesen sein. Ein Experiment hatte dies aber nicht bestätigt.

Falls die Raumfahrtnation Russland international erfolgreich sein wolle, müsse Roskosmos bis 2030 jährlich fünf Milliarden Euro aus dem Staatsbudget erhalten, sagte Popowkin. Er bekräftigte, dass Russland die gescheiterte Mission zum Marsmond Phobos wiederholen wolle. Priorität habe aber ein gemeinsames Vorhaben mit der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Bei dem rund 650 Millionen Euro teuren Projekt ExoMars soll eine russische Rakete ein Forschungsfahrzeug vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zum Mars bringen.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Russland und ESA wollen 2016 zum Mars fliegen
Beitrag von: SiLæncer am 07 April, 2012, 21:00
Flugziel Roter Planet: Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos und die Europäische Raumfahrtagentur ESA haben eine Absichtserklärung für eine Mars-Mission unterzeichnet.

Das rund 1,2 Milliarden Euro teure Projekt ExoMars soll ab 2016 nach Spuren von Leben im All suchen. Das teilten Roskosmos-Chef Wladimir Popowkin und der ESA-Vorsitzende Jean-Jacques Dordain nach der Unterzeichnung am Freitag in Moskau mit.

"Das endgültige Abkommen soll im November unterzeichnet werden", sagte ein Roskosmos-Sprecher nach Angaben der Agentur Ria Nowosti. Die US-Raumfahrtbehörde NASA wird aus Kostengründen vermutlich nicht an der Mission teilnehmen.

Roskosmos erwartete unterdessen den kontrollierten Absturz eines 1,6 Tonnen schweren russischen Kommunikationssatelliten. Molnija-1T falle voraussichtlich am frühen Samstagmorgen in den Pazifik, sagte Oberst Alexej Solotuchin. Der Flugkörper war 1996 vom Weltraumbahnhof Plessezk in Nordrussland gestartet.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: "Curiosity" auf Marsmission
Beitrag von: SiLæncer am 18 Juli, 2012, 09:06
In weniger als drei Wochen soll das Roboterfahrzeug "Curiosity" auf dem Roten Planeten landen. Das NASA-Projekt ist mit rund 1,9 Milliarden Dollar die teuerste und technisch ausgefeilteste Mars-Mission aller Zeiten.

Kein Superlativ ist der US-Raumfahrtbehörde NASA zu hoch gegriffen, wenn es um "Curiosity" geht. Das Roboterfahrzeug mit dem schönen Namen, der auf Deutsch "Neugier" heißt, soll in weniger als drei Wochen auf dem Mars landen. "Es ist die anspruchsvollste Mission, die wir je zu einem anderen Planeten geschickt haben", sagte NASA-Manager Doug McCuistion am Montag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Washington. Die geplante Landung am 6. August könne das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Planeten-Forschung werden.
 
Könnte - denn ein Erfolg ist nicht garantiert. "Das wird keine gemütliche Landung. Ein Aufsetzen auf dem Mars ist immer äußerst risikoreich." Alle technischen Feinheiten des höchst anspruchsvollen Manövers - inklusive Hitzeschild, Fallschirm und Korrekturdüsen - müssen perfekt funktionieren. Außerdem muss der Mars mitspielen und darf nicht mit Staubstürmen oder Windböen die Landung durcheinanderwirbeln.

Mehr als sieben Jahre Arbeit eines großen Teams von NASA-Ingenieuren kulminiert an diesem Montagmorgen im August dann in sieben Minuten berechneter Landezeit. "In diesen sieben Minuten muss 'Curiosity' von 21 000 Kilometern pro Stunde auf Null gehen." Geht etwas schief, ist "Curiosity" womöglich nur noch ein Haufen Schrott und die rund 1,9 Milliarden Dollar teure Mission wird zur Blamage.
 
Bis dahin können die NASA-Ingenieure eigentlich nur noch zuschauen. Der Weg des Rovers von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida, wo er im vergangenen November an Bord einer Atlas-Rakete startete, bis zum Roten Planeten ist exakt vorprogrammiert. Außer kleineren Verbesserungen an der Software können die Ingenieure nichts mehr ausrichten - nur warten und hoffen. "Wir hatten bislang keinerlei Probleme mit der Ausrüstung während des Flugs. Alles ist in bestem Zustand", sagt NASA-Projektmanager Pete Theisinger. Auch die Stimmung im Team sei gut. "Wir sind alle sehr aufgeregt und nervös, aber auch sehr optimistisch."

Wenn der sechsrädrige Rover sicher im vergleichsweise flachen Gale-Krater nahe dem Äquator des Roten Planeten landen würde, dann würde er auch sofort mit der Arbeit beginnen. Noch bevor er losrollt, sendet er Fotos an die Erde. "Die werden zuerst schwarz-weiß sein und nach ungefähr drei Tagen dann in Farbe und besserer Auflösung", sagt Theisinger.
 
Der Untergrund im Landegebiet schimmert auf NASA-Karten schon verführerisch rot. "Dort könnte sich früher Wasser gesammelt haben", erklärt NASA-Wissenschaftler John Grotzinger. "Curiosity" soll sofort an Ort und Stelle der Landung Gesteinsproben nehmen und untersuchen. Wasser könnte heißen, dass es hier einmal Leben gegeben hat und genau danach sucht die NASA auf dem Mars. "Aber bis wir so etwas gefunden haben, wenn wir es denn überhaupt finden, kann es sehr lange dauern. Diese Mission braucht vor allem Geduld."

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Veteranen der Sternenflotte erklären die Curiosity-Landung
Beitrag von: SiLæncer am 01 August, 2012, 19:30
Die Nasa hat zwei Offiziere der Sternenflotte engagiert, um den Zuschauern die Landung von Curiosity auf dem Mars zu erklären. Kapitän James T. Kirk und Fähnrich Wesley Crusher führen durch die sieben Minuten des Schreckens.

Am 6. August 2012 wird, wenn alles gut verläuft, der Rover Curiosity auf dem Mars landen. Wer könnte dieses Ereignis besser erklären als ein Vertreter der Vereinten Föderation der Planeten? Die US-Weltraumbehörde Nasa hat sich wohl gedacht, doppelt halte besser, und deshalb gleich Offiziere der Sternenflotte engagiert.

Will vs. Wil

Kein anderer als Kapitän James T. Kirk, auf der Erde auch unter seinem Decknamen Will Shatner bekannt, Fähnrich Wesley Crusher alias Wil Wheaton erklären per Videobotschaft, wie die Nasa sicher auf dem Nachbarplaneten landen will. Das Video bleibt dabei gleich. Nur der Erzähler wechselt und kommentiert in seinem eigenen Stil: Shatner eher gelassen - für einen erfahrenen Schiffsführer geziemt es sich, gerade in kritischen Situationen Ruhe und Überblick zu bewahren, Wheaton mit mehr Verve und Pathos.

Der ganze Artikel (http://www.golem.de/news/raumfahrt-veteranen-der-sternenflotte-erklaeren-die-curiosity-landung-1208-93581.html)

Quelle : www.golem.de
Titel: Curiosity am Mars: 7 Horrorminuten wie aus Hollywood
Beitrag von: SiLæncer am 05 August, 2012, 22:28
"Nur für den Fall, dass Sie es verpasst haben: Wir stehen davor, einen Kleinwagen mit einer Kofferraumladung wissenschaftlicher Instrumente auf der Marsoberfläche zu landen", begrüßte Doug McCuistion, Direktor des Mars-Erkundungsprogramms der NASA, am Freitag Journalisten in Kalifornien, "Das ist eine ziemlich erstaunliche Leistung. Das ist aufregend, das ist dreist, aber es ist fantastisch." Der Kleinwagen heißt Curiosity und ist wesentlich größer und mächtiger, als die bisherigen Mars-Rover Spirit und Opportunity.

(http://www.heise.de/imgs/09/8/9/9/4/7/7/e6a33b9e34c80347.jpeg)

Für die NASA steht aber mehr auf dem Spiel als die technische Meisterleistung selbst. Nur mit spektakulären Erfolgen kann sie vielleicht die Sparschnitte der US-Regierung reduzieren und ihr Mars-Programm wie geplant fortführen. Fernziel ist, in etwa 20 bis 30 Jahren die ersten Astronauten auf den roten Nachbarn zu bringen.

Dafür setzt die NASA recht viel auf eine Karte: Montag früh 7:17 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) soll Curiosity samt dem Mars-Wissenschaftslabor (Mars Science Laboratory, MSL) auf dem Mars aufsetzen. Frühestens 14 Minuten später könnten die ersten, simplen Signale in Australien empfangen werden. So lange dauert es, die aktuelle direkte Entfernung zu unserem Nachbarplaneten mit Lichtgeschwindigkeit zu überwinden.

Ob die Landung gelingt, ist alles andere als sicher. Von bisher 39 Marsmissionen der Menschheit sind nur 15 geglückt. Vor allem die Sowjetunion hatte mit einer Reihe von Fehlschlägen zu kämpfen. Im Unterschied zu den meisten Weltraumfahrten, wo der Start das riskanteste Manöver ist, hat die NASA die schwierigste Aufgabe diesmal noch vor sich: Das Landemanöver selbst dauert sieben Minuten und wirkt wie aus einem absolut unglaubwürdigen Hollywood-Film voller Pyrotechnik und waghalsiger Manöver in feindlichen Umwelt.

Das verrückte Landemanöver

Zunächst wird um 7 Uhr MESZ die für die Reise genutzte Antriebsstufe abgestoßen; danach werden zwei Ballastkörper aus Wolfram abgesprengt, um der Kapsel einen bestimmten Eintrittswinkel zu geben. Um 7:10 Uhr rast Curiosity mit über 21.000 Stundenkilometern in die Ausläufer der dünnen Marsatmosphäre. Jetzt beginnen die sieben Horrorminuten auf dem Weg nach unten.

Nach etwa zehn Sekunden wird die maximale Beschleunigung mit bis zu 15 g erreicht. Weitere 65 Sekunden später soll der Hitzeschild 2.100 Grad Celsius aushalten. Nachher werden weitere sechs Wolfram-Gewichte abgesprengt, um die Achse wieder zu begradigen.

Ungefähr vier Minuten nach dem Eintritt in die Atmosphäre ist Curiosity nur noch elf Kilometer vom Boden entfernt. Mit 450 Metern pro Sekunde ist die Kapsel noch immer deutlich schneller als Schall auf der Erde. Jetzt wird ein Fallschirm geöffnet, der einen Durchmesser von 16 Metern hat. Der muss aufgehen, denn einen zweiten Fallschirm gibt es nicht.

Eine Minute später geht die Erde am Horizont unter und die direkte Funkverbindung reißt ab. 1.600 Meter über Grund wird der Rest der Kapsel samt Fallschirm abgesprengt. Zu diesem Zeitpunkt fällt Curiosity noch etwa 80 Meter pro Sekunde und hat schon den größten Teil jenes 5.000 Meter-Berges über sich gelassen, der im Landekrater steht.

Wie bei einem Jetpack feuern nun acht Bremsraketen. Der Jetpack ist außerdem eine Art Himmelskran. Sobald der Fall auf 0,75 Meter pro Sekunde gebremst ist, wird der Rover samt Labor an Nylon-Seilen heruntergelassen.

Im letzten Moment faltet Curiosity seine Räder aus. Sobald eine Bodenberührung registriert wird, kappt der Himmelskran die Seile. Er hat seine Aufgabe erledigt und soll zumindest in 150 Metern Entfernung zu Boden gehen.

Es ist nun 7:17 Uhr MESZ, plus minus einer Minute. Diese Schwankungsbreite ist vor allem durch die unklare Länge der Fallschirmphase bedingt.

Das Mars Science Laboratory

Das Labor (MSL) ist direkt auf dem sechsrädrigen Rover namens Curiosity montiert und damit mobil. Es ist mit zahlreichen Geräten, vom Gaschromatographen über Massenspektrometer bis zum sprengkräftigen Laser ausgerüstet. Dazu kommen ein Greifarm und nicht weniger als 17 Kameras. Plutonium 238 sorgt für die notwendige Energie.

Die Bedeutung der Curiosity-Mission

Curiositys Aufgabe ist die Untersuchung der Umgebung der Landestelle. Hat es dort jemals Bedingungen gegeben, die Leben in Form von Mikroben ermöglicht haben? Aber auch über die geologische Geschichte des Mars möchten die Wissenschaftler Erkenntnisse sammeln. Die Frage, ob es auf dem Mars tatsächlich Leben gegeben hat, will Curiosity nicht abschließend beantworten.

Nicht zu unterschätzen ist die politische Hebelwirkung. Die NASA braucht einen großartigen Erfolg samt triumphaler Inszenierung. Die Kosten von 2,5 Milliarden Dollar müssen sich in den Augen der Bürger und der Politiker vom Präsidenten abwärts gelohnt haben.

Entsprechend wichtig sind Bilder. Aufnahmen wie von Mondlandungen sind völlig illusorisch. Curiosity hat zwar gleich 17 Kameras an Bord, deren Aufnahmen werden aber erst Tage später zur Erde gefunkt werden können. Die NASA nutzt bereits in der Umlaufbahn befindliche Satelliten als Relaisender.

Einer davon, der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO), soll zum Zeitpunkt der Curiosity-Landung über das Gebiet fliegen und ein Foto schießen. Mit etwas Glück könnte die interplanetarische Fotosafari gelingen. Für alle Fälle gibt es in NASAs mächtiger 3D-Welt "Eyes on the Solar System" eine Simulation.

Wissenschaftlich wichtiger ist die Weiterleitung der Daten von Curiositys Landung zur Erde. Das übernimmt die Sonde Mars Odyssey, die nach einen Zwischenfall gerade noch in die richtige Umlaufbahn gebracht werden konnte.

Frühaufsteher sind "live" dabei

Unter http://www.ustream.tv/nasajpl gibt es von 5:30 Uhr bis 8 Uhr MESZ eine Liveübertragung der NASA mit Kommentaren, eine weitere Sendung mit möglicherweise dann schon vorliegenden weiteren Informationen folgt von 9:30 Uhr bis 10:30 Uhr. Die gleichen Streams ohne Erläuterungen gibt es unter http://www.ustream.tv/nasajpl2. Zudem wird die NASA über den Twitter-Account @marscuriosity zeitnah informieren.

Quelle : www.heise.de
Titel: Curiosity ist auf dem Mars gelandet
Beitrag von: SiLæncer am 06 August, 2012, 12:39
Curiosity ist sicher auf dem Mars gelandet. Der Rover hat die ersten Bilder zur Erde gefunkt.

Um 7.33 Uhr fallen die zwei Worte: "Touchdown confirmed" - und Jubel bricht im Kontrollzentrum der Nasa aus. Der Marsrover Curiosity ist sicher auf dem Mars gelandet. "Absolut unglaublich. Es hätte nicht besser gehen können", kommentiert Nasa-Chef Charles Bolden.

Schöne Nachmittagssonne

Wenige Minuten später der nächste Jubel: "Wir haben das erste Bild"; der Horizont mit einer "schönen Nachmittagssonne". Kurz darauf sendet Curiosity das erste hochaufgelöste Bild. Darauf ist ein Rad des Rovers zu sehen - eine sichtbare Bestätigung, dass die Landung offensichtlich planmäßig verlaufen ist.

(http://scr3.golem.de/screenshots/1208/curiosity/thumb620/curi_0.jpg)

 "Es hätte nicht besser gehen können", kommentiert Nasa-Chef Charles Bolden. US-Präsident Barack Obama gratulierte der Nasa per Twitter: "Heute Abend haben die USA auf dem Mars Geschichte geschrieben."

Groß wie ein Kleinwagen

Es war die komplizierteste Landung, die die Nasa je durchgeführt hat: Wegen seiner Größe und seines Gewichts konnte der Rover nicht einfach an einem Fallschirm landen: Curiosity ist 3,1 Meter lang und 2,7 Meter breit, er wiegt 900 Kilogramm, was in etwa der Größe und dem Gewicht eines Kleinwagens entspricht. Ein Fallschirm hätte das Fahrzeug in der dünnen Marsatmosphäre nicht genug abbremsen können.

Der Fallschirm wurde deshalb abgeworfen, Bremsraketen der Abstiegsstufe reduzierten die Geschwindigkeit weiter. Die Abstiegsstufe, eine Art raketenangetriebener Kran, hat Curiosity dann auf dem Marsboden abgesetzt.

Planmäßige Landung

Die Landung sei "bemerkenswert gut" und "sehr planmäßig" verlaufen, erklärte Adam Steltzner, Leiter des EDL-Teams, auf der Pressekonferenz der Nasa zur Landung. Das EDL-Team hat den Eintritt und die Landung (Entry, Descent, and Landing, EDL) von Curiosity geplant. Curiosity sei in einem "netten, flachen Platz" im Marskrater Gale gelandet. "Kurz gesagt: Es hat sehr sauber ausgesehen", sagte Steltzner.

Gefragt, ob er denn seine Tochter, die in wenigen Wochen auf die Welt kommt, Curiosity nennen werde, antwortete der Nasa-Ingenieur, Neugierde sei die wichtigste menschliche Eigenschaft. Seine Tochter werde aber einen anderen Namen bekommen.

Rollendes Marslabor

Das Mars Science Laboratory (MSL), wie Curiosity offiziell heißt, ist ein Rover mit sechs Rädern. Curiosity hat einen 2,1 Meter langen Roboterarm, mit dem er auf dem Marsboden Proben nehmen wird. Er verfügt über zehn wissenschaftliche Instrumente, um diese zu untersuchen. An einem Mast oben auf dem Rover sind mehrere Kameras befestigt. Sie befinden sich gut zwei Meter über dem Boden und ermöglichen so einen Überblick. Als Energiequelle für das mobile Marslabor dient eine Radionuklidbatterie, die die Wärme, die beim Zerfall von Plutonium-238 entsteht, in elektrische Energie wandelt.

Video: William Shatner aus Star Trek erklärt Curiosity (4:11)

Wichtigste Aufgabe von Curiosity ist herauszufinden, ob auf dem Mars einmal Bedingungen herrschten, die die Entwicklung von Leben ermöglichten und ob es noch Hinweise auf diese Bedingungen und Organismen gibt. Schließlich soll der Rover auch Wasser aufspüren. Die mit 2,5 Milliarden US-Dollar teuerste Marsmission ist auf ein Marsjahr, das sind 687 Erdtage, ausgelegt.

Quelle : www.golem.de
Titel: Nach Curiosity-Erfolg: ESA plant eigene Marsmission
Beitrag von: SiLæncer am 06 August, 2012, 21:30
Nicht nur die Amerikaner wollen auf den Mars, sondern auch die Europäer. Daher war die erfolgreiche Landung des Marsrovers Curiosity auch für die Mitarbeiter der ESA ein großer Erfolg, denn der Rover, der nun nach Wasser und Leben auf dem roten Planet sucht, liefert den europäischen Wissenschaftlern wichtige Erkenntnisse für ihre eigenen Marsmissionen.

Zugegeben, gute Voraussetzungen sehen anders aus: Etliche Marsmissionen sind bislang gescheitert, das neueste Manöver ist nur am Computer erprobt worden und furchtbar komplex, der Landeplatz rund 250 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Trotzdem herrscht am Montagmorgen eine geradezu aufgeräumte Stimmung bei den Wissenschaftlern der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA), bevor das ferngesteuerte NASA-Roboterfahrzeug Curiosity auf dem Mars aufsetzt - nach mehr als acht Monaten Flug.

"Das ist die Ruhe vor dem Sturm", sagt ein Experte im SAa-Kontrollzentrum in Darmstadt, das etwa so groß ist wie ein Tennisplatz. Prall gefüllt mit Flachbildschirmen, auf denen Fotos des Planeten Mars, komplizierte Diagramme und natürlich standesgemäß der Countdown bis zur Landung zu sehen sind.

Mit der Landung des Rovers Curiosity fällt auch den Darmstädter Experten ein Stein vom Herzen. Kurzer Applaus brandet auf, Umarmungen hier und dort: "Natürlich ist man glücklich, wenn man bedenkt, was alles schiefgehen kann bei so einer Mission", sagt der frühere Astronaut Thomas Reiter, der heute den ESA-Bereich Bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb leitet. Sein Zentrum in Darmstadt ist so etwas wie das "back-up", die Absicherung für das Ereignis.

Weil nicht alles immer reibungslos verläuft, haben die US-Amerikaner die ESA um Hilfe gebeten: Daher zeichnet die seit 2003 im All kreisende Esa-Sonde Mars Express in den entscheidenden Momenten wichtige Daten über die Eintritts- und Landephase auf und liefert sie an die NASA-Kollegen. Auch bei der Definition des Landeplatzes hatte sie schon geholfen. "Wir sind für die NASA so etwas wie ein Ass im Ärmel", sagt Manfred Warhaut, seit 2006 Leiter der ESA-Abteilung für den Missionsbetrieb.

Denn Curiosity selbst kann aus der Mars-Atmosphäre zunächst nur wenige Informationen an die Erde schicken. Wobei diese unscharfen Schwarz-Weiß-Fotos und piepsenden Töne wenige Momente nach der Landung bereits ausreichen, um auch die Darmstädter Forscher glückselig zu machen.

Die erfolgreiche Mission zum Roten Planeten hat auch einen hohen Stellenwert für die europäische Raumfahrt: "Auf die Daten, die Curiosity sammeln wird, können auch wir zugreifen und unsere eigenen Projekte entsprechend weiter entwickeln", sagt Mark McCaughrean, der ESA-Leiter für Forschungs- und Wissenschaftsunterstützung. "Bei uns stehen in den kommenden Jahren selbst zwei Mars-Missionen an, darunter eine Landung 2018."

Im Rahmen des ExoMars-Projektes der Weltraumorganisation soll auch nach Wasser gegraben werden, deshalb sei es wichtig, dass Curiosity Erfolg habe. "Für uns ist die derzeitige Mission eine weitere Säule, auf der wir aufbauen können", sagt McCaughrean nach der erfolgreichen Landung. Außerdem wecke das Mars-Projekt das Interesse der Öffentlichkeit - und der Geldgeber - für die Raumfahrt.

"Curiosity wird auch der ESA einen Schub geben", ist auch Ulrich Christensen überzeugt. Schließlich sei die ESA auch bei ihren eigenen Mars-Missionen auf die Zusammenarbeit mit den US-Amerikanern angewiesen, sagt der Experte vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (Katlenburg-Lindau).

Bereits in Curiosity steckt europäische Technik. So hat bei der Entwicklung des Marsrovers ein Programm des Konzerns Siemens geholfen. Gemeinsam mit der Nasa hatte das Unternehmen eine Art elektronisches Reißbrett gebaut, mit dem der Marsrover digital entworfen wurde und seine Funktionen schon vor dem Bau simuliert werden konnten.

Ein 1,5 Kilogramm schweres Messgerät von Curiosity, dass unter anderem von Forschern der Universität Kiel und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt wurde, überprüfte bereits die Strahlung beim Flug durch das All. Der rund 1,3 Millionen Euro teure sogenannte Radiation Assessment Detector (Rad) soll in den kommenden Jahren unterschiedliche Strahlen auf dem Mars messen.

In dem Moment, in dem das erlösende "touchdown completed" der NASA auch nach Südhessen übertragen wird, hat sich eine wichtige Arbeit der europäischen Mars-Sonde für Curiosity erstmal erledigt. Ein paar Stunden lang werden noch Informationen gesammelt, dann verschwindet der Mars-Express wieder aus dem Umfeld, um sein eigentliches Programm für die ESA abzuspulen. Denn auch ohne die Nasa ist der Orbiter in den kommenden Jahren ausgelastet: "Unsere Auftragsbücher sind voll, wir können uns über Arbeit nicht beklagen", sagt Warhaut.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Curiosity sendet erste Farbbilder vom Mars
Beitrag von: SiLæncer am 07 August, 2012, 13:39
Der am Montag auf dem Mars gelandete Rover Curiosity samt seinem Mars Science Laboratory (MSL) soll ein Marsjahr oder 98 Erdenwochen lang Dienst verrichten. So sieht es die Primärmission der NASA vor. Doch Curiosity kann vielleicht wesentlich länger arbeiten. Limitierender Faktor ist nämlich keineswegs die Energieversorgung, sondern die Lebensdauer der Bauteile. "Wenn Curiosity die doppelte Dauer (der Primärmission) übersteht, wird niemand schockiert sein", sagte NASA-Projektmanager Pete Theisinger nach dem geglückten Landemanöver auf die Frage eines Journalisten. "Es ist das erste Mal, dass mich jemand dazu gebracht hat, von mehr als (den) zwei Jahren zu sprechen."

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Curiosity-sendet-erste-Farbbilder-vom-Mars-1661611.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Mars-Sonde Curiosity: Gesendete Bilder ermöglichen Panoramaaufnahmen
Beitrag von: SiLæncer am 09 August, 2012, 13:04
(http://www.heise.de/imgs/18/9/0/1/9/1/3/d534196829c0e9a0.png)
Waren es anfangs noch kleine Vorschaubilder, die die NASA begeistert haben, erreichen jetzt auch immer mehr höher aufgelöste Aufnahmen der Mars-Sonde Curiosity die Erde. Bereits bekannte Motive entwickeln so noch einmal einen ganz neuen Reiz, wie beispielsweise die Aufnahme des während des Landeanflugs abfallenden Hitzeschilds. Da inzwischen auch der mehr als 2 Meter hohe Mast ausgefahren werden konnte, gibt es jetzt auch noch schönere Fotos der Umgebung von den sogenannten Navcams.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mars-Sonde-Curiosity-Gesendete-Bilder-ermoeglichen-Panoramaaufnahmen-1663717.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Curiosity: Mars-Panorama in Farbe
Beitrag von: SiLæncer am 10 August, 2012, 14:11
Nach vielen Fotos der Hilfskameras hat Curiosity nun auch eine ganze Reihe Aufnahmen der deutlich leistungsfähigeren sogenannten Mastcam zur Erde übertragen. Zwar handelt es sich dabei wieder nur um kleinere Vorschaubilder, aber die sind bereits halbwegs gut aufgelöst und ein zusammengesetztes Panorama erlaubt einen lebendigen Eindruck des Gale Kraters. Mit Blick in Richtung Aeolis Mons (Mount Sharp) zeigen sie im Vordergrund unter anderem Spuren, die die Raketen des Sky-Crane beim Landeanflug hinterlassen haben.

(http://www.heise.de/imgs/18/9/0/2/5/7/9/981a0a028e3c1fe1.jpeg)

In den kommenden Tagen werden aber wohl vorerst keine weiteren Fotos zur Erde übertragen. Die Ingenieure planen jetzt, die auf dem Rover installierte Software durch Programme zu ersetzen, die für die Arbeit auf der Planetenoberfläche geschrieben wurden. Das hochaufgelöste farbige 360°-Panorama könne deswegen erst nach dieser Prozedur zusammengesetzt werden, sagte Mike Mailin, der für die Mastcam zuständig ist. Mike Watkins, der Verantwortliche Missionsmanager versicherte gleichzeitig, dass man daran arbeite, diese Kapazität schrittweise zu erhöhen, um bald deutlich mehr Daten übertragen zu können.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Curiosity-Mars-Panorama-in-Farbe-1664677.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Curiosity beschießt den Mars mit Laserstrahlen
Beitrag von: SiLæncer am 20 August, 2012, 17:00
Der Mars-Rover Curiosity hat am Sonntag zum ersten Mal nach seiner Landung auf dem Roten Planeten den Laser seiner ChemCam eingesetzt. Als Versuchsobjekt war ein kleiner Stein ausgewählt worden, der zuerst den Namen N165 und dann "Coronation" ("Krönung") erhalten hatte. Der Versuch war zwar vorwiegend als Test und zur Kalibrierung der Instrumente gedacht, könnte aber auch schon weitergehende Erkenntnisse liefern, erklärten die Wissenschaftler.

(http://www.heise.de/imgs/18/9/0/6/0/0/1/139e01c0d5b51b40.jpeg)

Insgesamt 30 Mal innerhalb von zehn Sekunden hat Curiosity den Laser auf den Stein abgefeuert. Für fünf milliardstel Sekunden übertrug der dabei mehr als eine Million Watt. Atome an der Oberfläche des Steins wurden dadurch zu ionisiertem glühenden Plasma, das dann mittels dreier Spektrometer analysiert werden konnte. Das sei bei allen 30 Versuchen gelungen, zeigte sich Roger Wiens vom Los Alamos National Laboratory erfreut. Man habe ein großartiges Spektrum erhalten und gehe jetzt daran, es auszuwerten.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Curiosity-beschiesst-den-Mars-mit-Laserstrahlen-1670197.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Von Curiosity beflügelt: NASA plant zweite Marsmission für 2016
Beitrag von: SiLæncer am 22 August, 2012, 06:20
Kaum ist der Marsrover Curiosity erfolgreich auf dem Mars gelandet, schon schmiedet die NASA neue Pläne. Denn die US-amerikanische Raumfahrtbehörde will ab 2016 auch das Innere des roten Planeten unter die Lupe nehmen.

Nur rund zwei Wochen nach der erfolgreichen Landung des Marsrovers Curiosity hat die US-Raumfahrtbehörde NASA bereits einen neuen Flug zum Roten Planeten im Visier. 2016 solle eine Mission namens InSight wissenschaftliche Instrumente zum Mars bringen, mit denen die Oberfläche und das Innere des Planeten eingehend untersucht werden könnten, teilte die NASA am Montag (Ortszeit) in einer Pressemitteilung mit.

So solle zum Beispiel herausgefunden werden, ob das Innere des Mars flüssig oder fest ist, und warum die Oberfläche des Planeten nicht wie die der Erde aus tektonischen Platten besteht. "Die Erforschung des Mars hat für die NASA eine hohe Priorität und die Entscheidung für InSight stellt sicher, dass wir weiterhin die Geheimnisse des Roten Planeten entschlüsseln und die Fundamente für eine bemannte Marsmission legen können", sagte NASA-Chef Charles Bolden.

Auch das französische Weltraum-Forschungszentrum (CNES) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind an der Mission beteiligt. Die Kosten sollen 425 Millionen Dollar (rund 345 Millionen Euro) nicht überschreiten.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: NASA-Mission: Mars-Rover Curiosity unternimmt Testfahrt
Beitrag von: SiLæncer am 23 August, 2012, 12:08
Der Mars-Rover Curiosity hat am 16. Marstag (Sol) der Mission seine erste Testfahrt zurückgelegt. Damit liegt die NASA in diesem Bereich deutlich vor ihrem ursprünglichen Zeitplan, der eine erste Fahrt erst für September vorgesehen hatte. "Bisher ist alles extrem gut gelaufen", sagte Projektmanager Pete Theisinger Mittwochabend. Es habe bisher keine Anomalien gegeben, vom Ausfall eines Windsensors abgesehen.

Vor dem Start des Rovers hat das NASA-Team die Landestelle getauft. Sie wurde nach dem im Juni verstorbenen Autor Ray Bradbury ("Fahrenheit 451") benannt. Seine Mars-Chroniken haben viele NASA-Mitarbeiter und andere Weltraum-Interessierte inspiriert.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/NASA-Mission-Mars-Rover-Curiosity-unternimmt-Testfahrt-1673325.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Mars-Mission Curiosity: Die Stimme vom Mars
Beitrag von: SiLæncer am 28 August, 2012, 17:40
(http://www.heise.de/imgs/18/9/1/0/1/8/1/96750f1f41a8044e.jpeg)
Der Mars-Rover Curiosity überträgt bereits jetzt mehr Daten von der Oberfläche des Roten Planeten, als alle bisherigen NASA-Sonden zuvor. Das teilte die US-Weltraumagentur am Montag mit. Daneben veröffentlichte das Team neue Fotos der Umgebung des Rovers, genauso wie eine erweiterte Fassung des farbigen Panoramas, auf dem nun auch der Gipfel von Aeolis Mons (Mount Sharp) zu sehen ist. Von den Hängen des mehr als 5000 Meter hohen Berges gibt es außerdem neue Detailaufnahmen.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mars-Mission-Curiosity-Die-Stimme-vom-Mars-1677212.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Mars-Mission: Curiositys Reise hat begonnen
Beitrag von: SiLæncer am 30 August, 2012, 11:30
Der Mars-Rover Curiosity hat am Dienstag seine erste längere Fahrt begonnen, berichtet die NASA. Das Ziel dieser Tour, die mehrere Wochen dauern wird, ist ein Glenelg genannter Punkt, an dem mehrere Bodenformationen aufeinander treffen. Bei den dort geplanten Vorhaben soll dann auch der Bohrer eingesetzt werden und von diesen wissenschaftlichen Experimenten erhoffen sich die Wissenschaftler einige Erkenntnisse.

(http://www.heise.de/imgs/18/9/1/1/3/4/7/cf26f02e9fbc5b21.jpeg)

Bei seiner ersten wirklichen Fahrt hat Curiosity an seinem 22. Tag auf der Marsoberfläche rund 16 Meter in östlicher Richtung zurückgelegt. Von dem dabei erreichten neuen Standort soll der Rover eine Reihe von Fotos vom Fuße des Berges Aeolis Mons (Mount Sharp) machen. Mit den bereits gesendeten von der Landeposition sollen daraus 3D-Bilder zusammengesetzt werden, die Anhaltspunkte über die Entfernungen geben. Nach einem Tag Pause soll Curiosity dann weiterfahren und erst in der kommenden Woche einen längeren Zwischenstopp einlegen. Wenn alles weiter nach Plan verläuft, wird Curiosity schließlich jede Tag ungefähr 100 Meter zurücklegen.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mars-Mission-Curiositys-Reise-hat-begonnen-1695169.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Dennis Tito will 2018 zwei Menschen zum Mars schicken
Beitrag von: SiLæncer am 28 Februar, 2013, 13:19
Der US-amerikanische Multimillionär Dennis Tito will 2018 zwei Menschen auf eine Mission zum Mars schicken. Das teilte die Inspiration Mars Foundation des 72-Jährigen am gestrigen Mittwoch in Washington mit. Tito war 2001 weltweit bekannt geworden: Als erster Weltraumtourist verbrachte er für 20 Millionen US-Dollar eine Woche auf der Internationalen Raumstation ISS verbrachte.

(http://www.heise.de/imgs/18/9/9/0/0/2/2/def0b40ebc951303.jpeg)

Wie seine Non-Profit-Organisation in ihrer Ankündigung (PDF-Datei) erläutert, wird sich 2018 eine einmalige Gelegenheit für eine Marsmission ergeben, weil sich Erde und Mars in einer besonders günstigen Konstellation befinden werden. Um das auszunutzen, werde man am 5. Januar 2018, zwei Personen, einen Mann und eine Frau, als Privatpersonen auf den Weg zum Mars schicken. Den Roten Planeten sollen sie in einer Entfernung von 100 Meilen (rund 160 Kilometer) umrunden, bevor die Rückreise zur Erde beginnt. Insgesamt soll die Mission 501 Tage dauern. Diese Missionszeit bezieht sich offenbar auf die Bezeichnung "501(c) organization" für eine US-amerikanische Non-Profit-Organisation, wie Inspiration Mars eine ist.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Dennis-Tito-will-2018-zwei-Menschen-zum-Mars-schicken-1813378.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Dennis Tito will 2018 zwei Menschen zum Mars schicken
Beitrag von: Jürgen am 01 März, 2013, 01:22
Das wird für eine spätere bemannte Landung keine oder allenfalls nur äußerst geringe hilfreiche Erkenntnisse bringen.

Apollo 8 ist damals aktiv in eine stabile Umlaufbahn eingeschwenkt und hat den Mond zehnmal umkreist, danach den Rückflug wieder aktiv eingeleitet.
Dadurch wurden Material und viele Berechnungen für die Landung von Apollo 11 verifiziert.
Die da noch nicht fertige Mondlandefähre und die nötigen Kopplungsmanöver wurden mit Apollo 9 im Erdorbit und mit Apollo 10 im Mondorbit getestet.
Nur der Rückstart der Mondfähre war vor Apollo 11 natürlich nicht unter realistischen gravitativen Bedingungen zu prüfen.

Ein SwingBy-Manöver wurde gezwungenermaßen mit Apollo 13 durchgeführt, aber auch nicht ohne erneute Verwendung des Hauptantriebs.


Bei diesem Plan für eine Marsumrundung sind aber weder die Anforderungen an die Gerätschaften noch die nötigen Manöver mit denen einer späteren Landung vergleichbar.
Zudem sind auch keine anderen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erwarten, denn ähnlich lange Weltraumaufenthalte gab es schon, und der Vorbeiflug am Mars würde so rasant geschehen, dass auch die erstmalige Möglichkeit zur direkten menschlichen / menschengesteuerten Beobachtung kaum zu nutzen wäre.

So bleibt dieser Plan für mich nichts anderes als ein reines Prestige-Projekt.
Und statt echter Profis zwei Privatleute dahin zu schießen, bedeutet in meinen Augen nichts anderes als eine Risikoabwälzung auf die möglicherweise bedauernswerten Opfer, für die oder deren Hinterbliebenen dann keine Entschädigung zu leisten wäre. Vorher schon könnte man die sonst üblichen enormen Ausbildungskosten minimieren, weil die Beiden ja nicht viel können und tun müssten, außer vielleicht ein paar Ansprachen absondern. Werbung inklusive, befürchte ich.

Nehmt doch gleich zwei arme Zeitarbeiter...

Jürgen
Titel: NASA lässt Pläne für bemannten Marsflug nicht fallen
Beitrag von: SiLæncer am 05 April, 2013, 12:20
Dass die NASA jemals einen bemannten Flug zum Mars unternimmt, wird immer unwahrscheinlicher. Kleine Teams am Johnson Space Center planen dennoch unverdrossen weiter die lange Reise, berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 4/2013.

2008 verbot der Kongress der NASA, weitere Mittel darauf zu verwenden, die bemannte Erkundung des Mars voranzutreiben. Denn nach Schätzungen der Raumfahrtbehörde würden sich die Kosten einer solchen Mission auf satte 500 Milliarden Dollar über 30 Jahre belaufen. „Mars wurde zu einem Tabuwort“, beklagt Bret Drake, stellvertretender Chef des bemannten Raumfahrt-Architekturteams am Johson Space Center in Houston.

Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/NASA-laesst-Plaene-fuer-bemannten-Marsflug-nicht-fallen-1835798.html)

Quelle : www.heise.de
Titel: Ohne Rückflug: Neue Mission bringt Menschen zum Mars
Beitrag von: SiLæncer am 12 Februar, 2015, 21:38
Nach dem Mond soll nun der Mars erobert werden: Eine niederländische Stiftung will 2024 die ersten Menschen auf den roten Planet bringen - ohne Rückflug-Ticket. Um das Projekt zu finanzieren, soll die Mission zum TV-Spektakel werden.

Denis Newiak ist Student und hat einen ungewöhnlichem Nebenjob: Er steuert einmal pro Woche eine Straßenbahn. In zehn Jahren will er auf eine viel längere und spektakulärere Reise: Als einer der ersten Menschen zum Mars - ohne Rückflugticket. "Das ist eine Riesenchance, eine menschliche Gemeinschaft auf einem fremden Planeten völlig neu aufzubauen", hofft der Filmwissenschafts-Student aus Potsdam. "Diese Chance möchte ich nutzen."
 
Die niederländische Stiftung "Mars One" will im Jahr 2024 die ersten Siedler auf den roten Planeten schicken, auf dem die Temperaturen zwischen etwa minus 125 und plus 35 Grad Celsius schwanken und gewaltige Stürme mit Geschwindigkeiten bis zu 400 Stundenkilometern toben. Der 26-Jährige will dabei sein.

"Mars One" hatte die Mission im August 2013 ausgeschrieben - und mehr als 200 000 Menschen aus der ganzen Welt bewarben sich. Nach mehreren Auswahlverfahren ist Newiak nun unter den letzten 660 Kandidaten. Kommenden Montag soll sich entscheiden, wer zu praktischen Tests eingeladen wird. Sechs Crews mit jeweils vier Astronauten sollen sich dann ab dem Herbst in einem acht Jahre langen Training auf ihre Mission vorbereiten. Nach dem Start der ersten Mannschaft soll alle zwei Jahre eine weitere folgen. Wie viele der Kandidaten schließlich ausgewählt werden, haben die Organisatoren noch nicht verraten.
 
Ein Rückflug ist nicht vorgesehen, denn der Start eines Raumschiffs vom Mars wäre technisch zu aufwendig und zu teuer, so die Stiftung. Die Aussicht, sein ganzes Leben in der lebensfeindlichen Umgebung des Mars zu verbringen, schreckt Newiak nicht. "Das ist für mich der unwesentlichste Punkt, wir haben ja dann in der Station ein komfortables Leben", meint er. "Hier auf der Erde müssen viele Menschen unter schwierigeren Bedingungen leben." Der 26-Jährige mit SPD-Parteibuch hofft auf eine klassenlose Gesellschaft auf dem Mars: "Ein neues Leben ohne Geld, alle bewirtschaften alles gemeinsam und jeder bekommt nur soviel, wie er braucht."
 
Experten sehen diese private Marsmission sehr kritisch. Menschen ohne Rückflugticket auf dem Mars abzusetzen lehne er ab, sagte Thomas Reiter, Direktor für bemannte Raumfahrt bei der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA), im Januar bei der Jahrespressekonferenz. Das Projekt sei ethisch fragwürdig und "technisch unsolide". Raumfahrtexperten warnen vor der gefährlichen kosmischen Strahlung, der die Kolonisten auf dem bis zu neun Monate dauernden Flug ausgesetzt wären. Dagegen gebe es noch keine geeignete Abschirmung. Auch Konzepte für die Antriebssysteme und die punktgenauen Landungen von Raumschiffen fehlten. Ex-Astronaut Ernst Messerschmid bezeichnete die Mission gar als "Selbstmordkommando".
 
Diese Einwände wischt Newiak vom Tisch. "Man muss sich nur mal anschauen, was sich allein in den letzten Jahren alles entwickelt hat", sagt der 26-Jährige. "Es gibt genügend namhafte Wissenschaftler, die all diese Probleme für lösbar halten."
 
Sicher wäre den Teilnehmern auf jeden Fall ein großes Medienspektakel. Nicht nur der Flug und die Landung auf dem Mars sollen weltweit live im Fernsehen übertragen werden - auch das jahrelange Training der zuletzt ausgewählten Kandidaten. Die Zuschauer sollen schließlich auch darüber abstimmen, welche Crew als erste losfliegt. Dazu hat "Mars One" nach eigenen Angaben einen Vertrag mit der niederländischen TV-Produktionsfirma Endemol abgeschlossen. Denn die Kosten für "Mars One" - geschätzte sechs Milliarden Dollar - sollen mit Sponsoren und insbesondere mit der Vermarktung von TV-Rechten aufgebracht werden.
 
Geht es also möglicherweise nur um ein neues "Big Brother"-Format? Newiak glaubt das nicht: "Das soll eher dokumentarisch angelegt sein, da geht es um die Teilnahme der Zuschauer an einem Menschheitstraum", zeigt sich der 26-Jährige überzeugt. "Da geht es nicht um die Befriedigung voyeuristischer Bedürfnisse, die Mission und die Wissenschaft steht im Vordergrund." Er glaube fest daran, dass "Mars One" ihn tatsächlich zum Mars bringen kann - und nicht bloß zum Darsteller einer Doku-Soap macht.
 
Vorerst ist es ein Traum. Solange nichts entschieden ist, lebt der 26-Jährige sein irdisches Leben ganz normal weiter. Derzeit sitzt er an seiner Masterarbeit. Als Tanzlehrer bereitet er mitunter Paare auf ihren Hochzeitstanz vor, vor kurzem hat er noch seine Prüfung als Tanztrainer abgelegt. Zudem engagiert er sich ehrenamtlich als Einsatzsanitäter. "Meine Familie und meine Freunde fanden meinen Plan auch erst äußerst befremdlich", räumt der 26-Jährige ein. "Aber sie wissen auch, dass ich ein wissenschaftlich sehr interessierter Mensch bin - und dass sie mir das nicht ausreden können, wenn ich in die Endrunde komme."

Quelle : www.digitalfernsehen.de/
Titel: Re: Ohne Rückflug: Neue Mission bringt Menschen zum Mars
Beitrag von: Jürgen am 13 Februar, 2015, 05:15
Man kann nur hoffen, dass das Ganze bloß ein Riesen-Schwindel ist.

Ein langfristiges Überleben auf dem Mars ist nämlich eine Illusion, wenn nicht regelmäßig für Nachschub an Proviant, Energieträgern und z.B. Medikamenten gesorgt wird. Sieht nicht danach aus, als ob das dazu gehört. Aber mit Sonnenenergie sieht's da oben nicht gut aus, schon gar nicht mit von Sandstürmen abgefrästen Solarzellen. Auch Pflanzenzucht zur Ernährung fiele da schwer, zu wenig Licht, und Glas wird stumpf und Kunststoffe werden zerrieben und zerstrahlt.

BTW, privatwirtschaftliche Unternehmen gehen gerne auch mal pleite.
Was dann, Rettungseinsatz auf Staatskosten? Womit, wovon?

Früher oder später würden die Delinquenten also verhungern, verdursten oder ersticken.
Wenn sie sich nicht schon vorher gegenseitig abschlachten, im Lagerkoller und vor laufender Kamera...

Der ganze Plan ist hochgradig menschenverachtend und gehört daher verboten.

Jürgen
Titel: Nachrichten ins All: Was, wenn jemand antwortet?
Beitrag von: SiLæncer am 14 Februar, 2015, 19:48
Wo sind die Aliens? Seit Jahrzehnten fahnden Menschen nach Signalen außerirdischer Zivilisationen, und sie waren voller Hoffnung gestartet. Die Milchstraße besitzt bis zu 300 Milliarden Sterne, wahrscheinlich Millionen bewohnbarer Planeten, und sie ist mehr als 13 Milliarden Jahre alt. Reichlich Zeit also für intelligente Außerirdische, die Galaxie zu kolonisieren. Allein: Bisher hat die Menschheit nichts von ihnen gehört.

In der Seti-Gemeinde - das Kürzel steht für "Search for extraterrestial Intelligence" - macht sich Ungeduld breit. Einige ihrer Mitglieder wollen den Spieß nun umdrehen und selbst Signale ins All senden - leistungsstark, zielgerichtet und über lange Zeiträume. Aus Seti wird Meti, "Message to extraterrestrial Intelligence".
Doch während einige lieber heute als morgen mit dem Senden von Nachrichten begännen, halten andere das für völlig verantwortungslos. Schließlich wisse niemand, ob die Außerirdischen als Helfer oder Eroberer kämen.

"Arrogant und unhöflich"

Die Jahrestagung des US-Forscherverbands AAAS, die derzeit im kalifornischen San Jose stattfindet, hat eines deutlich gezeigt: Die Lager stehen sich unversöhnlicher denn je gegenüber. "Wir werden als Paranoiker bezeichnet, die Angst vor bösen Aliens haben", schimpfte der Science-Fiction-Autor und Astrophysiker David Brin, ein führender Meti-Gegner. Dabei fürchte er sich keineswegs vor einer Invasion Außerirdischer. Die Warnung des berühmten Physikers Stephen Hawking, Aliens könnten die Ressourcen der Erde plündern, sei "lächerlich" - Asteroiden seien eine viel leichtere Beute.

Prinzipiell sei man gar nicht gegen das Senden von Nachrichten ins All, betont Brin. Doch auch wenn die Erfolgsaussichten gering seien: Die Folgen eines Kontakts mit Außerirdischen wären gravierend - egal, ob die Aliens nun freundlich seien oder nicht. "Deshalb muss es eine globale Debatte und einen Konsens darüber geben, ob und was man sendet", meint Brin. "Das sollte man nicht einer kleinen Gruppe überlassen, die einige Meetings veranstaltet, sich selbst kontrolliert und das dann Diskussion nennt."

Das Hauptquartier der "kleinen Gruppe", der Brin "Arroganz und Unhöflichkeit" vorwirft, ist das Seti Institute in Kalifornien. Seth Shostak, Chef des dortigen Center for Seti Research, ist ein glühender Befürworter von All-Botschaften. Die Menschheit sende ohnehin seit Jahrzehnten Signale ins All, etwa mit TV-Sendern oder militärischen Radargeräten. "Es ist zu spät, sich über die Entdeckung durch Außerirdische noch Sorgen zu machen", sagt Shostak. "Dieses Pferd ist längst aus dem Stall gelaufen."

Gezielte Nachrichten an lebensfreundliche Planeten

Allerdings wollen Shostak und seine Mitstreiter die Wahrscheinlichkeit, dass Aliens auf uns aufmerksam werden, deutlich erhöhen - indem sie mit leistungsstarken Sendern gezielt Welten anfunken, auf denen es Leben geben könnte. An ihrem Ziel wären die Signale dann millionenfach stärker als die bisherigen, in alle Richtungen abgestrahlten Zufallssignale.

Potenziell bewohnbare Exoplaneten werden von Astronomen immer öfter entdeckt. Und schon 2018, wenn das James-Webb-Weltraumteleskop das Hubble-Observatorium ablöst, könne Planeten voraussichtlich direkt nachgewiesen werden, ob auf ihnen Leben möglich ist. Dann wird nämlich die Analyse von deren Atmosphäre möglich.

Was aber geschähe, wenn Außerirdische tatsächlich auf uns aufmerksam werden würden? "Es gibt Hunderte Beispiele für Erstkontakte zwischen unterschiedlichen weit entwickelten Zivilisationen", so Brin. "Und für die weniger entwickelten Zivilisationen gingen sie selten gut aus."

Erginge es der Menschheit wie den Azteken?

Die Befürworter des "aktiven Seti" glauben freilich nicht daran, dass Außerirdische die Menschheit unterwerfen würden wie einst Cortés die Azteken. "Sollte es intelligente Zivilisationen anderswo im All geben, wären sie der Menschheit wahrscheinlich Jahrtausende oder gar Jahrmillionen voraus", sagt Douglas Vakoch, beim Seti-Institut für das Verfassen interstellarer Nachrichten zuständig. "Das bedeutet zwangsläufig, dass eine solche Kultur eine Stabilität besitzt, die uns derzeit fehlt."
Die Meti-Gegner aber halten das für eine reine Vermutung. Sie haben jetzt eine Petition veröffentlicht, in der sie erneut eine globale Debatte fordern. Unterschrieben haben eine Reihe prominenter Forscher und Unternehmer - etwa Elon Musk, Gründer des Raumfahrtunternehmens SpaceX und der Elektroautofirma Tesla, der Wissenschaftshistoriker und Sachbuchautor George Dyson und bekannte Astronomen wie etwa Geoffrey Marcy.

Brin schlägt vor, fünf bis zehn Jahre zu warten, "bevor man in unserem Namen ein 'Juhu' ins All ruft". Während dieser Zeit solle man die Welt entscheiden lassen, ob man Nachrichten absende. "Was könnte mehr Spaß machen als eine solche Debatte?", fragt der Autor. "Und was würde dem Seti-Projekt mehr Spenden einbringen?"

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Re: Nachrichten ins All: Was, wenn jemand antwortet?
Beitrag von: Joutungwu am 14 Februar, 2015, 22:48
Zitat
Er steuert einmal pro Woche eine Straßenbahn.
Ich wusste gar nicht, dass ein Führerschein für die Bimmelbahn für die Raumfahrt qualifiziert. Jetzt sehe ich Straßenbahnfahrer mit ganz anderen Augen:   :startrek

Zitat
Der 26-Jährige mit SPD-Parteibuch hofft auf eine klassenlose Gesellschaft auf dem Mars: "Ein neues Leben ohne Geld, alle bewirtschaften alles gemeinsam und jeder bekommt nur soviel, wie er braucht."
Ob der Mars deshalb wohl der "rote Planet" genannt wird?  ;wusch

Zitat
"Es gibt genügend namhafte Wissenschaftler, die all diese Probleme für lösbar halten."
Gehört er wohl selbst zu denen? Als Filmwissenschaftler hat er bestimmt Ahnung davon.   ::)  :O

Zitat
Die Zuschauer sollen schließlich auch darüber abstimmen, welche Crew als erste losfliegt.
LANGWEILG!!! Ich möchte entscheiden wer fliegt und wer hierbleiben darf!  :fr


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