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PC-Ecke => # Security Center => Thema gestartet von: spoke1 am 06 Februar, 2009, 20:01

Titel: Arbeitsagentur diverses
Beitrag von: spoke1 am 06 Februar, 2009, 20:01
Datenpanne bei der Bundesagentur für Arbeit

Über 1 700 Datensätze von Arbeitslosen waren tagelang im Internet offen einsehbar. Nach Informationen der Online-Ausgabe der Zeitschrift Stern waren Namen, Kundennummern und detaillierte Angaben zu Krankheiten für jedermann ohne Passwort zugänglich. Der Link war direkt über die Homepage der Bundesagentur für Arbeit erreichbar.
     Die Daten stammen von Empfängern von Arbeitslosengeld I und II aus der Oberpfalz, die von der Arbeitsagentur der Kreisstadt Tirschenreuth und dem örtlichen Jobcenter zu Fortbildungen geschickt wurden. Darunter sind detaillierte Beschreibungen von Erkrankungen: Eine Person sei "psychisch nur mäßig belastbar", eine andere müsse an einem bestimmten Wochentag zur Lymphdrainage, eine andere leide unter einer entzündeten Bauchspeicheldrüse. Notiert sind auch Erkrankungen von Verwandten, Haftzeiten oder Familienprobleme. Dazu war die Kundennummer zu sehen, die von den Jobcentern oder Arbeitsagenturen vergeben wird und deutschlandweit gilt.

Bundesagentur für Arbeit: "Unglücklicher Umstand"

Die Daten waren über einen Link auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit erreichbar und standen auf der Homepage der Kolping Berufshilfe GmbH. Nachdem sie mit den Problemen konfrontiert wurde, nahm die Bundesagentur für Arbeit den Link von ihrer Homepage. "Es kann nicht sein, dass diese sensiblen Personendaten zugänglich sind", sagte Agentur-Sprecherin Anja Huth. Das sei ein "unglücklicher Umstand".
     Auch Kolping nahm die sensiblen Daten aus dem Netz. Grund für das Leck sei ein "hausinterner Programmierfehler" gewesen, sagte Geschäftsführer Johannes Saalfrank. "Die Daten sollten keineswegs öffentlich dargestellt werden."


Quelle: http://www.teltarif.de/arch/2009/kw06/s32918.html
Titel: Re: Krankheitsdaten von Arbeitslosen im Netz frei abrufbar
Beitrag von: Jürgen am 06 Februar, 2009, 23:15
Sind wir denn in England???

Lese ich wirklich richtig?

Die von der AA nehmen den Link weg und gut ist's für die?

Das heisst doch für mich, aus den Augen, aus dem Sinn...

Glasklar erscheint, dass das Zeug zunächst weiterhin frei zugänglich herum lag.
Ungesichert.
Wahrscheinlich daher noch lange in den Caches z.B. von G00gle und Wayback verfügbar.

Sowas muss für alle Beteiligten harte Konsequenzen haben, für den, der solche Daten ungesichert ablegt, und für den Link-Setzer ebenso.
Titel: Phisher missbrauchen URL-Weiterleitung der Arbeitsagentur
Beitrag von: SiLæncer am 23 Januar, 2013, 19:00
Cyber-Gauner eine Weiterleitungsfunktion der Bundesagentur für Arbeit für Phishing missbraucht. Die heise Security vorliegende Phishing-Mail ist auf den ersten Blick nicht auffällig: Der Absender heißt "PayPal Konflikt", der Betreff beginnt mit dem echten Namen des Empfänger, gefolgt von "Ihr Konto wurde eingeschränkt!".

(http://www.heise.de/imgs/18/9/7/3/4/9/0/paypal-phishing-zensiert-e-32dfdfa4e0515972.png)
In der Mail heißt es, das Paypal-Konto des Empfänger sei aufgrund ungewöhnlicher Kreditkartenzahlungen gesperrt worden und er solle seine Daten zwecks Kontofreigabe doch bitte auf einer angeblichen Paypal-Seite abgleichen.

Doch wer mit der Maus über den angegebenen Link fährt, erlebt eine Überraschung: er zeigt auf eine Unterseite von jobboerse.arbeitsagentur.de. Das eigentliche Ziel, die inzwischen nicht mehr erreichbare Phishing-Seite, hängt als Parameter an der verlinkten URL. Die Cyber-Gauner missbrauchen ein Umleitungsskript der Arbeitsgentur, um das Phishing-Opfer in spe in die Falle zu locken.

Vermutlich versuchen die Betrüger so, eventuell vorhandene Phishing-Filter zu überlisten – ein Link, der auf eine bekannte Domain wie Arbeitsagentur.de zeigt, hat einen vertrauenswürdigeren Anstrich als einer, der unmittelbar auf eine frisch registrierte oder für dubiose Aktivitäten bekannte Domain zeigt.

Die Spammer missbrauchen den Umstand, das Redirect-Skript der Bundesagentur für Arbeit jede beliebige URL als Parameter akzeptiert und dann auch anstandslos zur angegebenen Seite weiterleitet. Solche offenen Weiterleitungen sind trotz der naheliegenden Phishing-Gefahr nach wie vor sehr verbreitet. Wir haben die Bundesagentur über das Problem informiert.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Phisher missbrauchen URL-Weiterleitung der Arbeitsagentur
Beitrag von: Jürgen am 24 Januar, 2013, 04:39
Die Agentur sollte nun dringend darüber nachdenken, ihre Web-Programmierer die seit mindestens einem Jahrzehnt offenkundig versäumten Fortbildungen nachholen zu lassen, oder ihren outgesourcten Zulieferern endlich den Mindestlohn und reguläre Arbeitsbedingungen zu sichern.

Ansonsten dürfte für die Verantwortlichen vielleicht folgende Veranstaltung hilfreich sein, um einen allerersten Einstieg in die Materie zu erhalten:
http://www.jura.uni-hamburg.de/uploads/media/72_13__koe2__Plakat_Cyber_Crime.pdf

Ob es zum Thema eventuell auch leichter verdauliches gibt, vielleicht passender für die offenbar schlichten Gemüter im Amt, weiß ich nicht.
Von einem "Was ist was"-Buch oder Kosmos-Baukasten zum Thema "Internet-Sicherheit" habe ich noch nicht gehört. Fingerfarben und Knetgummi helfen da jedenfalls genausowenig, wie die Fähigkeit, seinen Namen oder Dienstgrad tanzen zu können...  :hmm

Jürgen