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Generelles => # Klatsch & Kotz...Off-Topic => Thema gestartet von: berti am 31 Dezember, 2009, 14:46
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Bei dem Betreff kann man sich eigentlich schon denken, worum es geht, hier sicherheitshalber ne erklärung :
Leider muss ich mich aus diversen Gründen vorerst verabschieden, ein paar Dinge haben sich in die verkehrte Richtung entwickelt und deshalb ist erstmal kaum noch zeit fürs "internet". Ich werde zwar versuchen, hier noch ab und an vorbei zuschauen, kann aber momentan nicht mehr aktiv mitmachen.
Und nochmals ausdrücklich: das hat in keinster weise mit dem Cube zu tun, der cube ist für mich nach wie vor eines der besten forum mit sehr fähigen admins, Mods und usern.
kurzer abriss zu den gründen:
Privat: Umzug / hausbau demnächst zusatzlich pendelnder weise "arbeit in redmnond" usw.
Wirtschaftlich: Wirtschaftskrise hat zugeschlagen (IT service umsatzeinbruch bis zu 60 %, Schulungen 28 % einbruch), hier stehen neben meinen job auch der von etwa 80 Mitarbeitern auf dem spiel)
Gsundheitlich: hab mich von der letzten OP noch nicht erholt, gibt ein paar zusätzliche probleme bis hin zu ner chemo.
so, das ist der stand der dinge, ich hoffe ihr nehmt es mir nicht allzu übel, das ich mich vorerst verabschieden muss.
auf wiederschreiben
Syrabert
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dann gilt für dich im besonderen.
:jo Alles Gute im neuen Jahr. :jo
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kann mich da kater nur anschließen und dir viel kraft und gesundheit für die anstehenden aufgaben wüschen.
gruss aus bayern
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Mach's gut! Ich drück Dir die Daumen, dass im neuen Jahr wieder alles wird!
Viel Glück!
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Halt die Ohren steif und viel Glück :)
Ich hoffe man sieht sich bald wieder :)
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und ich wieder mal als Letztes :-\
syra,
ich wünsch die alles gute im neuen Jahr und hoffe das Du dich gesundheitlich schnell erholst! Mehr noch hoffe ich dich recht bald hier wieder antreffen zu können!!
Wenn Du dich dann erholt hast sind die in Redmond hoffentlich so weit dort das Internet zu erfinden ;)
Bis dahin halt die Ohren steif
spoke1
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Nicht unterkriegen lassen, das ist die Hauptsache.
Und notfalls einmal einen Gang herunterschalten.
Das Leben geht vor, alles andere ist nichts dagegen.
Gute Besserung
Jürgen
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alles gute
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Kann mich meinen Vorredner(schreibern) nur anschliessen.
Alles Gute!
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Auch erst jetzt den Thread gesehen. Du arme Sau... Wünsch dir gute Besserung im gesundheitlichen Bereich und hoffe für eine Verbesserung im privaten+Wirtschaftlichen! Ohne deine Tipps hier wäre für mich vieles nicht möglich gewesen! Danke dafür!
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auweh :(
alles gute und hoffentlich bis bald!
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hi,
auch von mir alles Gute !
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Ich hoffe, dass sich alles zum Guten wendet und wir bald wieder den Berti in alter frische wieder haben werden.
Ich werde deine tollen Infos zu Windoof schmerzlich vermissen.
Alles Gute und bis (hoffentlich) bald!
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Danke an alle für die Wüsche und die Aufmunterungen.
ich werde auch weiterhin versuchen, hier regelmässig vorbeizuschauen, aber leider zur zeit mehr lesender weise.
Nochmals ein grosses Danke an alle !
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boah, die box meint, es wären mehr als 120 tage, seit hier geschrieben wurde Kinder, wie die zeit vergeht.
Also zum update: Krankeit einigermassen überstanden, muss zwar noch weiterhin medikamente nehmen, ist aber kaum der rede wert.
Nicht geändert hat sich leider die freie Zeit, da sind ein paar projekte hinzugekommen, die ich begleite. dazu aber etwas später.
Zum Umzug: die länder sind die gleichen geblieben, (syrien/US) dazu sind noch ein paar regelmässige abstecher nach kanada hinzugekommen.
Meine alte firma (internetprovider/netz und sattechnik) ist verkauft worden bin dort nur noch als berater zuständig (böse zungen sagen mascotchen)
Im amiland arbeite ich mal wieder bei MS und wusel durch die ganzen abteilungen, hänge aber seit neuesten eher im research ab. zu MS lässt sich aber sagen, das die Zeit dort begrenzt ist, mit erscheinen von win7sp1 ist nach 34 jahren schluss mit Bill's kindergarten. sp1 und w8 beta sind die letzten projekte, bei denen ich noch aktiv mitmachen werde, bei w8 aber nur bis zur ersten beta.
Etwas länger werde ich eventuell im MS-research bleiben, hier interessiert mich vor allen dingen, ob man "sixthsense " nicht mit windows verknüpfen kann. ( wer damit nichts anfangen kann sollte mal nach nen video "sixthsense TED) googebingen ;D )
so, das wären schon mail ein paar der projekte, damit es aber nicht allzu langweilig wird, hab ich mir noch eine beschäftigung fürs altenteil gesucht: das stichwort heisst 3d. / Games War eigentlich schon immer ein hobby von mir jetzt wird das etwas intensiviert.
Ein bekanntes animationsstudio will in das game-geschäft, da werd ich mich etwas beruflich mit beschäftigen müssen/dürfen. und als privates hobby gilt noch andeutungsweise: "der duke lebt".
das wären erst einmal die aktiven projekte, es gibt zwar noch ein paar mehr,, die sind aber kaum nennenswert ;D
so das wäre das update, bei den nächsten grösseren änderungen gibt es ein weieres ;D
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Hi Syra,
schön, dass es Dir wieder besser geht.
Wenn man das so liest, wird man stellenweise richtig neidisch, was Du alles anpackst und wo Du mitarbeitest ... ich wünsche Dir, dass Dir die Projekte nicht ausgehen :)
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danke dir!
naja, ende letzten jahr/anfang dieses jahres sah das wirklich nicht zu prall aus, ein tiefschlag nach dem anderen nur irgendwann kommt man zur erkenntniss:" bis hierher und nicht weiter, schlimmer werden kann es nicht". Wenns nach den ärzten gehen würde, hätte ich mich in's kämerlein verziehen sollen und still vor mich hinvegetieren..
da war meine überlegung: "Nee, danke.Wenn du schon abtreten must, dann aber mit nen feuerwerk. Angst vorm sterben? meine güte- ich bin budhist, wir sterben nicht, wir rebooten ;D "
Mit diesen gedankengang und dem aussehen eines zombies (kreideweiss und ohne haare) hab ich mich aufgerafft. Das scheint meiner umgebung imponiert zu haben, denn plötzlich kam aus allen möglichen seiten unterstützung (zusätzlich zur bereits vorhanden unterstützung meiner familie). Und das war nicht irgendwie solche mittleidstour, sondern kam eher irgendwie in der art "respekt, wie dieser verückte lospowert".rüber: ( wenn die wüssten, wie schwer das gefallen ist )
Von daher mein tipp an alle, denen es ähnlich geht: einfach nicht unterkriegen lassen, und wenn man dich tritt, dann gib das doppelt zurück. Nur nicht das opfer sein, sondern eher den "starken" markieren. das schreckt die "treter" ziemlich ab ;D wie es drinnen aussieht, geht keinen was an ;D
und zu den projekten: dieser ganze stress hält mich zusammen, es wäre wirklich schlimm, wenn mir mal die beschäftigung ausgeht. dann kann ich mir wirklich ne kiste aussuchen ;D oder anders gesagt für die gamer: die projekte sind sozusagen meine medkits ;D
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ich bin budhist, wir sterben nicht, wir rebooten ;D "
Der gefällt mir richtig gut!!!
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Tja Syrabert, ich wollte jetzt nicht gleich als erster Antworten. Das wenige was du da (von dir) erzählst sagt mir da einiges und da bin ich froh das du es geschafft hast. Und ich denke du hast vollkommen Recht! Es gibt einige Berichte die genau das sagen: Wer sich nicht aufgibt UND weiter kämpft und einen Sinn sieht, der hat ganz andere Chancen! Und deswegen denke ich auch das genau das der beste Weg für dich ist, weiter dem Körper zeigen was er kann und für was er gebraucht wird. Deswegen Srya: "Hau rein und zieh es durch!"
Nun zum Beruf: Auch muss ich sagen, genau wie Snoop das mein erster Gedanke auch Neid war. Was du in der Zeit alles erlebt hast, was du alles machen konntest und durftest! Ja, IT, ist das nicht ein schönes Spielfeld. Was ich hobbymäßig alles schon alleine und mit hilfe gemacht habe. Und in welcher liga du spielst. Nun ja, vielleicht werde ich in meinem Feld auch mal so gut und kann dann meine Hobby weiter betreiben^^
Ich hoffe du bleibst uns hier noch lange erhalten! Persönlich und Fachlich!
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Hi Berti,
das klingt doch gar nicht so schlecht! Du bist ja von der Kung-Fu-Fighter-Fraktion der Buddhisten und die haben sich (zumindest im Film) nie unterkriegen lassen :)
Ich bin mir auch sicher, dass Du den goldenen Mittelweg zwischen Stress und Stressfrei finden wirst und Deine (Körper-)Karre nicht vor den Baum fahren wirst. Ich hab' die letzten 2 Jahre meiner aktiven Laufbahn sehr wohl gemerkt, dass mein Körper nicht mehr so zieht, wie mein Kopf es will. Seither habe ich 16 Monate mit süßem Nichtstun und einer ausreichenden Menge an Fitneß-Stunden gefüllt. Das hat zwar meine neurovegetative Dystonie nicht zum Erliegen gebracht, aber meinen Umgang mit ihren (durchaus unangenehmen) Erscheinungen verbessert.
Weiterhin: toi, toi, toi :)
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einige haben eventuell schon den footer gesehen, hier jetzt sicherheitshalber ne kkurze erläuterung:
Ein grund für die auszeit ist der umzug nach amiland und zwei neue jobs, das hat erstmal priorität.
dummerweise ist der eine job mit einiges an reisen verbunden, so das ich bis ende des jahres ständig zwischen syrien, deutschland, und amiland pendeln muss. Daher ist fürs internet und das relaxen im cube leider derzeit keine zeit mehr vorhanden.
Wenn alles wie geplant verläiuft, bin ich ab dezember ohne grosse reisetätigkeit fest an einen standort , ab dann gehts wieder weiter mit cube und fun ;D
viel spass und bis demnächst
äeh: wegen umzug und anderen dingen hab ich mal den namen geändert, aus syrabert ist jetzt berti geworden ;D
berti aka syrabert aka timecop aka ben aka ....
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Geht ja gar nicht :'( ;)
Der Job hat wie immer natürlich den Vorrang ...aber trotzdem sehr schade ....
Ich hoffe mal das es dir in der Zeit vielleicht doch hier und da mal die Zeit erlaubt bei uns reinzuschauen und den einen oder anderen Beitrag zu schreiben ;)
Ansonsten dann erstmal viel Glück und Erfolg (http://www.cheesebuerger.de/images/midi/froehlich/a040.gif)
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erstmal danke für die wünsche, mal sehen was sich ergibt.
aber irgendwie wird das knifflig :(
im neuen domizil (amiland) bekomm ich erst in zwei monaten netzanschluss, das scheint bei einwanderern aus diesen "bösen" ländern normal zu sein. hab das auch nur selten erlebt, das man bei antrag auf netz gefragt wird, ob man den anschluss für terror-zwecke benutzen will ;D dazu kommt, dasIn beiden firmen privates internet nicht gewünscht ist, alles was ausser bischen email oder berufsbedingtes stöbern hiausgeht, soll nicht sein. selbst mit del schleptop am flughafen gabs in den letzten tagen probleme, in FFM wollte ein bättel sogar nachsehen, was auf den platten ist. ( der gute hat jetzt ein verfahren wegen rechtsbeugung und beleidigung am hals 8) ).
naja und zu guter letzt bin ich auch ziemlich am lernen, cryengine, maya, renderman powern das hirn ziemlich aus. und dann pyton. wer hat blos diese sprache erfunden? vor ein paar wochen hatte ich noch pyton mit ner würgeschlange assoziiert, die 1. besser nicht gereitzt werden soll und 2. gegrillt mit süss-saurer sauce nicht schlecht schmeckt ;D aber als sprache ist das nicht so toll ;D
so genug mit der leidensgeschichte, mal sehen was sich ergibt. Und selbstverständlich: sobald auch nur minimal zeit vorhanden ist, nerv ich euch weiter ;D
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im neuen domizil (amiland) bekomm ich erst in zwei monaten netzanschluss, das scheint bei einwanderern aus diesen "bösen" ländern normal zu sein. hab das auch nur selten erlebt, das man bei antrag auf netz gefragt wird, ob man den anschluss für terror-zwecke benutzen will
ja ja ...die paranoiden Amis ...die drehen aber auch echt am Rad ...
naja und zu guter letzt bin ich auch ziemlich am lernen, cryengine, maya, renderman powern das hirn ziemlich aus. und dann pyton. wer hat blos diese sprache erfunden?
hmm...übertreibst du es nicht ein wenig ?! ;D
Und selbstverständlich: sobald auch nur minimal zeit vorhanden ist, nerv ich euch weiter ;D
Ich bitte darum ;D
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Hi Berti,
dann biste ja echt mal wech! Erstmal alles Gute zum Umzug! Geht die Familie gleich mit oder (wenn ich das richtig verstanden hab') bleibt die erstmal in Nahost? Du bist ja Dienstreisen über ein paar Wochen gewöhnt, die family wahrscheinlich auch, also wird das bis Ende des Jahres nicht ganz so schlimm. Denk' aber an Deine wellness: da hilft es ab und an abends im (hoffentlich kostenlosen) WLAN den CubelTrubel anzuklicken. Ausserdem ist hier Python Standardsprache :) :)
Alles Gute!!!
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naja und zu guter letzt bin ich auch ziemlich am lernen, cryengine, maya, renderman powern das hirn ziemlich aus. und dann pyton. wer hat blos diese sprache erfunden?
hmm...übertreibst du es nicht ein wenig ?! ;D
geb zu, das hört sich schlimm an, ist es aber nicht, die grundkenntnisse sind schon da nur reicht das nicht fürs berufliche. das blöde an der sache ist, das in sachen sprache das alles nur abgespeckter kram ist,
z.b ist MEL ein fragment von TCL oder das benutzte python ist auch nicht vollständig implementiert. da bleibt nur die workarounds zu büffeln. nakja und bei cry hat sich seit version 1.0 doch einiges getan, nachlernen ist angesagt. zu den sprachen:
was bei tcl so aussieht
proc randBetween { min max } {
return [expr rand() * ($max - $min) + $min]
}
lautet dan unter Python wie folgt:
import random
def randBetween(min, max):
return random.random() * (max - min) + min
einfach nur nervig ;D
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hallo berti,
was bei tcl so aussieht
Code:
proc randBetween { min max } {
return [expr rand() * ($max - $min) + $min]
}
lautet dan unter Python wie folgt:
Code:
import random
def randBetween(min, max):
return random.random() * (max - min) + min
einfach nur nervig Grin
wenn man das so liest merkt man erst mal wie wenig Ahnung man hat (ich meine mich).
Ja und zum Thema Arbeit, leider haben die einen zuviel und die anderen zuwenig davon. :-\
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Hi ritschibie ,
nee, familie bleibt noch kurzfristig in nahost, da muss erst einmal die hütte im amiland fertig werden. und wer sich schon mal über deutsche handwerker aufgeregt hat, sollte das mal spasshalber mit amiland vergleichen. ::)
Alle bekannten vorurteile müssen von den einheimischen bestätigt und übertroffen werden, "its the american way".. Ist aber auch kein vollständiger umzug, amiland ist sozusagen nur zweitwohnung, ME bleibt erhalten.
Und mit wlan ist leider nix, ich wohne "ausserhalb", bis zur zivilisation (aka netzwelt) sind das fast 20 kilometer, und mal eben abends in die stadt fahren ist momentan nicht drin.
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wenn man das so liest merkt man erst mal wie wenig Ahnung man hat (ich meine mich).
Ja und zum Thema Arbeit, leider haben die einen zuviel und die anderen zuwenig davon. :-\
glaub mir, das geht mir genauso. wenn ich z.B die script-junkies von pixar bei der arbeit beobachte, hab ich genau deine gedanken. aber auch hier im cube passiert mir das oft, speziell was die pinguin fraktion oder jürgen betrifft ;D
Und in sachen arbeit, da würd ich manchmal gerne tauschen. es gibt tage, da beneide ich sogar alg-empfänger.
auf der anderen seite hab ich aber festgestellt, das ich sozusagen ein schwer abhängiger workoholiker bin, ohne diesen stress brech ich zusammen. (hmm, vieleicht sollte ich mich bei den "anonymen workoholics" anmelden ;D )
Egal wie , mensch ist nie zufrieden ;D
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Und mit wlan ist leider nix, ich wohne "ausserhalb", bis zur zivilisation (aka netzwelt) sind das fast 20 kilometer
Hmmm, Kaffeedose, C-Band-Schüssel oder eine ordentliche GSM-Antenne mit gutem Gewinn könnte da vielleicht helfen, falls die Laufzeiten nicht zu lang werden.
Wie auch immer, halt die Ohren steif!
Arbeit ist nicht der Sinn des Lebens, sondern nur ein Mittel dazu.
Lass' Dich nicht verheizen.
Nimm's mit, wenn's gut läuft, denke aber immer auch an das Leben danach.
Auch Deine Familie wird Dich letztenendes nicht nur als Goldesel brauchen, hoffe ich sehr...
Alles Gute und viel Erfolg
Jürgen
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so, der container ist gepackt und verladen, mein flieger geht heute abend los
von daher ist das jetzt der vorläufige abschied für die nächsten paar monate.
Lasst euch nicht unterkriegen und habt weiterhin viel spass.
bis bald
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Bis bald ;) (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/traurig/e050.gif)
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Mach's gut und bleib uns erhalten!
Bleib soweit es geht gesund!
Bis bald!
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...der container ist gepackt und verladen...
Boah so kann man auch umziehen. Für mich reichte bis jetzt ein Mitsubishi Pajero ;-)
Dann viel Spaß und viel Glück, wir halten dir hier die Stellung!
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Boah, wie die Zeit vergeht, vieles hat sich seit beginn dieses thread geändert, deshalb mal ein Update.
Was ist also neu:
Gesundheitlich geht es mir z.Zt bestens, das damalige Problem ist fast völlig überstanden. Muss zwar noch immer einiges an Medikamenten futtern aber die Krankheit ist zum Stillstand gekommen.
Standortmässig sieht das momentan so aus: Hauptwohnsitz ist von Syrien nach USA (Seatle) verlegt, Syrien ist derzeit nur "Feriendomizil". Hinzugekommen ist jetzt noch ne Wohnung in Deutschland (Grossraum BS/MD). Warum Deutschland? zum einen wegen einen Job, zum anderen weil zwei meiner Kinder unbedingt in D studieren wollen.
Ansonsten pendle ich noch immer durch die Welt, derzeit gerade in Japan als Helfer unterwegs.
Arbeitstechnisch hat es die größten Veränderungen gegeben, aus dem Plan auf Rente zu gehen ist nix geworden ;D
Im Normalfall bastele ich an Animationen und 3d-Modellen, war schon früher mein Hobby und ist jetzt Beruf geworden. Für die Insider: benutze 3dsmax, Maya, Nuke und anderes "Zubehör".
In Sachen MS ist es etwas stiller geworden, helfe dort zwar noch immer aus aber es macht kaum noch Spass.
Naja, und im Amiland versuch ich mich auch noch als "Orangen-Farmer", hab mir ne kleine Plantage gekauft, so "just for Fun"
Kurzfristig kam jetzt noch ein "Einsatz" in Japan hinzu, Ich bin seit längeren in diversen Hilfsdiensten engagiert und wurde "gebeten", etwas mitzuhelfen. Dummerweise hat irgendjemand sich daran erinnert, das ich unter anderem Japanisch kann und mich unter anderem in ABC-Schutzmaßnahmen auskenne. Was mach ich also in Nippon?
Zuerst hatten wir versucht, noch Leute in den Trümmern zu finden, was aber leider zum Schluss nur in einer Befüllen von "body-bags" verkam. Jetzt bauen wir mehrere "decontamination-places", wobei alle hoffen, das es eine unnütze Arbeit ist und diese Plätze nicht gebraucht werden. Ansonsten wird hier fast alles gemacht, was den Leuten hilft, das Elend kann sich kaum jemand vorstellen. Es geht hier allen Helfern ziemlich an die Nieren, selbst einige der abgebrühten Helfer haben zeitweise "Tränen in den Augen".
Grade eben kommt eine Alarmmeldung rein das die Schutzzone erweitert wird, deshalb jetzt erst einmal schluss.
Wenn gewünscht, kommt demnächst noch ein Update, aber wie ich von meiner Familie gehört habe, werdet ihr in Deutschland mit den Nachrichten über die Katastrophe schon fast "zugemüllt".
cu
Berti
(z.Zt. ISAR tech)
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Erstmal Danke Berti für das "update"! Gut, dass es gesundheitlich zu keinem "Gau" gekommen ist, stattdessen bei Dir "Alles im grünen Bereich"! Medikamente muss ich auch (leider) futtern, das scheint für viele over forty an der Tagesordnung zu sein.
Das hat mich schon bewegt, dass Du einfach so nach Japan gegangen bist, um zu helfen. Keine Frage, das ist nicht nur mutig, sondern zeugt auch von einem Riesen Herz. Sei umarmt dafür. anders kann ich es nicht ausdrücken!!!
Zugemüllt werden wir hier eher durch eine unsichere Berichtslage, auch die Japaner scheinen keine widerspruchsfreie, geschweige denn vollständige Aufdklärung zu erhalten. Diese Seite informiert (mit etwas Zeitverzögerung) über den Zustand der bedrohten AKW's:
http://www.grs.de/informationen-zur-lage-den-japanischen-kernkraftwerken-fukushima-onagawa-und-tokai
Zu den "Aufräumarbeiten", Rettungsversuchen gibt es schon Berichte in den Medien, die klingen aber fast nur noch nach "body count". Die ausländischen Rettungsteams scheinen ja auch aus Sicherheitsgründen aus der am schwersten betroffenen Gegend abgezogen worden sein.
Deshalb bin ich (und wahrscheinlich etliche andere im Forum) klar interessiert an updates von vor Ort! Noch interessierter bin ich allerdings daran, zu wissen, ob Du eine Chance siehst, wenn es "eng" wird (also gefährlich so im 200-km-Umkreis, Du weisst, was ich meine), schnell rauszukommen? Die ARD und ZDF (und andere) ziehen ja schon ihre Korrespondenten ab nach Osaka!
Ich drück Dir alle Daumen und kann jetzt sicher schlechter schlafen, aber das ist ja ein Witz gegen das, was den Japanern im Norden und wohl auch bald im ganzen Land für Grauen droht! Ich kann nur hoffen, daß Du es jetzt auch wieder (mal) schaffst!
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so, das mit dem "umzug" wegen der Schutzzonen Erweiterung hat sich erst einmal verzögert, bin sozusagen auf stand-by und hab noch etwas freie Zeit. Außerdem teste ich gerade die Sat-com Anlage, z.Teil ist das ne halbwegs störungssichere Verbindung ins Ausland.
Zu den ausländischen Rettungsteams: ziemlich enttäuschende Show, die einige Leute abgeliefert haben, speziell ein bestimmtes Team aus Deutschland sollte sich mal fragen, was sie hier überhaupt wollten. :O :x Aber andere Teams haben das wieder wett gemacht, großes Lob an "Ärzte ohne grenzen" und andere die hier (japan) geblieben sind.
Es ist wirklich nur noch ein Body-count, hier herrschen momentan minus-grade, Chancen noch jemand lebend zu finden sind auf null gerutscht. Andererseits muss man aber auch sagen, das trotz dieser Katastrophe die Zahlen günstig sind, so scheußlich sich das auch anhört. wenn man mal vergleicht, was in Haiti passiert ist (200.000 Tote) und dann "nur" die "wenigen" in Japan, das grenzt schon an ein wunder (in meinen Augen). Obwohl: jeder Tote ist einer zu viel, egal weswegen auch immer.
Zu den Eigenschutz: Lebensmüde bin ich nicht, da ist schon einiges an Vorsorge getroffen. Normalerweise trage ich hier nur ein leichten Schutzanzug, schwerere Anzüge sind aber in Greifweite. Unsere Wagen ( in dem wir auch schlafen) ist ähnlich dem "Fuchs" gebaut, könnten theoretisch sogar ziemlich dicht an die defekten Reaktoren ran.
Und die Reaktoren sind auch keine A-Bomben, auch im Extremfall bleibt noch genügend Zeit, abzuhauen. Es gibt mehrere Vorwarn-Sensoren, die bei einer möglichen Verstrahlung sofort Alarm auslösen. Materialien für ne Dekontamination sind auch vorhanden. Also alles relativ sicher.
Aber ob wir hier im Notfall auch wirklich abhauen, da möchte ich lieber nicht drüber nachdenken. Bei vielen meiner Kollegen und auch den japanischen Hilfsdiensten herrscht die Meinung vor: "Wir sind hier um zu helfen und können die Einheimischen doch nicht im Stich lassen". Da hoffe ich wirklich, nie vor solcher Entscheidung stehen zu müssen, ich weiß wirklich nicht, was dann passiert.
So, das wäre erstmal wieder, meine schicht (ca 16 stunden) beginnt in wenigen minuten. mal sehen, wann ich wieder zeit hab, was zu schreiben. Und keine sorge, auch falls ich in den nächsten stunden/tage mich nicht melde, unkraut vergeht nicht :rg
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Jo, das klingt erstmal beruhigend - soweit dieses Teufelszeug überhaupt beruhigend angegangen werden kann. Die Amerikaner (Experten jetzt in Tokio) haben folgende Empfehlung gegeben:
Allen amerikanischen Staatsbürgern in dem Katastrophengebiet wurde nahegelegt, das Gebiet im Umkreis von 80 Kilometern zur Atomanlage Fukushima zu verlassen. Wer das nicht könne, solle sich keinesfalls im Freien aufhalten.
(aus: http://www.tagesschau.de/ausland/atombehoerde102.html )
Da kann ich nur hoffen, dass Du etwa soweit weg bist von Fukushima! Viel Glück und gute Nerven!
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Hallo berti,
Dummerweise hat irgendjemand sich daran erinnert, das ich unter anderem Japanisch kann und mich unter anderem in ABC-Schutzmaßnahmen auskenne.
Drum drücke sich vor Fortbildungen wer kann ;)
Für dich im Einsatz hoffe ich das alles glatt geht und Du ohne "Sachmängel" wieder bei deiner Familie eintriffst. Es ist eine enorm wichtige, aber sicherlich für die Helfer sehr belastende Zeit. Ich möchte nicht mit dir tauschen müssen!
Nun kommt wieder das wo ich mir keine Freunde mit mache, u.A. meine persönliche Meinung:
die Berichterstattung die hier in D ankommt soll laut ZDF ja recht chaotischer Natur entstehen. Vier verschiedene Pressekonferenzen sollen vier verschiedene Massnahmen ergeben, Verantwortlich/Zuständig sieht sich angeblich (laut ZDF) keiner in Japan. Ein Phänomen das ich so nur aus D kenne.
Die Kühlprobleme in den AKW's seitens der Japaner in den Griff zu bekommen halte ich gelinde gesagt für ein Trauerspiel. Das sieht nicht gerade sehr organisiert, geschweige clever aus, erinnert mich ein wenig an die Godzilla Filme. Dieselaggregate die in der Lage sind Wasser zu pumpen sollen ja wohl in Japan zu finden sein. Diese dann in Windeseile zu verrohren stellt wohl das kleinste Problem dar. Tonnenweise Wasser aus grosser Höhe unkontrolliert über einem Gebäude per Lastenhubschrauber zu verplempern macht wohl wenig Sinn.
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Viel Erfolg beim Helfen - hoffen wir, dass die meisten deiner Kenntnisse nicht benötigt werden und pass auf dich auf! Hier gibt es einen ganzen Würfel, der von deinen Windows-Tipps und -Infos abhängig ist! ;)
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a) BS/MD wo/was ist das für ein Bereich? weißt doch, ich will dich mal IRl kennenlernen^^
b) Respekt! absolut respekt! Berti, du bist klasse!
c) mach keinen Mist! Strahlung ist böse! Dein leben ist "auch" wichtig! Und ich kenne Bilder und VL über das Thema! Du willst nicht wegen Strahlenschäden sterben! Dann lieber eine Kugel! Leuten helfen kannst du auch, wenn du einmal zurückweichen musst und dann wieder kommst! Aber einmal gegrillt ist IMMER gegrillt! Aber wem erzähle ich das...
d) Ärzte Ohne grenzen! Verlangen leider rel viel Berufserfahrung, Facharzt sowieso... Dauert noch etwas bei mir.
e) Exakt! dumme frage, was spricht gegen Generatoren für die dortigen pumpen oder mobile pumpen die wasser direkt hinpumpen? Sowas müsste doch eine art THW oder das militär dort auch haben?
->Bitte mehr infos!!
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Exakt! dumme frage, was spricht gegen Generatoren für die dortigen pumpen oder mobile pumpen die wasser direkt hinpumpen?
Meiner Schwester wurde darauf geantwortet das diese wohl reichlich vor Ort seien, aber es fehlt wohl massiv an Gasoil. Für mich relativ unverständlich nach so vielen Tagen. Wer weiss was da vor Ort wirklich los ist....
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ist jetzt grade 4:30 morgens und ich kann nicht schlafen, deshalb ein wenig cube zur Beruhigung :ha
Da kann ich nur hoffen, dass Du etwa soweit weg bist von Fukushima
Derzeit nur noch ca 3 Km weg, außerhalb vom Wagen nur noch mit "schweren" Anzug und Atemgerät. :aah Wir unterstützen jetzt die Leute vor Ort, hoffe aber das im Laufe des Tages andere ABC Trupps kommen und uns ablösen. Ausserdem gibt es kaum "abgeschirmte Wagen", vor Ort gibt es nur unsere beiden Wagen. Und verständlicherweise auch kaum "Freiwillige"
Vier verschiedene Pressekonferenzen sollen vier verschiedene Massnahmen ergeben, Verantwortlich/Zuständig sieht sich angeblich (laut ZDF) keiner in Japan. Ein Phänomen das ich so nur aus D kenne.
Stimmt zum Teil, vieles wird aber auch nur wischi-waschi berichtet, um eine größere Panik zu vermeiden.
Was aber leider auch Tatsache ist, das es für diesen Störfall weltweit keine Lösungsansätze gibt, nachdem die "normalen" Möglichkeiten ausgeschöpft sind, bleibt nur noch das "probieren" derzeit helfen wirklich nur noch unkonventionelle Maßnahmen, mit Logik ist nix mehr zu machen.
Dieselaggregate die in der Lage sind Wasser zu pumpen sollen ja wohl in Japan zu finden sein. Diese dann in Windeseile zu verrohren stellt wohl das kleinste Problem dar. Tonnenweise Wasser aus großer Höhe unkontrolliert über einem Gebäude per Lastenhubschrauber zu verplempern macht wohl wenig Sinn.
doch, das versprühen macht Sinn. Dieser Wasserabwurf sollte nicht nur Wasser auf die Reaktoren werfen, sondern die Umgebung kühlen und Schwebepartikel auswaschen, damit die Pumpen (auch die bereits existierenden) angeschlossen werden können. Ok, das mit der Strahlung hat nicht geklappt, aber ein wenig das kühlen. Der nächste Schritt ist, das Wasserwerfer in die Nähe gebracht werden, um ne Schneise für die Techniker zu bahnen. Gibt aber zwei Probleme: die Hitze, die von den Reaktoren ausgestrahlt wird und die Strahlung. Um das etwas besser darzustellen: die Wasserwerfer haben lediglich eine Reichweite von ca 20-50 Meter, an den notwendigen Standorten herrscht derzeit aber ne Temperatur um 170 Grad bei extremer Strahlung. Ob die Wagen und das Personal das aushalten :hmm Sobald die Wasserwerfer arbeiten, werden Monteure losgeschickt, die die abgerissenen Flansche befestigen und Wasserleitungen anschließen. Um diese Monteure zu unterstützen, dazu sind die beiden Schutzwagen geplant, wir holen im Notfall dann die Techs raus. Parallel dazu wird momentan an ner externen Stromversorgung gebastelt, um die eigentlichen Pumpen und Ventile wieder zu steuern. So zumindest ist der Plan, sollte auch das nicht funktionieren, dann :wall Es verbleiben nur noch geschätzte 56 Stunden, dann geht die Sache hoch.
Das ist auch der Grund, warum ich mich hab überreden lassen, denn es bringt wirklich nix, Leute zu retten um sie dann später "rösten" zu lassen.
[fun] außerdem hab ich Jahre im MS-Support gearbeitet, da ist man immun gegen Strahlung und Katastrophen ;D [/fun]
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a) BS/MD wo/was ist das für ein Bereich?
[...]
d) Ärzte Ohne grenzen! Verlangen leider rel viel Berufserfahrung, Facharzt sowieso... Dauert noch etwas bei mir.
BS/MD Großraum Braunschweig, Magdeburg ansonsten bleib ich aber lieber anonym, sorry :fr
Und MsF? Nicht erschrecken lassen, das mit dem Facharzt wird immer gerne vorgeschoben. Du kannst auch deine Berufserfahrung bei den "Ärzten ohne Grenzen" machen, da gibt es spezielle Eignungstests.
Kleines Beispiel: Hier im wagen ist ein Radiologe aus Frankreich, Examen vor 7 Monaten, unsere Nurse (Norwegen) ist 2 Jahre im Beruf und meiner einer ist Rettungssani mit seeehr wenig Berufserfahrung. ( bin theoretisch "nur" Handlanger).
Und in den seltensten Fällen gibt es solch spezielle Einsätze, meist sind das eher unspektakuläre Dinge wie Impfaktionen im Kongo ;D
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an den notwendigen Standorten herrscht derzeit aber ne Temperatur um 170 Grad bei extremer Strahlung
Und da ne permanente "Dusche" mit Seewasser zu installieren geht nicht um sich langsam vorzugraben. 7,5 Tonnen Wasser in einem Tankwagen der bei Demos eingesetzt wird, die sind ja nun ratz fatz verballert...
Zumindest der Kühlungsgeschichte wäre damit doch wesentlich mehr mit geholfen.
Weiterhin viel Glück, kannst es brauchen!
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nee, am Tankwagen (Wasserwerfer) hängt ein Schlauch zum permanenten befüllen, also nix mit vorfahren, bisschen bewässern und dann schnell weg. Der Wagen ist eigentlich auch nur als Schutz gedacht, denn mal eben mehrere Feuerwehrmänner zum Spritzen hinstellen geht nicht. Gründe gegen Personeneinsatz sind: Hitze, Strahlung, und Wasserdruck. Beim Wasserdruck: die Wasserwerfer schmeißen angeblich 4 Tonnen Wasser pro minute ( falls ich das nicht falsch verstanden habe, die leute sind hier etwas aufgeregt) Das kannst du nicht mit normalen Schläuchen erreichen, der Rückstoß ist zu stark.
edit: sorry,sollte heißen : hängen mehrere Schläuche.
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so, jetzt steht es fest: der Wasserwerfer Einsatz gestern abend (ab 19:00 tokio time) war ein Erfolg, Temperatur und Strahlung am Reaktor 3 sind zurückgegangen, heute morgen ( in ca 4 stunden) geht es weiter.
Am reaktor 2 liegen auch schon die stromkabel, test ob die Pumpen anspringen auch in wenigen stunden.
Zwar nur ein kleiner Erfolg, es gibt noch viel zu tun aber der psychologische Effekt ist immens.
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ok, noch ein kleiner Nachtrag zu den Wasserwerfern: Die Sache mit den "Nachfüllschläuchen" war falsch, was am anfang gut aussah, hatte sich in der Praxis nicht bewährt. Die Schläuche waren nach wenigen Minuten defekt, die Wagen haben dann doch wie folgt verfahren: anfahrt, abspritzen und weg. ( hört sich p*rnographisch am ;D ).
Das konnte ich beim schreiben noch nicht wissen, wir wurden während des Löscheinsatz zurück beordert und konnten das nicht direkt sehen.
derzeit sieht das so aus: Es sind drei Flugplatz-Löschkanonen im Einsatz, der vermutlich in den Nachrichten gezeigte "blaue" Polizeiwasserwerfer hatte kläglich versagt und wird jetzt nur noch zur Dekontamination der "roten" Löschwagen benutzt. (angeblich gibt es auf der Seite tagesschau.de ein Video zu den Fuhrpark. Unsere beiden Einsatzwagen sollen dort auch zu sehen sein - kann das Video aber hier nicht abrufen.). Es gibt zusätzlich noch eine vierte "rote" Löschkanone, die etwas leistungsschwächer ist und deshalb als Reserve genutzt wird. Zusätzlich fliegen jetzt vier Hubschrauber Löschwasser, was wie bereits geschrieben als Unterstützung der Bodeneinheiten benutzt wird.
Ein Kollege weist mich gerade auch noch auf ne andere Sache hin: In einigen News wurde von extrem erhöhter Strahlung in der 30 Km Zone berichtet, das ist aber eine Falschmeldung, es handelte sich lediglich um ein Messfehler. Edit: hat sich jetzt leider doch bewahrheitet, Strahlung ist bestätigt worden.Lediglich die Art und Orte der "Verseuchung" macht Kopfzerbrechen, da passt etwas nicht zusammen und muss noch genauer überprüft werden.
so, das wäre erst einmal alles, schöne Grüsse aus Japan und drückt uns die Daumen ;D Und lasst euch nicht verrückt machen :fr
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Berti, ich lasse mich hier sicher nicht verrückt machen.
Für Europa ist selbst im extremsten Fall von keiner akuten oder langfristigen Gefährdung auszugehen.
Im Gegensatz zu 1986 kann es prinzipbedingt keine massive Freisetzung in hohe Atmosphärenschichten geben.
Allenfalls wird man hier und weltweit in einigen Wochen eine geringe Steigerung der Grundbelastung feststellen können, weit weniger als früher nach jedem Atomversuch im Pazifik.
Aber ich mache mir grösste Sorgen um Dich.
Die u.a. auf grs.de veröffentlichten vom Betreiber vor Ort gemessenen Dosisleistungen sind keine Kleinigkeiten. Und Du gehst ja sehr viel näher ran als diese Messgeräte.
Grosse Knallgas-Explosionen sind offenbar von den Blöcken 1, 3 und 4 nicht mehr zu erwarten, aber bei Block 2 wohl immer noch möglich. Wenn Beton oder Stahl geflogen kommt, braucht es eventuell keine Strahlung mehr. What goes up must come down...
Und sollte einer der Reaktordruckbehälter doch noch durchschmelzen, sollte diesem Höllenfeuer wirklich niemand zu nahe kommen. Sonst wären tödliche Dosen innerhalb von Sekunden möglich...
Ich habe zu lange Physik studiert, um mich von Journalisten- oder Lobbyistengeschwätz oder dämlichen Einstufungen wie (Super-)GAU beeindrucken zu lassen, und weiss daher auch, dass Du uns, bei aller gebotenen Vorsicht, die Wahrheit erzählst. Jetzt oder später...
Sind eigentlich irgendwelche der Schäden an der Anlage direkt auf das Erdbeben zurückzuführen?
Das glaube ich nämlich bislang nicht. Eher scheint es sich wohl um Folgen der Schnellabschaltung und des Ausfalls des Stromnetzes mit Versagen der Notstromversorgung zu handeln.
Auch kann ich kaum glauben, dass die Kühlwasserzufuhr allein aufgrund des Tsunami komplett versagen durfte, weil dann auch jedes andere Pumpenversagen ähnliche Folgen gehabt hätte, oder z.B. ein toter Wal in der Ansaugöffnung...
Und somit könnte Ähnliches wohl jederzeit überall passieren.
Ausserdem hätte das Gelände geradezu angeboten, oberhalb der Anlage ein Speicherbecken anzulegen, um notfalls für längere Zeit auch ohne Energiezufuhr genug Wasser mit Gefälledruck zur Verfügung zu haben, zur Kühlung und ggf. auch gleichzeitig als hochverfügbare Notstromquelle.
Pass' bitte gut auf Dich auf.
Du hast das Ganze nicht verbockt, also sollst Du auch nicht dafür büssen müssen.
Eigentlich müsste man die Manager und Konstrukteure zum Aufräumen schicken, aber ohne jeden Schutz.
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Sind eigentlich irgendwelche der Schäden an der Anlage direkt auf das Erdbeben zurückzuführen?
Das glaube ich nämlich bislang nicht. Eher scheint es sich wohl um Folgen der Schnellabschaltung und des Ausfalls des Stromnetzes mit Versagen der Notstromversorgung zu handeln.
Auch kann ich kaum glauben, dass die Kühlwasserzufuhr allein aufgrund des Tsunami komplett versagen durfte, weil dann auch jedes andere Pumpenversagen ähnliche Folgen gehabt hätte, oder z.B. ein toter Wal in der Ansaugöffnung...
Diese Überlegungen gehen mir auch ständig im Kopf rum (habe nicht mal im Nebenfach Physik studiert). Dann die kurze Vorhaltezeit der Batterien, die Probleme mit der Stromleitung etc.. Hier scheinen mir Notfallkonzepte nur auf dem Reißbrett vorzuliegen. Wie das bei uns in Europa ist, mag ich mir auch nicht so richtig vorzustellen. Krümmel (z.B.) war ja im Ansatz auch ein bitteres Trauerspiel.
Hoffentlich versagt nicht die Dichtung des Fuchs-ähnlichen Fahrzeugs von Berti und die Vorwarnzeit reicht, um das Fahrzeug wenigstens noch 10, 20 km wegzubewegen!
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Grosse Knallgas-Explosionen sind offenbar von den Blöcken 1, 3 und 4 nicht mehr zu erwarten, aber bei Block 2 wohl immer noch möglich.
leider doch. es kann noch immer jederzeit in einen der Reaktoren zu Knallgaserzeugung kommen, zusätzlich steigen leider derzeit auch die Temperaturen in den Blöcken 5 und 6. ist zwar alles noch im grünen Bereich, aber alle vor Ort haben die Murphy Gesetze gelernt. Und wenn man bedenkt, was in den letzten Tagen alles schief gegangen ist, ist es doch besser etwas vorsichtiger zu sein. Es ist noch nicht überstanden, leider.
Sind eigentlich irgendwelche der Schäden an der Anlage direkt auf das Erdbeben zurückzuführen?
Das glaube ich nämlich bislang nicht. Eher scheint es sich wohl um Folgen der Schnellabschaltung und des Ausfalls des Stromnetzes mit Versagen der Notstromversorgung zu handeln.[...]
Und somit könnte Ähnliches wohl jederzeit überall passieren.
Leider hab ich auch nicht alle Informationen, hab mir das von Technikern halbwegs erklären lassen, aber nicht jedes Detail behalten, deshalb das jetzt geschriebene bitte mit Vorsicht betrachten:
Zuerst einmal haben alle japanischen Reaktoren eine automatische Schnellabschaltung, die bei Erdbeben, Tsunamiwarnung und auch bei Sturmwarnung ausgelöst wird, Ist hart verdrahtet und kann nicht überbrückt werden.
Bei dieser Notabschaltung werden außerdem die Kühlpumpen auf Maximum gefahren, um die Restwärme so schnell wie möglich abzuführen. Aber hier liegt auch ein Schwachpunkt: Die jede Pumpe drückt im Notbetrieb bis zu 12 Tonnen Kühlflüssigkeit pro Sekunde durch die Rohre, das ist zum einen eine erhebliche mechanische Belastung zum anderen aber auch auch ein immensen Energieverbrauch. Während des Erdbebens kam es zu Unterbrechungen in der Wasserzufuhr, mehrere Pumpen hatten Luft angesaugt und überschritten dadurch Maximalwerte. Theoretisch kein Problem, mit genügend Power entlüften die Teile sich selber, wobei aber die Planung auch keine derartige Störung an allen Pumpen vorsieht. Jetzt kam aber die Tsunami und verursachte mehrere Kurzschlüsse in verschiedenen Trafostationen und alle Pumpen stoppten für kurze Zeit. Beim automatischen Wiederanfahrren der Pumpen flog dann der letzte funktionierende Trafo (wird vom KKW gespeist) auch noch auseinander, erst jetzt konnte die Schaltwarte eingreifen und auf Batteriebetrieb gehen. Die Batterien sind aber nur dafür ausgelegt, "kurzfristig" Strom zu liefern, über die theoretisch vorhandenen Stromleitungen und externe Trafos sollte dann die Versorgung von anderen Kraftwerken geliefert werden. Wobei: kurzfristig heißt für zwei Tage. Aber: durch Erdbeben und Tsunami wurden auch beide Ringleitungen zerstört, die dafür vorgesehen waren. Also nix mit externer Versorgung. Durch das Erdbeben konnten die Ringleitungen nicht repariert werden, die Zufahrtsstraßen sind nicht passierbar gewesen. Ein weiteres Problem besteht bei diesen Kraftwerken in der Kühlflüssigkeit, normalerweise ist das gereinigtes Wasser mit Bor-zusatz. Das Wasser ist übrigens nicht nur zur Kühlung da, es steuert auch die Kettenreaktion, das nur nebenbei. Durch das Erdbeben wurden aber die Vorratsbehälter der Kühlflüssigkeit beschädigt, ebenso die Wärmetauscher. Deshalb wurde verunreinigtes Wasser ein gepumpt, was aber dann zu Ausgasen von Wasserstoff geführt hatte. Im Normalbetrieb ist das auch kein Problem, selbst funktionierende KKWs gasen Wasserstoff aus, nur gibt es im Normalfall dafür Entlüfter. Bei den gestörten KKWs liefen aber diese Entlüfter nicht, deshalb kam es zu einer explosiven Ansammlung von Wasserstoff, was in folge dann zu diesen Explosionen geführt hat.
So zu mindestens wurde mir der Ablauf erklärt oder besser gesagt: so hab ich das verstanden. Bin leider kein Experte für Kraftwerke und kann das auch nicht verifizieren, deshalb können auch Abläufe anders gewesen sein oder wichtige Details fehlen oder falsch beschrieben sein.
Ausserdem hätte das Gelände geradezu angeboten, oberhalb der Anlage ein Speicherbecken anzulegen, um notfalls für längere Zeit auch ohne Energiezufuhr genug Wasser mit Gefälledruck zur Verfügung zu haben, zur Kühlung und ggf. auch gleichzeitig als hochverfügbare Notstromquelle.
Stimmt sicherlich aber mit solch multiplen Ausfällen konnte nicht gerechnet werden. Die japanischen Kraftwerke sind für Erdbeben bis Stärke 8 ausgelegt und auch gegen "normale" tsunamis geschützt. Mit diesen extremen Erdbeben und der dadurch entstandenen Monsterwelle konnte keiner rechnen. Leider ist dieser Unfall eine Premiere in Sachen "Restrisiko"
Zu Ritschbie: Auch deutsche Kraftwerke haben ähnliche Schwachstellen, fällt z.B. aus irgend welchen Gründen die Stromversorgung aus. wird die Sache kritisch. Und KKWs sind nicht die einzigen Problemfälle, denk z.B auch an die vielen Chemiewerke, da kann es auch schnell zu einen Gau kommen. Nur leider können wir oder wollen auf diese Techniken nicht verzichten, Gründe (besser Ausreden) dafür gibt es viele.
Und jetzt noch etwas zum nachdenken: Sicherlich wollen jetzt viele, das KKWs abgeschaltet werden.
Dazu fällt mir noch das folgende ein: Was passiert mit einen abgeschalteten KKW?, Da es nicht sofort demontiert werden kann, wird es vermutlich mehrere Jahre erst einmal abklingen müssen, wer überwacht diesen Vorgang. Und den alten strahlenden Schrott: Wie zerlegt man das teil gefahrenlos und wo lässt man den strahlenden Kram ? Wie groß soll das Endlager werden und welche "Restrisiken" gehen vom Lager aus ?
Und welche Alternativen gibt es anstelle von KKWs, die die Umwelt nicht belasten und zusätzlich konstanten Strom liefern?
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Dazu fällt mir noch das folgende ein: Was passiert mit einen abgeschalteten KKW?
hab gestern etwas zu diesem Thema im Radio gehört. Handelt sich um eines der ersten deutschen AKWs in Rheinsberg / Brandenburg. Es ist seid 1990 vom Netz und wird "zurückgebaut".
Hab mal dazu gegoogelt. Es ist ein unglaublicher Aufwand.
http://www.wak-gmbh.de/ewngruppe/ewn/standort-rheinsberg/stilllegung-und-rueckbau/das-konzept.html
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AKWs weiter laufen zu lassen, um sie (noch) nicht rückbauen zu müssen, ist definitiv keine Lösung.
Für Rückbau besteht keinerlei Zeitdruck, solange die Gebäude nicht baufällig werden, und das liegt in ferner Zukunft.
Beton erreicht seine grösste Härte oft erst nach 40 - 70 Jahren und bleibt dann noch lange stabil. Das wissen wir z.B. von vielen WK2 Bunkern.
Ein Weiterbetrieb aber erzeugt u.a. erheblichen zusätzlichen Bedarf an Endlagerung, die ja bekanntermassen noch überhaupt nicht geklärt ist.
Auch gibt es keinerlei Entschuldigung für komplettes Systemversagen aufgrund des Zusammentreffens mehrerer Störungen.
Aufgrund der bekannten extremen Risiken im Schadensfall müssen auch solche Ereigniskombinationen bereits bei der Konstruktion berücksichtigt werden, sogar mit einem grossen zusätzlichen Sicherheitsspielraum. Sonst kann man Genehmigung und Bau nur als hochgradig kriminell und den Versuch des Völkermords einstufen...
Die in Deutschland geltende Haftungsbeschränkung für Schäden durch Atomkraftwerke darf gerne als sicheres Indiz für Unbeherrschbarkeit der Risiken gelten, denn sie stellt das Überleben der Konzerne selbst nach einem Super-GAU sicher, nicht jedoch das der Bevölkerung...
Kein einziger Belastungsfaktor für die Anlage in Japan war völlig unvorhersehbar oder um Grössenordnungen stärker als erwartbar.
Und selbst wenn, für so risikobehaftete Einrichtungen darf es kein anderes Konstruktionsprinzip geben, als die uneingeschränkte Eigensicherheit in allen Details plus mehrfache echte Redundanz aller betriebswichtigen Systeme. Als Beispiel für Mindestanforderungen dürfen gerne die Regeln für Passagierflugzeuge herangezogen werden.
Ich habe selbst eine Grundqualifikation als Flugzeugelektroniker und bin daher mit den dortigen Anforderungen einigermassen vertraut. Und in der Passagierfliegerei gilt grundsätzlich, dass ein System auch den gleichzeitigen Ausfall mehrerer wichtiger Komponenten prinzipiell ohne Totalversagen zu vertragen hat. Es gibt zudem auch für die unwahrscheinlichsten Kombinationen von Ausfällen konstruktionsbedingt relativ einfache Handlungsanweisungen, für die im Störungsfall kein stundenlanges Studium der Manuals erforderlich ist.
Im Gegensatz zur Fliegerei besteht beim Kraftwerksbau keine Gewichtsproblematik, und auch der verfügbare Baugrund kann und darf keine Rolle spielen. Und daher kann es auch keinen Grund geben, Kontrollwarten nicht abgesetzt und gas- und strahlungsdicht und redundant zu verbunkern. Geradezu irrwitzig erscheint mir daher, Abklingbecken über dem Reaktor anzuordnen, statt abgesetzt daneben, oder die Kraftwerkswarte im selben Containment. Und da bei allen möglichen Störfällen mit Knallgasbildung zu rechnen ist, ist ein mehrfach redundantes Venting der äusseren Hüllen unabdingbar, mindestens in einer Stufe passiv und unelektrisch, z.B. per hydraulischer Klappen.
Es kann doch nicht sein, dass erst im Störfall irgendwelche Leute versuchen müssen, Öffnungen in der Decke zu schaffen...
Das lässt sich fast beliebig fortsetzen.
Insofern schätze ich, dass man bei der Konstruktion von Jahrmarkts-Fahrgeschäften oft mehr Wert auf Sicherheit legt, als bei Atomkraftwerken. Das gilt wohl auch für Wartung und Ertüchtigung / Nachrüstung, trotz allen tatsächlichen Aufwands. Viel angebliche Sicherheit besteht allenfalls rechnerisch, behauptet und übergetüncht mit viel kaufmännischem Geschick.
Die angewandten Tricks lassen sich kaum später aufdecken, da ja auch Betriebsgeheimnisse Dritter eine grosse Rolle spielen. Und jeder Techniker weiss wohl, wie man Prüfer ablenken und irreleiten kann, wenn Bestechung nicht greift...
Und somit bleibt nichts als der sofortige Ausstieg.
Koste es, was es wolle.
Da die Errichter und Betreiber freiwillig beteiligt waren, ist bevorzugt dort nach Regress zu suchen, nach sofortiger Nichtigerklärung der Haftungsgrenzen. Wenn dabei der eine oder andere beteiligte Grosskonzern pleite geht, nur gut so...
Wer mich schon lange persönlich kennt, weiss eventuell zu erinnern, dass ich mich schon mit 12 Jahren (d.h. im Jahre 1972) ähnlich geäussert habe, in einem Referat zur Sicherheit von AKWs im Physik-Unterricht. Kernpunkt meiner Argumentastion war damals, dass es vielleicht technisch wirklich möglich sei, sichere AKWs zu konstruieren, da aber Politiker und Kaufleute an vielen Entscheidungen beteiligt seien, würde es diese Sicherheit niemals auch nur im Ansatz geben.
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Stimmt sicherlich aber mit solch multiplen Ausfällen konnte nicht gerechnet werden. Die japanischen Kraftwerke sind für Erdbeben bis Stärke 8 ausgelegt und auch gegen "normale" tsunamis geschützt. Mit diesen extremen Erdbeben und der dadurch entstandenen Monsterwelle konnte keiner rechnen. Leider ist dieser Unfall eine Premiere in Sachen "Restrisiko"
Naja, da macht man es sich dann doch zu einfach.
Ein Beben der Stufe 9 ist nicht das erste (gabs in jüngerer Vergangenheit ja auch schon in Chile oder sogar in Sumatra?), und es gab auch schon mehrere Tsunamis mit mehr als 10m Höhe (irgendwo bei 40m glaub ich liegt das Maximum).
Wenn ich jez ein AKW baue ... in der tektonisch aktivsten Zone der Erde ... direkt am Meer ...
Und jetzt noch etwas zum nachdenken: Sicherlich wollen jetzt viele, das KKWs abgeschaltet werden.
Dazu fällt mir noch das folgende ein: Was passiert mit einen abgeschalteten KKW?, Da es nicht sofort demontiert werden kann, wird es vermutlich mehrere Jahre erst einmal abklingen müssen, wer überwacht diesen Vorgang. Und den alten strahlenden Schrott: Wie zerlegt man das teil gefahrenlos und wo lässt man den strahlenden Kram ? Wie groß soll das Endlager werden und welche "Restrisiken" gehen vom Lager aus ?
D.h. wenn sie nicht abgeschaltet werden, muss man sich auch nicht um Rückbau/Endlagerung sorgen?
Endlagerung wird bisher gemäß dem Motto "Aus den Augen aus dem Sinn" forciert.
Tief unter der Erde, in speziellen Gesteinsschichten (i.e. Salz).
Dass sich diese Schichten ständig verändern, dass Wasser trotzdem durchsickert, dass die Lager-Materiallien verroten/korrodieren/sich zersetzen ist zwar eigentlich alles bekannt, aber man hat's halt trotzdem mal in Asse versucht.
Falls etwas trotzdem "durchdiffundiert", dann ist die Konzentration ja eh so gering, bzw. kann man die Grenzwerte neu definieren.
Aber jez mal im Ernst, so gefährlich sie auch ist, Strahlung ist etwas alltägliches.
Ich hab auch zu wenig Ahnung von den Gefährlichkeit der verschiedenen Isotope, aber ich galube, dass bereits das natürlich vorkommende Uran strahlt. Ist schon mal jemand bei der Uranmine im Grand Canyon National Park -- direkt neben dem Visitor's Point -- vorbeigegangen?
Und welche Alternativen gibt es anstelle von KKWs, die die Umwelt nicht belasten und zusätzlich konstanten Strom liefern?
Zur Zeit keine. Daher wär mir ein modernes, effizientes, und sicheres AKW auch lieber als jedes kalorische Kraftwerk.
Das Problem ist aber, dass AKWs für Laufzeiten von 40-50! Jahren ausgelegt sind (und je nach politischem Lobbying können da auch noch ein paar Jahrzehnte draufgelegt werden), Modernisierungen sind so nur bedingt möglich bzw. in vielerlei Dingen gar nicht realisierbar.
Dank dem Boom in den 70ern und 80ern stehen jez endlos viele 30-40 Jahre alte Dinger in der Gegend herum - das schreit ja gerade zu nach Problemen.
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Da hab ich ja mit dem Nachsatz was angestellt ;D Selbstverständlich ist ein schnelles Abschalten der KKWs notwendig, dieser Dreck ist nicht wirklich beherrschbar. Worauf ich eher abgezielt hatte: Auch wenn jetzt alle nach sofortiger Abschaltung schreien machen sich die wenigsten aber auch Gedanken, was mit dem Schrott passieren soll.
Meine Befürchtung: Die Teile werden abgeschaltet, aus Kostengründen wird die Sicherheit runtergeschraubt und mit dem Abbau wird der günstigste Anbieter beauftragt. Endlager werden ohne notwendige Prüfung genehmigt usw.
Wirklich keine angenehme Vorstellung .
So, jetzt zu den ganzen anderen Postings: Zuerst die Idee von Jürgen mit den Wasserbecken, da hab ich auch ne antwort bekommen: Da gab es sogar ne Überlegung, aber aus Sicherheitsgründen wurde das verworfen. Es bestand die Angst, das dies große Becken bei einem Erdbeben bricht und damit die KKWs beschädigt oder wegspült.
Und nochmal zu Jürgen: Bitte nicht falsch verstehen, aber den Einwurf mit der Flugzeugsicherheit kann man auch anders deuten: Trotz mittlerweile sehr guter Sicherheit im Bereich Flug kommt es trotzdem zu Abstürzen. Ist das zynisch gesagt nicht auch als "Restrisiko" zu verstehen? aber egal, ist nicht böse gemeint.
Zur Sicherheit der Schaltwarte und der Abklingbehälter am Standort Japan: die Abklingbehälter sind nicht über den Reaktorbehälter, sondern daneben. Aus technischen Gründen aber leider ziemlich dicht am Reaktor, was in meinen augen aber trotzdem ein Konstruktionsmängel ist. Ein weiterer mängel ist auch, das seit mehreren jahren mehr Stäbe eingelagert werden, als die Planung der Abklingbecken vorgesehen hatte. das ist übrigens nicht nur in Japan so, sondern diese Unsitte ist bei fast allen Reaktoren weltweit verbreitet. Zur Redundanz: es gibt/gab mehrere redundante Systeme, speziell was die Pumpen und Steuerungen angeht, wie wir aber gesehen haben hat das nicht gereicht.
zur Schaltwarte: Es gibt mehrere Schaltwarten, einmal eine kleinere im jeweiligen Reaktorgebäude, eine zentrale Warte in einen separaten Gebäude, relativ dicht und stabil. Ansonsten hätten die "50 tapferen" nicht so lange aushalten können, denn in einigen Reaktorgebäuden herrschten Strahlungen von über 5700 mikrosievert also tödliche Strahlungsmengen.
Zu Theos: Stimmt schon, grade in einen extrem Erdbeben reichen Gebiet sollte man schon mit solchen starken Erdbeben rechnen, andererseits ist das jetzige das stärkste und langfristige, das jemals in Japan gemessen wurde.
Aus der Geschichte: es gab in Japan bisher nur zwei Erdbeben, die über 8 lagen, im Jahr 1867 (?) war die stärke bei 8.1, im Jahr 1933 lag die Stärke bei 8,3. Diesmal lag die Stärke bei 9,1, die Dauer der Erschütterung war mit über 5 Minuten die längste, die weltweit gemessen wurde. ( Achtung: Werte vom hören sagen, kann Wahrheit derzeit nicht verifizieren). Zu den Tsunamis: vor dem Kraftwerk waren "Wellenbrecher" und eine 12 Meter hohe Schutzmauer, was zum Bauzeitpunkt schon als "zu gross" betitelt wurde. Ebenso liegen die KKWs ungefähr 20 Meter höher als der normale Wasserspiegel. Das das alles trotzdem falsch berechnet wurde, hat sich jetzt gezeigt.
Und das geschriebene nicht falsch verstehen: Ich will die Japaner nicht in Schutz nehmen, wie auch andere länder haben die mit einer extrem gefährlichen Technik gespielt und sich gehörig die Finger verbrannt. Mir geht es eher darum, das trotz eigentlich im Ansatz guten Sicherheitsmaßnahmen zu Problemen kommen kann und selbst bei den besten Vorbereitungen es immer zum "worst-case" kommen kann. Vielleicht sollten wir uns auch mal überlegen, ob wir vielleicht auch zu "technik hörig" geworden sind und uns auch mal fragen, ob diese ganzen sogenannten technischen Errungenschaften auch wirklich nötig sind.
Zu den Isotopen: Stimmt, auch natürlich vorkommendes Uran strahlt, in den Abbaugebieten kommt unter anderen auch noch Radon vor, das ebenso nicht gerade gesund ist. Aber, das Zeug, das in den Reaktoren benutzt wird, ist erheblich gefährlicher. Es handelt sich hier um sogenanntes angereichertes Uran, und soweit ich das noch in Erinnerung habe wird bei der Herstellung aus 3 Tonnen natürlichen Urans gerade mal 10 Gramm angereichertes Uran gewonnen. (kann mich aber in den werten auch täuschen). Das das Gefahrenpotenzial bei dermaßen konzentrierten Mist extrem ansteigt, sollte klar sein. Dazu kommt dann noch, das sich bei der "Verbrennung" der Brennstäbe auch noch andere hübsche Dinge bilden, da fällt mir z.B. Plutonium, Cäsium und ähnliches ein.
So, und noch was zu dem Uran: da brauchst du nicht einmal ins Ausland zu fahren, um dich bestrahlen zu lassen:
Auch in Deutschland gibt es Uranvorkommen, da reicht ne reise in den Schwarzwald, in die sächsische Schweiz, Bayrischen Wald, oder dem Fichtelgebirge.(hab noch irgend ein Standort vergessen, aber egal). Und wenn dir das natürliche Uran nicht ausreicht, neben den 17 zivilen KKWs in Deutschland gibt es zusätzlich noch vier Forschungsreaktoren sowie drei militärische, dazu noch etliche Beschleuniger zur Erzeugung von Isotopen.
Jaja, deutschland hat eine strahlende Zukunft ;wusch
so, jetzt erst einmal wieder schluss, zum einen wackelt hier die erde grade mal wieder, zum anderen will ich mein sat-tel den anderen Helfern wieder zur Verfügung stellen. Heute müssen ein paar arme Schweine (Feuerwehr) wieder ziemlich dicht an die Reaktoren ran und die sollen vorher noch mit ihren Angehörigen sprechen dürfen.
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ok, eins hab ich noch:
Modernisierungen sind so nur bedingt möglich bzw. in vielerlei Dingen gar nicht realisierbar.
Dank dem Boom in den 70ern und 80ern stehen jez endlos viele 30-40 Jahre alte Dinger in der Gegend herum - das schreit ja gerade zu nach Problemen.
Da gibt es noch mehr Probleme: seit Jahren werden in Deutschland auch keine Bedienmanschaften mehr ausgebildet, viele der KKW Mitarbeiter stehen schon kurz vor dem Ruhestand. Und such auch mal in den Unis nach Studiengängen zur Nukleartech - gibt nicht allzu viele. Wo sollen denn die "neuen" Ideen herkommen? Siemens z.B. ist mit den Technikverständnis noch immer auf dem stand 70er Jahre, lediglich die Instrumente in den Schaltwarten sind etwas neuer.
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Noch ein paar kleine Zusätze von mir:
In den Brennstäben ist 3% U-235, im natürlichen Uran kommen - glaub ich - 0,8% vor.
Und unser schöner Phosphor-Dünger, der aus den USA importiert ist, enthält ziemliche Mengen Uran. Die Amis meinen, es lohnt sich nicht, das rauszufiltern, wenn der Dünger eh exportiert wird. Unsere deutschen Bauern bringen jedes Jahr 3 KKW-Ladungen Uran auf die Felder aus ...
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Das heißt wohl, dass das Landleben neuerdings gar nicht mehr so gesund macht? Oder gibt es Erkenntnisse, dass Bio-Bauern diesen Dünger (in Beimischungen) nicht nutzen?
Ich hab mir noch mal Berti's "neuen" Spruch angesehen (ein Zitat Cato's über Publius Cornelius Scipio "Africanus") und erfinde mal ein neues Cato-Zitat:
Ceterum censeo vim atomicam delenda est!
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Und wenn wir schon bei Zitaten sind ... Berti, es müsste "Numquam" heißen ... ;)
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Erstmal wieder meinen Dank an Berti. Du bist zwar irgendwie wahnsinnig aber ich haben einen heiden Respekt davor! Bei dem Leben das du bist jetzt hattest (und das ich über den CUBE kenne) wäre mal ein Buch von der nicht schlecht. "Mein Leben beim Tech-Support"
Und sry das ich erst jetzt antworte, aber diese drei Wochen Famulatur (3x7 Tage) lassen mich grade ziemlich durch, bin auch gleich im Bett.
Und da sieht man mal wieder, vielleicht sollte man Nachrichten mehr im P2P-verfahren mit einem "vertrauensfaktor" dazu, umsetzen. Was will ich mit der DPA wenn ich einen Freund eines Freundes habe, der dabei ist und saubere Infos liefern kann. Diese zwei Seiten hier sind besser, als alles im TV!
Halt weiter die Ohren steif, mach keinen Mist und sicher dein eigenes Leben auch immer gut!
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Und wenn wir schon bei Zitaten sind ... Berti, es müsste "Numquam" heißen ... ;)
ahh, typo. danke für den hinweis, wird gleich geändert.
Und für die anderen hier die komplette zeile:
"Numquam se plus agere quam nihil cum ageret, numquam minus solum esse quam cum solus esset " was in etwa heißt:
"Niemals sei er tätiger, als wenn er nichts tue; niemals sei er weniger allein. als wenn er mit sich selbst zusammen sei"
so, das wäre es zur Abteilung "kleines latrinum" ;D
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In den Brennstäben ist 3% U-235, im natürlichen Uran kommen - glaub ich - 0,8% vor.
Wäre schön, wenn es nur so wenig ist, die meisten Brennstäbe werden aber mit 4-5 % betrieben, bis vor wenigen Tagen war sogar eine Tendenz zu noch höheren Anreicherungen. Falls das nicht aus "bestimmten Gründen" aus der webseite entfernt wurde, kann man das auf der Seite von Urenco Deutschland nachlesen. Urenco ist übrigens eine Firma, die in Gronau die Anreicherung betreibt. Ist schon witzig: Aufarbeitung ist in Deutschland verboten, die Anreicherung jedoch nicht. :Kopf
zu Uran: nicht in Panik ausbrechen, das natürlich vorkommende Uran ist relativ harmlos, da macht es wirklich die Menge. ( hab im folgenden die atomzahlen weggelassen) Schlimmer sind da Zerfallsprodukte, z.B. radon oder in folge dann Jod und Cäsium bis dann irgendwann das "ungefährliche" und nicht strahlende Beryllium entsteht ( nach ca 150 Jahren) . Noch schlimmer ist es, wenn Uran Neutrinos aufnimmt, dann entsteht Plutonium. Die durch Zerfall von Plutonium entstehenden Nukleoide sind ebenso gefährlich und zwar bis hin zum Endprodukt, dem ungefährlichen Blei. ( Dauert auch geringfügig länger, bis das der Fall ist: sind "nur" ca 1 Mio Jahre.). Plutonium ist auch ein Grund, warum Reaktoren und Endlager so gefährlich sind, denn bei "Verbrennung" der Brennstäbe entsteht unweigerlich Plutonium. Von daher waren die Meldungen, das einer der Reaktoren in Japan mit Plutonium betrieben wurde, schlichtweg falsch. Es handelte sich "nur" um fast abgebrannte Brennstäbe, die betriebsbedingt einen hohen Anteil an Plutonium enthalten.
So, und wer genaueres dazu wissen will, sollte jetzt mal auf Wikipedia suchen, bin nicht der Fachmann .
Und für die fauleren unter den Mitlesern:
http://de.wikipedia.org/wiki/Brennelement
und http://de.wikipedia.org/wiki/Uran-Anreicherung wären schon ein paar Anlaufstellen :fr
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Du bist zwar irgendwie wahnsinnig
Danke fürs Kompliment, genauso will ich auch sein. ( ernst gemeint !)
drei Wochen Famulatur (3x7 Tage) lassen mich grade ziemlich durch
Krankenhaus oder Uni? Egal, drück dir die Daumen zum "Knochenjob".
Was will ich mit der DPA wenn ich einen Freund eines Freundes habe, der dabei ist und saubere Infos liefern kann.
Bitte jetzt nicht überbewerten ! Ich hab auch nicht den völligen Überblick, in sehr vielen Details muss ich mich auch auf "Zulieferer" verlassen, was manchmal auch zu Falschmeldungen oder Ungenauigkeiten führt. Was ich aber nicht mag, sind diese unterschwelligen "Propaganda"-Informationen oder Falschmeldungen, da schreib ich lieber ein paar Ergänzungen oder "Hinweise". (nicht nur in Hinblick auf die derzeitige Sache).
Und zum "weshalb im Cube ? " noch der Hinweis: Hier hab ich sehr viel gelernt und auch Anregungen bekommen, da muss etwas zurück gegeben werden.
[fun] ausserdem gibts nur hier ebenso wahnsinnige Admins, Moderatoren und User, ist also ein zuhause [/fun ]
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Sag bescheid wenn "ihr" Nachschub braucht...
http://www.westinghousenuclear.com/ProductLines/Nuclear_Fuel/nf_swedish_operations.shtm (http://www.westinghousenuclear.com/ProductLines/Nuclear_Fuel/nf_swedish_operations.shtm)
Nee, Spaß beiseite...geh da bloß nicht so "dicht" ran und auf keinen Fall die Dosimeter aus Übermut untereinander (gegen "frische") austauschen!
Viel Glück und bleib gesund :jo
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Plutonium ist auch ein Grund, warum Reaktoren und Endlager so gefährlich sind, denn bei "Verbrennung" der Brennstäbe entsteht unweigerlich Plutonium. Von daher waren die Meldungen, das einer der Reaktoren in Japan mit Plutonium betrieben wurde, schlichtweg falsch. Es handelte sich "nur" um fast abgebrannte Brennstäbe, die betriebsbedingt einen hohen Anteil an Plutonium enthalten.
Laut Medien wurde dieser Reaktor mit MOX (http://de.wikipedia.org/wiki/MOX-Brennelement) befeuert.
In den abgebrannten Brennstäben befindet sich zwar auch Plutonium, aber macht unter 1% aus. In einem MOX Brennelement hingegen sind angeblich 5-10% vorhanden.
Plutonium ist so gefährlich weil es für den Körper selbst giftig ist, nicht nur aufgrund der Strahlung. Die anderen Bösewichte wären Cäsium, Iod, und Strontium, weil alle 3 vom Körper eingelagert werden (Iod/Cäsium in der Schilddrüse, Strontium im Knochen). Die haben eine Halbwertszeit von 30 Jahren, bei Plutonium hängt es stark vom Isotop ab, von 2-3 Jahre bis zu Millionen Jahre...
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Nun ja, 2xMonate Krankenhaus (Anästhesie&Uro). Jetzt 3xWochen Ambulanz MUC-Airport. Im Sommer schon "gebucht" 1Monat Gyn in CH. Mal sehen ob die auch nur mit Wasser ihre Schoko machen^^ Was wären wir ohne dich hier um CUBE? Ein bisschen ärmer...
Und sonst? wie war dein Tag heute? Ich will ne tägliche Meldung von dir, solange du neben dem Power-Plant lebst ;-) Wäre wie gesagt schade dich zu verlieren!
Weiter hin viel Glück und Erfolg!
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so, heute mal etwas kürzer, hier hatte zum einen mal wieder die erde gewackelt, zum anderen scheint irgend etwas nicht zu stimmen, wir sind heute mehrfach vom eigentlichen Standort verlegt worden. Also: Abbau, 10 km weiter weg wieder Aufbau, Stunde später das ganze zurück, zwei Stunden später den ganzen quatsch nochmal. Fühl mich irgendwie wie ein Power Camper und bin wie gerädert. Und keiner weiß, wieso diese Anweisung kam, es gab weder erhöhte Strahlung, noch irgendwelche Rauchzeichen oder ähnliches. Mal sehen, nachher ist ne Besprechung, eventuell bekommt man dann mehr Info.
Aber egal, jetzt zu den Postings:
zu micke: nee, vom "guten" Stöffchen ist noch genug vorhanden, und bei den Schweden weiß man auch nicht, ob da nicht sörströming unter gemixt wird ;D Das wäre dann wirklich der Super-Gau ;wusch
zu Theos und MOX : Genau hier liegt das Problem, denn laut Betreiber und Energiebehörde wurde keine Mox benutzt sondern es sind angeblich nur relativ abgebrannte Brennstäbe. Einer der Ingenieure (50 tapfere) hat mir versichert, das in diesen Reaktoren gar keine MOX-Brennstäbe gefahren werden können. Andererseits sprechen aber Regierung und einige japanische Medien davon, das dort doch Mox benutzt wurde. Ist eigentlich aber auch egal, denn ob da nun 1% oder mehr, das Zeug ist zu gefährlich als das es einen Unterschied macht. Hier laufen jetzt mehrere Spektral-Analysatoren, da sieht man sofort, was so "rumschwebt". Und wenn PU wirklich in "erheblichen mengen" austritt, dann wird evac-alarm ausgelöst und meiner einer macht ;wusch denn so engagiert bin ich dann doch nicht.
Aber noch ein kleiner Hinweis zum PU, da ist dir eventuell ein kleiner Fehler unterlaufen, Jod, cäsium und strontium sind zerfallsstoffe von uran, bei PU wären das radium, bismut, thalium, radon,eventuell noch actinium, die sich im körper absetzen. ein kleiner trost bei der ganzen sache: lediglich jod (teilweise) und radon sind gasförmig, alle anderen genannten sind fest, können also nicht in den körper diffundieren sondern müssen "eingebracht" werden.
zu mccom: der satz ist jetzt aber zweideutig: "1Monat Gyn in CH. Mal sehen ob die auch nur mit Wasser ihre Schoko machen". Wie kommt man bei Gyn auf wasser in der schoki? was denn sonst, ich wage mir nicht das auszumalen ... :rg (sorry, bin müde und etwas überdreht).
so, jetzt wieder ernsthafter: Danke das Ihr euch Sorgen macht, aber mein Job ist nicht so gefährlich wie sich das anhört. Zum einen bin ich normalerweise zwischen 5 bis 10 Km vom Reaktor entfernt, nur in ganz seltenen Fällen fahren wir mit unseren "Panzer" dichter ran. Während solchen Einsatz ist schwerer Schutzanzug Pflicht und angeblich könnte man mit den Anzug bis kurz vor den Reaktor stellen, ohne das etwas geschieht. ( Werde das aber niemals austesten, trotz Vorliebe für Betatests ;D ). Und : Ich bin "nur" Techniker und Fahrer, werde also kaum außerhalb des Wagens sein, es sei denn um Verletzte zu bergen.
Eine erneute Knallgas-Explosion ist auch unwahrscheinlich, dazu sind die Gebäude schon zu durchlöchert. Und sollte wieder erwarten doch noch ein Reaktor über kritisch werden, da gibt es noch genug Zeit abzuhauen. Und ansonsten arbeiten wir hier in einen Team, da passt jeder auf den anderen auf.
Nicht mehr so ganz ernst: Da hätte ich z.B.eher Angst um Jürgen als Radfahrer in Hamburg, Käptn Spoke1 und sein Torpedoboot oder um Mccom, das er sich mit irgend einen Virus im MUC ansteckt. ( liste kann beliebig erweitert werden).
so, mir fallen die augen zu -> bis später
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Hi Berti halt die Ohren in Bewegung (und alles Andere!)!
Das hier könnte laut ard.de die Ursache für Eure Doppelflucht gewesen sein
Am durch Erdbeben und Tsunami schwer beschädigten Atomkraftwerk Fukushima I in Japan hat sich die Situation wieder verschärft: Erneut stieg Rauch über den Reaktoren auf, zunächst über Block 3, später dann über Block 2. In beiden Fällen ist die Ursache unklar. Mehrere Arbeiter mussten das Gelände aus Sicherheitsgründen verlassen. Beunruhigend ist die Entwicklung besonders an Reaktor 3, da die Brennelemente dort aus Plutonium-Uran-Mischoxiden (MOX) bestehen. Diese sind nicht nur radioaktiv, sondern auch hochgiftig.
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima254.html
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Grosse Knallgas-Explosionen sind offenbar von den Blöcken 1, 3 und 4 nicht mehr zu erwarten, aber bei Block 2 wohl immer noch möglich.
Eine erneute Knallgas-Explosion ist auch unwahrscheinlich, dazu sind die Gebäude schon zu durchlöchert.
Was denn, ist das Containment von Block 2 inzwischen auch so weit offen, dass sich darin kein Wasserstoff mehr sammeln kann?
Auf den hier gezeigten Bildern sieht das noch ziemlich intakt aus.
Oder kann dort inzwischen (ggf. wieder) aktiv gelüftet werden?
Wie auch immer, denkt bitte immer daran, Strom und Wasser vertragen sich nicht. Und es ist ja sogar Salzwasser im Spiel.
Eine elektrische Anlage nach solchen Schäden improvisiert wieder in Betrieb zu setzen, kann ebenfalls äusserst gefährlich werden, nicht nur an den Reaktoren selbst, sondern ebenso an allen Schalteinrichtungen, Trafos, u.U. selbst den Freileitungen. Der Zustand auch aller aussenliegenden Komponenten wird stets als stark vorgeschädigt bis Schrott zu gelten haben.
So gesehen bewegst Du dich in einer Art Minenfeld.
Also pass' jedenfalls extrem auf Dich auf, in jeder Sekunde.
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Immer(?) aktuelle Information aus Japan...
http://www.jaif.or.jp/english/index.php (http://www.jaif.or.jp/english/index.php)
Status of nuclear power plants in Fukushima...
http://www.jaif.or.jp/english/news_images/pdf/ENGNEWS01_1300758392P.pdf (http://www.jaif.or.jp/english/news_images/pdf/ENGNEWS01_1300758392P.pdf)
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Berti, kuck hier grade j-tv in der Ambulanz und schreib vom iPhone. Die berichten grade, das es mieser aussieht, ihr es nicht aufhalten könnt sondern nur verzögert.
Wie schaut's bei dir aus? Schön heute wieder hinter der Front? Machs gut!
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Aber noch ein kleiner Hinweis zum PU, da ist dir eventuell ein kleiner Fehler unterlaufen, Jod, cäsium und strontium sind zerfallsstoffe von uran, bei PU wären das radium, bismut, thalium, radon,eventuell noch actinium, die sich im körper absetzen. ein kleiner trost bei der ganzen sache: lediglich jod (teilweise) und radon sind gasförmig, alle anderen genannten sind fest, können also nicht in den körper diffundieren sondern müssen "eingebracht" werden.
worauf ich hinauswollte ist, dass eigentlich nur Pu wirklich giftig ist. bei all den anderen ist in erster linie die strahlung das schädliche, vor allem wenn die dinger im körper bleiben.
ob gasförmig oder nicht, in der regel wirbeln die teilchen als staub durch die gegend.
aber mein gott, ob man durch eine vergiftung stirbt, oder in folge einer verstrahlung, beides ist nicht so gut.
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Nichts ist so schlimm als das es nicht auch etwas Gutes hat. Daher:reiss die Korken raus, Feierschweinerei :wein
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Rotwein soll das beste Mittel gegen radioaktive Strahlung sein
Zu früh oder endlich? Schonende Behandlung von Krebs. Die zahlreichen Vorzüge des Rotweintrinkens sind mittlerweile allgemein bekannt.
Nun haben die Forscher von der University of Pittsburgh herausgefunden, dass Resveratrol, das natürliche Antioxidationsmittel, das in Rotwein vorhanden ist, menschliche Zellen vor radioaktiver Strahlung schützen kann.
Im Rahmen einer Studie, die jetzt in den USA vorgestellt wurde, hat man in Tierversuchen festgestellt, dass Resveratrol in Verbindung mit der Acetylgruppe, wenn vor der Strahleneinwirkung eingenommen, die negativen Auswirkungen der Radioaktivität erheblich mindern kann.
Quelle: http://www.shortnews.de/
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Noch 30 Minuten extra am Reaktor würden heute noch 'nen schönen Brand legitimieren ;) Wobei Rotwein soll das beste Mittel gegen radioaktive Strahlung sein
mit 'ner Betonpumpe in den Reaktor gefüllt....
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nur extrem kurz: hier geht grade ein erdbeben ab, ca stärke 5 :wall bis jetzt nur minimale schäden, mein team verpisst sich aber erst einmal. zusätzlich gehen jetzt grade die tsunami-sirenen an, bin also weg. melde mich in ein paar stunden zurück.
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Mann, wie ich diese andauernden Meldungen "Kinkyū Jishin Sokuhō" hasse. Was war also vorhin los: Seit ein paar tagen kommt es hier immer wieder zu Nachbeben, das von vorhin war schon ein schwereres (ungefähr stufe 6 auf Richter). Hatte mich hier eingeloggt und wollte ein Statusreport abgeben, da kam die Warnung rein. ( Beispiele wie sich das anhört, sind im Netz zu finden). Mein Team kommt also in den Wagen, da gingen die Tsunami-Sirenen an und kurz darauf der Strahlungsalarm am Reaktor. Evac-Meldung an unser zweites Team, Info zum cube, anschnallen und weg in unter 2 Minuten, so schnell war ich noch nie. Während wir noch "auf der Flucht" waren kam zwar ne Entwarnung wegen Fehlalarm, das haben wir dann aber erst am Ausweichstandort erfahren. War im Endeffekt ne "tolle" Übung, wir sind jetzt wieder am ursprünglichen Standort . Und wenn ich denjenigen finde, der den falschen Alarm ausgelöst hat dann ;boxen .
Ok, jetzt zu den Postings
zu Ritschbie und Mcom:
Das mit dem Standortwechseln, das lag/liegt an den Erdbebenwarnungen, es stehen angeblich noch einige schwerere Nachbeben an, deshalb sind die Japaner und UNDAC etwas vorsichtig und scheuchen uns hin und her.
Wenn das so weitergeht, besorge ich mir große Mengen an Rotwein oder Sake und definiere das als Vorbeugungsmaßnahmen. (danke spoke1 für den tip )
Das mit den Rauch ist übrigens ne alte Meldung, seit Tagen raucht da nix mehr. Zusätzlich werden die Reaktoren sehr genau auf Strahlung und Wärmeabgabe überwacht und das machen mittlerweile auch andere Leute als nur die Japaner. Nicht das man Vattenf. ähh Tepco misstrauen würde. ;D
Zu der Sache mit den MOX hatte ich schon was geschrieben, mir haben jetzt auch noch andere Techniker bestätigt, das diese Reaktortypen nicht für Mox-Brennstäbe taugen. Aber was da wirklich benutzt wurde, scheint ein großes Geheimnis zu sein, Es ist wirklich nicht herauszubekommen, was da verfeuert wurde.
Zu den Nachrichtendiensten und deren Meldungen möchte ich mich jetzt nicht äußern, aber es soll ne webseite "Journalist wall of shame" (oder so ähnlich) geben, da wird dieses Thema besser beleuchtet. Hab diese Seite selbst aber noch nicht angesehen, ist ne Empfehlung eines Kollegen.
Zu Jürgen: Die Seiten und auch die Dächer der Reaktorgebäude wurden "aufgeschlitzt", sofern das noch notwendig war. Aktive Belüftung kann noch nicht betrieben werden, schon wegen dem Wasser und eventuelle Beschädigungen ist man da etwas vorsichtiger geworden. An allen Reaktorgebäuden und den Schaltwarten liegt zwar schon Strom an, aber bisher sind lediglich Beleuchtung und Messgeräte in Betrieb. Und keine Sorge, freiwillig geh ich nicht in die direkte Nähe der Reaktoren, hab auch einige Bilder vom Inneren der Reaktorgebäuden gesehen, ein Minenfeld ist dagegen ein Erholungsgebiet. Und offiziell dürfen wir auch nicht dichter als 800 Meter an die Gebäude ran, ausnahmsweise halt ich mich auch an diese Anweisung.
zu theos: sorry, das war mein klugscheissermodus ;D Ähh, Uran ist angeblich auch giftig, aber Wissenschaftler streiten sich seit einiger Zeit, ob die Versuchsreihe einwandfrei war.(quelle wikki) so, jetzt aber Klugscheissermode aus. ;D
zu Micke: danke für den Link, die Tabellen stimmen sogar. (naja zum teil, ein paar unwesentliche Details sind schon überholt.) Momentan sieht das wirklich so aus, das man diese "Störung" in den Griff bekommt, hier gibt es fast im Minutentakt neue Infos und so etwas wie Erfolgsmeldungen. Z.Beispiel scheint das containment von Reaktor zwei doch nicht beschädigt zu sein, es sollen "nur" Risse an Verbindungsleitungen sein. Aber genau weiß man das noch nicht, das stellt sich erst im Laufe des Tages raus.
so, das wars erstmal wieder, update demnächst. (und als ob da jemand drauf gewartet hat, es heist grade mal wider "Kinkyu Jishin Sokuho"
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berti, auch von mir ein ganz großes Danke für die ungefilterten Zustandsberichte. Ist schon was ganz anderes als das "gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!" der offiziellen Stellen. Halt die Ohren steif und pass auf dich auf.
Übrigens, wer die technischen Details wissen will was genau passiert ist sollte sich das ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=5sakN2hSVxA (http://www.youtube.com/watch?v=5sakN2hSVxA) da ist es so erklärt daß es auch Kinder verstehen. Achtung, bizarr :o
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Das ist mehr als bizarr, das ist pervers.
Kinder zu belügen und bei ihnen Sympathie für einen niedlichen Nuclear Boy erschleichen zu wollen, das ist das Eine.
Ihnen einreden zu wollen, selbst wenn etwas Gas austritt, das wäre nach einer Woche vorbei, das ist abartig. Wir alle wissen, dass schon Gemüse, Milch und Trinkwasser stark betroffen sind, und das ist nicht schnell vorbei.
Und ihnen zu erzählen, die schädlichsten Substanzen könnten ja nicht fliegen, das ist das ALLERLETZTE.
Genau diese Kinder sind es, denen langfristig der Krebs droht, verkrüppelter Nachwuchs usw.
Und, durchaus nicht unwahrscheinlich, vielen davon der endgültige Verlust der Heimat.
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ok, momentan gibt es eigentlich nicht viel neues, ist irgendwie zur Routine geworden. Naja, hier gibt es jetzt auch dermaßen viele hilfswütige, da bleibt kaum Arbeit übrig. Nach wie vor werden wir immer wieder mal auf Wanderschaft geschickt, wird auch etwas lästig.
Dies Video hatte ich schon vor ein paar Tagen im original gesehen, ist schon krass. Aber: das lief in einen Kinderprogramm und dort sind die teletubbys schon gehobene Qualität. Also nicht überbewerten.
Aber eins kann man aus diesen Video lernen: Hat ein KKW "Magenschmerzen", dann stehen wir alle tief in der Sch*isse.
niedlich auch der Hinweis, das es keine Möglichkeiten gibt, die "verschmutzten Windeln" los zu werden.
Weil heute nix los ist, hab ich auch mal in Netz rumgestöbert und bin bei Tagesschau und anderen gewesen.
Was da verbreitet wird, hat die gleiche Klasse wie dies japanische Video :aah
Interessant die Meldung über die drei verstrahlten Arbeiter. Nicht ganz die Wahrheit.
Das drei Arbeiter verletzt wurden, stimmt. das sie im Wasser gestanden haben stimmt auch. Das sie deshalb verstrahlt wurden, stimmt nicht so ganz. Das sie in eine Spezialklinik kamen stimmt aber (leider).
Hier also das ganze etwas genauer: Die Arbeiter hatten an einen Ventil gearbeitet, als aus einen Leck heißes Wasser ausgetreten ist, dieses Wasser war zwar schwach radioaktiv, die Schutzanzüge sind damit aber spielend klar gekommen. Aber da das Wasser extrem heiss war, gab es starke Verbrühungen an den Füßen und Armen, deshalb die Verlegung in eine Spezialklinik für Verbrennungsopfer. Die Arbeiter hatte auch keine höhere Verstrahlung als viele ihrer Kollegen. Und es sind auch keine "einfachen" Arbeiter wie ein bestimmter "Nachrichtensender" berichtete, es handelte sich um langjährige Spezialisten, die das KKW und die Gefahren sehr gut kennen.
Ausnahmsweise kann ich diesen Vorfall aus einen Grund so genau schildern, weil ich (und meine Kollegen) diese Leute aus der Unfallstelle geholt habe und auch bei der Erstversorgung dabei war. Warum also was anderes behauptet wird, ist für mich nicht nachvollziehbar. ( kann mir aber den Grund denken).
Gut, das wäre es eigentlich schon für heute, hab irgendwie ne schreibblockade (in anderen Worten: bin zu faul).
Hab aber ein schönen Link entdeckt, in dem etwas bessere Infos stehen:
www.grs.de einfach mal dort im Stichwort Japan stöbern.
Dort kann man unter http://www.grs.de/news-archiv-german auch einiges zur Technik und den Begriffen nachlesen, relativ sauber erklärt.
Und obwohl das fast eine "staatliche" Stelle ist, sind die meisten Infos einwandfrei.
bis demnächst
berti
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Hi Berti,
apropos verstrahlte Arbeiter: Hier steht irgendwo zu lesen, dass TEPCO (wie andere Betreiber in Japan und Ostblock, usw.) in ihren KW's Obdachlose (z.B. aus Tokyo) "einsammeln" und in die Reaktorblöcke als "Putzleute" schicken würden (auch in "normalen" Zeiten, wenn ich das recht verstanden habe). Wird sowas bei Euch diskutiert? Die Obdachlosen wüßten nicht so Bescheid über Millisievert & Co.....
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absoluter quatsch, totaler Blödsinn so etwas :O
Zuerst einmal: alle Aktionen die Tepco derzeit macht, werden extrem überwacht und wenn diese Sache vorbei ist, hat das ganze für Tepco noch ein Nachspiel. Sei es der Vorwurf des nicht existenten Krisenmanagement, der eventuell mangelhaften Wartung, nicht vorhandene schwere Schutzanzügen und ähnlichem.
Dann: Hier sind derzeit dermaßen viele "Offizielle" vor Ort, das würde auffallen.
Dann: wie soll das gehen, unbedarfte Leute in einen dermaßen komplexen System wie die Reaktoren schicken?
Die Dinger sind schon im normal-betrieb unübersichtlich und gefährlich, wie sollen sich diese ungelernten dann in diese z.Teil zerstörte Umgebung zurechtfinden?
Und: es gibt genügend arbeitslose Techniker, Monteure, Mechaniker usw. denen würden solche Jobs zuerst angeboten. Und unter denen gibt es bereits sehr viele Freiwillige, es ist sozusagen eine Ehre, sich für das Land einzusetzen.
Was aber stimmt, das einige des normalen Personals mit den Begriffen wie sievert& Co nix anfangen können, das hat aber mit deren Arbeit nix zu tun. Um das vielleicht an nen Beispiel besser zu verdeutlichen: Du kannst ja auch DVB-karten einbauen, die dazugehörigen Programme installieren. Wie steht es aber mit den passenden Fachbegriffen zur Übertragung? Oder ein anderes Beispiel: Wir haben hier im Forum einen (ex) Flugzeugmechaniker. In seinen Job sicherlich gut, aber ob er das teil auch fliegen kann oder alle Fachausdrücke der Aeronautik vorbeten könnte? ( obwohl, wundern würde mich das bei jürgen nicht ;D )
Nee, das scheint ne üble Ente zu sein, werde aber in den nächsten Tagen noch aufmerksamer sein und gegebenenfalls nachfragen (und handeln). Ist auch gut, das Tepco unserer Gruppe keine Anweisungen geben kann, das dürfte höchstens die japanische Regierung. (Wer nicht weiß, was damit gemeint ist, einfach mal nach UNDAC bingooglen). Sollte sich das mit den Obdachlosen bestätigen, gibt das massiv ärger, davon kann ausgegangen werden.
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http://www.tagesschau.de/ausland/japanberichterstattung100.html
das ist der Artikel auf den ich mich beziehe...
Übrigens haben sie heute abend in der "Tagesschau" den Unfall mit den drei Arbeitern in Deinem Sinne revidiert ;)
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es gibt mittlerweile schon mehrere "Newssender" die wegen dieser Fehlmeldungen einiges an ärger bekommen haben.
es k*tzt mich an, das solche Panik-mache und Fehlmeldungen einige ihr Geld verdienen, andere auch regelrechte Propaganda veranstalten. Da könnte ich regelmäßig ausflippen. :Kopf
Mein Tip im Umgang mit den Medien: Glaub nur was du selbst siehst und davon die Hälfte. ;ah
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Hab noch immer lange weile und kann nicht schlafen ( ist grade gegen 5:30 morgens), deshalb mal was in Sachen Erdbebenwarnung in Japan oder besser gesagt wie sich die Warnungen anhören. ( Die Luftschutzsirenen hab ich weggelassen ;D ) Hab dazu drei Youtube-Videos
Zuerst mal das beliebte eNetAlert, das hat hier fast jeder auf den Rechner oder auf dem Händy, ist gespenstisch, wenn bei nen Meeting plötzlich viele PCs und Händys losdröhnen
Dann noch das Nachrichtenprogram (parlamentsübertragung) von NHK als das erdbeben losging
und so sah es bei NHK im newsroom aus.
Ich HASSE diesen alarmton und die Ansage "Kinkyū Jishin Sokuhō"
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Hallo Berti,
ich bin sehr dankbar für Deine Informationen aus erster Quelle. Die Informationspolitik der Medien ist offenbar besonders auf mögliche Katastrophenszenarien fokussiert. Das war besonders klar heute mit den verbrühten Füßen von Arbeitern. Die Verletzungen waren deutlich lokale Einwirkungen, wie sie sicher nicht durch unfokussierte Strahlung entstehen würden. Das wurde dann sofort mit den minimalen (wenn überhaupt signifikant erhöhten) Strahlungswerten im Tokioter Trinkwasser verknüpft. Das gibt dann ein besseres Nachrichtenpotential. Es soll offenbar der Eindruck enstehen, dass die Japaner mit der Situation nicht fertig würden, im Gegensatz zu allen Anderen (die noch nie in so einer Lage waren).
Halte die Ohren steif, pass auf Dich auf und informiere uns weiter aus erste Quelle!
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...aber ob er das teil auch fliegen kann oder alle Fachausdrücke der Aeronautik vorbeten könnte?
Nee, viel besser...
Ich weiss, dass ich beides nicht kann. Daher unterbleibt auch jeder Versuch.
Ich bleibe bei'm Fahrrad, Motorisiertes zu fahren liegt mir nicht.
Allerdings hat Mitte der 80er Jahre eine Zeitarbeitsfirma versucht, mich als gewerbliche Hilfskraft in's AKW Krümmel zu schicken.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung hatte ich ja noch nicht, nur das unvollendete Physik-Studium...
Deutlche Drohung mit der Presse, schon hatte ich eine zusätzliche Klausel im Sklavenvertrag, die Einsätze in AKWs komplett ausschloss.
Kurze Zeit später habe ich dann zum Betriebsrat kandidiert, wodurch sich sofort ein annehmbarer Aufhebungsvertrag ergab.
So konnte ich, nach einiger Wartezeit, schliesslich per Umschulung mein Hobby zum Beruf machen, Radio- und Fernsehtechniker (so steht die Berufsbezeichnung tatsächlich noch in meinem Brief).
Der Flugzeugelektroniker (niedrigsten Grades) war einer anderen Zeitarbeitsfirma zu "verdanken", Ende der 90er.
War wirklich nicht meine Idee, sondern damals von denen mithilfe des Arbeitsamts erzwungen worden, samt Haftungsklausel für die Lehrgangskosten und Konkurrenzverbot (also definitiv keine Übernahme durch Auftraggeber).
Auch die haben mich bald kennen lernen können...
Zwingen lasse ich mich dauerhaft nicht.
Schon gar nicht zu schauderhaften Konditionen.
Oder gar gegen mein Gewissen ::)
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Hallo Berti,
kannst Du das mit den nicht vorhandenen Schutzstiefeln bei den TEPCO-Arbeitern im Reaktor 3 bestätigen? ( http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima294.html )
Dann noch eine Wissensfrage, die mich beschäftigt (meine Chemie-Kenntnisse sind demenzbedingt quasi verschwunden): Behält denn Salz seine kristalline Struktur bei so hohen Temperaturen bzw. isoliert da das NaCl noch? Dieser Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Salze beantwortet leider meine Frage nicht :-\
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Hier sind derzeit dermaßen viele "Offizielle" vor Ort....
Danke für deine Insiderinfo...endlich mal einer der den Mund aufmacht :jo
Selber "durfte" ich in den 70:ern in den AKW´s: Windscale/Seascale (heute Sellafield), Ringhals, Oskarshamn, Forsmark und Olkilouto mit "schwerem Gerät" (blöder Ausdruck!) die Generatoren (Stator 420t + Rotor 150t) montieren und bei Pannen (z.B. Brand!) in oft nächtlichen Aktionen übereilt demontieren / austauschen.
Auch ev. nur leicht(?) verstrahlte riesige Zwischenüberhitzer u/o Kondensatoren mußten manchmal wegen Korrosion schnellstens ersetzt werden.
Heute, ohne jemandem noch auf die Füße treten zu wollen, darf man wohl sagen, daß auch bei "normalem" Betrieb, auf jeden Fall damals, oft sehr viele Ungereimtheiten (nett gesagt) auftraten.
Diese kamen jedoch nie an die Öffentlichkeit weil die wahrscheinlich karrierebedachten "Offiziellen" vor Ort sich vor der Verantwortung drückten, d. h. sie waren nie anwesend wenn was bei der Montage kritisch wurde. Z. B. tauchte bei gewissen Arbeiten auch das Risiko auf die unterirdischen Kühlkanäle zu beschädigen...mehr darf ich wohl nicht sagen!
Fazit:
Es muß wohl leider immer etwas ganz ganz Schlimmes passieren bevor die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit geweckt werden darf ???
Hoffentlich bekommt man die von wem/was auch immer verursachten Katastrophe bei euch bald wieder in den Griff und nochmals danke für deinen Einsatz :ha
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Behält denn Salz seine kristalline Struktur bei so hohen Temperaturen bzw. isoliert da das NaCl noch? Dieser Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Salze beantwortet leider meine Frage nicht :-\
laut http://de.wikipedia.org/wiki/NaCl liegt der schmelzpunkt bei 801 °C, der siedepunkt bei 1465 °C.
eine salz kühlung ist sogar sehr vorteilhaft, da die wärmeleitfähigkeit von salzen wesentlich höher ist als bei wasser, siehe z.b. auch http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCssigsalzreaktor.
(noch besser gehts mit Natrium, welches bei brutreaktoren eingesetzt wird)
ich denke das hauptproblem von salz im reaktor ist, dass es unter umständen die leitungen verstopfen könnte, und auf längere zeit in verbindung mit sauerstoff die korrosion fördert.
aber wie gesagt, ich bin kein nukular techniker ;)
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Danke Theos für den Hinweis (hatte auf die Schnelle nur nach "Salz" gesucht :embarassed: ). Schließe mich Deiner Meinung an, was die Gefährdung der Rohre (Flußeigenshaften, Korrosion) betrifft. Da die Dinger ja angeblich durch den Meerwasser-Einsatz geschrottet werden (KKW's gesamt) - wenn man dieser anfangs mal gemachten Einschätzung Glauben schenken darf ( ??? ) - ist wohl (nach welchem Ende der Krise auch immer) die gewaltigste Demontage-Aktion in der Geschichte der AKW's fällig oder eine Bestattung à la Tschernobyl....
Aber Nuklear-Techniker bin ich auch nicht!!!
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Das mit den Schutzstiefeln und unter anderem auch den Dosimetern ist nicht so leicht zu beantworten, deshalb etwas ausführlicher
Zuerst einmal sind jetzt dank Amis und Franzosen zusätzlich zu den bereits vorhandenen japanischen genügend Schutzmaßnahmen vorhanden, von leichten bis ultraschweren Anzügen mit allen drum und dran. Jeder Arbeiter wird vor Schichtbeginn mit mehreren Dosimetern ausgestattet: Zuerst mit nen passiven, um die Tagesdosis festzustellen, dann mit nen elektronischen am Gürtel. Dann kommt noch ein Tragbares hinzu.
Wie wird also ausgerüstet: Je nach Einsatzort wird ausgewählt, welcher Schutzanzug zu tragen ist, Stiefel sind dabei auch Pflicht. Die Übergangsstellen werden mit Klebeband abgedichtet, meist ist das dem "nato-klebeband" entsprechend. Wenn also mal wieder in den Nachrichten von "behelfsmäßigen Anzügen, die nur mit Klebeband zusammengehalten werden" gesprochen wird, kann sich jetzt jeder die Realität vorstellen. Unter dem Schutzanzug wird das Tagesdosimeter getragen, kennt jeder vom Röntgenarzt, das sieht aus wie ein Namensschild.
Außen, also über dem Schutzanzug wird das "kleine" elektronische Dosimeter befestigt, das zum einen mit "Totmann-Taste" und Bewegungsmelder ausgerüstet ist, zum anderen auch bei zu hoher Strahlung oder zu langer Verweildauer (kumulative Strahlung) Alarm auslöst. zum tragbaren Dosimeter brauch ich ja nix sagen, das erklärt sich ja selbst.
Ablauf eines Einsatz im Reaktorgebäude funktioniert wie folgt: Grundsätzlich mindestens drei Leute, zwei arbeiten, der dritte sichert. Vor Betreten eines Raumes muss gemessen werden, sonst darf nicht betreten werden.
so, das ist die Theorie, leider kämpfen wir derzeit mit der Idiotie der Leute. Da werden Schutzmaßnahmen übergangen, Alarmgeber abgeschaltet oder wie diesmal bei den drei Verletzten einfach Stiefel ausgezogen "damit man beweglicher" ist. Und das geschieht nicht etwas aus Leichtsinn oder Unkenntnis, sondern vielfach aus einer Übermotivation, seinen Land zu dienen. Solch Verhalten ist sicherlich den meisten unter uns unbegreiflich und fremd, scheint aber zur Erziehung der Japaner gehören. Ein anderes Verhaltensmuster ist übrigens, das ein Japaner nie von sich aus zugeben wird,das er Mist gebaut hat, er könnte ja sein "Gesicht" verlieren.
Wenn also behauptet wird, das die Arbeiter an diesen Unfall "selbst Schuld" hätten, dann ist das glaubwürdig und ausnahmsweise nicht etwa eine Vertuschung von seitens Tepco.
so, das dazu, jetzt zur Frage mit den Salz: Da kann ich auch nix zu sagen, hab dazu auch keine Info.
Was aber Theos schon angesprochen hatte, ist die Verkrustung durch Salz. Auf einigen der neueren Bilder aus den Reaktoren sind wirklich Salzverkrustungen zu sehen, das könnte noch zu Schwierigkeiten führen. Angeblich kann man pro Reaktor mit bis zu 40 Tonnen Salz rechnen, das sich dort abgelagert hat.
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Shinigami...zum Thema hier mal ein kleiner Beitrag als Ermunterung:
Alternative Energie ist das Stichwort ;ah
--> http://www.wdr.de/tv/comedy/sendungen/fernsehen/dittsche_das_wirklich_wahre_leben/index.jsp?startMedium=343623&startPicture=/bilder/mediendb/comedyportalpages/img/dittsche/dittsche_ingo_videostart.jpg&dslSrc=rtmp://gffstream.fcod.llnwd.net/a792/e2/mediendb/comedyportalpages/video/2011/110320_dittsche_komplett.mp4&isdnSrc=null&qtSrc=http://wdr.vo.llnwd.net/e1mediendb/comedyportalpages/video/2011/110320_dittsche_komplett.mp4&overlayPic=/tv/comedy/codebase/img/overlay_video.png&offset=0&red=fsstd-tv%2Fcomedyportalpages&base=/tv/comedy/codebase/video/ (http://www.wdr.de/tv/comedy/sendungen/fernsehen/dittsche_das_wirklich_wahre_leben/index.jsp?startMedium=343623&startPicture=/bilder/mediendb/comedyportalpages/img/dittsche/dittsche_ingo_videostart.jpg&dslSrc=rtmp://gffstream.fcod.llnwd.net/a792/e2/mediendb/comedyportalpages/video/2011/110320_dittsche_komplett.mp4&isdnSrc=null&qtSrc=http://wdr.vo.llnwd.net/e1mediendb/comedyportalpages/video/2011/110320_dittsche_komplett.mp4&overlayPic=/tv/comedy/codebase/img/overlay_video.png&offset=0&red=fsstd-tv%2Fcomedyportalpages&base=/tv/comedy/codebase/video/)
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und zum nächsten ;D
Zuerst mal etwas zu den übertriebenen Meldungen in der Presse:
Viele Fehlmeldungen geschehen durch die "stille Post". Etwas genauer beschrieben ist das so:
Das KKW ist eine Sperrzone, seit ein paar Tagen sogar militärische Sperrzone. Da darf kein Journalist oder ähnliches rein, Überflug oder genauer Fliegen in der 20 Km Zone sind verboten. Alle entsprechende Nachrichten werden nur von Repräsentanten (Regierung, Tepco, Jaif usw.) verbreitet. Einige japanische Reporter versuchen, Arbeiter aus dem KKW zu befragen, und bekommen aber naturgemäß nur Fragmente, die dann zu ner Storie zusammengesetzt werden.
Alle anderen ausländische News-Anbieter nehmen dann diese japanische Stories und übersetzten diese dann mehr schlecht als recht in die entsprechende Landessprache, und schmücken das dann noch etwas aus. Quoten sind halt alles :O Um einigermaßen genauere Infos zu den Abläufen zu bekommen, da würde ich z.B. das englische Programm von NHK ansehen oder auf der Seite von GRS.de stöbern. (NHK sollte sogar über Astra empfangbar sein, bin mir aber nicht sicher).
Zur Demontage: Dafür existiert derzeit noch kein Plan, was später passiert. Sollte abgerissen werden, müssen wir uns noch auf eine längere Wartezeit gedulden -> die Brennelemente in den Abklingbehältern müssen dort zwischen drei bis 5 Jahre abkühlen, bevor ein Transport überhaupt möglich ist. Sollte es in den Reaktordruckbehältern wirklich zur Schmelzung der Brennstäbe bzw. besser der Brennelemente gekommen sein, wird die Sache haarig: es gibt derzeit noch keine Methode, diese geschmolzene Masse zu zerteilen oder zu entsorgen.
Das zuschütten mit Beton ist auch keine Lösung, Beton ist nicht wärme fest genug. Selbst wenn "feuerbeton" verwendet werden würde, wäre die Temperaturfestigkeit nicht gegeben. Zusätzlich ist das ein Erdbebengebiet, da möchte ich nicht die Spannungsfestigkeit eines solchen Klotz berechnen müssen.
Und für den Einwand: "es ging auch in Tschernobyl" hier die Antwort: die Temperaturen im dortigen Reaktor waren ungefähr die Hälfte der japanischen Reaktoren, außerdem ist die geologische Lage eine andere.
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Das Problem mit dem Salz ist möglicherweise ein großes, denn die Pumpen laufen ja nicht, sondern es wurde Meerwasser einfach draufgekippt. Die Kühlung erfolgt durch Verdampfen des Wassers, wobei das Salzgemisch zurückbleibt. Wenn die Becken dann mal mit Salz gefüllt sind, ist vorerst mal Ende mit der Kühlung, bis die Salze anfangen, zu Verdampfen. Dann dürfte es allerdings zu spät sein. Also muß jetzt Süßwasser rein, am besten ohne nennenswerten Salzgehalt.
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da gibt es nur ein winziges Problem: die Umgebung ist stark radioaktiv belastet, bei einer "spülung" wird auch das "frischwasser" kontaminiert und muss getrennt entsorgt werden. Abspülen und dann verdampfen lassen geht auch nicht, da bist du dann wieder am Ausgangspunkt angekommen.
ist wirklich ne große sch*isse, denn kaum ist ein Problem halbwegs im griff, tauchen zwei andere auf.
oder in anderen worten: Probleme an der Kühlung -> hohe Strahlung -> deswegen keine Reparatur der pumpen möglich -> kühlung von aussen -> Kurzschlüsse und Salzverkrustungen -> Probleme an der Kühlung. Und so schließt sich der Kreis.
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wo und wie genau kam denn das salzwasser rein?
direkt in den reaktor, zu den brennstäben?
das kann dann nur hineingepumpt worden sein, denn einfach mal aufmachen geht nicht (höchstens druck ablassen).
auf den reaktor drauf, um ihn als ganzes zu kühlen?
dann hätte man ja keine salzkrusten an den brennstäben, sondern nur außen herum. der reaktor könnte also problemlos von innen gekühlt werden, sofern die pumpen gingen und keine kernschmelze stattgefunden hätte.
Und für den Einwand: "es ging auch in Tschernobyl" hier die Antwort: die Temperaturen im dortigen Reaktor waren ungefähr die Hälfte der japanischen Reaktoren, außerdem ist die geologische Lage eine andere.
ich denke der hauptuntschied zu tschernobyl ist der, dass dort das ganze ding in die luft geflogen ist, und ein großteil des kernbrennstoffs an die umgebung abgegeben worden ist (entgegen der öffentlichen behauptung weniger als 5% seien ausgetreten). die zu kühlende menge war also wesentlich geringer, doch selbst dort dauerte es monate. (und es wurde sogar mit blei gekühlt, was aber verdampfte und somit nicht gerade gesund für die umwelt war)
bei fukushima scheint aber noch alles drinn zu sein, zumindest wäre das am wahrscheinlichsten ausgehend von bertis schilderungen über die hohe umgebungstemparatur.
ich denke die einsatztemparatur bei fukushima und tschernobyl war die gleiche, denn beide bauten auf wasser bei normaldruck als kühlung.
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Es wurde mittlerweile fast alles mit Meerwasser geflutet
Zusammenfassung (aus GRS und Jaif Bericht)
Block 1
12.3 Einspeisung von borierten Meerwasser in Reaktordruckbehälter.
23.3 Einspeisung von Meerwasser via Speisesystem in Reaktor
edit: seit 25.3 21:00 Ortszeit wird Frischwasser anstelle des Meerwasser eingespeist.
Block 2
14.3 Einspeisung von borierten Meerwasser in Reaktordruckbehälter begonnen
15.3 Weiterhin Einleitung von Meerwasser in RDB
20.3 Einspeisung von Meerwasser in Brennelementbecken
22.3 Einspeisung von Meerwasser in BEB
Block 3
13.3 Einspeisung von borierten Meerwasser in RDB
17.3 Wasserabwurf via Helikopter
18.3 und 19.3 BEB und Umgebung wird mittels Wasserwerfer besprüht
Block 4
15.3 Es wurde versucht BEB wird mittels Wasserabwurf und Wasserwerfern zu füllen.
20.3. Massiver Einsatz von Wasserwerfern, um BEB zu füllen
22.3. Einspeisung von Wasser in das BEB mittels Betonpumpe
Block 5
22.3 Einspeisung von Wasser in das BEB, um Verluste auszugleichen.
Zusätzlich zu den genannten "gezielten" Abwürfen wurden noch mehrere "ungezielte" Abwürfe von Meerwasser über die Reaktorgebäude 1-4 durchgeführt.
so, ich hoffe, das die Frage wo überall das sich Salz bilden kann, damit geklärt ist. :aah
Zu Tschernobyl: Jain, das teil war unter anderen ein Druckwasserreaktor, der mit graphitmodelierten Brennstäben beschickt war.(was immer das heissen soll) Soweit ich das verstanden habe, werden Druckwasserreaktoren mit niedriger Temperatur gefahren, wobei Siedewasserreaktoeren (die meisten der derzeit in Betrieb befindlichen) mit erheblich höheren Temperaturen gefahren werden. Ob das stimmt kann ich nicht sagen, wurde mir jedenfalls so erklärt.
Zu den Kühlungen: Bei den Siedewasserreaktoren steht das Kühlsystem unter Überdruck, soll angeblich mit den Siedepunkt von Wasser zusammenhängen. Ob das stimmt und ob das nur bei Siedewasser der Fall ist, kann ich nicht sagen. Sicherheitshalber: Ich bin kein Reaktorspezialist oder Nukleartechniker, lediglich stark an der Materie interessiert. Mein derzeitiger job hier ist: als Techniker für unsere technischen Geräte und Komunikation zu sorgen, als Monteur für den Auf und Abbau der "Zelte" zu sorgen, die Mediziner zu unterstützen, Patienten bergen und zu einen kleinen Teil bin ich auch für Sicherheit unseres Teams zuständig. Achja, Fahrer und Schreibkraft bin ich auch noch ;D
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Berti, hier liest man nur noch von absoluter Katastrophe. Die TEPCO-Mitarbeiter hätten die Lage nicht mehr im Griff, usw.. Hast Du vor Ort noch das Gefühl, die Kühlsysteme könnten jemals wieder anfahren oder bleibt dann nur noch: "Sand drauf, Beton drauf"?
edit: das mit dem borierten Meerwasser habe ich noch nicht als "Anlaufen" der Kühlsysteme verstanden....
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keine panik, denn sonst wäre ich hier schon längst verschwunden. ;wusch
Block 1, 5 und 6 : Kühlsystem funktioniert und arbeitet, Blöcke 5 und 6 gelten jetzt als Kalt und stabil.
Block 4: Pumpe arbeitet noch nicht zufriedenstellend, aber Temperatur ist am sinken.
Block 2: Zur Zeit wird Wasser aus mehreren Bereichen ab gepumpt, in den dekontaminierten Bereichen wird fieberhaft an der Elektrik gebastelt. Vermutlich werden die Pumpen bis spätestens Sonntag wieder laufen.
Block 3: wegen der Explosion sind einige Rohrleitungen und auch die Elektrik schwer beschädigt, es wird aber auch hier verstärkt gearbeitet. Kühlung eventuell Mitte nächster Woche wieder am laufen.
Das gilt natürlich alles nur, wenn nicht wieder neue Probleme auftreten.
Aber: Auch wenn durch die Kühlungen weiterer Schaden vermieden werden kann, gibt es noch kein vernünftigen Ansatz, wie mit den Beschädigungen umgegangen werden muss/soll. Es kann jederzeit zu Strahlungslecks kommen, was die Umgebung dann noch stärker verstrahlt. Oder um nochmal das "Minenfeld" als Vergleich heranzuziehen:
Wir wissen, wo die Minen liegen, welcher Typ das ist, jetzt geht ans entschärfen. Wobei man aber auch sagen muss: Bis jetzt wissen alle nur theoretisch, wie diese Minen zu entschärfen sind.
So, die Schlüsse daraus darfst du jetzt selbst treffen ;D
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zum edit: bis jetzt arbeiten nur die Kühlsysteme der Blöcke 1, 5 und 6. Alle anderen Blöcke erhalten Kühlwasser aus externen Quellen, sei es aus Dieselpumpen, Wasserwerfern, Betonpumpen oder ähnlichen.
In der Zeit zwischen 12 bis 14.3 funktionierten ein paar der Dieselpumpen, damit wurde z.B. über Löschsysteme das Wasser in die Reaktoren oder besser gesagt in die Druckbehälter gepumpt.
Boriertes Wasser bedeutet, das dem Wasser Bor zugesetzt wurde, Bor hat die Eigenschaft, die Kernreaktion zu verlangsamen.
Nach dem 14.3 war der Bor-vorrat nahezu aufgebraucht, ab dann wurde nur noch einfaches Meerwasser eingepumpt, parallel dazu versagten bis dahin die Pumpen. Außerdem fiel der Strom aus, so das die entsprechenden Ventile nicht mehr gesteuert werden konnten. Manuelle Steuerung war auch nicht möglich, da im Reaktorgebäude zum einen starke Strahlung herrschte, zum anderen aber auch das Gebäude ohne Licht war.
War das die Frage?
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Na, dann bin ich nur noch stark beunruhigt (vor allem wg. Deiner, aber natürlich auch wg. der Japaner im Großraum!). Der letzte Bericht in der ARD-Nachrichtenstube zu Fuku war nämlich (kennste ja schon) dieser:
http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima296.html
und der beunruhigte mehr als nur stark :(
Danke für Deine Aufmerksamkeit und Geduld den Würfelianern gegenüber (die Japaner werden Dir ja schon den gebührenden Dank für das, was Du für sie tust, ausgesprochen haben)!
edit: Die Frage hast Du im ersten Satz des "edit" beantwortet, Danke! :)
Unter "borierten Wasser" hatte ich in der Tat Wasser aus externen Quellen vermutet....
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oha, ich hab mir eben mal das "Machwerk" angesehen, kein wunder das du beunruhigt bist.
zu den beiden genannten Nachrichtendiensten: Jiji Press ist so etwas wie die japanische Bildzeitung, Kyodo ist nur geringfügig besser.
Hatte ich ja schon öfter erwähnt: halbwegs genauere Infos bekommst du bei GRS. ( es sei denn, du kannst japanisch, da hätte ich bessere Links ;D ).
Edit: nee, die japaner sind nicht so erbaut, das ihnen jemand auf die finger schaut und ihnen regelmässig was von strahlenschutz erzählt :lach
so, und hoffentlich nimmt mir das folgende die GRS nicht übel :rg
zur derzeitigen lage und ablauf siehe anhänge
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Jo, die GRS-Info's verfolge ich schon von Anfang an (s. mein posting hier #35 v. 17.3.), die hinken aber etwas der Entwicklung nach, wohl mangels eigener Informanten vor Ort (?).
Da haben wir es (zwar inoffiziell ;) ) mit Berti's Sonderpost schon etwas zügiger! :) :) :)
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All' das Salzwasser, das hält auch keine Elektrik aus.
Ich gehe nicht davon aus, dass Schaltanlagen, Motoren, Kabelstränge & Co. trocken geblieben sind.
Und höchstwahrscheinlich ist der grösste Teil der Elektrik insofern nicht nur stark angegriffen, sondern stellt auch noch eine zusätzliche Gefahrenquelle dar, durch Kurzschluss, Brand, Stromschlag.
Insbesondere das verspritzte und abgeworfene Meerwasser hat wahrscheinlich inzwischen jede Ritze gefunden, die Erdbeben und Knallgasexplosionen erzeugt haben.
Und für Überflutungen durch Salzwasser ist das meiste Zeugs sicher nicht gebaut worden.
Auch auf Schutz- und Betriebserden dürfte nicht mehr wirklich Verlass sein, nach tagelanger Nässe und den zu vermutenden Zerstörungen durch die Gebäudeschäden.
Und an Korrosion beweglicher Teile muss auch gedacht werden, z.B. an Schiebern, Motoren usw.
So kann es sein, dass die Wiederinbetriebnahme von Teilen der Elektrik zahlreiche weitere böse Überraschungen birgt.
Selbst ausserhalb der Gebäude können so lebensgefährliche Spannungen auftreten...
Man stelle sich nur einmal vor, der eigene PKW hätte einige Tage in der Nordsee gelegen, oder die Wohnung hätte 'nen derben Löschwasserschaden. Kein Mensch würde irgendwo den Strom wieder einschalten.
Das Schlimmste dabei ist also, dass so eine überflutete Elektrik normalerweise erst einmal komplett getrocknet, gereinigt, saniert werden müsste, bevor man an irgendein Einschalten vorhandener Anlagenteile denken kann. Aber genau das ist da nicht möglich, weil's extrem eilt und man wenigstens einige Pumpen u.ä. unbedingt in Betrieb setzen muss.
Da möchte ich kein Notfall-Elektriker sein, bei den Alternativen, gekocht durch Strahlung, Heisswasser- / Dampfaustritt oder Starkstrom...
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Jürgen hat das schon richtig gesehen, das ist in der Tat ein großes Problem.
Gut, die meisten der "wichtigen" Leitungen sind gekapselt. Falls ich das richtig verstanden habe entspricht die Schutzklasse dem IPx8, ex geschützt. Was man jetzt aber nicht weiß ob wirklich alle Anschlüsse den Stress der letzten Tage stand gehalten haben. Von daher war auch die Sache mit der Stromversorgung so extrem wichtig, das jetzt in sehr vielen Bereichen der Reaktorgebäuden das Licht wieder funktioniert hat die Reparatur an den Anlagen erst ermöglicht. Um es etwas deutlicher zu machen mal ein Beispiel: stellt euch vor, ihr müsstet in einen überfluteten Keller, der erstens voller Gerümpel steht und stockfinster ist, nur mit ner kleinen Taschenlampe (Typ Einzel-LED ;D ) nach ner Stecknadel suchen. Nicht grade ein einfaches Unternehmen.
Ein anderes Problem sind aber auch die "weniger" wichtigen Leitungen, hier passiert es immer wieder, das Messsonden falsche Werte ausspucken. Bis jetzt hatten wir das Glück, das die Sensoren entweder nichts oder extrem zu hohe Werte angezeigt haben, was sich relativ schnell validieren lies. Was passieren könnte, wenn solch Sensor plausible aber falsche werte liefert, da möchte ich lieber nicht drüber nachdenken.
Zur Korrosion: Schlimm, aber nicht überbewerten. Schiffe fahren schließlich auch übers Meer, und die Technik auf nen Öltanker ist ebenso kompliziert. :fr
Aber Jürgen hat recht, diese Reparaturarbeiten sind schon sehr gefährlich.
Um nochmals auf ein früheres Posting zurückzukommen: Auch wegen dieser Gefährdungen schließt sich ein Einsatz von "obdachlosen" aus. Wobei ich aber annehme, das es sich bei der Newsmeldung um einen Übersetzungsfehler gehandelt hat, denn in der japanischen Umgangssprache werden Arbeitslose und Obdachlose mit dem gleichen Wort bedacht.
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so, es ist jetzt gegen 9:00 Ortszeit, mir ist mal wieder langweilig also nerv ich den Cube ;D
Eigentlich gibt es kaum neues zu berichten, hier wird rund um die Uhr gebastelt aber irgendwie ist nichts gravierendes los. Das belastete Wasser wird jetzt aus den Kellergebäuden gepumpt, wir hatten nen Stromausfall, nachdem (wie Jürgen prognostiziert hatte) es mehrere Kurzschlüsse gegeben hatte. Der Mangel an Diesel ist auch beseitigt, die Japaner haben uralte dieselloks (über 40 jahre alt) aus den Depots geholt und fahren jetzt täglich Treibstoff in die betroffenen Gebiete. Außerdem scheint es hier zu spuken: Strahlungsmessungen passen nicht zusammen, Regierung und tepco erzählen von starker Verstrahlungen, wir ( diverse Messteams) haben viel geringere werte aufgezeichnet. Ebenso gibt es momentan ein merkwürdigen Effekt: innerhalb der 20 Km Zone gibt es z.B Strahlung, die Tags zuvor nicht da war. Bei der Nachtmessung ein paar Stunden später ist die Strahlung wieder stark abgeklungen. Erklären lässt sich das Phänomen nicht. Und irgendwie vermissen wir jemanden :aah Ist es eigentlich das folgende noch keinen aufgefallen? Es wurde DREI Arbeiter bei dem Unfall verletzt und angeblich stark verstrahlt, aber nur zwei ins Krankenhaus eingeliefert. Der dritte ist verschwunden.
Ansonsten ist mir aufgefallen, das Deutschland ein ziemlich heißes Pflaster in Sachen Nuke-tech ist. Hatte vorhin mal ein wenig bei wikipedia gestöbert und da das folgende gefunden:
In Deutschland wurden zwischen 1957 und 2004 etwa 110 kerntechnische Anlagen in Betrieb genommen
Ist wirklich nicht schön, was da bei wiki zu lesen ist, aber bitte selbst mal schauen: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernreaktoren_in_Deutschland
Und interessant ist auch der Reaktor jülich : außer betrieb im Dezember 88, vermutlich zurückgebaut ende 2015.
Oder auch die Störungsliste der mittleren und schwereren Störfälle der anderen Reaktoren ist nicht minder interessant.
Nicht böse sein, aber leben in Deutschland wäre mir etwas zu risikoreich ;D
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Ansonsten ist mir aufgefallen, das Deutschland ein ziemlich heißes Pflaster in Sachen Nuke-tech ist.
In Deutschland wurden zwischen 1957 und 2004 etwa 110 kerntechnische Anlagen in Betrieb genommen
Tja, man glaubte eben, auch in anderen Bereichen, an eine „strahlende“ Zukunft ;ah
---> http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Hahn_%28Schiff%29 (http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Hahn_%28Schiff%29)
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Wie immer zuerst ein Dank an dich und die Warnung "Pass auf dich auf"!
Das ganze hört sich ja etwas nach Stalker an! Strahlung die kommt und geht ;-) Und da sieht man wieder, man sollte nix wegwerfen. Auch 40J alte Loks sind noch zu gebrauchen.
[OT]Bin nun wieder in HRO angekommen, also nix mehr MUC. Geile zeit, viel erfahren und gelernt. Mal sehen, was die Zukunft bringt[/OT]
Also halt die Ohren steif, informier uns weiter so gut bis bald
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Das ganze hört sich ja etwas nach Stalker an! Strahlung die kommt und geht ;-)
naja, ich hab das etwas lockerer geschrieben, aber hier geht in Richtung stalker ein übles Gerücht oder Vermutung um.
Will mich aber momentan nicht drüber auslassen und bin auch gebeten worden nichts darüber zu sagen/schreiben, sorry.
Da ich ja nix sagen darf, hier was zum Nachdenken: Was könnte das sein, wenn an einer "anderen Baustelle" das folgende passiert: An Stellen, die kurz vorher auf Strahlung getestet wurden, gibt es "plötzlich" Strahlung,Ventile die vorher geschlossen und gesichert sind, sind plötzlich wieder offen. Messgeräte sind plötzlich beschädigt oder Dosimeter sind "verunreinigt". Angeblich schwer verstrahlter Patient ist plötzlich verschwunden, u.s.w.
Natürlich hat das mit Fukushima nix zu tun, ist nur so ein Gedankenspiel, denn wenn das so wäre, dürfte ich ja nix drüber schreiben :rg
[OT]Bin nun wieder in HRO angekommen, also nix mehr MUC. Geile zeit, viel erfahren und gelernt. Mal sehen, was die Zukunft bringt[/OT]
HRO war die Gyn ? dann sei bloß vorsichtig, das könnte auch gefährlich werden. Du hantierst dann mit einer der größten Gefahr der Menschheit rum, hab mir sagen lassen :fr Sollen angeblich schneller hoch gehen als die defekten Brennstäbe in Japan ;wusch
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Das klingt schwer nach üblem Konkurrenzkampf. Da Greenpeace ja wohl vor Ort nicht "involviert" ist, denkt man an andere Konkurrenten. Wer mit welchem Interesse will wohl Tepco an den Kragen :hmm :hmm :hmm
Könnte aber alles auch eine durchaus verständliche Verschwörungstheorie sein... :hmm :hmm :hmm
Und wenn dann noch die Politik im Spiel ist... :hmm :hmm :hmm
Jetzt hör ich auf und wünsch Dir eine (Kern-)strahlenfreie Zukunft!
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rein spekulativ
greenpeace und andere öko-Gruppen kann man ausschließen, solche Aktionen sind zum einen nicht plakativ genug oder nicht zuzutrauen.
Chugoku Electric Power, Chubu Electric Power und Kansai Electric Power haben seit ein paar Tagen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.
Die Regierung? Schwer zu glauben, die haben andere sorgen.
Wer immer das ist/war, muss zum einen über größere Geldmengen verfügen, strahlendes Material haben, sich mit den Reaktoren auskennen, die Japaner blamieren wollen und sich auch irgend einen Gewinn davon versprechen.
aber wie gesagt, das ist reine Spekulation, kann auch sein, das das wirklich nur Zufälle sind und das Gerücht in die Sparte "Verschwörungstheorie" gehört. Egal wie, hier sind jetzt alle etwas "vorsichtiger" geworden, es wird jetzt alles noch öfter kontrolliert.
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General Electric (immer noch ein U.S. Konzern soviel ich weiss) ist aber viel zu stark an Fukushima beteiligt (wenn auch ein Ex-Direktor sich "kritisch" zum Meerwasser-Einsatz geäußert hat) und viel zu stark in der US-Ökonomie, als dass zum Beispiel die USA (speziell GE) ein Interesse an Defätismus haben könnten. Italien scheint ja jetzt auch der Kernkraft wieder adieu zu sagen, in Deutschland redet man gar nicht mehr über neue Anlagen. EU-weit wächst die Ablehnung, es blieben also (wenn ich nix vergessen habe) nur noch die Konkurrenten in der Reaktortechnik übrig und da kenn ich mich schon gar nicht aus....
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Private meinung!
Den Amis könnte ich es zutrauen, das sie im letzten Moment als "Retter" der Lage auftauchen und dann im Wiederaufbau stark Geld scheffeln.
Dann wären da auch Frankreich und China, die ebenfalls ihre Reaktoren verkaufen wollen und auch beim Wiederaufbau profitieren würden.
Russland wäre ebenso ein Aspirant, der aus solcher Lage profitieren würde.
Es könnte entgegen meiner vorherigen Aussage auch eine Öko-Guerilla Truppe sein, die in "Kamikaze Taktik" große Verwirrung stiften will. Dafür wurde die Mentalität der Japaner sprechen ( hab mir das eben bestätigen lassen) zum anderen Spräche dafür, das es nur zu minimalen Störungen gekommen ist, mit Ausnahme der wenigen Verletzten.
Aber da können wir momentan nur spekulieren, ich hoffe natürlich, das es wirklich nur Zufälle waren.
ach und noch was anderes: wer sich wundert, woher DRS die Infos bezieht, könnte sich ja mal die Seite http://www.jaif.or.jp/english/index.php ansehen, ist zwar englisch, aber die Diagramme kommen irgendwie bekannt vor ;ah Arbeitet Guttenberg jetzt bei DRS?
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Jetzt aber mal ein dickes "Hm..."
Ventile die vorher geschlossen und gesichert sind, sind plötzlich wieder offen.
Also in einem AKW, und dann grade in so einem, da kann man doch nicht einfach rein? Da ist man doch sicher zu zweit, dann gibt es doch sicher Wachbücher wo man reinschreiben muss wann, wie und wo man war? Da kann man doch nicht so einfach mal hingehen? Und wenn die leute aus einem anderen team sind, das würde man doch sehen? Also ich mein, da fahren doch sicher keine Taxis mehr hin^^ und Es gibt Kontrollposten?
Zitat
[OT]Bin nun wieder in HRO angekommen, also nix mehr MUC. Geile zeit, viel erfahren und gelernt. Mal sehen, was die Zukunft bringt[/OT]
HRO war die Gyn? dann sei bloß vorsichtig, das könnte auch gefährlich werden. Du hantierst dann mit einer der größten Gefahr der Menschheit rum, hab mir sagen lassen frech Sollen angeblich schneller hoch gehen als die defekten Brennstäbe in Japan und weg
Da verwechselst du was berti. gyn wird im Sommer in der Schweiz sein. Und in HRO studiere ich, hab also mein "normales" leben^^ Z.Z. hab ich Anästhesiewoche, dann Psycho-Block und dann normales Semester... mit ein paar Blöcken drin.
und sich auch irgend einen Gewinn davon versprechen.
Exakt, wer es auch immer ist, was gewinnt er dadurch? Also das ganze kann verzögert werden und etwas unangenehmer für die beteiligten werden. Aber es ist doch eh schon schlimm. Wer würde denn profitieren wenn es schlimmere wäre? ist ja nicht so, wie wenn man einen "Anschlag" verübt und dann mehr "Sicherheit" verkaufen kann...
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heute mal den Statusreport etwas früher und kurz, war sehr schwerer tag und ich bin relativ fertig.
heute gibt es nur schlechte nachrichten:
Containment und Reaktordruckbehälter Block 2 defekt
Es hat in Block 2 eine teilweise Kernschmelze gegeben.
Containment Block 1 vermutlich defekt, es tritt kühlflüssigkeit aus
Containment Block 3 vermutlich defekt, mehrere Rohrflansche sind beschädigt
Vermutung über Kernschmelze sehr hoch, aber noch nicht bestätigt.
Block 4 es hat kleine Wasserstoffverpuffung gegeben.
Abklingbehälter sehr warscheinlich undicht
Auspumpen der Keller und Turbinengebäude schwierig, es gibt mehr radioaktives Wasser als die Kondenstorbehälter aufnehmen können.
Bei heutigen Erdbeben wurden mehrere Kabel beschädigt, es kam zu Kurzschlüsse
Ebenso sind bei diesen Erdbeben einige Rohrleitungen und Flansche beschädigt worden, es muss nochmals alles wieder überprüft und repariert werden.
Der Schaden wird vermutlich in den nächsten Stunden durch IAEA von Stufe 5 auf stufe 6 angehoben.
Es gab heute zwei weitere leicht verstrahlte Arbeiter, Krankenhaus war zwar nicht notwendig, aber die Zahl der verstrahlten ist jetzt auf 24 gestiegen.
Aus Block 3 wurde Leiche eines seit 14.3 vermissten Tech. geborgen. (nachrichtensperre wurde angeordnet !)
Das sind die Neuigkeiten im Überblick, denke mal, das reicht auch.
achja, das schlimmste zuletzt: Meine Vorräte an Espresso und Zigaretten sind fast aufgebraucht, Allohol gibt es auch keinen mehr - wird wirklich Zeit, das die das KKW endlich in Griff bekommen. ;wusch
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Grade bei ARD gehört:
a) das ihr fast kein Essen habt?
b) das ihr in einer Gebäude in der nähe auf Bleiplatten schlaft?
c) Ein Kabelkanal vielleicht verseuchtes Wasser ins Meer bringt?
d) nix von dem tech gehört, Berti ist eben besser^^
Dann schlaf mal gut, können wir dir per luftpost was senden? ;-)
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Berti, zu e). von McCom
können wir vom Cube irgendwas nützliches für Dich tun?
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Grade bei ARD gehört:
a) das ihr fast kein Essen habt?
b) das ihr in einer Gebäude in der nähe auf Bleiplatten schlaft?
c) Ein Kabelkanal vielleicht verseuchtes Wasser ins Meer bringt?
d) nix von dem tech gehört, Berti ist eben besser^^
Dann schlaf mal gut, können wir dir per luftpost was senden? ;-)
zu
a) falsch oder besser gesagt es gibt nur Grundnahrungsmittel, also nix luxuriöses. Naja, sushi hier aus dem meer will derzeit sowieso keiner haben. Und viele der Leute hier haben sich ausdrücklich eine Sonderbehandlung verbeten, schon aus Respekt (Mitleid? ) mit den anderen Leuten, die in Behelfslagern leben.
Dazu kann man auch sagen, das hier alle etwas von unseren Diesel und Petroleum Rationen gesammelt und an die Hilfs-Lager gespendet hatten.
Könne auch sein, das hier im cube jemand mit gelesen hat und mein persönlichen Engpass an Kaffee und Zigaretten falsch interpretiert hat ;D .
b:) Totaler quatsch. Die Wirklichkeit: Wir schlafen hier entweder auf Feldbetten, auf ner Art futon, auf Luftmatrazen oder auch nur auf Stroh-Matten, das ist vom Geschmack des einzelnen abhängig. Im Hauptlager ca 8 km vom Akw entfernt sind z.b. die Fenster abgedichtet, Eingang nur über ne Schleuse. Luft kommt durch Filtern herein, die Schlafräume stehen unter Überdruck. Geigerzähler sind allgegenwärtig wie auch Erdbebenwächter. Vor Ort am AKW ist an Schlaf nicht zu denken, da ist man einfach zu aufgepuscht, entweder wegen Angst, wegen dem Lärm oder einfach auch nur wegen dem Stress. Was aber auch stimmt: es gibt hier am KKW wirklich einen größeren Ruheraum, der als ehemaliger Schutzbunker unter anderem auch Bleiverkleidungen hat. Das Teil ist aber eher als Not-Lazarett zu betrachten, aber auch hier stehen Feldbetten und in einen extra Raum ein paar Krankenbetten.
Es kommt öfter vor, das Leute aus Erschöpfung "zusammenklappen" und deshalb sich hier kurz erholen.
Und zu meiner Person: Am Akw bin ich in unseren "Panzer" und ab und an schlaf ich leider ein wenig auf dem Fahrersitz ein, mea culpa ;D
c:) Das wissen wir hier momentan noch nicht. Fakt ist, das es in Kabel- und Rohrkanälen zwischen Reaktor und Generatorraum zu sehr starker Verstrahlung kam. Ebenso gab es in einen Ringkanal (der um das Reaktorgebäude läuft) ebenso Strahlung und ne Wasseransammlung. Auf welchen Wegen die Strahlung ins Meer gekommen ist, ist noch nicht hundertprozentig sicher.
d:) Wirst du wahrscheinlich auch nicht, ich hätte auch nichts darüber schreiben sollen/dürfen. Nur war ich vorhin etwas neben der Spur und auch wegen der Sache etwas betroffen. da konnte ich nicht anders und musste mir Luft machen.
zum schlafen : Mehr als 5 Stunden Schlaf am Stück ist Luxus :aah es ist wirklich sehr selten, wenn man länger schlafen kann/darf. Sehr oft wird man auch unsanft von irgendwelchen Alarmen geweckt, meist vom Erdbebenalarm.
(wir hatten hier seit Einsatzbeginn etwas über 150 Erdbeben-Warnungen)
Zur Luftpost: Nee, bin seit eben wunschlos glücklich, hab eben ne Stange Zigaretten und "Nato-Kaffee" geschenkt bekommen :jo :jb "Yo man, the US-Army is here for rescue" sagte eben ein Marine und drückte mir ein care-paket in die Hand ;D Frag mich bloß, woher die das wussten :hmm
(falls die mitlesen: greetings and thanks for the gift ! keep it comming )
[ot] zu mccom: Mist, das mit HRO und Gyn in der Schweiz hatte ich wirklich durcheinander gebracht, sorry [/ot]
Sehe gerade das posting von Dada: Danke fürs Angebot, hab hier aber alles, was ich brauche. Und zur allgemeinen Spendenlage: Hier (Japan allgemein) kommen sehr viele Sach-Spenden rein, aber es gibt Probleme mit der Verteilung. Zum anderen werden auch Dinge benötigt, die nur sehr schwer zu Spenden sind: Es fehlt im Land z.B. Wasser, Heizmaterial, schwere Maschinen, Baumaterial, Medikamente, Decken usw. Ebenso fehlen hier Mediziner, Ingenieure, Verwaltungsleute, Seelsorger usw, die auch die Landessprache verstehen. Habe keine Ahnung, wie das zu spenden ist.
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als Nachtrag: klar könnt ihr vom cube was nützliches für mich tun: meine Postings ertragen :fr
Und dafür Sorgen, das es nie zu solchen Problemen in Deutschland (oder anderswo) kommt, und damit sind nicht Naturkatastrophen gemeint. Dieser Unfall sollte wirklich der letzte sein.
Möchte solch Einsatz wirklich nicht nochmal machen, schon gar nicht in Europa.
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So, mal wieder der übliche Statusreport, obwohl, eigentlich gibt es nix zu berichten.
In Kürze:
Das Abpumpen des belasteten Wassers musste abgebrochen werden, gibt keinen Platz mehr.
Wann die Reaktoren/das Werk endlich sicher ist, ist unklar.
Das die Reaktorblöcke 1-6 nicht wieder ans Netz gehen und "versiegelt" werden ist schon fast beschlossene Sache.
Tepco wird vermutlich verstaatlicht
Gestern gab es hier ne riesige Aufregung, als drei Arbeiter klitschnass aus einen Generatorgebäude kamen, nachdem es zu einen Rohrbruch kam. Glücklicherweise was das nicht kontaminiertes Wasser, aber der Schreck war ziemlich besch...
Ansonsten hänge ich einfach mal zwei englische PDFs an dieses Posting, da steht die Zusammenfassung drin.
Heute muss ich auch noch zum üblichen screening, mal sehen, wie lange ich hier noch helfen darf.
(nein, ich leuchte noch nicht im Dunkeln ;D ) Und bevor sich jemand Sorgen macht: Der absolute Grenzwert, den wir (UN) aufnehmen dürfen liegt derzeit bei 65 milliSievert/jahr und trotz bester Ausrüstung bekommt man geringfügig Strahlung ab. Das liegt noch im erträglichen Bereich, also relativ ungefährlich.
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Grade in der ARD über:
a) Verstrahltes Grundwasser unter dem Reaktor (Überraschung?)
b) sie wollten heute ein Harz sprühen um die Partikel zu verkleben? Soll aber wegen Regen morgen passieren? Wie sehen da die Aussichten aus?
Und sonst? Hoffst du bald wegzukommen? Also abgesehen von der Strahlung? Oder würdest du "gerne" noch bleiben? Wie schauts denn an sich mit deiner Fam aus? Was sagt die denn so zu deinem "Leben"?
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ok, bin gerade aufgewacht, hab seit gestern ne tierische Stinkwut auf die Spinner bei Tepco, dazu aber dann am Schluss mehr.
zu a) Ja, große Überraschung. Wir bekommen noch nicht einmal vernünftige Messungen von der Oberfläche hin, und die ARD analysiert aus Singapur das Grundwasser ;D Ok, ernsthafter: Könnte stimmen, denn bei den vielen Erdbeben in den letzten Tagen können sich ohne weiteres Spalten und Risse gebildet haben, durch die das verstrahlte Wasser ins Grundwasser gesickert ist. Das muss nicht einmal aus den Reaktorbehältern stammen, das kann auch "Löschwasser" sein. Wenn du nur mal das Abklingbecken von Block 4 nimmst, da sind mittlerweile etwas über 400 Tonnen Wasser verbraucht worden. In den "Tunneln" unter den Reaktoren stand das Wasser bis fast 10 cm unter Deckenhöhe, mittlerweile wurden in dem Tunnel unter Block 1 etwa 150 Tonnen Wasser ab gepumpt, was aber nur reichte, den Wasserspiegel um 1 Meter abzusenken. :aah
zu b: das hast du genau verkehrt herum verstanden. Der Kunststoff sollte heute verspritzt werden, aber es es regnet und ist ziemlich kalt. Da das Zeug wasserlöslich ist, wird diese Aktion auf morgen (oder an einen Tag mit besseren Wetter) verschoben. Ob das Erfolg hat, ist unklar, ist schließlich das erste mal, das so etwas probiert wird. In kleineren Rahmen hat das schon geklappt, aber diesmal geht das um sehr große Flächen.
Das mit dem Wegkommen ist zwiespältig, zum einen hab ich wegen Tepco ziemlich die Schnauze voll, andererseits will ich aber auch die Japaner nicht im Stich lassen, sind irgendwie arme Hunde und haben solch Schicksal nicht verdient. Und zur Farm und Familie: Die sind zwar logischerweise wegen der Gefährdung nicht allzu begeistert, finden die Entscheidung aber trotzdem gut. Stehe nit Familie auch in fast ständiger Verbindung, Söhnchen ist auch z.Zt. der "Downlink" ins Internet und sieht fast live, was sein Papi hier so anstellt. Aber meine Tage vor Ort sind gezählt, ich darf nur noch maximal zwei Wochen bleiben, das ist meine Jahresdosis überschritten.
So, jetzt aber zur schlechten Laune: Einige der Probleme sind von den Tepco Managern hervorgerufen worden, es gab einige Anweisungen, die in der Folge hier einiges verschlimmert hatten. Ebenso weigert sich die Firma auch, Hilfe von anderen anzunehmen, so stehen hier zum Beispiel viele ausländische Fachleute rum und anstelle die arbeiten zu lassen will Tepco lediglich "Gesprächsrunden zum Erfahrungsaustausch" haben. Und gestern gab es dann den nächsten Knaller: Weil angeblich nicht genügend personal-Dosimeter vorhanden sind, wurde jedes Arbeitsteam (drei leute) mit nur einen Dosimeter ausgestattet, jeweils zwei Arbeiter arbeiten ohne Dosimeter. Das widerspricht einfach allem, sei es die Tepco-Sicherheitsregeln, den direkten Anweisungen der Regierung, der IAEO, der UN usw. Und es sind genug Dosimeter vorhanden, hier stehen mehrere Container mit den Dingern rum, sind von Frankreich, den Amis und den Chinesen gespendet worden. Die Pflicht-Überwachung wurde auch umgangen : Normalerweise müssen die Arbeiter vor Arbeitsbeginn sich in Kontrollstellen melden, dort wird die Ausrüstung gescheckt. Wie hat das Tepco gemacht: Die Leute sind durch die Kontrolle gegangen, aber kurz vor der Arbeitsstelle wurden Ihnen die Dosimeter wieder abgenommen. Andere Arbeiter wurden einfach an der Kontrolle vorbei gemogelt, laut Papiere waren sie angeblich "zu Hause". Das Ding hat jetzt ein größeres Nachspiel, es sind jetzt endlich die richtigen Leute wach geworden und Tepco wird noch mehr auf die Finger gesehen und gegebenenfalls auch massiv auf dieselben geklopft. Das folgende ist noch nicht hundertprozentig bestätigt: Angeblich liegen bereits Haftbefehle gegen die Manager und einige Vorarbeiter von Tepco vor, die sollen aber momentan noch nicht vollstreckt werden, erst nachdem die Reaktoren gesichert sind, gibt es einen "Rundschlag". Diese Firma wird es in jetziger Form in Zukunft nicht mehr geben. Grund für diesen Ablauf sind die komplizierten Gesetze in Japan, soweit ich das verstanden habe, wären die Tepco-Leute in der Lage, deshalb Schadenersatz fordern zu können. Und wenn wieder erwarten sich die Lage am KKW noch mehr verschlimmert, könnten sich diese Halunken damit raus reden, das sie das ja hätten verhindern können. Einfach nur pervers, diese Situation.
:Kopf
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Diese Firma wird es in jetziger Form in Zukunft nicht mehr geben.
Dazu fällt mir noch ein anderer Grund ein, das Haftungsrisiko.
Sollte es gelingen, der Firma schwere Sicherheitsverstösse nachzuweisen, vor der Katastrophe oder erst jetzt, dann könnten Strafen und Schadensersatz leicht das Firmenkapital überschreiten.
Ob es, wie in Deutschland, auch in Japan eine Deckelung auf eine maximale Gesamthaftung des Betreibers gibt, weiss ich nicht, aber der geschäftliche Erfolg ist in jedem Falle ernsthaft gefährdet.
Eine Verstaatlichung bietet da eine oft willkommene Möglichkeit, den Gesamtschaden der Allgemeinheit aufzuhalsen, während die Verantwortlichen ihre längst beiseite geschafften Vermögen üblicherweise behalten...
Mir drängt sich der Gedanke auf, die Bosse mögen sich geflissentlich einer uralten Sitte erinnern, zur Abwendung allergrösster Schande, die traditionelle Selbstentleibung >:(
BTW, das Versprühen von Kunstharz könnte tatsächlich geeignet erscheinen, vorhandenen radioaktiven Staub und eine oberste Erdschicht geringer Dicke für späteren Abtransport zu binden. Aber dabei müsste unbedingt vermieden werden, diesen Staub erst recht wieder aufzuwirbeln.
Damit verbieten sich eigentlich Hubschraubereinsatz aus geringer Höhe oder vom Boden aus das Versprühen mit hohem Druck.
Eine Art von beweglicher Beregnungsanlage müsste dafür vermutlich erst konstruiert werden, weil es sowas sonst wohl nur für dünnflüssige Medien gibt.
Mit der Giesskanne oder der Gartenspritze dauert das bei den grossen Flächen viel zu lange, würde eine hohe Exposition von sehr vielen zusätzlichen Helfern erfordern.
Vielleicht sollte man eher über ungiftige und leichter handhabbare Bindemittel denken, wie Kleister oder Leim, anschliessendes Aufnehmen mit Rakel, Schaufel o.ä., je nach Oberfläche.
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es gab vorgestern ne Vorführung, dieses Kunstharz sieht in etwas wie stark verdünnte Wandfarbe (Latex-Wasserfarbe) aus, bindet fast genauso ab. Nach Abbinden lagen auf dem Boden lediglich kleinere Brösel, die minimal klebrig blieben. Und bei der Vorführung wurde das wirklich mit ner Gießkanne gemacht, sah witzig aus, der Arbeiter hat aber trotzdem ne größere Fläche geschafft.
Eventuell sollte auch noch gesagt werden, das das nicht als Abkapslung des Bodens gedacht ist, es soll lediglich Staubpartikel binden und wird später entsorgt.
Muss also nicht schön aussehen oder später glatt gestrichen werden, Tröpchen weises verspritzen reicht.
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so, hier ist nicht all zufiel los, wie immer gab es Rückschläge.
Kam eventuell in den Nachrichten: Es gibt ein Riss, durch den radioaktives Wasser ins Meer strömt.
Vorgestern wurde versucht, den riss mit Beton zu verschließen, hat nicht geklappt, obwohl schnell-bindend wurde das Material einfach weg gespült.
Gestern dann wurde mit einen speziellen Kunststoff versucht, den Riss zu stopfen, hielt etwas länger (ungefähr 5 Minuten), dann war auch dieser Pfropfen wieder raus.
Und heute kam man dann endlich mal auf die Idee, überhaupt erst-mal nachzusehen, woher dies Wasser überhaupt erst kommt. Momentan sind einige Arbeiter dabei und leiten verschiedene spezielle Farben in die vermuteten Rohrleitungen.
Ansonsten gibt es nix interessantes zu berichten, höchstens ein Jobangebot :rg
Tepco zahlt ab 5000 $ für Jumper. Was ein Jumper ist? Das sind sozusagen Leute, die in die Reaktorräume sprinten, kurzfristig irgend welche arbeiten ausführen und vor erreichen der maximal erlaubten Dosisleistung wieder raus rennen. Leute Ü45 erhalten sogar mehr Geld. Und das tolle ist, es braucht weder Steuer, Versicherung oder Rentenversicherung von diesen Lohn abgegeben werden. :Kopf Irgend wer Interesse ? ;wusch
Achja: Kommenden Freitag ist für mich auch Schluss, dann geht es wieder nach Hause. Ist zwar schade, wäre noch gerne geblieben aber die Maximalwerte (sievert) sind fast erreicht.
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Und weil es immer wieder Unstimmigkeiten in Sachen Schutzanzüge usw. gibt, hier ein paar Bilder
zuerst mal die Leute von Greenpeace:
(http://i56.tinypic.com/alg6s7.jpg)
so gehen die Arbeiter los ( bin auch zu sehen ;D )
(http://i54.tinypic.com/32ztn37.jpg)
bei der Messung auf dem Meer
(http://i52.tinypic.com/52kjuq.jpg)
und so ähnlich sieht mein job aus
(http://i55.tinypic.com/23uu2it.jpg)
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Bist du der einzige auf dem Bild mit dem grauen Anzug? ;-)
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;Beifall
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hallo berti,
lass dich bloß nicht verstrahlen, ich finde du gehst damit zu locker um.
gruss onb
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Hallo Berti,
freut mich, wenn Dein Stress-Ausflug wieder zu Ende ist. Kann mir schon vorstellen, dass so ein Abenteuer
mitten in der "midlife-crisis" (hat uns ja alle erwischt bzw. erwischt uns noch) auch seine unvergeßlichen Seiten
hat. Man fühlt sich (zurecht) als Held und hat sich selbst bewiesen, dass noch viel geht. Und das ist gut so!!!
Aber, was meinst Du mit "Maximalwerten"? Microsievert für ein Jahr oder für eine (durchschnittliche) Lebenszeit?
Das brauch ich Dir eigentlich nicht zu schreiben, tu's aber trotzdem: Paß auf, wenn Du jetzt heimkommst. Deine
Immunabwehr ist schon durch den Streß fast leergepumpt, die Strahlenmenge wirkt da sicherlich nicht aufbauend.
Im Flugzeug gibt's ja auch noch ein paar sieverts! Leg' zuhause 'ne Pause ein....regenerieren und rumblödeln. Das
ist ein Geheimrezept :)
Komm gut Nachhause!!
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Naja, also das mit der leer gesaugten Immunabwehr kann ich nicht so ganz stehenlassen. ich würde eher sagen, dein Cortisol-lvl ist so hoch, dass du eben da eine sehr gute Immunsuppression hast. und sobald der Stress, die Lebensgefahr etc weg sind und nur noch das Nudelholz droht^^ dann kann da ganz schnell was kommen. Da würde ich dann mehr aufpassen. Und ich denke auch, im Vergleich zu dem, was er grade am AKW abbekommen hat, ist der Flug ein Witz^^
Also Berti, komm gesund heim, genieße das Leben und naja, mach ne Flasche Wein auf!
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Aber, was meinst Du mit "Maximalwerten"?
das ist eine gute Frage. Strahlenbelastung durch externe Quellen ( z.B. Sonne) ist immer kumulativ. Der Körper kann einiges reparieren, aber die Reparatur ist eigentlich nur auf die natürliche Belastung eingerichtet. Ich denke, dass berti sicher ganz schön was mitgekriegt hat und hoffe, dass das ohne Folgen bleiben wird. Die Belastung durch den Flug kann man ruhig vergessen, das ist vergleichsweise nichts. Die Art der Strahlung und/oder Inkorporation von strahlenden Partikeln ist wichtig und noch etliches Anderes macht die Belastung aus. Das Immunsystem ist nach 2-3 Tagen ohne Stress wieder normal. Berti, leg die Füße hoch, bleib aus der Sonne und laß es Dir gut gehen!
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Ganz so vergessen würde ich die Strahlung im Flug nicht, aber sie ist zweimal im Jahr sicher "auszuhalten" (relativ sicher). Je nachdem, ob jetzt Berti nach Seattle oder nach Frankfurt fliegt, variieren natürlich die Werte (und nach Sonnenaktivität bzw. Flugroute), aber 100 µSv könnten es schon werden. Und wie dada so richtig bemerkt hat gehen wir von kumulativer Wirkung aus (leider). S. Tabelle des BfS:
http://www.bfs.de/de/ion/anthropg/flugpassagiere.html
Die "leergesaugte Immunabwehr" habe ich auf den Streß bezogen. Aber das ist natürlich individuell sehr verschieden. Viel Sonne (trotz AKW) wird Berti ja auch nicht gehabt haben im "Fuchs". Meine ganz individuelle Erfahrung gibt McCom recht: Während der Streßperiode hält der Körper meist mehr aus als man meinen könnte (Stichwort Cortisol), aber danach geht die Kurve blitzartig runter. So hatte ich meinen Einwurf auch gemeint. Im Gegensatz zu dada würde ich Berti 1 Woche Füsse hochlegen (mindestens) gönnen :)
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Was das Fliegen angeht, hast Du natürlich recht. Vernachlässigen darf man das nicht, besonders, wenn man viel fliegt. Ein Freund von mir fliegt beruflich alle 2 Wochen von USA nach Europa. Der kriegt natürlich gewaltig was mit und das ist alles ionisierende Strahlung, also gefährlich.
Ansonsten gönne ich Berti jede Länge von Pause, aber so wie er gestrickt zu sein scheint....wird es ihm langweilig!
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http://xkcd.com/radiation/
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@oldnewbie: keine Sorge, obwohl ich hier ziemlich locker schreibe, nehme ich das schon sehr ernst. Egel in welchen Krisengebieten ich bisher war, Sicherheit für Mitarbeiter und mich hat absoluten Vorrang. Es gibt immer ein "Restrisiko", und wenn man nicht bereits im Vorfeld vorsichtig agiert, kann das "ins Auge" gehen.
@mccom: ey, das ist keine Symptomatik des cushing-syndrom, das war der Anzug ;D
@ritschbie: das ist die "Jahresleistung", bei Lebensspanne wäre ich noch geblieben. Mal sehen, Rente mit 67, dann noch 50 Jahre den Staat als Rentner belasten - passt schon ;D
so, jetzt aber zurück: Aus bfs.de eine quote
Für beruflich strahlenexponierte Personen wie Mitarbeiter kerntechnischer Anlagen oder Flugpersonal gelten 20 Millisievert pro Jahr als gesetzlicher Grenzwert. Über ein Berufsleben hinweg dürfen hier nicht mehr als 400 Millisievert zusammenkommen.
Für bestimmte Rettungseinsätze (unser Einsatzteam) gilt 100 Millisievert/Jahr, das ist eine Ausnahmeregelung und darf nur alle 5 Jahre passieren. Z.B. Sollte jetzt Krümmel hochgehen, dürfte ich nicht mehr helfen. Also bitte mindestens 6 Jahre warten, bevor ihr in Deutschland ein KKW hoch jagt ;D Die Belastung "über Berufsleben hinweg" möchte ich aber lieber nicht wissen, da könnte es schon sein, das ich etwas drüber liege.
(Andere "Störfälle", Uranmunition, Vielfliegerei etc).
Und Stress? Nö, das war kein Stress, da bin ich anderes gewohnt. Zu mindestens war das auch kein körperlicher Stress. Mental schon eher, aber nicht etwa wegen dem KKW sondern eher die Sache mit den Alarmen oder unsere gelegentlichen Ausflüge in die zerstörte Umgebung. Ich hatte hier in der Gegend (vor grauer Urzeit) mal ein paar Monate gewohnt, ist scheußlich, was hier abgegangen ist.
Vor ein paar Tagen waren wir in einen kleinen Dorf an der Küste, hier hatte die Tsunami-Welle eine Höhe von ca 36 Meter, da kann man sich vorstellen, was von dem Dorf noch übrig geblieben ist :enno
Und zum Held: Nee, ganz im Gegenteil, als Held fühle ich mich wirklich nicht. Ich mach hier einen Job so gut ich kann und das war es dann auch schon. Klar., das ist mal wieder etwas, was selten jemand macht, aber das ist Bungee-Jumping auch. Das ich hier schreibe und rumblödel, ist eher meine Art, mit den Eindrücken fertig zu werden.
Achja: Ausruhen ist leider auch nicht, in den letzten Wochen ist einiges liegen geblieben, das muss auch noch nachgeholt werden. Freu mich schon auf W8, das könnte eher zu Stress führen ;D
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Wird Zeit, das ich mich mal wieder melde :ha
Eigentlich wollte ich wegen dem Erdbeben heute morgen schon mein Nick auf "Martini" umstellen, sozusagen "Martini, geschüttelt, nicht gerührt" :lach
Was war los: Gestern so gegen 23:23 hat hier mal wieder die Erde gebebt, war diesmal schon etwas heftig. Ist aber nicht allzu viel passiert, ungefähr 1 Minute vor dem Erdbeben gingen die Alarme los, da blieb noch "genügend" Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Kurz darauf Tsunami-Alarm und wie schon so oft in den letzten Wochen mussten wir wieder evakuieren.
Dann Entwarnung und jetzt sind wieder alle "vor Ort". Seit ungefähr 2:00 Japan Zeit sind wir unterwegs und fahren die Messstellen ab um zu sehen ob es irgendwelche Verschlechterungen am KKW gegeben hat, bis jetzt ist aber nix zu finden. (Nachts Autofahren im dicken "Strampelanzug" und mit Maske macht tierisch Spaß :Kopf ) Soweit die Techs am KKW bisher berichten, scheint auch das Flickwerk zu halten, genaueres ist aber erst in ein paar Stunden zu sehen, hier ist es grade kurz vor 7:00 und noch relativ düster.
Ansonsten gibt es kaum neues von der Bastelstube zu vermelden. Das die Reaktoren (ok, momentan erst mal nur Block 1) jetzt mit Stickstoff begast werden, sollte schon in den Nachrichten gewesen sein. Grund dafür ist, das sich schon wieder Wasserstoff bildet, zwar in geringer Menge aber hier will keiner das Risiko einer Explosion eingehen. Der Riss ist auch gestopft, dafür steigt aber das Wasser "im Keller", zwar etwas langsamer als vorher aber es steigt.
So, und wer sich jetzt wundert, warum ich noch immer von Japan berichte: Ich bin gebeten worden, hier doch noch etwas länger auszuhelfen. Zu den Gründen: Meine Ablösung hatte ein Unfall und kann erst in ein paar Tagen hier aufschlagen. Zum anderen sollen jetzt auch vereinzelte Leute, die vorher in der 20 Km Sperrzone gelebt hatten die Chance erhalten, in den Ruinen oder Wohnungen ein paar Habseligkeiten einzusammeln. Da auch hier Sicherheit groß geschrieben wird, werden diese Leute von Polizei und Strahlenschützern begleitet. Und einige trauen ihren Mitbürgern nicht, deshalb wurden wir "Graue Garde" gebeten, diese Suchtrupps zu begleiten. Naja, unsere Teams dürfen ohne Sicherheitschef nichts tun, deshalb bin ich wieder mit ins Spiel gekommen. ist aber auch nicht so schlimm, ich hab noch einiges an Reserven in Sachen Sieverts, da machen die paar Tage nicht viel aus. Liege derzeit bei 72 milliSievert, die ich angeblich aufgenommen habe. 75 ist die UN-Grenze, 100 die absolut maximale Dosis, ist also noch etwas "Luft". Das bitte jetzt aber nicht falsch verstehen, ihr wisst ja, ich schreib mal wieder flapsig. Wenn eine Gefahr bestehen würde, würde ich das nicht machen.
Edit: Hab eben erfahren, das es in den nächsten Stunden/Tagen noch zu weiteren Erdbeben/Nachbeben kommen kann, deshalb könnte es passieren, das berichte auch mal verzögert kommen.
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Dann schreib ich mal schnell aus der Bib, bin grade dabeo für meine letzte Klausur des letzten Semesters (auch wenn das neue Semester schon begonnen hat) zu lernen. Und dann wenn dir rum ist, kann ich endlich mal wieder chillen, spielen, normales lesen...
So nun zu dir. Klingt doch alles recht passabel. Würdest du sagen, alles in allem ist die Situation auf einem aufsteigenden Ast? Wirds besser? Wenn man das so sagen kann? nun ja "Quis custodiet ipsos custodes", da läuft berti mit und hofft das da nix krummes läuft! Pass auf deinen Rücken auf!
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Ob das besser wird oder wann die Reaktoren endlich im Griff sind? Schwer zu sagen, das kann noch Monate dauern bis endlich Entwarnung gegeben werden kann. Es gibt noch immer einige Probleme, für die es keine Antworten oder Problemlösungen gibt. Und obwohl hier fieberhaft versucht wird, das ganze in den Griff zu bekommen, ist das momentan eher ein Bemühen, den Schaden nicht ausufern zu lassen, also derzeit eher Schadensbegrenzung. Z.B: Bis heute ist es noch immer nicht möglich gewesen, einen genauen Überblick über die Schäden an den Reaktoren 1-3 zu bekommen, es weiß keiner, ob die beschädigt sind oder wie groß eventuelle Schäden sind. Die Gegend an den Reaktoren ist einfach zu stark verstrahlt, die Schutzanzüge reichen nicht aus. Roboter kommen wegen den Trümmern auch nicht heran oder haben bereits "den Geist aufgegeben". Sensoren, die hilfreich sein könnten sind entweder ausgefallen oder liefern "merkwürdige" Werte.
Wie z.B. gestern/heute: Reaktor 1 zeigt merkwürdige Temperatur Fluktuationen an der Hülle, momentan weiß keiner, wie das zu bewerten ist: sind die Werte korrekt oder ist das nur ein Problem der Sensoren. Und wenn korrekt: Warum springt die Temperatur auf und ab?
Solche Probleme gibt es hier fast täglich/stündlich, über die Zukunft dieser "Bastelstube" kann derzeit keiner was sagen.
"Quis custodiet ipsos custodes" Das ist eine gute Frage, dazu gleich mehrere Antworten.
Zuerst im sinne Plato: Wenn es um den Eigenschutz geht, dann zuerst jeder selber. Also die Wächter bewachen sich selbst.
Dann gibt es natürlich auch das Team, hier "kontrolliert" jeder seinen Partner. Dann als nächste Instanz die Teams gegeneinander.
Naja, und wenn es z.B. um die Messdaten von Tepco geht, die werden von mehreren Teams (UN, US-Army, Greenpeace u.A) verifiziert und kontrolliert.
OK, das klappt zwar nicht immer, aber mittlerweile schon sehr gut ;D
Wird aber sehr lobend von der Bevölkerung und mittlerweile auch von der Regierung angenommen, denn irgendwie will keiner mehr den Tepco-Verlautbarungen zu glauben.
Obwohl: einen kleinen Nachteil hat die Sache schon "Scire volunt omnes, mercedem solvere nemo" ;ah Aber das sind wir im Cube ja auch nicht anders gewohnt :fr
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sind die Werte korrekt oder ist das nur ein Problem der Sensoren. Und wenn korrekt: Warum springt die Temperatur auf und ab?
Sensoren sind auch nur Menschen, sagt der Fernsehmechaniker...
Temperatursensoren liefern meist nur sehr geringe Mess-Spannungen, die leicht verfälscht werden können.
Alle Verbindungen dahinter können gelitten haben, Klemmen, Leitungen, insbesondere aber Messwertwandler zur Fernübertragung. Welche Elektronik mag schon energiereich bestrahlt werden...
Immerhin sind Art und Stärke der Strahlung da als völlig anders anzusehen, als bei der Entwicklung des Systems je absehbar bzw. berücksichtigt.
Eine Prüfung auf Toleranzen, Störquellen und Stabilität kommt natürlich derzeit absolut nicht infrage.
Unter solchen Bedingungen ist von echten Messungen nicht mehr zu reden, selbst wenn man jemanden hinzuzieht, der alle Details der verwendeten Sensortechnik ganz genau kennt.
Das gilt sicher nicht nur für Temperaturen, sondern ähnlich für Wasserstände, Drücke, Strahlungswerte (Neutronenfluss) usw.
Messwerte vorhandener Geber verifizieren könnte man nur direkt am Messort, aber wer will sich schon dafür garen lassen...
Und es ist nicht davon auszugehen, dass sich daran bald etwas ändert.
So gesehen ist das Ganze reiner Blindflug.
Also braucht man nicht nur völlig neue Methoden zur Kühlung, sondern zuallererst zur verlässlichen Messung der wichtigsten Betriebsparameter.
Sonst ist nicht einmal Erfolg oder Misserfolg irgendwelcher Notmassnahmen bestimmbar.
Das wirklich schlimme ist ja, dass es grundsätzlich keinen stabilen Reaktor gibt, sondern nur in ziemlich engen Grenzen metastabile Zustände, für deren Erreichen und Erhalten eine präzise Messtechnik unverzichtbar ist.
Wenn man noch nicht einmal berechnen kann, ob ein ungewollter Zustand aufgrund zu wenig oder zu stark gebremster Neutronen eintritt, ist jeder Eingriff nur mit dem Stich in's Wespennest zu vergleichen ::)
Daher meine Einschätzung, dass man extrem vorsichtig sein muss, um die Lage nicht noch weiter zu verschlimmern, obwohl zweifellos höchster Handlungsbedarf besteht.
An welchen Stellen man welche Art von Sensoren neu anbringen könnte, um zumindest die allerwichtigsten Parameter verlässlich nachmessen zu können, wissen wahrscheinlich nicht einmal die Konstrukteure der Anlage...
Jürgen
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Ein interessantes Video in diesem Zusammenhang:
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so etwas unverantwortliches, was die beiden da abgezogen haben :Kopf
billig Dosimeter, falsche Handhabung der Dosimeter, keine Schutzmasken, keine Schutzanzüge, usw.
Hoffentlich haben die beiden diesen Ausflug einigermaßen schadlos überstanden, andererseits sollte man den beiden mal mit der "Hausordnung" begegnen :x
Und es suggeriert ein völlig falsches Bild: die Tiere leben ja, man kann da ohne weiteres rumspazieren, wozu dann noch ne Schutzzone? Leider sind die beiden nicht zufällig auf eine der vielen "heißen" Flecken gestoßen, denn dann sähe das alles etwas anders aus.
Sorry, das ich so harsch reagiere, aber ich hab einfach kein Verständnis für solchen "Journalismus"
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Ich habe mir beim Ansehen schon auch gedacht, dass das ziemliche Vollidioten sind ...
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@ Berti: hier mal etwas was ich just recht aktuell gefunden habe, dich evtl. interessiert:
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Außer Kontrolle:
Die brisanten Interna zu Fukushima, Bericht: Markus Schmidt, Jan C. Schmitt
Sonia Seymour Mikich: "Nach dem heutigen Erdbeben in Japan hieß es in ersten Meldungen, die Atomkraftwerke von Fukushima hätten keinen neuen Schaden genommen, es gebe keine neuen abweichenden Werte. Alles unter Kontrolle. Das ist ohnehin die Botschaft der Betreiber. Sie reden über funktionierende Pumpen, über versiegelte Risse, über kleine Erfolge. Die wirklich wichtigen Informationen werden zurückgehalten. Interne Dokumente belegen, die Kernschmelze ist im Gange, und das unter freiem Himmel. Im Abklingbecken. Eine Gefahrenquelle, die auch bei uns seit Jahren verdrängt wird."
AREVA - das ist der weltweit größte Anbieter von Nukleartechnik. Die Katastrophe von Fukushima war ein schwerer Rückschlag für die Geschäfte. AREVA ist auch ein enger Geschäftspartner von TEPCO, dem Betreiber von Fukushima. AREVA-Sicherheitsexperten sind vor Ort, beraten jetzt die japanische Regierung und TEPCO. Nach außen versucht der Konzern zu beruhigen. Fukushima sei lange nicht so schlimm wie Tschernobyl. Nach innen spricht AREVA von einem - Zitat: "Desaster". In einem Bericht wird der Ablauf der Katastrophe akribisch analysiert. Das Papier liegt MONITOR vor. Autor der Studie: der Reaktorphysiker Matthias Braun. Im Papier wird nicht drum rumgeredet: Es gab Kernschmelzen bei Temperaturen von bis zu 2.700° C, im Reaktor. Aus Japan hören wir zuletzt Erfolgsmeldungen. Endlich sei es gelungen, ein Leck mit Flüssigglas zu schließen. Aber von der eigentlichen Bedrohung redet TEPCO nicht. Und die liegt besonders in Block 4. Nicht der Reaktorkern ist hier das Problem, der war nämlich zur Zeit der Katastrophe ausgelagert im Abklingbecken. Davon geht die Hauptgefahr aus: Denn das Becken ist voll noch mit anderen, abgebrannten Brennelementen, zusammen 1.331 Stück. Abgebrannt, das klingt harmlos, bedeutet aber, dass sich im Brennelement besonders viel hochradioaktives Plutonium und Cäsium befindet. Und das Abklingbecken wurde bei einer Explosion massiv beschädigt. Ohne Kühlung schmelzen die Brennstäbe und die radioaktiven Spaltprodukte werden freigesetzt. So sieht normalerweise ein Abklingbecken aus. Die heißen Brennstäbe lagern zum Abkühlen dicht an dicht, mindestens 5 Meter tief unter Wasser. Mit einem großen Kran werden die Brennstäbe hin und her transportiert. Und so sieht das Abklingbecken von Block 4 jetzt aus. Der grüne Kran ist ins Becken gefallen, überall Trümmer, es qualmt. Die Kernschmelze unter freiem Himmel hat längst begonnen, erklärt Arnold Gundersen. Der Atomingenieur hat über Jahrzehnte in leitender Position in der Nuklearindustrie gearbeitet.
Arnold Gundersen, Nuklearingenieur (Übersetzung MONITOR): "Da ist kein Wasser. Hier links von der Brücke können wir die Kästen, in denen die Brennstäbe drin sind, sehen. Da sollte fünf Meter Wasser drüber sein, aber da ist kein Wasser."
Welche Konsequenzen das haben kann, beschreibt das AREVA Papier unmissverständlich.
- "core melt on fresh air"
- also Kernschmelze unter freiem Himmel
- "nearly no retention of fission products" - die Spaltprodukte können sich nahezu ungehindert ausbreiten
- "large release" - große Mengen werden freigesetzt
Kernschmelze unter freiem Himmel. Gerne hätten wir dazu den Sicherheitsexperten Braun von der Firma AREVA interviewt. Doch der durfte nicht. Die Begründung von AREVA gegenüber der Presse: Die Studie sei nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Kernschmelze unter freiem Himmel in einem zerstörten Abklingbecken. Das AREVA-Szenario ist offensichtlich schon Realität. Und deshalb fordern die Atomaufsichten der USA und Japans sowie die Internationale Atomenergiebehörde IAEO eine Ausweitung der Evakuierungszone. Der unabhängige Atomexperte Mycle Schneider berät Regierungen und Institutionen, er war als Fachmann mehrmals in Japan.
Mycle Schneider, Politikberater für Atomenergie: "Man muss sich das so vorstellen, dass man in der Größenordnung von zwei Reaktor ... kompletten Reaktorkernen unter freiem Himmel liegen hat, die nicht gekühlt sind. Der Grund, warum diese katastrophale Situation existiert ist, dass man ganz offensichtlich nicht in der Lage ist, diesen Brennstoff zu kühlen und auch alle Versuche jetzt mit Wasserwerfern, mit Feuerlöschfahrzeugen im Grunde genommen ein Tropfen auf den heißen Stein sind."
Es gibt keine Endlager. Deshalb hat man in Fukushima immer mehr Brennstäbe in die Abklingbecken gepackt - als kostengünstiges Zwischenlager für Atommüll. Das hat das Gefahrenpotential massiv erhöht.
Mycle Schneider, Politikberater für Atomenergie: "Das ist in Kauf genommen worden, vor allen Dingen aus einem Grund, nämlich dem wirtschaftlichen Grund. Es ist billiger."
Und wie ist es in Deutschland? Das gleiche Bild. Statt die Brennelemente wenigstens relativ sicher in Castoren zu lagern, ist es viel billiger, sie einfach länger im Wasser stehen zu lassen. Denn wenn sie hier weiter abkühlen, kann man später auch mehr von ihnen in einen teuren Trockenbehälter verpacken. So wird das Abklingbecken zum Zwischenlager, um Kosten zu sparen. Wie voll die Becken in Deutschland sind, belegt diese vertrauliche Liste der Gesellschaft für Reaktorsicherheit. Da steht, dass allein im Kernkraftwerk Isar I das Abklingbecken zu 91 % voll ist. Vor allem mit alten Brennelementen, die längst transportfähig wären. Im Schnitt aller deutschen Kernkraftwerke sind es 83 %. Das kritisiert schon seit langem der Atomgutachter Wolfgang Neumann.
Wolfgang Neumann, Kernphysiker und Gutachter: "Die Brennelementlagerbecken sind notwendig, um das Abklingen von Brennelementen, die aus dem Reaktorkern kommen zu gewährleisten. Sie sind nicht notwendig eigentlich als Zwischenlager. Als solches werden sie im Moment aber benutzt. Und wenn man diese Funktion als Zwischenlager aufheben würde, würde man dadurch natürlich auch das Risiko für Kontaminationen in der Umgebung und auch für Strahlenbelastung von Personen in der Umgebung reduzieren."
Der anerkannte Kernphysiker Neumann hat in mehreren Studien auf die Gefahren von Abklingbecken hingewiesen. Beispiel ISAR 1 in Bayern. Hier sei das Abklingbecken bei Terrorangriffen oder Flugzeugabstürzen erheblich schlechter geschützt als der Reaktorkern.
Reporter: "Kein Unterschied zu Fukushima in der Hinsicht?"
Wolfgang Neumann, Kernphysiker und Gutachter: "In der Hinsicht ist hier praktisch kein Unterschied. Aus meiner Sicht haben da Behörden und Betreiber schon bis an den Rand der Fahrlässigkeit gehandelt."
Mycle Schneider, Politikberater für Atomenergie: "Wenn es eine Lehre gibt aus Fukushima, dann geht es darum das Potenzial, das Gefahrenpotenzial zu verringern. Und das erste, was man machen kann, wo man keinen Audit für braucht, man braucht keine Stresstests, ist ab morgen früh anzufangen und die Anzahl von Brennelementen, die Menge an Brennstoff in Abklingbecken zu verringern, raus in Trockenlager!"
Das Desaster von Fukushima ist auch deshalb so groß, weil die Betreiber Kosten sparen wollten.
Quelle: http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2011/0407/fukushima.php5
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Alle Bilder, die ich jemals von Abklingbecken gesehen habe, zeigen ein und dieselbe grosse Schwäche, die Brennelemente stehen un- oder kaum gesichert hochkant. Wenn man sich nur einmal vorstellt, ein einziges würde umkippen, dann reisst es wahrscheinlich zahlreiche andere mit um.
Und die Dinger stehen immer reichlich eng. Das bedeutet, sobald das Zeugs in's Kippen kommt, entsteht ein wilder atomarer Scheiterhaufen.
Eigentlich soll aufgrund der definierten Abstände und der Wasserfüllung keine Kettenreaktion mehr stattfinden. Aber fällt das ganze Zeug übereinander, können lokal sehr wohl wieder stark ansteigende Spaltreaktionen stattfinden, bloss dann ohne Steuerstäbe oder andere wirksame Bremsen. Das ergibt dann stellenweise eine extreme Erhitzung, die die Kühlung durch das Wasserbecken aufgrund starker Dampfbildung örtlich unterbricht, bis hin zur Schmelze.
So gesehen ist ein Erdbeben nur eine von vielen Möglichkeiten, in einem Abklingbecken eine echte Katastrophe zu verursachen, zumal so ein Becken ja kein Druckgefäss hat, sondern nur die Gebäudehülle oder gar nur ein Hallendach als einzigen Schutz, nach aussen hin wie hinein...
Ordinäre Gasbuddeln würde man so nie lagern dürfen, noch nicht einmal mit unbrennbarer Füllung...
Zusammengefasst vermisse ich dringend ein festes Stützgerüst, das ein Umkippen grundsätzlich verhindern könnte.
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Alle Bilder, die ich jemals von Abklingbecken gesehen habe, zeigen ein und dieselbe grosse Schwäche, die Brennelemente stehen un- oder kaum gesichert hochkant. Wenn man sich nur einmal vorstellt, ein einziges würde umkippen, dann reisst es wahrscheinlich zahlreiche andere mit um.
aber nur so kannst du jedes element jederzeit entfernen, ohne das ganze becken umstapeln zu müssen.
(die elemente einzeln, liegend zu lagern wäre wohl vom platzbedarf nicht zu realisieren, denn der muss ja schließlich in der nähe des reaktors sein.)
ich denke aber auch, dass die schon einigermaßen gesichert sind, ev. durch stahlgitter oder dergleichen. sonst könnten sie ja auch beim einlagern durch unachtsamkeiten umkippen.
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sorry, das ich mich erst jetzt melde, hier hat es seit gestern einige Beben gegeben und da war an den cube leider nicht zu denken. Das letzte Beben war vor ungefähr ner Stunde, und mittlerweile geht mir die Schaukelei gehörig auf den Senkel. ( bin jetzt fast 48 stunden wach, es ist grade 2:30 morgens und so langsam werde ich müde ) . Obwohl gerade kam über den Ticker, das auch in LA-USA ein kleines Erdbeben abging. Mal sehen wann das hier wieder losgeht, ich mach es deshalb etwas kurz.
Und so sieht das Abklingbecken von Block 4 jetzt aus. Der grüne Kran ist ins Becken gefallen, überall Trümmer, es qualmt. Die Kernschmelze unter freiem Himmel hat längst begonnen, erklärt Arnold Gundersen. Der Atomingenieur hat über Jahrzehnte in leitender Position in der Nuklearindustrie gearbeitet.
Woher hat er bloß diese Info? oder besser gesagt von welchen KKW spricht er ?
Zum Kran, stimmt, der hat sich aus der Verankerung gerissen und liegt ÜBER dem Becken, also NICHT im Becken. Die Stäbe sind mit Wasser bedeckt, das ist einwandfrei auf der Kamera zu sehen. Achja: die besagte Kamera ist am Rüssel dieser "Beton-Pumpe befestigt", zur Zeit werdet täglich etwa 180 Tonnen Wasser in das Becken gepumpt. Und obwohl die Bilder von den Stäben schlecht sind, von einer Kernschmelze ist nix zu sehen. Aber: es sind einige Brennstäbe/Brennelemente defekt, das ist zu sehen. Und wenn die Panikmacher eine "was wäre wenn-Studie" mit einer realen Einschätzung verwechseln, dann .. :x
zu Jürgen: Wie Theos richtig bemerkt hat, geht es nur stehend, alles andere wäre sogar sehr viel gefährlicher. Und es werden auch nicht die Brennstäbe einzeln in das Becken "gekippt", die Brennstäbe sind in einen Brennelement angeordnet, das wiederum steht dann in eine Art Gitter im Wasser. ( Bild davon bei grs.de unter Hintergründe zu sehen. Bitte mal "Kernschmelze oder das "Reaktordruckbehälter ..." nachlesen.)
so, das wäre es erst einmal, glaube es geht gleich wieder los mit der wilden Schaukelei.
Und ein PDF hab ich auch noch rangehängt, leider in englisch und nicht aktuell (stand 8.April)
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Dieses Gitter im Abklingbecken ist es, das ich bislang noch nirgendwo wahrgenommen habe.
Darum genau dreht es sich, ohne ein solches ist / wäre es extrem riskant.
Allerdings habe ich jetzt bei grs.de auch noch keine passende Abbildung gefunden.
Dass im Brennelement die Brennstäbe ordentlich in definiertem Abstand angeordnet sind, ist mir klar.
Aber natürlich ist gerade in diesem Abstand eine Kettenreaktion möglich, abhängig von allerlei Umgebungsbedingungen, wie Abstand zu weiteren Brennelementen, Art und Menge von Moderator-Materialien usw.
Sonst würde ja kein Reaktor funktionieren können
Ich versuche einmal, meine Gedanken etwas vereinfacht zu beschreiben:
Selbstreproduzierende Kernspaltung - und damit auch die grösste Hitzeentwicklung - passiert in einem bestimmten Energiebereich auftreffender Neutronen, oberhalb wie unterhalb bricht die Kettenreaktion zusammen und es entsteht im Prinzip nur noch mehr oder wenig normale Rest- / Zerfallswärme.
Lässt man nun in Gedanken zwei Brennelemente ohne Mindestabstand schräg aneinander liegen / stehen, so werden entstehende Neutronen grossteils zuwenig Energie zur Spaltung haben, an der direkten Kontaktstelle der Brennelemente eher zuviel, aber in zwei Regionen dicht daneben genau die richtige. Und dann wird's genau dort heftig.
Möchte man dann noch regulierend eingreifen, dann ist es praktisch irrelevant, ob man Neutronen-bremsende Materialien zuführt oder entfernt, weil sich die kritische Region immer nur räumlich verschiebt, aber nicht auflöst. Erst durch räumliches Entfernen der Brennelemente voneinander bzw. Wiederherstellen der parallelen Aufstellung mit Mindestabstand könnte man Abhilfe schaffen, solange die Brennelemente noch mechanisch intakt sind und nicht inzwischen ein Haufen Bruch oder Schmelze entstanden ist.
Zwar kann man gute Vorhersagen machen für die Kritikalität neuer wie definiert abgebrannter Brennelemente, aber wenn es erst einmal irgendeine unvorhergesehene Reaktion oder eine mechanische Beschädigung oder genügend starke Verschmutzung gegeben hat, ist das nicht mehr genau genug möglich, weil sich die Zusammensetzung des Brennstoffs und die Ausbreitungsbedingungen für Neutronen dann zumindest lokal verändert haben.
Und auch die Geschwindigkeit jeder Veränderung am System spielt bekannterweise eine grosse Rolle, nicht nur im Reaktor, sondern umso mehr in einem unkontrollierten Schrotthaufen alter Brennelemente.
Zusammengefasst ergibt sich, dass ein solides Stützgitter in einem Abklingbecken absolut unverzichtbar ist, ich wiederhole mich, aber ich erinnere weder aus meinen Studienzeiten noch später aus den Medien, jemals ein solches abgebildet gesehen zu haben. Obwohl ich eigentlich ein ziemlich gute grafisches Gedächtnis habe... Im Gegenteil, in allen mir erinnerlichen Darstellungen von Abklingbecken scheinen die Brennelemente frei zu stehen, nur am Fuss in einer Art Führung befindlich. Anders als später im Castor-Behälter.
Nur deshalb schreibe ich das alles.
Und ich hoffe sehr, nur nicht richtig wahrgenommen zu haben.
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Erstmals haben Roboter mehrere Reaktorblöcke des bei einem Erdbeben beschädigten Atomkraftwerks im japanischen Fukushima erkundet. Sie lieferten Videobilder aus den Gebäuden und nahmen Strahlen- und andere Messungen vor. Der japanische Energieversorger Tokyo Electric Power (Tepco) hat erstmals Roboter des US-Unternehmens iRobot im Atomkraftwerk Fukushima eingesetzt. Ein Roboter vom Typ Packbot hat mehrere Reaktorblöcke des Kraftwerks erkundet. IRobot hatte Ende März Tepco vier Roboter zur Verfügung gestellt. Das Atomkraftwerk wurde infolge eines Erdbebens stark beschädigt.
(http://www.golem.de/0909/69531-packbot_hp.jpg) Packbot (Foto: iRobot)
Roboter im Reaktor
Ein Packbot sei zunächst in den Reaktorblock 3 hineingefahren und habe dort Strahlung und Temperaturen gemessen, teilte Tepco mit. Außerdem habe er Videobilder aus dem Reaktorgebäude geliefert. Die Verantwortlichen wollten vor allem wissen, ob noch Wasser in dem Gebäude steht, Ziel war, herauszufinden, ob Arbeiter sicher in den Gebäuden arbeiten können.
(http://scr3.golem.de/screenshots/1104/packbot_fukushima/thumb480/packbot_fukushima_1.jpg) (http://scr3.golem.de/screenshots/1104/packbot_fukushima/thumb480/packbot_fukushima_2.jpg) (http://scr3.golem.de/screenshots/1104/packbot_fukushima/thumb480/packbot_fukushima_3.jpg)
Der Packbot erkundete am Sonntagmittag 2,5 Stunden lang den Block 3. Am Nachmittag folgte ein vergleichbarer, anderthalbstündiger Einsatz im Block 1 des von einem Tsunami und mehreren Explosionen schwer beschädigten Atomkraftwerks. Am heutigen Montag sei ein Packbot in den Block 2 gefahren, erklärte die japanische Atomsicherheitsbehörde Nisa.
Hohe Strahlung
Die von den Robotern gemessenen Strahlungswerte sind jedoch noch zu hoch, als dass Menschen sich gefahrlos in dem Gebäuden aufhalten könnten: Im Block 1 maßen sie bis zu 47 Millisievert, in Block 3 bis zu 57 Millisievert pro Stunde. Das ist den Angaben zufolge etwa eine 1000-mal höhere Strahlung als im Normalzustand. Ab einem Wert von 100 Millisievert steigt das Krebsrisiko erheblich. 1.000 Millisievert lösen die Strahlenkrankheit aus.
Der Packbot 510 ist eine knapp 90 Zentimeter lange und einen halben Meter breite robotische Lafette, die rund 24 Kilogramm wiegt. Der Roboter fährt auf zwei Ketten. Er verfügt zusätzlich über zwei weitere Ketten, die beweglich angebracht sind, was es ihm erleichtert, Hindernisse zu überwinden. Der Packbot kann mit verschiedenen Aufbauten ausgerüstet werden. Für den Einsatz in Fukushima trägt unter anderem mit Kameras, einen Roboterarm sowie eine Reihe von Sensoren ausgestattet.
Unbemannte Räumfahrzeuge
In der vergangenen Woche setzte Tepco erstmals Roboter in Fukushima ein: Ein unbemannter Bagger räumte Trümmer zusammen und lud sie auf einen unbemannten Transporter. Dieser brachte die Teile zu einem anderen Platz auf dem Gelände des Kraftwerks. Außerdem hatte eine Drohne vom Typ T-Hawk des US-Unternehmens Honeywell Luftaufnahmen des Atomkraftwerks aufgenommen.
Neben iRobot hatte auch Qinetiq Roboter nach Japan geschickt: Das britisch-amerikanische Unternehmen hat unter anderem Bausätze vom Appliqué Robotic Kit (ARK) geliefert, mit deren Hilfe Bobcat-Kompaktlader zu Roboterfahrzeugen umgebaut werden können. Daneben hat das Unternehmen je zwei Roboter vom Typ Talon und Dragon Runner zur Verfügung gestellt. (wp)
Quelle: http://www.golem.de/1104/82884.html
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Da scheint etwas durch die Übersetzung verloren gegangen zu sein ;D Die Roboter waren "nur" im äußeren der Reaktorgebäude, im ersten Stock genauer gesagt.
Gemessen haben die auch nicht in Sieverts, sondern in Gray. (Bewertung auf menschlichen Körper ist unterschiedlich). Und obwohl sich diese Werte relativ "klein" anhören: Ein Arbeiter, der sich in diesen Außenräumen aufhält, bekommt innerhalb weniger Stunden die maximal zulässige Dosis ab. Hoch gerechnet hätte er bereits nach nur 3 Stunden die maximale zulässige Dosis von 250 milliSievert abbekommen . Schlimmer wird es dann an der Doppeltür zum eigentlichen Reaktor, hier herrschen derzeit Strahlungen von über 270 millisievert zwischen den Doppeltüren, wie stark die Strahlung hinter dieser Schleuse ist, darüber kann nur spekuliert werden. ( Versuche mit ner Sonde das Innere zu messen hatte zum Aussetzen des Gerätes geführt).
Ansonsten kann man noch zu den Bildern sagen, das nur einige der "unbedeutenden" Bilder gezeigt wurden, einige Bilder auf denen erhebliche Beschädigungen zu sehen sind sowie auch einige "unpassende" Messwerte sind sozusagen unter Verschluss.
so, was gibt es noch neues:
Das Grundwasser (original ton: underground water) zeigte vor ein paar Tagen noch sehr starke Radioaktivität, mittlerweile gehen die Messwerte aber stark zurück.
Die Sache mit dem Kunststoff scheint zu klappen, das Zeug bindet die belasteten Staubpartikel und lässt nur sehr wenig Strahlung durch. Wird z.Zt. aber noch genauer getestet, speziell was die langzeit-tauglichkeit betrifft
Und : meine Tage hier sind endgültig gezählt, am kommenden Freitag gehts nach Hause (hoffentlich diesmal wirklich). Ruhe in Sachen Japan werde ich aber auch nicht haben, werde auch in Zukunft "ungeschnittene" Berichte vom KKW bekommen.
[ot] und grüße auch an den Greenpeace-Mitarbeiter, der hier mit liest und mich bei seinen Besuch in Japan "vor Ort" besuchen wollte. Kleiner Tipp: nicht nach "den Deutschen" fragen, mein Pass sagt was anderes aus ;D ;D [/ot]
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Mensch, komm' bloss endlich da weg, es reicht.
Deine Familie hat auch Rechte an Dir.
Und die will Dich sicher noch einige Jahre möglichst gesund erleben.
Die gestrigen Auftritte des Grünfrieden-Mitarbeiters in den hiesigen Medien (z.B. auf N3) waren absolut belanglos, das mitgebrachte Material ebenso, erschienen mir als reines Kasperletheater. Da hast Du wohl nix versäumt...
Mit Dosimetern ist es NICHT möglich, Aussagen zu untermauern wie "die Gegend wird jahrzehntelang verseucht sein".
Dafür bräuchte man vor allem detaillierte Analysen zur Isotopenzusammensetzung, wegen der stark unterschiedlicher Halbwertszeiten, biologischem Resorptions- und Akkomodationsverhalten und Schadwirkungen usw.
Ich diagnostiziere ja auch kein Prozessorproblem mit dem Durchgangsprüfer...
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Ach Berti, bist du immer noch da unten/drüben... Messwerte sind das eine, aber deine Seele das andere. Komm endlich da raus, wie Jürgen das sagt und ab zur Family! Und dann in Dt einmal sauber durch checken lassen! Vom Facharzt deines Vertrauens!
Dann hoffe ich doch, das deine Infos auch weiterhin den umweg über den Cube finden! Und wir haben hier einen GP-Mitarbeiter "only-reading" im Cube? Aha! Also nicht das ich was gegen ihn hätte ;Beifall ^^ Aber wer ist es denn? :aah Und irgendwie war es mir klar das man dich nicht als "German guy" finden kann ;-) Würde eher nach einem großen Beta-Fisch oder einer Win-Flag suchen *hust*
Meinst du es werden noch mehr bilder oder gar ein video von den robots gezeigt? Wie ist denn die Theory dass das wasser plötzlich besser wird? Und die theory zu den "unpassenden" messwerten? Stalker?
bye! und mach die letzten tage nix dummes!
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Ich diagnostiziere ja auch kein Prozessorproblem mit dem Durchgangsprüfer...
obwohl: dir trau ich auch das zu ! (als lob gedacht) .
So, aber zurück zur Sache mit den Abklingbecken, hab mal gestöbert und was bei der U-Tube gefunden : , da wird das Becken etwas erklärt (sorry, englisch).
zu den Messungen der Grünfrieden: Wie üblich nehmen diese Aktivisten das schlimmste an und übertreiben auch gerne mal. Wenn man dann einfach mal ein Durchschnitt macht und die Verharmlosungen von tepco und die Übertreibungen von Aktivisten nimmt, hat man fast schon die reale Situation. Was aber stimmt, das die Strahlung auch noch in den nächsten Jahren erhöht bleibt und es durch Umweltbedingungen zu sehr stark belastete Flecken kommt, andererseits es aber auch an anderen Stellen zu sehr schwachen Belastungen kommen kann. Die Planung der Japaner ist derzeit wie folgt: zuerst die Reaktoren in Griff bekommen, weitere Verstrahlungen unterbinden. Dann gehen Messtrupps raus und testen die weitere Umgebung. "Heiße Zonen" werden dekontaminiert, bei "harmloser Belastung" wird diese Gegend dann wieder zum besiedeln freigegeben. Im Original gibt es noch sehr viele Details, aber als grobe Übersicht sollte das erst einmal reichen.
zu der Sache mit den Dosimetern: Ist immer für eine Belustigung gut, speziell wenn man da doch ein wenig mehr Übung im Umgang mit den Dingern hat. Das meiste Gelächter gibt es hier immer wieder, wenn man Leute sieht, die mit den "alten" Zählrohrtypen eine Wasserprobe oder Gemüse untersuchen. Da könnte man auch Wünschelrutengänger drauf ansetzen, hat den gleichen Effekt. Hatte vor ein paar tagen ein Bericht gesehen, das in Deutschland viele Leute sogenannte Dosimeter beim Elektronikramscher( Con..d) aufgekauft haben. Und? Das Teil zeigt irgend welche Zahlen an, wer weiß denn, wie diese Lottozahlen zu bewerten sind? Naja, lieber Schluss mit dem Lästern, beim Millenniumswechsel oder der angeblichen Vogelgrippenpandemie war es ja auch nicht anders.
@mccom : Am Donnerstag/Freitag Nacht geht es erst-mal nach Hause, so ist es zu mindestens geplant. Dann mindestens ein halbes Jahr keine Erdbeben/Strahlung usw. mehr, hab ne Zwangspause einzulegen. (also bitte nix in Europa anstellen ;D ).
Trotzdem bekomme ich weiterhin "rohmaterial", und werde dann ab und an mal Infos posten, mein "Nachfolger" hat ähnliche Ansichten was freie Informationen betrifft. :pirate
Wobei wir jetzt bei den Bildern/Videos angekommen sind: zu den offiziellen Bildern kann ich nix sagen, es wird sicherlich auch weiterhin einiges an Material geben. Das könnte aber sein, das diese Bilder "geschönt" wurden, schon um keine weiteren Ängste oder Spekulationen hervorzurufen. Ungeschnittenes Material geistert schon jetzt zum Beispiel bei U-Tube rum, einfach mal stöbern ;D Aber bitte aufpassen, es ist auch viel Fake oder Humbug dabei, also nicht alles glauben und sich lieber selbst ein Bild machen.
Zum GP-Mensch: Das kann ich nicht einmal sagen, ob er hier nicht auch schreibt. Mir ist es nur deshalb aufgefallen, das er gezielt nach Dingen gefragt hatte, die ich nur hier geschrieben hatte. (z.B. grauer Schutzanzug usw.). Ist aber auch egal, ich will auch gar nicht wissen, wer sich hinter welchen Pseudonym versteckt. ( prophylaktische Ausrede ;D ).
Und zu den Ärzten: Da bin ich froh, wenn ich in den nächsten Wochen keinen mehr von sehe. Irgend wie hatten die Docs, mit denen ich in den letzten Wochen zu tun hatte irgend einen Fetisch in Sachen Blut, Urin, Kot und Abtasten. ( nicht unbedingt in dieser Reihenfolge ;D ). Und erst dieses Zwanghafte andere Personen waschen zu müssen. ;D Ok, ist nur scherzhaft gemeint, aber bei den ständigen Untersuchen denke ich nicht, das da ein anderer Arzt etwas findet.
Achja: zu den "unpassenden Werten", da gibt es einfach keine Erklärung. Speziell nach dem letzten größeren Erdbeben gehen die Strahlungswerte ziemlich zurück, über das warum kann nur spekuliert werden. Ebenso hatten wir den Effekt, das kurz nach dem Erdbeben die Temperatur im Block 4 (Abklingbecken) sich sprunghaft erhöht hatte (über 90 Grad), aber nach wenigen Stunden wieder normalisiert hatte (derzeit ungefähr 60 Grad). Warum und Wieso- da gibt es Thesen, Antithesen aber noch keine Fakten, genaueres wird man wohl erst in einigen Wochen / Monaten /Jahren wissen, wenn überhaupt.
so, das wärs erstmal, es ist jetzt so gegen 4:00 morgens und so langsam will ich in die kiste.
achso: hier ein kleines Video (englisch) von NHK, da sieht man unter anderen ein "Teamraum" der Arbeiter.
View My Video (http://tinypic.com/m/eiwgtd/4)
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OK.
Die Brennelemente sind also in einer Art Regal mit Gitterstrukturen verstaut. Diese Details wurden wahrscheinlich oft nicht abgebildet, weil sie entweder noch nicht aufgestellt / eingebaut waren, wenn ein jungfräuliches Abklingbecken gezeigt wurde, oder der Blickwinkel und die geometrische Verzerrung durch den schrägen Blick in's Wasser lässt das Gestell nur als kleine Struktur auf dem Boden erscheinen.
Und wie in diesem Video erkennbar, muss nicht der ganze Boden des Abklingbeckens gleich mit Gestellen dicht bepackt sein.
Wie auch immer, so wäre erklärlich, dass mir diese Gestelle vorher nicht aufgefallen sind.
Danke jedenfalls für den Hinweis auf dieses Video.
Und doch fallen mir gleich wieder zwei - drei Dinge auf:
Ein nicht eben kleiner, offenbar zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht genutzter Bereich des gezeigten Beckens enthält keine Gestelle, und es sind am dort Grund keinerlei Befestigungselemente (Bolzen, Klammern o.ä.) erkennbar.
So scheint es, als ob die Gestelle auf dem Boden des Beckens nur lose aufgestellt sind und bei einem starken Beben durchaus auch umkippen könnten. Gäb's dann Bruch, entstünde abermals der von mir befürchtete unkontrollierbare Haufen...
Insbesondere aber sticht mir die sehr dichte Packung in's Auge, nicht oder nur kaum weniger dicht als im Betrieb im Reaktor.
Mich deucht, man verhindert eine Kettenreaktion in diesem Falle nicht durch einen Abstand, wie er an der Luft nötig wäre, sondern unterschreitet diese Distanz deutlich und verlässt sich auf die moderierende Wirkung des Wassers und eventuell des Regals. Oder geht man sogar davon aus, dass aufgrund sehr geringer Abbremsung entstehende Neutronen eine viel zu hohe Energie hätten, um eine Kettenreaktion zu ermöglichen???
Der für mich aber übelste Aspekt dieses Videos ist die Erklärung, dass so ein Becken natürlich keinerlei Abflüsse am Boden hat, damit nicht im Fehlerfalle das Wasser ablaufen kann. So weit, so gut.
Aber baut man das Becken nun, wie in Japan offensichtlich, in irgendeiner oberen Etage des Gebäudes ein, so kann jedes grössere Versagen der Gebäudestruktur ein Auslaufen verursachen, mit doppelten üblen Folgen, nämlich Kühlungsversagen und massiver Verseuchung der Umgebung mit stark belastetem Wasser. Das genau scheint ja passiert zu sein, u.a. in Block 4.
Zusammenfassend stellt sich die Sache für mich so dar, dass ein Abklingbecken kaum weniger brisant ist als der Reaktor selbst und eigentlich ähnlich stark geschützt werden müsste.
Und eigentlich gehören beide in eine äusserst stark ausgekleidete Grube, aber ganz sicher nicht in den ersten Stock oder noch höher ::)
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So weit ich das erklärt bekommen habe sind die Racks irgendwie miteinander verbunden, es gibt so etwas wie Haken an den Seiten, die ineinander greifen. Habe aber die japanische Erklärung nicht richtig verstanden,werde aber nochmal genauer nachfragen.
Das Video hat aber ein Widerspruch zwischen Erklärung und Bild, denn ungefähr bei Minute 2.01 sind einwandfrei am Boden Öffnungsklappen zu sehen. Im japanischen Abklingbecken sind dort (am Boden) Ablaufschächte für das "warme" Wasser, Kaltwasser wird von weiter oben zugeführt, ungefähr bei Minute 0.33 zu sehen.
Im Japan ist es (vermutlich!) auch nicht zu einen Riss im Becken gekommen, sondern durch die ausgefallene Kühlung ist das Wasser wahrscheinlich nur verdampft. Genaueres kann man aber erst sagen, wenn man die Becken inspiziert hat.
Eine Sache hast du aber sehr treffend beobachtet: die Abklingbecken sind nahezu ungeschützt, und das leider weltweit. Der eigentliche Reaktorkern ist relativ gut geschützt, aber als cleverer Terrorist würde ich mit dem geklauten Flugzeug nicht direkt auf den Reaktor zielen, schon alleine das Zerstören der Kühlung oder der Stromversorgung kann einen Gau/Supergau auslösen. Und ein langsam hochgehendes AKW mit begleitender Panik in der Bevölkerung ist sicher werbewirksamer :Kopf . Die einzig vernünftige Möglichkeit, solches Horrorszenario zu vermeiden ist: Weg mit den Dreck, das ist eine zu gefährliche Technik, die außerdem sehr störanfällig ist.
Edit: zur Packungsdichte muss ich auch noch nachfragen, kann momentan nix zu sagen.
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Ach berti, nach meiner Zeit am Flughafen, wüsste ich auch schon wie ich sowas klauen/umsetzen würde! (natürlich nur eine Theorie die ich nie umsetzen würde und werde und mich absolut davon distanziere!!)
Nun ja, du hast zwar dort dauernd Ärzt, aber die Frage ist ob man denen 100% trauen kann. Deswegen meinte ich eben einen unabhängigen Arzt hier in DT der einmal auch Blut abzapft. Denn die hier wissen ja an sich nicht wenn her Sulai-Bert-Moha ankommt, das er "unterwegs" war und geht unvoreingenommen da ran.
Und zum Fetisch, rate mal warum ich das Zeug studiere ;-) :fr ;wusch
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@Mccom
aber die Frage ist ob man denen 100% trauen kann
Och, das glaub ich schon. Da wären zuerst unsere beiden Team-Ärzte, die sogar übergründlich zu sein scheinen. ( wegen einen geringen Bluthochdruck (150/90) wollten die mir sogar schon Kaffee und Zigaretten entziehen ;D ) Dann werden alle Tests an unabhängige Ärzte zur Validierung weiter geschickt,spätestens hier sollte etwas auffallen. Wenn das die hiesigen Ärzte oder Tepco Betriebsärzte wären, gäbe ich dir aber recht, denen zu trauen sollte man lieber nicht. Und zu Deutschland und den Ärzten? Bitte nicht falsch verstehen aber zu denen hab ich noch weniger Vertrauen. Da könnte ich grade mal drei benennen, die sich mit der Materie richtig auskennen und alle sind leider auch nicht ganz "unbefangen".
Bei der Anamnese die Umstände verschweigen - da kommt sicher nicht viel raus . Du bist ja vom medizinischen Fach, welche Diagnose würdest du beiden folgenden Angaben (FIKTIV) stellen:
Patient ist ungefähr 50 Jahre alt,starker Raucher, Adipositas Typ1, klagt über kleinere Blutungen im Rachenraum, Schleimhäute stark entzündet, hohe Anzahl von Leukos, Leichtes Fieber und Kopfschmerz, Lymphknoten angeschwollen, starke Lichtempfindlichkeit,Übelkeit, Durchfall.EKG zeigt Extrasystolen, Blutdruck 170/60, leichte Verwirrtheit und Gereiztheit.
Lass aber bitte deine Vorahnung weg, das es sich um hierbei eine Strahlungserkrankung handeln könnte. Und nein, das sind nicht meine Werte, die sind wirklich nur frei erfunden.
[frotzelmodus on] Haben dir deine Profs noch nicht erklärt, das eine gute bis exzellente Anamnese schon die halbe Behandlung ist? Was sind das bloß für Stümper ;D ;D [frotzel off]
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ok, das klingt nach einem fairen Med-Betreuung. Ich dachte eben eher so an TEPCO-/Regierungsärzte. Das wäre dann was anderes. Aber wenn die Teamärzte von außen sind und die auch noch mal validiert werden, kk, dann hast du echt ein gutes Backup in der Richtung.
Ok, du hast natürlich recht, bei der Beschreibung würde ich zuerst auf Simulant oder Psychosomatisch denken ;-) Ne im Ernst, dazu wären noch Blutwerte nett, denn nur bei der Beschreibung wäre Viraler oder Bakt Infekt meine erste Arbeits-Diagnose. Natürlich passen da nicht alle Werte dazu. Aber mal die Leberwerte checken. Lichtempfindlich+Durchfall+kleine Blutungen. Wäre da in Richtung Hepatitis oder gar eine der selteneren Sachen unterwegs. "Japanische Enzephalitis" wirds nicht sein. Warum jetzt grade Schleimhäute, hm... ;-) Aber sonst spräch alles eher für infekt als strahlen.
I see your point, sry...
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Und wieder einer der sich "zu Wort" melden "darf"....
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Märchen aus dem Sarkophag
Von Hilmar Schmundt
(http://www.spiegel.de/images/image-206335-panoV9-bheg.jpg)
Als "Augenzeuge" und "Überlebender" der Tschernobyl-Katastrophe tingelt der ehemalige KGB-Offizier Anatoly Tkachuk durch die Medien, lässt sich als Experte befragen. Tatsächlich steckt sein Buch "Ich war im Sarkophag von Tschernobyl" voller Verschwörungstheorien. Fakten? Fehlanzeige.
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Pünktlich zum 25. Jahrestag der Katastophe von Tschernobyl am 26. April hat Anatoly Tkachuk etwas ganz Besonderes zu bieten: "Ich war im Sarkophag von Tschernobyl" heißt das Buch, mit dem der pensionierte KGB-Agent derzeit durch Redaktionen in Deutschland und Österreich tingelt, inklusive Wiener "Standard", "Kronenzeitung" und "Kurier". In der Sendung "stern TV" wurde Tkachuk unkritisch nach seinen Erlebnissen befragt.
Zuvor hatte er sich bereits im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin fast eine Stunde lang zu Themen wie Fukushima, Strahlenkrankheit und Atomausstieg ausgelassen. Tkachuk durfte seine Rolle als zuverlässiger Augenzeuge voll ausspielen. Der Untertitel seines Buches lautet: "Der Bericht des Überlebenden."
"Als für die Sicherheit verantwortlicher KGB-Offizier unternahm er mit drei anderen tapferen Männern einen Vorstoß in das Innere des Sarkophags, um die Wahrheit über den Zustand des Reaktors zu erforschen", wirbt der österreichische Verlag Styria Premium: "Nie wieder sind Menschen so tief in den Reaktor vorgedrungen wie A. N. Tkachuk und sein Team. Diese Menschen haben teuer bezahlt. A. N. Tkachuk hat als einziger überlebt." Weiter heißt es: "Sein Buch ist ein leidenschaftlicher, fast schon verzweifelter Appell an unser aller Vernunft und Verantwortungsgefühl. Es geht nicht mehr um Politik und Macht, sondern um das Überleben der Menschheit."
Der "Augenzeuge" bleibt fast alle Fakten schuldig
Wer sich jedoch die Mühe macht, das Buch zu lesen, findet dort genau das Gegenteil von Vernunft und Verantwortung: eine krude Mischung aus Verschwörungstheorien, Übertreibungen und Angeberei.
"Tkachuk bleibt fast alle Fakten schuldig", sagt der Physiker Sebastian Pflugbeil, Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz, der sich ausgiebig mit der Katastrophe von Tschernobyl beschäftigt und selbst den Sarkophag besucht hat. "Tkachuk nennt weder die Klarnamen seiner Protagonisten, noch zeigt er ihre Fotos, noch liefert er an den entscheidenden Punkten belastbare, überprüfbaren Tatsachen. Der Wahrheitssuche ist das nicht dienlich."
Pflugbeil fühlte sich beim Lesen des Buches an die Geisteshaltung der DDR-Propaganda erinnert: "Der Autor unterstellt, dass die Reaktorkatastrophe von den Amerikanern ausgelöst worden ist, indem sie ein künstliches Erdbeben ausgelöst haben. Aber er liefert dafür nicht einen einzigen Beleg. Nur Unterstellungen."
Die Hauptperson ist ein Superagent
"Das alles habe ich selbst erlebt, das alles möchte ich erzählen", verspricht Tkachuk im Vorwort: "Vieles ist autobiografisch und erzählt von den realen Geschehnissen jener Tage." Doch was als "Bericht des Überlebenden" verkauft wird, liest sich wie der Abenteuerroman eines Teenagers.
Tkachuk schreibt von sich in der dritten Person und nennt sich Pravdin. Seine Hauptperson, Andrey Pravdin, ist ein Superagent. Prawda, das ist das russische Wort für Wahrheit. Und der Name des größten sowjetischen Propaganda-Organs.Er schreibe über sich selbst in der dritten Person, so heißt es von Verlagsseite, "um Abstand zu gewinnnen", wie es auch andere Überlebende getan haben, zum Beispiel der KZ-Überlebende Primo Levi. Der Übersetzer zitiert sogar Emile Zola herbei, den französischen Romancier, der in der Dreyfus-Affäre mutig für die Wahrheit eintrat mit seinem Artikel "J'accuse" - ich klage an.
Tkachuk alias Pravdin klagt in seinem Buch an, und zwar einen amerikanischen Geheimagenten, den er "Robert Lenz" nennt, einen Amerikaner, blond, blauäugig, athletisch und Kind deutscher Emigranten. Der germanische Bösewicht wird vom aufrechten KGB-Agenten Pravdin bei seinen Versuchen beschattet, durch ein künstliches Erdbeben einen Reaktorunfall herbeizuführen. Doch die Anschuldigung bleibt im Ungefähren: "Waren seine Ideen von der Platzierung einer neuen Waffe in der Nähe des Kernkraftwerkes nahe an der Wahrheit? Und hatte das Erdbeben einen Zweck?" Alles weitere überlässt der Literatur-Agent der Phantasie seiner Leser.
Widersprüche? Fakten? Ist doch Literatur!
All das wäre nicht weiter der Rede Wert, wenn Tkachuk seinen Groschenheft-Thriller nicht penetrant mit Fotos von sich selbst illustrieren würde. Auf Seite 49 zum Beispiel beschreibt Tkachuk, was im Kopf des bösen Agenten Lenz vor sich geht: "'Was für ein Glück', dachte Robert und lächelte." Diese Passage wird illustriert mit Fotos, die den Autor und seinen Vater zeigen.
Tkachuk betreibt ein Doppelspiel. Im Vorwort beharrt er auf der Wahrhaftigkeit seines Berichts: "Das alles habe ich selbst erlebt". Doch wieso kann er dann detailliert die Gedanken des bösen Agenten schildern, ohne zu erklären, woher er diese Information hat? Mit Widersprüchen konfrontiert, redet er sich damit heraus, dass es sich um Literatur handele. Aufklärung sieht anders aus. Tkachuk ist ein Doppelagent in eigener Sache. Der Roman, der überall als Tatsachenbericht beworben wird, ist langatmig. Endlich, in Kapitel 9 von 10, begibt sich der tapfere Pravdin zwanzig Seiten lang auf die Expedition ins Innere der Schutzhülle in Tschernobyl, den Sarkophag: "Die Männer, die durch den radioaktiven Staub stapften, begraben unter dem Sarkophag, gingen ihren Weg, um das Leben künftiger Generationen zu retten." Die Namen der Männer verschweigt der Autor, ebenso wie das Datum der Expedition. Beides tue er angeblich, um die traumatisierten Angehörigen zu schonen, wie er auf Nachfrage behauptet. Mündlich reicht er auch das Datum nach, das in seinem Buch fehlt: November 1987.
"Die Augen traten aus den Höhlen hervor"
"Die Taten dieser Männer waren vergleichbar mit einem Weltraumspaziergang oder mit dem ersten Ausstieg auf dem Mond", schreibt der Autor über seine Helden. Nach nur zehn Minuten im Sarkophag bricht der erste der vier Liquidatoren zusammen und stirbt: "Dieser mittelgroße durchtrainierte Mann griff wild um sich, fiel auf die Knie, riss sich die Gasmaske vom Kopf, sog tief die Luft ein und stürzte auf sein Gesicht. Andrey beugte sich zu ihm, versuchte ihn aufzuheben, aber Lozov rollte auf den Rücken. Seine Lippen verfärbten sich in Sekunden blau, Schaum trat aus seinem Mund, vermischte sich mit dem Staub und sein Gesicht wurde schwarz. Die Augen traten langsam aus den Höhlen hervor, zeigten nur noch das Weiße. Lozov machte noch ein paar tiefe Atemzüge und erlosch."
Gab es einen Obduktionsbericht? Der Autor belässt es bei seiner reißerischen Schilderung, die nicht unbedingt geeignet ist, traumatisierte Angehörige zu schonen.
2. Teil: Im Innersten des Reaktors - angeblich
Schließlich erreichen die drei Überlebenden das Innerste des Reaktors. Überraschende Details oder neue Erkenntnisse finden sich in der Schilderung nicht. Stattdessen zündet Tkachuk ein wahres Feuerwerk verschwafelter Metaphern: "In schwarzen Dampf wie in ein schwarzes Tuch eingehüllt, machte das Monster alles, damit niemand es sehen konnte. Es war bereit, jeden zu töten, der wagte, es anzublicken. Auch durch das dicke Glas verbrannte das Monster jeden Menschen mit seinem Blick wie mit einem außerirdischen Strahlen, durchdrang jeden Teil des menschlichen Körpers und des Bewusstseins mit totem Licht." Sie nehmen eine Probe und gelangen wieder nach draußen. Doch der deutsch-amerikanische Bösewicht Robert Lenz entwendet ihnen die Probe durch eine hinterhältige List.
Der Rest ist schnell erzählt: Pravdin, der Kämpfer für den Fortbestand der Menschheit, wird schwer strahlenkrank und geht auf Kur. Auf Sardinien begegnet er dem Bösewicht Robert Lenz, der seine Strahlenkrankheit mit Whisky bekämpft. Pravdin fragt den Schurken: "Robert, beantworte mir die Frage, die mich seit langer Zeit quält. Unter den Atomwissenschaftlern in Tschernobyl gab es Gerüchte, dass eine neuartige Waffe gegen das Kraftwerk eingesetzt worden sei, die ein Mikroerdbeben und die folgende Explosion ausgelöst haben soll. Irgendwie ist diese Version nie weiter untersucht worden. Bist du gekommen, um die Ergebnisse und Auswirkungen dieses monströsen Angriffs einzuschätzen? Habt ihr diesen entsetzlichen Alptraum geschaffen?"
Robert Lenz kann diese Frage nicht mehr beantworten. Er stammelt etwas, lacht hysterisch und stirbt. Aber er stirbt nicht einfach so: "Er lächelte wieder, ein irgendwie schuldiges Lächeln."
Diese Unterstellung ist der Kern, um den der "Bericht des Überlebenden" 320 Seiten lang herumschleicht: Ein deutschstämmiger CIA-Agent sei schuld an der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gewesen. Vielleicht. Man wird ja wohl noch fragen dürfen. Pravdin steht ganz in der Nachfolge der Prawda.
Thriller, der sich als Tatsachenbericht ausgibt
Die Verschwörungsthese, die den Kern des Buches bildet, lässt auch den angeblichen Augenzeugenbericht aus dem Innern des Sarkophags unglaubwürdig erscheinen. Ist es wirklich plausibel, dass ein Autor, der konsequent die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion verwischt, ausgerechnet im Kapitel über das Innere des Sarkophags die Wahrheit erzählt? Ist es plausibel, dass seine drei Kameraden allesamt in kurzer Zeit an der Strahlenkrankheit starben, während der Autor wie durch ein Wunder überlebte? Kann man diesen windigen Schwadroneur als Augenzeugen ernstnehmen? Alles spricht dagegen. Bis Tkachuk überprüfbare Beweise, Daten und Klarnamen offenlegt, liegt der Verdacht nahe, dass der Autor die beschriebene Expedition in den Sarkophag nicht erlebt, sondern erfunden hat. Möglicherweise hat er wie viele tausend andere Liquidatoren irgendwo auf dem Gelände von Tschernobyl Dienst geschoben, und will nun Kapital schlagen aus einer hysterisch aufgeheizten Stimmung zum Jahrestag von Tschernobyl. "Der Text ist geprägt von einer tiefen Liebe zu den Menschen, von einem fast verzweifelten Glauben an die Vernunft, von einem Verantwortungsgefühl für die Zukunft", schreibt Tkachuk im Vorwort. Der Thriller, der sich als Tatsachenbericht ausgibt, ist dabei mehr als nur die schlitzohrige Liebhaberei eines pensionierten Agenten. "Der Bericht des Überlebenden" verfolgt eine handfeste politische Absicht. Getarnt als pazifistischer Appell, setzt er auf die Methoden der Desinformation.
Zum Schluss mogelt der Literatur-Agent seinen fiktionalen Fingerpuppen zum Beispiel die Behauptung unter, "'dass überall in den Ruinen von Block 4 ungefähr 200 Tonnen Brennstoff zersplittert und verteilt sind, in denen heute noch die radioaktiven Prozesse ablaufen'". Belege bleibt er schuldig. Dafür zieht sein Held Pravdin das Fazit: "'Ich hoffe, ganz Europa beteiligt sich daran und es fließt genug Geld. Damit kann man doch alle Gefahren bannen!'"
Am Tag der Buchvorstellung in Österreich am 19. April entschied die Geberkonferenz in Kiew über Auslandshilfen von 550 Millionen Euro.
Alles für die Jugend
Demnächst soll Tkachuks fiktiver Tatsachenbericht auch auf Russisch erscheinen. Es ist zu befürchten, dass das Buch durch unkritische Medienberichte als Dokumentarliteratur gelesen wird. Tkachuk jedenfalls hofft auf eine Langzeitwirkung. Warum er auf Quellen, Klarnamen und Jahresangaben verzichtet hat? "Ich habe das geschrieben für die Jugend, welche die Sowjetunion nicht erlebt hat", sagt der ehemalige KGB-Mann: "Wenn ich mein Buch einfach als dokumentarisches Werk angelegt hätte, dann würden die jungen Leute das vielleicht nicht verstehen, oder es würde nicht ankommen."
Er habe sich daher beim Schreiben des Buchs, erzählt Tkachuk, von seinem Sohn beraten lassen. Sein Name: Roman. Er wurde 1987 geboren, zu der Zeit, als der Vater seine heldenhafte Expedition ins innere des Sarkophags unternahm. Falls sie je stattgefunden hat.
Quelle: Spiegel (http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,758521,00.html)
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Ganz offensichtlich ist das reine Dummschwätzerei.
Erstens bräuchte man für die künstliche Erzeugung eines ausreichend starken Erdbebens Energien, die allenfalls Wasserstoffbomben freisetzen können.
Und da die Explosion des Reaktors selbst auf allen möglichen Erdbebenwarten aufgezeichnet wurde (aber erst nach Bekanntwerden analysiert), hätte ein solcher Auslöser ebenfalls identifiziert worden sein müssen, nur eben einige Zeit vorher.
Zweitens ist die Anlage samt näherer Umgebung damals hochgesichertes Sperrgebiet gewesen, in das man vielleicht einen Agenten eingeschleust haben könnte, aber sicherlich keine grosse Waffe, Maschine oder Vorrichtung, wie z.B. ein Tiefbohrgerät.
Drittens ist der Reaktortyp von Tchernobyl konstruktionsbedingt relativ unempfindlich gegen mittlere Erdbeben, sehr viel weniger robust allerdings gegen Fehlbedienung.
Viertens darf man, gerade in der damaligen Phase beginnender Entspannung unter Michail Gorbatschow (damals seit einem Jahr Generalsekretär der KPdSU), gerne einmal überlegen, aus welchem Grunde die USA überhaupt ein solches Attentat verüben lassen sollten. Es gibt keinen einzigen auch nur annähernd vergleichbaren Fall, zu keiner Zeit und an keinem Ort. Oder glaubt die Schnapsnase, das Beben von Fukushima hätten auch die Amis erzeugt? Und an eingewachsenen Fussnägeln arbeiten die sicher auch ::)
Übrigens kann man die akuten Auswirkungen starker Strahlenbelastungen anderswo durchaus besser nachlesen, die geschilderten Symptome sind absoluter Quatsch. Selbst eine extreme Misshandlung per Kobaltkanone brächte die nicht zustande. Sie beschreiben eher ein schweres hämorrhagisches Fieber im Zeitraffer.
Natürlich müssten auch alle russichen und weltweiten Helfer und Experten von den Amis bestochen worden sein, wie die etwa 400.000 Mitverschwörer bei den von manchen Zeitgenossen angezweifelten Mondlandungen...
Bleibt nur noch zu fragen, welche Drogen dieser selbsternannte Experte eigentlich nimmt.
Jürgen
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Puh, wie die Zeit vergeht, ist schon wieder einige Tage her, das ich in diesen Thread was geschrieben habe.
"Warum also jetzt" fragt sich der eine oder andere. Naja, eigentlich wegen diesen komischen Footer, den ich seit einigen Tagen in fast allen Foren, in denen ich unterwegs bin anhänge.
Hier mal das original " 不可逆的なエラーが発生しました , すべての活動が中断 ", und fur die nicht-japanisch sprechenden die Übersetzung: "Irreversible Fehler aufgetreten ist, stoppe alle Aktivitäten" .
Das der footer in japanisch geschrieben ist, hat ganz bestimmte Gründe, auf die ich nicht eingehen will, aber was ist der Sinn des Spruchs: Natürlich nicht irgendwelche gesundheitlichen Gründe sondern ganz banal eine extreme Arbeitsüberlastung, die es mir fast unmöglich macht, andere Aktivitäten nebenher laufen zu lassen.
Und um vielen weiteren Fragen vor zugreifen, das ganze etwas ausführlicher: Einige wissen ja bereits, das ich mich aus dem Job mit MS zurückgezogen habe und habe angefangen, mein Hobby (3d CG) zum Beruf zu machen.
Leider war das Ganze entgegen anfänglicher Planung ein derartiger Erfolg, das aus einen "nebenher Rentnerdasein" ein Vollberuf geworden ist. Neben einigen Werbefilmchen und Game-Zwischensequenzen bin ich zufällig in die Produktion eines japanischen "Musikhersteller" (hab kein besseres Wort dafür gefunden ;D ) gekommen, eigentlich nur als Aushilfe-modeller, Animateur und "sonstiges". Seit 2009 kommt es immer wieder zu Konzerten und Events, der Arbeitsaufwand wurde von mal zu mal mehr, von einfachen Graphiken sind wir jetzt zu Realtime-HD Animationen aufgewachsen. Vor ein paar Wochen sind zwei Kollegen permanent ausgefallen und wie kann es anders sein: Die Arbeit der beiden ist an mir hängen geblieben :O Für dieses Jahr sind mehrere Konzerte geplant, und obwohl die Sache vom Arbeitsaufwand frühestens im Juni fertig wäre, kommt das erste Konzert schon am 8-9 März (Tokyo Dome City Hall, ausverkauft). Was für unser Team bedeutet: Arbeit 12-14 Stunden täglich, 7 Tage Woche. Das da keine Zeit für andere Dinge bleiben, versteht sich von selbst, oder? Leider finden wir auch momentan keine zusätzlichen Leute, die den Anforderungen gerecht würden, ein "Sponsor" der uns in vergangener Zeit geholfen hatte, fällt eventuell weg. ( hänge am Ende mal ne ungefähre Stellenbeschreibung ran, die richtige ist bei Autodesk Area oder Devianart zu finden).
Also bitte nicht böse sein, wenn ich mich in den nächsten Tagen etwas rar mache, versuche aber, hier wenigstens ab und an mitzulesen und gegebenenfalls auch das eine oder andere mal zu kommentieren.
Achja, hatte ich fast vergessen': Ich darf/will den Arbeitsgeber nicht nennen, sorry :rg Andererseits könnte ich (privat) ja mal auf eine interessante Sache bei Utube hinweisen, es gibt schöne Videos zu "Hatsune Miku Live", speziell die Sapporo oder Tokio Filmchen aus 2011 sind empfehlenswert. Wer mich kennt weiss , das das "natürlich" keinen Zusammenhang hat ;wusch
so nun zur Stelle:
Gesucht wird jemand, der sich mit Maya, 3dsmax, Nukex, Syntheyes gut auskennt, dem mocap oder realtime-mocap kein fremdwort ist, der lipsync beherrscht, japanisch in wort und schrift beherrscht und für mehrere Monate in Japan und USA leben kann. Kritikfähig bis zum extrem, die "kunden" sind otakus :fr Arbeitszeit hatte ich ja schon beschrieben, könnte sogar mehr werden ;D Falls sich das wer zutraut, Demo-Reel schnellstmöglich an mich .
so, das wars erst einmal, und wegen dem kommenden fest hier ein kleines Weihnachtslied von Miku:
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no comment ...
póg mo hón
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ooookkkkkk.... :jo
noch besser...
Muss ich mir das wie hier http://www.imdb.de/title/tt0258153/ vorstellen?
Berti, du überrascht einen immer wieder... Und wie immer, man lebt nur einmal, tot kann man nicht mehr arbeiten und so weiter...
Aber, wäre da bei den Japanern nicht immer mindestens Größe C im Spiel?^^ Bei den Körbchen? :rauch
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Mensch berti, kannst Du nicht mal was "normal" machen? Dein Fukushima Ausflug war doch schon haarsträubend genug. Jetzt machst Du aus einem Hobby noch einen Stress-Job. Da kommt sicher einiges an Kohle rüber, aber was nützt das, wenn Du es nicht ausgeben kannst?
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Muss ich mir das wie hier http://www.imdb.de/title/tt0258153/ vorstellen?
nee, nicht ganz. (wir arbeiten aber dran ;D dazu etwas später)
in extrem geraffter Version: Das ganze hat sich aus den Vocaloid Synthesizer entwickelt, ( wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Vocaloid ), irgend wann wollten die Fans mehr und als anfänglich geplanter Werbegag wurden mittlerweile mehrere Konzerte. Ein riesen Erfolg war auch das Pseudo-3d, das mittels Bühnenprojektion den Zuschauern fast schon eine "reale" Person vorgaukelt ( Frag lieber nicht, wie viel Heiratsanträge jedes mal nach dem Konzerten eintreffen ;muah ). Zusätzlich eine Mischung aus Animation und realen Musikern und die Fans werden immer mehr. Naja, seit dem Start 2007 hat sich einiges getan,es wird immer lebensechter und irgend wie freu ich mich auch schon auf die kommenden Konzerte :jo Neben den genannten Dingen gibt es auch ein paar andere Pläne, das ganze nicht nur als "Video" ablaufen zu lassen sondern das ganze mit Androiden zu erweitern. Erfolgversprechend ist da unter anderem auch das Projekt Actroid, hier arbeiten wir sehr eng mit den Machern zusammen. Hab leider nur ein kurzes freies Video auf utube gefunden link: , um die Idee zu verdeutlichen. Egal wie auch immer: Trotz dem momentanen extremen Stress hab ich ebenso viel Spass und kann auch noch was gutes tun (siehe weiter unten).
Aber, wäre da bei den Japanern nicht immer mindestens Größe C im Spiel?^^ Bei den Körbchen? :rauch
glaub mir, wenn ich so könnte wie ich wollte .... ;wusch Gibt aber auch interne "Test" Versionen mit Größe F und bessere Kleidung :rg
Da kommt sicher einiges an Kohle rüber, aber was nützt das, wenn Du es nicht ausgeben kannst?
Och ausgeben geht schon :rg Aber nicht so, wie das sich jetzt einige denken : Ein großer Anteil des Gewinns aus den Konzerten und Merchandising geht an Hilfsprojekte oder an kleinere Forschungsinstitute, die Mitarbeiter geben ebenso ein Grossteil ihres Lohns hinzu oder Spenden selbst für andere Bedürftige. Kleines Beispiel?: Die Karten für das Tokio-Konzert kosten zwischen 90 bis 170 Euro, davon gehen ca 60 % an die Erdbebenopfer des "grossen" Erdbebens. Bei mir sieht das so aus, das ich die Hälfte meines Lohns für den Wiederaufbau der Fukuschima-Region gebe, dort ist noch immer sehr viel Hilfe für die Bevölkerung notwendig.
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Eines ist wohl klar, bis eines Tages Androiden auf der Bühne herum springen und tanzen, oder bis man in's interaktive Holodeck gehen könnte, braucht es noch viele Mannjahre Deines Kalibers.
Aber ob die Welt das wirklich braucht?
Auch wenn Damen aus Fleisch und Blut gelegentlich unpässlich sein können, oder unleidlich, und obwohl sie - wie auch wir - nicht jünger werden, möchte ich doch reale Personen nicht missen.
Die Ersatz- / Tele-Welt am flachen Bildschirm genügt mir durchaus, um virtuell meinen Horizont zu erweitern , und ich bin heilfroh, wenn mir der Unterschied zwischen dem wirklichen und eigenen Leben nicht mit technischem Ersatz allzu sehr verwischt.
Obwohl, wer weiss, man kann sich ja nie sicher sein...
Kann es sein, dass die FDP-Spitze seit einiger Zeit in Silicon Valley oder Area 51 zusammengelötet wird?
Und dass deren Designer und Programmierer einen ziemlich absurden Humor haben, basierend auf Monty Python's Flying Circus?
Damit verglichen sind diese japanischen Kindfrauen ja durchaus noch harmlos...
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Eines ist wohl klar, bis eines Tages Androiden auf der Bühne herum springen und tanzen, oder bis man in's interaktive Holodeck gehen könnte, braucht es noch viele Mannjahre Deines Kalibers.
Fürs Holodeck braucht es sicherlich noch sehr viele Mannjahre, wenn es überhaupt machbar ist. Irgendwelche feste Materie variabel zu erzeugen zu können, da zweifel ich doch ein wenig und behaupte, das es mit der derzeitig bekannten technologien nicht möglich sein kann. Zu den tanzenden Androiden: die Anfänge sind schon da, es gibt schon einige Versuche in der richtung.
Nur sollte man die Androiden und konsorten nicht überbewerten, das sind lediglich "Instrumente", denn hinter jeder Darbietung stehen meist reale Künstler oder anders gesagt, das sind im übertragenen sinne nix anderes als Marionetten.
wenn mir der Unterschied zwischen dem wirklichen und eigenen Leben nicht mit technischem Ersatz allzu sehr verwischt.
Hmm, Medien? 86 % der Werbung sind künstlich generiert, kein Film kommt mehr ohne "special effects" aus und was von einigen (überarbeiteten ? ) Nachrichten zu halten ist, darüber kann man auch streiten. Die Grenze zwischen dem realen Leben und der Fiktion verwischt immer mehr, daran kann man nicht deuten.
Kann es sein, dass die FDP-Spitze seit einiger Zeit in Silicon Valley oder Area 51 zusammengelötet wird?
Hmm, wundern würde mich das nicht, andererseits würde ich das aber auch nicht nur auf die FDP begrenzen ;muah
Zu "das Merkel" hab ich das folgende gefunden: , oder
;wusch
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Zu meiner Schande muss ich zugeben, beide Folgen verpasst zu haben.
Aber sag mal, könnt ihr eure Borg-Luzifer-Hybriden nicht wenigstens etwas humaner wirken lassen... ::)
Zieht der Kanzlerin-Darstellerin doch einen anderen Gummianzug über, z.B. den von Frau Hoppmann von den Ottifanten.
Damit wäre schon manches gewonnen...