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DVB Hardware diverses ... => # DVB-Hardware => Thema gestartet von: SiLæncer am 25 Januar, 2005, 13:59

Titel: Wisi: Neue aktive DVB-T-Antenne
Beitrag von: SiLæncer am 25 Januar, 2005, 13:59
Niefern - Wisi hat mit der OA 01 eine aktive DVB-T-Antenne auf den Markt gebracht, die optimalen Empfang dank flexibler Montagemöglichkeiten bietet.

Mit dieser neuen empfangsstarken Zimmerantenne der Wilhelm Sihn Jr. GmbH & Co. KG können Haushalte in den heutigen und künftigen DVB-T-Regionen entsprechend den örtlichen Empfangsbedingungen die volle Vielfalt aller dort angebotenen digitalen Programme unbeschwert genießen.

Die OA 01 bietet optimale Empfangseigenschaften durch ihren rauscharmen Verstärker mit 18 dB Verstärkung und integrierten GSM/DECT-Sperrfilter. Sie wird mit Antennenfuß ausgeliefert und lässt sich vertikal oder horizontal aufstellen. Die Antenne ist zudem für die Montage an der Wand vorbereitet und kann alternativ direkt auf die Antennenbuchse am Receiver aufgesteckt werden. Für den Betrieb ist kein separates Netzteil erforderlich. Die benötigte 5 Volt Betriebsspannung bezieht die OA 01 von der digitalen terrestrischen Set-Top-Box, die über ein mitgeliefertes 2 Meter-Anschlusskabel mit der Antenne verbunden wird.

Die im silberfarbenen Design gehaltene Antenne benötigt mit ihren 130 x 168 x 95mm (BxHxT) Abmessungen wenig Platz. Der empfohlene Verkaufspreis für die DVB-T-Antenne beträgt 34 Euro.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Re: Wisi: Neue aktive DVB-T-Antenne
Beitrag von: Jürgen am 26 Januar, 2005, 01:53
Ein bischen frech finde ich schon, wie mit allerlei Spezial-Zimmerantennen für DVB-T geworben wird.

Eine solche, mit der man bisher mittelmässigen Analog-Empfang hatte, sollte eigentlich für DVB-T einwandfrei laufen. In manchen Gegenden ist zwar die Polarisation von Horizontal auf Vertikal umgestellt worden, aber dafür sind bei vielen alten Zimmerantennen die UHF-Elemente ohnehin um 90° drehbar, die Spargel für VHF Band III lassen sich meist auch verschwenken, z.B. einer hoch, einer waagrecht oder etwas abwärts.

Es gibt kaum eine Berechtigung zur Annahme, dass für DVB-T grundsätzlich Verstärkerantennen nötig seien (die dann u.U. das erwähnte Filter bräuchten), vielmehr hängt das bei ALLEN Zimmerantennen eher mit der niedrigen Elementzahl resp. schwachen Empfangsleistung der eigentlichen Antennen zusammen, für ein ansprechendes und kompaktes "wohnzimmertaugliches" Design. Noch kleiner als bisher heisst auch für die eigentliche Antenne normalerweise weniger Gewinn.

Insbesondere in Gegenden, wo auch weiterhin einiges auf VHF gesendet wird (Kanäle bis 12), gibt es prinzipbedingt ein Erfordenis für eine gewisse Grösse der Empfangselemente, das hängt mit der Wellenlänge zusammen. Die Physik lässt sich nicht betrügen.

Die heute übliche Bauform mit Schüssel-Optik mag zwar analog halbwegs berechtigt gewesen sein, aber die Reflektionsunterdrückung, die man gegen Geisterbilder dafür  brauchen konnte, ist bei DVB-T sogar eher abträglich, da dort Reflektionen eigentlich empfangssteigernd genutzt werden könnten.

Übrigens hat es schon immer Geräte mit schlechten Tunern gegeben, was die einzige Begründung für die Verwendung einer Verstärkerantenne wäre, aber gerade solche schlechten Tuner kriegen dann auch gerne schnell wieder Probleme mit zu hohen Signalpegeln.

Ein vernünftiges Tunerpack ist IMMER mindestens so rauscharm und empfangsstark wie eine Verstärkerantenne. Was nämlich die Empfangselemente nicht einfangen, kann insbesondere ein Breitbandverstärker nicht herausholen, der verstärkt dann auch nur sein eigenes Grundrauschen...

Ein Vergleich der Rauschzahlen (in db-KTo) des Empfängers und einer angeblichen Spezial-Verstärkerantenne lohnt sich jedenfalls, Geräte ohne eine solche Angabe sollte man überhaupt nicht kaufen. Mehr als etwa 6dB sind bei UHF nicht Stand der Technik, es ist auch deutlich weniger möglich, wenn vernünftige MOS-FETs verwendet werden, z.B. Ga-As u.ä., wie von (selbst billigsten) LNBs im Ku-Band bekannt, und natürlich vernünftige Bandfilter und -umschalter.

Allerdings gehört eine DVB-T Antenne eigentlich nicht mehr durch den Videorecorder geschleift, die Signale nützen dem eh' nix und sein Antennen-Verteilverstärker ist oft suboptimal.

Und natürlich ist eine Aussenantenne IMMER besser, denn man will ja z.B. keine Empangsänderungen beim Herumlaufen oder nach dem Staubwischen erleben, das kennt wohl jeder irgendwoher...

Das alles musste ich einfach zur Ehrenrettung meines Berufsstandes 'mal ausführen, denn wir Radio- und Fernsehtechniker kriegen ja oft die Schuld, wenn's nicht erwartungsgemäss klappt...