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Info Corner / Internet-via-Sat, Datendienste / IPTV / Videoportale / Internet TV & Radio => # News diverses ... => Thema gestartet von: SiLæncer am 24 November, 2007, 08:39

Titel: «Kauf-Nix-Tag» findet wenig Echo
Beitrag von: SiLæncer am 24 November, 2007, 08:39
Nicht shoppen gehen, auf Latte Macchiato in der Kaffee-Bar verzichten und die günstigen Schuhe im Laden lassen - das ist am Samstag nach dem Willen von Konsum-Kritikern erwünscht.

Es ist "Kauf-Nix-Tag" (Buy Nothing Day). Seit zehn Jahren wird dazu in Europa aufgerufen. Die Idee für den Konsum-Fastentag sei vor fünfzehn Jahren von dem Künstler Ted Davies in Kanada geboren worden, teilte die Umweltschutz-Organisation Greenpeace mit. Greenpeace zufolge ist der Protest-Tag "gegen ausbeuterische Produktions- und Handelsstrategien internationaler Konzerne" zum globalen Phänomen geworden. Angesichts des Klimawandels erhalte er zudem einen neuen Stellenwert. In Deutschland ist der "Kauf-Nix-Tag" nahezu unbekannt und stößt weitgehend auf Desinteresse.

In den USA findet der Tag gegen den Kaufrausch an einem der umsatzstärksten Tage des Jahres statt - dem Freitag nach dem Erntedankfest "Thanksgiving", das die Amerikaner am vierten Donnerstag im November feiern. In Europa ist der Samstag danach auserkoren - rechtzeitig zum Start des Vorweihnachtstrubels.

Doch warum das Ganze? Der Konsum-Kritiker William Miller sagt: "Ein Viertel der Weltbevölkerung konsumiert drei Viertel aller Güter. Das kann doch nicht gerecht sein, oder?" Miller geht nach eigenen Angaben bald als Entwicklungshelfer nach Afrika. In den vergangenen Jahren organisierte er Aktionen und kleine Demos rund um Berliner Kaufhäuser. "Wenn ich Leuten einen Flyer in die Hand drückte, guckten sie mich an wie einen Außerirdischen." Er ist frustriert, dass der Aufruf zum Konsumverzicht nur "bei Punks und einigen Hippies" Anklang fand, die "sowieso kein Geld zum Ausgeben" hätten.

In diesem Jahr ist in Deutschland wenig zum "Kauf-Nix-Tag" geplant. Das "KonsumNetz" der globalisierungskritischen Organisation Attac, das den Tag jahrelang unterstützte, macht nichts, sagt Sprecher Malte Klar. Einige Jugendgruppen von Greenpeace planen aber Aktionen. Simone Werkmeister (17) in Hannover sagt: "Wir wollen eine Papierbahn aufbauen und die Leute auffordern, Wünsche aufzuschreiben, die sich nicht mit Geld erfüllen lassen." Aktionen sind auch in Osnabrück und Augsburg geplant. In der Kölner Innenstadt soll es ein Einkaufswagen-Rennen geben: Bioprodukte gegen Normalwaren.

Eine Sprecherin des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels, Ulrike Hörchens, sagt: "Der deutsche Einzelhandel hat noch nie irgendwelche Auswirkungen des "Kauf-Nix-Tages" gespürt."

Bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sagt Sprecherin Mechthild Winkelmann: "Verbraucher sollten 365 Tage im Jahr und nicht nur einen Tag über das Einkaufen nachdenken." Jeder könne Weltpolitik machen, wenn er bei einer Kaufentscheidung einfließen ließe, unter welchen ökologischen und sozialen Bedingungen Produkte hergestellt wurden. Konzerne würden dann dem Markt gehorchen müssen.

Winkelmann betont aber, ethischer Konsum dürfe nicht allein beim Verbraucher "abgeladen" werden. Die Industrie müsse Produkte besser kennzeichnen. "Wenn Sie beim Kauf von Kaffee ewig überlegen müssen, ob er fair gehandelt und "bio" produziert wurde, kommen Sie gar nicht mehr zum Einkaufen, geschweige denn zum Kaffeetrinken."

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Re: «Kauf-Nix-Tag» findet wenig Echo
Beitrag von: Jürgen am 25 November, 2007, 00:24
Etwa 0,000003 % aller Menschen versenden über 95% aller E-Mails - in Form von Spam.

Sollte ich jetzt ein deutliches Zeichen der Protests setzen, indem ich an irgendeinem Tag des Jahres keinerlei E-Mail versende oder empfange?