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Info Corner / Internet-via-Sat, Datendienste / IPTV / Videoportale / Internet TV & Radio => # News diverses ... => Thema gestartet von: SiLæncer am 26 Januar, 2007, 15:15

Titel: Toxikologe warnt vor Gesundheitsgefahr durch Tonerstaub
Beitrag von: SiLæncer am 26 Januar, 2007, 15:15
Der Gießener Toxikologe Volker Mersch-Sundermann hat vor möglichen Gesundheitsgefahren durch Tonerstaub gewarnt. Der Frankfurter Rundschau sagte er, eine Pilotstudie im Auftrag eines Arbeitskreises des Bundesamts für Risikobewertung (BfR) habe ergeben, dass sich die Staubbelastung im Raum beim Betrieb von Laserdruckern verdoppeln könne. Beim Start des Druckers könnten zudem schlagartig so genannte Ultrafeinstäube in den Raum geblasen werden. Ultrafeinstäube könnten über die Lunge bis in die Blutbahn vordringen. Dabei handele es sich unter anderem um komplexe Gemische mit allergieträchtigen Schwermetallen wie Kupfer und Nickel sowie hochgiftigen Zinn-Verbindungen und Ozon.

"Die Zusammensetzung bereitet uns mehr Sorge als die hohe Konzentration", sagte Mersch-Sundermann der Zeitung. Bei den gesundheitlichen Folgen gehe es weniger um die Akutreaktionen, sondern eher um mögliche chronische Folgen. Versuche mit Lungenzellenkulturen hätten gezeigt, dass im direkten Kontakt mit Tonerstaub die Erbsubstanz geschädigt und somit das Tumorrisiko erhöht werden könne. Laut Mersch-Sundermann handelt es sich um die erste Studie unter "realen Bürobedingungen". Tonerstaub steht seit Jahren im Verdacht, unter anderem chronisches Asthma auszulösen; da der Test zu direktem Kontakt nicht zur Studie gehörte, werde er aber in der Risikobewertung des BfR nicht berücksichtigt. Weitere Studien seien nötig, so der Staubexperte, um das Gesundheitsrisiko mit aller Gewissheit zu klären. Im Februar sei mit weiteren Ergebnissen zu rechnen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Bundesregierung hält Gesundheitsgefahren durch Tonerstaub für "unwahrscheinlich"
Beitrag von: SiLæncer am 08 Februar, 2007, 10:15
Beim Einsatz von Laserdruckern können sowohl Ozon und flüchtige organische Verbindungen als auch Staubinhaltsstoffe und Stäube mit unterschiedlichen Partikelgrößen freigesetzt werden, schreibt die Bundesregierung in ihrer jetzt veröffentlichten Antwort (Bundestagsdrucksache 16/4016) auf eine Kleine Anfrage der Grünen (Bundestagsdrucksache 16/3919). Gesundheitliche Gefährdungen durch den Umgang mit Laserdruckern oder Kopiergeräten seien allerdings "sehr unwahrscheinlich".

Eine Pilotstudie im Auftrag eines Arbeitskreises des Bundesamts für Risikobewertung (BfR) hatte ergeben, dass sich die Staubbelastung im Raum beim Betrieb von Laserdruckern verdoppeln könne. Beim Start des Druckers könnten zudem schlagartig so genannte Ultrafeinstäube in den Raum geblasen werden. Ultrafeinstäube könnten über die Lunge bis in die Blutbahn vordringen. Dabei handele es sich unter anderem um komplexe Gemische mit allergieträchtigen Schwermetallen wie Kupfer und Nickel sowie hochgiftigen Zinn-Verbindungen und Ozon. Die Zusammensetzung bereite mehr Sorge als die hohe Konzentration; bei den gesundheitlichen Folgen gehe es weniger um die Akutreaktionen, sondern eher um mögliche chronische Folgen, kommentierte der Gießener Toxikologe Volker Mersch-Sundermann die Ergebnisse der Studie.

Die Anfrage der Grünen, mit der die Bundestagsfraktion unter anderem erfahren wollte, welche Erkenntnisse über die Schädlichkeit von Laserdruckertoner und über Schadensfälle vorliegen, wurde allerdings gestellt, bevor erste Ergebnisse der BfR-Studie bekannt wurden. In ihrer Kleinen Anfrage beziehen sich die Grünen unter anderem auf Untersuchungen der US-Umweltbehörde: Danach gehen von der Innenraumluft die größten Risiken für die nationale Gesundheit aus. Zunehmend gerate auch die Belastung der Innenräume mit ultrafeinen Stäuben in die Diskussion. Auch das Umweltbundesamt habe bei einer Untersuchung erhöhte Emissionen ultrafeiner Stäube durch Laserdrucker festgestellt.

Die Bundesregierung erklärte nun, der erste konkrete Schadensfall durch Toner sei der Vergiftungsstelle des BfR im Oktober 2000 mitgeteilt worden; bis zum 15. Dezember 2006 habe es 99 gemeldete Fälle gegeben. Bei 33 dieser Fälle sei ein möglicher Zusammenhang und bei acht Fällen ein "wahrscheinlicher Zusammenhang" mit der Exposition gegenüber Tonern festgestellt worden. Bei keinem der 99 beim BfR registrierten Fälle habe es aber eine schwerwiegende Gesundheitsstörung gegeben.

Laut der Bundesregierung gibt es bislang keine wissenschaftlichen Berichte über die Wirkung von Tonerstäuben nach Langzeitexposition bei Menschen. Auch über allergische und pseudoallergische Wirkungen von Tonerstaubexpositionen gebe es nur einige Fallbeschreibungen. Studien bezüglich der Auswirkungen auf Kinder, Kranke oder Schwangere seien der Bundesregierung nicht bekannt; weitere Ergebnisse der BfR-Studie sollen aber nach Auswertung der Messergebnisse, die derzeit laufe, noch Anfang 2007 bekanntgegeben werden.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Toxikologe warnt vor Gesundheitsgefahr durch Tonerstaub
Beitrag von: Jürgen am 08 Februar, 2007, 23:13
Na klar, man beruft sich auf irgendeine fremde Studie, schon muss man nicht mehr selbst denken.
Typisch Politiker...

Tatsache ist, dass der Tonerstaub immer feiner (und leichter) wird, um möglichst hohe Druck-Auflösungen zu ermöglichen. Damit ist das Zeug mindestens heutzutage ganz klar lungengängig.
Ohne Zweifel sind giftige Substanzen enthalten, z.B. Schwermetalle.

Allerdings werden gesundheitliche Beeinträchtigungen i.d.R. erst lange nach Exposition auftreten. So kann man Zusammenhänge über Jahrzehnte bestreiten, ebenso wie schon von Asbest, Holzschutzmitteln / Insektengiften, Unkrautvernichtern, Weichmachern, Lösungsmitteln, Schimmelgift (Aflatoxine) usw. bekannt.

Und selbst wenn irgendwann Krebs auftaucht, wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen, den mit gerade dieser Belastung in Zusammenhang zu bringen.

Insbesondere Berufsgenossenschaften sind dafür berüchtigt, mögliche berufsbedingte Krankheiten und Todesfälle vehement zu bestreiten, zumal viele Jahre dauernde Prozesse von den Klägern oft nicht überlebt werden und dann regelmässig versanden oder mit einer schäbig kleinen Entschädigung der Hinterbliebenen "auf dem Kulanzwege" ohne ein Urteil und nur gegen Verzichtserklärung der Erben "erledigt" werden.

Dann ist natürlich davon auszugehen, dass diese spezielle Art der Anerkenntnis-Verhinderung im Gegenzug starken Einfluss auf die einschlägigen Statistiken hat, derer sich anschliessend eifrige Gutachter bedienen.
Und dazu sucht man sich angeblich repräsentative Vergleichsgruppen, die natürlich nicht minder sterblich sind und wohl ausgesucht...
Schon gibt's keinerlei messbares Risiko mehr.
Ein Teufelskreis...

Daher gibt's dann garkeine allgemeine Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung rund um AKWs, ehemalige Asbestfabriken, Chemie-Werke, Hauptverkehrsstrassen usw.

Entweder reden da lukrativ versorgte Lobbyisten, oder man hat sich inzwischen in der Politik allgemein das Hirn botoxen lassen  >:(

Hersteller von Kopierern und Laserdruckern warnen schon seit Jahren die Servicetechniker vor sorglosem Umgang mit Tonern.

Und es gibt schon seit einiger Zeit Alternativ-Techniken, z.B. mit wachsartigen Substanzen, die keinerlei Staub freisetzen sollten.
Nur macht das den Bau der Druckwerke teurer, spart kräftig am Verbrauchsmaterial (was beides die Hersteller nicht wünschen dürften) und verlängert die Startzeit der Geräte. Letzteres werden insbesondere Arbeitgeber üblicherweise nicht wollen, weil so "teure" Arbeitszeit verlorengehen kann.
Titel: Betriebsärzte sehen keine Gesundheitsgefahr durch Druckertoner
Beitrag von: SiLæncer am 10 Juli, 2007, 16:45
Mögliche Gesundheitsgefahren durch Drucker und Kopierer werden schon seit langem kontrovers diskutiert – nun hat sich der Verband Deutscher Betriebs- und Werkstattärzte (VDBW) zu Wort gemeldet: Unmissverständlich heißt es in einer  Pressemitteilung, dass – bei sachgemäßer Handhabung – keine Gesundheitsgefahr von Druckern und Kopierern ausgehe. Der VDBW beruft sich dabei unter anderem auf eine von ihm finanzierte Studie des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitssicherheit aus dem Jahr 2001 sowie auf eine  Studie des Instituts für Innenraum- und Umwelttoxikologie der Uni Gießen, die zwischen 2005 und 2006 durchgeführt wurde . Von neuen Erkenntnissen kann also keine Rede sein. Auf Anfrage sagte ein VDBW-Sprecher, dass die Mitteilung des Verbands als Antwort auf Medienberichte zu verstehen sei – man wolle Panikmache verhindern.

Allerdings heißt es sogar in der vom VDBW finanzierten Studie, dass sowohl Schwarz- als auch farbige Tonerpulver stark stauben und sich teilweise schädigend auf Makrophagen (Fresszellen) in der Lunge von Meerschweinchen auswirken. Auch in einer Studie vom Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin wird die toxische Wirkung von Tonerstaub nachgewiesen, hier bei Ratten. Diese Untersuchungen beziehen sich jedoch auf große Mengen Tonerstaub, die in der Praxis so bisher nicht gemessen wurden: In der groß angelegten Gießener Studie konnte nur in weniger als der Hälfte der 63 untersuchten Büroräume ein Anstieg der Konzentration flüchtiger organischer Verbindungen nachgewiesen werden. Und auch die Konzentration von Staub mit Partikelgrößen von 0,23 bis 20 Mikrogramm blieb insgesamt im Rahmen dessen, was auch in anderen Studien in Räumen ohne Drucker gemessen wurde.

Das Bundesumweltministerium kam daher bereits Anfang dieses Jahres zu dem Schluss, dass gesundheitliche Gefährdungen durch den Umgang mit Laserdruckern oder Kopiergeräten sehr unwahrscheinlich seien – das steht zumindest in der Antwort zu einer Kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen. Dennoch: Erst vor wenigen Wochen hat die Grünen-Fraktion beantragt, Hersteller künftig zu verpflichten, "Maßnahmen zu ergreifen, die gesundheitsgefährdende Stoffe in Tonern für Druckgeräte ausschließen". Außerdem soll das Umweltzeichen "Blauer Engel" nur noch an Geräte mit geringer Feinstaubbelastung vergeben werden.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Toxikologe warnt vor Gesundheitsgefahr durch Tonerstaub
Beitrag von: Jürgen am 11 Juli, 2007, 03:15
Der 'Verband Deutscher Betriebs- und Werkstattärzte (VDBW)' ist sicherlich genau so neutral und objektiv wie die Berufsgenossenschaften, Innungen, Kammern usw. ...  ::)

Und mein Schwein kann fliegen.

Wer widerlegt die Redensart "wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing' " ?