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Info Corner / Internet-via-Sat, Datendienste / IPTV / Videoportale / Internet TV & Radio => # News & Infos zu Kino/TV/Radio => Thema gestartet von: SiLæncer am 18 Mai, 2010, 15:04

Titel: Kritik an Nachrichtenschwund bei Privatsendern
Beitrag von: SiLæncer am 18 Mai, 2010, 15:04
Der aktuelle Programmbericht der Landesmedienanstalten kritisiert den Nachrichtenschwund bei den deutschen Privatsendern. Vor allem Sat 1 bietet demnach zu wenig Nachrichten.

RTL und Sat 1 als Marktführer im Bereich der privaten Fernsehvollprogramme, unterscheiden sich immer stärker in dem Stellenwert, den sie ihren Nachrichtensendungen einräumen, teilt die Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) mit. Während das gesamte Nachrichtenvolumen von RTL relativ konstant bei 60 Minuten pro Tag liegt, sei es bei Sat 1 seit 2007 kontinuierlich abgesunken – auf mittlerweile 30 Minuten pro Tag, so die ALM.

Derselbe Trend sei bei den Vollprogrammen der Senderfamilien zu beobachten. Das gemeinsame Nachrichtenvolumen von Sat 1, Pro Sieben und Kabel Eins liegt laut dem aktuellen Programmbericht unter einer Stunde pro Tag. RTL, RTL 2 und Vox kommen demnach zusammen auf ein Nachrichtenvolumen von einer Stunde und 45 Minuten. Vor allem der Politik werde in der Berichterstattung wenig Bedeutung beigemessen. In der Regel werde in diesen Programmen weniger als ein Drittel der verfügbaren Nachrichtenzeit für die politische Berichterstattung verwendet und die politische Informationsleistung der privaten Vollprogramme sei weitgehend auf das beschränkt, was im Rahmen von Nachrichtensendungen über Politik berichtet wird. Lediglich bei RTL sind laut Mitteilung der ALM in etwa im gleichen Umfang wie in den Nachrichten weitere politische Beiträge in Magazin-, Reportage- und Dokumentationssendungen zu finden. Gleichzeitig sei der Anteil an Boulevard-Themen bei RTL am höchsten.

"Gegen den Trend, aus Renditegründen auf mehr und mehr Nachrichten und Informationsprogramme zu verzichten, muss etwas getan werden. Um es ganz klar zu sagen: Informationen über das aktuelle Zeitgeschehen und seine Hintergründe sind Wesensmerkmale von Vollprogrammen, die nicht zur freien Disposition stehen", so der Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), Thomas Langheinrich, anlässlich der Vorstellung des Programmberichts.

Um zeitnah die Informationsvielfalt in privaten Fernsehvollprogrammen zu sichern, wollen die Landesmedienanstalten nun in Gesprächen mit der RTL-Mediengruppe und der Pro Sieben Sat 1-Gruppe eine Einigung auf unverzichtbare Mindestinhalte in den Programmen erreichen, so Langheinrich weiter. Das soll vor allem für die reichweitenstärksten Vollprogramme gelten. Im Gegenzug sollen die Sender positive Anreize erhalten, so die ALM. Die Landesmedienanstalten wollen in diesem Zusammenhang gegebenenfalls gemeinsam mit den Sendergruppen ein Gutachten in Auftrag geben, das die rechtlichen Möglichkeiten eines Anreizsystems für Vollprogramme ausloten soll.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Privatsenderverband lehnt gesetzlichen Nachrichten-Zwang ab
Beitrag von: SiLæncer am 19 Mai, 2010, 08:44
Der Präsident des Verbandes privater Rundfunk (VPRT), Jürgen Doetz, hat die Medienwächter zum konstruktiven Dialog über das Nachrichtenangebot im Privatfernsehen aufgerufen.

"Es geht nicht, immer nur Forderungen mit der Keule zu stellen, sonst ist die Wirtschaftlichkeit der Sender in Gefahr", sagte er am Dienstagabend der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

Quelle : SAT + KABEL
Titel: Re: Privatsenderverband lehnt gesetzlichen Nachrichten-Zwang ab
Beitrag von: Jürgen am 19 Mai, 2010, 23:25
Es könnte nicht schaden, wenn die mal wieder die Lizenzbedingungen für ihre Sender nachlesen würden.

Meines wissens sind da Mindestanforderungen festgesetzt, die auch den Nachrichtenanteil betreffen.

Das Thema gab's schon mehr als einmal.

Wer mit seiner Zulassung nicht mehr zufrieden ist, darf sie gerne zurückgeben, den Sendebetrieb einstellen und dann versuchen, einen neuen Sender als Spartenprogramm zugelassen zu bekommen.
Titel: Privatsender bestreiten Nachrichtenschwund
Beitrag von: SiLæncer am 20 Mai, 2010, 09:27
RTL und die Pro Sieben-Sat 1-Gruppe haben die Kritik der Landesmedienanstalten an einem sinkenden Nachrichtenangebot zurückgewiesen. Nachrichtenschwund bei Pro Sieben und Sat 1 beklagt aber auch der Sender N 24.

Die Landesmedienanstalten haben nach ihrem aktuellen Programmbericht das schwindende Nachrichtenangebot bei den deutschen Privatsendern. RTL wies unterdessen die Kritik als "undifferenzierten Vorwurf" zurück und sieht sich laut einer Mitteilung nicht als erster Adressat der Forderungen. "Dass wir für sachdienliche Diskussionen zur Verfügung stehen, ist allgemein bekannt", sagte der Bereichsleiter Medienpolitik der Mediengruppe RTL Deutschland, Tobias Schmid, der dpa.

Der Vorstandsvorsitzende der Pro Sieben-Sat 1-Gruppe, Thomas Ebeling, bestritt einen Abbau des Nachrichtenangebots bei der Sendergruppe. Allerdings seien Nachrichten ein Zuschussgeschäft für die Sender, so Ebeling. Kritik kommt für ihn auch aus den eigenen Reihen: Der Redaktionausschuss von N 24 fordert mehr Nachrichten im deutschen Privatfernsehen. "Die Politik muss endlich klare gesetzliche Richtlinien vorgeben. Unsere Definition von Nachrichten sollte in den Rundfunkstaatsvertrag Eingang finden, um Nachrichten vom Infotainment abzugrenzen", teilt der Redaktionsausschuss mit. Da der Vorstand der Sendergruppe einen drastischen finanziellen und personellen Abbau bei N 24 plane, könne die politische Berichterstattung bei der Pro Sieben Sat 1-Gruppe nach Ansicht der Redakteure bald nur noch "Feigenblattcharakter" haben

Die Medienanstalten wollen bei den auf Werbeeinnahmen angewiesenen Privaten nicht die gleichen Maßstäbe anlegen wie beim gebührenfinanzierten Fernsehen. In Zukunft sollen die Anforderungen an die Vollprogramme an die Reichweite gekoppelt werden. Von Programmen mit großer Reichweite könne man grundsätzlich mehr verlangen als von solchen mit geringer Reichweite, sagte der Direktor der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen, Norbert Schneider. Das gemeinsame Nachrichtenvolumen von Sat 1, Pro Sieben und Kabel Eins liegt nach Angaben des Programmberichts unter einer Stunde pro Tag. RTL, RTL 2 und Vox kommen zusammen auf eine Stunde und 45 Minuten Nachrichten. Das ARD-Gemeinschaftsprogramm kommt dagegen im Durchschnitt auf ein tägliches Nachrichtenvolumen von zwei Stunden und 20 Minuten, beim ZDF sind es laut Bericht drei Minuten mehr.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Re: Kritik an Nachrichtenschwund bei Privatsendern
Beitrag von: spoke1 am 20 Mai, 2010, 20:25
Wir sollten diesen Boikott-Sendern eigentlich dankbar sein. Den Mist aus den Nachrichten kann man sich wirklich nicht mehr antun. Interessiert doch eh niemanden wie ich über die Griechen, deren Wirtschaft und meinen Willen denen zu helfen denke. Daher muss das auch keiner mit mir im FS diskutieren und andere Menschen davon unterrichten.
Titel: Es wird ernst: Nachrichtenschwund bei Privatsendern auf dem Prüfstand
Beitrag von: SiLæncer am 18 Juni, 2010, 20:59
Die Landesmedienanstalten wollen keinen Nachrichtenschwund bei privaten Fernsehsendern hinnehmen. Ein Gutachten soll die rechtlichen Möglichkeiten ausloten, wie Nachrichtenanteile bei Vollprogrammen festgelegt werden können.

Das sagte der Sprecher der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), Axel Dürr, am Freitag in Stuttgart. Einen entsprechenden Beschluss habe die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) in ihrer Sitzung in Bremen vor drei Tagen gefasst.

Mit dem Gutachten soll zudem geklärt werden, inwieweit Anreize geschaffen werden können, den Anteil der Nachrichten im Programm zu erhöhen."Es könnte eine Art Selbstverpflichtung geben, welche den privaten Vollprogrammen eine Gegenleistung anbietet, wenn sie mehr Nachrichten bringen", erklärte Dürr.Auch bei der Neulizenzierung des Vollprogrammes Vox, das zur RTL- Programmfamilie gehört, stand das Thema Nachrichten- und Informationsanteile bei der ZAK im Vordergrund.

So erteilten die Direktoren der Landesmedienanstalten die Zulassung für Vox unter der Voraussetzung, dass diese Programmanteile, die im Zulassungsantrag benannt seien, für die Dauer der Lizenzperiode erhalten bleiben."Die Kommission für Zulassung und Aufsicht wird auch bei Vox sehr genau beobachten, ob der Informations- und Nachrichtenanteil stabil bleibt und damit die Anforderungen an ein Vollprogramm erfüllt", betonte der Vorsitzende der ZAK, Thomas Langheinrich.

Quelle : SAT + KABEL