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Info Corner / Internet-via-Sat, Datendienste / IPTV / Videoportale / Internet TV & Radio => # News & Infos zu Kino/TV/Radio => Thema gestartet von: SiLæncer am 06 Januar, 2008, 09:56
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Der Fernsehvierteiler ist eine Produktion der Superlative: "Krieg und Frieden" nach dem 1868 fertiggestellten Roman des Russen Leo Tolstoi ist die mit 26 Millionen Euro teuerste europäische Fernsehproduktion.
ie kam nur durch das Zusammenwirken von sieben internationalen Partnern zustande. Das ZDF gehört zum Kreis der Geldgeber und zeigt das Mammut-Werk vom heutigen Sonntag um 20.15 Uhr an vier Abenden (weitere Termine am 9, 13. und 16. Januar). "Im Gegensatz zum gegenwärtigen, auf Kleinteiligkeit ausgerichteten Fernsehtrend steht das Drama "Krieg und Frieden" für das große epische Erzählen", sagt der zuständige ZDF-Redaktionsleiter Claus Beling.
Um solch ein Werk zu stemmen, bedarf es eines Regisseurs, der sich auf organisatorische Glanzleistungen versteht. Robert Dornhelm, österreichischer Filmemacher mit rumänischen Wurzeln, will von Vergleichen mit den beiden großen Vorläufer-Filmen aus dem USA (1956) mit Audrey Hepburn und Henry Fonda sowie Sergej Bondartschuks Werk aus der Sowjetunion (1967) nichts wissen: "Ich habe versucht, meinen Film zu machen", sagt Dornhelm. "Es ist ein Film mit vielen Emotionen, die Menschen ziehen in den Krieg, um vielleicht als bessere Menschen zurückzukehren. Das will ich erzählen."
Das Fernsehen, sagt der Geschäftsführer der für die Produktion zuständigen Filmfirma EOS, Jan Mojto, brauche große literarische Vorlagen. Der Stoff sei einfach universell, für viele Menschen in vielen Ländern. Mojto hat einen Großteil des Risikos auf sich genommen, denn er hat nicht nur den Film produziert, sondern ist über seine Firma Beta Film auch für die internationale Vermarktung zuständig. In Italien liefen die vier Teile bereits und erreichten im Schnitt 6,1 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 26 Prozent), in Frankreich waren es im November 5,25 Millionen (20 Prozent). Keine gigantischen Zahlen, aber zufriedenstellende.
2400 Kostüme mussten geschneidert werden, 105 Drehorte in Russland und im Baltikum dienten als Schauplätze der historischen Kulisse. 7000 Darsteller (fast alle für die Schlachtenszenen) waren im Einsatz. Von deutscher Seite wirken Hannelore Elsner (Gräfin Rostowa), Ken Duken (Anatol), Benjamin Sadler (Dolochow) und Alexander Beyer (Pierre) mit. Für Duken ist Tolstois literarische Vorlage vergleichbar mit Fernsehinhalten der Gegenwart. "Leo Tolstoi war schon ein bisschen soapig", sagt der 28-Jährige. "Auch moderne Serien stecken voller Liebe und Leidenschaft. Der große Unterschied zu den Soaps von heute ist aber, dass es in den Geschichten von Tolstoi wirklich um Leben und Tod ging."
Die Geschichte, in der mehrere russische Adelsfamilien - reich und arm - eine Rolle spielen, setzt im Jahr 1805 ein. Pierre wird kurz vorm Tod seines Vaters als Haupterbe eingesetzt. Fürst Kuragin (Toni Bertorelli), der Verwalter des Grafen Besuchow, ist begierig, am Erbe teilzuhaben und fädelt die Hochzeit seiner Tochter mit Pierre ein. Unterdessen ist Russland auf Seiten Österreichs in den Krieg gegen Napoleon eingetreten. Die Männer ziehen in den Krieg - die Frauen bangen um sie. Die russischen und österreichischen Truppen treffen in der Schlacht von Austerlitz auf das Heer des französischen Feldherrn.
Quelle : SAT+KABEL
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Rosamunde Pilcher Fans dürfte es freuen, andere eher entsetzt sein. Tolstois Roman verkommt in diesem Vierteiler zur Kitsch-Kostüm Schlacht, besetzt mit Vorabendserien "Stars" die alles andere tun, als zu überzeugen. Von daher halte man sich eher an Sergej Bondartschuks Verfilmung aus dem Jahr 1965-67 oder greife gleich zum Buch. Das was uns das ZDF hier anbietet, ist Zeitverschwendung.
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Hugo, Du sprichst mir aus dem Herz!
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die Deutschen können sowas nicht. Was haben die seit dem BOOT und der Serie Heimat denn gescheites zustande gebracht. Selbst über den Oscar kann man streiten.
Wenn ich da zB an die Schatzinsel letztens denke. Grusel.
kater
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Ja, die Schatzinsel letzten hatte trotz HDTV schöne Bilder, aber in Handlung waren doch einige sehr lange Seemeilen. Das es in DE keine guten Produktionen mehr gibt, kann man nicht sagen, es gibt sie schon noch, aber selten. Zb. "Die Flucht" war eine sehr gelungene Umsetzung des Themas. Nochmal zu Krieg und Frieden: Superlative im Aufwand und der Ausstattung aber zu schwach in Schauspielerischen und in der Inzenierung eben etwas zu sehr in die Pilcher Richtung gehen. Pilcher = Seichte Unterhaltung mit schönen englischen Drehorten und schönen Inneneinrichtungen und einer absolut sinn freien Handlung, die an Langeweile nicht zu überbieten ist.