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Generelles => # Klatsch & Kotz...Off-Topic => Thema gestartet von: spoke1 am 12 Mai, 2011, 09:16

Titel: Bienensterben durch Handys möglich
Beitrag von: spoke1 am 12 Mai, 2011, 09:16
Spielen die Funkemissionen von Handys eine aktive Rolle beim Bienensterben? Davon ist Wissenschaftler Daniel Favre überzeugt. Er beobachtete bei Bienenvölkern Stresssignale, wenn in ihrer Nähe Handys genutzt werden.

Doch es gibt auch andere Theorien.

Daniel Favre ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Swiss Federal Institute of Technology (EPFL) in Lausanne und arbeitet im Laboratory of Cellular Biotechnology (LBTC). Er hat im Rahmen einer Studie die Theorie aufgestellt, dass Handys einen negativen Einfluss auf Honigbienenvölker haben.
In einem Versuch wurden in Bienenstöcken zwei Handys im Standbymodus betrieben und dann eine Verbindung zwischen beiden aufgebaut. Die beiden Geräte hatten in Summe eine spezifische Energieabsorptionsrate unterhalb der offiziellen internationalen Maximalwerte (2 Watt pro Kilo Gewebe).

Das Summen der Arbeiterbienen

Die Geräusche der Bienen wurden zunächst ohne Handys aufgezeichnet, um einen Referenzwert zu erhalten. Um Fehler durch natürliche Einflüsse auszuschließen, wurde zu verschiedenen Jahreszeiten gemessen. Im Standbybetrieb gab es keine Veränderungen. Bei aktiv kommunizierenden Handys erhöhte sich nach 25 bis 40 Minuten die Tonfrequenz stark. Wurden die Handys ausgeschaltet, beruhigten sich die Bienen nach wenigen Minuten.
Favre schließt daraus, dass die Arbeiterbienen empfänglich für die Funkwellen sind und sich durch die aktiven Mobiltelefone gestört fühlen. Als Reaktion erzeugen sie stark erhöhte Summtöne, die nach Angaben des Forschers normalerweise für die Schwarmvorbereitung genutzt werden oder eine Reaktion auf Störungen im Volk sind. Sollten die Bienen zu einer ungünstigen Zeit ausschwärmen, in der zum Beispiel noch keine neue Königin herangewachsen ist, kann das Volk zugrunde gehen.
Einen Beleg, dass der Mobilfunk einen konkreten Einfluss auf den Schwund von Bienenvölkern hat, blieb Favre schuldig. Sein Aufsatz wurde im Bienenmagazin Apidologie unter dem Titel "Mobile phone-induced honeybee worker piping" veröffentlicht (PDF).

Umstrittene Theorien

Die Langzeitstudie "Deutsches Bienen-Monitoring" der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung geht davon aus, dass eine Milbenart zumindest in Deutschland der Grund für den Verlust vieler Bienenvölker im Winter ist. Doch auch diese Studie ist umstritten, wie der Naturschutzbund Nabu schreibt (PDF).


Quelle: http://www.golem.de/1105/83424.html
Titel: Re: Bienensterben durch Handys möglich
Beitrag von: Jürgen am 13 Mai, 2011, 01:08
Studien hin, Studien her...

Ein Befall durch die Varroamilbe ist für erfahrene Imker kaum zu übersehen.
Nicht völlig klar ist m.w. lediglich, ob die Milbe selbst die eigentliche Ursache der Probleme ist, oder ob sie sich lediglich opportunistisch in anderweitig bereits geschwächten Völkern ausbreitet.

Das Nahfeld eines Handys gehört im übrigen nicht zu den üblichen dauernden Beeinflussungen. Eine Studie dazu halte ich für ziemlich realitätsfern. Eher könnte es Sinn machen, über eventuelle Auswirkungen eines Mobilfunkmastes in geringer Entfernung zum Stock zu forschen, und / oder von Hochspannungsleitungen oder auch Fahrdrähten. Ozon und Ionen liessen sich separat berücksichtigen, weil es entlang einer Leitungstrasse immer Orte mit und ohne Mobilfunkmasten gibt, sowie abseits Funkmaststandorte ohne Hochspannungsleitung.

Und in Zeiten der Gentechnik bedenken wir bitte auch, was deren Einsatz für Veränderungen im Gebrauch von Pestiziden bewirkt, und ob sich bei genmodifizierten Pflanzen eventuell Auswirkungen auf Nektar und Pollen ergeben, gewollt oder nicht.

Jürgen