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Das ist (noch) die wunderbare Gratis-Welt: Ob Eilmeldungen, Berichte aus der Ferne, Klatsch oder Kinokritiken - jedem Internet-Nutzer stehen online mit nur ein paar Klicks Millionen Nachrichten zur Verfügung. Aus dem WWW-Universum sind die Kostenlos-Angebote nicht mehr wegzudenken. Oder doch? Medienzar Rupert Murdoch macht jetzt ernst und will alle Nachrichten aus seinem Konzern News Corp. ("Wall Street Journal", "The Sun") nur noch kostenpflichtig anbieten. Auch deutsche Verlage suchen immer stärker nach Wegen, auch mit ihren Inhalten endlich Geld im Netz zu verdienen.
Internet-Nutzer erwarten Gratis-Angebote
Seien es "Spiegel", "New York Times" oder "Bild" - wer über das aktuelle Geschehen lesen möchte, braucht nicht mehr unbedingt ein Zeitungsabo und kann sich den Weg zum Kiosk sparen. Das Internet hat das Geschäft mit der Nachricht auf den Kopf gestellt. Für teure Recherchen, aufwendige Reportagen und Exklusivinformationen müssen Leser nichts mehr zahlen - die Online-Angebote machen es möglich. Die Nutzer wollen Gratis-Angebote.
Lange haben die Medienhäuser die wachsende Gratiskultur im Netz hingenommen und den Vormarsch des Internets unterschätzt. Zwar gab es immer wieder Versuche mit Bezahlangeboten. "Doch sobald im Netz etwas kostet, gehen die Nutzerzahlen dramatisch zurück", sagt Hans-Joachim Fuhrmann vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). "Der Nutzer erwartet, dass die Angebote kostenfrei sind." Eine Chance sieht Fuhrmann in Premium-Inhalten für bestimmte Interessengruppen.
Auch die Erlöse aus Internet-Anzeigen über Werbebanner reichen für schwarze Zahlen nicht aus. Zwar hat etwa Europas größtes Zeitungshaus Axel Springer ("Bild, "Die Welt") im ersten Halbjahr 2009 die Flaute mit traditionellen Anzeigen mit einem Plus von 15 Prozent bei der Online-Werbung etwas ausgleichen können. Doch "Bild" bleibt der wichtigste Wachstumsträger - und zwar mit der gedruckten Ausgabe.
Für die Verlage kommt es noch schlimmer: Immer Menschen verzichten auf Zeitungen. Jedes Jahr gehen in Deutschland die Auflagen um knapp 300.000 Exemplare zurück. Das entspricht etwa der Größe einer mittleren Regionalzeitung. Gleichzeitig bündelt Netzriese Google mit seiner Nachrichtenseite Google News kostenlos den Zugriff auf die Portale der Zeitungen - und streicht selber Millionen mit Bannerwerbung ein.
Erste Bezahlmodelle
Doch es gibt auch Erfolge mit Bezahlmodellen. Murdoch bittet etwa bei seinem Flaggschiff "Wall Street Journal" für die wichtigsten Angebote zur Kasse. In den USA wollen Verleger über das Portal "Journalism Online" hochwertige journalistische Produkte gegen Bezahlung anbieten.
Eine Perspektive sieht Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner im mobilen Internet, etwa beim Handy. Wer bereit sei, für jede SMS ein paar Cent zu zahlen, sei auch offener, auf Tastendruck für Nachrichten Geld auszugeben. Doch insgesamt sehen deutsche Verleger kostenpflichtige Modelle zurückhaltend, wie eine dpa-Umfrage jüngst ergab.
Deutsche Verlage zögern
Zwar kann sich etwa der Kölner Verlag M. DuMont Schauberg, zu dem der "Kölner Stadt-Anzeiger", die "Berliner Zeitung" und die "Frankfurter Rundschau" gehören, solche Angebote vorstellen - doch erst wenn es dafür einen Branchenkonsens gibt, wie Konstantin Neven DuMont sagte. Für Gruner+Jahr ("Stern") kann das Internet-Geschäft der Verlage nicht allein auf Werbung beruhen. "Für Bezahlinhalte müssen zunächst einfache technische Voraussetzungen geschaffen", sagte Vorstandschef Bernd Buchholz.
Auch rechtliche Hürden stehen für die Verleger im Weg. Denn bisher gibt es keine Gesetzesgrundlage, um Aggregatoren wie etwa Google News oder Yahoo, die auf ihren Plattformen die Links zu den Nachrichtenseiten kostenlos zusammenführen, zur Kasse zu bitten.
Auf dem Weg zur "Internet-Gema"
Die großen Medienhäuser fordern eine Reform des Urheberrechts, das bisher vor allem den Journalisten schützt. Von einem sogenannten Leistungsschutz, den bereits etwa Plattenfirmen genießen, wollen auch die Medienhäuser im Internet profitieren. In einer "Hamburger Erklärung haben sich die führende deutschen Häuser für den "Schutz des geistigen Eigentums" gemeinsam stark gemacht.
Im Gespräch für neue Erlösmodelle ist etwa eine "Internet-Gema" und eine "Kulturflatrate". Für die Tatsache, dass sie die technischen und organisatorischen Voraussetzungen schaffen, um Nachrichten im Netz überhaupt lesen zu können, wollen die Verlage Geld haben. Das sehen einige Medienleute skeptisch. Für sie öffnet der Verkehr über Google die Chance, möglichst hohe Klickraten zu bekommen und die Nutzer auf Werbung auf den eigenen Seiten zu lenken.
Werbung contra Paid Content
"Das Gesetz des Marktes lautet: Über das Reichweitenwachstum ist mit Werbung definitiv mehr Geld zu verdienen als mit Paid Content. Dem kann man sich - zumindest als deutschsprachiges Online-Medium - kaum entziehen," sagt Anton Notz, Leiter Electronic Media der Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien.
Auch "Internet-Papst" Jeff Jarvis (buzzmachine.com) hält Bezahl- Modelle für "aussichtslos", wenn nicht sogar "selbstmörderisch", weil sie den Konkurrenten Tür und Tor öffne, wie er im Londoner "Guardian" am Donnerstag schrieb. Als Verfechter der sogenannten "Linkökonomie" warnt Jarvis die traditionellen Medien: "Wer sich hinter Bezahlmauern verschanzt, schließt sich vom Internet selber aus."
Quelle : www.onlinekosten.de (http://www.onlinekosten.de)
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Als wichtigste medienpolitische Initiative seit Jahrzehnten hat der Chef der WAZ-Gruppe den Plan des Springer-Verlags bezeichnet, Onlineinhalte schrittweise kostenpflichtig zu machen.
Der Chef der WAZ-Mediengruppe, Bodo Hombach, hat den gestrigen Vorstoß des Axel-Springer-Verlags begrüßt, Inhalte im Internet kostenpflichtig zu machen. "Die öffentlich gemachten Überlegungen von Dr. Döpfner sind die wichtigste medienpolitische Initiative seit Jahrzehnten", sagte Hombach.
Er wünsche sich, dass die Verbände die Diskussion darüber, wie Qualitätsjournalismus auch im Onlinebereich refinanziert und damit erhalten werden könne, aufgriffen. "Diese medienpolitische Diskussion ist in Deutschland längst überfällig."
Springer-Chef Mathias Döpfner hatte nach der Bekanntgabe des Geschäftsberichts für das erste Halbjahr 2009 in der Telefonkonferenz gesagt: "Die kostenlosen Inhalte werden wir zurückdrehen. Aber das geht nicht auf Knopfdruck." Der Verlag, der überregional die Bild-Zeitung und die Welt herausbringt, wolle "Schritt für Schritt" Bezahlcontent anbieten.
Zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison bietet Springer auf Bild.de mehr Fußballvideoberichterstattung. Dazu wurde eine Kooperation mit dem Pay-TV-Sender Sky geschlossen, der die Bundesliga-Verwertungsrechte für das Internet besitzt. Auch die News Corp., Großaktionär bei Sky, hatte angekündigt, alle Nachrichtenwebsites künftig kostenpflichtig zu machen. Neben verschiedenen Blättern in Australien gehören die britischen Zeitungen The Sun, The Irish Sun, The Sunday Times und The Times zur News Corporation. In den USA besitzt Murdoch die New York Post und das Wall Street Journal, dessen seit Jahren etabliertes Bezahlmodell als Vorbild für alle anderen Titel gelten soll.
Quelle : www.golem.de (http://www.golem.de)
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James Murdoch, Sohn des Medienmoguls Rupert Murdoch und Chef von der Europa-Sparte dessen Medienkonzerns News Corp., hat den britischen Sender BBC wegen seiner Internet-Strategie scharf angegriffen.
Die BBC ist ein öffentlich-rechtliches Unternehmen und wird vom Staat finanziert. Das Management verfolgt bereits länger die Ansicht, dass die vom Steuerzahler finanzierten Inhalte diesem auch im Internet kostenlos angeboten werden müssen. Daher werden von Nachrichten bis hin zu Konzerten und Videos frei bereitgestellt.
Murdoch sieht darin eine Gefahr für sein eigenes Geschäft. Allerdings schiebt er bei seiner Argumentation gegen das Modell der BBC andere Beweggründe vor. "Die Ausdehnung eines staatlich gesponserten Journalismus ist eine Bedrohung für den Pluralismus und die Unabhängigkeit der Nachrichten-Berichterstattung", sagte er auf dem Edinburgh Television Festival.
"Andere Unternehmen können aufsteigen und fallen, aber die BBC verfügt über garantierte und wachsende Einnahmen", so der Manager. Daher rühre die Dominanz des Senders im britischen Mediengeschäft. Insbesondere in der aktuellen Krise, in der private Medienunternehmen mit sinkenden Werbeeinnahmen zu kämpfen haben, entzieht sich die BBC seiner Ansicht nach dem Wettbewerb.
Der Ärger kommt nicht von ungefähr. Immerhin wies der britische Pay-TV-Sender Sky, eine Tochter der News Corp., im letzten Jahr einen Verlust von 2,3 Milliarden Euro aus.
Die freie Bereitstellung von Inhalten durch die BBC mache es privatwirtschaftlichen Unternehmen sehr schwer, eigene Inhalte im Internet kostenpflichtig zu vermarkten. Nach Ansicht Murdochs sei es für den Web-Journalismus perspektivisch aber zwingend notwendig, einen Preis für hochwertige Informationen verlangen zu können.
Eine vergleichbare Auseinandersetzung gab es vor einiger Zeit auch in Deutschland. Auch hier setzten sich Privatunternehmen - letztlich zu einem gewissen Grad mit Erfolg - dafür ein, dass ARD und ZDF ihre gebührenfinanzierten Inhalte nicht uneingeschränkt im Internet bereitstellen dürfen.
Quelle : http://winfuture.de
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Deutsche Medien wollen das Rad zurückdrehen und bezahlte Inhalte im Netz etablieren. Am Rande der Elektronikmesse IFA hat am heutigen Montag in Berlin der zweitägige Kongress zur Medienwoche Berlin-Brandenburg begonnen. Bei der Eröffnung rief Axel-Springer-Manager Andreas Wiele die Verlage auf, mehr Mut zu bezahlten Online-Inhalten zu haben. "Deutschland hat die Chance, zum Vorreiter beim Paid Content zu werden". Springer selbst plant mit der Umstellung von Bild.de auf ein kostenpflichtiges Angebot fürs iPhone den Einstieg ins bezahlte Web. Inhalte der viel besuchten Webseite sollen für Apples Smartphone nur noch gegen Entgelt erhältlich sein, erklärte Wiele.
"Elektronische Fürze können Sie kaufen, die kosten 79 Cent", erklärte Wiele. Nur die Verlagsbranche wage es bislang nicht, für ihre Inhalte Geld zu verlangen. "Wir versuchen unserem Journalismus nun dort einen Wert zu geben." Das Bezahlangebot werde "noch in diesem Jahr" starten, erläuterte Wiele das Vorhaben gegenüber heise online. Bei der Bezahlvariante werde es sich um ein speziell ausgebautes Portal fürs iPhone handeln. Die genauen Preise würden noch festgelegt. Mit dem Schritt will Axel Springer mittelfristig das "Gesetz" der Kostenlos-Kultur im Netz "umdrehen". Nur jetzt bestehe die Chance, eine entsprechende "Bewegung" in Gang bringen, erläuterte Wiele. Sonst seien die Leute überhaupt nicht mehr bereit, "für das gesammelte Wissen im Internet Geld zu bezahlen".
Auf dem Podium zur Eröffnung saßen auch Vertreter von Google sowie aus der Fernseh- und Musikbranche. Stefan Tweraser von Google Deutschland unterstützte den Springer-Ansatz. In Bezug auf die Debatte um ein eigenes Leistungsschutzrecht für Verlage, mit denen diese neben den Urhebern ein eigenes Recht an Inhalten erhalten wollen, betonte Tweraser, dass jeder Anbieter mit Hilfe einer Codezeile auf seiner Seite einen Ausschluss von der Erfassung durch Suchmaschinen erreichen könne. Dann würden auch keine möglichen Rechte verletzt. Eigentlich müsste nach Ansicht Twerasers aber Google "etwas dafür verlangen, dass Sie gefunden werden". Zugleich versicherte der Österreicher, dass der Internetkonzern bereits jährlich 5 Milliarden US-Dollar an seine Content-Partner abgebe.
rbb-Intendantin Dagmar Reim bestand darauf, dass im Netz "einer bezahlen muss". Wolf Bauer, Chef der UFA Film & TV Produktion, befand, dass auch im Internet "die Marktgesetze gelten" und "die Piraterie eingedämmt" werden müsse. Für "werthaltige Produkte" müsse auch die Geldbörse gezückt werden. Die UFA versuche aber zugleich mit verschiedenen Partnern unterschiedliche Geschäftsmodelle zu etablieren. Das rechtliche Umfeld dafür müsse aber stimmen. Bauer bezeichnete in diesem Zusammenhang das in Frankreich vorangetriebene Modell der "abgestuften Erwiderung" auf Urheberrechtsverstöße im Netz als "interessanten Versuch" zur Regulierung. Er sei sich aber nicht sicher, ob es sich dabei um einen weltweit gängigen Ansatz handeln könne.
Der Chef von Universal Music Deutschland, Frank Briegmann, äußerte ebenfalls den Wunsch nach einem "stärkeren Urheberrecht". Die Politik müsse sich viel stärker mit illegalen Download-Aktivitäten beschäftigte, forderte der Label-Manager. Zugleich bemängelte er "sehr wachsweiche Formulierungen in allen Wahlprogrammen" zum Schutz der Rechte an immateriellen Gütern. Vorschriften zu einer "Kooperation" von Inhalteanbietern und Zugangsanbietern etwa sollten daher konkret in die Koalitionsvereinbarungen nach der Wahl eingehen, meinte Briegmann. Hier gebe es bereits "stärkere Initiativen" in Frankreich und in Großbritannien, so dass Deutschland andernfalls beim Urheberrechtsschutz zurückzufallen drohe.
Quelle : www.heise.de
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Das Käseblatt hat seine Inhalte freiwillig kostenlos online gestellt.
Das hat mit Copyright-Umgehung insofern absolut nichts zu tun.
Ich habe ernsthafte Zweifel, ob die Leserschaft der Springer-Postille bereit ist, für etwas von dieser bekannten "Qualität" noch Geld auszugeben, wenn man anschliessend noch nicht einmal Fisch darin einwickeln kann.
Aber das ist deren Problem, nicht unseres...
Geradezu vermessen scheint mir die klar erkennbare Absicht, als kommerzieller, parteiischer und oft wahrheitswidriger Teilnehmer generelle Regeln für die Netz-Nutzung erklären zu wollen.
Fast schon schade, dass das freie Netz keine Funktion für einen gepflegten Fusstritt bietet.
Jürgen
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Medienmogul Rupert Murdoch macht ernst und setzt seinen Weg in Richtung "Paid Content" fort.
Die "zweite Stufe" der Bezahl-Pläne für seinen Medienkonzern News Corporation soll vermutlich in Australien stattfinden, berichtet die britische Tageszeitung "The Guardian".
Der "Sydney Harald", an dem Murdoch beteiligt ist, soll eine E-mail des News-Corporation-Chefmanagers Richard Freudenstein zitiert haben. Demnach habe eine Studie ergeben, dass "Nutzer mit Freude für Inhalte im Netz zahlen werden", meldet die Tageszeitung.
Bereits im August kündigte Murdoch an, im Internet alle Nachrichtenangebote seines Konzerns kostenpflichtig zu machen. Ein erster Schritt sind Gebühren für mobile Angebote des "Wall Street Journal", das im Netz bereits Geld für Online-Inhalte verlangt.
Quelle : www.digitalfernsehen.de
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Im Rahmen des World Media Summit in Peking haben Rupert Murdoch (News Corporation) und Tom Curley (Associated Press) vor 300 Vertretern von 170 Medien aus 80 Ländern gefordert, Suchmaschinenbetreiber und andere Webseiten sollten künftig für Nachrichtenmaterial zahlen, das sie zurzeit noch ohne Gegenleistung erhielten.
Einer Meldung des Digital Journal zufolge hat AP-Chef Curley beklagt, dass seine Agentur und andere Beschaffer von Content lange genug die kostenfreie Ausbeutung ihrer Nachrichten durch Dritte hingenommen hätten. Internetdienste wie Wikipedia, YouTube und Facebook seien zu bevorzugten Plattformen geworden, auf denen sich ein breites Publikum über aktuelle Nachrichten informiere, statt auf die Internetseiten der traditionellen Nachrichtenagenturen zu gehen. Man werde die Trennung zwischen denen, die Nachrichten von öffentlichem Interesse mit großem persönlichen und wirtschaftlichen Aufwand anböten, und den anderen, die ohne Tribut davon profitierten, nicht länger dulden. Eine andere Option sei, dass Associated Press seine Nachrichten ausgewählten Partnern exklusiv eine halbe Stunde früher als anderen zur Verfügung stellen könnte.
Quelle : www.heise.de
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Werbung dürfte auf absehbare Zeit die wichtigste Geldquelle für Journalimus im Internet bleiben. Die deutschen Internet-Nutzer sind nach einer aktuellen Umfrage nur sehr eingeschränkt bereit, etwas für Nachrichten, Berichte und Reportagen zu bezahlen. Lediglich 16 Prozent seien grundsätzlich gewillt, dies zu tun. Das Institut Forsa hatte im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) rund 1.000 repräsentativ ausgewählte Internet-Nutzer befragt. Noch sei kein Ende der Kostenlos-Kultur im Internet in Sicht, stellte Bitkom- Vizepräsident Achim Berg am Sonntag in Berlin fest.
(http://res.magnus.de/res/_2/3/6/3/102171.jpg)
Entscheidend für die Attraktivität der Bezahlangebote seien angemessene Preise. Die Grenze liege momentan bei einem Euro, wie die Umfrage zeige: Von den 16 Prozent, die grundsätzlich zahlungsbereit sind, würden fast alle (93 Prozent) bis zu 10 Cent pro Artikel ausgeben. Bis zu 1 Euro würde immerhin noch gut jeder Zweite (56 Prozent) berappen. Jeder achte Internet-Nutzer (12 Prozent) akzeptiert den kostenpflichtigen Einzelabruf. Eine Journalismus- Pauschale, also eine monatliche Abonnementsgebühr, würden hingegen nur 4 Prozent nutzen wollen.
Derzeit finanzierten sich die Nachrichtenportale im Internet vor allem über Werbung. In den vergangenen Jahren seien diese Einnahmen stark gestiegen. 2009 werde der Online-Werbemarkt erstmals die Marke von 1,5 Milliarden Euro überschreiten. "Es sollte aber gelingen, auch im Internet durch den Verkauf einzelner Artikel, von Dossiers oder über Flatrates kostenpflichtige Angebote zu etablieren und damit gerade für den Qualitätsjournalismus ein zweites finanzielles Standbein aufzubauen", sagte Berg.
Quelle: SAT+KABEL
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Die Zeitungsverleger hoffen auf das Ende der kostenfreien Nutzung ihrer Inhalte im Internet. "Zeitung ist Print und Online, das lässt sich heute nicht mehr auf die gedruckte Ausgabe reduzieren", begründet Andreas Scherer, Geschäftsführer der Presse-Druck- und Verlags-GmbH ("Augsburger Allgemeine") und Vorsitzender des Verbandes Bayerischer Zeitungsverleger (VBZV) die Überlegungen. Zeitungshäuser böten "gute und umfangreiche Qualitätsauftritte", sagte der Verleger, "und deshalb müssen wir versuchen, das Ganze jetzt zu refinanzieren".
Steter Rückgang der Zeitungsabonnenten
Die stark steigende Zahl der kostenfreien Online-Nutzer und der stete Rückgang der Zeitungsabonnenten zwinge die Zeitungsverlage dazu, den lange hinausgezögerten Weg der Gebühr für die Nutzung der Online-Angebote nun einzuschlagen. "Wenn man die hohen page- impressions der Tageszeitungen sieht, erkennt man: es ist ein beliebtes Medium zur Information." Das gelte vor allem für Regionalberichterstattung, wo Heimatzeitungen exklusive Inhalte bieten, sagte Scherer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa wenige Tage vor Beginn der 23. Medientage München (28. bis 30. Oktober). Mit überregionalen Topnews sei dagegen auch künftig eher wenig Kasse zu machen, da diese schnell den Weg auf offene Webseiten fänden. Der Printgipfel des europaweit wichtigsten Medienkongresses widmet sich am Donnerstag dem Thema "Verlage am Wendepunkt".
Während früher galt, dass eine Zeitung sich zu einem Drittel über den Vertrieb und über zwei Drittel Anzeigen finanziert, seien die Anzeigen bei vielen Verlagen inzwischen der kleinere Teil der Refinanzierung. "Wir sind gerne bereit, unseren Zeitungsabonnenten unsere Online-Dienste ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung zu stellen. Das verstehen wir unter Kundenservice", sagte Scherer. "Es ist aber nur fair und richtig, diejenigen Online-User, die unsere Qualitätsinhalte kostenfrei genutzt haben, an unseren Aufwendungen zu beteiligen." Gedacht ist laut Scherer weniger an ein Modell der einzelnen Abrechnung gelesener Artikel im Internet, sondern an eine "Flatrate" im Sinne des Abonnements: Durch eine monatliche Gebühr wird die Nutzung des Angebots freigeschaltet.
Verleger setzen auf die Politik
Mit Blick auf die aus der Wirtschaftskrise erwachsende Medienkrise setzen die Verleger jedoch nicht nur auf künftige Online-Einnahmen, sondern vor allem auch auf die Politik. "Es ist entscheidend, dass wir den reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent nicht nur für die Zeitung erhalten, sondern auch auf unser Onlinegeschäft ausweiten", forderte Scherer. Zudem müsse die Regierung aus Union und FDP das Leistungsschutzrecht vorantreiben, das - gemäß der GEMA in der Musikbranche - für die Weitergabe und Wiedergabetechnik von Texten auch Abgaben fordert. Mit Blick auf die erwartbaren Zwänge zu mehr Kooperation bis hin zur Fusion von Zeitungsverlagen forderte der VBZV-Vorsitzende zudem erneut die Lockerung des Presse-Kartellrechts.
Quelle: SAT+KABEL
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Neulich hatte ich ein echtes Deja-vu: Konstantin Neven DuMont, seines Zeichens Verlegerspross und neuer starker Mann der Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg, kündigte in einem Interview an, sein Haus plane in wenigen Jahren das gebührenpflichtige Angebot einzelner Zeitungsartikel im Netz. So 30 Cent pro Stück seien vernünftig, sprach er sinngemäß. Wer nicht zahle, bekomme dagegen nur einen Anreißer zu sehen. Als Abrechnungsweg schwebte Neven DuMont ausgerechnet die Telefonrechnung vor.
Genau so ein Modell hatten wir schon mal: Es hörte auf den Namen Bildschirmtext (Btx) - und war der Versuch der Deutschen Post, einen Online-Dienst zu etablieren, als es diesen Begriff noch nicht einmal gab. Damals zahlte man pro elektronischer Botschaft einige Pfennige und pro aufgerufener kommerzieller Seite entweder nichts oder zwischen 0,01 und 9,99 DM. Gut funktioniert hat dieses Konzept eigentlich nur bei Sex-Angeboten.
Neven DuMonts Retro-Idee ist nur eine von vielen, die derzeit durch die Köpfe hiesiger Medienmanager geistert. Nachdem es im Web 2.0-Hype ab 2004 zunächst hieß, Bezahlinhalte funktionieren im Web gar nicht - so stellte die "New York Times" kurzerhand einen Premium-Dienst nach nicht einmal zwei Jahren wieder ein -, ist jetzt dank der Werbekrise alles wieder ganz anders. Die möglichen Modelle wirken teilweise leidlich radikal: Von einem neuen Leistungsschutzrecht, das plötzlich simple Anreißer für die Verbreiter kostenpflichtig macht bis hin zum Abdrehen des gesamten freien Angebots und der Einführung von Abos unter Einbeziehung der Tatsache, dass dank geschrumpfter Zielgruppe dann niemand mehr Werbung schalten wird.
Wenn Sie mich fragen: Derzeit sieht es eher danach aus, dass all diese Ideen, wie man sie schon nach der Dotcom-Krise 2001 hatte, mehr oder weniger nach hinten losgehen könnten - die Leser sind gerade in der aktuellen Realwirtschaftskrise nämlich nicht bereit, Geld dazulassen, wenn man es ihnen nicht ganz besonders einfach macht und wirklich besondere Inhalte anbietet. (Redaktionelle Ausdünnungen sind hierbei übrigens sehr, sehr kontraproduktiv.)
Was ich parallel dazu nicht verstehe: Ein etablierter Markt wie der iPhone App Store, der schon seit über einem Jahr existiert und ein gut funktionierendes Bezahlsystem besitzt, wird bislang von den hiesigen Medienunternehmen nicht als Umsatzbringer genutzt. Egal ob die Anwendung von "Focus", die von "stern.de" oder die von "N24" - keine einzige kostet derzeit einen Cent. Selbst das "Handelsblatt", das vor wenigen Tagen endlich in den App Store einzog, verlangt von seiner durchaus zahlungskräftigen Business-Zielgruppe nichts. (Und ja, auch die heise.de-App ist gratis. Ich persönlich hätte den Standard-Einstiegspreis, 79 Cent, verlangt. Bitte nicht schlagen, werte pfennigfuchsende Leserschaft.)
Könnte es sein, dass die Branche derzeit etwas kopflos herumrennt? Neulich unterhielt ich mich mit einem Journalistenkollegen über die inzwischen nicht mehr ganz so abwegige Möglichkeit, dass die großen General Interest-Titel in Deutschland ihre Websites nur noch gegen Bezahlung offen halten könnten. "Dann mache ich einfach meine eigene Online-Zeitung auf und grase die ganzen Leser ab", meinte er nach kurzem Nachdenken grinsend.
Quelle : http://www.heise.de/tr/
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Inhalte aus Murdochs Medien sollen kostenpflichtig werden
Der Medienunternehmer Rupert Murdoch ist seit langem erklärter Befürworter kostenpflichtiger Inhalte. In einem Interview sagte er, er erwäge, Nachrichtenaggregatoren weitgehend von seinen Angeboten auszuschließen und Inhalte nur gegen Bezahlung anzubieten.
In einem Interview mit dem australischen Fernsehsender Sky News Australia hat der Medienunternehmer Rupert Murdoch angekündigt, künftig die Seiten seiner Medien gegen Google und andere Nachrichtenaggregatoren zu sperren und gleichzeitig die Angebote kostenpflichtig zu machen. Murdoch hatte in der Vergangenheit immer wieder gegen kostenlose Inhalte im Internet Front gemacht und angekündigt, Inhalte nur gegen Bezahlung zugänglich zu machen.
Geschichtensammler
Es gebe, kritisierte Murdoch, "Leute, die einfach alles aufsammeln und unsere Geschichten klauen. Sie nehmen sie sich einfach ohne Bezahlung." Dazu gehörten in erster Linie Google, aber auch Microsoft oder Ask.com.
Er gestand zu, dass über die Nachrichtenaggregatoren auch Nutzer auf seine Seite kämen, die diese sonst nicht aufgerufen hätten und sie so für Werbetreibende attraktiver machten. Das Problem sei jedoch, dass es nicht genug Werbung gebe, um all die Websites profitabel zu machen. "Wir wollen lieber weniger Nutzer, die bezahlen", resümierte Murdoch.
Suchmaschinen machen keine loyalen Leser
Die Nutzer suchten nach einem Begriff bei Google und klickten vielleicht auf die Seite des Wall Street Journal, des Australian oder des Daily Telegraph. "Wenn sie darauf klicken, bekommen sie die Geschichte in einer unserer Zeitungen. Aber wer weiß schon, wer oder wo sie sind. Sie werden doch so nicht auf einmal zu loyalen Lesern unserer Inhalte."
Die Lösung sei, so Murdoch, die Suchmaschinen auszuschließen. "Wir machen das schon beim Wall Street Journal", sagte er. "Wir haben eine Mauer, aber sie geht nicht bis zur Decke." Wer einen Artikel bei Wall Street Journal anklicke und kein Abonnent der Onlineausgabe sei, der könne nur den ersten Absatz lesen. Er erwäge, dieses Modell auch auf andere seiner Medien anzuwenden.
Inhalte erstellen kostet Geld
Murdoch bekräftigte zudem, dass sein Medienunternehmen künftig keine Inhalte mehr kostenlos im Internet zur Verfügung stellen wolle. Es kostet uns viel Geld, gute Zeitungen und gute Inhalte zu schaffen", begründete Murdoch seinen Schritt.
Quelle : www.golem.de
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Der Medienkonzern Axel Springer ("Bild", "Welt") setzt im Internet auf eine Doppelstrategie: Verstärkt Geld für seine Inhalte im Internet verlangen sowie weiter mit Google und anderen Suchmaschinen zusammenarbeiten. Im Gegensatz zur Drohung des Medienunternehmers Rupert Murdoch ("Wall Street Journal") werde Axel Springer seine Angebote beispielsweise für Google nicht sperren, sagte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner am Mittwoch in Berlin.
Kostenlose journalistische Angebote im Netz seien "kein Naturgesetz", betonte Döpfner. Der Konzern entwickele kostenpflichtige Inhalte für mobile Empfangsgeräte. Solange sich Google an die Spielregeln halte und die Medien an den Erlösen beteilige, bleibe die Suchmaschine ein unverzichtbarer Partner. In der vergangenen Woche waren allerdings Überlegungen des Medienkonzerns durchgesickert, den Gratis-Zugriff auf Websites wie welt.de oder bild.de für iPhone-Nutzer zu Lasten einer kostenpflichtigen Applikation zu sperren.
Im dritten Quartal ging der Umsatz von Europas größtem Zeitungshaus um drei Prozent auf 631,4 Millionen Euro zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg unter anderem dank der Kostendisziplin auf 102,2 Millionen Euro (Vorjahr: 92,7 Mio Euro). Wegen der Werbeflaute gibt der Vorstand für das Gesamtjahr einen vorsichtigen Ausblick. Das Rekordergebnis von 2008 werde der Konzern aller Voraussicht nach nicht erreichen.
Springer sucht nach Abrechnungsmöglichkeiten für Online-Inhalte
Alle Möglichkeiten müssten ausprobiert werden, im Internet mit Journalismus Geld zu verdienen. Dafür sei notwendig, eine einfache Zahlmethode zu entwickeln. Murdoch hatte sich über Google und andere Suchmaschinen heftig beklagt. "Das sind Leute, die einfach alles aufsammeln und unsere Geschichten klauen", hatte der Medienunternehmer gesagt.
Quelle: SAT+KABEL
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In zwei Reden hat sich Kulturstaatsminister Bernd Neumann zu Beginn der neuen Legislaturperiode als Vorkämpfer gegen Google und für die Interessen der Pressekonzerne positioniert.
Wer bedroht den sogenannten Qualitätsjournalismus? Auf jeden Fall "Mediengiganten wie Google" und die "Internetpiraten", davon scheint Kulturstaatsminister Bernd Neumann überzeugt zu sein. Die ganze "Gratismentalität im Netz" ist Deutschlands oberstem Kulturwächter ein Dorn im Auge. Das machte der alte und neue Staatsminister für Kultur in zwei Reden vom Sonntag und vom Dienstag klar.
Vor dem Bundestag warnte Bernd Neumann gestern vor Streichungsorgien in den Kulturetats der Länder und Kommunen. Von dort würden "seit ein paar Wochen alarmierende Nachrichten über massive Streichungsabsichten" zu vernehmen sein. Der dadurch drohende "kulturelle Flurschaden" sei durch die zu erzielenden Einsparungen nicht zu rechtfertigen. Er wies darauf hin, dass Kultur auch ein wichtiger "Wirtschaftsmotor" sei und der Förderung bedürfe. Als eine wichtige Fördermaßnahme versprach Neumann eine Stärkung des Urheberrechts, "das Kreative in unserem Land vor der Beeinträchtigung geistigen Eigentums schützt – sei es durch Mediengiganten wie Google, sei es durch Internetpiraten!"
Auf einer Veranstaltung anlässlich des 60. Gründungsjubiläums des Deutschen Journalistenverbandes betonte Neumann bereits am Sonntag die Bedeutung einer freien Presse für die Demokratie. Doch diese Rolle sieht Neumann durch kostenlose Inhalte im Netz akut bedroht. Die versammelten Journalisten forderte Neumann auf, sich mit der "zunehmenden Konkurrenz durch Gratisinhalte im Netz, durch sogenannte Bürgerjournalisten, durch Blogger und Twitterer und den damit einhergehenden dramatischen Veränderungen des Nutzerverhaltens" auseinanderzusetzen.
Die richtige Antwort auf die Herausforderungen sieht Neumann in der Stärkung der Position von Medienunternehmen, denen ebenso wie Autoren "ihre Leistungen angemessen honoriert werden" müssten. Um das zu erreichen, kommen laut Neumann allerdings keine Subventionen der freien Presse in Frage, wie sie jüngst von Medienvertretern in den USA und auch in Deutschland ins Gespräch gebracht worden waren. Vielmehr sollte die Werbefinanzierung von Medienangeboten nicht durch "weitere Werbeverbote auf nationaler und internationaler Ebene" oder die Abschaffung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Presseerzeugnisse erschwert werden.
Zwar betonte Neumann, ihm lägen "diejenigen besonders am Herzen, auf deren kreativem Schaffen letztlich alles beruht - die Urheber, also auch die Journalistinnen und Journalisten." Zugleich verzichtete er jedoch darauf, die Position der Journalisten gegenüber den Presseverlagen mit konkreten Maßnahmen stärken zu wollen. Der seit langer Zeit von Journalisten geforderte Schutz vor Benachteiligungen im Rahmen der in der Pressebranche üblichen Total-Buy-out-Verträge fand keine Erwähnung.
Während die Schaffung eines eigenen Leistungsschutzrechts für Verlage nach Neumanns Worten bereits beschlossene Sache sei, sollen sich die Journalisten mit dem Versprechen Neumanns, "die berechtigten Anliegen der Urheber im Blick behalten" zu wollen, zufrieden geben. Der Staatsminister ist überzeugt, dass "das Leistungsschutzrecht ... nicht nur die Verlage, sondern die Presse insgesamt – und damit auch die Journalisten [schützt]".
Quelle : www.golem.de
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Axel-Springer-Chef Döpfner hat die Forderung nach einem freien Zugang zu Informationen als kommunistisch bezeichnet. Genauso sinnvoll sei es zu fordern, dass das Bier im Supermarkt künftig kostenlos sein müsse.
Axel-Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner hat sich erneut gegen eine Kostenloskultur im Internet positioniert. "Es ist einfach falsch zu denken, im Web müsse alles kostenlos sein. Die Theorie, dass es einen freien Zugang zu Informationen geben soll, gehört zum Absurdesten, was ich jemals gehört habe", sagte er bei einem Diskussionspanel mit der Huffington-Post-Mitbegründerin Arianna Huffington beim Monaco Media Forum (MMF2009).
"Dies ist ein spätes ideologisches Ergebnis von Webkommunisten: Nur wenn alles kostenlos ist, ist es demokratisch." Dies sei genauso absurd wie zu behaupten, es sei demokratisch, wenn das Bier im Supermarkt kostenlos sei.
Es seien im Wesentlichen die Themenbereiche Sport, Spiele, regionales Umfeld, Macht und Geld sowie Sex und Crime, die die Menschen interessierten, und für die sie auch bereit seien, Geld zu bezahlen. Dies gelte auch für das Internet, sagte Döpfner. 20 Prozent des Umsatzes werde bei Springer mittlerweile online erwirtschaftet. "Sieben Onlineaktivitäten sind profitabel", rechnete er vor.
Quelle : www.golem.de
Was für Drogen wirft den der ein ??? (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/p025.gif)
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Humpf - und ich dachte, ich wär schon seit dreissig Jahren kein Kommunist mehr ;D
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Bild-Dir deine Meinung, aber bitte ohne Bild! Erstaunlich, was für einen M.I.S.T. (geklaut) man reden kann!
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Es könnte nicht schaden, einmal unsere Verfassung zum Thema Informationsfreiheit zu befragen.
Da ist definitiv nicht zu lesen "das Weitere regelt der Springer-Verlag" ::)
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Der Präsident des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger, Hubert Burda, hat zur Eröffnung der VDZ Zeitschriftentage in Berlin nach politischem Flankschutz gerufen. Hintergrund ist der Umbruch bei den Printmedien.
Die Verlage seien intensiv auf der Suche nach neuen Wegen. Auch wenn die Veränderungen des Geschäfts umwälzender denn je seien, würden sich viele neue Chancen abzeichnen. Viele Verlage hätten diese schon ergriffen, sagte Burda am Montag.
(http://res.magnus.de/res/_2/2/d/8/116030.jpg)
Hubert Burda (Quelle: dpa)
In der Pflicht zur Unterstützung sieht der Verleger die Politik die Medien, insbesondere dürfe sie die Werbefreiheit nicht weiter einschränken. "Mich trifft der Schlag über die deutsche Enthaltung im EU-Ministerrat bei dessen Vorhaben, Zwangsinhalte bei Werbung verpflichtend zu machen, zum Beispiel beim Energieverbrauch elektrischer Geräte", so Burda, der ferner forderte, die Mehrwertsteuer auf Printmedien weiter zu reduzieren.
Mit Blick auf die Diskussion um die Refinanzierung journalistischer Inhalte im Netz und die Forderung nach einem Leistungsschutzrecht sprach sich Burda für mehr Transparenz im Netz aus: "Fair Search und Fair Share der Suchmaschinen müssen zu Standards wirtschaftlicher Zusammenarbeit im Netz werden."
Quelle: SAT+KABEL
Kommentar: Meine Güte, Hubert: lies erst mal die "Bunte" - da trifft Dich der Keulenschlag!
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Rupert Murdoch hatte es vollmundig angekündigt, jetzt macht der Medienzar ernst: Mit der Web-Seite der Londoner "Times" soll das erste Angebot aus dem News-Corp.-Imperium im Netz komplett kostenpflichtig werden.
London - Neben der "Times" soll offenbar auch das Schwesterblatt "Sunday Times" im Netz hinter einer Bezahlwand verschwinden. Schon ab dem kommenden Frühjahr soll ein 24-stündiger Zugang zur Web-Seite umgerechnet einen Euro kosten, ebensoviel wie die Zeitung auch auf Papier kostet. Dafür bekommt der Leser aber nicht nur ein E-Paper der aktuellen Tageszeitung - das bietet die "Times" auch jetzt schon an, für 2,50 britische Pfund - sondern eine über den Tag hinweg aktualisierte Nachrichten-Web-Seite. Auch ein Internetabonnement für die "Times" soll es geben - was das kosten soll, ist aber noch unbekannt.
"Times"-Chefredakteur James Harding hatte die überraschende Nachricht auf einer Fachkonferenz der britischen Journalistenvereinigung Society of Editors verkündet. Der "Guardian" hatte schon kurz zuvor spekuliert, der Schritt hin zu einem komplett kostenpflichtigen Angebot bei der "Times" könne unmittelbar bevorstehen.
"Times" und "Sunday Times" sollen dem Fachdienst paidcontent.org zufolge jeweils eigene Web-Seiten bekommen. Unklar war dem Bericht zufolge noch, ob auch die "Sunday Times" vollständig oder nur in Teilen hinter einer Bezahlwand verschwinden soll. Ebensowenig wurde mitgeteilt, was den Rest der Woche dort geschehen soll.
Der australische Medienmogul Rupert Murdoch, dem die "Times" gehört, hatte für sein Imperium ein Ende ausschließlich kostenloser Internetinhalte angekündigt. Murdochs "Wall Street Journal" verlangt bereits Geld für Wirtschaftsnachrichten im Internet - schon bevor Murdoch es kaufte, war das "WSJ" eine der wenigen Zeitungen, die im Netz tatsächlich Geld von ihren Lesern kassierte und damit auch erfolgreich war. "Times Online" ist das erste Murdoch-Medium, das diesen Schritt komplett vollziehen soll - womöglich also ein Testballon für den Rest des Murdoch-Reiches. "Wir kämpfen ums Überleben, und wir müssen sehr deutlich machen, dass das, wofür wir kämpfen, Berichterstattung ist", sagte Harding.
Murdoch hatte kürzlich in einem Interview mit seinem eigenen Sender Sky Australia sogar in Aussicht gestellt, man werde Google aus den eigenen Angeboten aussperren, also durch eine entsprechende Passage im Web-Seiten-Quelltext dafür sorgen, dass die Algorithmen der Suchmaschinen die News-Corp-Web-Seiten nicht mehr durchsuchen können. Seiten aus diesen Angeboten würden dann auch nicht mehr in Google-Trefferlisten auftauchen. Murdoch hat Google wiederholt dafür kritisiert, die Suchmaschine profitiere unverdient von der Arbeit von Zeitungsverlegern und Journalisten. Vielerorts wurde daraufhin Kritik laut - selbst das "Wall Street Journal" bekommt TechCrunch zufolge 25 Prozent seines Netz-Traffics von Google.
"Times Online" hat den Marktforschern von ABCe zufolge im Juli gut 21 Millionen Unique Visitors erreicht, eine Zahl, die für ernstzunehmende Profite im Netz kaum ausreichend ist. Das gedruckte Blatt hat paidcontent.org zufolge eine Auflage von 1,21 Millionen.
Auf dem britischen Zeitungsmarkt kriselt es kräftig, seitdem die Werbeeinnahmen infolge der Wirtschaftskrise eingebrochen sind. Der russische Investor Alexander Lebedev hatte sein Londoner "Evening Standard" erst vor einem Monat auf ein Gratisblatt umgestellt.
Quelle : www.spiegel.de
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Der Axel-Springer-Verlag steigt in das Geschäft mit kostenpflichtigen Online-Inhalten ein. An diesem Wochenende hat das Unternehmen das Online-Angebot Welt am Sonntag eMag gestartet, das für 1,50 Euro neben speziell aufbereiteten Inhalten der gedruckten Version auch exklusive Beiträge bieten soll.
Auf einer Veranstaltung erklärte Springer-Vorstandschef Döpfner, in zehn Jahren sollten digitale Inhalten 50 Prozent des Umsatzes erbringen. Anfang Dezember will das Unternehmen kostenpflichtige iPhone-Anwendungen vorstellen, über die der Leser auf die Angebote der "Welt" und von "Bild" zugreifen kann. In den vor knapp zwei Wochen vorgelegten Zahlen des letzten Quartals hatte lediglich die Sparte Digitale Medien ein Umsatzwachstum verzeichnen können.
Quelle : www.heise.de
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Insiderinformationen zufolge verhandelt der Softwarekonzern Microsoft aktuell mit Rupert Murdochs Medienimperium News Corp. Dabei soll es um die Ausarbeitung eines "Internet-Bündnisses" gehen.
Rupert Murdoch macht ernst. Vor wenigen Wochen kündigte der Chef des größten Medienkonzerns der Welt an, seine Inhalte aus allen Suchmaschinen verbannen zu wollen. Allen voran dem Contentfresser schlechthin - Google. Ein waghalsiges und vielleicht sogar selbstmörderisches Unterfangen, welches nur negative Auswirkungen hat. Die Alternative wäre eine neue blühende Medienlandschaft, bei der für jede News bezahlt werden muss. Ob ein solches System Erfolg haben kann? Möglich. Doch in erster Linie wird es wohl alternativen Informationswegen einen Vorschub leisten.
Die Verbreitung von Informationen lässt sich nicht einfach verhindern, was auch gut so ist. Freier Informationsfluss in der digitalen Welt ist nunmal die Norm. Sicher abgeschottet hinter einer "Paywall", also einem abgeschlossenen und nur durch Bezahlung erreichbaren Areal - das erscheint im Zeitalter des Internets absurd. Es geht ja eben gerade darum, sich online zu präsentieren.
Es stellt sich aber die Frage, welchen Beitrag das Redmonder Softwareunternehmen hier leisten kann. Die Entfernung der Newsergebnisse aus Google ist nichts, was der Medienkonzern News Corp. nicht selbst bewältigen könnte. Darum scheint es aber auch gar nicht zu gehen. Vielmehr läuft alles in eine andere Richtung. Microsoft soll der News Corp. Geld dafür bezahlen, wenn die Newseinträge für Google blockiert werden.
Wie die Financial Times berichtet, soll die News Corp. nicht der einzige Medienkonzern sein, den Microsoft in dieser Angelegenheit jüngst kontaktiert hat. Auch andere Medienunternehmen soll man dazu aufgefordert haben, ihre Inhalte aus den Google:News zu entfernen. Der Softwarehersteller soll dafür angeblich einen bisher unbekannten Betrag bieten.
Was bleibt ist also die Frage, welche Intention Microsoft mit dieser Handlung verfolgt. Will man eventuell sogar selbst exklusiv "News" auf einer eigenen Website anbieten, um dem Suchmaschinengiganten damit das Leben etwas schwerer zu machen? Man muss nicht lange über diese Fragen nachdenken, ehe es Bing macht.
Quelle : www.gulli.com
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Der Zeitungsverlegerverband BDZV begrüßt das Angebot des Softwarekonzerns Microsoft, Verlagsinhalte im Internet über seine Suchmaschine Bing recherchierbar zu machen. "Es ist immer gut, eine Alternative zu haben. Google hat mit über 90 Prozent Anteil am deutschen Suchmaschinenmarkt praktisch eine Monopolstellung", sagte der Multimediareferent des BDZV, Holger Kansky, am heutigen Dienstag in einem dpa-Gespräch. "Bing ist aber kein Allheilmittel." Denn wenn die deutschen Verlage ihre Inhalte für die Suchmaschine Google sperren würden, würden sie auch an Reichweite verlieren. "Und nur über Reichweite ist eine Werbefinanzierung möglich."
Am Vortag war bekannt geworden, dass der Medienunternehmer Rupert Murdoch für seine News Corp. mit Microsoft über Exklusivverträge für Bing verhandelt, ebenso wie zahlreiche europäische Medienhäuser. Das Ziel von Microsoft ist es, seine Suchmaschine bekannter zu machen und den unangefochtenen Marktführer Google anzugreifen. Der BDZV hatte sich vorige Woche auf einem Fachtag mit Google befasst.
"Die Websites deutscher Verlage bekommen 30 bis 50 Prozent ihrer Besucher über Google, vor allem über Google News", sagte Kansky. Diese würden bei einem Exklusivdeal mit Bing erst einmal wegfallen. "Es ist fraglich, ob Bing für eine exklusive Listung dieser Inhalte soviel bezahlen würde, dass es den Reichweitenverlust ausgleicht."
Außerdem ziele der Microsoft-Vorstoß in den USA auf die großen Verlage. "In Deutschland ist die Zeitungslandschaft mittelständisch geprägt, die Gegebenheiten hier sind andere."
Einerseits sei es für die deutschen Medienhäuser gut, dass sie über dessen Suchergebnisse so viele Besucher auf ihre Websites bekommen. Andererseits blieben die Verlage bei der Vermarktung und der Abrechnung außen vor. "Die Verlage fordern von Google ein "fair search" und ein "fair share": Wir wollen wissen, wie gelistet wird und warum welches Angebot oben in der Ergebnisliste steht, und wir wollen an den Werbeeinnahmen, die mit unseren aufwendig hergestellten Qualitätsinhalten generiert werden, beteiligt werden", sagte Kansky.
Google verdiene über Werbung, die bei einer normalen Suche neben den Ergebnissen platziert wird, in Deutschland rund 1,2 Milliarden Euro jährlich.
Auf der deutschen Google-News-Seite hingegen gibt es bislang noch keine Werbung. "Die Betonung liegt auf 'noch'. In den USA gibt es auf den News-Seiten mittlerweile Werbung, und dann kommt es früher oder später auch in Deutschland", meinte Kansky. Außerdem tauchten auch bei der normalen Suche in den Ergebnissen Verlagsangebote auf, mit denen Google dann über Reklame indirekt Geld mache.
Quelle : www.heise.de
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Die Mediengruppe M. DuMont Schauberg erwägt, für Beiträge deutschsprachiger Verlage und Autoren im Internet Gebühren zu verlangen. Dafür soll möglicherweise eine Vermarktungsplattform gegründet werden. Dadurch sollen "hochwertige journalistische Inhalte nicht länger im Internet verschenkt" werden, heißt es in einem Beitrag von Vorstandsmitglied Konstantin Neven DuMont in der "Berliner Zeitung" (Samstag).
Außerdem würden derzeit Konzepte entwickelt, den Anteil investigativer Reportagen in den Zeitungen der Gruppe zu erhöhen. Neven DuMont verwies darauf, dass es im Zeitalter der Digitalisierung immer schwerer werde, einen Journalismus zu finanzieren, der auch enthüllt und nachforscht. Er gerate immer mehr zwischen die Fronten eines wachsenden Kostendrucks und der Jagd nach Sensationen. Auch in den Kommunen sei der investigative Journalismus bedroht; dort sei der demokratische Prozess der Meinungsbildung in Gefahr. "Es ist dringend geboten, dass Politik, Netzinfrastrukturbesitzer, Suchmaschinenbetreiber, Inhalteanbieter und Autoren hier gemeinsame Lösungen zur Förderung des Gemeinwohls entwickeln."
Die Mediengruppe ist der drittgrößte Zeitungsverlag in Deutschland mit einer täglichen Auflage von mehr als 1,3 Millionen. Dazu gehören die Titel "Kölner Stadt- Anzeiger", "Kölnische Rundschau", "Mitteldeutsche Zeitung", "Berliner Zeitung", "Berliner Kurier", "Express", "Hamburger Morgenpost" und "Frankfurter Rundschau".
Quelle: SAT+KABEL
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Lediglich 12 Prozent aller westeuropäischen Web-Surfer sind bereit, für Online-Inhalte zu bezahlen. Das ergab eine Studie (PDF-Datei (http://gfk-verein.de/download/Pressemitteilungen/D/Pressemitteilung_0912.pdf)), die das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK im Auftrag des Wall Street Journals durchgeführt hat. 8 Prozent würden nur Bezahlinhalte ohne Werbung akzeptieren.
Deutsche Internetnutzer stehen kostenpflichtigen Inhalten im Web besonders dann ablehnend gegenüber, wenn gleichzeitig Werbung zu sehen ist: Nur jeder hundertste Web-Surfer wäre der GfK-Studie zufolge bereit, diese Kombination zu akzeptieren. Dagegen sei knapp die Hälfte der Meinung, dass alle Online-Inhalte kostenlos und werbefrei sein sollten. Rund ein Drittel der Deutschen gab an, dass sie Werbung und andere Marketingaktivitäten in Kauf nehmen, wenn alle anderen Web-Inhalte kostenlos sind.
Westeuropäischer Spitzenreiter in punkto Zahlungswilligkeit sind laut GfK-Studie die Schweden: Knapp ein Viertel sei demnach bereit, für Online-Inhalte zu bezahlen. Paid Content-Schlusslicht sind die Spanier: Nur 6 Prozent gaben an, für Inhalte bezahlen zu wollen.
Die GfK-Studie wurde im September 2009 abgeschlossen, sagte eine GfK-Sprecherin gegenüber heise online. Die Umfrage sei repräsentativ; befragt worden seien 16.800 Personen in 16 europäischen Ländern und in den USA entweder im direkten oder im Telefoninterview.
Quelle : www.heise.de
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Lokal- und Regionalberichte sowie Archiv-Material kosten im Internet bei abendblatt.de künftig Geld. Seit dem heutigen Dienstag stellt der Verlag Axel Springer beim Zugriff auf einen Teil des Internetangebots, das zum Hamburger Abendblatt gehört, eine monatliche Abonnement-Gebühr von 7,95 Euro über den Bezahldienstleister ClickandBuy in Rechnung. Wer die Tageszeitung bereits im Abo bezieht, muss nichts extra bezahlen. Die Gebühr für ein 30-Tage-Abo wird für Neunutzer im Internet fällig.
"Es ist aussichtslos, spotten Experten. Es ist selbstmörderisch, argwöhnt die Konkurrenz. Es ist unverschämt, denken die Nutzer. Und doch werden wir es tun", schreibt der stellvertretende Chefredakteur Matthias Iken im Blatt und Internet. "Wir wagen, Werthaltiges im Netz künftig nicht mehr zu verschenken, sondern zu verkaufen." Es sei eine jahrtausendealte Grundkonstante jedes wirtschaftlichen Handels. Dass sie überhaupt erklärt werden müsse, zeigt nach Ikens Auffassung, "wie kollektiv die Sicherungen in der vermeintlichen New Economy herausgeflogen sind".
Die im Internet vorherrschende "Freibiermentalität" schade nicht nur den Anbietern, sondern der gesamten Webwirtschaft, meint Iken. "Wer Qualitätsjournalismus zum Nulltarif will, will keinen Qualitätsjournalismus." Medien seien zudem mehr als bloße Abspielstationen von vielfältigen Inhalten, sondern auch Mittler von Informationen zwischen Menschen. Letztlich gehe es um den Erhalt der vierten Gewalt im Staat. Auch seien Medien gerade im Lokalen wichtiger denn je.
Iken bezeichnete es als "Webfehler im Netz", dass verpasst worden sei, dort auch Geld zu verdienen. Er folgt damit der Linie seines Verlages, der schon seit einiger Zeit über Verdienstmöglichkeiten im Internet nachdenkt. Seit voriger Woche können iPhone-Besitzer die Printausgaben von Bild und Welt kompakt am Vorabend des Erscheinens im PDF-Format auf ihrem Smartphone lesen. Axel-Springer-Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner bezeichnete es im August als "heilige Verantwortung" der Verleger, alles zu versuchen, um eine Wirtschaftsgrundlage für die digitale Welt zu schaffen.
Quelle : www.heise.de
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Matthias Iken, stellvertretender Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, hat mit der gestrigen Ankündigung kostenpflichtiger Berichte auf der Website der Zeitung ein lebhaftes Echo hervorgerufen. In dem Forum zu dem Beitrag in eigener Sache sammelten sich 485 überwiegend kritische Kommentare an, die Iken zu einem weiteren Beitrag veranlasst haben. Darin weist er den Vorwurf zurück, er habe Internetnutzer beschimpft.
Lokal- und Regionalberichte sowie Archiv-Material kosten bei abendblatt.de, das zum Verlag Axel Springer gehört, künftig Geld. Iken hatte dies unter anderem so begründet: "Ist es zu viel verlangt, in Zeiten, wo aufgeschäumter Kaffee im Pappbecher drei Euro kostet oder das Telefonvoting für sinnbefreite Casting-Shows mindestens 50 Cent, für das Produkt Qualitätsjournalismus knapp 30 Cent am Tag zu bezahlen?" Einem Leser, der darin eine Beschimpfung sah, erwiderte Iken nun, sein Text sei als Vergleich gedacht gewesen. "Jeder kann sein Geld ausgeben, wie er will. Aber genauso wenig, wie die Coffeeshops ihren Kaffee verschenken, verschenken wir fortan unsere Inhalte. Auch das gehört zur Freiheit."
Iken wisse selbst noch nicht, ob das Bezahlmodell funktioniere, betonte aber noch einmal, dass es notwendig gewesen sei, das Geschäftsmodell zu überdenken. Beim Thema Gratisanbieter, die eine Konkurrenz zu bezahlten Inhalten darstellen, wies Iken auf die Netzeitung hin, die zum Jahresende eingestellt wird. Das Internet habe zwar Erfinder zu Millionären gemacht. "Dass die besten Dinge im Netz aber umsonst sind, halte ich für eine unbewiesene Annahme aus Zeiten des 'New-Economy'-Geschwätz. Apple mit iTunes beweist beispielsweise gerade das Gegenteil."
Scharfe Kritik an den Bezahldiensten von abendblatt.de hatte der Medienjournalist Stefan Niggemeier in seinem Weblog geäußert. Dieser sah in Ikens Ankündigung eine "Frechheit". Sie lese sich fast, als sollten sich Leser von Online-Medien schämen, dafür so lange nichts gezahlt zu haben. Das Abendblatt folge der Strategie der Musikindustrie, die sich jahrelang geweigert habe, dem Wunsch der Kundschaft nachzukommen, einzelne Musiktitel erwerben zu können. Die Musikindustrie habe aber um jeden Preis am für sie lukrativen Geschäftsmodell der CD festhalten wollen. Iken hat mittlerweile den Vorschlag eines Lesers als plausibel bezeichnet, nicht pauschal fast 8 Euro im Monat für kostenpflichtige Artikel zu verlangen, sondern ein Kontosystem für sporadische Besucher der Website einzurichten. Der Vorschlag werde diskutiert.
Zu einer Reaktion auf Nutzerkommentare veranlasst sah sich auch das Team, das beim Boulevardblatt Bild des Verlags Axel Springer für die kostenpflichtige iPhone-App zuständig ist. Die seit Kurzem erhältliche App kostet 79 Cent. Dafür stehen den Nutzern einen Monat lang alle "Premium"-Funktionen zur Verfügung. Jeder weitere Monat kostet 1,59 Euro, beziehungsweise 3,99 Euro, wenn die Leser ein PDF des Blatts vorab beziehen wollen. In vielen Nutzerrezensionen ist die Rede von technischen Mängeln, aber auch von "versteckten Kosten" und "Abzocke". Das "Bild App Team" schrieb in Form einer eigenen Nutzerrezension in Apples App Store, die Leser hätten die Wahl, das Angebot für knapp 80 Cent einen Monat lang zu testen und danach monatsweise zu abonnieren. Das Bezahlmodell sei von Beginn an transparent mitgeteilt worden.
Die Bezahlung der eigentlich für Nicht-Abonnenten kostenpflichtigen Inhalte bei abendblatt.de lässt sich auf verschiedenen Wegen umgehen. Der Nutzer kann die Überschrift eines solchen Artikels in Googles Newssuche eingeben. Der dann verlinkte Artikel ist dann voll zugänglich. Besitzer eines Firefox können mit Hilfe der Erweiterung "User Agent Switcher" ihren Web-Browser sich als Googlebot oder als einen Such-Roboter von Yahoo oder MSN ausgeben lassen. Dann ist jeder Klick auf einen abendblatt.de-Artikel kostenlos. Auch über das mobile Angebot von abendblatt.de gibt es keine Kostenschranken.
Nach Angaben von Jochen Herrlich, General Manager Online beim Abendblatt, sind die Hintertüren mit Absicht belassen worden. Leser sollten durchaus über Google und andere Suchmaschinen an abendblatt.de herangeführt werden, um sich von dem Angebot überzeugen lassen zu können, sagte Herrlich gegenüber heise online. Nur eine Minderheit werde technisch so versiert sein, die Bezahlschranken komplett lüften zu können. Auch wolle das Abendblatt auf Googles Angebot eines verfeinerten Nachrichten-Crawlers eingehen, sobald er verfügbar sei. Für Herrlich ist es wichtig, den bisherigen Abonnenten mit den kostenpflichtigen Inhalten ein Zeichen der Wertschätzung zu geben. Die Bezahlangebote seien in den zwei Tagen ihres Bestehens insgesamt gut angekommen, es seien mehr Abos abgeschlossen worden als die Zeitung vorher kalkuliert habe.
Quelle : www.heise.de
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Kostenpflichtige Nachrichtenangebote zeigen, wie es nicht geht
Die Zukunft des Onlinejournalismus hat begonnen - wenn es nach der Axel Springer AG geht. Doch der Verlag kann sich nicht zwischen Geld und Google entscheiden und versteht das Internet immer noch nicht.
Springer prescht bei Bezahlinhalten vor und sorgt damit für Diskussionen und Lacher. Da sind beispielsweise die technisch schlecht umgesetzten iPhone-Apps für Bild und Welt. Und nun gibt es einen weiteren Vorgeschmack auf das, was Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner regelmäßig als die Zukunft des Onlinejournalismus bezeichnet: kostenpflichtige Angebote.
Seit dem 15. Dezember 2009 bietet der Verlag lokale und regionale Inhalte auf dem Berliner Zeitungsportal Morgenpost.de und dem Hamburger-Abendblatt.de nur noch gegen Geld an, die Preise liegen bei knapp fünf Euro (Berlin) und knapp acht Euro (Hamburg) pro Monat. Tatsächlich bezahlen dürfte das Angebot aber kaum jemand. Denn die Onlineszene hat schon drei Möglichkeiten gefunden, trotzdem auf alle Artikel zuzugreifen.
Erstens: Überschrift bei Google eingeben und in dem News Aggregator aufrufen. Zweitens: Der Surfer stellt den User Agent seines Webbrowsers so ein, dass er sich als Google-Bot ausgibt. Und drittens, die einfachste Möglichkeit: Der Nutzer gibt statt "www" einfach "mobile" in der Adresszeile des Browsers ein und besucht beispielsweise mobile.morgenpost.de. So hat er vollen kostenlosen Zugriff auf die Inhalte, und das ohne Werbung. Wohlgemerkt: Dass dieser Zugriff möglich ist, ist keine Panne, sondern Absicht - zum Beispiel, um die reichweitenfördernden Dienste von Google weiterhin nutzen zu können.
Das Ganze zeigt: Medienmanager in Deutschland haben mittlerweile verstanden, dass das Internet wichtig ist. Was sie nicht verstanden haben ist, wie es funktioniert und wie es sich entwickelt. Etwa welche Möglichkeiten es durch Vernetzung und Verlinkung gibt, wie Communities ticken, was die Leser und somit die Kunden erwarten.
Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob in naher oder ferner Zukunft jemand bereit ist, im Internet für klassische Zeitungsartikel zu bezahlen und ob gerade die Inhalte der beiden Regionalblätter von Springer geeignet sind, den Anfang zu machen. Vieles spricht dagegen. Noch müßiger sind Spekulationen darüber, ob kostenpflichtige Informationsinhalte die Weiterentwicklung der Gesellschaft fördern oder bremsen. Eines aber scheint klar: Wenn selbst große Medienanbieter wie der Springer-Verlag Pläne, welcher Art auch immer, derart inkonsequent umsetzen, liegt die Onlinezukunft anderswo.
Quelle : www.golem.de
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Im Internetangebot von "welt.de" gibt es keine lokalen Berichte aus Hamburg und Berlin mehr. Das bestätigte ein Sprecher des Medienkonzerns Axel Springer der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Mit der Einführung eines Online-Abonnements auf "abendblatt.de" und "morgenpost.de" für Lokal- und Regionalberichte in dieser Woche wurden die regionalen Angebote auf "welt.de" gestoppt. Die Online-Medien gehören alle zu Axel Springer. Hintergrund ist, dass die regionalen Inhalte exklusiv bei den Online-Angeboten der regionalen Tageszeitungen "Hamburger Abendblatt" und "Berliner Morgenpost" bleiben sollen.
Seit Dienstag stellt der Verlag Axel Springer beim Zugriff auf einen Teil der Seiten von "abendblatt.de" und "morgenpost.de" eine monatliche Abonnementgebühr von 7,95 Euro beziehungsweise 4,95 Euro in Rechnung.
Quelle: SAT+KABEL
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Die deutschen Verleger und Privatsender protestieren auf breiter Front gegen die ARD-Ankündigung, kostenfreie Nachrichten für sogenannte Smartphones einzuführen.
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) sowie die Axel Springer AG kritisierten das Vorhaben am Dienstag scharf. "Wir haben die Ankündigung der ARD, ein kostenloses Applet der "Tagesschau" in Apples AppStore anzubieten, mit Befremden zur Kenntnis genommen", sagte Springer-Unternehmenssprecherin Edda Fels in Berlin. Der zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) wies die Argumente zurück.
Print-Medien werfen ARD Abkehr von der Grundversorgung vor
Die gebührenfinanzierte ARD dehne erneut ihren Auftrag zu Lasten der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger aus, heißt es in einem Brief von VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner an Kulturstaatsminister Bernd Neumann und die Ministerpräsidenten der Länder. Die ARD solle sich auf ihren Grundversorgungsauftrag beschränken. Fürstner unterstrich, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel während der VDZ Zeitschriftentage im November auf die Seite der Verlage gestellt und Schutz vor Marktverzerrungen zugesagt habe. Dazu zählten nicht nur Werbeverbote, sondern auch gebührenfinanzierte Verdrängungsversuche. Der Verband will nun auch mögliche rechtliche Schritte prüfen.
Springer: "Nicht tolerierbare Marktverzerrung"
Unverständnis äußerte auch der BDZV über "den Alleingang des Senders offenbar ohne Einbindung der Gremien", wie es in einer Mitteilung hieß. Vor diesem Hintergrund erwarte der BDZV einen Stopp aller weiteren Pläne für dieses neue Telemedienangebot. "Es gehört ganz sicher nicht zum Grundversorgungsauftrag öffentlich-rechtlicher Fernsehanstalten, kostenlose Applets auf dem iPhone zur Verfügung zu stellen", sagte Springer-Sprecherin Fels weiter und sprach von einer "nicht tolerierbaren Marktverzerrung". Mit der "unrühmlichen Fortsetzung ihrer gebührenfinanzierten Kostenlos-Strategie" nun auch im App-Store versuche die ARD erneut, private Marktentwicklung im Keim zu ersticken, sagte der VPRT-Präsident Jürgen Doetz.
NDR versteht Aufregung nicht: Seit Jahren verfügbare Inhalte neu verpackt
Der NDR wies die Kritik zurück: "Der geplanten Kooperation liegt kein neues oder geändertes Telemedienangebot im Sinne des Rundfunkstaatsvertrags zugrunde", sagte Sprecher Martin Gartzke. "Es geht auch nicht um exklusive Inhalte. Vielmehr sollen bereits seit Jahren mobil verfügbare Inhalte, die schon seit langem über tagesschau.de/mobil oder wap.tagesschau.de abgerufen werden können, für eine Verbreitung über Smartphones wie das iPhone dargestellt und optimiert werden." Abgesehen von einem überschaubaren einmaligen Programmieraufwand und den auch sonst für Tagesschau.de entstehenden Verbreitungskosten fielen dafür keine zusätzlichen Kosten an.
Seriöse Information für die Hosentasche - durch GEZ-Gebühren gedeckt
Der ARD-Vorsitzende Boudgoust hält den Vorwurf der "Wettbewerbsverzerrung" für völlig unverständlich. Er sagte: "Bereits seit Jahren sind im absoluten Einklang mit der Mediengesetzgebung die Inhalte von tagesschau.de auch auf Handys oder Smartphones mobil verfügbar. Warum dies nun mit einer simplen Software zur Wahrnehmung des Angebots von tagesschau.de auf dem iPhone nicht möglich sein soll, verstehe wer will." Die ARD halte die Regeln des entsprechenden Staatsvertrages vollständig ein. Boudgoust fügte hinzu: "Offensichtlich geht es den Kritikern nicht um die Umsetzung der gesetzlichen Regelungen, sondern darum, uns von den Entwicklungen im Netz abzukoppeln."
ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke hatte zuvor in einem dpa-Gespräch am Montag gesagt, dass die Anwendung auf Smartphones im Gegensatz zu anderen Apps (wie zum Beispiel das kostenpflichtige Angebot der "Bild"-Zeitung) kostenlos zur Verfügung gestellt werden solle, da sie bereits aus der Rundfunkgebühr finanziert seien. "Mehrere Hunderttausend iPhone-Nutzer dürfen von uns erwarten, dass wir sie auch unterwegs mit seriösen Nachrichten versorgen", so Gniffke. Noch im ersten Quartal 2010 soll Tagesschau.de für mobile Nutzer abrufbar sein.
Quelle: SAT+KABEL
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Staffel 13 von South Park ist in Deutschland vor der Fernsehausstrahlung online
2009 war ein Jahr, in dem Verlags- und Feuilletonbürokraten mit einem kulturpessimistischen Furor gegen die "Kostenlos-Kultur" im Web von der Politik neue Monopolrechte forderten. Da bietet der 24. Dezember – traditionell der Feiertag der entgeltlosen Weitergabe – Gelegenheit, einen Blick auf Etwas zu werfen, was vor 14 Jahren das Licht der Welt erblickte.
Die Rede ist vom Kurzfilm The Spirit of Christmas, den Trey Parker und Matt Stone für den Fox-Angestellten Brian Graden produzierten, der ihn als Video-Weihnachtskarte an 80 seiner Freunde verschenkte. Der extrem billig hergestellte Zeichentrickfilm, in dem Jesus gegen den Weihnachtsmann kämpft, brach radikal mit der damaligen Cartoon-Ästhetik und erinnert formal an eine Adventsbastelei, bei der man Pappe und Buntstifte mit Kamera und Videoschnittprogramm ergänzt hatte.
Und er wurde nach der Kaffekanne an der Stanford-Universität Mitte der 1990er zu einem der ersten großen Netz-Videoereignisse. Durch die Verbreitung via Web, FTP und Usenet bekamen Parker und Stone, deren eigentliches Vorzeigewerk damals ein (zu Unrecht kaum bekanntes) Kannibalismusmusical war, das Angebot, aus der Video-Weihnachtskarte die Serie South Park zu machen, von der es mittlerweile die dreizehnte Staffel gibt - obwohl (oder vielleicht auch gerade weil) Stone und Parker bis zum Aufbau eines eigenen Streaming-Angebots das Kursieren der Serie im Netz im Vergleich zu anderen Rechteinhabern relativ großzügig duldeten.
(http://www.heise.de/bilder/146808/0/0)
Seit ein spezielles Deutschlandportal (http://www.southpark.de/) mit lokal angepasster Reklame eröffnet wurde, ist die offizielle amerikanische Streaming-Site zwar nur noch über Umwege erreichbar, was aber insofern wenig macht, als der User auch hierzulande statt der nur teilweise gelungenen Synchron- die Originalfassung wählen kann und auch die noch nicht im deutschen Fernsehen gelaufene dreizehnte Staffel auf Englisch komplett abrufbar ist. Glanzlicht in ihr ist die Folge "Margaritaville" - ein Kommentar auf die Finanzkrise, in der Kyle eine Art Jesus des Geldglaubens wird und mit einer Kreditkarte alle Schulden der Einwohner von South Park auf sich nimmt.
Quelle : http://www.heise.de/tp/
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Nach den Medienexperten von CDU, SPD und FDP hat sich auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) gegen die ARD-Pläne für kostenfreie Anwendungen ("Apps") auf Smartphones ausgesprochen. "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte mit Gratisangeboten für das iPhone nicht unnötig neue Geschäftsmodelle der privaten Anbieter gefährden", erklärte Neumann am heutigen Freitag in Berlin. Die ARD will noch im ersten Quartal 2010 ihr Format "Tagesschau" gratis als Anwendung für Smartphones zur Verfügung stellen. Private Verlage sehen das als Wettbewerbsverzerrung. So gibt es seit kurzem von Springer kostenpflichtige Apps für Bild und Welt kompakt.
Die ARD müsste sich auf ihren Auftrag zur Grundversorgung beschränken, hatte der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger in einem Brief an Neumann gefordert. Das Gratis-Angebot der ARD schade privaten Anbietern. Neumann schloss sich der Kritik nun an. Während private Medienunternehmen "zum Teil ums Überleben kämpften", dürfte der öffentlich-rechtliche Rundfunk deren Lage nicht noch verschärfen, teilte Neumann in einer Pressemitteilung mit. Es sei "schon verwunderlich", dass die ARD ihr Gratis-Modell vorgestellt habe, kurz nachdem Verlage ihr Bezahlmodell gestartet hatten. Private Medienanbieter bräuchten Spielraum für Marktentwicklungen, sagte Neumann. "Haben sie diesen nicht, wird das Nebeneinander von privaten und öffentlich-rechtlichen Medienanbietern für die Zukunft in Frage gestellt."
Quelle : www.heise.de
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Wenn für solche Geräte zukünftig GEZ fällig werden sollte, wäre die ARD sogar gezwungen, auch auf diesem Wege Teile ihrer Angebote frei verfügbar zu machen.
Und es wäre keinesfalls hinnehmbar, wenn Dritte für die Tagesschau extra die Hand aufhalten dürften.
Hier fehlt eine Grundsatzentscheidung, die keinesfalls alleine von finanziellen Gesichtspunkten abhängen darf.
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Im Streit um eine smartphone-gerechte "Tagesschau"-App hat der Vorstandschef des Axel-Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, vor negativen Folgen für deutsche Verlage gewarnt.
Weitere Kritik
"Wenn sich bezahlte Applikationen auf mobilen Geräten nicht durchsetzen, wird dies Tausende Arbeitsplätze in der Verlagsbranche kosten", sagte der 46-Jährige dem Nachrichtenmagazin "Focus". N24- Geschäftsführer Torsten Rossmann kritisierte im "Spiegel", "dass der gebührenfinanzierte Rundfunk immer weiter expandiert und private Nachrichtenangebote erschwert, wo er nur kann".
Die ARD bedrohe "einmal mehr ein Geschäftsmodell für Verlage und Nachrichtensender und damit den privatfinanzierten Qualitätsjournalismus", sagte n-tv-Geschäftsführer Hans Demmel im "Spiegel". Am Montag hatte ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur eine kostenlose "Tagesschau"-App, also eine Anwendung für das iPhone, für das erste Quartal 2010 angekündigt. Die Springer-Zeitungen "Bild" und "Welt" bieten seit Anfang Dezember als erste in Deutschland eigene Apps gegen eine monatliche Gebühr an.
Quelle : www.onlinekosten.de
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Die Kritik an einer kostenlosen "Tagesschau"-Anwendung ("App") für Smartphones wächst. Der Bund der Steuerzahler befürchtet, die entsprechenden Pläne der ARD könnten zur Rechtfertigung künftiger Gebührenerhöhungen genutzt werden: "Zunächst müssen die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten ihrem Auftrag gerecht werden. Dafür und nur dafür bekommen sie auch die Gebühren – und zwar in der Höhe, die heute festgelegt ist", sagte der Bundesgeschäftsführer des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, der in Berlin erscheinenden Tageszeitung B.Z.. "Alles, was darüber hinausgeht, und dazu beiträgt, dass die Gebühren steigen, ist strikt abzulehnen." Dazu zähle er auch Anwendungen für internetfähige Handys.
Vor einer Woche hatte ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa eine kostenlose Tagesschau-Anwendung für Apples iPhone zum ersten Quartal 2010 angekündigt. Dies wurde von Verlagen wie privaten Rundfunkanstalten kritisiert. Der Vorstandschef des Axel-Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, warnte vor negativen Folgen für deutsche Verlage. "Wenn sich bezahlte Applikationen auf mobilen Geräten nicht durchsetzen, wird dies Tausende Arbeitsplätze in der Verlagsbranche kosten", sagte er. Die Springer-Zeitungen Bild und Welt bieten seit Anfang Dezember als erste in Deutschland eigene Apps gegen eine monatliche Gebühr an.
Quelle : www.heise.de
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Im Gegensatz zur ARD will das ZDF keine kostenlosen Nachrichten-Anwendungen (Apps) für Smartphones anbieten. "Wir planen derzeit keine Einführung einer iPhone-App", sagte ein Sendersprecher der Bild-Zeitung. Die Angebote des ZDF seien technologieneutral und könnten damit von allen Endgeräten wie Computer und Handys abgerufen werden.
ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke hatte kurz vor Weihnachten eine kostenlose "Tagesschau"-App für das iPhone für das erste Quartal 2010 angekündigt. Dies stieß auf scharfe Kritik von Verlagen und privaten Rundfunkanstalten.
Quelle : www.heise.de
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ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke hat die Kritik an Plänen für eine kostenlose Tagesschau-Anwendung für das iPhone als unverständlich zurückgewiesen. "Wir möchten eine kostenlose App anbieten, wie es viele kommerzielle und öffentlich-rechtliche Anbieter bereits seit geraumer Zeit tun. Dabei wollen wir ausschließlich die bereits vorhandenen Inhalte unserer Fernsehnachrichtensendungen und von tagesschau.de anbieten", schrieb er im Blog von tagesschau.de. Dies verstoße weder gegen das Medienrecht noch sei dies eine Wettbewerbsverzerrung zuungunsten von Verlagen und privaten Rundfunkanstalten.
Den Vorwurf, dafür Gebührengelder zu verschwenden, wies er zurück. "Geben wir dafür zusätzliches Geld aus? Nein! Der Content für diese App ist (...) bereits vorhanden und erfordert deshalb kein zusätzliches Personal geschweige denn zusätzliche Gebühren", schrieb er. Die Inhalte, die heute schon per Computer oder Internethandy verfügbar seien, würden lediglich für eine andere technische Plattform aufbereitet. "Mich befremdet der Vorwurf gegen unsere potentielle Gratis-App doch sehr, zumal beinahe alle Verlage und Privatsender Gratis-Apps anbieten." Das ZDF allerdings plant derzeit keine Apps seiner Angebote, auch keine heute-App
Kurz vor Weihnachten hatte Gniffke in einem Gespräch mit dpa erklärt, eine Tagesschau-App sei für das erste Quartal 2010 geplant. Daraufhin hatte es teils massive Kritik gegeben – Gniffke schreibt dazu: "Holla, was da alles aufgefahren wurde: Bundestagabgeordnete, Staatsminister, Verlegerverbände, private Rundfunkanbieter und sogar der Bund der Steuerzahler. Heute wird wegen meiner App-Ankündigung sogar das komplette Gebührensystem in Frage gestellt."
So hatte der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) wegen des wachsenden Angebots der öffentlich-rechtlichen Sender eine Klage bei der EU-Kommission wegen Wettbewerbsverzerrung angedroht. Der Vorstandschef des Axel-Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, warnte vor negativen Folgen für deutsche Verlage. "Wenn sich bezahlte Applikationen auf mobilen Geräten nicht durchsetzen, wird dies Tausende Arbeitsplätze in der Verlagsbranche kosten", sagte er. "Bild" und "Welt" bieten seit Anfang Dezember als erste in Deutschland eigene Apps gegen eine monatliche Gebühr an.
Der Bund der Steuerzahler mahnte, die festgesetzten Gebühren dürften nur für den jeweiligen Auftrag der Sender ausgegeben werden. "Alles, was darüber hinausgeht, und dazu beiträgt, dass die Gebühren steigen, ist strikt abzulehnen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, der "B.Z.".
Quelle : www.heise.de
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Die ARD ist wegen ihres Gratis-Angebotes für das i-Phone in die Kritik geraten. Nachdem die Privatwirtschaft Wettbewerbsverzerrung beklagt, meldet sich nun auch die Politik zu Wort.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte:"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte mit Gratisangeboten für das iPhone nicht unnötig neue Geschäftsmodelle der privaten Anbieter gefährden." Es sei verwunderlich, dass die gebührenfinanzierte ARD-Anstalt ihr Gratis-Modell vorgestellt habe, kurz nachdem einige Verlage ein Bezahlmodell eingeführt hätten.
Die ARD will ihr Format "Tagesschau" gratis als "Applet" - kurz "App" - für Nutzer von Smartphones anbieten. Auch private Anbieter, wie "Bild" oder "Welt kompakt" stellen Apps zur Verfügung. Diese sind allerdings kostenpflichtig.
Schon zuvor hatte der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger in einem Brief an Neumann gefordert, die ARD müsse sich auf ihren Auftrag zur Grundversorgung beschränken. Das Gratis-Angebot schade privaten Anbietern, kritisierten die Verleger.
Neumann zeigte Verständnis für die Kritiker. Während private Medienunternehmen "zum Teil ums Überleben kämpften", dürfe der öffentlich-rechtliche Rundfunk deren Lage nicht noch verschärfen, teilte der Kulturstaatssekretär in einer Pressemitteilung mit.
Nichts von der Kritik hält dagegen ARD-Aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke. In seinem Blog schreibt er, dass es bereits viele Gratis-Apps von privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern gebe. Zudem sollen nur die bereits vorhandenen Inhalte der Nachrichtensendungen und von "tagesschau.de" angeboten werden. Es werde auch kein zusätzliches Geld ausgegeben. "Aber nochmals: kein zusätzlicher Aufwand, keine zusätzlichen Gebühren. Alles andere ist frei erfunden", so Gniffke. Das Angebot sei kostenlos, da es ja bereits über die GEZ-Gebühren finanziert sei. Das App soll noch im ersten Quartal 2010 angeboten werden.
Quelle : www.digitalfernsehen.de
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Der Streit um die iPhone-Applikation der ARD-Nachrichtensendung "Tagesschau" hält weiter an. Sogar ein umfassender Test des Projekts gemäß der Vorgaben der EU-Kommission wird nun gefordert.
Diesen verlangte der für Medien zuständige Chef der Mainzer Staatskanzlei, Martin Stadelmaier, laut einem Bericht der 'Zeit'. In drei Stufen solle geprüft werden, ob die Herausgabe einer solchen Anwendung vom öffentlich-rechtlichen Auftrag gedeckt ist, zum Wettbewerb beitrage und was das Ganze kostet.
Nach diesen Kriterien wurden vor einiger Zeit auch die Grenzen für die Internet-Aktivitäten der öffentlich.rechtlichen Sender festgesetzt. Lutz Marmor, Intendant des NDR, der für die Tagesschau zuständig ist, lehnte es allerdings ab, einen solchen Prüfprozess zu durchlaufen.
Immerhin könne man mit der App nur jene Inhalte abrufen, die ohnehin auch über den Browser angesehen werden können. "Wir machen gar nichts Neues, sondern aus drei Klicks einen", sagte er gegenüber der Zeitung.
Seiner Ansicht nach gehöre die Bereitstellung der Anwendung auch zum Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, schließlich erstrecke sich dieser nicht nur über die Grundversorgung, sondern enthalte auch eine Bestands- und Entwicklungsgarantie. "Und wenn etwas zur Grundversorgung gehört, dann ja wohl die 'Tagesschau'. Ihre Inhalte sollten auf allen relevanten Ausspielwegen zugänglich sein", so Marmor.
Quelle : http://winfuture.de
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Die Medienbranche befindet sich in einer Krise, aus der es offensichtlich keinen Ausweg gibt. Nun hat auch die New York Times angedeutet, dass deren Webauftritt bald primär aus "Paid-Content" bestehen wird.
Sind die Internetuser bereit, für ein journalistisches Angebot im Web zu bezahlen? Keine leicht zu beantwortende Frage, der sich die Verleger in Zeiten der Krise dennoch stellen müssen. Ob dies die bestmögliche Lösung ist, steht auf einem anderen Blatt. Dass jedoch nur wenige Zeitungen vor solchen Schritten bewahrt bleiben, zeigt die jüngste Entwicklung.
Nach Aussage des "New York Magazine" steht der Wechsel zum Paid-Content im Web nämlich bei einer der renommiertesten Tageszeitungen bevor. Die Rede ist von der New York Times. Wie das Magazin festhält, stehe der Verleger der New York Times, Arthur Sulzberger jun., kurz davor, diesen Schritt zu verkünden. Dem soll eine heftige interne Debatte vorangegangen sein. Sollte dies der Wahrheit entsprechen, so wird der Webauftritt des Blattes bald denen der Financial Times oder des Wall Street Journals gleichen.
"Wir werden eine Entscheidung bekanntgeben, wenn wir glauben, dass wir den bestmöglichen Geschäftsweg hergestellt haben. Keine Details bis dahin", so Diane McNulty, Pressesprecherin der New York Times. Dass immer mehr Leser ihre Nachrichten online beziehen, ist kein Geheimnis mehr. Ob sich der Online-Markt jedoch refinanzieren lässt, bleibt fraglich.
Eine Studie der Marktforscher von "Harris" ist Anfang Januar zu dem Ergebnis gelangt, dass 77 Prozent der US-Bürger nicht bezahlen würden, um News im Web zu lesen. Unter denjenigen, die für Online-News bezahlen würden, schwankte der Preis erheblich. Die Mehrheit suchte nach dem Minimum an Kosten. Lediglich 19 Prozent seien bereit, monatlich zwischen einem und zehn US-Dollar für die Online-Ausgabe einer Zeitung auszugeben.
Der bevorstehende Schritt der New York Times ist also weder risikolos, noch intern unumstritten. Er scheint jedoch der einzige Ausweg aus der Krise zu sein.
Quelle : www.gulli.com
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Nach dem Berliner Axel Springer Verlag will jetzt auch die Essener WAZ-Gruppe ins das Geschäft mit Apps fürs iPhone einsteigen.+
Das kündigte WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach n der "Wirtschaftswoche" (kommende Ausgabe) an: "Wir werden voraussichtlich im Sommer kostenpflichtige Apps anbieten, selbstverständlich mit sehr starkem lokalem Bezug. Wir beobachten die Landschaft sehr genau, denn die aktuellen Entwicklungen haben eine unglaubliche Rasanz."
Weil jedoch die Verlage das mögliche Zukunftsgeschäft durch die öffentlich-rechtlichen Sender wie die ARD mit ihrer angekündigten Gratis-"Tagesschau"-App bedroht sehen, fordert Hombach jetzt klare Ansagen aus Berlin. Er vermisse eine politische Auseinandersetzung über die Machtverhältnisse in der digitalen Welt, sagte er dem Blatt.
Quelle: SAT+KABEL
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Die Mitglieder des NDR-Rundfunkrates seien einmütig der Auffassung, dass die wichtigste Informationsmarke der ARD auf einer relevanten mobilen Plattform wie dem iPhone vertreten sein müsse, sagte die Vorsitzende des Rundfunkrates, Dagmar Gräfin Kerssenbrock, im Anschluss an die Sitzung des Gremiums am Freitag in Hamburg. "Bei der Tagesschau-App geht es nicht um die Verbreitung neuer Inhalte, sondern um bessere Bedienbarkeit." Die ohnehin vorhandenen und seit langem mobil abrufbaren Inhalte von tagesschau.de ließen sich mit der App auf dem iPhone besser und schneller aufrufen.
Die von ARD-Aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke für das erste Quartal angekündigte kostenlose App für Smartphones war von Verbänden und Verlegern scharf unter Beschuss genommen worden, weil sie die Geschäftsmodelle der Privatunternehmen bedrohe. Besonders die Axel Springer AG kritisierte das Vorgehen der ARD, zumal Springer seit kurzem App-Angebote von "Bild" und "Welt" als Bezahlmodelle am Markt testet.
Quelle : www.heise.de
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Die Verlage in Europa wollen selbstbewusster und konsequenter auf eine Bezahlung ihrer Inhalte auch im Internet drängen. Eine entsprechende Strategie hat der Präsident des Europäischen Zeitungsverlegerverbands (ENPA), Valdo Lehari jr., angekündigt. "Wir brauchen eine wehrhaftere Grundeinstellung für wertvolle Inhalte", sagte Lehari in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Verlage müssten auch mit Google und anderen Suchmaschinenbetreibern über eine angemessene Vergütung von redaktionellen Inhalten reden.
"Wir wollen unsere Strategie von Schweden bis Italien koordinieren und jetzt Gas geben", sagte Lehari, der auch Verleger des Reutlinger General-Anzeigers ist. Die Zeitungsverleger in Belgien hätten bereits erfolgreich gegen Google geklagt und die italienischen Zeitungsverleger hätten ein Kartellverfahren gegen Google eingeleitet. In Brüssel rücke, ausgelöst unter anderem vom Vergleichsvorschlag von Google an die US-amerikanischen Buchverleger, der gesamte Themenkomplex deutlich stärker in den Vordergrund.
Es geht laut Lehari in Europa nicht nur um das Nutzen von redaktionellen Inhalten und Angeboten der Verlage durch Dritte. Die deutschen Verleger haben nach seinen Angaben kein formales Verfahren beim Bundeskartellamt eingeleitet. Vielmehr seien der Behörde die Bedenken bekannt, ob Google bei der Anzeige von Suchergebnissen unfair und wettbewerbswidrig vorgehe.
Lehari vertritt als ENPA-Präsident Zeitungsverleger aus 26 Ländern mit insgesamt 5200 Zeitungen. Er begrüßte die jüngsten Versuche von Verlegerorganisationen und zahlreicher Großverlage, die "Kostenlos-Kultur" im Internet zu bekämpfen: "In der Überzeugung, dass es mit dem kostenlosen Angebot so nicht weitergehen kann, gibt es europaweit ganz große Übereinstimmung." Dies könne eine Grundlage für weitere Schritte sein.
Allerdings sei in der Verlagsbranche in puncto Konsequenz noch Überzeugungsarbeit zu leisten. "Wenn zum Beispiel das Leistungsschutzrecht kommt und die bislang gelebte Einstellung gegenüber den Suchmaschinenbetreibern bleibt, ist nicht viel gewonnen", sagte Lehari. Er erwartet konkrete rechtliche Regelungen zum Leistungsschutzrecht in den nächsten Monaten: "Ich freue mich über den Erkenntnisprozess, dass wertvolle geistige Werke, Güter und Leistungen nicht einfach kostenlos gestohlen werden können."
Von der Politik fordert der Verlegerpräsident keine unmittelbare Unterstützung für die wirtschaftlich und strukturell gebeutelte Medienbranche, aber bessere Rahmenbedingungen. Die beste Hilfe der Regierung wäre es, einen Teil der Gesetze und Einschränkungen wie Werbereglementierungen und Zugangsbeschränkungen zurückzudrehen: "Wir wollen freier atmen können und brauchen wieder mehr Sauerstoff für publizistische und unternehmerische Freiheit." Dies sei keine isolierte deutsche Position, sondern gemeinsamer Wille der Mehrheit der Medien in Europa.
Insofern seien die Verleger höchst verwundert, dass die Bundesregierung, vertreten durch das Bundesumweltministerium, entgegen eigener Ankündigung neue Werbe-Regeln nicht verhindert habe, sagte Lehari. Die EU habe ohne ein Veto aus Berlin beschlossen, dass künftig in der Werbung zum Beispiel für Kühlschränke und andere energieverbrauchende Produkte wie Fernseher deren Energie-Effizienz angegeben werden muss. Dies sei ein erneuter Angriff auf die Werbefreiheit.
Die Lage der Medienhäuser in Deutschland ist nach Leharis Ansicht weiterhin wesentlich besser als die vieler Verlage im europäischen Ausland und erst recht als in den USA. Auch im Krisenjahr 2009 sei nicht nur gespart worden. Es werde erfreulicherweise in zunehmenden Maße in neue Ideen und Produkte wie Sonderpublikationen und Magazine investiert. "Die Suche nach der Nische und der digitalen Zukunft läuft auf Hochtouren."
Die Bedeutung der Zeitung sei ohnehin nicht nur an der leicht sinkenden Auflage zu messen. Vielmehr habe die Zeitung dank großer Reichweite und unangefochtener Glaubwürdigkeit weiterhin eine herausragende Rolle in der Medien-Landschaft. Für 2010 erwartet Lehari eine wirtschaftliche "Seitwärtsbewegung" in den Verlagen.
Quelle : www.heise.de
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Schluss mit Last.fm, Spotify und Co.? Warner Music will seinen Katalog in Zukunft nicht mehr für kostenlose Streamingangebote hergeben. Stattdessen sollen die Nutzer zur Kasse gebeten werden.
Viele Streamingservices bieten eine kostenlose Einstiegsversion an. Die wird häufig mit Werbung finanziert. Die Nutzer sollen allerdings dazu verlockt werden, für bessere Qualität oder mehr Optionen zu bezahlen.
Solche Angebote seien "ganz klar nicht gut für die Industrie", sagt Warner Chef Edgar Bronfman, Jr. In Zukunft würden sie daher keine Lizenzen mehr erhalten. "Die 'krieg alle deine Musik kostenlos und dann können wir dich vielleicht mit ein paar Verlockungen zu einem Premium-Preis überreden'-Strategie ist kein Geschäftsansatz, den wir in Zukunft unterstützen werden."
Die Streaming-Anbieter zahlen zwar Lizenzgebühren an die Rechteinhaber, diese sind allerdings vergleichsweise gering. Das liegt auch daran, dass den Unternehmen bisher entsprechende Einnahmen fehlen. Zuletzt galt Spotify als mögliche Rettung der Musikbranche und wurde vielfach gelobt. "Spotify ist ein sehr zukunftsfähiges finanzielles Modell", erklärte Universal-Vize Rob Wells noch im Januar.
Warner allerdings glaubt nicht an diese Versprechen und will stattdessen auf bezahlte Streaming-Angebote setzen. "Die Anzahl der potentiellen Abonnenten stellt die Zahl der Leute, die derzeit Musik auf iTunes kaufen, in den Schatten", erklärt Bronfman vollmundig. Er kann sich auch vorstellen, dass Kunden zusammen mit einem Handy- oder Breitband-Vertrag Zugang zu Streaming erhalten.
Das erinnert fatal an "Nokia Comes with Music". Das Angebot haben die Finnen gerade erst für ihr wichtiges Modell X6 fallen gelassen. Bronfman aber ist zuversichtlich, "hunderte Millionen, wenn nicht Milliarden, Menschen, von denen die meisten heute keine Musikkäufer oder sicher nicht Vielkäufer von Musik sind" für Bezahlangebote gewinnen zu können.
Was passiert derweil mit Angeboten wie Last.fm, während Warner diesen Utopien hinterher jagt? Bisher ist nicht klar, ob Bronfman bestehende Verträge aufkündigen will oder lediglich keine neuen Lizenzen mehr an kostenlose Streamingangebote vergeben will. Den Schaden haben in jedem Fall die Kunden - und innovative Unternehmen.
Quelle : www.gulli.com
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Der Streit um die geplante "Tagesschau"-App der ARD für das iPhone geht weiter. Jetzt soll die EU-Kommission prüfen, ob die Zusatzanwendung möglicherweise gegen EU-Recht verstößt.
Den Antrag stellte die Vizepräsidentin des Europa-Parlaments, Silvana Koch-Mehrin (FDP), wie die Online-Ausgabe der "Bild"-Zeitung am Donnerstag berichtete. Koch-Mehrin habe in einer Beschwerde angemerkt, die ARD könne einen solchen Dienst "offensichtlich nur deswegen kostenlos bereitstellen, weil sie durch obligatorische Rundfunkgebühren finanziert wird". Private Anbieter müssten für vergleichbare Angebote hingegen eine Gebühr erheben, hieß es. Die ARD könne sich auf diese Weise gegenüber ihren Mitbewerbern einen nicht gerechtfertigten Vorteil verschaffen.
Quelle: SAT+KABEL
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Alles im Web für umsonst? Die Marktforscher der Nielsen Company haben untersucht, ob die Konsumenten bereit wären für Inhalte zu bezahlen, die sie bisher für lau bekommen haben. 85% aller Befragten würden es vorziehen, wenn es z.B. News weiterhin kostenfrei geben würde.
Je nachdem, um welche Inhalte es sich handelt, variiert auch die Bereitschaft, dafür zu bezahlen. Theaterstücke, Musik, Computerspiele, kommerzielle Videos, Magazine oder Zeitungen - für all das würde die Mehrheit weiterhin Geld ausgeben wollen. Für Blogeinträge, selbst gemachte Videos, Podcasts oder Radiosendungen allerdings nicht. Die deutsche Bloggerelite dürfte diese Zahlen ungerne zur Kenntnis nehmen, betrachtet man sich doch als nächste Generation der Journalisten.
Die Mitarbeiter der Nielsen Company haben in 52 Staaten über 27.000 Personen zu ihrem Konsumverhalten befragt. Fest steht: Nicht alle wollen automatisch alles umsonst haben. Allerdings ist die Bereitschaft Geld zu investieren an Bedingungen geknüpft. So würde 52% aller Befragten Zahlungen per Micropayment bevorzugen. Zumindest 43% der Teilnehmer wären bereit, für Content zu bezahlen, sofern dafür simple Methoden zur Verfügung stehen würden. Viele Befragte wollten mit der gekauften Ware tun, was sie wollen. 62% setzten sich dafür ein, die Inhalte frei kopieren und mit ihren Freunden teilen zu dürfen. Alternativ war fast die Hälfte aller Konsumenten im Gegenzug bereit, sich auf noch mehr Werbung einzulassen, sofern die Angebote kostenfrei bleiben. Und wenn sie ihr Geld dafür lassen müssen, so möchten die meisten Leser beziehungsweise Zuschauer ihre Ware frei von Werbung bekommen.
Als Fazit kann man zusammenfassen, dass wir noch immer in keiner Kostenlosgesellschaft leben. Professionelle Angebote werden gewürdigt, Blogs und Podcasts sollen im Web aber umsonst angeboten werden. Schalten die Website-Betreiber ihr Vermarktungsmodell um, wird ihnen nur noch ein Minimum an Besuchern bleiben. Lediglich mit 21% der vorherigen Visits kann im Schnitt gerechnet werden. Keine Basis, um zuzüglich zum Bezahlsystem Werbung zu schalten. Dazu kommt, dass nur etwas mehr als ein Drittel glaubt, dass sich die Qualität der Inhalte ohne Bezahlung reduzieren würde.
Die vollständige Studie kann hier dem Blog von Nielsen (http://blog.nielsen.com/nielsenwire/global/changing-models-a-global-perspective-on-paying-for-content-online/) entnommen werden.
Quelle : www.gulli.com
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Das Leistungsschutzrecht für deutsche Verleger ist seit Monaten in der Diskussion – wie es konkret aussehen soll, wurde aber bisher kaum thematisiert. Im Zuge der Auftaktveranstaltung des Kölner Medienrechtforums erläuterte Christoph Keese, Cheflobbyist der Axel Springer AG, einige Details. Demnach planen die Verleger in Kürze eine Kartellausnahmegenehmigung zu stellen, um eine neue Verwertungsgesellschaft zu gründen. Zahlen sollen in Zukunft nicht nur Portale wie Google, die kostenfrei abrufbare Inhalte systematisch auswerten, sondern jeder gewerbliche Nutzer der Verlagsangebote im Internet. Dabei nannte Keese explizit die schätzungsweise 20 Millionen gewerblich eingesetzten PCs in Deutschland.
Keese zeichnete ein düsteres Bild des Online-Journalismus in Deutschland. Alles in allem machten deutsche Verlage mit ihren journalistischen Online-Angeboten gerade einmal 200 Millionen Euro Umsatz. "Das ist kein gutes Geschäft. Man kann mit Journalismus im Internet derzeit nicht verdienen." Allenfalls durch Querfinanzierungen seien viele Angebote überlebensfähig. So verdiene Axel Springer zwar mittlerweile ein Fünftel seines Umsatzes im Internet. "Wir verdienen dieses Geld allerdings nicht mit Journalismus", betonte Keese. Umsatzbringer seien vielmehr Firmenbeteiligungen wie die Preisvergleichsmaschine Idealo und der Stellenbörse Stepstone.
Dass das geplante Leistungsschutzrecht juristisch nur sehr schwer zu fassen ist, machte Professor Karl-Nikolaus Peifer vom Institut für Medienrecht der Universität zu Köln deutlich. So ist bisher nicht klar, auf welche Leistung der Verlage das geplante Leistungsschutzrecht denn fußen soll. Peifer verwies auf ein Urteil von 1928, bei dem bereits das deutsche Reichsgericht das exklusive Recht auf Nachrichteninhalte negiert hatte. Eine stellvertretende Rechtewahrnehmung für die in den Verlagen publizierenden Autoren sei auch schwer umsetzbar, da in der Vergangenheit die Aktivlegitimierung der Verlage von Gerichten in Zweifel gezogen wurde. Übrig bleibt die separate Definition der Verlagstätigkeit, die in der Auswahl und dem Arrangement der Informationen besteht.
In diese Kerbe schlug Keese: "Das Netz quillt über mit Informationen – wir organisieren die Rangreihenfolge. Das ist die Leistung, die wir bringen." Diese solle in Zukunft separat bezahlt werden, indem gewerbliche Websurfer zur Kasse gebeten werden. "Wir sehen, dass die Abonnements von Zeitungen und Zeitschriften in den meisten Unternehmen zurückgehen – das hängt natürlich auch damit zusammen, dass wir so gute Webseiten machen", begründete Keese die Notwendigkeit einer neuen Zahlungspflicht. Die private Nutzung und das Verlinken soll auch künftig kostenfrei bleiben – zumindest im "Festnetz-Internet". Für mobile Plattformen wie das iPhone setzt der Verlag auch auf Bezahlinhalte.
Notwendigkeit für eine Grundsatzdebatte sieht Keese nicht – bei der Diskussion um das Leistungsschutzrecht handelt es sich aus seiner Sicht nur um eine juristische Fachdiskussion. Schon nach geltender Rechtslage könnten die Verlage eine Verwertungsgesellschaft gründen und sich dabei auf die von den übertragenen Rechte der Autoren berufen – ähnlich der Presse Monitor GmbH, die seit mehr als sieben Jahren für viele deutsche Verlage die Rechte zur Erstellung von Pressespiegeln vermarktet. Die Einführung eines Leistungsschutzrechts sei aber aus praktischer Sicht notwendig: "In jedem Einzelfall die Rechtekette nachzuweisen ist unsagbar aufwändig, dass sich das gesamte Modell nicht mehr lohnen würde", sagte Keese. So seien alleine bei der Welt Texte von über 30.000 Autoren erschienen, die oftmals keinen expliziten Vertrag unterschrieben hätten.
Bekanntestes Ziel der neuen Leistungsschutzrechte ist der Internetkonzern Google, der in seinem Angebot Google News systematisch die Schlagzeilen und Inhalte von Online-Medien in Deutschland auswertet und kurze "Snippets" der erfassten Meldungen anzeigt. Den Vorwurf, dass die deutschen Verleger lediglich beim erfolgreicheren Geschäftsmodell abkassieren wollen, lässt Keese nicht gelten. Vielmehr befinde man sich mit dem US-Unternehmen in konstruktiven Gesprächen, um das Nachrichtenangebot um Bezahlinhalte zu erweitern. Eine solche Bezahl-Option sei bereits für Google Books vorgesehen, die deutschen Verleger würden Google gerne als weiteren Marktplatz für ihre Inhalte nutzen.
Doch nicht nur Internetkonzerne, auch die Leser der Verlagsangebote sollen zahlen, zumindest wenn sie die Informationen beruflich nutzen oder mit einem Rechner an ihrem Arbeitsplatz sitzen. Wie die Zahlungspflicht konkret umgesetzt werden soll, lässt Keese in Köln allerdings gezielt offen. Wie im Business-to-business-Bereich üblich werde man auf die Unternehmen zugehen und ihnen ein Vertragsangebot machen. Dabei hätten die Unternehmen ausdrücklich auch die Möglichkeit auf die Nutzung der Verlagsangebote zu verzichten. "Dass Unternehmer nein sagen und trotzdem das Angebot nutzen, kann ich mir das einfach nicht vorstellen", erklärte Keese.
Quelle : www.heise.de
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Zwei der bekanntesten britischen Zeitungen sind im Internet künftig nur noch gegen Geld zu lesen. Die Times" und das Sonntagsblatt Sunday Times – die beide zur News Corporation von Rupert Murdoch gehören – verlangen für ihren Onlineauftritt ab Juni ein Pfund (1,10 Euro) pro Tag oder zwei Pfund pro Woche. Beide Titel wollen im Mai neue Webseiten starten und mit einer Testphase beginnen, teilte News International, die britische Tochter der News Corporation, am heutigen Freitag mit. Murdoch hatte schon vergangenes Jahr angekündigt, Bezahlmodelle für seine Titel im Internet einführen zu wollen.
Die überregionalen Blätter Times und die Sunday Times sind in Großbritannien nur der Anfang: Später sollen auch das Boulevard-Massenblatt The Sun und deren Schwester-Sonntagszeitung News of the World folgen, die beide ebenfalls zu News International gehören.
Es sei ein "entscheidender Zeitpunkt für den Journalismus" und ein "ausschlaggebender Schritt", mit Nachrichten wieder Geld zu verdienen, sagte die Chefin von News International, Rebekah Brooks. Die Webseiten für Times und Sunday Times sollen künftig getrennt werden, bisher haben sie einen gemeinsamen Auftritt. Das Entgelt erlaubt den Zugang zu beiden Online-Angeboten.
In Großbritannien sind bisher die meisten Online-Auftritte der Zeitungen noch kostenlos. Da aber alle Blätter mit Anzeigenverlusten zu kämpfen haben, wird der Schritt der Murdoch-Blätter in der Branche genau verfolgt. In Deutschland haben vor kurzem das Hamburger Abendblatt und die Berliner Morgenpost kostenpflichtige Abos für ihre lokale Berichterstattung eingeführt.
Quelle : www.heise.de
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Namhafte Zeitungen steigen auf bezahlte Online-Angebote um. Kommt damit der "Apple-Journalismus" für die neue Info-Elite?
Die Welle kommt. Die New York Times will ab Beginn nächsten Jahres Geld von Lesern verlangen, wenn diese weiterhin unbegrenzten Zugang zu ihren Online-Angeboten wünschen; eine bestimmte Auswahl an Artikeln soll kostenfrei bleiben, ausgewählte Beiträge sind ledigliche Abonnenten zugänglich. Andere ziehen nach, Le Figaro, Le Monde, The Times - allesamt Marken, die sich gut auf dem I-Phone machen.
Das neue System der New York Times soll kaum Auswirkungen auf die Millionen herumstreifender Webseiten-Besucher ("occasional visitors") haben, die nach wie vor mit einem kostenlosen Angebot versorgt werden. Lediglich bei der Stammleserschaft wollen man versuchen, ob sich die Loyalität auch in Geld auszahle, gab die Zeitung Anfang dieses Jahres bekannt.
Aktuell informiert die Londoner Times ihre Leserschaft darüber, dass ab Juni die Vorstellungen des Verlegers Murdoch umgesetzt werden. Der Zugang zu allen Artikeln auf times.co.uk , bzw. thesundaytimes.co.uk wird dann etwas kosten: 1 Pfund für 1 Tag bzw. 1,5 Euro/2 Dollar für "internationale Leser", das Wochenabo gibt es zu zwei Pfund/3 Euro/4 Dollar. Der zahlenden Kundschaft werden die "wichtigsten und interessantesten Stories auf dem neuesten Stand", selbstverständlich auf allen Geräten - "phones, e-readers, tablets and mobile devices" -, versprochen.
Le Monde und Le Figaro haben kürzlich ähnliches angekündigt. Ab Montag den 29. März will Le Monde sukzessive weniger Artikel ohne Bezahlung freigeben. Das kostenlose Angebot werde dadurch immer kleiner, gelegentlich angereichert mit "einem Dutzend Beiträge aus der Zeitungsredaktion, die extra für Lemonde.fr produziert werden".
Man präsentiere sich zum ersten Mal in der Geschichte der Zeitung als globale Marke, erklärt Eric Fottorino, der Mann mit dem wohlklingenden Titel "président du directoire et directeur du Monde". Das Angebot - "investigativer Journalismus mit langem Atem und analytischer Tiefenschärfe" im Blatt, Debatten im Netz, Breaking News auf Smartphones" - garantiere größere Attraktivität auf allen Ebenen, inklusive dem i-Pad.
Interessant sind die Leserreaktionen.
So argwöhnt man im Forum des französischen Magazins PC-Inpact, das mit unablässiger und spitzer Kritik gegen Hadopi aufgefallen ist, dass es zu einem fragwürdigen Markenjournalismus kommen könnte, einem "Apple-Journalismus" - den man leider, bis auf die Andeutung von Sponsoringabhängigkeiten, nicht näher erklärt. Aber vielleicht ist die jüngst thematisierte Zensur der Bild-Zeitungs-Nacktmädchen durch Apple nur ein Vorspiel für Gate-Keeper-Spiele neuer Art.
Leser der Times fürchten, dass durch das neue Geschäftsmodell der politische Gegner stark gemacht wird, da der Guardian und andere Zeitungen doch wahrscheinlich kostenlos bleiben - "This is a dumb idea, you can guarantee that the leftie papers will be free online."
Der interessanteste Vorbehalt gegen die bezahlten Zonen ist im Forum des Netzmagazins rue89 (das von der Unterstützung der Online-Magazine durch die französische Regierung profitiert) zu lesen. Dort erklärt ein Nutzer, dass die Zeitung sein Interesse verliere. Und zwar nicht, weil er alles nur umsonst haben will - wie ihm bestimmte Klischees unterstellen -, sondern weil sie aus dem für ihn relevanten Informationsstrom verschwinden würde.
Selbst dann, wenn er für das Abo bezahlen würde, würde er mit einiger Wahrscheinlichkeit zahlreiche aussagekräftige Artikel verpassen, aber seine Mitwelt im Netz, die er "contemporains" nennt, könnten ihn nicht mehr auf wichtige Le-Monde-Artikel hinweisen, da sie keine Abonnenten sind, bzw. nicht wissen oder nicht davon ausgehen, das er einer sei. Zu Zeiten der sozialen Informationsverwertung im Netz - "folksonomy" - sei dies ein Schritt zurück. Dass sich die Geschwindigkeiten, mit denen unterschiedliche Nutzer an Informationen kommen, durch die bezahlten Inhalte verändern werden, dürfte ein voraussehbarer Effekt sein, der Rest - on verra.
Quelle : http://www.heise.de/tp/
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Während die deutschen Zeitungsverlage an Mauern um ihren "content" bauen, öffnet der britische "Guardian" seine Artikel zur Verbreitung im Netz
Wir wissen: die „Kostenlos-Kultur“ des world wide web zerstört die Medienlandschaft. Gerade der Qualitätsjournalismus leidet unter der Mentalität seiner Leser, für Angebote im Netz keine munteren Cents mehr bezahlen zu wollen. Zudem partizipieren Internet Service Provider und Nachrichtenaggregatoren am content der Presseverleger, ohne den das Internet ja bekanntlich nur ein „Testbild“ wäre.
Neben den bekannten Lösungswegen „Bezahlschranke“ und „Leistungsschutzrecht“ geht nun – nach der us-amerikanischen „New York Times“, eine britische Tageszeitung einen dritten Weg: „The Guardian“ verschenkt seine Artikel an jeden, der sie in seinem Blog oder auf seiner Homepage einbinden will. Im Prinzip kann jeder Nutzer ohne weitere Genehmigung die Überschrift und die Metadaten der Beiträge in seine Texte einbinden, wer über die Schnittstelle (API) vollständige Beiträge einstellen will, muß sich dazu auf der Plattform vom „Guardian“ anmelden.
Als Gegenleistung wird in die Artikel Werbung eingebunden, die vom Zeitungsverlag gesteuert wird und nur diesem zugute kommt. Wer den „Guardian“ werbefrei verbreiten will, kann als dritte Option eine entsprechende Vereinbarung mit dem Verlag schließen.
Martin Weigert von „netzwertig.com“ analysiert diesen (r)evolutionären Schritt des Medienhauses und zeigt die zu erwartenden positiven wie negativen Effekte auf. Es ist, so meine ich, unwahrscheinlich, daß nun im Netz lauter kleine „Guardians“ sprießen werden, die sich am Angebot der Zeitung bereichern werden. Viel wahrscheinlicher ist, daß die Reichweite und die Bekanntheit der Marke „Guardian“ durch eine selektive Verbreitung zunimmt, was sich auch in einer höheren Besucherzahl an der Quelle selbst zeigen wird.
Dieses Modell ist aus dem Internet für das Internet entwickelt und basiert auf der im Netz herrschenden Linkökonomie: Aufmerksamkeit und Verbreitung sind die Prinzipien im digitalen Kommunikationsraum Internt. Das von den deutschen Zeitungsverlegern propagierte Leistungsschutzrecht und der Umgang mit dem eigenen „content“ steht dieser Mentalität dagegen völlig entgegen. Will die Presseindustrie hierzulande doch nicht mit eigenen originellen unternehmerischen Initiativen reüssieren, sondern durch Zwangsabgaben auf gewerbliche
Geräte und einen besonders rigides Urheberrecht eine Art Bestandsschutz ihrer überkommenen Vorstellungen erreichen. Dabei mißverstehen sie (absichtlich?) die digitale Kultur: Nicht die „Kostenloskultur“ sondern die „Tauschkultur“ ist die prägende Leitkultur des horizontal angelegten Netzes.
Hat die „content-Industrie“ das endlich verstanden, wird sich ihre Leistung auch wieder lohnen.
Quelle : www.gulli.com
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Wie schon im Vorfeld angekündigt, kann ab sofort nur noch gegen Bezahlung auf die Inhalte der britischen 'Times' im Internet zugegriffen werden. Veranschlagt werden dabei 1,20 Euro am Tag oder 2,40 Euro pro Woche.
Mit diesem Schritt nimmt die Times den nächsten großen Schritt in Richtung Paid-Content. Betroffen sind von dieser Regelung sowohl Artikel aus dem Archiv, als auch tagesaktuelle Meldungen des Online-Portals. Ursprünglich wurde dieses Vorhaben im März dieses Jahres schon angekündigt.
Neben der Times stehen ab sofort auch die Inhalte der Sunday Times nur noch gegen eine entsprechende Bezahlung zur Verfügung. Beide Blätter gehören zum Konzern von Rupert Murdoch. Entschlossen hat man sich zu dieser Umstellung auf Bezahlinhalte in erster Linie aus dem Grund, da die Einnahmen der Verlage in der letzten Zeit sehr stark zurückgegangen sind.
Ob ein solches Bezahlmodell im Internet funktioniert, wird auch von einigen weiteren Verlagen genau beobachtet. Da es nach wie vor noch genügend kostenlose Angebote gibt, wird das Risiko einer Abkehr der Besucher als sehr groß eingestuft.
Quelle : http://winfuture.de
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Seit wenigen Wochen versteckt sich die britische Times hinter einer Paywall. Angeordnet hat dies der Medienmogul Rupert Murdoch. Die User servieren ihm nun die Quittung dafür: Massiv absinkende Userzahlen.
Paywalls sollen den Journalismus im World Wide Web retten. Oder besser gesagt: Refinanzieren. Zumindest ist das die These des Medienmoguls Rupert Murdoch. Für das Wallstreet Journal (WSJ) ist ihm sein "Paywall-Projekt" gelungen. Vermutlich liegt dies an den hochspezifischen Themen, die das WSJ behandelt. Für die britische Times scheint die Paywall jedoch zur Katastrophe zu werden.
Seit einer Woche bittet nämlich auch deren Online-Portal den Leser zur Kasse. Vorausgesetzt, er will einen Artikel ganz lesen. Mithilfe eines Abonnements versucht man diese zu ködern. Die Preise mögen erschwinglich sein. Doch offenbar haben nur die wenigsten Leser Interesse, für die Online-Inhalte der Times etwas zu bezahlen. Alexas Trafficranking zeigt, wie massiv die Nutzerzahlen bei der britischen Times abgefallen sind. Ein schlechtes Zeichen für Murdochs Paywalls?
Vielleicht. Die Frage ist, ob die wenigen bezahlenden User die rückläufigen Werbeeinnahmen kompensieren können. Wie Nick Farrell vom Inquirer zynisch berichtet, sei das britische Nachrichten-Flaggschiff im Bereich Zugriffszahlen sogar hinter den Independent gefallen. Dies könne als deutliches Zeichen gesehen werden, dass die Times verloren sei. Möglicherweise ist dies aber ein vorschnelles Urteil.
Tatsache ist jedoch, dass die Zugriffszahlen massiv eingebrochen sind. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob dieser "Trend" sich wieder stabilisiert. Seitens der britischen Times gab es bisher kein Statement zu dieser Entwicklung. Folglich ist auch unklar, ob die Einnahmen der Paywall das Gesamtkonzept auffangen können. Momentan scheint es jedenfalls bergab zu gehen.
Quelle : www.gulli.com
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… und in Zukunft wird nur mehr eine oben sein. Bei der anderen müsse man bald eine Münze einwerfen, kündigt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger an
Dank Wirtschaftskrise und der Abwanderung von Lesern zu kostenlosen Angeboten im Netz sehen sich die Zeitschriftenverlage vor einer großen Herausforderung. Dementsprechend waren die Zahlen, die der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) gestern auf seiner Jahrespressekonferenz vorlegte, vor allem von negativen Vorzeichen geprägt: Um 15,9 Prozent sind die Umsätze der Verlage im Anzeigen- und Beilagengeschäft zurückgegangen, die Gesamtauflage der Zeitungen sank um 2,7 Prozent.
Dass die Umsätze insgesamt nur um sieben Prozent zurückgegangen sind, verdankt die Branche vor allem dem gestiegenen Umsatz aus dem Vertrieb: Trotz sinkender Auflagen konnte der Umsatz in diesem Bereich um 2,3 Prozent gesteigert werden.
Minutenprotokoll des wunderbaren Hoffnunggebers
Der Hauptgeschäftsführer des BDZV, Dietmar Wolff, erklärte angesichts der Tatsache, dass insbesondere im Onlinebereich die Werbeerlöse einbrächen, dass sowohl Werbe- als auch Vertriebserlöse in den Onlinebereich herübergebracht werden müssten. Eine Möglichkeit dafür sieht der BDZV – natürlich – in Apples iPad, das einen derartigen Medienhype auslöste, dass selbst Medien, die sonst Wert auf ein seriöses Erscheinungsbild legen nicht davor zurückschreckten, mit einem Minutenprotokoll der iPad-Vorstellung dem Gadget mehr Beachtung zu schenken, als der journalistischen Distanz gut tut.
Auch der Leiter des Bereichs Kommunikation und Multimedia, Hans-Joachim Fuhrmann, stimmt eine Lobeshymne an. Das iPad sei das erste Gerät, auf dem Zeitung Spaß macht. Er gibt sich überzeugt, dass es möglich sei, klassische Geschäftsmodelle wie Abo, Einmalverkauf und Werbung auf dem iPad zu ermöglichen. "Apple hat ein wunderbares Gerät, Apple hat ein wunderbares System mit iTunes, aber Apple ist für uns nicht das Zukunftsmodell", schränkt Fuhrmann das Lob schließlich doch noch ein. Dass Apple ein geschlossenes System sei, die Beziehung zu den Kunden und die Hoheit über die Inhalte habe, das "ist nicht unser Modell". Zugleich erinnert er daran, dass Apple in der Vergangenheit nicht nur die Bild, sondern auch den Stern zensiert hatte.
"Die Zeitungen waren noch nie so gut wie heute"
Die Verlage würden deshalb neben Apple in Zukunft auch noch mit anderen Plattformbetreibern kooperieren, ein entsprechendes System sei unter anderem bei der Bertelsmann AG bereits in Planung. Wichtig sei, dass die Inhalte ohne technische Hürden auf allen Plattformen laufen und die Hoheit über Inhalte und Anzeigengeschäft den Verlagen erhalten bleibt.
Den Ausbau des Paid Content flankiert der BDZV mit einer eigenen Studie. Diese werde in den nächsten Wochen erscheinen und nachweisen, dass die Bereitschaft, für gute Inhalte zu zahlen, höher ist, als alle denken – einschließlich der Verlage selbst, kündigte Fuhrmann an – es klingt ein wenig wie bestellter Optimismus. Dass die Qualität des Journalismus derzeit gut genug sei, um auch zahlende Kundschaft zu locken, davon ist Fuhrmann auf Nachfrage überzeugt:
Die Zeitungen waren noch nie so gut wie heute. Mal im Ernst, in Berlin kriegen Sie doch richtig gute Zeitungen, aber das ist jetzt nicht der Platz darüber zu diskutieren.
Hans-Joachim Fuhrmann
Ein wichtiger Baustein ist laut Wolff auch die Einführung des umstrittenen Leistungsschutzrechts für die Presseverlage. Wenn digitale Inhalte der Zeitungen gewerblich genutzt würden, müsse die Zustimmung der Verlage eingeholt und eine Gegenleistung erbracht werden. Der private Bereich solle allerdings nicht in Gefahr gebracht werden, das Zitatrecht weiterhin gültig bleiben und Links nicht erfasst werden. Auch eine Beteiligung der Urheber werde laut Wolff angestrebt, es gebe derzeit Verhandlungen mit den Gewerkschaften. Wolff rechnet mit einem Referentenentwurf zum Leistungsschutzrecht bereits nach der Sommerpause.
Geplante Ausweitung der gebührenpflichtigen Angebote
Einen Strich durch die geplante Ausweitung der gebührenpflichtigen Angebote, dessen Anteil am Gesamtumsatz laut Fuhrmann auf 50 Prozent steigen soll, könnte den Verlegern ausgerechnet der öffentlich-rechtliche Rundfunk machen. Die Zukunft der Zeitungen im Onlinebereich hänge von ihm ab, erklärte Wolff. Derzeit sei das Internet wie ein Parkhaus mit zwei Schranken, die beide geöffnet sind. Morgen solle es jedoch anders aussehen, da werde eine Schranke oben sein, bei der anderen hingegen müsse man eine Münze einwerfen. Die Inhalte dahinter seien aber gleich.
Wolff sieht das zukünftige Geschäftsmodell der Verlage dadurch in Gefahr, denn hinter unterschiedlichen Schranken müssten auch unterschiedliche Inhalte stecken. Die Nachrichten auf den Seiten der öffentlich-rechtlichen Sender seien "zu stark vertextet" und zudem häufig nicht sendebezogen, moniert Wolff. Sein Wunsch ist klar, die GEZ-finanzierten Sender sollen ihre Aktivitäten im Netz zurückfahren. Vom Ausbau des eigenen "Parkhauses" ist hingegen nicht die Rede.
Quelle : http://www.heise.de/tp/
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Immer mehr Zeitungen beschäftigen sich gegenwärtig mit der Einführung von Bezahlmodellen. Eine neue vermeintliche Einnahmequelle hat die US-amerikanische Zeitung Sun Chronicle ausfindig gemacht.
Zugleich will man mit diesem Vorhaben die Foren-Qualität steigern. Damit die Besucher ihre Meinung zu Artikeln in Form von Kommentaren abgeben können, sollen sie künftig einmalig 99 Cent per Kreditkarte dafür bezahlen. Anschließend können sie ihre Meinung zu den veröffentlichten Inhalten abgeben.
Dabei geht es allerdings nicht um eine Profitorientierung, sondern vorrangig um eine Steigerung der Qualität der Beiträge. In Zukunft sollen nur noch Leser ihre Meinung zu Artikeln veröffentlichen, die auch damit einverstanden sind, sich mit ihrem vollen Namen anzumelden.
Diesbezüglich orientieren sich die Herausgeber der Zeitung Sun Chronicle an den klassischen Leserbriefen, die von Printzeitungen her bekannt sind. Die auf diesem Wege veröffentlichten Meinungen werden auch namentlich gekennzeichnet.
Quelle : http://winfuture.de
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Die Website von News of the World soll künftig kostenpflichtig werden. Das britische Boulevardblatt gehört zum Medienunternehmen News Corporation. Die ebenfalls zum Imperium des Australiers Rupert Murdoch gehörenden Zeitungen Times und Sunday Times mussten starke Rückgänge bei Zugriffen hinnehmen, seit ihre Webangebote kostenpflichtig sind.
Der Internetauftritt des britischen Boulevardblattes News of the World (NoW) soll künftig nur noch zahlenden Besuchern offen stehen, berichtet die britische Wirtschaftszeitung Financial Times. Mit der Maßnahme wolle der Verlag News International testen, ob Nutzer bereit sind, für Boulevardnachrichten Geld auszugeben.
Zahlen für News of the World und Sun
Ab Oktober soll das Angebot kostenpflichtig werden, erfuhr die Financial Times von einem Informanten aus dem Umfeld des Verlages. Die Sun, das andere Boulevardblatt von News International, solle später folgen. Genaue Termine wurden jedoch nicht genannt.
News International gehört zu News Corporation, dem Medienimperium von Rupert Murdoch. Der Australier ist ein vehementer Verfechter von Bezahlinhalten. Im Juli 2010 hatte News International die Webangebote der Times und Sunday Times kostenpflichtig gemacht.
Rückgang der Zugriffe
Die Zugriffszahlen waren daraufhin deutlich zurück gegangen: Im Juni lasen 2,2 Millionen Nutzer (Unique User) die Times online, im Juli waren es 1,61 Millionen. Auch die Seitenabrufe (Page Views) gingen stark zurück: von 20 Millionen im Juni auf nur noch neun Millionen im Juli, zitiert die britische Tageszeitung Independent aus einer aktuellen Studie des US-Marktforschungsunternehmens Comscore.
Die sonntags erscheinende NoW hat eine verkaufte Auflage von 2,89 Millionen Exemplaren und ist damit die auflagenstärkste Zeitung in Großbritannien. Das Boulevardblatt war Anfang des Jahres in die Schlagzeilen geraten, weil Mitarbeiter Privatermittler engagiert hatten, um illegal britische Prominente abzuhören.
Quelle : www.golem.de
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Mit Paywalls versuchen zahlreiche Verlage ein rentables Geschäftsmodell für die digitale Zukunft zu etablieren. Doch neben der Tatsache, dass man Werbepartner aufgrund einbrechender Zugriffszahlen verschreckt, sind auch die Einnahmen durch die Abonnenten nicht einmal ansatzweise ausreichend. Zu diesem Ergebnis ist eine aktuelle Studie gelangt.
Der Analytiker Benedict Evans hat für Enders Analysis ermittelt, wie sich die Einnahmen der Zeitungsverleger online entwickeln. Seine Ergebnisse sind dabei nicht sonderlich überraschend. Das Schlüsselergebnis wird im Exposé der Analyse schlicht wiedergegeben: "Ein Abonnent einer Paywall ist nur 25 bis 33 Prozent im Vergleich zu einem Print-Abonnenten wert. Selbst wenn jeder einzelne Print-Abonnent erfolgreich zu einem Paywall-Abonnenten verwandelt werden kann, werden Zeitungen nach wie vor einem Größenproblem gegenüberstehen."
Paywall-Angebote seien nicht in der Lage, die sinkenden Einnahmen durch Print-Abonnenten durch eine Erweiterung der Leser für ihre Online-Abonnements zu kompensieren. Gründe hierfür seien unter anderem kostenlose Online-News, 24-Stunden-Fernsehnachrichten sowie sonstige kostenlose Angebote. Die zukünftige Entwicklung sei noch radikaler: Verleger müssten in Betracht ziehen, eine Zeitung zu produzieren, die von ihren loyalen Lesern wertgeschätzt wird. Diese Herstellung könne dann nur noch mit 200 statt 500 Journalisten vonstatten gehen.
Natürlich würde die Produktion einer digitalen Ausgabe etwa 25 Prozent der Herstellungskosten einsparen lassen. Die günstigeren Online-Abonnements würden es jedoch nicht zulassen, die verbleibende Kostenlücke vollständig zu schließen. Selbst wenn man die Einnahmen durch iPad-Apps hinzurechne, würden die Einnahmen sich nur auf 50 Prozent der bisherigen Einnahmen durch das Print-Produkt belaufen.
Erschwerend käme hinzu, dass zahlreiche Werbepartner nicht bereit seien, Werbung auf reinen Paywall-Seiten zu schalten. Wie die Werbeagentur MEC gegenüber dem britischen "Independent" erklärte, haben viele Werbekunden negativ auf die Paywall von TheTimes.co.uk reagiert: "Wir werben dort einfach nicht mehr. Wenn es dort keinen Traffic gibt, gibt es keinen Grund dort zu werben. Online haben wir viel mehr Möglichkeiten als nur [Online-Portale von Zeitungen]. Es ist wirklich für niemanden ein großer Verlust. Wenn wir einige Nachrichtenwebsites in Betracht ziehen, ist die Times einfach nicht dabei."
Auch die bisher gefahrenen Taktiken, um die Einnahmen durch sinkenden Printauflagen zu kompensieren, seien nicht länger tragbar. So hält die Studie von Enders Analysis fest, dass die Verleger auf sinkende Verkaufszahlen im vergangenen Jahrzehnt vor allem auf eine Weise reagiert hatten: Man steigerte die Seitenzahl schrittweise um 20 Prozent. Durch die zunehmende Masse konnte man die erhöhten Preise der Zeitungen rechtfertigen. Diese Steigerungen lagen bei 112 Prozent.
"Eine Inflation beim Papier funktioniert aber nicht mehr: Deflation lautet nun die Agenda. Wie würde eine große Zeitung mit nur 200 Journalisten aussehen? [John Thadeus] Delane [Journalist der Times, 1841-1877] betrieb das Blatt als "The Thunder" mit 16 Seiten - ein zutiefst unfairer, aber vielleicht relevanter Vergleich", so Evans.
Die Tendenzen der zukünftigen Entwicklung scheinen somit klar zu sein. Mitunter ist dies jedoch keine gänzlich unerwartete Entwicklung. Bereits vor der Einführung einer Paywall sahen viele Kritiker enorme Probleme bei dieser Methode. Potenzielle Leser auszusperren sei keine tragbare Lösung. Diese würden schlicht zu anderen kostenlosen Angeboten abwandern, wenn dies möglich wäre. Natürlich ist es auch für Werbekunden wenig lohnend, mit einer Website zu kooperieren, die nur noch über einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Zugriffe verfügt. Die Einnahmen durch Online-Abonnenten können diesen Verlusten nicht einmal ansatzweise entgegenwirken, wie auch die Studie von Enders Analysis bestätigt.
Quelle : www.gulli.com
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Ein US-amerikanisches Nachrichtenblog hat eine abstruse Alternative zur Paywall entdeckt. Besucher der Seite erhalten eine Warnung. Dabei werden sie belehrt, dass nur ein Artikel pro Tag kostenlos ist. Jeder weitere müsse per Abo bezahlt werden. Wer weitere Artikel liest, aber kein Abo bezahlt, dem wird mit einer Klage gedroht.
(http://static.gulli.com/media/2010/10/thumbs/370/forced-paywall.jpg)
Wie refinanziert man Journalismus im digitalen Zeitalter? Das lokale Newsblog "North Country Gazette" hat dafür offenbar ein probates Mittel gefunden. Man bietet einen Artikel kostenlos zum Lesen an. Wer weitere Artikel lesen will, soll ein Abo abschließen. Was auf den ersten Blick wie ein typisches "Freemium"-Modell klingt, ist jedoch keines. Die Nutzung weiterer Artikel ist nämlich auch ohne Abonnement möglich.
Von einem "Paywall Fail" kann man dennoch nicht reden. Sobald man die Seite besucht, wird dem Besucher nämlich sofort verdeutlicht, wie das Newsblog die Situation betrachtet: "Ein Abonnement bei der North Country Gazette wird benötigt. Wir gestatten nur das kostenlose Lesen von einem Beitrag pro Besucher. Gegenwärtig sammeln wir IP-Adressen und Computerinformationen von wiederkehrenden Eindringlingen, die sich weigern ein Abonnement abzuschließen und sich am Diebstahl unserer Dienstleistung beteiligen. Wir haben einen Anwalt engagiert, der bei allen Providern Auskunftsverfahren einleiten wird [...]. Danach werden wir gegen jeden individuell rechtlich vorgehen."
Ob tatsächlich Klagen zu befürchten sind, bleibt bisher fraglich. Wesentlich problematischer ist die Frage nach den gesammelten Daten der Website. Rechtlich dürfte dies nicht einwandfrei sein. Das Konzept ist jedoch durchaus beachtlich. Es wäre nicht verwunderlich, wenn weitere kleine Nachrichtenportale auf diesen Zug aufspringen. Die "erzwungene Paywall" wäre schließlich ein großartiges Geschäft.
Quelle : www.gulli.com
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Die Seite ist offensichtlich nur per Benutzername und Passwort zu erreichen.
Wo man sich da anmeldet, weiss ich nicht. Könnte mir aber gut vorstellen, dass der Kontakt irgendwie über die Papierversion verbreitet wird.
Wer sich bei so einem Dienst anmeldet, der geht damit natürlich einen Vertrag ein, der durchaus zunächst vollinhaltlich gültig sein kann.
Dennoch, wer einerseits Benutzerdaten erfasst und speichert, dem ist im Gegenzug auch zuzumuten, ein dem anerkannten Stand der Technik entsprechendes Inhalteschutzverfahren einzusetzen.
Sonst wäre dem Betreiber u.U. Anstiftung oder Täuschung vorwerfbar.
Eine Strafbarkeit des Klickens auf einen Link ist durch den Linksetzer höchstwahrscheinlich nicht provozierbar.
Es wäre technisch sehr einfach, den Link erst nach Anerkenntnis einer Zahlungspflicht oder nach erfolgter Zahlung verfügbar zu machen.
Jürgen
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Die britische Times Online sowie Sunday Times haben Nutzerzahlen ihres Paid-Content Angebots veröffentlicht. Das Ergebnis ist erschütternder als erwartet. Nur 105.000 Personen konnten sich dazu entschließen, ein Online-Abonnement abzuschließen.
(http://static.gulli.com/media/2010/11/thumbs/370/timespaywall.jpg)
Das Raten hat ein Ende. Wochenlang hatte man gegrübelt, geschätzt und gerechnet, wie viele Besucher The Times Online nach Einführung der Paywall noch hat. Nun hat der Verleger hinter The Times sowie der Sunday Times erste Zahlen bekanntgegeben. Diese zeichnen ein katastrophales Bild des "Paywall-Experiments".
Vor Einführung der Paywall konnte The Times Online etwa 21 Millionen Unique-Users pro Monat verzeichnen. Seit Einführung der Paywall ist dieser Wert um 87 Prozent (!) auf 2,7 Millionen gesunken. Seit der Einführung der Paywall konnten sich nur 105.000 Menschen für ein rein digitales Abonnement begeistern lassen. Weitere 100.000 Print-Abonnenten erhalten den Zugang automatisch.
Seit das journalistische Angebot hinter der Paywall verschwunden war, gierten konkurrierende Verlage und Marketingexperten auf die Veröffentlichung von offiziellen Zahlen. Dass diese jedoch so ernüchternd sind, hatte wohl niemand erwartet. Die Sunday Times schafft es nur auf 700.000 Unique-Users im Monat. Die Times selbst besuchen die verbliebenen zwei Millionen.
Die nun veröffentlichten Zahlen werden für einigen Gesprächsstoff bei Verlagen sowie in der Werbeindustrie sorgen. Denn vor allem eine Frage gilt es zu klären: Sind die Einnahmen durch Paid-Content höher oder niedriger, als wenn man das Angebot offen hält und durch Werbung finanziert?
Aus dem Verlag tönt trotz dieser katastrophalen Zahlen indes Begeisterung. Es seien ja nur die ersten Schritte, aber was man hier sehe ,würde ermutigen. Wenn man bedenkt, wie viele Werbeeinnahmen 21 Millionen Unique-User im Monat generieren könnten, mag man das nicht so wirklich glauben. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass sich die Einnahmen durch die Online-Nutzer sehr exakt berechnen lassen. Das Monatsabonnement kostet 2 Britische Pfund und wird von 50.000 Personen genutzt. Die restlichen 55.000 Personen nutzen Tageszugänge für 1 Britisches Pfund.
Quelle : www.gulli.com
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Der Verlag Axel Springer will mit einer neuen Strategie im Internet seine Umsätze im digitalen Geschäft ausbauen und hofft weiter auf ein Ende der "Umsonst-Kultur" im Internet.
"Die Phase der kindlichen Begeisterung für die neue Technologie rund um das Internet geht erkennbar zu Ende", sagte Vorstandschef Matthias Döpfner dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe). Eine neue Phase beginne, die an die Prinzipien der Vor-Internet-Welt anknüpfe: Gutes Geld für guten Journalismus. Döpfner sprach von der "Rückkehr zur Normalität".
Für den Journalismus prognostizierte der 47-Jährige eine Renaissance. "Der Journalismus hat durch die neuen digitalen Vertriebskanäle glänzende Möglichkeiten. Wenn wir es richtig machen, können wir von diesen hoch attraktiven neuen Verbreitungsformen profitieren. Der Pessimismus ist falsch", sagte der Konzernlenker.
Springer hat nach eigenen Angaben 280.000 iPad-Apps seiner Zeitungen "Bild" und "Welt" verkauft. Konkrete Umsatzzahlen oder eine Quote, wie viele Abonnenten dauerhaft bei der Stange bleiben, legte der Verlag bislang aber nicht vor.
Quelle: SAT+KABEL
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Die renommierte US-Tageszeitung New York Times (NYT) will nach Angaben von Vorstandschefin Janet Robinson künftig ein "mengenabhängiges" Bezahlmodell für Online-Inhalte einführen. "Eine bestimmte Anzahl von Artikeln wird frei zugänglich sein, und nur wer mehr lesen will, wird aufgefordert, etwas zu bezahlen", erklärt Robinson in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit, das am Donnerstag erscheint. Robinsons Angaben zufolge hat die Online-Ausgabe der NYT rund 43 Millionen Leser – von der Printversion setzt das Unternehmen "New York Times Company" an Wochentagen derzeit etwa 880.000 Stück ab.
Bereits 2005 hatte die NYT den Versuch unternommen, Lesern bestimmte Online-Artikel nur gegen Zahlung einer Jahresgebühr von 50 Dollar zugänglich zu machen. Der sogenannte TimesSelect-Dienst, der auch einen Zugriff auf das elektronische Archiv der Zeitung ermöglichte, wurde allerdings zwei Jahre später wieder eingestellt. Seither sind die Online-Inhalte der New York Times kostenlos abrufbar. Im Interview (das der Zeit-Verlag heise online freundlicherweise vorab zur Verfügung gestellt hat) spricht Robinson von 780.000 Abonnenten des TimesSelect-Dienstes, was damals "nicht schlecht" gewesen sei.
Früheren Angaben zufolge waren darunter aber 471.000 Kunden, die sowieso schon Bezieher der Printausgabe waren; hinzu kamen rund 89.000 Frei-Abonnenten von Hochschulen. Die Zahl der Kunden, die ausschließlich das Online-Angebot buchten, belief sich auf lediglich 227.000. Wie schwierig der Umstieg auf ein Paid-Content-Modell ist, muss derzeit auch The Times aus Großbritannien erfahren: Anfang November wurde bekannt, dass die zur News Corp gehörende Zeitung seit dem Relaunch im Juli lediglich 105.000 Online-Bezahlvorgänge verbuchen konnte. Für eine Online-Ausgabe der britischen Times müssen Leser derzeit 1 Pfund zahlen, ein Wochen-Abo kostet 2 Pfund.
NYT-Vorstandschefin Robinson ist aber davon überzeugt, dass sich ihre Leser von der Einführung einer neuerlichen Bezahlpflicht nicht abschrecken lassen. Wann genau das neue Modell eingeführt wird, verriet sie allerdings nicht. Zunächst wolle man dafür sorgen, dass "alle technischen Fragen zufriedenstellend gelöst" sind. Dies dürfte nicht zuletzt auch Abrechungsmodalitäten bei der Verbreitung kostenpflichtiger Inhalte über Endgeräte von Apple wie iPhone und iPad betreffen: "Damit daraus kein Missverständnis wird, wir arbeiten gerne und eng mit Apple zusammen, aber eins muss klar sein: Wir geben unsere Kundeninformationen nicht her", verdeutlicht Robinson.
Quelle : www.heise.de
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Plötzlich haben sie sich wieder lieb, die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und die Verlegerverbände: Im bisher von beiden Seiten heftig geführten Streit um kostenlose Angebote der Sender im Netz und auf Smartphones bietet die neue ARD-Vorsitzende Monika Piel den Schulterschluss mit den Verlegern an. In verschiedenen Interviews, die Piel zu ihrem Amtsantritt gegeben hat, signalisierte die Chefin des Senderverbunds grundsätzliche Bereitschaft, von der ARD bereitgestellte Anwendungen für Smartphones auch kostenpflichtig zu machen – wenn die Verleger mitziehen.
Die Verlage lassen sich nicht lange bitten, jetzt sollen Fakten geschaffen werden. Piels Worten müssten Taten folgen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Wolfgang Fürstner, der dpa in Berlin. Die Branche klagt seit Jahr und Tag über die gebührenfinanzierte Konkurrenz im Netz und auf Mobilsystemen. Insbesondere setzen die Verleger ihre Hoffnungen auf kostenpflichtige Apps für Smartphones und die boomenden Tablets. Öffentlich-rechtliche Gratis-Angebote – wie die kürzlich vorgestellte und heftig diskutierte, nichtsdestotrotz aber durchaus gelungene Tagesschau-App – können da nur stören.
Piels Lösungsvorschlag für diesen Konflikt ist nun, dass sowohl öffentlich-rechtliche als auch privatwirtschaftliche Marktteilnehmer ihre Apps verkaufen. "Wenn die Verleger sich zu einer gemeinsamen Strategie aufraffen und alle Apps kostenpflichtig anbieten, dann würde ich mich in der ARD dafür einsetzen, dass wir mitziehen", sagte Piel der dpa. Anders könne sie den Gebührenzahlern nicht erklären, warum sie für eine "Tagesschau"-App oder "Sportschau"-App zahlen müssen, anderswo aber nicht.
Wie Piel den Gebührenzahlern erklären will, dass sie für mit ihren Gebühren finanzierte Angebote auf dem Smartphone oder Tablet noch einmal zahlen sollen, verriet die WDR-Intendantin nicht. Die ARD-Chefin muss sich erwartungsgemäß heftige Kritik anhören. Stefan Niggemeier hält Piels Vorschlag schlicht für einen "Skandal". Der Medienblogger und -journalist – eigentlich ein Freund des dualen Mediensystems – mahnt die neue ARD-Vorsitzende, sich auf den öffentlich-rechtlichen Auftrag der Sender zu besinnen und nicht der von Medienwirtschaft und Teilen der Politik geforderten Privatisierung der Rundfunkanstalten Vorschub zu leisten.
Die Medienwirtschaft nutzt das "positive Zeichen" (Fürstner) der ARD-Vorsitzenden erwartungsgemäß, um ihrer umstrittenen Forderung nach einem Leistungsschutzrecht für Verleger zu bekräftigen. Angesichts des schrumpfenden Printmarkts seien die Verlage darauf angewiesen, sich neue Geschäftsfelder zu erschließen, vor allem im mobilen Internet, sagte Fürstner. Der Ruf der Verleger nach einem Leistungsschutzrecht folgt dabei einem allgemeinen Trend: Zur Absicherung ihrer bröckelnden Geschäftsmodelle – auch gegen neue Angstgegner wie Google oder Apple – fordern Inhalteanbieter eine Verschärfung des Urheberrechts.
Abgesehen von den grundsätzlichen Problemen, der sich die Branche im digitalen Zeitalter stellen muss, hat der Verlegerverband auch Positives zu vermelden. Für 2011 erwartet die Branche ein leichtes Umsatzwachstum um 1,1 Prozent auf rund 7 Milliarden Euro. Ziel sei, wieder das Niveau von 2008 mit 7,7 Milliarden Euro zu erreichen. Nach zwei Jahren mit Arbeitsplatzverlusten rechnet der Verband für 2011 mit einem Anstieg der Mitarbeiterzahl in den Zeitschriftenverlagen um 1,2 Prozent auf 32.700. Das Online- und Mobilgeschäft wird laut VDZ in den kommenden Jahren weiter steigen und soll 2013 einen Umsatzanteil von 12 Prozent erreichen – gegenüber 6 Prozent im Jahr 2009. Erlöse aus Anzeigen und Vertrieb blieben aber mit einem Anteil von rund 80 Prozent bei weitem die Haupteinnahmequelle der Zeitschriftenverlage.
Quelle : www.heise.de
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Die ARD bemüht sich inzwischen, die Debatte zu entschärfen. Piel sei es auch darum gegangen, Verständnis für die Sorgen der Verleger zu zeigen, erklärte ein Sprecher: "Die ARD-Vorsitzende wäre falsch verstanden worden, wenn ihre Äußerungen als generelle Absage an kostenlose Apps interpretiert worden wären". Angebote, die vorhandene, bereits über die Rundfunkgebühren bezahlte Internet-Inhalte lediglich "optimieren" – wie etwa die Tagesschau-App –, müssten nach Meinung von Frau Piel selbstverständlich auch weiterhin kostenfrei bleiben. Zu überlegen sei allerdings, die Kosten für eigens zusammengestellte Angebote oder eingekaufte Rechte an die Kunden weiterzugeben.
Quelle : www.heise.de
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Die von den privaten Verlagen heftig attackierte "Tagesschau"-App der ARD ist seit dem Start kurz vor Weihnachten hunderttausendfach heruntergeladen worden.
Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke sagte gegenüber dem Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' (kommende Ausgabe), bis Freitagvormittag vergangener Woche hätten 740.000 Nutzer das kostenlose Angebot auf ihrem Smartphone gespeichert.
Das sei "erfreulich", besonders, da viele Nutzer schrieben, dass sie für ein solches Angebot gern Rundfunkgebühren zahlten. Die neue ARD-Vorsitzende Monika Piel hatte vergangene Woche mit dem Gedanken gespielt, für die "Tagesschau"-App zusätzlich zu den Rundfunkgebühren künftig ein weiteres Entgelt zu verlangen.
Dies wurde aber breit kritisiert, da sie Inhalte durch die Rundfunkgebühren bereits bezahlt sind und eine Kostenschranke vor öffentlich-rechtlichen Produktionen quasi ein doppeltes Abkassieren darstellen würde.
Quelle : http://winfuture.de
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Die "Sportschau" der ARD schickt pünktlich zum Auftakt der Rückrunde der Fußball-Bundesliga am 14. Januar eine Gratis-App für das iPhone an den Start. Auch über Skispringen oder Behindertensport sollen Sportfans auf dem laufenden bleiben.
"Zusätzliche Inhalte gibt es nicht – aber die App macht die Nutzung komfortabler", beugte WDR-Intendantin Monika Piel bei der Vorstellung am Donnerstag etwaiger Kritik von Verlegerseite vor. Die Anwendung werde lediglich Inhalte bündeln, die seit jeher unter sportschau.de abrufbar gewesen seien. Der Zugriff gestalte sich für Smartphone-Besitzer aber künftig deutlich komfortabler. Eine Version für das konkurrierende Handy-Betriebssystem Android von Google soll "im Sommer" folgen.
Der Fokus liege auf wenigen Klicks, kompakter Darstellung und trotzdem fast lückenloser Abbildung des Internet-Angebots. Dazu gehören die Live-Ticker der laufenden Fußball-Bundesligapartien einschließlich Blitz-Tabellen, Vorberichte, Nachbetrachtungen, Ergebnisse und Statistiken zu vielen Sportereignissen. Neben Fußball gibt es reichlich Informationen zu anderen Sportarten wie Eishockey, Biathlon, Handball, Basketball, Boxen, Radsport, Behinderten- und Breitensport. Weitere Inhalte sollen folgen.
Quelle : www.digitalfernsehen.de
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The Daily, die am Mittwoch vorgestellte kostenpflichtige iPad-Tageszeitung der News Corporation, stellt für Social-Media-Zwecke ihre Inhalte auch ins Web. Es gibt aber keine offizielle Homepage, auf der alle Beiträge des Tages veröffentlicht werden, stattdessen muss der Internetnutzer über einen passenden Link kommen oder eine Suchmaschine bemühen. Der Blogger und Programmierer Andy Baio nahm das nun zum Anlass, die Web-Edition der iPad-Zeitung "benutzerfreundlicher" zu gestalten: Er schuf mit The Daily: Indexed (http://thedailyindexed.tumblr.com/) eine einfache Seite, die Tag für Tag alle Inhalte der neuen Ausgabe mit Links bereitstellt. Das habe ihn 20 Minuten gekostet, so Baio.
Das digitale Blatt kostet auf dem Apple-Tablet 99 Cent in der Woche oder knapp 40 Dollar im Jahr. Jeder Artikel wird aber auch parallel im Web veröffentlicht. Als Begründung sagte Chefredakteur Jesse Angelo, der vom Boulevardblatt New York Post kommt, man wolle sich den "Hunderten von Millionen, ja Milliarden Menschen" nicht verschließen, die im Web Inhalte miteinander teilten. "Wir wollen daran teilhaben." Aus diesem Grund könnten Nutzer Inhalte aus The Daily von der App aus an ihre Freunde schicken. Diese Links führen, weil ja nicht jeder über ein iPad verfügt, dann ins Web – wo die Inhalte auch von Google und Co. durchsucht und auffindbar gemacht werden.
Bei der News Corporation des australisch-amerikanischen Medienmoguls Rupert Murdoch, die The Daily herausgibt, blieb man zunächst ruhig. Verleger Greg Clayman sagte gegenüber der New York Times, es sei "nicht überraschend", dass Menschen die Inhalte von The Daily miteinander teilen wollten. "The Daily ist aber für Tablets gestaltet, mit viel Rich Media und einer Litanei an interaktiven Funktionen." Er sei zuversichtlich, dass Leser, die die Inhalte kennenlernten, dann zur "vollen, authentischen Erfahrung" der kostenpflichtigen iPad-Zeitung griffen. In das gleiche Horn stößt auch die Internet-Medienjournalistin Stacy D. Kramer von PaidContent.org: "Nein, Du kannst nicht alle The-Daily-Inhalte kostenlos kriegen", kommentierte sie.
Neben der Versorgung nichtzahlender Leser mit den The-Daily-Links leistet Blogger Baio aber auch einen echten Dienst an den Abonnenten der iPad-Zeitung: Die erhalten aus unklaren Gründen derzeit nämlich keine Möglichkeit, ganze Ausgaben des Mediums abzuspeichern. Werden nicht einzelne Artikel gesichert, ist die gesamte Vortagesausgabe mit Erscheinen der neuen Edition verschwunden. Im Web ist sie dagegen über The Daily: Indexed weiterhin erreichbar – wenn auch ohne die iPad-Multimedia-Verpackung.
Ob die News Corporation nun auf Baio einwirken wird, sein Angebot einzustellen, ist unklar. Clayman beantwortete entsprechende Fragen bislang laut New York Times nicht. Der Blogger ist bereit, sein Angebot jederzeit einzustellen, sollte es Probleme geben. Er glaube aber nicht, etwas Illegales zu tun. "Die Inhalte stehen ja im Netz und ich linke nur darauf", sagte er.
Quelle : www.heise.de
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Das ZDF plant ähnlich wie die ARD die Einführung kostenloser Apps für Smartphones und Tablet-Computer. Ein Sprecher des Mainzer Senders bestätigte am Donnerstag einen Bericht von Spiegel Online, wonach Intendant Markus Schächter den Mitgliedern des Fernsehrats in einem Brief diesen Schritt erläutert habe. Der Fernsehrat tagt am Freitag und befasst sich unter anderem auch mit der anstehenden Intendantenwahl.
Das ZDF will noch im Frühjahr seine Mediathek als mobile Anwendung einführen. Auch die Nachrichtensendung heute und die Internetseite heute.de sollen als kostenlose Apps für den mobilen Gebrauch erhältlich sein, voraussichtlich aber erst im Spätsommer.
Die ARD hatte sich zum Start ihrer Tagesschau-App harsche Kritik der Verleger gefallen lassen müssen, die angesichts der Gratiskonkurrenz von ARD und ZDF um die Rentabilität ihrer Bezahl-Angebote bangen. Die Tagesschau-App ist inzwischen schon mehr als eine Million Mal heruntergeladen worden. Im Dezember 2010 hatte das ZDF die Mediathek-Seite bereits für iOS-Geräte angepasst.
Quelle : www.heise.de
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Der Onlinezugriff auf die New York Times ist ab Ende März 2011 kostenpflichtig. Wie angekündigt, können Leser aber jeden Monat bis zu 20 Artikel abrufen, bevor sie aufgefordert werden, ein Abonnement abzuschließen.
Ab dem 28. März 2011 können nur noch zahlende Abonnenten auf alle Onlineinhalte der New York Times (NYT) zugreifen. Das gilt für Kunden mit Digital- und Zeitungsabos gleichermaßen. Auch Abonnenten der International Herald Tribune (IHT) dürfen unbeschränkt die NYT-Webseite durchstöbern.
Alle nichtzahlenden Leser dürfen hingegen monatlich nur noch bis zu 20 Artikel ansehen. Das betrifft nicht den Zugriff auf die Homepage und die Übersichtsseiten der verschiedenen Rubriken. Wer mehr lesen will, muss dann ein Abonnement abschließen.
In Kanada wurde der Wechsel zu Bezahlinhalten (Paid Content) bereits am 17. März vollzogen und soll bis zur weltweiten Einführung der Digitalabos zum Verfeinern des Angebots dienen. Laut offizieller Ankündigung im NYT-Blog betrifft der Wechsel nur Leser, die die Website NYTimes.com häufig besuchen und die Apps der Publikation nutzen.
Die Änderungen betreffen auch die Smartphone- und Tablet-Apps der New York Times. Hier bleiben zwar die Topnews kostenlos, für alle anderen Rubriken innerhalb der Apps muss jedoch ein Digitalabo abgeschlossen werden. Die Zeitung bietet derzeit Apps für Android-, Blackberry- und iPhone-Smartphones sowie für Apples iPad-Tablets. In den iPhone- und iPad-Apps soll bald auf Apples In-App-Bezahlsystem gewechselt werden.
Es gibt drei verschiedene New-York-Times-Digitalabos: Für den unbeschränkten Zugriff auf NYTimes.com und auf die Smartphone-Apps fallen monatlich 15 US-Dollar an. Wer hingegen auf NYTimes.com und Tablet-App zugreifen will, zahlt monatlich 20 US-Dollar. Um unbeschränkt auf NYTimes.com, die Smartphone-Apps und die Tablet-App zugreifen zu können ("All Digital Access"), müssen monatlich 35 US-Dollar Abonnementgebühr entrichtet werden.
"Diese Woche markiert einen wichtigen Wandel für die New York Times, da wir digitale Abonnements einführen", schreibt der NYT-Herausgeber Arthus Ochs Sulzberger an die Leser. "Es ist ein wichtiger Schritt, von dem wir hoffen, dass Sie ihn als Investition in die Times sehen, einen [Schritt] der unsere Möglichkeiten stärkt, um hochqualitativen Journalismus für Leser rund um den Globus und auf jeder Plattform bieten zu können. [...] Danke, dass Sie die New York Times lesen, in allen ihren Formen."
Falls die New York Times mit dem Schritt Erfolg hat, könnte er dazu führen, dass auch andere Zeitungsverlage nachziehen. Dass der komplette Ausschluss von nichtzahlenden Lesern das Risiko birgt, online in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, mussten die Nachrichtenpublikationen von Rupert Murdochs Medienunternehmen News Corporation feststellen. Die New York Times könnte hier mit ihrem Mittelweg bessere Chancen haben und damit zum Vorbild für andere werden.
Quelle : www.golem.de
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Seit dem 17. März versteckt sich die New York Times online hinter einer Paywall. Nur 20 Artikel können pro Monat kostenlos gelesen werden. Doch bereits eine Woche nach Einführung der Paywall wurde diese geknackt. Benötigt werden dafür nur vier Zeilen Code.
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die Paywall der New York Times auf die eine oder andere Art umgangen wird. Dass es so schnell gehen würde, hatte aber vermutlich niemand angenommen. Am 17. März wurde die Paywall eingeführt, nur wenige Tage später ist sie bereits geknackt. Und allem Anschein nach ist die Methode, um die Paywall zu umgehen, geradezu kinderleicht.
Nach Angaben des Nieman Journalism Lab gelang es dem kanadischen Programmierer David Hayes die Paywall zu umgehen. Hierfür benötigte er lediglich vier Zeilen Code. Inzwischen hat Hayes ein JavaScript veröffentlicht, dass sich theoretisch jeder herunterladen kann. Mit diesem ist es Lesern der Onlinevariante der New York Times möglich, auch nach dem 20. Artikel weiterlesen zu können.
Offenbar gibt es auch bereits eine erste Erklärung, wieso die Paywall so leicht zu umgehen ist. Sobald man das "20 Artikel Limit" erreicht, wird man per Overlay dazu aufgefordert, doch bitte ein Abonnement abzuschließen. Die Artikel sind "unter" diesem Overlay jedoch vollständig vorhanden und abrufbar. Wie Joshua Benton vom Nieman Journalism Lab betonte, sei es nun wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Browser-AddOns erscheinen, die die Paywall der New York Times automatisch umgehen.
Für die New York Times ist es bereits der zweite Versuch, eine vernünftige Paywall zu etablieren. Bereits im Jahr 2007 hatte man eine Paywall in Betrieb. Da die Einnahmen jedoch weit geringer waren, als die Werbeeinnahmen bei einem offenen Angebot, entledigte man sich der Paywall. Die jetzt eingesetzte Paywall hat auch an der Preisschraube nochmal ordentlich gedreht. Pro Woche verschlingt die digitale Ausgabe umgerechnet etwa 2,70 Euro.
Quelle : www.gulli.com
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Die taz hat hat eine Kampagne zum freiwilligen Bezahlen ihres Webangebots gestartet
Wie Onlinejournalismus finanzierbar ist, wie Informationsqualität und freie Zugänglichkeit im Netz unter einen Hut zu bringen sind, wie frei fließender Content seine Urheber ernähren kann - diese Fragen sind auch nach mehr als einem Jahrzehnt des Webjournalismus nicht schlüssig beantwortet. Kaum eine der Nachrichtenseiten der großen Zeitungsverlage könnte ohne massive Subventionierung durch das Mutterschiff überleben, weshalb etwa die New York Times unlängst eine Paywall hochgezogen hat und viele andere Verlage ebenfalls über Bezahlschranken nachdenken.
Wie das Flagschiff der US-Presse mit dieser restriktiven Politik künftig fährt, ist für die Branche von großem Interesse - doch fast ebenso interessant könnte das Anti-Paywall-Experiment werden, das Deutschlands kleinste überregionale Zeitung, die taz, am vergangenen Wochenende gestartet hat. Mit der Kampagne taz zahl ich fordert sie zum freiwilligen Bezahlen des Webangebots von taz.de auf.
Anders als bei früheren Rettungskampagnen der "tageszeitung" steht das Unternehmen heute zwar nicht mehr am finanziellen Abgrund - der durch eine Genossenschaft von 10.500 Mitgliedern getragene taz-Verlag hat in den letzten zwei Jahren sogar kleine Gewinne erzielt -, doch wie bei anderen Verlagen verursacht die kostenlose Bereitstellung der Zeitungsinhalte deutlich höhere Kosten als die Erlöse, die durch Online-Anzeigen hereinkommen.
Der Aufbau einer Online-Redaktion und der Relaunch von taz.de haben seit 2007 zwar zu einem starken Zuwachs der Zugriffe geführt (im März 2011 wurden von IVW 6 Mio. Besuche und 17, 1 Mio Seitenaufrufe registriert), auch das Anzeigenvolumen ist stark gewachsen, dennoch wird durch die Online-Werbung nur knapp die Hälfte der Kosten von taz.de eingespielt. Deshalb wurde schon im vergangenen Frühjahr das von Pirate-Bay-Gründer Peter Sunde erfundene Mikro-Bezahlsystem "flattr" für freiwilliges Bezahlen auf taz.de eingerichtet; mit durchaus gutem Erfolg, wegen der noch bescheidenen Größe der flattr-community aber auch mit bescheidenen Einnahmen. Die zwischen 1.000 und 1.500 Euro pro Monat liegenden flattr-Erlöse der taz mögen für einen einzelnen Blogger hervorragend sein, für einen Zeitungsverlag der täglich über 100 neuen Artikel ins Netz stellt, sind es nur Peanuts.
Weil aber die Philosophie des freiwilligen Bezahlens der Tradition des Hauses durchaus entspricht - schon die Gründung der taz Ende der 70er Jahre war community-basiert, 1.000 LeserInnen hatten ein Jahresabo "ihrer" noch nicht existierenden Tageszeitung vorausbezahlt -, wurde nach Wegen gesucht, die flattr-Idee auch weniger "nerdigen" Leserkreisen nahe zu bringen. Mit einem "taz zahl ich"-Button unter jedem Artikel, über den mit wenigen Klicks und auch per Handy ein Kleinbetrag bezahlt werden kann.
Die Bilanz nach dem Start des Experiments kann sich sehen lassen: in den ersten 4 Tagen spendeten 931 Leserinen und Leser 4.600 Euro. Der Appell für ein faires Bezahlmodell stößt also weder auf taube Ohren, noch wird er, wie die positiven Kommentare im Twitter-Gästebuch der Kampagne zeigen als schnorrende Trinkgeld-Ökonomie abgetan. Die User von taz.de scheinen verstanden zu haben, dass journalistische Qualität, publizistische Unabhängigkeit und freie digitale Zugänglichkeit unterstützt werden müssen - sie zahlen für etwas, damit es auch weiterhin nichts kostet.
Noch ist es zu früh, um von einem Erfolg des Modells zu sprechen, doch schon wenn sich die "Quote" der ersten Tage stabilisiert - ca. 0,5 % der Besucher hinterlassen eine freiwillige Zahlung -, wäre viel erreicht. Ebenfalls offen ist, inwieweit das Modell auch auf andere Verlage und Webangebote übertragbar ist. Da sich die taz schon seit jeher - und eingedenk der Marxschen Weisheit "Die erste Freiheit der Presse ist es, kein Gewerbe zu sein" - mehr auf solidarische als auf kommerzielle Finanzierungsmethoden verlassen hat, verfügt sie in Sachen "Crowdfunding" sicher über einen gewissen Heimvorteil. Keine schlechten Voraussetzungen jedenfalls, einen dritten Weg zu probieren, jenseits von Paywalls und Gebührenzwang ebenso wie von 0815-Journalismus im Gratis-Internet.
Dass es wichtig und wünschenswert wäre, im Netz eine Kultur des freiwilligen Bezahlens zu etablieren und damit freie und unabhängige Berichterstattung zu sichern, daran kann eigentlich kein Zweifel bestehen.
Quelle : http://www.heise.de/tp/
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(http://static.gulli.com/media/2011/06/thumbs/370/wsj.jpg)
Das Wall Street Journal geht gegenwärtig gegen eine Extension gegen Googles Chrome Browser vor. Diese ermöglicht es, Beiträge des Wall Street Journal auch dann zu lesen, wenn man über kein Abo verfügt. Man arbeite bereits eng mit Google zusammen, um das Problem zu beheben.
Für viele Leser sind Online-Paywalls ein Ärgernis. Doch die digitalen Inhalte sollen vermarktet werden. Nicht immer gelingt dies. So musste die New York Times mit ihrer neu gestarteten Paywall einige Rückschläge hinnehmen. Deren "Sperre" für Besucher ohne Abonnement war mit wenigen Zeilen Code zu umgehen. Für das begehrte Wall Street Journal gibt es nun eine Extension, die vergleichbares bewältigt.
Gegenwärtig ist die Extension "Read WSJ" nur für Googles Chrome Browser verfügbar. Nach der Installation werden damit aber die Inhalte der digitalen Ausgabe des Wall Street Journal für jedermann zugänglich. Für Murdochs News Corp. zu der das Wall Street Journal (WSJ) gehört, ist dies ohne Frage eine kleine Katastrophe.
Im Wesentlichen ist die Extension ein kleines Skript, dass automatisch nach WSJ-Artikeln im Google Cache sucht. Sollten diese gefunden werden, wird neben dem Artikel ein kleines Icon eingeblendet. Klickt man es an, erhält man den Text des Artikels aus dem Google Cache dargestellt. Die Paywall des Wall Street Journal wird dadurch ohne größere Probleme umgangen.
Gegenüber CNET gab es seitens Google bisher keine Stellungnahme zur Situation. In jedem Fall ist das Skript jedoch ein erhebliches Problem für die Vermarktungsstrategie des Portals. Laut einer Sprecherin des Mutterkonzerns des WSJ arbeite man bereits eng mit Google zusammen, um die Extension entfernen zu lassen. Zwischenzeitlich ist diese jedoch auch auf anderen Seiten und Extension-Marktplätzen verfügbar. Wirklich beseitigen lässt sie sich also möglicherweise überhaupt nicht mehr.
Quelle : www.gulli.com
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Einige Zeitungsverlage gehen vor Gericht gegen die Tagesschau-App der ARD vor. Vor dem Kölner Landgericht sei am Dienstag Klage eingereicht worden, sagte der Vorsitzende des Verlegerverbandes NRW, Christian Nienhaus, laut dpa beim Medienforum in Köln. Die Verlage wehren sich gegen die Textbestandteile, die zusätzlich zu Video- und Online-Inhalten in der Tagesschau-iPad-Version stünden. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sprach gar von einer "textdominanten Berichterstattung". Zu den Klägern gehören laut BDZV der Axel Springer Verlag, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die WAZ Mediengruppe.
Zur Vorstellung der Tagesschau-App hatte Kai Gniffke, erster Chefredakteur bei ARD Aktuell, betont, die App sei dafür gedacht, das bereits auf tagesschau.de verfügbare Angebot für Smartphones komfortabler bereitzustellen; zusätzliche Inhalte gebe es dabei aber nicht. Trotzdem hatte die App schon vor ihrer Veröffentlichung für Aufregung gesorgt. So kritisierte etwa der Axel Springer Verlag die kostenlose App als "Marktverzerrung", die nicht durch den Grundversorgungsauftrag abgedeckt sei – ein derartiges Angebot bedrohe das Geschäftsmodell der privaten Verlage. Und vom Verband der Zeitschriftenverleger hieß es, "Gespeist aus einem großen Gebührentopf" beinträchtige die Gratis-App "das junge Geschäft der Verleger mit Apps". Zu der Klage erklärte der BDZV: "Die Ministerpräsidenten schauen untätig zu, wie mit Gebührengeldern umfänglich Pressetexte geschrieben und digital verbreitet werden. Es bedarf in Deutschland aber keiner staatsfinanzierten Presse."
Vertreter der öffentlich-rechtlichen Sender sehen dies allerdings ganz anders; eine Stellungnahme zu der nun erfolgten Klage liegt allerdings noch nicht vor. Auch das ZDF, das bereits seine Mediathek für iPhone und iPad optimiert hatte, verkündete kurz nach den Start der Tagesschau-App, eigene Apps für die ZDF-Inhalte anbieten zu wollen.
[Update]:
"Tatsache ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk alle Verbreitungswege, also Radio, Fernsehen und Internet, nutzen kann – das ist sogar höchstrichterlich bestätigt", hieß es von der ARD zu der Kritik der Verleger. Das ZDF verwies darauf, dass die Online-Angebote einen Drei-Stufen-Test durchlaufen hätten. Dabei seien aus Rücksicht auf die kommerziellen Interessen der Verleger zahlreiche Seiten aus den öffentlich-rechtlichen Internetangeboten entfernt worden.
[2. Update]:
Die ARD-Vorsitzende Monika Piel hat die Kritik der deutschen Zeitungsverleger an der Tagesschau-App zurückgewiesen. "Es kann gut sein, dass unsere sehr erfolgreiche Tagesschau-App einigen Verlegern ein Dorn im Auge ist", sagte Piel laut dpa. "Aber ihrer Argumentation kann ich nicht folgen: Nicht jeder Text ist eine Zeitung." ZDF-Intendant Markus Schächter kritisierte die Klage von acht Zeitungsverlagen gegen die Tagesschau-App als "Schlacht von gestern".
Quelle : www.heise.de
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Die Zeitungsverleger haben kein Monopol auf die Schriftform.
Das mussten sie schon erfahren, als sie vor Jahrzehnten versucht haben, den ARD den Videotext zu verbieten
Offenbar sind sie aber selbst nicht imstande, das damalige Urteil zu lesen (und zu verstehen) ::)
Vielleicht sollte man im Gegenzug darüber nachdenken, ob es möglicherweise den Verlegern untersagt werden sollte, sich an privaten Fernsehsendern zu beteiligen.
Oder ob man der Gerechtigkeit halber ARD und ZDF erlauben muss, eigene Programmzeitschriften und / oder Tageszeitungen herauszubringen :P
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Dienstag, den 21. Juni 2011 um 21:59 Uhr
Der künftige ZDF-Intendant Thomas Bellut hat sich mäßigend in den Streit um öffentlich-rechliche Online-Angebote eingeschaltet.
"Das Letzte, was ich will, ist, den Tageszeitungen Konkurrenz zu machen und ihre wirtschaftliche Lage zu verschlechtern. Wir wollen im Internet nicht den Job der Tageszeitungen machen", sagte er der "Allgemeinen Zeitung" in Mainz (Mittwochausgabe). Er reagierte damit auf eine Klage der Zeitungsverleger gegen die "Tagesschau"-App der ARD. Diese sehen durch die Texte des Angebots für Smartphones und Tablet-Computer ihre Geschäftsgrundlage bedroht. Sie haben am Dienstag bei der Wettbewerbskammer des Landgerichts Köln Klage eingereicht.
Der amtierende ZDF-Programmdirektor Bellut, der im März 2012 den Intendantenposten übernimmt, sagte, das ZDF werde seine Textangebote, "die ohnehin bei Weitem nicht so erfolgreich sind wie unsere Bewegtbilder-Angebote, auf dem niedrigst möglichen Stand halten. Aus der regionalen Berichterstattung halten wir uns ohnehin raus". Er sei "lebhaft interessiert, diesen Konflikt zu entschärfen
quelle: sat+kabel
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(http://www.satundkabel.de/images/stories/news/2011_Bilder/geraete/ipad_2_apple_cover.jpg)
Das ZDF lässt sich vom juristischen Gerassel verschiedener Großverlage in Deutschland gegen Smartphone-Apps der ARD nicht beeindrucken - fünf Applikationen werden kostenfrei bis Frühjahr für die Gebührenzahler veröffentlicht.
"Auf unseren Fahrplan hat der Streit zwischen den Verlegern und der ARD keinen Einfluss", sagte Eckhart Gaddum der Branchenzeitschrift "journalist" (aktuelle Ausgabe). Gaddum leitet im ZDF die Hauptredaktion Neue Medien. Am 13. Oktober treten die Verlage gegen die ARD vor dem Landgericht Köln an (Az: 31 O 360/11).
"Ich finde es legitim, dass die Verlage für ihr Geschäftsmodell kämpfen, aber sie führen den Kampf gegen die falschen Gegner", sagte Gaddum, die attraktiven Onlinewerbeflächen lägen nicht bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, sondern bei Google, Facebook und den Immobilienportalen.
Neben einer Mediatheken-App sollen zdf.de, sport.zdf.de, tivi.de und heute.de folgen. Dabei handele es sich lediglich um eine "geräteoptimierte Verpackung", wie Gaddum im "Journalist" betonte.
Quelle: Sat + Kabel
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(http://www.digitalfernsehen.de/uploads/media/ZDF-variant4_teaser_top_41.jpg)
Das ZDF bringt seine Mediathek auf iPhone und iPad. Seit dem heutigen Montag steht das Programmarchiv des öffentlich-rechtlichen Senders im Rahmen einer kostenloser App in optimierter Form für die Apple-Endgeräte zur Verfügung.
Das Programmangebot ist gegenüber der Browser-Variante nicht eingeschränkt. Zuschauer können so auf Nachrichtenbeiträge, Ausschnitte aus dem aktuellen Sportstudio, eigenproduzierte Fernsehfilme und Telenovelas gleichermaßen zugreifen. Die App wählt je nach Displaygröße und zur Verfügung stehender Bandbreite eine jeweils geeignete Bildqualität aus, um einen optimalen Kompromiss aus ruckelfreiem Stream und optimaler Auflösung zu finden.
Erfreulicherweise ist der Abruf sowohl über WLAN in den eigenen vier Wänden als auch unterwegs über 3G-Mobilfunknetze möglich. Das ZDF empfiehlt dabei ausdrücklich einen Mobilfunkvertrag mit Datenflatrate, weil sonst aufgrund der hohen Volumina massive Zusatzkosten entstehen können. Über redaktionelle Tipps, Kategorien wie "Nachrichten" und "Sendung verpasst" bzw. eine A-bis-Z-Übersicht, Rubriken, Themen und eine Sortierung nach Sendern lässt sich das Angebot gezielt durchstöbern.
Nicht unterstützt wird in der aktuellen iOS-Version die AirPlay-Funktion von Apple. Somit ist es nicht möglich, die Videos per AppleTV auf den Fernsehschirm im Wohnzimmer zu holen. Ob diese Funktion zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet wird oder aus urheberrechtlichen Gründen außen vor bleiben musste, ließ sich zunächst nicht in Erfahrung bringen.
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Vier Monate hatten Zeitungsverleger und ARD Zeit, ihren Streit um die beliebte "Tagesschau"-App aus der Welt zu schaffen. Ein Kompromiss ist aber nicht in Sicht - jetzt kommt es zum Showdown vor Gericht.
Der Donnerschlag schreckte die Zuhörer beim Kölner Medienforum gehörig auf: Acht Zeitungsverlage hätten Klage gegen die "Tagesschau"-App eingereicht, teilte WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus mit. Damit war der Streit zwischen den Zeitungsmachern, die ihre Erlöse auf dem Markt erwirtschaften müssen, und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der durch Gebühren finanziert wird, eskaliert. In den vier Monaten seither gab es keine Annäherung. Nun übernimmt das Kölner Landgericht den Fall - für Donnerstag (13. Oktober) ist der erste Termin angesetzt.
Beide Seiten haben dieselbe Sorge - den Anschluss an die rasante Entwicklung auf dem Medienmarkt zu verpassen. Verlage müssten auch mit digitalen Produkten Geld verdienen, sagt Nienhaus. "Das kann nicht funktionieren, wenn die gebührenfinanzierten Sender dauerhaft kostenlose Volltextdienste anbieten". Ein Rückzug kommt aber für ZDF-Intendant Markus Schächter nicht infrage: "Wer nicht ins Netz geht, geht ins Museum." Und die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel ergänzt: "Wenn die ARD hier nicht am Ball bleibt, kann sie ihrem gesetzlichen Auftrag nicht mehr nachkommen".
ARD und ZDF wie auch die Zeitungsmacher zielen auf die Avantgarde der Mediennutzer, auf Leute, die auf Tablet-Computern wie dem iPad Texte lesen, Fotos, Grafiken und Videos anschauen und O-Töne hören. Schon jetzt gibt es attraktive Zeitungsausgaben, die mit viel Aufwand für solche Endgeräte programmiert werden. Damit wollen die Verleger Geld verdienen und im besten Fall die sinkende Zahl der Abonnenten ihrer Papierausgaben ausgleichen. Wenn diese potenziellen Neukunden aber von der Tagesschau eine hochwertige Alternative kostenlos geboten bekommen, dann gehen sie dorthin, so die Befürchtung.
ARD und ZDF dagegen wissen, dass die Info-Elite sich nicht mehr an feste Sendezeiten bindet. Wer sich aber auf dem Bildschirm-Computer von der Tagesschau informieren lässt, will nicht passiv zuschauen, sondern klicken, will Themen vertiefen - auch mit Erklärtexten. Um die dreht sich der Streit: "Wir nehmen Anstoß an der textlastigen Berichterstattung in der App", sagt Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, "wir sind überzeugt, dass diese Presseähnlichkeit gegen den Rundfunkstaatsvertrag verstößt".
Die ARD wird argumentieren, dass die App nichts enthält, was nicht schon auf der Internetseite der Tagesschau steht. Das könnte aber auch gegen sie verwandt werden. Denn sollten die Verlage sich mit ihrer Ansicht durchsetzen, dass die Texte aus der App verschwinden müssen, könnten sie sich als nächstes die Internetseite Tagesschau.de vornehmen. Ein Risiko birgt der Streit aber auch für die Zeitungen. Denn die "Tagesschau"-App hat 2,3 Millionen Nutzer, und wenn sie ärmer wird, weil dort keine Texte mehr stehen dürfen, dann könnten die Zeitungsverlage sich das Image des Spielverderbers einhandeln.
Es gibt auch Kompromissideen. Die "Tagesschau" könnte dort, wo sie Texte im Internet braucht, Zeitungsartikel kaufen und Links zu den Zeitungen setzen. Den Verlegern brächte das nicht nur Geld, sondern auch Online-Traffic. Eine andere Lösung schlug Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner vor: ARD und ZDF sollten ihre Texte kostenpflichtig anbieten. Und Marc Jan Eumann (SPD), NRW-Medienstaatssekretär, bringt in seinem neuen Buch "Journalismus am Abgrund" die "Coopetition" ins Spiel, die Mischung aus Wettbewerb und Zusammenarbeit. Beispielsweise könne das aus Gebühren finanzierte Auslandskorrespondentennetz von ARD und ZDF indirekt auch den Zeitungsverlagen zugutekommen.
Was aus diesen Ideen wird, ist offen. ARD-Vorsitzende Piel sagt, die Klage der Verleger sei kein Gesprächsangebot gewesen. "Trotzdem bin ich guter Dinge, dass wir möglichst bald wieder gemeinsam an einem Tisch sitzen werden, um Möglichkeiten für Kompromisse und Kooperationen auszuloten. Das gilt auch für den Fall, dass die ARD den Prozess gewinnt".
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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"Halten Sie es für völlig ausgeschlossen, wenn man mal redet?", hat der Vorsitzende Richter Dieter Kehl des Kölner Landgericht zum Auftakt des Verfahrens um die "Tagesschau"-App gefragt. Das Gericht legte Zeitungsverlegern und ARD nahgelegt, sich untereinander zu einigen.
Ein möglicher Kompromiss könne sein, dass die Inhalte, die sich nicht direkt auf die Sendung beziehen, in der "Tagesschau"-App abgespeckt und die sendungsbezogenen Inhalte vertieft würden. Der erste Verhandlungstermin zur Klage der Verleger endete schon nach einer Stunde.
Im Juni sind acht Zeitungsverlage gegen die umstrittene "Tagesschau"-App der ARD vor Gericht gezogen. Sie sehen sich durch die journalistischen Online-Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Senders wirtschaftlich benachteiligt. Die Verlage stoßen sich vorallem an eigenständigen Hintergrundartikeln, die von der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt zusätzlich zu Video- und Online-Inhalten in der "Tagesschau"-iPad-Version bereitgestellt werden.
Das Angebot habe angesichts der bestehenden Pressevielfalt im Netz nichts mehr mit einer Grundversorgung durch die öffentlich-rechtlichen Anstalten zu tun und verstoße somit gegen geltendes Recht, hatte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) bereits kurz vor Weihnachten erklärt.
Trotz zahlreicher Gesprächen und Bekundungen von Kompromissbereitschaft hatten die ARD und die Verlage sich in den vergangenen Wochen nicht außergerichtlich einigen können. Seit dem heutigen Donnerstag muss sich nun das Kölner Landgericht mit der Frage beschäftigen, ob die App mit ihrer Presseähnlichkeit gegen den Rundfunkstaatsvertrag verstößt oder zum Grundversorgungsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen gehört.
Geklagt haben der Axel Springer Verlag ("Welt", "Bild"), die WAZ Mediengruppe, die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", M. DuMont Schauberg ("Kölner Stadt-Anzeiger", "Berliner Zeitung"), das Medienhaus Lensing ("Ruhr Nachrichten"), die "Rheinische Post" sowie die Medienholding Nord ("Flensburger Tageblatt", "Schweriner Volkszeitung").
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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ARD-Vorsitzende Monika Piel und NDR-Intendant Lutz Marmor begrüßen den Vorschlag des Kölner Landgerichts, sich im Streit mit acht Zeitungsverlegern um die "Tagesschau"-App außergerichtlich zu einigen.
"Ich halte den Vorschlag des Gerichtes, die ARD und die Verleger sollten sich beim Thema 'Tagesschau'-App noch einmal zusammen setzen und sich einigen, für sehr vernünftig", erklärte die WDR-Intendantin und derzeitige ARD-Vorsitzende Piel am Donnerstag. Zuvor hatte das Landgericht Köln in einer nur einstündigen Eröffnungssitzung Verleger und ARD dazu aufgerufen, sich zu einigen.
Piel ist sich sicher, dass ein solches Treffen "zeitnah stattfinden wird". Der WDR-Intendantin hofft auf eine schnelle Kooperation und Kompromisslösungen. "Wie die im Detail aussehen könnten, darüber will ich jetzt aber nicht spekulieren - das müssen dann die Gespräche zeigen", so die ARD-Vorsitzende.
Aus Sicht der ARD-Anstalten habe das Gericht die "Tagesschau"-App auch grundsätzlich nicht in Frage gestellt, fasste Piel den ersten Verhandlungstag aus ihrer Sicht zusammen. Die Vorstandsvorsitzende erklärte noch einmal, dass sie von der Verlegerklage sehr überrascht gewesen sei. "Zumal ich als ARD-Vorsitzende zu dieser Zeit bereits im engen Austausch mit Verlegern war".
Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), hat indes die Gesprächsbereitschaft der ARD-Vorsitzenden Monika Piel über die "Tagesschau"-App begrüßt: "Im Dialog können möglicherweise Verhaltensregeln verabredet werden, mit denen sowohl den öffentlich-rechtlichen Anstalten als auch den Verlagen in der Praxis mehr gedient ist als mit einem viele Jahre andauernden Rechtsstreit".
Auch NDR-Intendant Lutz Marmor empfindet die Anregung des Vorsitzenden Richters als positiv und verwies ebenfalls auf die bereits geführten Gespräche zum Zeitpunkt als die Klage eingereicht worden war. "Zu Einzelheiten waren und bleiben wir gesprächsbereit", so Marmor.
Die Öffentlich-Rechtlichen hätten seitdem immer wieder die grundsätzliche Bereitschaft zum Dialog signalisiert. "Wir verschließen uns auch jetzt nicht dem Versuch einer Einigung", erklärte der NDR-Intendant, stellte jedoch gleichzeitig klar, dass "die 'Tagesschau'-App neben Bildern und gesprochenen Beiträgen auch künftig nicht auf Texte wird verzichten können".
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Der Privatsender Tele5 hat sich auch eine App zusammenbasteln lassen - für die Betriebssysteme iOS (Apple) und Android. Geboten wird kein Live-TV-Signal, statt dessen Erinnerungsfunktionen für Ausstrahlungstermine und einige wenige eigenproduzierte Sendungen in kompletter Länge im Video-Bereich. Hier geht's weiter... (http://tele5.de/mobile)
Quelle : SAT + KABEL
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Im Dauerstreit zwischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern und Verlagen um die "Tagesschau"-App zeichnet sich zu Jahresbeginn eine mögliche Entspannung ab. Laut der ARD-Vorsitzenden Monika Piel befinden sich beide Seiten aktuell "in sehr konstruktiven Gesprächen".
Die "Tagesschau" bietet nach Ansicht der Zeitungsmacher auf dem iPad und anderen Tablet-Computern sowie Smartphones zu viel Text. Die ARD hält dagegen, die "Tagesschau"-App enthalte nichts, was nicht auch schon auf der Internetseite der Nachrichtensendung veröffentlicht wurde. Es handele sich insofern nicht um eine eigenständige publizistische Leistung.
Durch die aktuell geführten Gespräche könnte die Auseinandersetzung möglicherweise außergerichtlich beigelegt werden. "Ich sehe auf beiden Seiten guten Willen, dass wir zu einer Einigung kommen", sagte ARD-Vorsitzende Monika Piel der Mitgliederzeitschrift "Journalist" des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV). Nach einem ersten Gespräch Ende November wollen sich Vertreter der klagenden Verleger sowie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach ihren Angaben in den kommenden Tagen erneut treffen.
Dem Bericht zufolge soll ein "Agreement Of Understanding" vorbereitet werden, das den Rechtsstreit zumindest vorläufig beenden könnte. Es soll allerdings nicht den Charakter von einklagbaren Paragrafen haben, gedacht ist offenbar eher an einen befristeten Verhaltenskatalog, der sich im Praxistest bewähren muss. Denkbar ist etwa ein Umbau innerhalb des App-Angebots der "Tagesschau": Videos und Audios könnten stärker in den Vordergrund gestellt, reine Textteile etwas entschlackt werden.
Die Verlegerklage beschäftigt aktuell das Kölner Landgericht, das beiden Parteien beim ersten Verhandlungstermin Mitte Oktober ein direktes Gespräch nahegelegt hatte. Zu den Klägern zählen Axel Springer Verlag ("Welt", "Bild"), die WAZ Mediengruppe, die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", M. DuMont Schauberg ("Kölner Stadt-Anzeiger", "Berliner Zeitung"), das Medienhaus Lensing ("Ruhr Nachrichten"), die "Rheinische Post" sowie die Medienholding Nord ("Flensburger Tageblatt", "Schweriner Volkszeitung").
Auch die Verlegerseite gab sich gegenüber dem "Journalist" vorsichtig optimistisch. "Womöglich lassen sich im Dialog Verhaltensregeln verabreden, mit denen sowohl ARD und ZDF wie auch den Verlegern besser gedient ist als mit einem viele Jahre andauernden Rechtsstreit", sagte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, Helmut Heinen.
Ob der jetzt bevorstehende Kompromiss von Dauer sein wird, bleibt allerdings fraglich. Heinen betonte, die Verleger seien unabhängig von den Gesprächen weiter an "einer grundsätzlichen rechtlichen Bewertung des Begriffs 'Presseähnlichkeit' sehr interessiert". Die ARD will zudem nach eigenen Aussagen im Textbereich eine Beschränkung auf Sendemanuskripte und Bildunterschriften nicht akzeptieren.
Beide Seiten haben dieselbe Sorge - den Anschluss an die rasante Entwicklung auf dem Medienmarkt zu verpassen. Verlage müssten auch mit digitalen Produkten Geld verdienen, argumentierte WAZ-Geschäftsführer Nienhaus. "Das kann nicht funktionieren, wenn die gebührenfinanzierten Sender dauerhaft kostenlose Volltextdienste anbieten".
Ein Rückzug kommt aber für ZDF-Intendant Markus Schächter nicht infrage: "Wer nicht ins Netz geht, geht ins Museum". Und die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel ergänzt: "Wenn die ARD hier nicht am Ball bleibt, kann sie ihrem gesetzlichen Auftrag nicht mehr nachkommen".
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Mal nebenbei, wer sagt eigentlich, dass Pressefreiheit nur für papierne Veröffentlichungen gilt?
Oder nur für die der Druckbranche?
Das hatten wir schon vor Jahrzehnten, als man den öffentlich-rechtlichen Anstalten den Videotext verbieten wollte.
Wahre Freiheit ist auch immer die der anderen.
Alles andere ist reine Oligopol-Politik und gehört eigentlich vor's Kartellgericht!
Axel Cesars Erben und ihre Spießgesellen haben NICHT darüber zu entscheiden, was das Volk wo und wie lesen darf.
Jürgen
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Der im Januar abgehaltene "Friedensgipfel" zwischen ARD und ZDF sowie den bundesdeutschen Verlagen könnte tatsächlich in einer Beilegung des Dauerstreits um die "Tagesschau"-App und weitere Online-Aktivitäten der öffentlich-rechtlichen Sender resultieren. Laut Medienberichten steht eine Einigung zwischen beiden Seiten unmittelbar bevor.
Laut einem Bericht Tageszeitung "taz" (Montagsausgabe) steht eine Gemeinsame Erklärung des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sowie ARD und ZDF kurz vor der Unterzeichnung. Darin findet sich der weichgespülte Kompromiss, das Internet sei "sowohl für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als auch für die Zeitungen ein wesentlicher Vertriebskanal, um die Nutzer mit Qualitätsmedien zu erreichen".
Entsprechend sollten "zukünftig Konflikte vermieden und Möglichkeiten gesucht werden, gemeinsam das publizistische Angebot für die Gesellschaft möglichst vielfältig zu erhalten". Da es sich nach Einschätzung der am Streit beteiligten lediglich um eine medienpolitische Absichtserklärung und nicht um ein rechtsverbindliches Dokument handelt, ist der Wert der Einigung als eher gering einzustufen.
Immerhin lassen sich ARD und ZDF in dem Schriftstück das Versprechen abringen, bei ihren Online-Angeboten künftig den Schwerpunkt auf "fernseh- und hörfunkähnliche Angebote" zu setzen. Dagegen soll bei den Angeboten der Verleger Text und Bild im Mittelpunkt stehen. Damit wird den Verlagen ein wesentlicher Angriffspunkt genommen: Die "Tagesschau" bietet nach Ansicht der Zeitungsmacher auf dem iPad und anderen Tablet-Computern sowie Smartphones zu viel Text.
Die ARD hatte bereits in der Vergangenheit argumentiert, die "Tagesschau"-App enthalte nichts, was nicht auch schon auf der Internetseite der Nachrichtensendung veröffentlicht wurde. Es handele sich insofern nicht um eine eigenständige publizistische Leistung. Trotzdem wolle man künftig öffentlich-rechtliche Apps und Webportale so gestalten, dass sie "kein funktionales Äquivalent zu den text/fotogeprägten Angeboten der Zeitungen darstellen", hieß es weiter. Außerdem wolle man den Verlagen die Domäne der lokalen Berichterstattung überlassen.
Ein ARD-Sprecher wollte das Friedensabkommen, das zunächst auf ein Jahr befristet und von beiden Seiten regelmäßigen Kontrollen unterzogen werden soll, gegenüber der "taz" zunächst nicht näher kommentieren. Man äußere sich nicht zu Details. Außerdem sei ein Konsens aller Intendanten notwendig. Entsprechend dürfte das Thema auf der nächsten Intendantensitzung in Erfurt Anfang Februar auf die Tagesordnung kommen.
Die Verlegerklage beschäftigt aktuell das Kölner Landgericht, das beiden Parteien beim ersten Verhandlungstermin Mitte Oktober ein direktes Gespräch nahegelegt hatte. Zu den Klägern zählen Axel Springer Verlag ("Welt", "Bild"), die WAZ Mediengruppe, die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", M. DuMont Schauberg ("Kölner Stadt-Anzeiger", "Berliner Zeitung"), das Medienhaus Lensing ("Ruhr Nachrichten"), die "Rheinische Post" sowie die Medienholding Nord ("Flensburger Tageblatt", "Schweriner Volkszeitung").
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Der Koalitionsausschuss von Union und FDP hat am Wochenende konkrete Schritte zur Einführung eines Leistungsschutzrechts für Presseverlage beschlossen. Dieses ist bereits Bestandteil des Koalitionsvertrages. Es könnte allerdings dazu führen, dass sich die großen Verlage damit selbst ins Abseits dirigieren.
Diese stören sich daran, dass an ihren im Internet erbrachten Leistungen auch andere Geld verdienen. Insbesondere Google steht hier in der Kritik, da die Suchmaschine nicht nur Leser auf die Webseiten der verschiedenen Zeitungen leitet, sondern dazu Textschnipsel der jeweiligen Artikel verwendet. Dafür wollen die Verlage eine finanzielle Gegenleistung und üben entsprechend seit Jahren Druck auf die Politik aus.
Damit scheinen sie nun Erfolg zu haben. Der Koalitionsausschuss will nun "gewerbliche Anbieter im Netz, wie Suchmaschinenbetreiber und News-Aggregatoren" zur Kasse bitten. Geplant ist, dass diese "künftig für die Verbreitung von Presseerzeugnissen (wie Zeitungsartikel) im Internet ein Entgelt an die Verlage zahlen". Eine Verwertungsgesellschaft ähnlich der GEMA soll dafür sorgen, dass Gelder eingesammelt und an die Verlage sowie an die eigentlichen Urheber, die Journalisten, verteilt werden.
Die Regelung bezieht sich ausschließlich auf gewerbliche Angebote und soll Inhalte für die Dauer von einem Jahr unter Schutz stellen. Privatnutzer sollen nicht betroffen sein. Allerdings stellen sich zahlreiche Fragen, wie ein solches Leistungsschutzrecht in der Praxis funktionieren soll. Unklar ist beispielsweise, ob Blogger, die einen Presseartikel zitieren, als gewerbliche Anbieter gelten und zahlen müssen oder ob sie ebenfalls für ihre Inhalte in den Topf greifen können.
Letztlich birgt die Idee des Leistungsschutzrechts das Potenzial, dass es den Verlagen, die sich darauf zusätzliche Einnahmen erhoffen, auf die Füße fällt. Letztlich könnten sich Suchmaschinenbetreiber beispielsweise entschließen, Inhalteanbieter, bei deren Verlinkung sie bezahlen müssten, aus ihrem Index zu streichen. Dies würde die Aufmerksamkeit der Nutzer letztlich zu kleineren Anbietern oder aber den Webseiten von österreichischen oder schweizerischen Publikationen lenken. Google hat in der Debatte bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Inhalteanbieter problemlos verhindern können, dass ihr Content in den Ergebnislisten auftaucht.
Im Netz wird die Diskussion um das Leistungsschutzrecht letztlich als absurde Idee wahrgenommen. "Als müsste der Busfahrer dem Kirmesbetreiber Geld dafür geben, dass er die Kunden zu ihm bringt. Dem Vorhaben fehlt jede innere Logik", erklärte beispielsweise der Medienjournalist Stefan Niggemeier. Den Vorstoß der Regierungskoalition zu dem Thema kommentierte der Blogger Marcel-André Casasola Merkle: "Netzpolitik ist wie eine heiße Herdplatte. Und die Koalition fasst immer wieder hin."
Quelle : http://winfuture.de
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Ich denke, wir werden uns in der nächsten Zeit noch auf einige solche Schnellschuß-Vorlagen einstellen müssen.
Wahrscheinlich rechnet niemand mehr ernsthaft damit, dass diese Koalition die nächste Bundestagswahl übersteht.
Immer weniger gehen auch nur davon aus, dass sie diese überhaupt erreicht.
Wer sollte sich also darüber wundern, dass man bestrebt ist, möglichst viele Wünsche der Großspender und Lobbyisten noch rechtzeitig zu erfüllen und sich eventuell für die Zeit danach einen schönen neuen Job zu sichern...
Letzte Runde, wer will nochmal, wer hat noch nicht ::)
Die Suchmaschinen sind es nicht, die den Tageszeitungen langsam das Wasser abgraben, das sind sie selbst.
Ihre Online-Auftritte sind ja meist viel aktueller als das gedruckte Werk.
Und zur Eingabe von blöd.de braucht man Google & Co. wirklich nicht.
Zudem ist ein Recht auf Zitat wesentlicher Bestandteil der Meinungsfreiheit, denn ohne ein solches wäre die Diskussion über publizierte Meinungen Anderer nicht möglich.
Auch sind dazu die Suchmaschinen unverzichtbar, weil sonst ein Vergleich unterschiedlicher Publikationen und die Erfassung von Entwicklungen ganz erheblich erschwert würden.
Die Zeitungen ermöglichen solche Dinge selbst ja in der Regel nicht.
Und alle erdenklichen Druckwerke zuhause zu lagern, um sie irgendwann vielleicht händisch durchforsten zu können, ist schlechterdings unmöglich, wenn man, wie die große Mehrheit im Lande, nicht über große Lagerkapazitäten und jede Menge Zeit verfügt. Umweltschädlich wäre es noch dazu, weil dann die Altpapierbewirtschaftung zusammenbrechen würde. Sehr schlecht für Wälder und Flüsse, wenn jedes Käseblatt aus Frischzellstoff gemacht würde...
Wer vernünftig schreibt, der wird sicher eher von Zitaten profitieren. Wer aber stets geistigen Dünnsch..., dummdreiste Lügen und Menschenverachtendes publiziert, dem bringen sie HOFFENTLICH endlich den Garaus.
Jürgen
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Im Dauerstreit um die "Tagesschau"-App ist nun der zweite Verhandlungstermin vor dem Landgericht Köln um mehrere Monate verschoben worden. Ursprünglich sollten sich die Parteien am Donnerstag (22. März) für eine mögliche Einigung treffen, aufgrund der Sitzungspläne des ZDF muss diese nun bis zum 14. Juni warten.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag berichtete, habe es schon seit einiger Zeit danach ausgesehen, dass es nicht zu dem für Donnerstag angesetzten Termin kommen werde. Grund dafür sei der Sitzungsplan der ZDF-Gremien. Allerdings vermitteln die Beteiligten den Eindruck, dass eine Einigung bevorsteht, so die "Süddeutsche".
Bereits im vergangenen Juni reichten acht deutsche Zeitungsverlage, darunter die überregionalen Zeitungen "FAZ", "Süddeutsche Zeitung" sowie "Die Welt", Klage gegen die ARD ein, da sie sich durch die journalistischen Online-Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Senders wirtschaftlich benachteiligt sehen.
Die Verlagshäuser stützen sich bei ihrer Wettbewerbsklage nach eigenen Ausführungen auf den Rundfunkstaatsvertrag der Länder, der presseähnliche digitale Inhalte der öffentlich-rechtlichen Sender ohne konkreten Bezug zu einer erfolgten Sendung verbietet. Die Praxis habe jedoch gezeigt, dass sich die Rundfunkhäuser an diese Vorgaben nicht hielten, hieß es.
Die "Tagesschau"-App verstoße gegen geltendes Recht, hatte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) bereits zuvor erklärt. Das Angebot habe angesichts der bestehenden Pressevielfalt im Netz nichts mehr mit einer Grundversorgung durch die öffentlich-rechtlichen Anstalten zu tun.
Obwohl für den ehemaligen ZDF-Intendanten Markus Schächter ein Rückzug in der Angelegenheit nicht infrage kommt - "Wer nicht ins Netz geht, geht ins Museum" - haben sich die Parteien Anfang des Jahres einander angenähert und streben offenbar eine außergerichtliche Einigung an.
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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In der Auseinandersetzung um die "Tagesschau"-App ist zwar für Juni ein neuer Gerichtstermin anberaumt, der neue Intendant des ZDF, Thomas Bellut, will aber einer Einigung erst zustimmen, nachdem der Fernsehrat das Thema in seiner Sitzung diskutiert hat. Diese soll allerdings erst im Juli stattfinden.
Zwar würden die Intendanten und Verlagsmanager in den meisten Punkten übereinstimmen, dennoch wolle ZDF-Chef Bellut die für den 6. Juli anberaumte Sitzung des Senders abwarten, bevor eine gemeinsame Erklärung zwischen ARD, ZDF und den Zeitungsverlegerverband BDVZ unterschrieben werde. Wie in einem Blogeintrag der "FAZ" weiter zu erfahren war, treffen sich bereits am heutigen Mittwoch die Intendanten der ARD, um über die Thematik zu beraten.
Inhaltlich legten die Parteien in ihrer Erklärung fest, dass die öffentlich-rechtlichen Sender vorwiegend TV- und radioähnliche Angebote im Internet verbreiten, während die Verlage hauptsächlich auf Textbeiträge und Bilder setzen. Unter Berufung auf einen ZDF-Sprecher hieß es in dem Eintrag weiter, dass einige Formulierungen in der Erklärung noch geändert werden sollen. Dabei würden der Fernsehrat und der ZDF-Intendant darauf Wert legen, "dass eine gemeinsame Erklärung nicht den gesetzlich beauftragten und durch den Drei-Stufen-Test ausgestalteten Rahmen für Telemedienangebote beeinträchtigen kann".
Der zweite Termin vor dem Landgericht Köln wurde aufgrund der Sitzungspläne des ZDF bereits auf den 14. Juni verlegt, womit er noch vor der Sitzung des ZDF-Fernsehrates stattfindet. Ursprünglich sollte bereits am 22. März eine mögliche Einigung erfolgen.
Im vergangenen Juni reichten acht deutsche Zeitungsverlage, darunter die überregionalen Zeitungen "FAZ", "Süddeutsche Zeitung" sowie "Die Welt", Klage gegen die ARD ein, da sie sich durch die journalistischen Online-Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Senders wirtschaftlich benachteiligt sehen.
Obwohl für den ehemaligen ZDF-Intendanten Markus Schächter ein Rückzug in der Angelegenheit nicht infrage kommt - "Wer nicht ins Netz geht, geht ins Museum" - haben sich die Parteien Anfang des Jahres einander angenähert und streben offenbar eine außergerichtliche Einigung an.
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Im Streit um die Internet- und Mobilaktivitäten der öffentlich-rechtlichen Sender sind die Bemühungen um einen Kompromiss zwischen ARD/ZDF und den Verlegern gescheitert. Die Zeitungsverleger wollen den Disput nun wie geplant vom Landgericht Köln klären lassen, teilte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Montag in Berlin mit.
Acht Zeitungsverlage hatten im Juni vergangenen Jahres in Köln gegen die Tagesschau-App der ARD geklagt. Das Gericht hatte die Streitparteien allerdings zu einem Kompromiss gedrängt. Nachdem es zu Beginn des Jahres noch nach einer Einigung ausgesehen hatte, sind es nach Angaben der Verleger nun die Öffentlich-Rechtlichen, die von einer "unterschriftsreif ausverhandelten Gemeinsamen Erklärung abrücken".
In dem Streit geht es um die Frage, ob die Tagesschau-App zu viel Textbeiträge enthält und damit als "presseähnliches Erzeugnis" gelten muss. Die Verleger argumentieren, das solche Angebote nicht durch den Grundversorgungsauftrag der Sender abgedeckt seien. Aus dem Gebührentopf gespeiste Online-Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen würden den Markt verzerren.
In dem Anfang des Jahres ausgehandelten Kompromiss waren ARD und ZDF auf die Verleger zugegangen und wollten sich verpflichten, "kein funktionales Äquivalent zu den text-/fotogeprägten Angeboten der Zeitungen" anzubieten. Diese Linie traf aber innerhalb der Anstalten auf heftigen Widerstand. Insbesondere die Online-Abteilungen der ARD-Sender wandten sich gegen die befürchteten "weitreichenden negativen Auswirkungen" der Vereinbarung mit den Verlagen.
Für die Verlage liegt die Schuld bei den Sendern. "Wir sind enttäuscht", sagte BDZV-Präsident Helmut Heinen. "Nach mehreren konstruktiven Gesprächsrunden" stehe die Gesamtheit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkhäuser offenbar bei der Frage der Textangebote nicht hinter dem Verhandlungsergebnis. "Es ist bedauerlich, dass die Selbstverständlichkeit einer Überprüfung des Textumfangs in gebührenfinanzierten Angeboten nicht allen Sendeanstalten vermittelbar ist."
Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen seit dem im Juni 2009 in Kraft getretenen 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag ihre Sendungen nach sieben Tagen wieder aus dem Netz nehmen. "Presseähnliche Angebote" sind nur mit einem eindeutig ausgewiesenen Sendungsbezug zulässig. Darüber hinaus werden alle neuen Internet-Angebote von ARD und ZDF in einem dreistufigen Test unter anderem daraufhin überprüft, ob sie vom öffentlich-rechtlichen Auftrag gedeckt sind.
Quelle : www.heise.de
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In den vergangenen Monaten hatten sich ARD/ZDF und acht Zeitungsverlage einen heftigen Streit um die "Tagesschau"-App geliefert. Nachdem die Verleger den Sendeanstalten vorgeworfen hatten, sich nicht an getroffene Absprachen zu halten, geht der Streit nun in eine neue Runde. Am 19. Juli soll das Landgericht Köln über eine modifizierte Anklage beraten.
Wie die Branchenseite "Funkkorrepondenz" aktuell berichtete, hält die ARD auch die überarbeitete Klage der Zeitungsverleger gegen die "Tagesschau"-App für nicht berechtigt, da darin gezeigte Screenshots der Anwendung unvollständig seien und nicht das Gesamtangebot widerspiegeln würden. Laut Rundfunkanstalt seien die Beiträge der App interaktiv und multimedial gestaltet und damit nicht als presseähnlich anzusehen.
Eine mündliche Verhandlung vor der 31. Kammer des Landgerichts Köln zur überarbeiteten Klage der Zeitungshäuser gegen die ARD soll am 19. Juli stattfinden. Danach wird sich entscheiden, ob die Verleger mit ihrer Klage diesmal Erfolg haben oder ob das Gericht den Ausführungen der ARD folgt.
Der App-Streit war auch Thema zum Auftakt des Medienforums in Köln. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) forderte eine Einigung im Streit um die Anwendung. Die Öffentlich-Rechtlichen hätten eine Entwicklungsgarantie, aber auch die privaten Anbieter auf dem Medienmarkt bräuchten bessere Rahmenbedingungen, sagte Kraft. "Daher hoffe ich auch, dass der Streit um die 'Tagesschau'-App doch noch in einem konstruktiven Dialog gelöst werden kann."
Bereits im vergangenen Jahr hatten insgesamt acht Zeitungsverlage, darunter der Axel Springer Verlag sowie die WAZ-Gruppe, gegen das Angebot der "Tagesschau"-App im Netz geklagt. Aus Sicht der Verleger seien die Inhalte der Applikation zu textlastig und würden eine gebührenfinanzierte Konkurrenz zu den Online-Angeboten der Printmedien darstellen. Die ARD hatte den Vorwürfen widersprochen.
Eine erste Klageschrift der Verleger war am 13. Oktober 2011 vom Landgericht Köln als zu unbestimmt zurückgewiesen worden. Eine außergerichtliche Einigung konnte im Anschluss nicht erzielt werden, da sich ARD und das ebenfalls involvierte ZDF nach Angaben der Verleger nicht an getroffene Absprachen gehalten hätten. Als Folge hatten die Verleger am 30. April 2012 eine modifizierte Klage eingereicht, um den Fall doch noch zur Verhandlung vor dem Kölner Landgericht zu bringen.
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Die Tagesschau-App beschäftigt an diesem Donnerstag wieder das Landgericht Köln. Acht große Zeitungsverlage hatten die ARD wegen der App verklagt. Sie betrachten die Anwendung als unfaire Konkurrenz zu ihrem eigenen Online-Angebot.
Die Wettbewerbskammer des Landgerichts hatte beide Seiten aufgefordert, sich außergerichtlich zu einigen. Ein Gericht sei nicht besonders geeignet, um den Streit zu entscheiden, hatte der Vorsitzende Richter Dieter Kehl gesagt. Die ARD und die Zeitungsverleger haben sich daraufhin an einen Tisch gesetzt, aber einigen konnten sie sich nicht. Deshalb ist jetzt wieder das Gericht am Zug. Mit einer Entscheidung wird noch nicht gerechnet, allerdings könnte das Gericht einen Verkündungstermin festsetzen und schon mal andeuten, zu welcher Seite es tendiert. Richter Kehl hat bereits deutlich gemacht, dass niemand hundertprozentig recht bekommen wird.
Die Tagesschau-App bringt Inhalte des Internet-Angebots Tagesschau.de auf Smartphones und Tablet-Computer. Die Verleger werfen der ARD vor, ihnen mit der Tagesschau-App den Markt zu verderben. Die App enthalte schließlich nicht nur die Filme aus der Tagesschau, sondern auch lange Texte. Damit sei sie "presseähnlich" und mache den Websites der Zeitungen Konkurrenz. Mit dem Unterschied, dass die ARD gebührenfinanziert sei, wogegen sich die Zeitungen ohne Subventionen am Markt durchkämpfen müssten. Aus diesem Grund fordern die Verleger, dass die ARD die Textbeiträge der Tagesschau-App möglichst weit eindampft. Nur Beiträge, zu denen die Tagesschau auch einen Bericht gebracht hat, sollen erlaubt sein. Die ARD sieht es anders: Wer im Internet nicht voll präsent sei, habe keine Zukunft mehr, argumentiert der Senderverbund.
Richter Kehl hatte während einer ersten Verhandlung im vergangenen Jahr gesagt, das Gericht könne nicht entscheiden, wie hoch der Textanteil genau sein dürfe oder wie viel Prozent der Beiträge ausdrücklich sendungsbezogen sein müssten. Ein Zivilgericht dürfe keine allgemeingültigen Regeln aufstellen, sondern immer nur im Einzelfall entscheiden. Deshalb wäre es das Beste, wenn sich beide Seiten noch mal zusammensetzten. Ein Kompromiss könne vielleicht so aussehen, dass Inhalte, die sich nicht direkt auf die Sendung bezögen, in der Tagesschau-App etwas abgespeckt und die sendungsbezogenen Inhalte dafür vertieft würden.
Die ARD und die Zeitungsverleger hatten daraufhin tatsächlich mehrere Monate verhandelt, doch im April scheiterten die Gespräche. Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, Helmut Heinen, sagte, die ARD sei nach mehreren Gesprächsrunden von einem unterschriftsreifen Kompromiss abgerückt. Die ARD betonte, sie sei weiter gesprächsbereit.
Bei den klagenden Verlagen handelt es sich um den Axel Springer Verlag (Welt, Bild), die WAZ Mediengruppe, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, M. DuMont Schauberg (Kölner Stadt-Anzeiger, Berliner Zeitung), das Medienhaus Lensing (Ruhr Nachrichten), die Rheinische Post sowie die Medienholding Nord (Flensburger Tageblatt, Schweriner Volkszeitung).
Quelle : www.heise.de
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Das Landgericht Köln hat erneut darauf hingewiesen, dass sich der Rechtsstreit um die "Tagesschau"-App für Android-, iOS- und BlackBerry-Geräte vor Gericht nicht zufriedenstellend lösen lässt. Es sei bedauerlich, dass ARD und Zeitungsverleger bisher zu keiner außergerichtlichen Einigung gelangt seien. "Ich finde das ausgesprochen schade, weil ich auch gleich nochmal wiederholen werde, dass wir das nicht zufriedenstellend lösen können", sagte der Vorsitzende Richter, Dieter Kehl, laut dpa in einer Verhandlung am Donnerstag.
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Richter-Streit-um-Tagesschau-App-gehoert-nicht-vor-den-Kadi-1647758.html)
Quelle : www.heise.de
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Nu isser geleakt, der zweite Entwurf zum Leistungsschutzrecht für Presseverleger http://post.ly/8Waqt oder direkt http://bit.ly/O8go9U (PDF)
Quelle : Anonymous (https://twitter.com/wopot/statuses/229181659843526656?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter)
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Sehr heikel, denke ich.
Da von "beliebigen Trägern" die Rede ist, nicht nur von gedruckten Materialien, könnten auch alle elektronischen Veröffentlichungen der Presseverleger eingeschlossen sein, samt Webseiten, Fernsehsendungen und Videotext-Meldungen.
Für alle diese Medien würde dann nur das eingeschränkte und rechtlich nicht klar umrissene allgemeine Zitier-Recht gelten, was das Risiko für jeden erhöht, der solche Zitate verwendet.
Kann dann, wie vorgesehen, der Presseverleger vereinfacht gegen den vermeintlichen Verletzer vorgehen, wird es wohl auch sogleich heftige Forderungen hageln, nicht "nur" die leidigen Abmahnungen.
Weshalb Suchmaschinenbetreiber besonders erwähnt werden, erschließt sich mir nicht, weil die selbst normalerweise nur äußerst kurze Zitate rund um den gefundenen Suchbegriff zeigen, dann üblicherweise klar erkennbar direkt auf die Quelle verlinken.
Zumindest hierzulande ist der Google Cache ja schon länger nicht mehr verfügbar.
BTW, die wayback machine und ähnliche Dienste kämen in arge Bedrängnis, müssten intensiv nach Quelle und Zeit filtern, auch in vorhandenen Beständen.
Wieder einmal scheint sonnenklar, "unsere" Abgeordneten dienen nicht dem Volke, sondern allein den Mächtigen und Reichen.
Das ist undemokratisch, verfassungs- und bürgerrechtsfeindlich und einfach unanständig.
Bei der nächsten Wahl gibt's Saures...
Jürgen
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Auch der neue, auf Suchmaschinen eingegrenzte Referentenentwurf für Leistungsschutzrecht von Presseerzeugnissen im Internet gilt in Koalitionskreisen als noch nicht ausgereift. Die Einschränkung erscheine "recht willkürlich", monierte Unionsfraktionsvize Günter Krings gegenüber heise online. Zumindest müssten auch News-Aggregatoren, die ganze Artikel und Zeitungsseiten kopierten und Nutzern gewerblich anböten, erfasst werden.
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Leistungsschutzrecht-bleibt-Zankapfel-1655659.html)
Quelle : www.heise.de
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Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine Initiative für den besseren Schutz von Presseerzeugnissen im Internet beschlossen. Betroffen sein sollen von dem geplanten neuen Leistungsschutzrecht neben gewerblichen Betreibern von Suchmaschinen auch News-Aggregatoren. Wörtlich ist in diesem Zusammenhang im Regierungsentwurf die Rede von Anbietern, "die Inhalte entsprechend aufbereiten" wie Online-Suchdienste.
Geschützt werden sollen die Verleger von Zeitungen und Zeitschriften so vor "systematischen Zugriffen" auf ihre Leistung, heißt es in der Begründung des Gesetzentwurfs. Das Geschäftsmodell von Suchmaschinen und vergleichbaren Diensten sei in besonderer Weise darauf ausgerichtet, für die eigene Wertschöpfung auf diese verlegerische Produktion zurückzugreifen. Eine gerade veröffentlichte Studie des Hamburger Beratungsunternehmens TRG bestreitet diese These aber in weiten Teilen. Erfasst werden laut dem Regierungsbeschluss explizit auch entsprechende Dienste, die unabhängig von ihrer technischen Ausgestaltung nicht das gesamte Internet durchsuchen, sondern lediglich einzelne, ausgewählte Bereiche davon. Dies beziehe sich etwa auf News-Aggregatoren, "soweit sie nach Art einer Suchmaschine ihre Treffer generieren oder ihre Ergebnisse darstellen".
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesregierung-verabschiedet-Gesetzentwurf-zu-neuem-Leistungsschutzrecht-1677870.html)
Quelle : www.heise.de
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Die Zeit für eine friedliche Einigung ist zwar noch nicht ganz verstrichen, doch eine einvernehmliche Lösung im Streit um die "Tagesschau"-App wird es wohl nicht mehr geben. Nun soll das Gericht entscheiden, dabei machte der Vorsitzende Richter bereits mehrfach klar, dass ein Urteil das Problem nicht lösen wird.
Der Rechtsstreit um die "Tagesschau"-App muss nun doch vom Gericht mit einem Urteil entschieden werden. Zwar hatten die gegnerischen Parteien - acht Zeitungsverlage und die ARD - noch bis zum Donnerstagabend um 24 Uhr Zeit, sich gütlich zu einigen, doch wurde damit gerechnet, dass diese Frist ungenutzt verstreichen würde. "Wir erwarten das Urteil", sagte am Donnerstag Anja Pasquay, die Sprecherin des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). Die ARD-Pressestelle teilte mit: "Wir waren und sind auch weiterhin gesprächsbereit und in Kontakt. Leider haben wir bislang noch keine aus Sicht aller Beteiligten zufriedenstellende Lösung gefunden."
Die Verleger betrachten die "Tagesschau"-App als unfaire Konkurrenz zu ihrem Online-Angebot und haben dagegen geklagt. Das Landgericht Köln hatte die beiden Parteien jedoch aufgefordert, sich bis zum 30. August untereinander zu einigen. Andernfalls hat das Gericht für den 27. September ein Urteil angekündigt. Es will dann seinen Gesamteindruck zur "Tagesschau"-App vom 15. Juni 2011 darlegen.
Das werde aber nicht viel bringen, hatte der Vorsitzende Richter Dieter Kehl während der letzten Verhandlung im Juli mehrfach betont: "Wen interessiert schon, was das Landgericht Köln zur 'Tagesschau'-App vom 15.6.2011 meint?" Die Sache lasse sich von einem Gericht nicht aus der Welt schaffen.
Die "Tagesschau"-App mit über vier Millionen Nutzern bringt Inhalte des Internet-Angebots Tagesschau.de auf Smartphones und Tablet-Computer. Die Verleger werfen der ARD vor, ihnen mit der kostenlosen App den Markt zu verderben. Die ARD argumentiert, dass sie auch im Internet voll präsent sein müsse.
Das Gericht hatte beide Seiten schon vergangenes Jahr aufgefordert, sich außergerichtlich zu einigen. Dies gelang aber nicht. Nach BDZV-Angaben war die ARD nach mehreren Gesprächsrunden von einem unterschriftsreifen Kompromiss abgerückt. BDZV-Präsident Helmut Heinen hatte sich im Juli nach der zweiten Gerichtssitzung zwar gesprächsbereit gezeigt, jedoch auch deutlich gemacht: "Wir werden nicht hinter die im Februar gemeinsam mit den Intendanten von ARD und ZDF ausgehandelte Vereinbarung zurückgehen."
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Lange wurde gestritten, nun gibt es ein Urteil: Das Kölner Landgericht hat am Donnerstag die Tagesschau-App in der Version vom 15. Juni 2011 verboten. Wie viel dieses Urteil wert ist, ist indessen strittig, denn die App als solche konnte vom Gericht nicht verboten werden. Beide Partien signalisierten erneute Gesprächsbereitschaft für eine endgültige Lösung.
Damit darf die Tagesschau-App auch weiter angeboten werden. Das Urteil vom Landgericht Köln betreffe lediglich die Version der App vom 15. Juni 2011. Die App letztendlich verbieten, wie es die acht klagenden Verlage gern gesehen hätten, konnte das Gericht mit seinem Urteil am Donnerstag also nicht - die App habe bereits den laut Rundfunkänderungsstaatsvertag von 2009 notwendigen Drei-Stufen-Test durchlaufen und sei dadurch genehmigt worden. Trotzdem konnten die klagenden Verleger einen Teilsieg einfahren, denn im Urteil wurde darauf hingewiesen, dass die öffenlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihre Aktivitäten in den Telemedien auf die für sie vorgesehenen Bereiche beschränken müssten, um keine unlautere Wettbewerbsverzerrung zu verursachen.
Damit entsprach der Richter in der Grundaussage der Position der klagenden Verleger, dass die Tagesschau-App zu viel Textinhalte habe und damit ein gebührenfinanziertes Konkurrenzprodukt zur restlichen Verlagswirtschaft darstelle. Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger freute sich über das Urteil. Die ARD dürfe seiner Meinung nach natürlich eine Tagesschau-App anbieten - diese dürfe aber keine "öffentlich-rechtliche Zeitung im Internet" sein.
Nach Ansicht von Monika Piel habe das Urteil nur begrenzt Aussagekraft: Die ARD-Vorsitzende betonte, das Urteil sei lediglich für eine alte Version der App geltend. Jedoch sehe sie sich darin bestätigt, dass die Auseinandersetzung nicht juristisch zu lösen sei, sondern im Dialog mit den Zeitungsverlegern geklärt werden müsse. Bereits im Vorfeld hatte Piel Gesprächsbereitschaft für die Zeit nach dem Urteil des Landgerichts Köln angekündigt. Auch Heinen signalisierte nach dem Ende der Verhandlung am Donnerstag die Bereitschaft für neue Gespräche vonseiten der Verleger. Die ARD prüft unterdessen ihre Möglichkeiten auf eine Berufung.
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Der Axel-Springer-Verlag führt seine erste Paywall für das Onlineangebot der Tageszeitung Die Welt ein. Doch Artikel, auf die von Suchmaschinen, sozialen Netzwerken oder anderen Seiten verlinkt wird, können weiter frei gelesen werden.
Der Axel-Springer-Konzern hat für den 12. Dezember 2012 eine Paywall für das Onlineangebot der Tageszeitung Die Welt angekündigt. Zuvor hatte Konzernchef Mathias Döpfner schon erklärt, dass die Onlineausgaben der Zeitungen Die Welt und Bild kostenpflichtig werden. Kommendes Jahr plant Springer, bei der Bild-Zeitung mit den zahlungspflichtigen Angeboten zu starten. Für das Gesamtjahr 2012 erwartet Springer Umsätze mit zahlungspflichtigen Inhalten im mittleren einstelligen Millionenbereich. "Natürlich ist die Basis noch relativ klein. Wir wissen nicht, ob es funktionieren und wie es funktionieren wird", räumte Döpfner ein.
Der ganze Artikel (http://www.golem.de/news/paywall-die-welt-ab-morgen-kostenpflichtig-1212-96283.html)
Quelle : www.golem.de
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Der schleswig-holsteinische Landtag hat auf Initiative der Piraten einen Antrag (PDF-Datei) gegen das geplante Leistungsschutzrecht angenommen. Falls der Bundestag den Regierungsentwurf zum Schutz der Verlegerinteressen im Internet beschließt, wird die Kieler Landesregierung aus SPD, Grünen und Südschleswigschem Wählerverband damit aufgefordert, im Bundesrat gegen Gesetz Einspruch zu erheben. Da das Gesetz aber nicht zustimmungspflichtig ist, müsste eine Mehrheit der Länderkammer dieses Votum mittragen. Tritt dies ein, müssten beide Seiten versuchen, im Vermittlungsausschuss einem Kompromiss zu finden.
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Schleswig-Holstein-will-Leistungsschutzrecht-blockieren-1791832.html)
Quelle : www.heise.de
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Der Bundestag hat am Freitag den bis zuletzt heftig umkämpften Regierungsentwurf für ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger samt der vom Rechtsausschuss empfohlenen Änderung nach einer turbulenten abschließenden Lesung verabschiedet. Für das im Koalitionsvertrag geplante Vorhaben, dessen Auswirkungen nach wie vor unklar sind, stimmte ein Großteil von Schwarz-Gelb. Die Opposition votierte geschlossen dagegen. Bei drei Enthaltungen gab es 293 Ja-Stimmen, 243 Abgeordnete votierten dagegen. Am Brandenburger Tor fand parallel eine kleine "Abmahnwache" auf Einladung des Vereins "Digitale Gesellschaft" statt.
Mit dem Gesetzentwurf, gegen den der Bundesrat noch Einspruch erheben könnte, möchte das Parlament den Schutz von Presseerzeugnissen im Internet verbessern und die Stellung der Verleger gegenüber gewerblichen Betreibern von Suchmaschinen verbessern. Betroffen sein sollen auch Dienste, die Inhalte "entsprechend aufarbeiten" wie etwa News-Aggregatoren. Geschützt werden sollen die Verleger von Zeitungen und Zeitschriften so vor "systematischen Zugriffen" auf ihre Leistung.
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Lex-Google-Bundestag-beschliesst-neues-Leistungsschutzrecht-1814656.html)
Quelle : www.heise.de
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Wie zuletzt erwartet, hat der Bundesrat keinen Einspruch gegen das Leistungsschutzrecht erhoben, obwohl Schwarz-Gelb in der Länderkammer in der Minderheit sind. Das SPD-geführte Nordrhein-Westfalen hatte am gestrigen Donnerstag angekündigt, den Vermittlungsausschuss nicht anrufen zu wollen. Auch Hamburg, wo die SPD alleine regiert, hatte sich zuvor dagegen ausgesprochen. Für einen Vorstoß von Schleswig-Holstein, das Gesetz an den Vermittlungsausschuss zu verweisen gab es damit keine Mehrheit.
Einen Widerspruch der Länderkammer hätte der Bundestag überstimmen können. Der Verweis an den Vermittlungsausschuss wäre deswegen nur ein Spiel auf Zeit gewesen; hätte es aber bis zur Bundestagswahl keine Einigung gegeben, wäre das Gesetz verfallen. Nun wird es in einem Entschließungsantrag lediglich als "handwerklich schlecht" kritisiert. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte für den Fall eines Wahlsiegs angekündigt, seine Partei werde dann ein "neues, taugliches Gesetz" auf den Weg bringen.
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesrat-winkt-Leistungsschutzrecht-durch-1828100.html)
Quelle : www.heise.de
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Deutschlands größte Tageszeitung "Bild" wird von ihren Lesern im Internet für exklusive Inhalte künftig Geld verlangen. Nutzer können vom 11. Juni an zwischen Monatsabos von 4,99 bis 14,99 Euro wählen. Die Spanne reicht von Angeboten für Internet, Smartphone und Tablet bis hin zu einem Paket mit Kiosk-Gutscheinen für die gedruckte "Bild"-Zeitung. Das kündigte das Medienhaus Axel Springer am Montag in Berlin an. Große Teile von Bild.de bleiben aber für die Leser weiterhin kostenlos.
Der ganze Artikel (http://www.onlinekosten.de/news/artikel/52969/0/Bezahlmodell-fuer-bild-de-Boulevard-Blatt-wird-auch-im-Internet-kostenpflichtig?utm_source=rss2&utm_medium=feed)
Quelle : www.onlinekosten.de
Nochn Schmierblatt welches ich nicht vermissen werde ;)
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Online-Medien, deren Nachrichten auch in Zukunft von Google News verbreitet werden sollen, müssen künftig dem Nachrichtenaggregator explizit ihr Einverständnis erklären. Google will sich damit vor den rechtlichen Unklarheiten des Leistungsschutzrechts schützen. Dieses auf Betreiben einiger großer Presseverlage entworfene Gesetz hat trotz heftiger Kritik aus der Netzgemeinde alle rechtlichen Hürden genommen und wird am 1. August in Kraft treten.
Google ist der Ansicht, das News auch ohne Einwilligung der Urheber nicht gegen das neue Gesetz verstößt, möchte aber "vor dem Hintergrund der Diskussion sichergehen, dass Sie weiterhin mit der
Aufnahme der Inhalte Ihrer Website in Google News einverstanden sind", so Gerrit Rabenstein von Google Deutschland in einer Mail an die betroffenen Verlage.
Google News wertet nach eigenen Angaben über 700 deutschsprachige Quellen aus. Diejenigen, die bis zum 1. August nicht hier ihr Einverständnis erklärt haben, wird Google nicht mehr in den Aggregator aufnehmen. Technische Voraussetzung ist es, sich zuvor mit den Webmaster Tools als Eigentümer der Website auszuweisen. Nähere Informationen geben die FAQ und eine Seite über die technischen Details.
Das am 1. März vom Bundestag verabschiedete und drei Wochen später vom Bundesrat durchgewunkene Leistungsschutzrecht für Presseverleger räumt diesen das ausschließliche Recht ein, ihre Inhalte gewerblich im Internet zu verbreiten; ausgenommen bleiben nur "einzelne Wörter oder kleinste Textausschnitte". Weil das Gesetz die Länge solcher "Snippets" nicht genau regelt, sehen Kritiker der als "Lex Google" verspotteten und auch von manchen Nutznießern nicht unterstützten Regelung darin eine Einnahmequelle für Abmahnanwälte. Auch andere Online-Dienste haben bereits Konsequenzen aus dem Leistungsschutzrecht gezogen.
Quelle : www.heise.de