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Info Corner / Internet-via-Sat, Datendienste / IPTV / Videoportale / Internet TV & Radio => # News und Infos zu Kanälen/Paketen => Thema gestartet von: SiLæncer am 19 Dezember, 2006, 14:52

Titel: ARD, ZDF diverses ...
Beitrag von: SiLæncer am 19 Dezember, 2006, 14:52
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und die Privatsender haben sich auf eine gemeinsame Frequenznutzung beim digitalen terrestrischen Radio und Fernsehen verständigt.

Nach dieser Einigung stehen nun ausreichend Kapazitäten für digitalen Hörfunk (DAB), digitales Fernsehen (DVB-T) sowie mobiles TV und Multimedia Dienste (DMB und DVB-H) zur Verfügung, teilten ARD und ZDF am Dienstag gemeinsam mit. Grundlage für die Einigung waren die Ergebnisse der Internationalen Funkverwaltungskonferenz. Diese hatte die Neuordnung sämtlicher Antennenfrequenzen in Europa und darüber hinaus bis zum Jahr 2015 beschlossen .

2008 soll auch die Digitalisierung des Antennenfernsehens durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weitgehend abgeschlossen sein. Dadurch werden Frequenzspektren frei, um neue Angebote zu ermöglichen. Im Auftrag von Bund und Ländern erarbeiteten ARD, ZDF und Deutschlandradio (DLR) sowie die Technische Kommission der Landesmedienanstalten daraufhin einen gemeinsamen Vorschlag für die nationale Umsetzung. Die Bundesnetzagentur ist für die Verwaltung verantwortlich. Konkret wird der obere Frequenzbereich (UHF) als ernfrequenzbereich für das digitale Antennenfernsehen und die DVB-H-Versorgung definiert, der VHF-Frequenzbereich wird mittelfristig als Kernbereich für die DAB/DMB-Versorgung festgelegt.

"Die Menschen müssen vom persönlichen Mehrwert überzeugt sein. Das beste Argument für die Digitalisierung ist ein überzeugendes Programmangebot", sagte Herbert Tillmann, Vorsitzender der Produktions- und Technikkommission von ARD und ZDF am Nachmittag. Die Ressourcen für mobilen Rundfunk seien im Interesse der Verbraucher chancengleich zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern aufgeteilt worden. ZDF-Produktionsdirektor Andreas Bereczky betonte, dass der Mainzer Sender auf allen populären Empfangsgeräten die eigenen Programme ausstrahlen wolle, was besonders auf den Handy-TV-Bereich zutreffe.

Quelle : www.satundkabel.de
Titel: Forderungen nach Absenkung der TV-Gebühr von ARD und ZDF werden laut
Beitrag von: SiLæncer am 31 Januar, 2007, 11:19
Das ZDF will die Olympischen Spiele 2008 in hochaufgelösten Fernsehbildern (HDTV) übertragen und danach möglichst bald die ""komplette Umstellung auf HDTV" vollziehen. Dies berichtet die Financial Times Deutschland unter Berufung auf den ZDF-Intendanten Markus Schächter.

Allerdings fordert der öffentlich-rechtliche Sender dafür mehr Geld vom Gebührenzahler. So wird Schächter mit den Worten zitiert, dass gerade die Kosten berechnet würden, um diese als Gebührenbedarf bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten anzumelden. Diese Erhöhung müsse bis April für den Zeitraum ab 2009 beantragt werden. Auf der Internationalen Funkausstellung hatte das ZDF bei einer Diskussionsrunde am Heise-Stand zum Thema HDTV die Ausstrahlung der Olympischen Spiele 2008 in der HDTV-Vollbildauflösung 720p mit 1280 × 720 Bildpunkten in Aussicht gestellt.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: BananaJoe am 31 Januar, 2007, 11:33
So bringt man also die alten Leute dazu HDTV fähige Fernseher zu kaufen.
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: Jürgen am 31 Januar, 2007, 21:22
Ich denke nicht, dass eine vollständige Umstellung auf HDTV mit deren Auftrag zur Grundversorgung vereinbar wäre.
Dann müssten die wohl den ö-r Status aufgeben und auf Gebühreneinnahmen verzichten  ;D

So gehe ich davon aus, dass es, zumindest für's Hauptprogramm, weiter SD-Ausstrahlungen geben muss, auf allen üblichen Wegen. 
Wenigstens, bis reine SD-Geräte so selten geworden sind, wie heute uralte Schwarz-Weiss-Glotzen ohne UHF...
Titel: ARD-Vorsitzender: öffentlich-rechtliches TV ab 2010 überwiegend in HDTV
Beitrag von: SiLæncer am 09 Februar, 2007, 10:53
Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk beginnt 2010 das HDTV-Fernseh-Zeitalter. Darauf haben sich ZDF und ARD geeinigt, sagte der ARD-Vorsitzende Fritz Raff (SR) gegenüber der Saarbrücker Zeitung. Die Startphase beginne Ende 2009 mit dem Ziel, bereits die Olympischen Winterspiele in Vancouver (Januar 2010) in der neuen hochauflösenden Technik auszustrahlen. Damit widersprach Raff Meldungen, dass ARD und ZDF schon für die Olympischen Spiele 2008 in Peking mit hochauflösendem Fernsehen sendefähig sein könnten.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: Jürgen am 10 Februar, 2007, 00:55
Eine regelmässige Ausstrahlung als HDTV und ein Umstieg darauf sind zwei verschiedene Paar Schuh'.

Dasselbe gilt zunächst für DVB, die vollständige und inzwischen deutlich erweiterte digitale Ausstrahlung ist Fakt oder zumindest in Vorbereitung, sollte wohl bis 2010 völlig abgeschlossen sein.
Allerdings gibt's (über Sat) nun schon seit etlichen Jahren Parallelbetrieb, wobei anzumerken ist, das die bisherige Aufrechterhaltung der analogen Grundversorgung (dort) sehr erhebliche Kosten verursacht. Aber den Sat-Kunden wurde so immerhin eine so lange Übergangszeit zugestanden, dass mittlerweile einfache DVB-S-Empfänger sehr billig geworden sind, für nicht mehr als die Fernsehgebühr eines Quartals gibt's eine nicht zu verachtende Auswahl.

Es bleibt abzuwarten, ob vor einer irgendwann möglichen Einstellung der SDTV-Ausstrahlungen eine ähnliche Übergangszeit gewährt wird, um die erforderliche Umstellung der Empfangs-Technik auch noch rechtzeitig zum Taschengeldpreis zu ermöglichen, zumindest zur Wiedergabe (und Aufzeichnung) in SD-Qualität...

Recht befremdlich finde ich schon allein die soeben erfolgte Umstellung des Hamburg Journal im Dritten auf 16:9.
Bei einer solchen Sendung mit hohem Nachrichtenanteil und Magazincharakter erschliesst sich mir der Sinn einer solchen Massnahme  nicht. Und die 4:3-Zuschauer verlieren nicht nur einen grossen Teil der nutzbaren Bildfläche - immerhin werden die Gesichter der Moderatoren plötzlich auf demselben Schirm deutlich kleiner dargestellt - , sondern ihnen geht auch ein erheblicher Teil der vertikalen Bildauflösung verloren. Statt 576 sichtbaren Zeilen werden nur noch 432 gezeigt. Oder bei 4:3-Geräten mit Formatumschaltung geht entsprechend viel an den Seiten flöten...

Aber die Umstellung wird auch und überwiegend aus den Gebühren der Nutzer älterer / billigerer Technik in gleichem Masse mitfinanziert.

Das ist in meinen Augen schlicht eine asoziale Sauerei.

Die Begüterten sollen ihre Sonderwünsche gefälligst allein bezahlen!
Also schafft endlich (weitere) Abstufungen in der Fernsehgebühr!
Was nicht zum Grundversorgungs-Auftrag gehört, hat in der Gebühr nichts zu suchen, dafür müssen andere - nutzungs- bzw. empfangsbereitschaftsabhängige - Einnahmen herangezogen werden!

Ich bin ebensowenig bereit, widerstandslos für exklusiven Schnickschnack einer Minderheit von TV-Süchtigen mitzubezahlen, noch für Weltraumtourismus, Elite-Unis, Ferrari-Teststrecken in Form von Autobahnen für 250 und mehr km/h, oder für gigantische Opernhäuser oder all' die anderen Exzesse, von denen ein grosser Teil der Bevölkerung absolut nichts hat. Entweder weil er aus finanziellen Gründen dauerhaft keinen Nutzen daraus ziehen kann, oder weil ohnehin nur die Genussucht einer marginalen (aber öffentlich/politisch stark vertretenen bzw. wahrgenommenen) Minderheit berührt wird, ohne jedes echte öffentliche Interesse...

Die Dekadenz der Oberen sollen die gefälligst allein und selbst finanzieren, schliesslich haben sie mehr als genug Kies dazu!
Und wer sonst noch meint, immer noch mehr und mehr und mehr ... zu brauchen, der darf getrost selbst sehen, dass er zu den Kosten beiträgt, zumindest im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Die Allgemeinheit ist nicht dazu da, ausgefallene Sonderwünsche Weniger zu erfüllen, zumindest nicht, solange ständig an sozialen Grundwerten herumgekürzt wird und immer mehr am Rande des Existenzminimums vegetieren müssen und letztlich dauerhaft ausgegliedert werden...
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: BananaJoe am 10 Februar, 2007, 12:48
Deine Wünsche in allen Ehren Jürgen, aber war es nicht schon immer so das die "Armen" leiden mussten und den "Blaublütigen" alles zahlen mussten. Ich bin schon heilfroh das die Leibeigenschaft abgeschaft wurde.

Ich bin der Meinung das die Herren die an den Hebeln sitzen sowieso ihr eigenes Ding drehen, ausser Acht den Wünschen ihrer Geldgeber.
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: lucky am 10 Februar, 2007, 13:48
Ich bin schon heilfroh das die Leibeigenschaft abgeschaft wurde.

Sehr genügsam, wenn doch alle so wären - lasst uns Party machen wir sind keine Leibeigene mehr...  ;D

Schönes WE
lucky
Titel: Öffentlich-Rechtliche sollen Gebührenzahler anerkennen
Beitrag von: SiLæncer am 11 März, 2007, 13:28
Berlin - Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte nach Ansicht von Deutschlandradio-Intendant Ernst Elitz stärker als bisher den entscheidenden Beitrag von Zuschauern und Hörern für das Programm anerkennen.

"Der Gebührenzahler ist kein Nutztier, das wir melken, sondern er zahlt für eine Leistung und erwartet dafür Qualität", sagte Elitz in einem dpa-Gespräch in Berlin. "Eigentlich sagt man 'Danke', wenn man Geld in die Hand gedrückt bekommt", betonte er.

In den kommenden Wochen will sich Elitz in Spots über die Deutschlandradio-Wellen Kultur und Deutschlandfunk bei den Hörern für die Gebühren bedanken und die Verwendung der Gelder erläutern. Mit acht Millionen ständigen Hörern ist das Deutschlandradio der einzige nationale öffentlich-rechtliche Hörfunksender.

"Als Dienstleister haben wird die Pflicht, ein gutes Produkt zu bieten", betonte Elitz. "Ohne den Beitrag der Gebührenzahler wären wir nichts". Ob seine Kollegen von ARD und ZDF seinem Beispiel folgen sollten, ließ Elitz offen. "Jeder wird schon die richtige Form finden", sagte er.

Von den 17,03 Euro Rundfunkgebühr gehen 37 Cent an das Deutschlandradio. "Gebühren müssen sich über Qualitätsprogramme legitimieren" betonte Elitz. Dazu gehörten neben den Informations- und Kultursendungen, die zum speziellen Auftrag seines Senders gehörten, auch Unterhaltung, Serien und Filme. "Wir müssen Maßstäbe setzen und können nicht unter die Gürtellinie gehen, wie manche kommerzielle Sender".

Zur anstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Festsetzung der Gebühren forderte Elitz den Erhalt eines staatsfernen Systems. Die unabhängige Gebühren-Kommission KEF müsse weiterhin Herrin des Verfahrens sein. "Eine Einmischung der Politik darf nur in absoluten Ausnahmefällen geschehen", sagte Elitz.

Bei der jüngsten Gebührenrunde hatten die Länder die Empfehlung der KEF deutlich unterschritten und eine geringere Erhöhung der Gebühr festgesetzt. Dagegen haben ARD und ZDF in Karlsruhe geklagt.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Forderungen nach Absenkung der TV-Gebühr von ARD und ZDF werden laut
Beitrag von: SiLæncer am 22 April, 2007, 11:23
In der Politik sind erneut Forderungen nach einer Absenkung der Rundfunkgebühren von ARD und ZDF laut geworden, weil die Einnahmen der GEZ stark angestiegen sind.

Nach Angaben der "Bild am Sonntag" ("BamS"), die sich auf Berechnungen der Gebühreneinzugszentrale beruft, stieg der Gesamtertrag aus Rundfunkgebühren 2006 auf 7,286 Milliarden Euro an und damit um mehr als 160 Millionen Euro zum Vorjahr. Die ARD-Anstalten steigerten ihren Gebührenertrag den Angaben zufolge zusammen um 114 Millionen, das ZDF um 51,9 Millionen Euro. Ursache dafür unter anderem war die Erhöhung der Rundfunkgebühren im vorvergangenen Jahr um 88 Cent auf 17,03 Euro. Auch in diesem Jahr fließen durch die umstrittene und seit Jahresanfang gültige PC- und Handy-Regelung weitere Millioneneinnahmen in die Kassen.

"Für mich ist eine begrenzte Rundfunkgebühr in Ordnung, so lange ARD und ZDF damit analoges oder digitales Qualitäts-TV veranstalten. Mein Appell aber an die deutschen Landesminister: Finger weg von PCs! Bürger und Unternehmen dürfen nicht über Gebühr belastet werden", sagte die Brüsseler Medienkommissarin Viviane Reding der "BamS". "Wenn sich die Einnahmeverbesserung stabilisiert, dann muss das den Gebührenzahlern in Form einer Gebührensenkung zurückgegeben werden. Als ersten Schritt sollten die Mehreinnahmen jetzt sofort dazu verwendet werden, um die gewerblich genutzten PCs wieder aus der Gebührenpflicht zu entlassen", forderte der Stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Hans-Peter Friedrich (CSU).

Es gebe keinen Automatismus, wonach TV-Gebühren immer nur ansteigen, erklärte Grietje Bettin, medienpolitische Sprecherin der Grünen. "Wenn die Einnahmen höher sind als der Bedarf, sollte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten bei der nächsten Runde die Gebühren senken", sagte sie der Zeitung. Der Vorsitzende des Medienausschusses, Hans-Joachim Otto (FDP), hält es indes für angemessen, zum ersten Mal in der Geschichte von ARD und ZDF die Gebühr abzusenken, um die Bürger wieder zu entlasten. Ähnliches forderte auch der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Karl Heinz Däke.

Quelle : Sat+Kabel
Titel: Re: Forderungen nach Absenkung der TV-Gebühr von ARD und ZDF werden laut
Beitrag von: kater am 22 April, 2007, 16:19
na nun bin ich aber gespannt. Ein Aufschrei aus den Landesanstalten, dann kommen die immens gestiegen Energiekosten und die Kostenexplossion allgemein, blablabla.
Nur unter Protest.
kater
Titel: Re: Forderungen nach Absenkung der TV-Gebühr von ARD und ZDF werden laut
Beitrag von: Jürgen am 23 April, 2007, 03:29
In einem heutigen Grossunternehmen ist es üblich, zunächst einmal die Vorstands-Gehälter um mindestens dreissig Prozent zu erhöhen, einen grossen Teil der Belegschaft zu entlassen, dem verbleibenden massiv die Löhne zu kürzen, dann nach Steuerbefreiung und Subventionen zu schreien, dabei mit Abwanderung in's Ausland zu drohen  ::)

Statt eigener Spitzel könnte man billige Drückerkolonnen einsetzen, am besten mit 'freundlichen' rumänischen oder tschetschenischen Subunternehmern zur nachdrücklichen Erhöhung der Abonnentenzahl vor Ort...

Und ich vermute, dass ein Staats-Trojaner mittelfristig auch dazu dienen könnte, bisher nicht bei der GEZ registrierte Computer zu entdecken...

Jedenfalls frage ich mich, inwieweit Gottschalk, Silbereisen & Co. mit dem Auftrag der Ö-R und den damit verbundenen Gebühren vereinbar sind.
Gleiches gilt m.e. für die verbreitete Schleichwerbung, das ätzende 'Sponsoring' auch und gerade nach 20 Uhr und die ohnehin ausufernden offiziellen Werbesendungen.
Titel: ARD und ZDF: Kampfansage auf allen Kanälen
Beitrag von: SiLæncer am 27 April, 2007, 14:48
Ein Beschluss der EU-Kommission macht's möglich: ARD und ZDF wollen eine massive Online-Offensive starten. Binnen zwei Jahren wollen sie Digitalsender und Internet-Fernsehen ausbauen. Trotz aller Bedenken, dass das den freien Markt stört - und nicht zu ihrem Auftrag gehört.

Alle waren froh, als die EU-Kommission am Dienstag ihr Verfahren gegen ARD und ZDF einstellte, das die Gebührenfinanzierung der Sendernetze kritisch hinterfragt hatte. Zumindest öffentlich. Der Beifall reichte von den Vertretern von ARD und ZDF, der EU-Kommission, der Privatfernseh-Lobby VPRT, der Anti-GEZ-Initiative CDU-Basis.de bis zu den Grünen und allen anderen, die irgendwie mit im Boot sind bei dieser großen Frage: Was darf und soll öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Deutschland? Es schien, als hätten alle gewonnen.

Die Kommission hatte die Einstellung des sogenannten Beihilfeverfahrens an Auflagen gekoppelt, durch die sich der VPRT bestätigt sieht: Die EU habe einen "Verstoß gegen Europarecht" festgestellt. Das ZDF dagegen bejubelte die Entscheidung als "Ende der Funkstörung".

Worum ging es? Der VPRT wollte durchsetzen, dass die Rundfunkgebühren reduziert werden - auf einen Betrag, der die Grundversorgung der Bürger sicherstellt, und zwar ohne große Internet-Aktivitäten von ARD und ZDF und ohne zusätzliche digitale Fernsehkanäle. Der Vorwurf: Indem sich die Öffentlich-Rechtlichen in diesen Bereichen oder bei teuren Sportrechten engagieren, konkurrieren sie mit privaten Medienunternehmen - finanziert durch das Geld der Gebührenzahler.

Zwei Jahre Zeit, Tatsachen zu schaffen

Wer hat nun nach der EU-Entscheidung Recht? Wohl beide Seiten. Einerseits können ARD und ZDF zwei Jahre lang weitermachen wie gehabt. Andererseits gab die Kommission sowohl den Öffentlich-Rechtlichen als auch dem Gesetzgeber mit auf den Weg, bei ARD und ZDF bis 2009 einige Veränderungen vorzunehmen, nämlich:

    * das Kerngeschäft von Nebengeschäften zu trennen,
    * klarzumachen, was Grundversorgung ist und was nicht,
    * die Aufsichtsgremien und Finanzkontrolle zu stärken.

Andererseits bestätigte die Kommission, dass die digitalen Engagements der Öffentlich-Rechtlichen ihre Berechtigung haben - innerhalb von Grenzen, die zu setzen sind. Aus Perspektive der Sender liest sich das so: Es sind zwei Jahre Zeit, die Grundlagen für ein freieres Arbeiten zu schaffen.

Die EU-Entscheidung war für die Öffentlich-Rechtlichen wichtig und kam im richtigen Moment. Denn ab dem 2. Mai verhandelt das Bundesverfassungsgericht über eine Gebührenklage von ARD, ZDF und Deutschlandfunk. Anlass: 2005 hatten die deutschen Ministerpräsidenten die Forderung der Sender nach einer Gebührenerhöhung erstmals nicht einfach abgenickt - sondern kritisiert und gekürzt. Die Erhöhung sollte nur 0,88 statt 1,09 Euro pro Haushalt betragen. Die Sender waren nicht einverstanden. Sie zogen vor das oberste deutsche Gericht. Dieses wird sich nun am kommenden Mittwoch darlegen lassen, warum der öffentlich-rechtliche Gesamtetat von rund sieben Milliarden Euro nicht reicht für eine ordentliche Grundversorgung.

Möglicherweise kommt dabei auch zur Sprache, dass ARD und ZDF das Jahr 2006 mit 190 Millionen Euro Überschuss abgeschlossen haben - eine peinliche Panne, die das Bild von den darbenden Öffentlich-Rechtlichen deutlich konterkariert.

Öffentlich-rechtlich dominiertes Internet?

Solche Zahlen passen auch nicht zu der EU-Forderung, "Überkompensation" bis spätestens 2009 abzustellen - sprich: Falls die Öffentlich-Rechtlichen mehr einnehmen, als sie brauchen, sollen sie etwas dagegen unternehmen.

Dies kann allerdings auch damit enden, dass sie einfach mehr Geld ausgeben - ganz so, wie es das ZDF plant. Bis Herbst 2007 will der Sender eine Programmdatenbank im Internet aufbauen, auf der gut die Hälfte des ZDF-Programms jeweils für eine Woche zum Download bereit liegt.

Auch die neue Digitalstrategie der ARD, die für Juni angekündigt ist, wird definitiv auf Ausbau setzen. Die Öffentlich-Rechtlichen wollen sich keinesfalls bescheiden. ZDF-Intendant Markus Schächter hatte schon Anfang des Jahres prognostiziert, dass binnen fünf Jahren die Unterschiede zwischen Fernsehen und Internet verschwinden. Das Internet ist für die Öffentlich-Rechtlichen ihr neues Vertriebsmedium - für das man natürlich Gebühren verlangen darf.

Das Internet als öffentlich-rechtlich dominierter Raum? Unwahrscheinlich ist das nicht. Die EU-Kommission fordert eine "Präzisierung" des Begriffes Grundversorgung, und daran werden am Ende so einige Köche beteiligt sein. Einige werden aus den Anstalten selbst kommen oder ihnen nahe stehen - und zugleich Parteien und Landesregierungen angehören, die am Ende über die Definition des Begriffs entscheiden.

Verschiebung zu digitalen Plattformen

Man ist gut vernetzt in der öffentlich-rechtlichen Landschaft. Man versteht sich, pflegt gemeinsame Interessen. Selbst wenn die Ministerpräsidenten künftig digitale Angebote von ARD und ZDF zur Genehmigung vorgelegt bekommen, sofern sie über Grundversorgung hinausgehen, dürfte das die private Konkurrenz kaum beruhigen.

Denn auch die Privaten setzen verstärkt auf Digital. Analog zum Zeitungsmarkt im vergangenen Jahrzehnt findet jetzt auch bei Fernsehunternehmen eine Verschiebung in Richtung Internet-Plattformen und neue digitale Präsentationsformen statt.

Dabei geht es weniger um die Seitchen der Sender für Serien-Fans & Co. - sondern vor allem um Fernsehen on-demand, Internetfernsehen und -nachrichten. Erstere beide Angebote sind als Dienstleistungen direkt vermarktbar; Letzteres ist im Augenblick der beste Bereich für Werbevermarkter. Und auf allen drei Feldern tummeln sich neben den Privaten ARD und ZDF - zwar nicht als Werbe-Rivalen, denn sie verkaufen keine Werbung im Internet, aber als inhaltliche Konkurrenz.

Tatsächlich hatte der Gesetzgeber die Öffentlich-Rechtlichen Mitte der achtziger Jahre gerade deshalb erhalten und gestärkt, um dem freien Schaffen der Privaten eine hochwertige Grundversorgung entgegenzusetzen. Damals war das plausibel: Das Privatfernsehen stürzte sich auf Preiswertes, auf Trash und Nischenangebote, setzte den ARD-Tagesthemen schon mal Hugo Egon Balder entgegen, der bei "Tutti Frutti" Trivial-Quiz mit strippenden Models verquickte. Lang ist's her.

Inzwischen besetzen private Fernsehsender alle Nischen, in denen sich Geld verdienen lässt - auch und gerade qualitativ hochwertige Nischen. Die Frage ist nun, ob die Öffentlich-Rechtlichen sie aus diesen Nischen verdrängen dürfen.

Lernen aus dem Beispiel Nickelodeon

Beispiel Nickelodeon: 1995 startete der erste Anlauf für einen deutschen Kindersender. Doch der Privatsender Nickelodeon wurde von dem öffentlich-rechtlichen Kinderkanal verdrängt - und 1998 eingestellt. Es war ein Musterfall dafür, wie ein privates Nischenprodukt durch vermeintliche öffentlich-rechtliche Grundversorgung zugrunde ging.

Die Privaten lernten daraus. Dass Phoenix 1997 als Nachrichtenkanal an den Start ging, konnten sie verhindern: Der Sender wurde zum Dokumentations- und Parlamentskanal umgewidmet. Den Privatsendern n-tv und N24 blieb gebührenfinanzierte Konkurrenz erspart.

Im März lehnte SPD-Chef Kurt Beck ganz offiziell die "gebührenfinanzierte Gründung von Portalen" ab, "die bereits existieren". Trotzdem ist das Problem der öffentlich-rechtlichen Ausweitung keineswegs kleiner geworden. Per Satellit sind inzwischen gut 20 öffentlich-rechtliche Sender zu empfangen. Im DVB-T-Spektrum im Raum Köln sind 12 der 24 Sender öffentlich-rechtlich - wenn die Privaten gar nichts zu bieten haben, bleibt den Altenpflegern der Region so immerhin der MDR als Bespaßungs-Alternative. Der befunkt Nordrhein-Westfalen so flächendeckend wie NDR oder SWF. Ein Musterbeispiel für öffentlich-rechtliche Durchsetzungskraft.

Öffentlich-rechtlicher Traum von Großbritannien

Werden ARD und ZDF diese Kraft auch bei Handy-Fernsehen und Internet einsetzen dürfen? Der privaten Konkurrenz graut es vor der finanziellen Macht und der Ausstattung der Öffentlich-Rechtlichen, sowohl bei den Nachrichten als auch im übrigen Programm. Bisher sind sie auf den neuen Plattformen nicht sonderlich erfolgreich, wenn man sie in direkten Vergleich zu kommerziellen Angeboten setzt (und zu ihren eigenen finanziellen Mitteln). Falls sich das ändert, ginge das zu Lasten der privaten Konkurrenz - die auf Erfolg beim Publikum angewiesen ist, um mit Werbung Geld zu verdienen, während ARD und ZDF auf dem Gebührenstrom schwimmen.

Wie so etwas eine ganze Medienlandschaft klein halten kann, ist in Großbritannien zu besichtigen. Dort leistet die öffentlich-rechtliche BBC online Großartiges - und die Konkurrenz bekommt keinen Fuß auf den Boden. Wie auch? Neben dem Platzhirsch sehen alle klein aus.

Mit Grundversorgung und Programmbegleitung habe das alles nichts mehr zu tun, sagt Christian Schmidt von CDU-Basis.de. ARD und ZDF dürften nicht in Konkurrenz zu Sendern und Spartenangeboten treten, die den Bedarf schon abdecken. Schmidt: "Schließlich heißt es Grundversorgung, nicht Soap-, Doku- oder Sportversorgung."

Sie haben es so gewollt

Grundversorgung - darunter verstehen allerdings die Grünen "nicht nur Minimalversorgung", sagt deren Medienpolitikerin Grietje Bettin. Im Prinzip wird das jetzige System quer durch die Parteien gestützt.

Nur die FDP äußert sich wolkig und verhalten skeptisch: "Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks müssen in unserem dualen Rundfunksystem neu bestimmt werden", sagt Medienpolitiker Christoph Waitz. "Wir wollen, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk künftig nicht in einen Wettbewerb um die Zuschauerquoten begibt, sondern vielmehr Maßstäbe für Qualitätsfernsehen setzt." Dazu dürfte auch VPRT-Sprecher Jürgen Doetz nicken können.

Über genau diese Frage der Grundversorgung wird nun nach dem EU-Beschluss in den kommenden zwei Jahren diskutiert werden. Doetz sieht die Ministerpräsidenten der Bundesländer gefordert, die Vorgaben der EU im Rundfunkstaatsvertrag umzusetzen - und die Anstalten dazu aufgerufen, sich "an klar definierte Bewährungsauflagen" zu halten. Dies werde darüber entscheiden, "ob die zukünftige Ausgestaltung der Rundfunkfinanzierung vor der EU bestehen wird".

Schmidt von CDU-Basis.de ist da weniger optimistisch. Zwei Jahre seien eine lange Zeit, um Tatsachen zu schaffen. "Es wäre natürlich wünschenswert, wenn man jetzt eine klare Ansage auch aus den Staatskanzleien und den Anstalten erhalten würde." Da aber herrsche Funkstille - nur die EU-Entscheidung werde begrüßt.

Für Schmidts Argumentation spricht die Zuversicht von ZDF-Intendant Schächter, dem derzeit lautesten Lobbyisten der Öffentlich-Rechtlichen. Die EU habe es ermöglicht, dass die Zuschauer "auch in Zukunft die Sendungen und Angebote des ZDF auf den von ihnen gewählten Verbreitungswegen" empfangen können, sagte Schächter nach dem Beschluss. "Daheim oder unterwegs."

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Zeitungsverleger kritisieren Online-Angebote von ARD und ZDF
Beitrag von: SiLæncer am 30 April, 2007, 15:01
"Mit der Praxis der vergangenen Jahre, ständig neue Dienste zu entwickeln und dafür stets eine Erhöhung der Rundfunkgebühren zu fordern, muss endlich Schluss sein", sagte ein Sprecher des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) heute in Berlin. Damit wendet er sich vor der Verhandlung beim Bundesverfassungsgericht zum Gebührenstreit zwischen den Rundfunkanstalten und den Bundesländern gegen die Ausweitung des Internetangebots der öffentlich-rechtlichen Sender. Der BDZV fordert ARD und ZDF in einer Mitteilung auf, "die Expansion ihrer Online-Angebote zu beenden". Die Verleger erneuern damit ihre Kritik, die sie bereits im Jahr 2001 an der Online-Ausweitung von ARD und ZDF geübt haben.

Am kommenden Mittwoch verhandelt das oberste deutsche Gericht über die Beschwerde von ARD, ZDF und Deutschlandradio gegen das letzte Verfahren der Bundesländer zur Festsetzung der Rundfunkgebühr. Aus diesem Anlass hat sich auch der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) gemeldet, dessen Ansicht auch vor Gericht angehört werden soll. Er fordert eine grundsätzliche Reform des Modells zur Gebührenfestsetzung. Das Gericht habe die "einmalige Chance, den mit der Digitalisierung einhergehenden wesentlichen Umbrüchen" gerecht zu werden, meint der VPRT-Präsident Jürgen Doetz. Sein Verband kritisiert, das Gebührenfestsetzungsverfahren entspreche nicht mehr den verfassungsmäßigen Vorgaben. "Fehler bei der Bedarfsanmeldung durch mangelnde Binnenkontrolle in den Anstalten können durch die Prüfung der KEF nicht mehr korrigiert werden."

Die Zeitungsverleger mahnen, die "Internetexpansion" der Öffentlich-Rechtlichen gefährde die privatwirtschaftlichen Medienunternehmen: Jede Erhöhung der "Zwangsgebühr" belaste das Medienbudget der Bürger zusätzlich. Zudem verzerrten die "ausufernden Angebote" völlig den Wettbewerb, zumal das Online-Angebot von ZDF und ARD nichts mehr mit deren Auftrag zu tun habe. So könne es nicht öffentlich-rechtliche Aufgabe sein, Partnerschaftsbörsen zu betreiben, wie dies der WDR mit seinem Angebot "Liebesalarm" praktiziere. Wenn der Kinderkanal KIKA Gebühren dafür einsetze, Autorennspiele zu veranstalten, sei das zulässige Maß weit überschritten. Die Verlage seien hingegen darauf angewiesen, im Internet Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Die ARD hatte im Juni 2005 in Bremen beschlossen, Verfassungsbeschwerde gegen das Zustandekommen des 8. Rundfunkänderungsstaatsvertrages einzulegen, da sie Defizite beim Verfahren der Gebührenfestsetzung sah. Dieser Beschwerde schloss sich im März 2006 das ZDF an. Der 8. Rundfunkänderungsstaatsvertrag trat am 1. April 2005 in Kraft. Die monatlichen Rundfunkgebühren für TV/Radio wurden um 88 Cent auf 17,32 Euro, die Radiogebühren auf 5,52 Euro angehoben. Er enthielt auch eine Bestimmung für "neuartige Rundfunkgeräte", die seit Anfang dieses Jahres angewendet wird.

Quelle : www.heise.de
Titel: Öffentlich-Rechtliche wollen 8,5 Prozent mehr vom Gebührenzahler
Beitrag von: SiLæncer am 01 Juni, 2007, 17:25
Geht es nach dem Willen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, müssen sich die Gebührenzahler in Deutschland ab 2009 auf deutliche höhere Zahlungen an die GEZ einstellen: Die ARD will 95 Cent pro Monat mehr, das ZDF 44 Cent und das Deutschlandradio 4,5 Cent. Macht zusammen 1,44 Euro, oder 8,5 Prozent mehr als bislang (Fernsehgerät, Radio und neuartiges Rundfunkgerät). Die Zahlen stammen aus den Unterlagen, die die Sendeanstalten bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) eingereicht haben.

Nach ARD-Angaben handelt es sich bei dem selbst ermittelten Mehrbedarf für die kommenden Jahre vor allem um einen Inflationsausgleich, wobei der Senderverbund eine Inflationsrate von zwei Prozent pro Jahr annimmt. Das ZDF sprach von einer "moderaten Bedarfsanmeldung" bei der Gebührenkommission. Man habe die Kostensteigerungen der Branche damit "deutlich unterschritten". Die KEF wird zunächst den tatsächlichen Finanzbedarf der Sendeanstalten überprüfen und den Landesparlamenten dann die Festsetzung neuer Rundfunkgebühren empfehlen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Öffentlich-Rechtliche wollen 8,5 Prozent mehr vom Gebührenzahler
Beitrag von: upper2002 am 01 Juni, 2007, 19:40
Schon komisch dass der Inflationsausgleich in meinem Geldbeutel nicht stattfindet.  ???
Titel: Re: Öffentlich-Rechtliche wollen 8,5 Prozent mehr vom Gebührenzahler
Beitrag von: Jürgen am 02 Juni, 2007, 01:07
Kein Wunder.
Uns Normalsterblichen gesteht man ja auch nicht den Joker 'selbst ermittelter Mehrbedarf' zu.
Eine Formulierung, die vertrackt nach Selbstbedienungsmentalität klingt.
Man nimmt sich offensichtlich ein Vorbild an der Politik.

Sehr seltsam, das Ganze.
Steigen denn, angesichts des angeblichen Konjunktur-Aufschwungs, nicht allein schon die Werbe-Einnahmen deutlich?
Und infolge steigender Beschäftigung die Gebühreneinnahmen durch mehr Zahlungspflichtige?
Titel: ARD startet digitalen Großangriff
Beitrag von: SiLæncer am 19 Juni, 2007, 20:31
Ihr Handy, Ihr PC, Ihre Gebühren: Die ARD bereitet eine Großoffensive in der digitalen Welt vor. Die Sendergemeinschaft will einen zunehmenden Teil ihrer staatlich abgestützten Milliarden-Einnahmen für Handy-Dienste, Videoportale und digitale Zusatzdienste einsetzen. Alles Grundversorgung, versteht sich.

Hamburg - Erst Ende April hatte die EU-Kommission ihre Untersuchung der Gebührenfinanzierung von ARD und ZDF eingestellt - gegen Auflagen. Bis 2009, so lautet der Auftrag , sei klar zu definieren, auf welche Weise sich die öffentlich-rechtlichen Sender digital betätigen dürfen. Es müsse verhindert werden, dass die Sendeanstalten das Geld der Gebührenzahler dazu verwenden, um privatwirtschaftlichen Unternehmen im Internet unfair Konkurrenz machen, so die Vorgabe aus Brüssel.

Kritiker der Kommissions-Entscheidung hatten schon damals befürchtet, dass die zwei Jahre lange Frist ARD und ZDF Gelegenheit geben könnte, vollendete Tatsachen zu schaffen. Nicht zu Unrecht, wie die digitale Großoffensive zeigt, auf die sich die Intendaten der ARD heute in Saaarbrücken geeinigt haben.

HDTV, Handy-TV, Audio- und Videoportale im Internet, digitale Zusatzdienste im Hörfunk - so sieht sie aus, die neue digitale Strategie, die die ARD ausgerufen hat. Mit neuem Selbstbewusstsein bereiten die zuletzt durch Schleichwerbung und Sport-Skandale gerüttelten Sender ihren Angriff vor. Die ARD macht keinen Hehl daraus, dass sie ihre Gebühreneinnahmen künftig verstärkt für neue digitale Angebote einsetzen wird: "Die Rundfunkgebühr wird in der digitalen Medienwelt zur Content-Flatrate für Qualitätsinhalte", sagt der ARD-Vorsitzende Raff bei der Vorstellung der neuen Strategie.

So soll das Programm des bereits bestehenden ARD-Digitalfernsehkanals "EinsExtra" zum Beginn des kommenden Jahres ausgeweitet werden, kündigte der Intendant des Norddeutschen Rundfunks, Jobst Plog, an. In welchem Umfang, das müsse noch in den zuständigen Kommissionen beraten werden. Das endgültige Konzept soll im September dieses Jahres stehen.

Fest steht, dass die "Tagesschau" eine der Hauptmarken für die digitale Welt werden soll. Das werde sich wahrscheinlich auch in einem neuen Namen für den Informationskanal "EinsExtra" niederschlagen, erklärte ARD-Chef Raff.

Vom 16. Juli an soll zudem die Möglichkeit bestehen, eine stündlich aktualisierte 100-Sekunden-"Tagesschau" jederzeit auf dem Handy abzurufen. "Wir müssen uns einstellen auf ein neues, flüchtiges Publikum", erklärte NDR-Intendant Plog.

Raff kündigte zudem an, dass Nutzer über ein zentrales Internetportal bereits in Fernsehen und Hörfunk gesendete Inhalte abrufen können. Nach der Ausstrahlung im Fernsehen sollen zahlreiche ARD-Programme sieben Tage lang zur On-Demand-Nutzung im Internet angeboten werden. Der Schwerpunkt werde dabei auf aktuellen und Informationssendungen liegen.

Über die Möglichkeiten, die Inhalte der Archive zugänglich zu machen, solle noch etwa bis Oktober beraten werden. Dabei müsse zwischen wirtschaftlich verwertbaren Teilen und solchen Inhalten unterschieden werden, die ohne Gebühren zur Verfügung gestellt werden könnten.

Neudefinition der Grundversorgung

Ob all dies noch vom Begriff der Grundversorgung gedeckt ist, mit dem die öffentlich-rechtlichen Sender gern ihre Expansionsstrategie rechtfertigen? Nicht ohne Grund fordert die EU eine scharfe Definition des Begriffs. Das Konzept stammt aus einer Zeit, in der Sendefrequenzen ein teures und rares Gut waren und elektronische Informationsübermittlung auch in die hintersten Winkel des Landes nur mit staatlichen Hilfen und Garantien zu leisten war.

Auch wenn sich heutzutage niemand enrthaft über die Grundversorgung der Bevölkerung mit Internetzugängen oder Handys sorgt, mühen sich ARD und ZDF nach Kräften den Begriff weiter zu biegen und zu dehnen, um künftig auch digitale Vertriebs- und Dienstleistungsformen einzuschließen.

Im ARD-Deutsch liest sich das so: "Der Begriff der Grundversorgung ist zudem gegenständlich und zeitlich offen sowie dynamisch. Er ist damit eng gekoppelt an die - ebenfalls vom Bundesverfassungsgericht ausgesprochene - Bestands- und Entwicklungsgarantie" (intern.ard.de)

Mit dieser Argumentation lassen sich dann auch dreistellige Millionenbeträge aus dem Sieben-Milliarden-Gebührentopf der öffentlich-rechtlichen Sender für neue digitale Angebote reinsetzen. Ein Aufkommen übrigens, das ARD und ZDF mit einer Gebührenerhöhung gerne noch steigern wollen - die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts steht noch aus.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: "Realitätsfremdes Utopia": Privatsender-Lobby wettert gegen Digitalpläne der ARD
Beitrag von: SiLæncer am 22 Juni, 2007, 09:34
Mit ungewohnt scharfen Worten hat der Privatsenderverband VPRT die von der ARD in dieser Woche verabschiedete Digitalstrategie des öffentlich-rechtlichen Senders kommentiert.

Die Pläne seien ein "digitales Utopia" zu Lasten von Gebührenzahlern und dualem Rundfunksystem, sagte Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), am Donnerstag in Berlin. Das Papier dokumentiere einen vollkommenen Realitätsverlust der Intendanten und das maßlose Wunschdenken der öffentlich-rechtlichen Anstalten, kritisierte Doetz.

Das Papier sei wenige Wochen nach Verabschiedung der EU-Vorgaben zur Finanzierung von ARD und ZDF ein Affront für die Länder und die Kommission der Europäischen Union. Der VPRT-Vorstand will sich am Freitag in Berlin mit dem ARD-Vorstoß befassen und auf Grundlage einer detaillierten Bewertung in den nächsten Wochen intensive Gespräche mit den Ländern über die Umsetzung der EU-Vorgaben und das ARD-Papier führen.

Der VPRT-Vorstand weist in einer ersten Einordnung darauf hin, dass der öffentlich-rechtliche Programmauftrag quantitativ und qualitativ hinreichend konkret beschrieben werden müsse. Der "Public Value Test", dem neue Angebote der Öffentlich-Rechtlichen wie schon in Großbritannien zukünftig unterzogen werden sollen, müsse an Hand konkreter Kriterien präzise ausgestaltet und staatsvertraglich verankert werden.

VPRT-Vizepräsident Tobias Schmid unterstrich, dass der von der ARD geplante Ausbau der digitalen Spartenkanäle, das Umsetzen neuer mobiler und Abrufdienste und der nach seiner Einschätzung ungezügelte Einkauf von Sportrechten durch ARD und ZDF die wettbewerbliche Schieflage für die privaten Sender weiter dramatisch verschärfe. Würden die EU-Vorgaben nicht umgehend umgesetzt, werde die private Medienwirtschaft durch die aggressive und ungezügelte Expansion der Anstalten nachhaltig und erheblich geschädigt.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Re: "Realitätsfremdes Utopia": Privatsender-Lobby wettert gegen Digitalpläne der
Beitrag von: Yessir am 22 Juni, 2007, 09:55
Mit ungewohnt scharfen Worten hat der Privatsenderverband VPRT die von der ARD in dieser Woche verabschiedete Digitalstrategie des öffentlich-rechtlichen Senders kommentiert.

Die Pläne seien ein "digitales Utopia" zu Lasten von Gebührenzahlern und dualem Rundfunksystem, sagte Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), am Donnerstag in Berlin. Das Papier dokumentiere einen vollkommenen Realitätsverlust der Intendanten und das maßlose Wunschdenken der öffentlich-rechtlichen Anstalten, kritisierte Doetz.

Na, hat das was zu bedeuten? Der heisst auch Jürgen und kann fast genauso gut wettern wie unser Jürgen hier... 8)
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: Jürgen am 22 Juni, 2007, 13:10
Aber ich gehöre zu keiner Lobby.
Und das wird sich auch nie ändern, weil mir der Wille und das Talent zur Lüge fehlen.

Es kotzt mich an, dass sich zu allen möglichen Themen öffentlich immer nur bezahlte Branchenvertreter äussern, die berechtigten Interessen der Bevölkerung grundsätzlich unberücksichtigt bleiben.
Obwohl die letztlich alles bezahlen muss  ::)
Titel: Parteienstreit über die Online-Zukunft der Öffentlich-Rechtlichen
Beitrag von: SiLæncer am 22 Juni, 2007, 20:15
Nicht nur bei Wirtschafts- und Medienverbänden hat die neue "Digitalstrategie" der ARD scharfe Reaktionen ausgelöst. Auch im Bundestag ist die geplante weitere Ausbreitung der öffentlich-rechtlichen Sendergruppe in die neuen Medienwelten auf ein geteiltes Echo gestoßen. "Die gebührenfinanzierte ARD bricht mehr und mehr in den bislang freien Meinungsmarkt journalistisch-redaktioneller Internetmedien ein", beklagt etwa Hans-Joachim Otto, Medienexperte der FDP-Bundestagsfraktion. Mit dem Anspruch, das Internet vollumfänglich für gebührenfinanzierte Angebote nutzen zu dürfen, entwickele sich das Erste zu einem "wettbewerbsverzerrenden öffentlich-rechtlichen Multimediakonzern". Dies sei mit dem Sinn des Grundgesetzes und der höchstrichterlichen Rechtsprechung nicht in Einklang zu bringen und einer freien und pluralistischen Presselandschaft abträglich.

"Öffentlich-rechtliche und gebührenfinanzierte Angebote darf es nur dort geben, wo durch Knappheit eine pluralistische Meinungsbildung behindert ist", betont Otto. Davon könne im Internet aber keine Rede sein. Vielmehr sei die Vielfalt qualitativ hochwertiger Online-Presseerzeugnisse unbestritten. Die ARD habe mit Angeboten wie "boulevard.ard.de", Fotogalerien über "skurrile Kreationen auf internationalen Laufstegen" oder der Partnerbörse "Liebesalarm" den Weg der verfassungsrechtlich vorgegebenen "Grundversorgung" dagegen längst verlassen. Der Liberale fordert die Intendanten der Landesrundfunkanstalten daher zum Einschreiten auf. "Es darf keine mit staatlicher Finanzgarantie agierende öffentlich-rechtliche Presse geben." Eine entsprechende Klarstellung müsse auch in der Umsetzung der Verpflichtungen Deutschlands gegenüber der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem eingestellten Beihilfeverfahren im nächsten Rundfunkstaatsvertrag verankert werden.

Die Brüsseler Behörde hat Bund und Länder aufgefordert, die Finanzierung von ARD und ZDF auf ein Maß zu beschränken, das zur Erfüllung ihres öffentlich-rechtlichen Auftrags erforderlich ist. Anders als die FDP zeigt sich die grüne Bundestagsfraktion in diesem Zusammenhang in einem aktuellen Antrag (PDF-Datei) besorgt, dass die beiden Sendergruppen im Netz zur Bedeutungslosigkeit verdammt werden. Sie will daher die "besondere Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach EU-Kompromiss sicher stellen".

Konkret soll die Bundesregierung nach Ansinnen der Grünen aufgefordert werden, "die besondere, verfassungsrechtlich garantierte Stellung" der Öffentlich-Rechtlichen zu verdeutlichen. Diese gehe über die Betrachtung als ein bloßes Wirtschaftsgut hinaus. Gegenüber den Bundesländern soll sich Berlin zudem unter anderem dafür einsetzen, dass bei der Konkretisierung des Auftrags von ARD und ZDF "auch neue und veränderte digitale Programmangebote nicht auf eine Minimalversorgung zurechtgestutzt werden". Der Grundversorgungsauftrag umfasse nämlich "mehr als eine Minimalversorgung". Eine inhaltliche Prüfung von Programmen der Öffentlich-Rechtlichen lehnen die Grünen zudem ab. Weiter drängen sie darauf, "dass die derzeitige Erhebung der Rundfunkgebühr durch ein zeitgemäßes, nicht mehr an Rundfunkgeräte gebundenes Gebührenmodell ersetzt wird". Einen Vorschlag für eine entsprechende "Mediengebühr" haben die Grünen bereits wiederholt ins Spiel gebracht.

Bei einer ersten kurzen Beratung des Antrags im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien lobten viele Abgeordnete am Mittwoch die Grünen allgemein dafür, dass sie das Thema weiter forcieren. Inhaltlich klaffen die Vorstellungen der Fraktionen zur Neuordnung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aber weit auseinander. Die SPD kündigte bereits an, dafür einen eigenen Antrag bis zum Herbst auszuarbeiten. Ebenfalls nach der parlamentarischen Sommerpause wollen die Ministerpräsidenten der Länder weiter über den 10. Rundfunkänderungs-Staatsvertrag und eine erneute Gebührenerhöhung beraten. Von einem Abrücken von der gerätebezogenen "GEZ-Gebühr" ist dabei nach dem langen Streit über die Abgabenpflichtigkeit vernetzter Computer aber derzeit nicht mehr die Rede.

Quelle : www.heise.de
Titel: Digital-Streit: ARD-Chef will auf Verleger zugehen
Beitrag von: SiLæncer am 23 Juni, 2007, 11:02
"Es bringt nichts, wenn wir uns gegenseitig bis aufs Messer bekämpfen, da wir doch alle dasselbe wollen: eine Zukunft für den Qualitätsjournalismus im Internet." sagte Fritz Raff, der ARD-Vorsitzende, gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Die Verleger und der öffentlichrechtliche Rundfunk sollten lieber Möglichkeiten für Kooperationen ausloten. "Wir sehen uns als Partner der Verlage", so Raff. Die ARD werde aktiv auf die Privatunternehmen zugehen, etwa bei einem avisierten Spitzengespräch mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).

Die ARD-Intendanten hatten vergangene Woche einen massiven Ausbau des Angebots im Internet und im Digital-TV beschlossen, darunter die Aufstockung ihrer Informationskanäle, die Verbreitung der "Tagesschau" über Handy-TV und eine Internet-Plattform zum Abruf von Fernsehinhalten. Die Verlage fürchten nun um die Konkurrenzfähigkeit ihrer Online-Angebote und wettern gegen die Quersubventionierung via TV-Gebühren. Auch einen Parteienstreit hatte die Ankündigung der ARD bereits entfacht.

Quelle : www.heise.de
Titel: Privatsender drohen ARD und ZDF erneut mit Klage wegen digitaler Expansion
Beitrag von: SiLæncer am 28 Juni, 2007, 12:19
Die im Verband privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) organisierten Privatsender haben ARD und ZDF angesichts der digitalen Expansionspläne erneut mit einer Klage vor dem höchste europäischen Gericht gedroht.

"Die 'Tagesschau' auf dem Handy ist nur die Spitze des Eisbergs. Insgesamt verstößt das selbstherrliche Vorgehen der ARD gegen den Kompromiss, den die Bundesländer und die EU-Wettbewerbskommission erst vor wenigen Wochen geschlossen haben", sagte der VPRT-Vorsitzende Juergen Doetz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe) . Dieser sehe ein klar umrissenes Genehmigungsverfahren für neue Angebote vor. "Doch die ARD schafft, bevor dafür die Spielregeln ausgearbeitet sind, Tatsachen. Das ist ganz klar rechtswidrig", erklärte der Verbandschef.

Eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof mit dem Ziel, die Vereinbarung mit der EU für nichtig zu erklären, sei eine Option. "Wir könnten auch national den Weg des einstweiligen Rechtsschutzes wählen, um zu verhindern, dass die ARD Fakten schafft, bevor der Gesetzgeber handelt. In jedem Fall stehen wir in Kontakt mit Brüssel, um ein Verwässern des ausgehandelten Kompromisses zu unterbinden", sagte Doetz.

Den unfairen Wettbewerb mit privaten Anbietern müssten die Zuschauer mit Gebühren finanzieren. Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff verkaufe das als "Medien-Flatrate", "Fatrate" müsse es wohl richtigerweise heißen, erklärte der VPRT-Chef. Die EU-Kommission habe zu Recht bemängelt, dass für ARD und ZDF weder der Programmauftrag noch die Finanzierung klar genug geregelt sei. Doetz erhob gleichzeitig Vorwürfe, wonach die Digitalangebote der öffentlich-rechtlichen Sender aus anderen Quellen quersubventioniert werden. Der Spartensender Eins Extra sei keineswegs ausschließlich aus dem dafür vorgesehenen Etat finanziert. "Die Entwicklungsredaktion des Programms ist aus anderen Töpfen bezahlt worden", sagte Doetz.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Weiter Kritk an digitalen Expansionsplänen von ARD/ZDF - Wettbewerbsverzerrung
Beitrag von: SiLæncer am 29 Juni, 2007, 09:53
Die digitalen Expansionspläne der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sorgen auch weiter für heftige Kritik und Diskussionen.

"Die Ausdehnung der Öffentlich-Rechtlichen kann mit dem Grundversorgungsauftrag nicht begründet werden. Schließlich gibt es im Internet auch ohne ZDF und ARD eine Vielfalt an Qualitätsinhalten", sagte Hans-Joachim Fuhrmann, Leiter Multimedia beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitag).

Dass die Fernseh- oder Radioangebote auf anderen Displays beziehungsweise Geräten empfangen würden, wenn das Nutzerverhalten sich ändere, dagegen sei nichts einzuwenden. "Ein Stück Programmbegleitung ist auch akzeptabel; aber es kann nicht sein, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten im Internet jetzt Online-Zeitungen, Partnerbörsen oder Computerspiele produzieren", sagte Fuhrmann. Der Auftrag von ARD und ZDF heiße Grundversorgung und nicht Wettbewerbsverzerrung und auch nicht Vielfaltsblockade, sagte der DBZV-Vertreter. Es können nicht sein, dass jenen Medien, die mit Qualitätsjournalismus Geld verdienen müssten, durch gebührenfinanzierte Medien die Existenzgrundlage entzogen werde.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Verleger warnen vor Online-Expansion von ARD und ZDF
Beitrag von: SiLæncer am 06 Juli, 2007, 14:17
Vor einem "gebührenfinanzierten Angriff auf die freie Presse im Internet" warnen die deutschen Zeitschriftenverlage und fordern die Ministerpräsidenten der Bundesländer auf, den Expansionsplänen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im Internet klare Grenzen zu setzen. Nicht weniger als die Zukunft der freien Presse stehe auf dem Spiel, sollte der Auftrag von ARD und ZDF um Online-Medien und andere digitale Dienste erweitert werden und die ohnehin "schwierigen Rahmenbedingungen zur Finanzierung der Online-Presse durch staatlich finanzierte Konkurrenz noch weiter verschlechtert", fürchtet der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ).

Denn dann, so erklärt der VDZ-Experte für Medienpolitik, Christoph Fiedler, gebe es eine "öffentlich-rechtliche Presse online", die ARD und ZDF allerdings nur "als programmbegleitende Randnutzung" anbieten dürften. "Angesichts der Vielfalt der freien Online-Presse fehlt für eine zusätzliche öffentlich-rechtliche Grundversorgung im Internet jegliche Legitimation". Nicht nur würde die "wirtschaftliche Basis der freien Presse" – die zur Digitalisierung "gezwungen" sei – gefährdet, sondern auch die Pressevielfalt im Netz.

Der VDZ fordert hier klare Grenzen – und bekommt dafür auch Rückendeckung aus der Politik. Die Öffentlich-Rechtlichen sollen sich über TV- und Hörfunkangebote hinaus auf "programmbegleitende Randnutzung" beschränken. Einen "Freibrief für 'journalistische' Inhalte" dürfe es nicht geben. Die Begrenzung des Online-Budgets der Anstalten solle beibehalten werden. Darüber hinaus fordern die Verlage ein Verbot von Werbung oder anderen Formen der Kommerzialisierung für öffentlich-rechtliche Internetangebote. Auch die Überlassung redaktioneller Inhalte an Dritte wollen die Zeitschriftenverleger unterbunden wissen. Schließlich müssten sich die Angebote einem "Public-Value-Test" unterziehen, ob die EU-Vorgaben zu staatlichen Beihilfen eingehalten werden.

Allerdings ist die vom VDZ beschworene Online-Vielfalt nicht nur den klassischen Print-Medien zu verdanken. Deren Online-Strategie war lange davon geprägt, das gedruckte Produkt möglichst zu schützen; das Internet wurde weniger als Chance denn als Bedrohung verstanden. Geld verdienen lasse sich da nicht, war das gängige Mantra. Das war auch kein Wunder: Angebote etablierter Medien wetteifern immer noch mit immer gleichen Agenturmeldungen und verstecken ihre eigenen Inhalte gerne in kostenpflichtigen Bereichen, in die sich kaum ein Nutzer verirrt. Dabei halten sich kleine, eigenständige und rein werbefinanzierte Angebote schon seit geraumer Zeit im Netz. Sie haben eine Nische gefunden, die genug Leser anspricht, um den Betrieb mit einem kleinen Team finanzieren zu können und damit sogar das Platzen der Dotcom-Blase überlebt.

Inzwischen nehmen allerdings immer mehr große Anbieter Abschied von der Strategie bezahlter Inhalte, die Experten schon vor Jahren für tot erklärt hatten. Mit dem weiter wachsenden Online-Werbekuchen lassen sich inzwischen auch aufwendige Angebote darüber finanzieren. Ein großes Stück dieses Kuchens geht an die etablierten Marken der traditionellen Medienhäuser, die zahlreiche Seitenabrufe melden können und jetzt wieder verstärkt in Online investieren. Öffentlich-rechtliche – und damit gebührenfinanzierte – Konkurrenz, die Besucher und damit relevante "Page Impressions" abzieht, ist da eher unerwünscht. Andererseits hat bisher auch noch keine höhere Macht entschieden, der Internetmarkt müsse den privat finanzierten Medien zur Aufteilung überlassen werden.

Quelle : www.heise.de
Titel: Union droht ARD und ZDF mit Werbeverbot
Beitrag von: SiLæncer am 07 Juli, 2007, 17:16
Die Union hat die öffentlich-rechtlichen Sender erneut gewarnt, weiter im Internet zu expandieren. Der medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Wolfgang Börnsen, zeigt zwar Verständnis dafür, dass ARD und ZDF neue Vertriebskanäle suchten, warnte aber vor einer Schieflage des Marktes. Wie der Spiegel in seiner kommenden Ausgabe berichtet, könne sich Börnsen ein Werbeverbot für die Sender vorstellen, damit diese keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber den privaten Nachrichtenportalen genössen. Börnsen forderte außerdem die Länder auf, in ihrer Rundfunkpolitik den Kulturauftrag von ARD und ZDF nachhaltiger einzufordern.

Seit der Vorstellung der Digitalstrategie der ARD Mitte Juni war die Kritik nicht mehr verstummt. So hatten sowohl die Zeitungs- (BDZV) als auch die Zeitschriftenverleger (VDZ) über die fehlende Legitimation der zwangsfinanzierten Angebote geklagt. Aus der Politik hatten sich vor allem FDP- und CDU-Politiker gegen die Pläne von ARD, ZDF und Deutschlandradio ausgesprochen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Gewerkschaft springt ARD und ZDF im Online-Streit bei
Beitrag von: SiLæncer am 10 Juli, 2007, 15:31
Im Streit um die expansiven Online-Pläne der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di der zuletzt von Verlegerseite geäußerten Kritik widersprochen. Die Multimediapläne von ARD und ZDF seien "längst überfällige Maßnahmen", lässt die Gewerkschaft in einer Mitteilung verbreiten. "Programmbegleitende Angebote vor allem im und über das Internet stehen nicht im Gegensatz zur Einigung mit der EU-Kommission", meint der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Sie stünden im Einklang mit den Vorschriften des Rundfunkstaatsvertrages. "Nur wenn es gravierende Verstöße geben sollte, ist es Aufgabe der Aufsichtsgremien, dagegen vorzugehen", sagte Werneke.

Damit wies Werneke die zuletzt sowohl von Vertretern des Privatfunks als auch den Zeitungs- und Zeitschriftenverlegern erhobenen Vorwürfe gegen die öffentlich-rechtlichen Sender zurück. Insbesondere den Verlegern hielt der ver.di-Vize Kurzsichtigkeit vor: "Gerade Qualitätsverlage müssen erkennen, dass starker Wettbewerb um publizistische Qualität der Allgemeinheit und auch den Printmedien zugute kommt." Den privatwirtschaftlichen Sendern und den Verlagen stünden schließlich auch Online-Märkte zur Verfügung, auf denen sich öffentlich-rechtliche Anstalten nicht bewegen würden.

Die Öffentlich-Rechtlichen hatten Mitte Juni ihre Digitalstrategie vorgestellt und wollen ihre Präsenz im Internet weiter verstärken. Das sorgte für scharfe Kritik aus Wirtschaft und Politik. Wettbewerber sehen durch gebührenfinanzierte Angebote nicht nur das wirtschaftliche Gleichgewicht im Netz gefährdet, sondern gleich die ganze freie Presse. Sie fordern, dass sich die öffentlich-rechtlichen Anstalten auch im Netz auf ihren Auftrag konzentrieren und lediglich "programmbegleitend" aktiv werden. Das sieht im Prinzip auch die EU-Kommission so, die auf ein formelles Beihilfeverfahren wegen der öffentlich-rechtlichen Netzaktivitäten zwar verzichtet hatte, den Deutschen aber für die nächste Fassung des Rundfunkstaatsvertrages einige Auflagen mit auf den Weg gegeben hatte.

Weniger diplomatisch gingen die Kritiker hierzulande vor. Der Verband der privaten Rundfunk- und Telemedien (VPRT) sprach gar von einem "Affront" und diagnostizierte einen totalen Realitätsverlust bei den Anstalten. Auch die Verlage wollen den Online-Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen klare Grenzen gesetzt sehen und fürchten einen Verlust an Meinungsvielfalt im Netz. Dabei können sie politisch zumindest auf Unterstützung durch die Liberalen hoffen, die vor einem "wettbewerbsverzerrenden öffentlich-rechtlichen Multimediakonzern" warnten. Auch die Union ist skeptisch und äußerte Besorgnis vor einer Schieflage des Marktes, der zum Beispiel mit einem Online-Werbeverbot für ARD und ZDF begegnet werden könnte.

Quelle : www.heise.de
Titel: Ex-Bundesverfassungsrichter wäscht Öffentlich-Rechtlichen den Kopf
Beitrag von: SiLæncer am 18 Juli, 2007, 19:59
Der frühere CDU-Politiker und Bundesverfassungsrichter Hans Hugo Klein wirft den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten einen "ungehemmten Expansionstrieb" vor. "Die kennen keine Grenzen bei der Ausdehnung ihrer Macht und ihres Selbstbewusstseins", sagte der Jurist in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), das in der Donnerstag-Ausgabe abgedruckt ist. Dies sei eine typische Beobachtung für durch öffentliche Mittel finanzierte Einrichtungen.

Es sei das Bewusstsein verloren gegangen, dass öffentliche Anstalten nur einen begrenzten Auftrag hätten, führte Klein weiter aus. Man habe das Grundrecht der Rundfunkfreiheit "völlig aus dem Blick verloren". Klein kritisierte auch die wirtschaftliche Tätigkeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten: Sie sei vom klassischen Rundfunkauftrag nicht umfasst. Das gelte auch für eine großzügige Ausdehnung auf das Internet und neue Medien.

Die Öffentlich-Rechtlichen hatten zuletzt Digitalstrategien vorgestellt, die unter anderem eine stärkere Präsenz im Internet vorsehen. Diese Pläne riefen teilweise scharfe Kritik aus Wirtschaft und Politik hervor. Wettbewerber warnten, dass die gebührenfinanzierten Angebote nicht nur das wirtschaftliche Gleichgewicht im Netz, sondern sogar die freie Presse an sich gefährden könnten. Sie fordern, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten im Internet lediglich "programmbegleitend" aktiv werden.

Die Verquickung von öffentlich-rechtlichen Aufgaben und kommerziellen Tätigkeiten hatte bereits die EU-Kommission in Brüssel auf den Plan gerufen. Im Frühjahr stellte die Kommission ein Beihilfeverfahren über die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland unter Auflagen ein. Diese sehen unter anderem vor, dass kommerzielle Aktivitäten jenseits des öffentlichen Auftrags insbesondere bei neuen Digitalprogrammen und Online-Produkten nicht mit Rundfunkgebühren querfinanziert werden.

Quelle : www.heise.de
Titel: Private sehen ihre Nachrichtensender durch Digitalpläne von ARD&ZDF gefährdet
Beitrag von: SiLæncer am 22 August, 2007, 23:13
Im Streit um die digitalen Expansionspläne der öffentlich-rechtlichen Sender hat die private Konkurrenz mit der Aufgabe von Sendern und dem Verlust von Arbeitsplätzen gedroht. Jetzt wollen sich Kurt Beck (SPD) und Günther Oetiinger (CDU), die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, die Pläne von ARD und ZDF erläutern lassen. Das gehe aus einem Schreiben des SPD-Chefs Beck an die Geschäftsführer von RTL und ProSiebenSat.1 hervor, berichtet stern.de.

RTL-Chefin Anke Schäferkordt und der Vorstandsvorsitzende der ProSiebenSat.1 AG, Guillaume de Posch, hatten sich dem Bericht zufolge in einem Brief an mehrere Ministerpräsidenten gegen die Digitalpläne der Öffentlich-Rechtlichen gewandt. Besonders der geplante Ausbau der Informationssender Eins Extra und ZDFinfokanal macht den Privaten Sorgen. Sollten ARD und ZDF die Nischensender zu eigenen Nachrichtenkanälen ausbauen, könne das "dramatische Auswirkungen" auf N-TV (RTL) und N24 (ProSiebenSat1) haben, bis zur "Existenzfrage für die Nachrichtenkanäle und die damit verbundenen Arbeitsplätze". Aus Sicht der Privatsender seien öffentlich-rechtliche Nachrichtenkanäle "rechtswidrig", die Ministerpräsidenten sollten die Pläne von ARD und ZDF deshalb "gründlich und sorgfältig" prüfen.

Ihre umfangreichen Digitalpläne hatte die ARD im Juni vorgestellt und sich dafür heftige Kritik unter anderem von Verlegern und der IT-Branche eingefangen, aber auch auf politischer Ebene für Diskussionsstoff gesorgt. Mit dem von den Öffentlich-Rechtlichen geplanten Online-Ausbau mache sie den privaten Anbietern von Nachrichten und Informationen gebührenfinanziert das Leben schwer, lautete einer der Kritikpunkte. Über den von den Fernsehsendern befürchteten Ausbau von Eins Extra zum Nachrichtenkanal hatte sich die ARD nicht konkret geäußert und die Vorwürfe zurückgewiesen.

Allzuviele Zuschauer dürften von dem angedrohten Aus der privaten Nachrichtenkanäle nicht betroffen sein. Marktführer N24, der das Programm auch gerne mit historischen Dokumentationen aus den Archiven verschiedener Zulieferer füllt, kam im Juli nach eigenen Angaben auf einen Marktanteil von 1,2 Prozent. Der Sender machte mit 177 Mitarbeitern (Stand Ende Juni) im abgeschlossenen zweiten Quartal 24 Millionen Euro Umsatz. Die Sendergruppe will N24 zum "modernsten Nachrichtensender Europas" ausbauen und auch im Online-Bereich expandieren, hatte nach der Übernahme durch private Investoren allerdings das Informationsprogramm des Schwestersenders Sat.1 beschnitten und sich von der "News-Offensive" des ehemaligen Sat.1-Chefs Roger Schawinsky verabschiedet.

Quelle : www.heise.de
Titel: Angriff auf ARD und ZDF: "Dieses System entspricht nicht dem Willen der Bürger"
Beitrag von: SiLæncer am 26 August, 2007, 10:10
Zu den schärfsten Kritikern von ARD und ZDF gehört ausgerechnet eine Gruppierung aus der CDU-Basis. Jetzt stellt sie ein Reformpaket vor - mit den radikalsten Forderungen, mit denen sich die Öffentlich-rechtlichen je konfrontiert sahen.

Für Christian Schmidt, Ortsverbandsvorsitzender der CDU im saarländischen Bezirk Scheuern-Lindscheid, begann alles mit der Diskussion um GEZ-Gebühren auf neue Empfangsgeräte - die so genannte PC-Abgabe. Schnell stellte er fest, dass er nicht das einzige CDU-Mitglied war, das sich darüber erregen konnte.

An der Spitze seiner Partei regte sich hingegen wenig, im Gegenteil: Die Ausweitung der Aktivitäten von ARD und ZDF im Bereich der so genannten Neuen Medien war offensichtlich genauso politisch gewollt, wie der Freibrief, vom Bürger dafür Geld verlangen zu können.

Schmidt mischte sich ein in die Debatte, rieb sich kräftig am GEZ-Wesen, sammelte Verbündete und gründete die offene Mitgliedergruppierung cdu-basis.de, in der sich Parteimitglieder vor allem mit Fragen rund um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland auseinandersetzen. Abgesehen von der "aktiven Kerngruppe" aus elf Parteimitgliedern diskutierten mittlerweile mehrere Tausend CDU-Mitglieder im Forum der Basis-Gruppe.

Jetzt legt sie den Landesverbänden der CDU, den Landtagsmitgliedern der SPD, Vertretern von ARD und ZDF und "anderen relevanten Empfängern" sowie als Antrag an "mehrere CDU-Landesparteitage" ein Reformpaket als Diskussionsgrundlage für die Neuregelung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland vor, das sich gewaschen hat: Radikaler wollte den ÖRs bisher noch niemand an die Substanz.

Denn die cdu-basis-Gruppe will nicht weniger, als ARD und ZDF komplett umzukrempeln.

Die Kernforderungen des Arbeitspapiers (siehe PDF-Download) stellen so gut wie jeden Aspekt der Organisations- und Finanzierungsstruktur von ARD und ZDF in Frage. Vor allem aber enthalten sie eine Kritik, die sich auch gegen die Kontrolle und politische Instrumentalisierung der Sender durch die Parteien und Interessengruppen wendet.

Durch das ganze Papier ziehen sich die Grundsätze Staatsferne, wirtschaftliche Unabhängigkeit, bürgerliche Kontrolle, Transparenz, kontrollierte Wirtschaftlichkeit sowie die Forderung, an Stelle der allgemeinen, Geräte-gebundenen Gebührenpflicht eine Zahlung für erbrachte und genutzte Leistung treten zu lassen.

Dass dieses radikale Reformpaket einfach übernommen würde, das glaubt natürlich auch cdu-basis-Gründer Christian Schmidt nicht. "Das ist eine Diskussionsgrundlage", sagt Schmidt. "Wir wollen, dass sich die Parteimitglieder und -gremien mit dem Thema auseinander setzen!" Und fügt an, dass sie natürlich hofften, "dass es übernommen würde".

Denn ernst gemeint sei es. Schmidt ist sich sicher, dass das aktuelle System der öffentlich-rechtlichen Sender und ihrer expansiven Pläne "dem Willen der Bürger" nicht entspräche. Er spricht von einem "Verwaltungsmonster", einer "Geldvernichtungsmaschine", die das Gebührenaufkommen mit undurchsichtigen Finanzgebahren und grotesken Fehlentscheidungen verheize. Deshalb der "Vorschlag zur Neuorganisation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks".

In einem Vorwort zu dem Konzeptpapier, das am heutigen Samstag als Diskussionsanregung an rund 20.000 Personen in Parteien und Regierung, Gremien und öffentlich-rechtlichen Anstalten verschickt wird, macht cdu-basis ihre Motive klar: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss sich fragen lassen, was er als 'Wert' versteht, was er denkt den Bürgerinnen und Bürgern zu bieten. Er muss auch selbst fragen, ob diese Ansprüche mit denen des Publikums übereinstimmen oder was er ändern kann oder muss. Um aber herauszufinden, wo die Überschneidungen liegen, wo hingegen Verbesserungspotential ist, hätte er sich mit der Öffentlichkeit auseinandersetzen müssen. Dies ist aus unserer Sicht bis heute nicht geschehen."

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: awaschko am 26 August, 2007, 13:38
Zitat
Vor allem aber enthalten sie eine Kritik, die sich auch gegen die Kontrolle und politische Instrumentalisierung der Sender durch die Parteien und Interessengruppen wendet.

Durch das ganze Papier ziehen sich die Grundsätze Staatsferne, wirtschaftliche Unabhängigkeit, bürgerliche Kontrolle, Transparenz, kontrollierte Wirtschaftlichkeit sowie die Forderung, an Stelle der allgemeinen, Geräte-gebundenen Gebührenpflicht eine Zahlung für erbrachte und genutzte Leistung treten zu lassen.

Ja, wo kämen wir denn dahin, wenn sich solche Selbstverständlichkeiten auch noch durchsetzen würden? Leider wird das wohl nie was werden.....
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: lucky am 26 August, 2007, 13:49
Nach jahrelanger Rechtsprechung in Richtung ÖR und G€Z besteht nur noch eine einzige Hoffnung.
Die eindeutige Definition von Grundversorgung.

Das ist die letzte Chance diese Geldvernichtungsmaschine in Grenzen zu halten bzw. zu verweisen!
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: Jürgen am 27 August, 2007, 02:38
Zitat
eine Zahlung für ... genutzte Leistung
...möchte ich auf gar keinen Fall erleben.
Erstens geht das grundsätzlich nur per Verschlüsselung, und damit zwänge man selbst die Ärmsten zum Einsatz geeigneter neuer Hardware. Allgemeine Verschlüsselung ist ohnehin mit Grundversorgung nicht vereinbar.
Zweitens ist eine permanente und umfassende Überwachung der Nutzung völlig indiskutabel. Und sie würde eine Art Rückkanal voraussetzen, der ebensowenig verlangt werden kann.

Die Ö-R sollen sich endlich auf ihren Auftrag besinnen und ihre Aktivitäten genau darauf konzentrieren.
Dazu gehören Meinungs- und Informations-Vielfalt, echte Bildungs- und Kultur-Angebote mit Niveau usw.
Und ganz sicher nicht Werbung, Sponsoring, Hofberichterstattung, politische Hetze und Volksverdummung, Seifenopern unterster Kategorie und debile Volksmusik-Katastrophen...
Titel: Weiter Widerstand gegen öffentlich-rechtliche Online-Offensive
Beitrag von: SiLæncer am 30 August, 2007, 19:11
Während Verleger und Privatsender weiter gegen die Online-Pläne der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wettern, reifen in der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz offenbar konkrete Pläne, wie die Netzoffensive von ARD und ZDF gesteuert werden könne. Wie die Wochenzeitung Die Zeit berichtet, wollen die Pfälzer den Onlinepräsenzen der Sender "enge Grenzen" setzen. Im Netz sollen sich ARD und ZDF strikt auf sendebegleitende Informationen beschränken und ihren Auftrag der audiovisuellen Grundversorgung nicht überstrapazieren.

Den Vorsitz der Rundfunkkommission der Länder führt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD). Die Kommission berät am 6. September mit dem ARD-Vorsitzenden Fritz Raff und dem ZDF-Intendanten Markus Schächter erstmals auch die Netzpläne der Sender. Dabei wird es auch um die heftige Kritik aus den Reihen der Verleger und der privaten Rundfunkanbieter sowie der Politik gehen. Vor allem die Medienbranche hatte sich vehement gegen die Onlinepläne ausgesprochen; die Kritiker fürchten eine Wettbewerbsverzerrung zu Lasten privatwirtschaftlicher Onlineangebote bis zur Gefährdung der Medienvielfalt in Deutschland.

Hubert Burda vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und Helmut Heinen vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) haben heute erneut vor der weiteren Expansion öffentlich-rechtlicher Online-Aktivitäten gewarnt. Schon die bestehenden Internetangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks würden die Vielfalt privatwirtschaftlich organisierter Medien in Deutschland nachhaltig beeinträchtigen, meinten die Präsidenten der Verlegerverbände auf der IFA in Berlin. Mit ihren Plänen unterliefen ARD und ZDF die Vorgaben der EU-Kommission, lautet der Vorwurf der Verbände, die jetzt den Gesetzgeber aufforderten, die Wettbewerbsverzerrungen zu beseitigen.

Mit einem Kompromiss hatte die Bundesregierung ein EU-Beihilfeverfahren gegen die Gebührenfinanzierung öffentlich-rechtlicher Medien abwenden können. Danach soll mit dem für 2009 anstehenden neuen Rundfunkstaatsvertrag unter anderem durch eine Präzisierung des öffentlich-rechtlichen Auftrags für mehr Klarheit bei den Aktivitäten der Sender und ihrer jeweiligen Finanzierung gesorgt werden. Insbesondere bei neuen Digitalprogrammen und den Online-Aktivitäten der Sender bestand die Kommission darauf, dass kommerzielle Aktivitäten jenseits des öffentlichen Auftrags nicht mit Rundfunkgebühren querfinanziert werden.

Mit ihren Digitalplänen stoßen die Öffentlich-Rechtlichen jetzt in ein regulatorisches Vakuum. Die Leitlinien, an denen sich die Sender bis zu einem EU-konformen Rundfunkstaatsvertrag orientieren sollen, sind noch nicht festgelegt. Die Verlegerverbände fordern den Gesetzgeber auf, für klare Rahmenbedingungen zu sorgen. ARD und ZDF sollen sich in den Telemedien strikt auf "programmbegleitende Randnutzung zu Fernseh- und Hörfunkprogrammen" beschränken. Werbung oder andere Formen der Kommerzialisierung sollen in öffentlich-rechtlichen Online-Medien weiterhin nicht stattfinden. Für die Budgets der Online-Angebote sollen engere Grenzen gelten.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: ZDF will HDTV-Ausstrahlung 2008 starten - und fordert dafür mehr Geld
Beitrag von: SiLæncer am 04 September, 2007, 18:39
Beck plädiert im Digitalstreit für "faires Nebeneinander" von Privaten und Öffentlich-Rechtlichen

ARD und ZDF dürfen nach Ansicht des Vorsitzenden der Rundfunkkommission der Länder, Kurt Beck (SPD), keine Nachteile von der Digitalisierung der Medien haben. Die Technologie, mit der in Zukunft ausgestrahlt und empfangen wird, könne nicht zu Lasten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und Rundfunks gehen, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) am heutigen Dienstag in Berlin. "Es muss klar sein, dass sich öffentlich-rechtliche Sender an der digitalen Entwicklung beteiligen können, ja beteiligen müssen", erklärte Beck nach Angaben des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB).

Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) sowie die Zeitungs- und Zeitschriftenverleger fordern enge Grenzen für das digitale Rundfunk- und Internetangebot von ARD und ZDF. Die Öffentlich-Rechtlichen hätten eine Vorreiterrolle bei der Förderung der Technologie und der Qualität des Programms, betonte Beck. Die Medienpolitik müsse Spielregeln finden, um ein faires Nebeneinander der unterschiedlichen Angebote zu sichern. Die Geschäftsmodelle müssten aber von den Sendern, Kabelnetz- und Satellitenbetreibern selbst entwickelt werden.

Quelle : www.heise.de
Titel: Rundfunkgebühren-Festsetzung verfassungswidrig
Beitrag von: SiLæncer am 11 September, 2007, 12:36
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ZDF und Deutschlandradio haben erfolgreich vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Festsetzung der Rundfunkgebühr für den Zeitraum 1. April 2005 bis 31. Dezember 2008 geklagt. Das hat das oberste deutsche Gericht nun entschieden. Die Gebührenfestsetzung, mit der der Gesetzgeber um 28 Cent unter der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Gebühr geblieben war, verletzt nach Meinung der Richter die Rundfunkfreiheit (Az. 1 BvR 2270/05).

Den Verantwortlichen in den Bundesländern schrieb das Bundesverfassungsgericht deutliche Worte ins Stammbuch: "Die Gründe, auf die sich der Gesetzgeber für die Abweichung vom Gebührenvorschlag der KEF beruft, haben teilweise bereits als solche vor der Rundfunkfreiheit keinen Bestand. In anderen Teilen sind sie nicht hinreichend nachvollziehbar oder gehen sogar von offensichtlich falschen Annahmen aus." Die Festsetzung der Rundfunkgebühr müsse "frei von medienpolitischen Zwecksetzungen erfolgen", hielten die Richter fest. Der Grundsatz der "Trennung zwischen der medienpolitischen Konkretisierung des Rundfunkauftrags und der Gebührenfestsetzung" solle gewährleisten, dass das Risiko einer "mittelbaren Einflussnahme auf die Wahrnehmung des Programmauftrags" ausgeschlossen und "die Programmfreiheit der Rundfunkanstalten" gesichert sei. Die Öffentlich-Rechtlichen haben aber ohne Erfolg gegen die Ergänzung der Kriterien geklagt, nach denen die KEF die Bedarfsanmeldungen der Rundfunkanstalten prüfen muss.

Die Bundesländer hatten sich bei der Festsetzung der Abgaben im 8. Rundfunkänderungsstaatsvertrag für die laufende Periode erstmals nicht an die Empfehlung der KEF gehalten. Zum 1. April 2005 erhöhten sich die Rundfunkgebühren um 88 Cent auf 17,03 Euro, statt um die von der KEF empfohlenen 1,09 Euro. Da die neue Periode schon am 1. Januar 2009 beginnt, sei es verfassungsrechtlich hinnehmbar, bis dahin die Gebühr nicht neu festzulegen, entschied das Gericht. Bei der anstehenden Neufestsetzung müsse aber gewährleistet werden, dass den Sendern ein Ausgleich gewährt wird, falls ihnen für die laufende Periode Mittel entgangen sein sollten, um die künftige Erfüllung des Rundfunkauftrags sicherzustellen. Laut Mitteilung verringern sich die Erlöse aufgrund der verfassungswidrigen Festsetzung um etwa 440 Millionen Euro.

ZDF-Intendant Markus Schächter hebt aus der Begründung des Bundesverfassungsgerichts hervor, dass die Festsetzung der Rundfunkgebühr frei von medienpolitischen Zwecksetzungen erfolgen müsse. Das Gericht hat seines Erachtens nachdrücklich betont, "dass die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks von staatlicher Einflussnahme das Fundament der deutschen Medienordnung ist". Es werde keine rückwirkende Erhöhung der Rundfunkgebühr geben, versichert Schächter. Es sei den Klägern ausschließlich darum gegangen, für das Gebührenverfahren eine eindeutige Rechtsgrundlage zu bekommen. Für den ARD-Vorsitzenden Fritz Raff ist wichtig, "dass die wesentliche Ertragsquelle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weiterhin frei von sachfremden Erwägungen festzusetzen ist".

Hoffnungen auf eine Niederlage der Öffentlich-Rechtlichen hatten der IT-Branchenverband Bitkom und die Zeitungsverleger gehegt. Der Bitkom fordert eine niedrigere und vereinfachte Rundfunkabgabe, die alle Haushalte und Firmen zahlen. Es gäbe dann keine Schwarzseher mehr und die GEZ könne Bürokratie abbauen, hieß es zur Begründung. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) will, dass Schluss gemacht wird "mit der Praxis der vergangenen Jahre, ständig neue Dienste zu entwickeln und dafür stets eine Erhöhung der Rundfunkgebühren zu fordern".

Die Rundfunkgebühren in Deutschland waren auch von der EU-Kommission begutachtet worden. Sie stellte im April das Beihilfeverfahren über die Rundfunkfinanzierung ein. ARD und ZDF verpflichteten sich aber zu Änderungen und mehr Transparenz, um den im EG-Vertrag verankerten Vorschriften zu staatlichen Beihilfen und deren Anwendung auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk künftig zu entsprechen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Privatsender fürchten "Expansion" von ARD und ZDF im Internet
Beitrag von: SiLæncer am 11 September, 2007, 17:39
Das Rundfunkgebührenurteil des Bundesverfassungsgerichts ist bei Politikern, Medienverbänden und in der Wirtschaft auf geteilte Meinungen gestoßen. SPD, Grüne und Gewerkschaften begrüßten die Entscheidung aus Karlsruhe. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk könne seine grundlegende Funktion für die demokratische Ordnung nur "mit einer unabhängigen und im Kern von Politik unbeeinflussten Finanzierung" erfüllen, teilten die SPD-Medienexperten Monika Griefahn und Jörg Tauss mit. Aus bundespolitischer Sicht steht es für die Sozialdemokraten außer Zweifel, "dass ein leistungs- und zukunftsfähiger öffentlich-rechtlicher Rundfunk für eine freie Informations- und Meinungsbildung in einer demokratischen Öffentlichkeit unverzichtbar ist". Zudem hätten die Verfassungsrichter vor einer "Erosion der Identifizierbarkeit" der Öffentlich-Rechtlichen gewarnt. Nun gelte es, auch im digitalen Bereich zur Bestands- und Entwicklungsgarantie von ARD und ZDF zu stehen.

Die medienpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Grietje Bettin, sprach von einer "Watsche für die Bundesländer und einem Sieg für die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland". ARD und ZDF hätten im dualen System die Aufgabe, den Bürgern "ein vielfältiges, von wirtschaftlichen Zwängen freies Programm anzubieten – und zwar auch im digitalen Bereich", unterstützte die Oppositionspolitikerin die umstrittene Digitalstrategie der beiden Sender. Bettins Kollege von der Linksfraktion, Lothar Bisky, sieht die Rundfunkfreiheit und die Staatsferne der Öffentlich-Rechtlichen gestärkt. Die Entscheidung sorge auch dafür, dass niemand nachzahlen müsse. Mit den Beiträgen der Zuschauer sei sparsam umzugehen, um den "schleichenden Akzeptanzverlust der öffentlich-rechtlichen Programme" zu stoppen.

Experten der Unionsfraktion halten im Zusammenhang mit der Diskussion um die Einführung einer Mediengebühr angesichts des Urteils "einen Systemwechsel hin zu einer Rundfunksteuer oder Haushaltsabgabe für problematisch". Für sie lautet die Lehre aus Karlsruhe: "Es sollte bei dem jetzigen System bleiben." Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk müsse es zwar Entwicklungsmöglichkeiten im Online-Bereich geben. Diese dürften aber den "Charakter als Sender für die Grundversorgung nicht verletzen".

Das Verfassungsgericht hatte zuvor entschieden, dass die jüngste Erhöhung der Rundfunkgebühr in Deutschland zu gering ausgefallen ist. Die derzeit zu berappenden 17,03 Euro monatlich seien in verfassungswidriger Weise festgelegt worden. Die Bundesländer hätten mit teilweise nicht nachvollziehbaren Gründen bei der Gebührenfestsetzung Einfluss genommen. Das Verfahren habe damit die Rundfunkfreiheit verletzt. Das Gericht gab damit den Verfassungsbeschwerden von ARD, ZDF und Deutschlandradio statt.

Landespolitiker machen derweil gute Miene zur Kritik aus Karlsruhe und legen den Wink in ihrem Interesse aus: "Der Rundfunkgesetzgeber hat weite Spielräume, die deutlich verstärkt worden sind", sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD). Sein Kollege aus Baden-Württemberg, Günther Oettinger (CDU), bekräftigte, dass die Länder keine reine "Notarfunktion" hätten. Mit einer präzisen Begründung könnten sie zugunsten der Gebührenzahler Vorschläge der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) korrigieren. Auch laut Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber hat Karlsruhe die Haltung der Länder bestätigt, Anwalt der Interessen der Gebührenzahler zu sein. Der CSU-Politiker begrüßte vor allem die "klare Aussage des Bundesverfassungsgerichts, dass der Gesetzgeber die Gesamtbelastung der Bürger bei der Gebührenhöhe berücksichtigen darf".

Die FDP-Bundestagsfraktion und der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) mahnten zugleich eine rasche Neubestimmung des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags an. "Die Bundesländer müssen jetzt endlich handeln und im Einklang mit Vorgaben der EU-Kommission einen präzisen öffentlich-rechtlichen Funktionsauftrag im Rundfunkstaatsvertrag verankern", forderten die FDP-Medienpolitiker Hans-Joachim Otto und Christoph Waitz. Dabei seien Schwerpunkte auf die Bereiche Kultur, Bildung und Information zu legen. Nur wenn klar sei, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk leisten solle und was nicht, sei eine staatsferne Gebührenfestsetzung für jeden nachvollziehbar und transparent.

Für VPRT-Chef Jürgen Doetz kommt es nun vor allem auf die Verdeutlichung an, "dass Karlsruhe nicht als Freibrief für eine ungehinderte digitale Expansion zu Lasten des Gebührenzahlers missverstanden wird". Erst wenn die Politik den Grundversorgungsauftrag für ARD und ZDF klar vorgebe, könne eine Gebührenfestsetzung "in geordneten Bahnen verlaufen". Tobias Schmid, Bereichsleiter Medienpolitik bei RTL Television, warnte von "ausufernden Gebührenforderungen" der Öffentlich-Rechtlichen, wenn ihre Aufgaben nicht genauer gefasst würden.

ARD und ZDF sagten Ende vergangener Woche zu, künftig genauer auf den gesellschaftlichen Nutzen ihrer Programme zu achten und Auswirkungen auf den Medienmarkt zu prüfen. Vor allem neue Angebote im Internet und anderen digitalen Medien würden demnach einen so genannten Public-Value-Test durchlaufen. Damit soll geklärt werden, ob das Programm dem Versorgungsauftrag dient und aus Gebühreneinnahmen finanziert werden darf. Auf diese Regelung haben sich die Senderchefs von ARD und ZDF, Fritz Raff und Markus Schächter, mit den Staatskanzleien von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg geeinigt. Als Vorbild dient ein entsprechender Standard der BBC. Konkret soll hierzulande eine Kommission darauf achten, dass ein Konzept einen öffentlichen Mehrwert schafft. Im Rahmen eines Anhörungsrechts sollen auch Privatsender Stellung nehmen können. Am Ende sollen die Länder entscheiden, ob ein Projekt mit den rechtlichen Vorgaben vereinbar ist.

Quelle : www.heise.de
Titel: Umfrage: Jüngere würden auf ARD und ZDF verzichten - Gebühren zu hoch
Beitrag von: SiLæncer am 15 September, 2007, 18:22
Fast die Hälfte der jüngeren Deutschen würde einer Umfrage zufolge auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen und Radio verzichten.

Das ergab eine vom Magazin "Der Spiegel" in Auftrag gegebene repräsentative Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts TNS Forschung. Etwa 45 Prozent der 20- bis 29-Jährigen würden das gebührenfinanzierte Radio und Fernsehen am liebsten abschaffen. Bei den älteren Menschen stehen ARD und ZDF hingegen hoch im Kurs: Für 74 Prozent der Befragten von 60 oder mehr Jahren sind diese Sender ein Muss. Insgesamt halten 63 Prozent der Bundesbürger das öffentlich-rechtliche Fernsehen und Radio für unverzichtbar. In Sachen Gebühren hört es allerdings mit dem Akzeptanz auf: Knapp 60 Prozent der Befragten halten sie für zu hoch.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Ministerpräsidenten diskutieren Pro-Kopf-Rundfunkgebühren
Beitrag von: SiLæncer am 16 September, 2007, 18:06
Vom 17. bis 19. Oktober treffen sich die Regierungschefs der deutschen Bundesländer in Wiesbaben zur Ministerpräsidentenkonferenz. Dann soll es auch um die Zukunft der Gebührenfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gehen, also um Alternativen zur bisherigen, gerätebezogenen "GEZ-Gebühr" von zurzeit 5,52 (nur Radio) beziehungsweise 17,03 Euro monatlich, die den Rundfunkanstalten insgesamt ein Jahresbudget von rund 7,1 Milliarden Euro einbringt.

Es kursieren verschiedene Modelle für künftige Rundfunkgebühren. Die Grünen etwa hatten bereits vor einem Jahr eine "Mediengebühr" vorgeschlagen, die pro Haushalt erhoben werden soll. Auch eine Finanzierung über Steuern des Bundes (etwa Mehrwert- oder Einkommenssteuer) oder der Länder (etwa Vermögens-, Erbschafts- oder Biersteuer) wird diskutiert. Das Land Hessen hat kürzlich einer Steuerfinanzierung eine Absage erteilt – das aktuelle Gebührenvolumen entspräche etwa einem Mehrwertsteuer-Prozentpunkt.

Der Bild am Sonntag (BamS) liegt nun nach eigenen Angaben ein "Diskussionspapier der Arbeitsgemeinschaft Zukunft der Rundfunkgebühr" für die kommende Ministerpräsidentenkonferenz vor, das vier Modelle in verschiedenen Varianten beschreibt. Laut BamS favorisieren "viele Medienexperten" eine Art "Kopfpauschale", für die auch Hans-Joachim Otto (FDP) plädiert, der Vorsitzende des Kultur- und Medienausschusses des Bundestags; er spricht von einer "Medienabgabe". Als weitere Befürworter dieses Modells erwähnt die BamS Wolfgang Börnsen (CDU) und Jörg Tauss (SPD).

Die Kopfpauschale soll laut Bild am Sonntag zwischen 9 und 11 Euro betragen. Im Vergleich zu einer haushaltsbezogenen Abgabe würde der Verwaltungsaufwand für die Erfassung der Zahl der Personen pro Haushalt entfallen, allerdings sei dafür ein Abgleich mit den Daten der Einwohnermeldeämter nötig.

Als weiteres Gebührenmodell wird laut BamS eine vereinfachte Form der bisherigen GEZ-Gebühr diskutiert, ohne Trennung in Grundgebühr und Fernsehaufschlag sowie etwa auch inklusive Autoradios.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Ministerpräsidenten diskutieren Pro-Kopf-Rundfunkgebühren
Beitrag von: Jürgen am 17 September, 2007, 02:41
Kopfsteuern sind in unserem Rechtssystem grundsätzlich unzulässig.
Auch eine Besteuerung nach Haushalten würde m.e. einer Überprüfung auf Verfassungsmässigkeit nicht standhalten.
Titel: Re: Ministerpräsidenten diskutieren Pro-Kopf-Rundfunkgebühren
Beitrag von: berti am 17 September, 2007, 09:55
Kopfsteuern sind in unserem Rechtssystem grundsätzlich unzulässig.
Auch eine Besteuerung nach Haushalten würde m.e. einer Überprüfung auf Verfassungsmässigkeit nicht standhalten.

Hättest du da links, wo man sich zum thema etwas einlesen kann?
Titel: Re: Ministerpräsidenten diskutieren Pro-Kopf-Rundfunkgebühren
Beitrag von: Jürgen am 17 September, 2007, 19:07
Einen klaren textlichen Beweis habe ich nicht zur Hand, aber ich verweise auf die Grundlage Artikel 20 (1).
Kopfsteuern sind zweifelsfrei nicht sozial.


Für weitere Recherchen z.B.:
http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761567780/Leibeigenschaft.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Kopfsteuer
http://www.bundesfinanzministerium.de/cln_05/nn_3388/DE/Service/Lexikon__A__Z/node.html__nnn=true
http://www.walhalla.de/static/leseprobe/7176600.pdf

Oder einfach Google mit 'kopfsteuer +grundgesetz' o.ä. füttern
Titel: Bericht: ARD und ZDF geben zu viel Geld für Online aus
Beitrag von: SiLæncer am 21 November, 2007, 11:41
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben nach einem Bericht der Wochenzeitung Die Zeit ihre Selbstverpflichtung gebrochen, nicht mehr als 0,75 Prozent der Gebühreneinnahmen für ihre Online-Aktivitäten auszugeben. Das gehe aus einem Bericht der unabhängigen Kommission zur Überprüfung und Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hervor, dessen erste Fassung der Zeitung in Auszügen vorlägen.

Danach habe das Erste (ARD) 0,84 Prozent für sein Online-Angebot in der vierjährigen Periode von 2005 bis 2008 ausgegeben, 0,9 Prozent seien es beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF), und auch das Deutschlandradio werde die Latte mit 0,81 Prozent deutlich reißen. Die Kommission rechne – im Gegensatz zu ARD, ZDF und Deutschlandradio – die technischen Kosten mit ein, die im Internet zum Beispiel beim Abruf von Videoclips entstehen. Insgesamt werden die Öffentlich-Rechtlichen für ihre Internetauftritte in den vier Jahren bis 2008 laut KEF-Bericht rund 275 Millionen Euro ausgegeben haben – eine Überschreitung um rund 34 Millionen Euro.

Die KEF kritisiere außerdem, dass auch andere Kosten erst gar nicht erfasst würden, weil sie erst dem Internet-Angebot zugerechnet werden, wenn sie überwiegend dafür entstanden sind. "Im Übrigen ist die Kommission der Auffassung, dass durch die konsequente Anwendung des Überwiegenheitsprinzips Teile des Online-Aufwands weiterhin nicht mit erfasst wurden", zitiert die Zeit aus dem Berichtsabschnitt über die ARD.

Martin Stadelmaier, Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, bewertet das Ergebnis der KEF in der Zeit als einen Vorgang, den er als "sehr ärgerlich empfunden" habe. Die Vertreter von ARD und ZDF hätten sich bei der Vorlage des Berichts in der Rundfunkkommission "wie ertappte Jungs" verhalten. Er fordert, dass die zwei Cent monatliche Gebühr, die im Durchschnitt zu viel ausgegeben wurden, den Öffentlich-Rechtlichen in der nächsten Rundfunkgebührenperiode abgezogen werden: "Das ist eine einfache Plusminus-Rechnung", sagt Stadelmaier.

Quelle : www.heise.de
Titel: ZDF will Investitionen in Digitalisierung deutlich erhöhen
Beitrag von: SiLæncer am 07 Dezember, 2007, 15:55
Das ZDF will verstärkt in die Digitalisierung seines Programms investieren. Wie Intendant Markus Schächter anlässlich der Verabschiedung des Haushaltsplans 2008 im ZDF-Fernsehrat sagte, erfordere "die mit großen Schritten voranschreitende Digitalisierung eine deutliche Erhöhung der Investitionen in den nächsten Jahren". Mit dem konsequent umgesetzten Sparkurs der vergangenen Jahre werde zwar das Ziel erreicht, die über vier Jahre bis Ende 2008 laufende Gebührenperiode "mit einer schwarzen Null" abzuschließen. Dies habe jedoch auch zu einer Schwächung des Programmvorrates und zu einem Investitionsstau bei der Technik geführt.

In der Diskussion um konkurrierende Internetangebote der öffentlich-rechtlichen Sender einerseits und der Zeitungen andererseits betonte Schächter, das ZDF sei im Gespräch mit den Zeitungsverlegern und nicht im Konflikt. "Ich bin optimistisch, dass es mit einzelnen Verlegern eine Umsetzung der doch eher gemeinsam geprägten Interessen im zunehmend bewegtbild-geprägten Onlinebereich geben kann, und glaube, dass es möglich sein wird, im Laufe des Frühjahrs erste Kooperationen zu realisieren." Im Gespräch mit den Verlegern habe er deutlich gemacht, dass das ZDF keinerlei ökonomische Wettbewerbsziele verfolge.

Bei dem Treffen auf dem Mainzer Lerchenberg beschloss der ZDF- Fernsehrat außerdem einen sogenannten Drei-Stufen-Test zur Genehmigung neuer Digital- oder Telemedienangebote. Der Fernsehratsvorsitzende Ruprecht Polenz sagte nach der Sitzung, er gehe davon aus, "dass die ARD zu ähnlichen Verfahren kommen wird". Nach dem neuen Verfahren legt der Intendant künftig eine Projektbeschreibung vor, die auch Angaben zu den Kosten sowie eine Einschätzung zu den Auswirkungen auf den Markt enthalten muss. Die Beschreibung soll dann im eigenen Online-Angebot veröffentlicht werden, damit auch möglicherweise betroffene Marktteilnehmer Gelegenheit zu einer Stellungnahme bekommen. Hintergrund des Tests sind Vorgaben der EU-Kommission für die Rundfunkordnung, die in Deutschland als Gesetz im neuen Rundfunkänderungsstaatsvertrag erst ab 2009 verankert werden.

Schächter sagte in seiner Haushaltsrede zur wirtschaftlichen Lage, das ZDF werde nach den hervorragenden Jahresabschlüssen 2005 und 2006 den Haushaltsplan für 2008 mit einem Fehlbetrag von 79,9 Millionen Euro abschließen. Dies sei jedoch für das letzte Jahr einer Gebührenperiode nicht ungewöhnlich. Für das von Sportgroßereignissen geprägte kommende Jahr sei dies vielmehr ein sehr zufriedenstellendes Resultat. Die kommenden Olympischen Sommerspiele und die Fußball- Europameisterschaft riefen in Erinnerung, dass der internationale TV- Sport der Schlüssel zu den digitalen Geschäftsmodellen und "zum Einstieg neuer Player aus ganz anderen finanziellen Ligen" sei. Die Unregulierbarkeit internationaler Unternehmensriesen werde auf dem Medienmarkt zum drängenden Problem, sagte Schächter.

Quelle : www.heise.de
Titel: Quoten von ARD und ZDF stürzen auf historisches Tief
Beitrag von: SiLæncer am 15 Dezember, 2007, 15:36
So schlecht lief es für ARD und ZDF noch nie: Nach SPIEGEL-Informationen rechnen die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten für 2007 mit den niedrigsten Marktanteilen ihrer Geschichte. Die Sender selbst sprechen von "Schönheitsfehlern".

Hamburg - Für das Erste und das ZDF war das Jahr 2007 gemessen an der Zuschauergunst aller Voraussicht nach das erfolgloseste ihrer Geschichte. Nach den Prognosen der TV-Sender wird das Erste trotz Quotenbringern wie Volksmusikmoderator Florian Silbereisen dieses Jahr nur mit einem Marktanteil von 13,4 abschließen. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 14,2 Prozent. Bisher war der Tiefpunkt das Jahr 2005 mit 13,5 Prozent.

Noch düsterer sieht es für das ZDF aus. Der Sender kommt voraussichtlich nur auf 12,8 Prozent - nach 13,6 Prozent im Vorjahr. Bislang lag der Minusrekord bei 13,0 Prozent im Jahr 2001. Beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten fehlte die Fußball-WM als Zuschauermagnet.

ARD-Programmchef Günter Struve sieht dennoch keinen Anlass zur Sorge: "Das Erste bleibt das meistgesehene Vollprogramm im deutschen Fernsehen." Der geringere Marktanteil sei ein "Schönheitsfehler", aber "nicht hausgemacht". Das Problem ergebe sich daraus, dass beim TV-Konsum der gesamte Kuchen unter immer mehr Sendern aufgeteilt werde.

Ähnlich sieht es ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut: "Die Zahl der Piranhas, die die großen Fische jagen, nimmt zu." 1991 gab es in Deutschland laut ZDF erst 83 Sender, die einen Marktanteil unter 0,5 Prozent hatten, 2007 waren es 482. Das insgesamt schwache öffentlich-rechtliche Auftreten erklärt Bellut auch damit, dass "2007 kein Jahr der Information war".

Für die Privatsender ist die Bilanz eher gemischt. RTL ist mit 12,5 Prozent (Vorjahr: 12,8) so schlecht wie seit 1990 nicht mehr. Sat.1 und ProSieben liegen mit 9,6 Prozent und 6,5 Prozent (Vorjahr: 9,8 und 6,6) unter dem Niveau von 1991. Nur Vox kann mit 5,7 Prozent (Vorjahr: 4,8) einen neuen Rekord aufstellen. Die Dritten kommen auf 13,3 Prozent (Vorjahr: 13,5).

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Re: Quoten von ARD und ZDF stürzen auf historisches Tief
Beitrag von: Sebby am 15 Dezember, 2007, 16:31
LOL sowas alleine zu lesen ist immer amüsant, zumal das Programm ja sehr nachgelassen hat. Also mir als Chef würde das zu bedenken geben. Naja es gibt ja auch kaum neue Sendungen und alle alten Sendekonzepte werden ausgelutscht dsa es nicht mehr schön ist.

Früher waren die Öffentlich Rechtlichen Sender den Privaten überlegen, ob das nun heute noch so wirklich der Fall ist wage ich zu bezweifeln, da die privaten meist schneller gelernt haben.
Titel: Re: Quoten von ARD und ZDF stürzen auf historisches Tief
Beitrag von: Jürgen am 16 Dezember, 2007, 20:02
Ich glaube nicht, dass die Quoten trotz F.S. im Keller sind, sondern eher wegen...
So ein Schrott gehört nicht noch subventioniert!

Wie auch immer, Qualität zählt hier, nicht Quantität.
Insbesondere bei der nicht eben geringen Zwangsabgabe, die nicht Discounter- sondern mindestens Boutiquen-Niveau hat...
Titel: ARD und ZDF gegen Werbeverzicht - Privatsender widersprechen
Beitrag von: SiLæncer am 10 Januar, 2008, 13:16
Hamburg - Nach der Ankündigung eines Werbeverbots im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Frankreichs haben sich ARD und ZDF gegen eine solche Regelung in Deutschland ausgesprochen.

Der ARD- Vorsitzende Fritz Raff wies am Donnerstag darauf hin, dass die Werbewirtschaft die Werbeplätze in den öffentlich-rechtlichen Programmen als unverzichtbar ansehe und in der Vergangenheit sogar darauf gedrängt habe, die Werbemöglichkeiten zu erweitern.
 
Dagegen erneuerte der Privatsenderverband VPRT seine Forderung nach einem Werbeverzicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. ZDF-Sprecher Alexander Stock betonte, dass die Werbeeinnahmen den Gebührenzahler entlasten. Ohne Werbung und Sponsoring würde die Rundfunkgebühr, derzeit 17,03 Euro im Monat, nach Berechnungen der Gebührenkommission KEF um 1,42 Euro höher liegen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Wer sich daran erinnert, wie heftig vor vier Jahren über einige Cents mehr oder weniger gestritten wurde, der darf zweifeln, ob das durchsetzbar wäre."

VPRT-Präsident Jürgen Doetz erwartet von der Entwicklung in Frankreich einen neuen Schub für die Diskussion um ein werbefreies öffentlich-rechtliches Fernsehen in Deutschland. "In ganz Europa wächst der Druck auf die Öffentlich-Rechtlichen", sagte er der dpa. "Die gebührenfinanzierten Sender brauchen eine neue Legitimation, die sie durch die Aussage 'Wir sind werbefrei' erhalten könnten." Die finanziellen Ausfälle sollten durch Einsparungen ausgeglichen werden.

Quelle : DF
Titel: Grundsatzstreit über Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Beitrag von: SiLæncer am 10 Januar, 2008, 16:34
Auch in Deutschland gibt es nach der umstrittenen Ankündigung eines Werbeverbots für öffentlich-rechtliche Sender in Frankreich nun eine heftige Debatte über die Einnahmequellen von ARD und ZDF. "Ein Verzicht der öffentlich-rechtlichen Sender auf Werbung ist längst überfällig", plädierte die Chefin der Mediengruppe RTL Deutschland, Anke Schäferkordt, am heutigen Donnerstag für eine Übernahme des Modells von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Es reiche aus, wenn ARD und ZDF rein gebührenfinanziert im Rahmen des Grundversorgungsauftrags agieren würden. Vertreter der Öffentlich-Rechtlichen hierzulande wollen dagegen nicht auf Werbeeinnahmen verzichten. Nun will sich Brüssel in die Auseinandersetzung einschalten und einheitlichere Vorschriften für die EU vorlegen. Die EU-Kommission hat zur Vorbereitung einer entsprechenden Mitteilung gerade eine öffentliche Konsultation gestartet.

Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff betonte, die Werbewirtschaft in Deutschland sehe die Werbeplätze in den öffentlich-rechtlichen Programmen als unverzichtbar an. Sie habe in der Vergangenheit sogar darauf gedrängt, die Möglichkeiten für das Abspulen von Reklame zu erweitern. Den von Sarkozy ins Spiel gebrachten Ansatz eines Ausgleichs der Einnahmeverluste über eine neue Steuer oder die Erhöhung der Rundfunkgebühr hält Raff "in Deutschland für undenkbar". ZDF-Sprecher Alexander Stock ergänzte gegenüber der dpa, dass die Werbeeinnahmen den Gebührenzahler entlasten würden. Ohne Reklame und Sponsoring müsste die Rundfunkgebühr, die derzeit 17,03 Euro im Monat beträgt, nach Berechnungen der zuständigen Gebührenkommission um 1,42 Euro höher liegen. "Wer sich daran erinnert, wie heftig vor vier Jahren über einige Cents mehr oder weniger gestritten wurde, der darf zweifeln, ob das durchsetzbar wäre."

Laut Jürgen Doetz, dem Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), wächst mit dem Pariser Vorstoß dagegen "in ganz Europa der Druck auf die Öffentlich-Rechtlichen". Die gebührenfinanzierten Sender bräuchten eine neue Legitimation, die sie durch die Aussage "Wir sind werbefrei" erhalten könnten. Er verwies darauf, dass sich ARD und ZDF nur zu sechs Prozent über Werbung finanzieren würden. Dies ist ein wesentlich geringerer Anteil als bei den Pendants in Frankreich. Hierzulande hat sich zuletzt die Linkspartei für werbefreie öffentlich-rechtliche Sender stark gemacht, um einer "zunehmenden Selbstkommerzialisierung" entgegenzuwirken.

EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hat angekündigt, in der immer wieder aufkochenden Auseinandersetzung vermitteln zu wollen. "Ich möchte mit allen Mitgliedstaaten und allen Beteiligten einen konstruktiven Meinungsaustausch über die Gestaltung des künftigen Rahmens für die staatlichen Beihilfen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk führen", erklärte sie heute. Es gelte, die bisherigen EU-Vorgaben für diesen Bereich in der sogenannten Rundfunkmitteilung von 2001 behutsam zu verbessern. Ziel dabei sei es, Transparenz und Rechtssicherheit zu stärken. Zugleich sollten die umkämpften Aufgaben, die den öffentlich-rechtlichen Sendern in den neuen Medien zukommen, berücksichtigt werden.

Mit der öffentlichen Befragung (PDF-Datei) von Interessenskreisen will Kroes vorab etwa sondieren, wie der "öffentlich-rechtliche Auftrag" künftig definiert und ob eine nationale Vorabprüfung dieser Bestimmung verbindlich werden sollte. Weitere Punkte sind die künftige Aufsicht über die Öffentlich-Rechtlichen, eine Abwägung der Auswirkungen von Bezahldiensten der entsprechenden Sender auf den Wettbewerb oder die Frage nach der Festlegung der Höhe von Ausgleichszahlungen. Weiter interessiert sich die Kommission für Vorschläge für neue Mechanismen, um gegen vermeintlich wettbewerbswidriges Verhalten öffentlich-rechtlicher Sender vorgehen zu können. Stellungnahmen sollen bis zum 10 März bei der Brüsseler Behörde eingehen.

Hierzulande hatte sich der VPRT bereit 2003 über ARD und ZDF in Brüssel beschwert. Das Gebührenaufkommen übersteige den für den öffentlichen Auftrag notwendigen Rahmen und werde auch für kommerzielle Aktivitäten genutzt, lautet immer wieder der Vorwurf der Privaten. Die Kommission stellte im April ein Beihilfeverfahren gegen Auflagen ein. Danach haben sich das Erste und das Zweite unter anderem verpflichtet, öffentlich-rechtliche Aufgaben und kommerzielle Tätigkeiten klarer zu trennen und insgesamt mehr Transparenz an den Tag zu legen. So soll etwa ein Mehrwert in Form eines "Public Value" bei Angeboten der Öffentlich-Rechtlichen vorab geprüft werden.

Quelle : http://www.heise.de/newsticker/meldung/101612
Titel: Diskussion um Werbeverzicht reißt nicht ab
Beitrag von: SiLæncer am 11 Januar, 2008, 16:14
Berlin - Nun fordern auch FDP und Die Linke ein Ende der Werbung im öffentlich-rechtliches Fernsehen. Beide Parteien - so unterschiedlich sie sonst auch sind - verweisen auf ähnliche Argumente.

Mehr Glaubwürdigkeit würden ARD und ZDF durch einen Verzicht auf Werbung in ihren Programmen erlangen, sind sich der kultur- und medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Christoph Waitz sowie das Urgestein der Linken Lothar Bisky einig.

Auch weisen beide auf eine klarere Profilierung weg von den Privaten hin. Dabei legt Bisky jedoch deutlich mehr Gewicht auf die negativen Aspekte privatwirtschaftlich organisierter Medien, wobei er dezidiert die Schleichwerbungs-Affären bei der ARD anspricht. "In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Werbung und Medium, zwischen ökonomischen und inhaltlichen Aspekten, zunehmend verschwimmen, ist ein werbefreier öffentlich-rechtlicher Rundfunk wichtig."

Waitz wünscht sich eine Rückbesinnung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf seine Kernkompetenzen Bildung, Information und Kultur. "Programme, die die Privaten besser machen können, sollte man auch den Privaten überlassen", spielt Waitz auf die Unterhaltungsprogramme bei ARD und ZDF an. Hier sieht die FDP auch genügend Einsparpotenzial, um den Werbeaustritt zu finanzieren.

"Die Linke" hat noch weitere Einsparungsvorschläge. So soll die ARD zukünftig den Programmeinkauf zentral organisieren. Auch kritisierte Bisky die kommerziellen Beteiligungen von ARD und ZDF, die seiner Meinung nach "zu niedrige Beteiligungserlöse ausschütten".

Quelle : DF
Titel: Re: ARD und ZDF gegen Werbeverzicht - Privatsender widersprechen
Beitrag von: Chrisse am 11 Januar, 2008, 20:53
Von wem werden denn diese Nasen wieder "gesponsert"???
Werbeverzicht in den öffentlichrechtlichen heißt doch im Umkehrschluss Erhöhung der Rundfunkgebühren weil eine Finanzierungsquelle wegbricht. Wer auf dieses dünne Brett mitaufspringt liefert noch den Strick an dem man Ihn aufhängt.

Ich liebe eine derartige Argumentation bei der diejenigen die es ausbaden dürfen, die vor den Karren gespannt werden. "Beschwert Euch nicht ihr habts ja so gewollt", wird es dann wieder heißen. Toll, Monopoly heißt das Spiel, die Flocken, die dann an erhöhter GEZ zu löhnen sind, stellen Reingewinn bei den Privaten dar. Danke Ihr Unfehlbaren und Allwissenden Polisicker, Aufsichtsratsposten gefällig..... Kohle ist ja genug da....dann.
Titel: Re: ARD und ZDF gegen Werbeverzicht - Privatsender widersprechen
Beitrag von: Theos am 12 Januar, 2008, 13:40
die gebühr würde sich um 1.42 eur erhöhen (also etwas über 8%). dafür gäb's gar keine werbung. ich weiß ja nicht, wie die lage bei euch in deutschland aussieht, aber bei uns in österreich(wir müssen übrigens 20+ eur zahlen), finde ich die werbung doch ziemlich ärgerlich und teilweise sehr übertrieben. (natürlich nichts im vergleich zu den privaten)

wie dem auch sei, die werbung in den ÖR bringt also nur 8% der gesamteinnahmen. da könnte man doch auch einen der pensionistensender abschalten, und hätte das wieder herinnen :D. oder man erhebt das gleich als pro-kopf steuer, dann spart man sich die ganze GEZ.

nachdem übrigens gerade kürzlich pro7sat1/rtl wegen absprachen bei der werbung zu je 100mio eur strafe verdonnert wurden(und dies sang- und klanglos akzeptierten), dann scheinen sich die ÖR sowieso unter wert zu verkaufen...
Titel: SPD fordert werbefreies Programm bei ARD und ZDF - Kritik an GEZ-Verteilung
Beitrag von: SiLæncer am 29 Januar, 2008, 13:50
Die SPD-Fraktionen im Bundestag und den Länderparlamenten fordern von ARD und ZDF ein Konzept, wie die Sender auf Werbung in ihren Programmen verzichten könnten.

Darauf einigten sich die medienpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion und der 16 SPD-Landtagsfraktionen am Dienstag in Dresden. "Wir wollen wissen, welche Folgen das für die Finanzierung der Sender hätte", sagte der Vorsitzende der SPD-Medienkommission, Marc Jan Eumann. Die SPD-Politiker übten zudem Kritik an der Verteilung von Gebührengeldern innerhalb der ARD. Für die kleinen Landesrundfunkanstalten sei es schwierig geworden, ein eigenes Programm zu gestalten, betonte Eumann.

Quelle : SAT+KABEL
Titel: Zum 1. Dezember startete der gemeinsame Vertrieb der ARD & ZDF Fernsehwerbung
Beitrag von: spoke1 am 16 Dezember, 2008, 22:59
"Jeder Euro Werbeeinnahmen entlastet den Gebührenzahler"

Kurz nach dem Start sprach DIGITAL FERNSEHEN mit dem Geschäftsführer Uwe Esser. Der gelernte Bankkaufmann betont, dass jeder Sender weiterhin sein eigenes Werbeschema verfolgen wird. Arbeitsplätze werden nicht gestrichen, es kommt im Gegenteil sogar zu einer Aufstockung.

Uwe Esser: Ja - die Firma heißt definitiv ARD & ZDF Fernsehwerbung GmbH. Wir haben bewusst diesen Namen gewählt, um die Nähe zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen und damit zur Qualität der Angebote zu verdeutlichen.

DF: Wird nun bei der ARD und beim ZDF die selbe Werbung zu sehen sein?

Esser: Nein, jeder Sender wird weiterhin sein originäres Programm, Werbeschema, Angebot und damit auch seine originären Werbekunden haben. Denn die Sender sprechen mit ihren Programmen und Umfeldern auch spezielle Zielgruppen an. Der gemeinsame Vertrieb geht mit den jeweils individuellen Angeboten in der Aktentasche zu Kunden und Agenturen. Es wird keine gemeinsamen Angebote und keine gemeinsame Vermarktung geben. Ziel ist die Vermittlung, also der Verkauf der Werbung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

DF: Welche Vorteile bietet ein gemeinsamer Vertrieb?

Esser: Mit einem geballten Qualitätsportfolio ist das Entree zu Neukunden deutlich leichter. Mit zwei Sendern dieses Kalibers kann der Verkauf noch kompetenter und vor allem relevanter auftreten. Und wenn dann die umfangreichen Argumente pro Werbung im öffentlich-rechtlichen TV-Angebot auf dem Tisch liegen, profitiert nicht nur die Gattung, sondern vor allem der Kunde. Mit einem größeren Portfolio kann der Verkauf noch umfänglicher beraten und auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen, denn er hat jetzt die doppelte Dosis an Lösungen für die Kommunikationsprobleme der Kunden in petto.

DF: Welche Nachteile hat sie?

Esser: Wenn wir Nachteile gesehen hätten, hätten wir die Firma nicht gegründet.

DF: Werden durch die Zusammenlegung Arbeitsplätze gestrichen?

Esser: Im Gegenteil: Wir verdoppeln das Verkaufsteam und gehen mit insgesamt 15 Mitarbeitern an den Start.

DF: Hat die Zusammenlegung Auswirkungen auf die Rundfunk-Gebühren?

Esser: Jeder Euro Werbeeinnahmen entlastet den Gebührenzahler. Die Werbeeinnahmen leisten insgesamt einen wichtigen Beitrag zu Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender. Das war schon immer so. Eine direkte Auswirkung in der laufenden Gebührenrunde wird nicht zu spüren sein. Kosten entstehen per se nicht, da die Firma als eigenständige GmbH kostendeckend arbeiten wird.

DF: Herr Esser, vielen Dank für das Gespräch.
 
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Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de/news/news_682401.html
Titel: Re: Öffentlich-Rechtliche wollen 8,5 Prozent mehr vom Gebührenzahler
Beitrag von: spoke1 am 12 Januar, 2009, 14:49
Ich giess mal Öl nach, ja  ;D
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ARD-Anstalten rechnen mit Überschüssen in Höhe von 493 Mio Euro
Stuttgart - Nach internen Schätzungen der ARD-Anstalten erwirtschafteten diese im letzten Kalenderjahr ein Plus in Höhe von mehr als 493 Millionen Euro.

17,98 Euro monatliche Rundfunkgebühren werden für ARD, ZDF und Deutschlandradio fällig - 95 Cent mehr als bisher. Das neue Jahr begann für Fernsehzuschauer und Radiohörer mit einer Gebührenerhöhung: Begründet haben die Sender die Erhöhung auch mit Einnahmerückgängen - tatsächlich aber prognostizieren viele Anstalten kräftige Überschüsse für die abgelaufene Gebührenperiode 2005 bis 2008. Darüber informiert das Nachrichtenmagazin "Spiegel" vorab.

So gingen die ARD-Anstalten in internen Schätzungen von einem Plus in Höhe von mehr als 493 Millionen Euro aus. "Allein der Südwestrundfunk schließt vermutlich mit einem Überschuss von gut 195 Millionen Euro ab. Die ARD-Sender verweisen darauf, dass endgültige Bilanzen erst in den nächsten Monaten ermittelt werden", heißt es beim "Spiegel".

Bei einigen Sendern heißt es jedoch, sie müssten ihre Erwartungen für 2008 voraussichtlich noch nach unten korrigieren.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de/news/news_708016.html
Titel: Streit über Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen verlagert sich nach Brüssel
Beitrag von: SiLæncer am 16 Januar, 2009, 20:14
Der zähen Auseinandersetzung über Grenzen für ARD und ZDF im 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag droht eine Fortführung in Brüssel. Dort gibt die anstehende Neufassung der sogenannten Rundfunkmitteilung, in der die EU-Kommission die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einheitlicher regeln will, den Interessenvertretern Gelegenheit, den Grundsatzstreit auf EU-Ebene neu auszufechten.

So fordert der IT-Branchenverband Bitkom in einer aktuellen Stellungnahme die Brüsseler Behörde auf, die Tätigkeiten gebührenfinanzierter Sender vor allem im Online-Bereich stärker einzugrenzen. Der Ausschuss für Kultur und Medien des Bundestages erinnerte dagegen bereits Ende vergangenen Jahres daran, dass die nationale Kompetenz zur Gestaltung der Medienordnung uneingeschränkt bestehen bleiben müsse. Die Pläne der Kommission würden aber den hierzulande Verfassungsrang genießenden Funktionsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen als Garant für Meinungsbildung und kulturelle Vielfalt gefährden. Auch EU-Parlamentarier zeigten sich Anfang der Woche besorgt, dass die Kommission mit ihrem Vorhaben über das Ziel hinausschieße.

Der Bitkom würdigt grundsätzlich die gesellschaftliche Bedeutung gebührenfinanzierter Sender. Die "gleichermaßen Vielfalt sichernde Rolle privater Angebote" dürfe dabei aber nicht vergessen werden. Ein klares Wort der Kommission, dass die öffentlich-rechtlichen Angebote keine Wettbewerbsverzerrung bewirken dürfe, sei daher "unverzichtbar". Zudem müssten die Vorschriften für Verfahren zur Eigenprüfung des "öffentlichen Mehrwerts" von Beiträgen der Öffentlich-Rechtlichen, wie sie etwa der neue Rundfunksstaatsvertrag im Rahmen eines "Drei-Stufen-Tests" vorsieht, genauer gefasst werden und den Einbezug externen Sachverstands verlangen.

Für dringend nötig hält es die Lobbyvereinigung, dass Brüssel über eine präzise Definition des öffentlichen Auftrags Klarheit über den Tätigkeitsspielraum der Sendeanstalten schafft. "Sachgerecht" sei es dabei etwa, dass die Kommission Pay-per-View-Formate und direkt endkundenbasierte Abrechnungsmodelle für die Öffentlich-Rechtlichen nur im absoluten Ausnahmefall noch deren Funktionsauftrag zuordne. Es fehle nur noch der Hinweis, dass trotzdem über entgeltpflichtige Dienste erzielte Einnahmen zur Absenkung der allgemeinen Gebührenlast zu nutzen seien.

Weiter bedauert es der Verband, dass sich der aktuelle Entwurf "sehr bedeckt" halte, was neue Online-Angebote und -Formate abseits des Programmauftrags angehe. Hier sollte die Kommission Eckpunkte und dem Entfaltungsdrang öffentlich-rechtlicher Sender klare Grenzen setzen. Dies betreffe insbesondere die Frage, "in welchem Umfang Inhalte als Abrufangebote in Mediatheken eingestellt werden dürfen". Zudem weist der Bitkom darauf hin, dass "Ressourcen wie terrestrische Sendeanlagen, Markenwert oder Content-Einkauf selbstverständlich Wettbewerbsfaktoren" seien und entsprechend berücksichtigt werden müssten.

Im Gegensatz zur Mehrheit der Medienpolitiker im Bundestag, die eine Revision der Rundfunkmitteilung im Prinzip nicht für erforderlich hält, begrüßt die FDP-Fraktion den Ansatz der Kommission. Von einem zu weit gehenden Eingriff in nationale Kompetenzen könne keine Rede sein, schreiben die Medienexperten der Liberalen in einem Positionspapier von dieser Woche. Verbesserungsbedarf sehen sie aber noch im Detail. So sei die FDP etwa der Ansicht, dass kommerzielle Tätigkeiten grundsätzlich nicht zum Aufgabenbereich der Öffentlich-Rechtlichen gehören. Ferner plädieren die Liberalen für eine Festschreibung eines grundsätzlichen Verbots von Werbung und Sponsoring im gebührenfinanzierten Rundfunk, da ein solches diesen "in seiner Aufgabenwahrnehmung nachhaltig stärken würde". Eine solche Regelung würde die Wettbewerbsgleichheit der nationalen Mediensysteme EU-weit verankern.

Quelle : www.heise.de
Titel: Privatsender wollen Online-Expansion der ARD bremsen
Beitrag von: SiLæncer am 31 Januar, 2009, 16:26
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland seien bei ihrem Drang, das Internet mit Angeboten zu besetzen, nicht ernsthaft genug bereit, sich von gesetzlichen Vorgaben bremsen zu lassen – diesen Vorwurf haben private Programmanbieter erhoben.

Wie die Financial Times Deutschland berichtet, hat der Verband privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT), in dem Privatsender wie RTL, SAT.1/Pro7, MTV, VIVA, n-tv, NBC Deutschland und andere organisiert sind, die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und insbesondere die ARD wegen deren Internet-Aktivitäten angegriffen. Anlässlich einer Anhörung des Sächsischen Landtages zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag (RÄndStV) kritisierte Verbandspräsident Jürgen Doetz am vergangenen Donnerstag die Ausgestaltung der Drei-Stufen-Tests, welche die öffentlich-rechtlichen Sender bereits vor Inkrafttreten der im 12. RÄndStV festgelegten Bestimmungen anlaufen ließen.

Er habe "große Zweifel", ob die Rundfunkanstalten ernsthaft die Absicht verfolgten, die Bedingungen für ihre Online-Expansion einzuhalten. Der im Oktober 2008 beschlossene RÄndStV schreibt ARD und ZDF vor, beispielsweise ihre Online-Mediatheken einem sogenannten Dreistufentest zu unterziehen, der klären soll, ob der "publizistische Mehrwert" und die gesellschaftliche Relevanz die Gebührenfinanzierung – und damit die Wettbewerbssituation gegenüber privaten Anbietern – rechtfertigen. Aus Sicht des VPRT sind schon diese Vorgaben "grundsätzlich nicht geeignet, um ein transparentes und faires Verfahren sicherzustellen".

Grundsätzlich seien freiwillige Tests zwar zu begrüßen. Bislang seien aber "weder die Unabhängigkeit des Prüfverfahrens noch die Beschwerde- und Anhörungsrechte der Betroffenen" ausreichend gewährleistet. Überhaupt sei die Art und Weise der Umsetzung "weder organisatorisch noch inhaltlich akzeptabel". "Geradezu absurd" seien "pauschale Begründungen der Anstalten zur gesellschaftlichen Legimitation ihrer geplanten Angebote. Sollte es den Gremien wirklich ausreichen, dass ihre Notwendigkeit vornehmlich damit begründet wird, dass diese anders als die privaten Angebote werbefrei und vermeintlich kostenfrei zugänglich sind, können wir uns alle folgenden Drei-Stufen-Tests von vornherein sparen", so Doetz. Was seinen Weg auf die Internet-Seiten von ARD & Co. finde, entspreche zumindest teilweise nicht dem Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen, sondern sei schlichtweg nicht marktverträglich. Dies betreffe etwa Angebote wie NDR-Mediathek, KI.KAplus und kikaninchen.de. Dem gegenüber würden bei der Abwägung der Wettbewerbssituation kostenpflichtige Konkurrenten wie "Toggolino" von Super RTL einfach nicht berücksichtigt.

Bereits seit Monaten dauern die Streitigkeiten zwischen privatwirtschaftlichen Medienanbietern und öffentlich-rechtlichen Anstalten über gebührenfinanzierte Internet-Angebote an. Zuletzt hatte die anstehende Neufassung der sogenannten Rundfunkmitteilung der EU-Kommission den Streitparteien neue Munition geliefert. Bund und Länder stehen dem damit einhergehenden Versuch, die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf europäischer Ebene einheitlicher zu regeln, nicht unbedingt begeistert gegenüber. Die Privaten wiederum rügen die "deutliche Abwehrhaltung" der Regierungen gegenüber den europäischen Regelungsansätzen. Der VPR hingegen unterstütze "die EU-Kommission in ihrem Bemühen, faire Rahmenbedingungen für das Miteinander von öffentlich-rechtlichen Anstalten und privaten Medienanbietern zu schaffen".

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat die Kritik an der Praxis der Drei-Stufen-Tests bereits zurückgewiesen. Anders als behauptet hätten die vom Rundfunkrat beauftragten Gutachter durchaus auch "die Auswirkungen auf kommerzielle Bezahlangebote" berücksichtigt, sagte Karl-Heinz Ducke, Vorsitzender des MDR-Rundfunkrats.

Die privaten Sender erwägen nun, sich wiederum an die EU-Kommission zu wenden. Dort war 2006 ein vom VPRT angeregtes Beihilfeverfahren gegen ARD und ZDF eingestellt worden. Eine Bedingung für die Verfahrenseinstellung bestand darin, dass die Rundfunkanstalten Prüfungsverfahren wie den Dreistufentest einführen würden.

Quelle : www.heise.de
Titel: Claus Kleber attackiert "Partei-Seilschaften" im ZDF-Verwaltungsrat
Beitrag von: ritschibie am 20 Februar, 2009, 19:05
Mainz - Hamburg - Im ZDF wächst der Widerstand gegen eine parteipolitisch motivierte Abberufung von Chefredakteur Nikolaus Brender.

Dessen Fünf-Jahres-Vertrag will die unionsnahe Mehrheit im Verwaltungsrat, angeführt von Hessens Ministerpräsident Roland Koch, nicht verlängern. "Käme man damit durch, wäre das ein verheerendes Signal nach innen und nach außen", sagt "heute journal"-Moderator Claus Kleber dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Kleber sagte: "Es darf nicht sein, dass parteipolitische Seilschaften wieder versuchen, nach parteipolitischen Kriterien Journalistenposten im ZDF zu bestimmen." Das Magazin führt aus, dass Brender nach Klebers Darstellung die journalistische Unabhängigkeit des Senders stets "mit breitem Rücken verteidigt" und die Unsitte beendet habe, Pöstchen nach Parteinähe zu verteilen. "Das hatten wir hier hinter uns. Und so muss es bleiben."

Brenders Vertrag läuft noch bis Ende März 2010, allerdings hat er das Recht, ein Jahr vor Ablauf zu erfahren, ob er verlängert wird. Brender selbst hatte nach "Spiegel"-Darstellung in einer Schaltkonferenz der Redaktionsleiter von einem "Aufstand der Schranzen" gesprochen.

Unabhängig vom Votum des Verwaltungsrates werde er seinen Vertrag zu Ende erfüllen - und damit auch während des Bundestagswahlkampfs Chefredakteur bleiben. "Alle, die glauben, sie könnten hier unter dem Schutzschirm der Parteien wachsen, werden nicht reüssieren."

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Öffentlich-Rechtliche ohne Werbung auch bei uns möglich
Beitrag von: SiLæncer am 22 Februar, 2009, 11:08
Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien spricht sich im Interview mit für einen neuen Finanzierungsmix des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland aus.

In einem Interview mit der Zeitung "Das Parlament" sagt sie: "Es gibt in Europa Beispiele von öffentlich-rechtlichen Sendern etwa in Großbritannien und Frankreich, die auf Werbung verzichten. Deshalb habe ich die politische Frage in den Raum gestellt. Ich habe gefragt, ob man in Deutschland nicht einmal über die Finanzierung nachdenken will."
 
Reding hatte schon im vergangenen Jahr einen Werbeverzicht der öffentlich-rechtlichen Sender vorgeschlagen. Sie begründet dies mit größerer Unabhängigkeit: "Wer allein durch öffentliche Mittel finanziert wird, der gerät auf jeden Fall weniger in den Verdacht, Wettbewerb und Medienvielfalt zu verzerren."

Gleichzeitig geht Reding davon aus, dass Deutschland die neue EU-Fernsehrichtlinie, die unter bestimmten Voraussetzungen und mit Kennzeichnungspflicht das sogenannte Product-Placment in TV-Produktionen erlaubt, zügig regelt : "Ich erwarte, dass Deutschland die Fernsehrichtlinie eins zu eins umsetzt. Ich habe versucht, diese so klar wie möglich zu halten. Daher meine Bitte an die Regierung, aus einem Artikel in einer EU-Richtlinie nicht 500 Artikel in einem deutschen Ausführungsgesetz zu machen."

Nach dem neuen Rundfunkänderungsstaatsvertrag müssen die Öffentlich-Rechtlichen unter anderem nachweisen, dass ein Online-Angebot einen gesellschaftlichen Mehrwert bringt. Für diese Bewertung fordert Reding unabhängige Gutachter: "Am besten ist es, wenn externe Gremien den Drei-Stufen- oder auch Public-Value-Test übernehmen. Wir brauchen unabhängige und sachkundige Schiedsrichter. Andernfalls wird es automatisch zu Beschwerden seitens der Privaten kommen. Die EU-Kommission wird dem nachgehen, wenn sie berechtigt sind."

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD startet eigenen YouTube-Channel
Beitrag von: SiLæncer am 05 März, 2009, 18:54
Stuttgart - ARD-Inhalte auf der Videoplattform YouTube werben für Online-Angebote der ARD.

Mit einem eigenen Channel auf YouTube präsentiert die ARD ausgewählte Inhalte aus den Bereichen Wissen, Information und Unterhaltung auf dem bekannten Videoportal. Unter www.youtube.com/ARD bietet der Channel Clips von beispielsweise Schmidt&Pocher", "Dittsche" oder und "W wie Wissen" und viele andere Inhalte der ARD.

Ob "3 nach 9" oder "Dickes B", ob Interviews mit Popstars oder Szenegrößen bei "DASDING" und Comedy von "Extra 3" der ARD-Channel auf YouTube bietet allen Internetsurfern interessante Inhalte der Landesrundfunkanstalten und des Ersten auf einer jungen Plattform.

Auf www.youtube.com/ARD haben besonders die vielen Wissens- und Informationsformate der ARD, aber auch Unterhaltungsformate ihren Platz. Zusätzlich gibt's Specials und Outtakes zu den beliebten Serien im Ersten, zum Beispiel "Sturm der Liebe". Dazu kommen Kulturformate wie "Druckfrisch" und die heiteren Interviews der "ARD-Kinderreporter" mit Politikern. Mit dem "Weltspiegel" und dem "Europamagazin" finden auch Berichte aus dem weltweiten ARD-Korrespondenten-Netzwerk ihren Platz bei YouTube.

Der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust erklärte zum Start des ARD-YouTube-Channels: "Mit unseren Inhalten sprechen wir neue Zielgruppen genau dort an, wo sich die junge Generation heute aufhält. Deswegen ist es nur logisch, dass die ARD mit ausgewählten Angeboten in werbefreiem Umfeld auf dieser stark frequentierten Plattform vertreten ist".

Die schrägen Comedy-Formate des NDR Satire-Magazins "Extra3" sind jetzt schon Kult im Netz. Bei den "Extra 3" Clips haben die Nutzer jetzt die Möglichkeit, ihre liebsten Folgen ganz einfach in Social Networks wie Facebook, Myspace oder auf ihrem Blog einzubinden.

Wie auf YouTube üblich können alle Videos der ARD kommentiert, bewertet, abonniert und in eigene Playlists aufgenommen werden. Der Channel ist unter www.youtube.com/ARD im Internet erreichbar.

Selbstverständlich sind die ARD-Inhalte des ARD-Channels auch durch die Suchfunktion auf YouTube und Verlinkungen leicht zu finden.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Fernsehen zwischen Wirtschaftskrise und Internet-Konkurrenz
Beitrag von: spoke1 am 06 März, 2009, 10:20

[ug] Berlin - 25 Jahre nach dem Start hat das private Fernsehen mit dramatischen Einbrüchen der Werbeeinnahmen in Folge der Wirtschaftskrise zu kämpfen. Zugleich muss es auf die Herausforderungen durch Internet und geändertes Nutzungsverhalten reagieren. Ein DLM Symposium diskutiert Überlebensstrategien für private Sender.

"Werbung wandert ins Internet, junge Nutzer sitzen oftmals lieber vor dem PC als vor dem Fernsehschirm, doch neue Geschäftsmodelle für das Hineinwachsen der TV-Sender in die Online-Welt bringen noch vergleichsweise geringe Erträge", sagt der DLM-Vorsitzende Thomas Langheinrich mit Blick auf die Schwierigkeit, in einer Rezession bei schwindenden Einnahmen Zukunftsstrategien zu entwickeln.

Wie werden die TV-Unternehmen in Deutschland diese doppelte Herausforderung meistern, und was können und sollen Medienpolitik und Regulierung tun, um ihnen das Überleben zu erleichtern – mit diesen Fragen beschäftigt sich das diesjährige DLM Symposium am 11. März in Berlin.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de

Dass strukturelle und wirtschaftliche Probleme bei den traditionellen Medien auf der anderen Seite Chancen auf Marktzutritt für neue Anbieter bedeuten, darauf weist der renommierte britische Medienwissenschaftler Richard E. Collins hin: Er sieht die Zukunft bei Hybrid-Medien,
Titel: Rundfunkgebührenzahler bemängeln "naive Internet-Angebote"
Beitrag von: SiLæncer am 12 März, 2009, 16:15
Frankfurt am Main – Die Rundfunkgebührenzahler Deutschland (RFGZ) sind "erschüttert, mit welcher Naivität die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf Ihren Webseiten mit hohem journalistischen Gut umgehen - der Glaubwürdigkeit."

Dies erklärt der Verband in einer Pressemitteilung. Aktuellstes Beispiel sei ein Chat-Angebot der Tagesschau mit Wolfgang Schäuble. Dort können Interessierte Fragen stellen oder Fragen bewerten, von denen "einige" im Chat gestellt werden sollen.

"Die Tagesschau-Redaktion will damit innovativ und modern erscheinen, vielleicht den ein oder anderen 'Fernseh-Muffel' über das Mitmach-Angebot erreichen. Es ist jedoch höchst bedenklich, wenn ausgerechnet ein Chat mit dem Chef der inneren Sicherheit, Herrn Schäuble, auf so unsicheren Umfrageergebnissen basiert", beklagt der RFGZ.

Denn die Liste der Fragen bei Tagesschau.de sei mühelos kompromittierbar. Dies haben die RFGZ mit einem kleinen Video auf Ihrer Webseite und bei YouTube dokumentiert. Es sei unbestreitbar, dass die Glaubwürdigkeit der Umfrage-Ergebnisse arg in Zweifel gezogen werden muss, wenn sie selbst von einem Laien problemlos „passend gemacht“ werden können, führt der Verband weiter aus.

"Wenn die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sich besserer Recherche und höherer Qualität der Berichterstattung rühmen, sind solche handwerklichen Fehler ein Schlag in das Gesicht der Rundfunkgebührenzahler. Nach falschen Farben in Flaggen und falschen Vornamen unseres Wirtschaftsministers ist die
mangelhafte Absicherung von Umfragen ein neuer Beleg für fahrlässige Recherche und Informationserhebung unserer finanziell bestens ausgestatteten, öffentlich-rechtlichen Medien", schreibt der Verband weiter.

"Satte Löwen jagen nicht", kommentiert Norbert Simon, Mediensprecher der RFGZ, den Vorgang. "Wiederholt stellt sich die Frage, ob statt ständig steigender Mittel eine Reduktion womöglich die Qualität steigern könnte, denn dann müsste man sich bei den öffentlich-rechtlichen vielleicht mal wieder anstrengen".

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD und ZDF zukünftig mit weniger Sponsoring
Beitrag von: SiLæncer am 13 März, 2009, 14:34
Stuttgart - Die Landesmedienanstalten in Deutschland begrüßen die Pläne der Ministerpräsidenten, das Sponsoring bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ab der nächsten Gebührenperiode einzuschränken.

Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor. Entsprechende Vereinbarungen hatte der Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei und Mitglied der Rundfunkkommission der Länder, Martin Stadelmaier, beim DLM-Symposium in Berlin bekannt gegeben. Demnach ist geplant, ab dem Jahr 2013 Sponsoring im Programm von ARD und ZDF werktags ab 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen ganz zu verbieten.

Während die öffentlich-rechtlichen Sender mit steigenden Einnahmen aus GEZ-Gebühren planen können, gehen die Werbeeinnahmen der privaten Sender zurück.

"Das System droht in eine Schieflage zu geraten, die Wirtschaftskrise wirkt zusätzlich noch als Katalysator, die das Ungleichgewicht dramatisch beschleunigt. Eine Einschränkung des Sponsorings bei ARD und ZDF ist eine erste wichtige Maßnahme zur Stützung des dualen Rundfunksystems in Deutschland", erklärte Thomas Langheinrich, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).

Quelle: http://www.digitalfernsehen.de
Titel: Re: ARD, ZDF - Werbung,Onlineaktivitäten etc...
Beitrag von: ritschibie am 17 März, 2009, 12:26
Bei Sponsoringverbot: ZDF will Gebührenerhöhung

(jw) Ein mögliches Sponsoringverbot für die öffentlich-rechtlichen Sender, das werktags ab 20 Uhr und den ganzen Sonntag gelten könnte, stößt beim ZDF auf wenig Gegenliebe.

Ein ZDF-Sprecher sagte dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe), dass der Mainzer Sender ein entsprechendes Verbot rundweg ablehne. Studien zufolge fühlten sich die Zuschauer nicht durch Sponsoring gestört. Zudem entlaste die Kurz-Reklame die Gebührenzahler. Das ZDF nehme nach eigenen Angaben dadurch einen zweistelligen Millionen-Betrag jährlich ein. Insgesamt erziele der Mainzer Sender rund 120 Millionen Euro an Werbeeinnahmen.

Entsprechende Pläne hatte der Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei und Mitglied der Rundfunkkommission der Länder, Martin Stadelmaier, kürzlich bekannt gegeben. Demnach ist geplant, ab dem Jahr 2013 Sponsoring im Programm von ARD und ZDF werktags ab 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen ganz zu verbieten.

ARD gibt sich noch zurückhaltend

Falls es ein Verbot dieser Werbeform in der Hauptsendezeit geben sollte, fordert das ZDF laut "Handelsblatt", die Verluste durch eine entsprechende Gebührenerhöhung auszugleichen. Etwas zurückhaltender reagierte die ARD, wo man sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt habe.

Die Landesmedienanstalten hatten die mögliche Neuregelung vergangene Woche begrüßt. Während die öffentlich-rechtlichen Sender mit steigenden Einnahmen aus GEZ-Gebühren planen könnten, gingen die Werbeeinnahmen der privaten Sender zurück. "Das System droht in eine Schieflage zu geraten, die Wirtschaftskrise wirkt zusätzlich noch als Katalysator, die das Ungleichgewicht dramatisch beschleunigt. Eine Einschränkung des Sponsorings bei ARD und ZDF ist eine erste wichtige Maßnahme zur Stützung des dualen Rundfunksystems in Deutschland", erklärte Thomas Langheinrich, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) (SAT+KABEL berichtete).

Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: ZDF rüstet sich für digitale Welt - Online ersetzt Fernsehen nicht
Beitrag von: SiLæncer am 23 März, 2009, 16:46
Mainz - Das Fernsehen sei tot, hieß es vor ziemlich genau zehn Jahren, ein erloschenes Lagerfeuer, eine Restpostenverwertung ohne Zukunft. Online, so lautete die Prognose damals, werde das langsame und behäbige Fernsehen ersetzen.

Doch die Auguren scheinen sich geirrt zu haben: "Die Todesanzeigen sind in der letzten Zeit deutlich zurückgegangen", konstatierte ZDF-Intendant Markus Schächter am Montag mit einer gewissen Genugtuung.

Online werde das Fernsehen auf absehbare Zeit nicht ersetzen, betonte der ZDF-Intendant zum Auftakt der 42. Tage der Mainzer Fernsehkritik. Das zweitägige Treffen der Medienbranche auf dem Mainzer Lerchenberg steht in diesem Jahr unter dem Motto "Leitmedium auf Bewährung, Suchen und Finden des Neuen".

Zwei Tage lang diskutiert die Medienbranche über die Frage, wie das Internet die Fernsehnutzung verändert, und was unter den veränderten Bedingungen heute guter Journalismus ist. Über die Frage, was ein guter Chefredakteur sei, verlor Intendant Schächter allerdings trotz der aktuellen Diskussion um ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender kein Wort.

Zugleich machte Schächter klar, dass das ZDF vom "Unterhaltungsdampfer" zu einem der führenden Informationssender geworden sei.

Das Internet habe sich dabei keineswegs als "Killer des Fernsehens" erwiesen, vielmehr "braucht man und unterstützt sich gegenseitig", sagte Schächter. Die Hauptveränderung durch das neue digitale Medium sei die "Fragmentierung" der alten Sehgewohnheiten: Der Trend gehe dahin, "zu sehen, was Sie wollen, wann Sie es wollen und wo Sie es wollen".

Dies zu ermöglichen werde künftig auch der Job des Fernsehens sein. "Wir werden uns dem digitalen Imperativ anpassen müssen", sagte Schächter. Es entstehe eine Multimedia-Ära, in der Netz und Schirm einander brauchten und verschmelzen würden.

Das ZDF ist mitten im Umbau: Zum 1. Mai baut der Mainzer Sender seine drei digitalen Fernsehsender zu eigenen Spartenkanälen Unterhaltung, Information und Kultur aus. Schächter kündigte an, dafür mehr internationale Serien einzukaufen, aber auch die digitale Sparte als "Labor" zum Austesten neuer Formate für jüngere Zuschauer nutzen zu wollen. Daraus wolle er wichtige Rückschlüsse für die Modernisierung des Hauptkanals ziehen.

Mit seiner Strategie liege das ZDF ganz im Trend der Medienwelt, bestätigte der Senior Vice President für Strategie und Innovationen vom amerikanischen Sender NBC, Horst Stipp. Seine Untersuchungen in den USA kommen zum selben Ergebnis: "Das Internet ersetzt das Fernsehen nicht", sagte Stipp am Montag in Mainz.

Allerdings verändere die neue Medienwelt das Nutzerverhalten. "Wir leben nicht in einem Web-Zeitalter, sondern einem Multi-Screen-Zeitalter", betonte Stipp. Der Nutzer rufe je nach persönlichem Bedürfnis den passenden Inhalt ab, Programme würden kleiner und zielgruppenspezifischer. Der Trend gehe zu "Video- Snacking" oder zum Abruf von Streams im Internet.

Für das Fernsehen bedeute das den Abschied von den großen Quoten, künftig könne ein Sender schon mit zehn Prozent Nutzerquote der Marktführer sein, sagte Stipp. Das biete Chancen für das Medium Fernsehen: "Wenn das Programm eine gute Marke wird, stärkt es die Identität des Senders."

Quelle: http://www.digitalfernsehen.de
Titel: Rosskur für Digitalkanäle: ZDF Orange lockt Jugendliche mit US-Serien
Beitrag von: SiLæncer am 23 März, 2009, 17:25
ZDF baut digitales Portfolio um

Das ZDF will seinen digitalen ZDFinfokanal unter dem Arbeitstitel ZDF Orange zur Anlaufstelle für jüngere Zuschauer umbauen.

In seiner Eröffnungsrede zu den 42. Mainzer Tagen der Fernsehkritik kündigte Intendant Markus Schächter am Montag an, sich künftig verstärkt an die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen widmen zu wollen. Dieses Ziel wolle man vor alem mit dem bislang als "Familienkanal" angekündigten ZDF Orange erreichen. Unter anderem sei angedacht, durch den Einkauf internationaler Serienproduktionen aus den USA und England öffentlich-rechtliche Fernsehmuffel künftig in die Arme des zu ZDF treiben. Gegenüber dem Nachrichtendienst "DWDL" bestätigte ein ZDF-Sprecher am Montag, der Markt werde derzeit nach geeigneten Inhalten sondiert.

Schächter stellte weiter in Aussicht, den ZDFtheaterkanal künftig als Kulturkanal neu auszurichten. Er solle in der gestärkten Digitalfamilie des ZDF künftig ebenfalls stärker als bisher mit jungen Inhalten positioniert werden. Der Intendant sprach davon, Kultur nicht als Hochamt, sondern als "Hefe für die Gesellschaft" zu vermitteln und dabei auf Performing-Arts oder Netzkultur zu setzen, um die Internet-Generation anzusprechen.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: NDR startet eigene "Mediathek" im April - Premiere für Drei-Stufen-Test
Beitrag von: SiLæncer am 27 März, 2009, 17:45
 Der Norddeutsche Rundfunk stellt eine eigene "Mediathek" mit älteren TV- und Radiobeiträgen ins Netz. Der Rundfunkrat des Senders stimmte dem Vorhaben am Freitag in Hamburg zu. Mit der Zustimmung wurde laut NDR bundesweit der erste so genannte "Drei-Stufen-Test" abgeschlossen. Er erfolgte auf freiwilliger Basis im Vorgriff auf den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der nach Zustimmung aller Landesparlamente am 1. Juni 2009 in Kraft treten soll. Das Gesetzeswerk sieht für die Realisierung von Online-Angeboten der öffentlich-rechtlichen Sender künftig ein solches Prüfverfahren vor.

Der NDR-Rundfunkrat untersuchte im Rahmen des Tests nach eigenen Angaben, inwieweit die "Mediathek" den "demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft" entspricht, in welchem Umfang das Angebot in qualitativer Hinsicht zum publizistischen Wettbewerb beiträgt und welcher finanzielle Aufwand für die Umsetzung erforderlich ist. NDR-Intendant Lutz Marmor stellte einen Start des Angebots bereits für April in Aussicht.

Der Vorsitzende des Gremiums, Karl-Heinz Kutz, sagte, die Prüfung habe sich als zeitaufwendig und kompliziert erwiesen und trotz guter Planung vier Monate in Anspruch genommen. Er zeigte sich aber optimistisch, dass die kostenlose Abrufmöglichkeit durch die Rundfunkgebühr bereits bezahlter Radio- und Fernsehsendungen via Internet ein attraktives zusätzliches Angebot im Sinne der Hörer und Zuschauer sei.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: NDR schaltet Mediathek frei
Beitrag von: SiLæncer am 14 April, 2009, 11:03
Hamburg - In der NDR Mediathek, die morgen im Lauf des Abends freigeschaltet wird, finden Nutzer Beiträge und Sendungen aus dem NDR Fernsehen und den NDR Radioprogrammen zum kostenlosen Abruf per Mausklick.

"Die NDR Mediathek bietet als zusätzlichen Service viele Radio- und Fernsehbeiträge aus den NDR-Programmen zum Abruf im Internet," sagt NDR-Intendant Lutz Marmor. In der Mediathek werden redaktionell ausgewählte Sendungen aus den Programmen des NDR empfohlen. Die Nutzer können sich mit Suche und Merkliste ihr individuelles Programm zusammenstellen. Die Mediathek listet Beiträge einer TV-Sendung ebenso auf wie Audiobeiträge zu einem inhaltlichen Stichwort.
 
"Der Bestand der Mediathek wächst dabei mit der Zeit", verspricht der NDR. Auch die Livestreams, also die gerade laufenden Programme aus Fernsehen und Radio, sind über die Mediathek abrufbar. Zudem können Nutzer ihre Lieblingssendungen anderen empfehlen. Die Funktionen der Mediathek sollen dabei kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Der Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks hatte dem Vorhaben, die Programmangebote des NDR online noch besser verfügbar zu machen, Ende März zugestimmt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Damit wurde zugleich der bundesweit erste, so genannte "Drei-Stufen-Test" abgeschlossen.

Im Rahmen dieses Tests, der auf freiwilliger Basis stattfand, hatte der NDR Rundfunkrat vorab darüber zu befinden, inwieweit das Angebot den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht, in welchem Umfang es in qualitativer Hinsicht zum publizistischen Wettbewerb beitragen wird und welcher finanzielle Aufwand dafür erforderlich ist.

Zu finden ist die NDR-Mediathek unter www.ndr.de/mediathek.

Quelle: http://www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD/ZDF: Sender rechnen mit Einnahmeausfällen in Höhe von mehr als 300 Millionen
Beitrag von: SiLæncer am 26 April, 2009, 21:07
Hamburg - Aufgrund der Wirtschaftskrise rechnen ARD, ZDF und Deutschlandradio laut einem Pressebericht für die laufende Gebührenperiode von 2009 bis 2012 mit Einnahmeausfällen von insgesamt knapp 400 Millionen Euro.

Dies habe die Gebühreneinzugszentrale GEZ in ihrer neuen Gebührenertragsplanung berechnet, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab. Grund sei vor allem eine prognostizierte massiv steigende Arbeitslosigkeit, die zu mehr Gebührenbefreiungen aus sozialen Gründen und mehr Forderungsausfällen führe.

Allein die ARD-Anstalten werden "mindestens 200 Millionen Euro weniger" einnehmen, bestätigte der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust.Je nach Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung könne sich dieser Wert weiter erhöhen.

Das ZDF wird dem Bericht zufolge mit gut 100 Millionen Euro weniger auskommen müssen. Intendant Markus Schächter sagte, er werde dennoch alles daran setzen, "um unser Finanzziel zu erreichen: Am Ende der Gebührenperiode 2012 muss die schwarze Null stehen".

Für ARD, ZDF und Deutschlandradio bedeutet der Zahlungsausfall laut "Spiegel", dass große Teile der Gebührenerhöhung Anfang des Jahres durch die Krise aufgezehrt würden.

Quelle: http://www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD hat in den USA Steuerprobleme
Beitrag von: ritschibie am 29 April, 2009, 12:20
Hamburg - Das ARD-Studio in Washington hat Ärger mit dem US-amerikanischen Fiskus.

Aktive und frühere Fernseh- und Hörfunk-Korrespondenten sowie Techniker des Büros sehen sich mit hohen Nachforderungen der US-Steuerbehörde IRS konfrontiert. Das berichtet das Hamburger Magazin "Stern" in seiner morgen erscheinenden Ausgabe.
 
Wie der "Stern" vorab berichtet, war es den ARD-Leuten durch eine kreative Auslegung der Steuergesetze offenbar über Jahre gelungen, um die Zahlung von Einkommensteuern herumzukommen. So lassen sich ARD-Korrespondenten, wenn sie ins Ausland versetzt werden, von der Steuer in Deutschland befreien.

Sie erhalten ihr Gehalt dann in der Heimat ohne Steuerabzüge ausgezahlt. In den USA sollen die Betroffenen dann jedoch eine Sonderregelung ausgenutzt haben: Dort können Mitarbeiter gemeinnütziger Gesellschaften von der Einkommensteuer befreit werden. Von dieser Ausnahme sollen auch Angestellte des öffentlich-rechtlichen Senders profitiert haben.

Für die ARD ist die Sache unangenehm, weil nun auffällt, dass sich in Washington offenbar über viele Jahre eine fragwürdige Praxis eingeschliffen hat. Der WDR als zuständige ARD-Anstalt gibt an, der Sender wolle "steuerliche Zweifelsfragen" mit der IRS bald klären.

Die Mitarbeiter seien aber für die Abgabe ihrer Steuererklärung selbst verantwortlich. In den oberen Etagen der ARD muss die umstrittene Praxis aber laut "Stern" schon länger bekannt sein: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers berät die Sender seit Jahren in Steuerfragen und kümmerte sich dabei auch schon um die Auslandsbüros.

Quelle: www.digitalfernsehen.de

Zitat
Wäre toll, wenn die ARD noch die Steuerschulden der Korrespondenten zahlen würde - auf unsere (GEZ) Kosten! ritschibie
Titel: ZDF bietet Online-Rundgang durch Mainzer Dom
Beitrag von: SiLæncer am 15 Mai, 2009, 10:20
Das ZDF unterstützt auch in seinem Internetangebot das 1000-jährige Jubiläum des Mainzer Doms. Darunter befindet sich ein interaktives Angebot (http://www.mainzerdom.zdf.de/) mit zahlreichen 360-Grad- Panoramen, in dem die ZDF-Zuschauer den Dom erstmals virtuell erkunden können. Die Entdeckungsreise biete Orte und Gewölbe, die der Öffentlichkeit normalerweise gar nicht oder nur zu höchst seltenen Anlässen zugänglich seien. Dazu gehörten die Sakristei, der Westturm, das Gewölbe über dem Langhaus und die Nassauer Kapelle.

(http://www.heise.de/bilder/137892/0/1)

An einigen Stellen kann der Betrachter zusätzlich interaktive Bildelemente nutzen. Die vergrößerte Darstellung biete dann Informationen zu künstlerisch oder historisch bedeutsamen Ausstattungsdetails. In dem Schwerpunkt zum Thema Mainzer Dom werden auch andere Inhalte aus der ZDF-Berichterstattung gebündelt. Zusätzliche Bildergalerien, Texte und Videos illustrieren die 1000-jährige Geschichte des Gebäudes.

Quelle : www.heise.de
Titel: Bundestag streitet über die Online-Zukunft von ARD und ZDF
Beitrag von: SiLæncer am 16 Mai, 2009, 12:19
Vertreter aller Bundestagsfraktionen haben bei einer Debatte im Parlament über den Medien- und Kommunikationsbericht (PDF-Datei) der Bundesregierung und diverse Anträge der Opposition zur Zukunft der öffentlich-rechtlichen Sender ihre Linie zu Rundfunkgebühren und Themen wie "Online-Sucht" abgesteckt. Reinhard Grindel von der CDU unterstützte in den Donnerstagabend aufgrund der vorgerückten Stunde zu Protokoll gegebenen Reden das Bekenntnis des Reports zu "starken öffentlich-rechtlichen Anstalten". Diese würden "in einer globalisierten Welt" als "Kraft der Orientierung und Integration dringend" benötigt. Es sei unverzichtbar, dass ARD und ZDF "ihre Integrationsfunktion in der Gesellschaft" auch über das Internet erfüllen könnten.

Zugleich sprach sich der frühere ZDF-Mann für eine Lockerung der derzeitigen Begrenzung aus, wonach die Öffentlich-Rechtlichen ihre "zum Teil teure Ware" nur sieben Tage für den Zuschauer in Online-Archiven zur Verfügung stellen dürfen. Die unter anderem von der FDP aufgebrachte, aber auch in Unionskreisen populäre Forderung nach Werbefreiheit bei ARD und ZDF lehnte Grindel dagegen ab. Eine gewisse Konkurrenz zu den privaten Sendern helfe, die Preise für die Spots unter Kontrolle zu halten.

Grindels Fraktionskollege Marco Wanderwitz plädierte dafür, junge Menschen stärker für Zeitungslektüre zu begeistern. Der laut verschiedenen Studien bei drei bis sieben Prozent der Surfer festzustellende "exzessive Gebrauch der elektronischen Medien" sei eine Folge der "Verabschiedung vom realen gesellschaftlichen Leben". Er begrüßte daher die Initiative des Bundesgesundheitsministeriums, eine zweijährige Studie über Beratungs- und Behandlungsangebote "zum pathologischen Internetgebrauch" durchführen zu lassen. Auf dieser Basis sollten Präventionsmaßnahmen wie Warnhinweise, verpflichtende Spieldauereinblendungen oder der technische Abbruch von Games entwickelt werden.

Für die SPD-Fraktion legte Monika Griefahn den Schwerpunkt auf die Sicherung der Vielfalt, den Jugendmedienschutz und ebenfalls auf mögliche Gefährdungen durch die Online-Sucht, deren Symptome etwa bei Computerspielen oder Chats besser zu erforschen seien. Darüber hinaus müsse mit den Ländern geprüft werden, ob die Begutachtung möglicher Medienkonzentrationen nicht zu einseitig auf den Rundfunk fixiert sei. "Öffentlichkeitswirksamen" weiteren Verschärfungen der Jugendschutzbestimmungen erteilte sie eine Absage. Zugleich bedauerte die Sozialdemokratin, dass es der großen Koalition nicht gelungen sei, einen gemeinsamen Antrag zur Zukunftsfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit der Garantie von Entwicklungsmöglichkeiten im Internet auf den Weg zu bringen.

Für Hans-Joachim Otto von der FDP-Fraktion offenbart die Politik der Bundesregierung im Rundfunkbereich eine große offene Flanke. Wichtig für einen fairen Wettbewerb sei eine effektivere, unabhängige und transparente Aufsicht über den "öffentlich-rechtlichen Giganten". Im digitalen Zeitalter sei eine Kontrolle durch "auch noch so gutwillige ehrenamtliche Rundfunkräte bei weitem nicht mehr ausreichend". Zugleich sprach sich der Liberale dafür aus, dass die Rundfunkgebühr "durch eine allgemeine Medienabgabe ersetzt wird". Diese würde von allen erwachsenen Bürgern mit steuerpflichtigem Einkommen getragen und müsste zum Erhalt des bisherigen Gebührenaufkommens bei etwa elf Euro pro Monat liegen. "Aberwitzige Doppelbelastungen" etwa für den PC am Arbeitsplatz hätten damit ein Ende und die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) könnte abgeschafft werden.

Lothar Bisky von den Linken meinte, dass die Zukunft der Medienindustrie wohl "jenseits von Druckerpresse, CD und DVD" liege. Schon jetzt sei daher ein "Kulturkampf darüber entbrannt, wie das neue Zeitalter zu regulieren ist". So würden sich etwa private Internet- und Telekommunikationsanbieter "ohne kulturellen Auftrag, ohne öffentliche Kontrolle und Transparenz" zu "Sendeanstalten von morgen" mausern. Öffentliche Berichterstattung werde zum "Spielball rein finanzieller Interessen", was seine Fraktion ablehne. ARD und ZDF würden ein "notwendiges Korrektiv" bilden, sodass deren Funktionsauftrag aufs Internet "ohne Beschränkungen" auszudehnen sei. Fundament müsse eine "konsequent werbefreie und nichtkommerzielle Ausrichtung" sein.

Ähnlich befand Grietje Staffelt von den Grünen, dass die Öffentlich-Rechtlichen im Netz durch die strengen Regulierungsauflagen der Länder und aus Brüssel geradezu "lahm gelegt" würden. Allein die zusätzliche Bestandprüfung für die "Zulassung" von Telemedien werde bei der ARD voraussichtlich über fünf Millionen Euro verschlingen. Verleger und die Privaten hätten es geschafft, ARD und ZDF online "ordentlich auszubremsen". Es sei wichtig, die gerätebezogene Rundfunkgebühr auf eine "Medienabgabe pro Haushalt und Betrieb" umzustellen. Zugleich bedauerte die Grüne, dass sich der Regierungsbericht nicht zu "medienpolitisch äußerst relevanten Fragen" wie der Freiheit im Netz oder dem diskriminierungsfreien Zugang zu Angeboten, der Vorratsdatenspeicherung oder dem Breitbandausbau äußere. Die Tendenz zur Überwachung der Bürger im Internet sei "erschreckend".

Quelle : www.heise.de
Titel: ZDF dünnt Internetangebot aus
Beitrag von: SiLæncer am 26 Mai, 2009, 16:10
Das ZDF will bis zum Jahresende rund 80 Prozent seiner Internetangebote streichen. Betroffen seien bereits bestehende Inhalte von heute.de, zdf.de und sport.zdf.de, bestätigte Unternehmenssprecher Alexander Stock heute entsprechende Medienberichte. "Das ZDF wird seinen Online-Bestand deutlich reduzieren. Das betrifft vor allem Textseiten. Die Videoangebote werden dafür stärker in den Vordergrund treten", sagte Stock. Hintergrund sei der am 1. Juni in Kraft tretende 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag (PDF-Datei). Dieser grenzt die Internet-Auftritte der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten deutlich ein.

Nach ZDF-Angaben sollen die Inhalte von zdf.de nach der bisherigen Planung um 46.800 Dokumente verringert werden, bei heute.de um 28.000 Texte. Aus dem Portal sport.zdf.de sollen 18.700 Texte verschwinden. Reduziert werde ebenfalls die ZDF-Mediathek – dort können komplette Fernsehsendungen heruntergeladen werden: Hier geht es nach den Angaben unter anderem um etwa 4000 Videos und 6500 Bilderserien.

Aus dem Netz genommen werden sollen darüber hinaus Eigenproduktionen, die älter als ein Jahr sind. Laut neuem Rundfunkstaatsvertrag dürfen Abruf-Inhalte in aller Regel nicht länger als sieben Tage im Internet angeboten werden. Über das Konzept zur einschneidenden Reduzierung des Internetangebots werde der ZDF-Fernsehrat in Kürze beraten, hieß es weiter.

Quelle : www.heise.de
Titel: Auch WDR fährt Internet-Angebot deutlich zurück
Beitrag von: SiLæncer am 30 Mai, 2009, 01:05
Aufgrund strengerer Bestimmungen schränkt der Westdeutsche Rundfunk (WDR) sein Internet-Angebot zum 1. Juni erheblich ein. "Wir bedauern, dass wir auf Angebote verzichten müssen, die bei unserem Publikum sehr beliebt waren und einen großen Service boten", teilte Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz am Freitag in Köln mit. "Die neuen gesetzlichen Regelungen lassen uns aber keine andere Möglichkeit." Vor wenigen Tagen hatte bereits das ZDF mitgeteilt, aus dem gleichen Grunde bis zum Jahresende 80 Prozent seines Internet-Angebots zu streichen.

Die neuen Vorschriften im Rundfunkstaatsvertrag (PDF-Datei) sähen unter anderem vor, dass aktuelle Video-Angebote des WDR wie die "Aktuelle Stunde" künftig lediglich sieben Tage im Netz abrufbar bleiben, Sendungen von großen Sportereignissen sogar nur 24 Stunden lang. Alle WDR-Online-Inhalte erhalten künftig eine "Verweildauer" und bleiben nur noch für eine bestimmte Zeit im Netz.

Ebenfalls Teil der neuen gesetzlichen Regeln ist eine sogenannte Negativliste, die eine Reihe konkreter Verbote ausspricht. Als Konsequenz daraus nimmt der WDR seine Urteilsdatenbank des ARD-Ratgebers "Recht" und das virtuelle Tierheim des WDR-Fernsehens aus dem Netz. Auch ein Glückwunsch-Service des Videotextes darf nicht mehr angeboten werden. Eine Reihe von Spielen etwa auf den Seiten der Kinderradio-Sendung "Lilipuz" verschwindet gleichfalls. So sehr Schmitz dies bedauert, einen positiven Aspekt kann er zumindest entdecken: "Die WDR-Angebote im Netz sind jetzt übersichtlicher. Letztlich gilt ja: Nicht die Menge ist entscheidend."

Quelle : www.heise.de
Titel: ARD und ZDF im Netz: Umstrittene Expertisen
Beitrag von: SiLæncer am 30 Mai, 2009, 07:06
Neue Spielregeln für ARD und ZDF: Ab 1. Juni diktiert der neue Rundfunkstaatsvertrag den TV-Sendern, dass sie ihre Online-Angebote in einem Drei-Stufen-Test genehmigen lassen müssen. Kritiker klagen bereits jetzt über allzu senderfreundliche Gutachter - die ARD kontert.

ARD und ZDF stehen auf dem Prüfstand - genau genommen die Texte und Videos, die die öffentlich-rechtlichen Sender im Internet veröffentlichen. Ab 1. Juni gelten neue Spielregeln, was die Anstaltssender im Netz dürfen und was nicht. Dann soll der neue Rundfunkstaatsvertrag in Kraft treten - und der schreibt vor, dass alle neuen und auch schon vorhandene Online-Angebote in einem sogenannten Drei-Stufen-Test geprüft werden, ob sie im öffentlich-rechtlichem Auftrag zur Information oder Unterhaltung der Internet-Nutzer beitragen dürfen.

Dass es bei den Tests weniger objektiv zugehe, als es wünschenswert wäre, monieren bereits jetzt die Landesmedienanstalten. Und das, obwohl der Großteil der Prüfungen erst ansteht. Die Rundfunkräte der öffentlich-rechtlichen Sender haben für Juni oder später den Beginn von mehr als 30 Drei-Stufen-Tests angekündigt.

Eine von den Landesmedienanstalten eingesetzte Expertenrunde hat sich derweil zwei frühe Drei-Stufen-Tests angesehen - darin geht es um die Online-Mediathek des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und die geplanten Kinderangebote Kikaninchen.de und KiKa.plus. Kritik üben die Experten vor allem an sogenannten medienökonomischen Gutachten, die Rundfunkräte beim Bonner Institut EE&MC und beim Hamburger Medienökonomie-Professor Hardy Gundlach in Auftrag gaben. Diese Gutachten sollten unter anderem bewerten, welche Auswirkungen die öffentlich-rechtlichen Internet-Seiten auf private Angebote haben.

Eine Runde von Experten der Landesmedienanstalten beklagt jedoch handwerkliche Fehler und sieht in den Gutachten auch die Tendenz, mögliche Folgen öffentlich-rechtlicher Internet-Seiten auf die Konkurrenz aus Verlegern und Privatsendern kleinzureden. "Die Ergebnisfindung war einfach nicht nachvollziehbar", sagte ein Mitglied der Expertenrunde zu SPIEGEL ONLINE.

Härtere Worte wählen die Direktoren der Landesmedienanstalten in einem Positionspapier. Manche Schlussfolgerung der Gutachter nennen sie "unseriös", eine andere Argumentationskette stelle "lediglich Behauptungen auf, die keinerlei wissenschaftliche Begründung beinhalten", und eines der monierten Gutachten schaffe ein System von Argumenten, "das dem Auftraggeber ein Höchstmaß an Erfolg verspricht". Überhaupt sei den Expertisen zu entnehmen gewesen, "dass öffentlich-rechtliche Angebote per se als höherwertig einzustufen seien als private Angebote." Insgesamt sei eine "sachlich ausgewogene Ergebnisfindung bei den vorliegenden Gutachten nicht gegeben".

Gutachten als Entscheidungshilfe

Bei den derart zerrupften Expertisen geht es nicht um irgendwelche Papiere, die Gutachter mal über Filme der öffentlich-rechtlichen Sender geschrieben haben. Die Berichte sollen für Rundfunkräte Entscheidungsgrundlage dafür sein, was die öffentlich-rechtlichen Sender im Internet präsentieren dürfen - auf Kosten der Gebührenzahler und möglicherweise in Konkurrenz zu privaten Anbietern. Bemerkenswert an der aktuellen Schelte ist jedoch, dass sie von den Landesmedienanstalten kommt. Die sind die Aufsichtsstellen für den privaten Rundfunk, über die öffentlich-rechtlichen Sender haben sie keine Weisungsbefugnis.

Dass ARD und ZDF ein Interesse haben, Angebote ins Web zu stellen oder dort zu belassen, ist offensichtlich - wollen sie doch ihre Position beim Publikum auch im Internet wahren, respektive ausbauen. Der neue Rundfunkstaatsvertrag stellt ihnen aber den Drei-Stufen-Test in den Weg, auf dem die EU-Kommission bestanden hatte, um Wettbewerbsverzerrungen durch die durch Gebühren finanzierten Sender zu verhindern. Während Privatsender sich ihr Geld über Werbung selbst verdienen müssen, fließen ARD und ZDF GEZ-Gebühren in Höhe von derzeit über sieben Milliarden Euro im Jahr zu. Der Drei-Stufen-Test soll verhindern, dass die Anstalten mit ihrer Finanzmacht ihre Position im WWW auf Kosten der Privatkonkurrenz ausbauen.

Deshalb dürfen ARD und ZDF ihre Programme und auf konkrete Sendungen bezogene Inhalte nur bis sieben Tage nach Ausstrahlung der TV-Sendung ins Netz stellen - müssen sie danach aber wieder entfernen. Es sei denn, ein Drei-Stufen-Test hat ergeben, dass es sich lohnt - wohlgemerkt für die Gesellschaft, nicht für den Sender - die Inhalte länger online zu lassen. Davon ist auszugehen, wenn Internet-Projekte durch den öffentlich-rechtlichen Auftrag der Sender gedeckt sind, zum publizistischen Wettbewerb beitragen und nicht zu teuer geraten.

Für die NDR-Mediathek sah der zuständige Rundfunkrat diese Voraussetzungen gegeben. Mitte April ging die Sammlung von Videos und Beiträgen und mitunter auch kompletten Sendungen online. Bei ihrer Entscheidung hatten die Rundfunkräte die Expertise von Professor Gundlach vorliegen. Dass dessen Gutachten - so die Kritik - auf der Annahme aufbaue, "dass öffentlich-rechtliche und private Angebote unterschiedliche Qualitätsniveaus besitzen", mag mancher dort gern gelesen haben. Zumal die Zahl direkter privater Konkurrenten "runterdefiniert" worden sei - Online-Plattformen von Presseunternehmen zählten nicht mehr dazu, so die Kritiker.

Gundlach weist die Kritik an seiner Arbeit zurück. "Meine Aufgabe war es, die Marktwirkungen der NDR-Mediathek zu beurteilen. Genau das habe ich getan", sagt er. Dass der NDR regional besser als seine Konkurrenten sei, "ergibt sich schon aus den Zuschauerzahlen." Darüber hinaus habe er eine Vielzahl vorliegender Forschungsdaten berücksichtigt. Neue Daten zu erheben - vor allem zur möglichen Konkurrenz zwischen Online-Angeboten der Zeitungen/Zeitschriften und den Online-Angeboten von Fernsehsendern - sei auch aus seiner Sicht wünschenswert. "Solche Untersuchungen sind sehr kostenaufwendig. Wer soll dies bezahlen?", fragt er.

Außerdem legt Gundlach Wert darauf, dass der NDR-Rundfunkrat einigen seiner Empfehlungen - zum Beispiel zur Frage, wie lange Beiträge abrufbar sein sollen - nicht gefolgt sei. Unter anderem habe er angeraten, Sendungen länger im Netz zu belassen, wenn bei Zuschauern die Bereitschaft gering sei, für die Nutzung derartiger Inhalt zu bezahlen. Zu diesem und anderen Empfehlungen hatte der NDR-Rundfunkrat in seinem Beschluss befunden: "Der Rundfunkrat sieht die vom Gutachter vorgeschlagene Ergänzung ökonomischer Kriterien zur Bestimmung der Verweildauer öffentlich-rechtlicher Angebote in der NDR-Mediathek als wenig geeignet an."

"Bestenfalls satirischer Charakter"

Vertreter von Privatsendern haben für die Entscheidung des NDR-Gremiums nur ein Schmunzeln übrig. Tobias Schmid, Vizepräsident des Privatsenderverbands VPRT, sagt, das Verfahren beim NDR habe "bestenfalls satirischen Charakter", es sei ein Beispiel, wie es nicht laufen sollte.

"Klassenziel verfehlt", bewertet Schmid die Arbeit des Rundfunkrats. Das Gremium habe nur beurteilt, ob der NDR eine Mediathek habe solle, nicht aber die wesentliche Frage, "ob die Mediathek in Umfang und Inhalt den Prüfkriterien entspricht". Der Vorsitzende des NDR-Rundfunkrats, Karl-Heinz Kutz, lässt hingegen kurz mitteilen, das Gremium habe sich "gemäß seiner Zuständigkeit bei der Durchführung des Drei-Stufen-Tests zur NDR-Mediathek eng an den Vorgaben des im Juni in Kraft tretenden 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags orientiert."

Auch bei der Expertise für das Kinderangebot Kikaninchen.de, über das der Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) im September entschieden werden soll, monieren die Landesmedienanstalten Mängel. Sie kritisieren "falsche und unbegründete Schlüsse". Nicht nachvollziehbar erscheint ihnen, warum eine Wanderung von Nutzern zum neuen Angebot Kikaninchen.de nur geringe Auswirkungen auf die Werbeeinnahmen von privaten Konkurrenten haben soll, obwohl denen ein Nutzerrückgang von mehr als 15 Prozent prognostiziert wird.

"Keine Gefälligkeitsgutachten"

Verantwortlich für das Gutachten, das offiziell noch nicht veröffentlicht, aber dennoch zu den Landesmedienanstalten gelangt ist, ist das Bonner Beratungsunternehmen EE&MC. Einer der Gutachter ist der frühere Chef des Bundeskartellamts, Ulf Böge. Als Gutachter sei er an bestimmte Untersuchungsmethoden gebunden, sagt Böge. "Wir können nur Instrumente nutzen, die auch gerichtsfest sind." Entschieden weist er zurück, etwas aufgeschrieben zu haben, was Senderverantwortliche gern lesen. "Wir machen keine Gefälligkeitsgutachten. Das schließt aber nicht aus, dass das Ergebnis eines Gutachtens einem Auftraggeber nicht schadet."

Mit ähnlichen Worten weist auch die ARD die Kritik zurück. Harald Augter, Chef der Gremienvorsitzendenkonferenz - also der Runde, in der die Spitzen der Aufsichtsgremien aller ARD-Sender zusammenkommen, teilt mit, die Gutachter hätten sich auf wissenschaftlich anerkannte und in der Praxis angewandte Methoden gestützt. Zudem obliege die Bewertung der Auswirkungen öffentlich-rechtlicher Online-Angebote allein den Rundfunkräten. "Die marktökonomischen Gutachter können hier allenfalls eine Einschätzung aus ihrer Sicht und gegebenenfalls Empfehlungen abgeben." Insgesamt sei die Kritik der Landesmedienanstalten "völlig unangemessen".

Die Landesmedienanstalten sehen nach ihren Recherchen hingegen die Gefahr, dass sich eine bestimmte Gutachterpraxis einschleift und sich Automatismen für anstehende Drei-Stufen-Tests ausbilden. Und mit ihrer Kritik an dem Testverfahren sind sie nicht allein. Auch VPRT-Vizechef Schmid fordert Korrekturen. Konkurrenten von ARD und ZDF müssten stärker eingebunden werden. Zudem müsse sichergestellt sein, dass auf dem Prüfstand stehende Online-Projekte nicht nur pauschal genehmigt oder zurückgewiesen werden können, sondern auch in Details Korrekturen möglich sind.

Dies sei vor allem wichtig, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender in den kommenden Monaten einen Großteil ihrer bestehenden Angebote in Paketen den Drei-Stufen-Tests unterziehen. Ab Juni laufen die Drei-Stufen-Tests für Angebote von tagesschau.de über br-online.de bis zu sport.ard.de an. Und bei der ARD zeigt man sich für Kritik offen. "Die Gremien sind auch weiterhin gerne bereit, konstruktive, nicht interessengeleitete Anregungen und Vorschläge bei der praktischen Durchführung der Verfahren zu berücksichtigen", sagt Gremienchef Augter. Aus der Expertengruppe der Landesmedienanstalten heißt es auch schon, man wolle als Stichproben weitere Verfahren herauspicken.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: ARD und ZDF legen Konzepte für Online-Angebote vor
Beitrag von: SiLæncer am 02 Juni, 2009, 11:47
Die ARD und das ZDF haben den Bundesländern ihre Konzepte für ihre Online- und Teletextangebote zugeschickt. Darin sind sämtliche Telemedien-Angebote beschrieben, die die Sender bisher bereitgestellt haben und künftig anbieten wollen. Diese werden nun Dreistufentests unterzogen, wie sie vom Gesetzgeber vorgeschrieben wurden.

Das ZDF sich laut Mitteilung auf die Neudefinition seiner Online-Aktivitäten vorbereitet. Dazu gehöre auch, dass in den nächsten Monaten das Online-Angebot "deutlich schlanker und konsequent auf Bewegtbilder ausgerichtet werde". Vor kurzem war bereits bekannt geworden, dass das ZDF 80 Prozent der Inhalte seines Internetangebots streichen will. Die ARD beschreibt in ihrem Konzept, wie sie künftig mit Internetangeboten wie ARD.de, DasErste.de, tagesschau.de, sportschau.de und boerse.ARD.de umgehen will.

Die Konzepte enthalten Angaben darüber, welche Inhalte für wie lange zum Abruf vorgehalten werden sollen. Es entspreche zwar nicht dem Wesen des Internets, Inhalte nach einem kalendarischen Muster wieder zu entfernen, schreibt das ZDF, dennoch sei das vorgelegte Konzept schlüssig. Schwer verständlich bleibe für ZDF-Intendant Markus Schächter, warum beispielsweise Rechte für Sportereignisse nur 24 Stunden im Internet genutzt werden dürften. Alle Onlineangebote des ZDF seien frei von Werbung und Sponsoring. Angekaufte Spielfilme und angekaufte Folgen von Fernsehserien, die keine Auftragsproduktionen sind, werden nicht zum Abruf angeboten. Auf den Webseiten der Sender werde es laut "Negativliste" zudem keine Kontakt- oder Tauschbörsen oder Spieleangebote ohne Sendungsbezug geben.

Die Länderchefs hatten sich im Oktober vorigen Jahres nach längerer Diskussion auf neue Rahmenbedingungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Rolle im Internet geeinigt und den neuen Rundfunkstaatsvertrag im Dezember abgesegnet. Danach müssen TV-Sendungen nach sieben Tagen aus dem Netz verschwinden. Für Großereignisse wie Sportveranstaltungen gilt eine Frist von 24 Stunden. "Presseähnliche Angebote" sind nur mit einem eindeutig ausgewiesenen Sendungsbezug zulässig. Darüber sollen alle neuen Internet-Angebote von ARD und ZDF in einem dreistufigen Test daraufhin überprüft werden, ob sie vom öffentlich-rechtlichen Auftrag gedeckt sind und ob sie zum publizistischen Wettbewerb beitragen, zudem wird die Finanzierung der Angebote geprüft.

Quelle : www.heise.de
Titel: ARD: 15 Prozent weniger Einnahmen
Beitrag von: ritschibie am 16 Juni, 2009, 17:49
Die ARD fürchtet für die kommenden Jahre alleine durch den demografischen Wandel Mindereinnahmen von 15 Prozent und mahnt noch engere Kooperationen zwischen den Sendern an. "Das große Sparvolumen ist ausgereizt. Die Lage sieht so aus, dass wir uns in den nächsten zehn Jahren auf drastische Mindereinnahmen einstellen müssen." Dies sagte der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) und ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust am Dienstag nach der Tagung der Intendanten in Bremen. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten gehen davon aus, dass mit der steigenden Zahl von Rentnern auch die Zahl derer zunimmt, die sich von der Zahlung der Rundfunkgebühren befreien lassen können, weil ihre (Renten)Einkünfte zu gering sind.

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Peter Boudgoust, Intendant des Südwestrundfunks (SWR) (Quelle: SWR)

Man brauche in der ARD strukturelle Veränderungen und eine noch engere Zusammenarbeit. "Das wird das Kernthema der nächsten Jahre", sagte Boudgoust, der nach dem Willen der Intendanten ein weiteres Jahr Vorsitzender bleiben wird. Modelle zur Unterstützung der chronisch unterfinanzierten kleinen Sender Radio Bremen und Saarländischer Rundfunk würden geprüft und sollten nach der Sommerpause der Politik vorgelegt werden. Der scheidende Radio- Bremen-Intendant Heinz Glässgen sieht indes in einer Verschmelzung kleiner mit großen Sendern keine Lösung. "Wir reden von Kooperationen nicht von Fusionen."

Bundestags-Sondersendungen - neue Serien

Unterdessen kündigte die ARD für die Zeit vor der Bundestagswahl am 27. September Sondersendungen über Kandidaten und politische Aussagen an. Die heiße Phase mit den Sendungen solle Ende August beginnen. Geplant sei neben Porträts der Spitzenkandidaten unter anderem auch ein neues Format "Abgeordnet - der Politiker im Praxistest". Dort soll die Frage aufgeworfen werden, wie wählernah Politiker und wie alltagstauglich ihre Programme sind. Nach Angaben des Programmdirektors Volker Herres will die ARD auch Politikerduelle anbieten.

Für den Sommer gebe es zudem im Abendprogramm zwei neue Serien und und eine neue Staffel von der "Der Dicke" mit Dieter Pfaff. Am Donnerstagabend nach den "Tagesthemen" seien zudem Blockbuster mit Tom Cruise, Robert Redford oder Jennifer Lopez eingeplant. Zudem soll es kommendes Jahr wieder eine Themenwoche geben. Möglich sei diesmal das Thema Armut, das nach Auffassung von Boudgoust die nächsten "Jahre prägen wird". Kritik übten die Intendanten an Unterhaltungsprogrammen anderer Sender. Ein Format wie "Erwachsen auf Probe" sei bei der ARD undenkbar. Die Schamgrenze sei gesunken.

Verabschiedung von Radio-Bremen-Intendant Glässgen

Die Intendanten waren für ihre Tagung in die Hansestadt gekommen, um Radio-Bremen-Intendant Glässgen zu verabschieden. Glässgen stand seit Oktober 1999 an der Spitze des kleinsten ARD-Senders. Sein Vertrag läuft am 30. Juni aus. Nachfolger wird zum 1. August der bisherige Leiter der ZDF-Redaktion "heute journal", Jan Metzger.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de (http://satundkabel.magnus.de)
Titel: Usability-Mängel bei Mediatheken von ARD und ZDF
Beitrag von: SiLæncer am 24 Juni, 2009, 16:41
Eine beispielhafte Untersuchung der Mediatheken von DasErste.de, WDR.de und ZDF.de hat große Verbesserungspotenziale bei solchen Video-Angeboten im Internet offenbart.

Optimierungen sind laut einer Blickregistrierungs-Studie der Fachhochschule Düsseldorf mit Blick auf einige Usability-Regeln wie Navigation und Übersichtlichkeit nötig. Vor allem die Die Navigationskonzepte der Mediatheken sollten auf die Gewohnheiten der Nutzer ausgelegt werden, hieß es.

"Die vertikale Navigationsstruktur, wie sie von zahlreichen Websites bekannt ist, empfiehlt sich auch für Mediatheken" sagte Sebastian Goldstein, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt Usability. Bei der Bedienung der horizontalen Navigationsstruktur einer der drei untersuchten Mediatheken konnten anhand einer Replay-Analyse zahlreiche Orientierungsprobleme bei Testern festgestellt werden.

Auch fehle vielfach eine visuell erkennbare Trennung von einzelnen Video-Inhalten. Das Angebot vielfältiger Zugangswege durch die Sender kommt dem Interesse der Nutzer nach verschiedenartiger Sortierbarkeit allerdings entgegen: chronologisch (94%), thematisch (72%) und regional (63%). Empfehlungen der Redaktion werden allerdings nur von 6 Prozent der Tester geschätzt.

Die Mehrheit der Probanden nutzte jeweils die globale Navigation der Sender-Website, um die gesuchten Videos zu finden. Andere Nutzer gelangten über die Suchfunktion zu den Inhalten. Der direkte Aufruf der jeweiligen Mediathek fand hingegen nur bei wenigen Nutzern als Navigationsstrategie Verwendung.

Die nutzergesteuerte Aktivierung eines Videos empfiehlt sich statt des Autostarts durch den Video-Player, so die Forscher. Zudem sind Suchfunktionen nicht immer intuitiv bedienbar, Qualität und Darstellung der Suchergebnisse seien optimierungsbedürftig. Thumbnail-Bilder sollten einzelne Sendungen oder Beiträge möglichst aussagekräftig anteasern, sich wiederholende generische Bilder bedeuten einen Informationsverlust für die Mediathek-Nutzer.

Quelle : http://winfuture.de (http://winfuture.de)
Titel: ZDF-Fernsehrat beschäftigt sich mit Online-Angeboten und Nebeneinkünften
Beitrag von: ritschibie am 26 Juni, 2009, 10:59
Der ZDF-Fernsehrat beschäftigt sich am heutigen Freitag in Mainz unter anderem mit einem "Drei-Stufen-Test" für neue Online-Angebote. Dabei wollen die Aufsichtsgremien prüfen, ob ein neues Angebot mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag vereinbar ist und wie es sich auf den Wettbewerb auswirkt. Der "Drei-Stufen- Test" berücksichtigt entsprechend der EU-Forderungen die Interessen der privaten Konkurrenz und der Verleger. Das ZDF hat angekündigt, dass es seine Online-Seiten um bis zu 80 Prozent reduzieren und künftig stärker auf Videos statt auf Texte setzen will (SAT+KABEL berichtete).

Wegen der anhaltenden Debatte um Nebeneinkünfte von Fernsehmoderatoren wird außerdem erwartet, dass sich der Fernsehrat und ZDF-Intendant Markus Schächter zu diesem Thema äußern. Nach einem Bericht des NDR-Medienmagazins "Zapp" war die Diskussion um die Nebentätigkeiten prominenter Moderatoren in der vergangenen Woche hochgekocht. "Zapp" schilderte darin, das manche Honorare von bis zu 20.000 Euro für eine Moderation außerhalb ihres Wirkungskreises beim Sender verlangten. Die Ergebnisse der Fernsehratsitzung sollen am Mittag auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de (http://satundkabel.magnus.de)
Titel: Brüssel verschärft Regeln für Rundfunk-Finanzierung
Beitrag von: SiLæncer am 02 Juli, 2009, 20:11
Brüssel - Die EU-Kommission hat ihre Regeln für die Gebührenfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Europa verschärft.

So müsse künftig die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrages in den Mitgliedstaaten überwacht werden, teilte die Kommission heute in Brüssel mit. Es geht um die sogenannte Rundfunkmitteilung, in der die EU die Rahmenbedingungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk festlegt. Die bisher geltende Regelung stammt aus dem Jahr 2001.
 
Künftig müssen auch "wesentliche neue Dienste" der öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten vorab auf ihre Marktauswirkungen überprüft werden, schrieb die Kommission. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erhalten jährlich mehr als 22 Milliarden Euro an Gebühren oder direkter staatlicher Unterstützung.

Die EU- Wettbewerbshüter wollen einen fairen Wettbewerb unter den einzelnen Anbietern gewährleisten. Während die Privatsender sich bereits positiv über den EU-Entwurf geäußert hatten, weil er mehr Klarheit über den Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender bringe, halten diese eine Überarbeitung für überflüssig.

Quelle: www.digitalfernsehen.de (http://www.digitalfernsehen.de)
Titel: ZDF lädt zu Online-Debatte ein
Beitrag von: ritschibie am 17 Juli, 2009, 13:41
"Open Reichstag", der gemeinsame Kanal von ZDF und YouTube zur Bundestagswahl 2009, startet am Sonntag die zweite Phase seiner interaktiven Wahlkampfdebatte mit der Aktion "Deine Meinung!".

Dazu stellen Prominente kontroverse Fragen per Videobotschaft im Internet zur Diskussion. Mit dabei sind unter anderem der Moderator und Autor Markus Kavka, ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender sowie die ZDF-Journalisten Claus Kleber und Steffen Seibert, teilte der Sender am Freitag mit. Den Anfang macht Seibert mit der Frage, ob Wahlversprechen einklagbar sein sollten.

Die YouTube-Nutzer sind aufgerufen, darüber abzustimmen und sich mit eigenen Videoantworten oder Kommentaren zu beteiligen. In ZDF-Sondersendungen wie "Illner intensiv" oder den "ZDF-Wahlforen" werden die Videoantworten der YouTube-Nutzer mit Studiogästen diskutiert.

(http://res.magnus.de/res/_2/3/c/a/35323.jpg)

"Deine Meinung!" ist die zweite von insgesamt vier Phasen auf "Open Reichstag". Zum Auftakt hatten sich Spitzenpolitiker von CDU, CSU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke mit jeweils einer "Sonntagsfrage" an die YouTube-Nutzer gewandt. Seit Eröffnung des "Open Reichstag" haben laut ZDF rund 300.000 YouTube-Nutzer die Wahlplattform besucht und sich mit mehr als 4.000 Kommentaren und über 200 Videoantworten an den Debatten beteiligt.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de (http://satundkabel.magnus.de)
Titel: Magazin: ARD muss 90 Millionen Euro Steuern nachzahlen
Beitrag von: ritschibie am 02 August, 2009, 16:55
Die öffentlich-rechtliche ARD hat nach einem Bericht des Magazins "Focus" (kommende Ausgabe) schlechte Karten im anhaltenden Streit um eine erhebliche Steuer-Nachforderung der Finanzämter. Wie der Senderverbund dem Magazin "Focus" bestätigte, verlangen die Behörden rund 90 Millionen Euro für die Jahre 2001 bis 2008.

(http://res.magnus.de/res/_2/2/d/d/34772.jpg)
(Quelle: ARD)

Die ARD habe den Betrag bei der letzten Ermittlung der Rundfunkgebührenhöhe durch die Kommission KEF überwiegend nicht angemeldet, hieß es. Die Umsatzsteuerforderungen, denen die Anstalten widersprechen, stehen nach "Focus"-Angaben im Zusammenhang mit aus dem EU-Ausland bezogenen Leistungen – besonders für die Satellitenverbreitung durch das luxemburgische Unternehmen SES Astra. Transpondermieten sind teuer, liegen jährlich bei mehreren Millionen Euro.

Das ZDF erklärte auf Anfrage des Magazins, es führe seit 2001 unter Vorbehalt Umsatzsteuer für die Astra-Leistungen ab, allein in diesem Jahr 3,2 Millionen Euro.

ARD-Anstalten rutschen durch Nachzahlungen ins Minus

Durch die drohenden Zahlungen wird der Norddeutsche Rundfunk im noch nicht veröffentlichten Geschäftsbericht 2008 den Angaben zufolge einen Fehlbetrag von 29,9 Millionen Euro ausweisen. Das Finanzloch wäre damit um 24 Millionen Euro größer als im Wirtschaftsplan erwartet. Das hat NDR-Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel dem Finanzausschuss des Rundfunkrats nach "Focus"-Informationen mitgeteilt. Im Juli hatte bereits RBB-Intendantin Dagmar Reim ein 22-Millionen-Euro-Defizit ihres Senders bis 2012 auch mit solchen Nachforderungen gerechtfertigt.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de (http://satundkabel.magnus.de)
Titel: ARD/ZDF: Umfrageergebnisse im Dienste der Mediatheken
Beitrag von: SiLæncer am 03 August, 2009, 21:24
Für die Öffentlich-Rechtlichen ist das Internet ein zweischneidiges Schwert: Links liegen lassen können sie es im Zeitalter der Medienkonvergenz nicht – machen sie zu viel, revoltiert die privatwirtschaftliche Konkurrenz. So wurde im Anfang Juni in Kraft getretenen 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag (PDF-Datei) etwa festgeschrieben, dass alle neuen Internet-Angebote von ARD und ZDF zunächst dahingehend überprüft werden müssen, ob sie vom öffentlich-rechtlichen Informationsauftrag gedeckt sind und ob sie zum publizistischen Wettbewerb beitragen; zudem wird die Finanzierung der Angebote untersucht. Aber auch bereits existierende Angebote sollen diesem Drei-Stufen-Test unterzogen werden, darunter die Mediatheken der Sender, über die Verbraucher bereits gesendete TV-Inhalte abrufen können. Hier wurde im Staatsvertrag festgelegt, dass die meisten Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen künftig bereits nach sieben Tagen wieder aus dem Netz verschwunden sein müssen. Für Großereignisse wie Sportveranstaltungen gilt sogar eine Frist von nur 24 Stunden.

Kein Wunder also, dass ARD und ZDF bei der Kommentierung der Ergebnisse ihrer jüngsten Erhebung zur Internet-Entwicklung in Deutschland vor allem das zeitversetzte Anschauen von Fernsehsendungen im Internet in den Mittelpunkt stellen. "Unser Publikum nutzt – häufig Monate später – Audio- und Videobeiträge oder Sendungen, die wir online bereitstellen. Den Erwartungen der Nutzer, jederzeit und überall auf unsere Inhalte zugreifen zu können, kommen wir mit unseren Mediatheken entgegen", erklärt der Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission, Helmut Reitze. Untermauert wird dieses Statement mit Zahlen aus der ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 (PDF-Datei), für die 1806 Erwachsene in Deutschland befragt wurden. 62 Prozent (2008: 55 Prozent) gaben danach an, Videos, "zum Beispiel über Videoportale oder Mediatheken" abzurufen "und live oder zeitversetzt" Fernsehsendungen im Internet anzuschauen.

Konkreter wird da schon ZDF-Intendant Markus Schächter, der berichtet, dass sich "rund ein Fünftel aller Internetnutzer" zeitversetzt Fernsehsendungen in Mediatheken ansehen würde. In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen sei es bereits über ein Drittel. Die ZDFmediathek sei im ersten Quartal 2009 auf rund 14,5 Millionen "Sichtungen" gekommen – was etwa 160.000 Seitenaufrufen pro Tag entsprechen würde. Folgt man den Angaben in der ARD/ZDF-Onlinestudie, sind regelmäßige Nutzer von Mediatheken allerdings noch eine seltene Spezies, denn nur 7 Prozent der Befragten gaben an, "Video/TV zeitversetzt" mindestens einmal pro Woche zu nutzen. Insgesamt ist der Anteil der Internetnutzer in Deutschland laut Studie auf 67,1 Prozent (2008: 65,8 Prozent) angestiegen. Während das Internet bei den 14- bis 29-Jährigen mit einer Durchdringung von 96,1 Prozent längst zum täglichen Brot gehört, gibt es vor allem bei den Über-50-Jährigen durchaus noch Wachstumspotenziale. Sie kommen laut ARD/ZDF auf knapp über 40 Prozent.

Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/ARD-ZDF-Umfrageergebnisse-im-Dienste-der-Mediatheken--/meldung/142974 (http://www.heise.de/newsticker/ARD-ZDF-Umfrageergebnisse-im-Dienste-der-Mediatheken--/meldung/142974)
Titel: MDR verschätzt sich bei Kosten für Online-Portal
Beitrag von: SiLæncer am 12 September, 2009, 15:12
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat die Kosten für ein neues Internetportal des Kinderkanals Ki.Ka für Vorschulkinder nach Angaben des Magazins Der Spiegel viel zu niedrig angesetzt. "Um ein Portal zu entwerfen, das höchsten medienpädagogischen Ansprüchen gerecht wird, müsste der Ki.Ka eine zweistellige Millionensumme investieren", zitiert die Zeitschrift aus einem Gutachten, das der MDR beim Adolf-Grimme-Institut in Auftrag gegeben habe. Der Sender habe aber nur mit einem Finanzbedarf von 320.000 Euro im Jahr kalkuliert. Eine MDR-Sprecherin teilte auf Anfrage am Samstag mit, der Sender kenne das Gutachten nicht.

Der seit 1. Juni dieses Jahres geltende 12. Rundfunkänderungs-Staatsvertrag verpflichtet die öffentlich-rechtlichen Anstalten, die Online-Angebote einem Drei-Stufen-Test zu unterziehen. "Während des laufenden Verfahrens äußern wir uns weder zu beim Rundfunkrat eingegangen Gutachten noch zu Stellungnahmen Dritter", teilte der Vorsitzende des MDR-Rundfunkrates, Karl-Heinz Ducke, mit. Das Ergebnis der Prüfung werde am 21. September 2009 bekanntgegeben.

Für vergleichbare Online-Angebote privater Kindersender würden von Experten allein 1,5 Millionen Euro Grundkosten angesetzt, schreibt Der Spiegel. Schon die Entwicklung "eines Spiels, das gleichermaßen intelligent wie anspruchsvoll ist", koste laut Grimme-Institut 200.000 Euro. "Wir werden nicht mehr als die beantragte Summe ausgeben und sind sicher, dass das ausreicht", sagte dagegen Ki.Ka-Programmchef Steffen Kottkamp dem Magazin.

Quelle : www.heise.de
Titel: ARD feiert ihren 60. Geburtstag
Beitrag von: SiLæncer am 16 September, 2009, 12:00
Die ARD wird ihr 60-jähriges Bestehen im kommenden Jahr mit einem Programmschwerpunkt feiern. Das beschlossen die Intendanten der ARD bei ihrer Hamburger Sitzung am Mittwoch.

Das Publikum könne sich auf Höhepunkte aus sechs Jahrzehnten freuen, die es zum Teil per Voting selbst auswählen könne, teilte der Sender am Mittwoch mit. Die konkreten Planungen würden nun die Programmdirektionen übernehmen.

Es sei nicht die Zeit für große Feste, betonte der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust. "Die ARD hat das politische und gesellschaftliche Leben in der Bundesrepublik begleitet und geprägt. Millionen Menschen verbinden mit uns Fernseh- und Hörfunkerlebnisse, an die sie sich heute noch gerne erinnern. Gemeinsam mit ihnen wollen wir Höhepunkte noch einmal aufleben lassen", so Boudgoust.

Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland wurde im Juni 1950 gegründet. Die ersten Mitglieder waren der Bayerische Rundfunk, der Hessische Rundfunk, Radio Bremen, der Süddeutsche Rundfunk, Südwestfunk und der Nordwestdeutsche Rundfunk. Die älteste gemeinsame Sendung ist die "Tagesschau".

Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: Mediathek Hessen bietet Angebote hessischer TV- und Radioveranstalter
Beitrag von: SiLæncer am 17 September, 2009, 11:08
Startschuss für eine neue Online-Plattform: Seit Mittwochabend steht die Mediathek Hessen (http://www.mediathek-hessen.de/) mit Zugriff auf Sendungen hessischer Fernseh- und Radioveranstalter sowie Bild- und Tondokumente weiterer hessischer Institutionen und Unternehmen im Internet zur Verfügung.

Initiiert wurde die Mediathek durch die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen). Abrufbar sind derzeit Angebote der vier hessischen Offenen Kanäle, der nichtkommerziellen Lokalradios, regionale Informationen von RTL und RheinMainTV sowie Sendungen mehrerer privater Radioveranstalter aus Hessen, teilte der betreiber am Donnerstag mit. Neben den Rundfunksendungen finden sich Inhalte des Flughafenbetreibers Fraport, der Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) und des Bistums Fulda.

Die Mediathek Hessen wird im Auftrag der LPR Hessen von der Gesellschaft für Medien Marketing (GMM) betrieben.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: ARD erweitert Angebot für Hybrides Fernsehen
Beitrag von: SiLæncer am 24 Oktober, 2009, 16:54
Die ARD bietet bereits mit der TV-Mediathek und dem Teletext Anwendungen für Hybrides Fernsehen an - zukünftig möchte der Sender das Angebot nach und nach ausbauen.

"Die ARD-Mediathek steht für Fernsehen auf Abruf, also orts- und zeitunabhängiges Fernsehen. Diese vernetzte, informative und zugleich neu anmutende Fernsehwelt wird nach und nach um weitere Anwendungen ergänzt werden", informiert Michael Albrecht, ARD-Koordinator Digital Video Broadcasting.

Voraussetzung dafür sei, dass sich der Standard am Markt in einem relevanten Maß durchsetze. Die kontinuierliche technische Weiterentwicklung von Angeboten der Online-, Fernseh- und mobilen Welt werde dafür zusätzliche Impulse geben. "Unseren Zuschauern werden zukünftig ergänzend zum bisherigen Fernseherlebnis multimediale Inhalte zur Verfügung stehen, die einfach zu navigieren sind und das Beste aus der Welt des Internets und des Fernsehens miteinander verknüpfen", so Albrecht weiter.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD und ZDF erwerben TV-Rechte für Fußball-EM 2012
Beitrag von: SiLæncer am 24 Oktober, 2009, 19:12
ARD und ZDF haben sich einem "Spiegel"-Bericht zufolge die TV-Rechte an der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine gesichert.

Wie das Nachrichtenmagazin am Samstag vorab berichtete, zahlen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender dem Vernehmen nach zusammen rund 110 Millionen Euro für die Übertragung der 31 Spiele und damit trotz des internen Sparzwangs nahezu so viel wie für die Europameisterschaft 2008. Der europäische Fußballverband UEFA hatte indes deutlich höhere Preisvorstellungen.

Der Bezahlsender Sky hat sich den Angaben zufolge gar nicht beworben, weil die Ausschreibung nach der Gruppenphase keine exklusiven Rechte für das Abo-Fernsehen vorsah. Mitte September hatte die UEFA bereits einen Vertrag mit der Einkaufsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Sender, EBU, geschlossen, aber die wichtigsten Märkte aus dem Vertrag ausgeklammert. In Deutschland, Frankreich, England, Spanien und Italien wollte der Verband die Rechte lieber einzeln vermarkten, um höhere Einnahmen zu erzielen. Der EBU-Vertrag sorgte für Erstaunen, weil die UEFA damit auf die Dienste von Sportrechteagenturen wie Sportfive verzichtete.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Heftige Kritik an Blutproben beim NDR
Beitrag von: ritschibie am 06 November, 2009, 15:21
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die ARD-Rundfunkanstalten am Freitag aufgefordert, die umstrittenen Blutuntersuchungen von Bewerbern für Redaktionsarbeitsplätze abzuschaffen.

Es sei überzogen, dass Journalisten mit dieser Methode auf ihre Eignung für die Redaktionsarbeit getestet würden, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Der Journalistenberuf bringt zwar besondere Verantwortung mit sich, Blut muss dafür aber im Normalfall nicht fließen."

(http://res.magnus.de/res/_2/2/e/1/43266.jpg)

Der DJV-Vorsitzende reagierte damit auf Informationen, nach denen sich Stellenbewerber bei ARD-Anstalten einer Blutuntersuchung durch den Betriebsarzt unterziehen müssen, bevor sie den Arbeitsvertrag erhalten. Auf Nachfrage des DJV hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) erklärt, unter Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht spreche der Betriebsarzt nach der Untersuchung dem Arbeitgeber NDR gegenüber eine Empfehlung aus. Die Untersuchungsergebnisse würden nicht weiter gereicht. Dieses Verfahren werde seit den 70-er Jahren so praktiziert.

Verunsicherung und Misstrauen

"Die Bluttests gehen für die Mehrzahl der Beschäftigten in den Sendern über das rechtlich Zulässige hinaus und schaffen Verunsicherung und Misstrauen bei den Bewerbern gegenüber ihrem künftigen Arbeitgeber", kritisierte Konken. "Arbeitsklima und Kreativität werden darunter leiden, darum muss das schnell aufhören", betonte der DJV-Vorsitzende abschließend. Auch beim Daimler-Konzern in Stuttgart werden ähnliche Blutproben praktiziert.

Das Medienhaus Axel Springer bestätigte am Freitag auf Nachfrage des Branchendienstes "Meedia" ebenfalls, dass im Rahmen der betriebsärztlichen Untersuchung teilweise Blut- und auch Urintests durchgeführt würden. Allerdings entscheide nur der Arzt, ob ein solcher Test gemacht wird oder nicht. Eine Einstellungsuntersuchung werde nicht bei allen Bewerbern vorgenommen, sondern erst, wenn man sich für einen Kandidaten entschieden habe, hieß es.

Quelle: SAT+KABEL
Titel: Re: Heftige Kritik an Blutproben beim NDR
Beitrag von: Jürgen am 07 November, 2009, 03:33
Ein Bluttest als Bedingung zur Einstellung, ohne beruflich bedingte Erfordernis?
Das ist pervers.
Bei einem Arbeitgeber, der so weit in die Privat- bzw. Intimsphäre hineinschnüffelt, würde ich niemals arbeiten wollen.

Die Journalisten treiben in ihrer beruflichen Tätigkeit keinen Extremsport, sie steuern keine Passagier- oder Kampfflugzeuge oder Raumschifffe.
Hingegen sind die beruflich nicht eben selten zum Konsum von Alkohol angehalten. Das Thema Koks überspringe ich jetzt mal...

Was will man also erfahren?
Kaffeekonsum?
Gendefekte?
Rassenzugehörigkeit?
HIV-Infektionen?
Grundlagen für Vaterschaftstests?
Oder vielleicht eine Veranlagung zur Homosexualität ???

Dreist und für eine Institution, die mit beiden Beinen auf dem Boden der Verfassung zu stehen und für die Achtung von Menschenrecht und -würde zu achten hat, absolut untragbar.
Die Verantwortlichen gehören sofort unter Verlust sämtlicher Versorgungsansprüche entlassen und verklagt.

Jürgen
Titel: ZDF baut Mediathek um
Beitrag von: SiLæncer am 09 November, 2009, 19:42
Das ZDF hat seine Mediathek überarbeitet - eine neue Navigation soll für mehr Übersicht sorgen und die Bedienbarkeit des Abruf-Portals erleichtern.

Die Hauptnavigation der ZDF-Mediathek wurde hervorgehoben und den bereits bestehenden Sendungs- und Themenkanälen eine weitere Kategorie hinzugefügt, so der Sender.

Unter "Rubriken" finden Zuschauer ab sofort zum Beispiel Krimis, Service-Beiträge oder das Kulturprogramm. Wichtigster Einstiegspunkt in die ZDF-Mediathek bleibt laut Sender der elektronische Programmführer "Sendung verpasst?". Dort werden alle abrufbaren Sendungen der vergangenen sieben Tage aufgelistet. In der neuen Version starte der Wochenrückblick jetzt mit dem aktuellen Tag und nicht mehr wie zuvor mit dem vorangegangenen.

Zu den weiteren Neuerungen gehöre die "Merkliste": Der Benutzer könne interessante Beiträge aus dem Programm in einer persönlichen Liste speichern, die auch bei späteren Besuchen der ZDF-Mediathek zur Verfügung steht. Die eigene Favoritensammlung ließe sich per Mausklick auch an andere Nutzer verschicken.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD: Statt Jugendkanal "Verjüngung des bestehenden Angebots"
Beitrag von: SiLæncer am 02 Dezember, 2009, 16:03
Die ARD will auf der Suche nach einem jüngeren Publikum zunächst nicht dem Beispiel des digitalen Spartenkanals ZDFneo folgen. Es sei sinnvoller, über eine Verjüngung des bestehenden Angebots das Durchschnittsalter der Zuschauer von zur Zeit 61 Jahren zu senken, sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres zum Abschluss einer ARD-Tagung in Berlin. Die ARD dürfe weder hektisch noch "mit starrem Blick" auf das ZDF-Angebot reagieren. Es gebe keine Hinweise, dass das Anfang November gestartete ZDFneo mit eine Marktanteil von 0,1 Prozent auch wirklich neue Zuschauer anspreche. "Wir müssen real junge Menschen erreichen", sagte Herres.

Gleichzeitig lehnte die ARD Forderungen der Privatradios nach einem Hörfunkwerbeverbot für die öffentlich-rechtlichen Wellen ab. Die Sender erreichten mehr als die Hälfte der Hörer mit Werbung. Verbote oder Einschränkungen würden dazu führen, dass der Hörfunk für die Werbewirtschaft ein für nationale Werbung uninteressanter Markt wäre, sagte der ARD-Vorsitzende, Peter Boudgoust. Mit Werbeverboten würden die Privaten ihre einzige Einnahmequelle aufs Spiel setzen.

In einer "Berliner Erklärung" sprachen sich ARD, ZDF, der Österreichische Rundfunk (ORF) und die Schweizer Senders SRG und SSR für den Erhalt des Kulturkanals 3sat aus. Das Programm beweise, dass anspruchsvolle Angebote und die Ansprache an ein junges Publikum kein Gegensatz seien.

Die ARD und die Allianz der Film- und Fernsehproduzenten einigten sich auf neue Regeln für die Zusammenarbeit bei Auftragsproduktionen. Demnach erhalten die Produzenten bessere Bedingungen bei der Verwertung der für die ARD hergestellten Filme, besonders beim Verkauf im Ausland sowie bei Erlösen aus Bezahlfernsehen, Kino und DVD. Wie die Produzentenallianz am Mittwoch in Berlin weiter mitteilte, können in Zukunft die Produzenten nicht genutzte Rechte selbstständig verwerten. Außerdem können sie bei entsprechender finanzieller Beteiligung an den Erlösen der Filme teilhaben. Die ARD- Anstalten behalten in jedem Fall nicht exklusive Senderechte.

Mit der Vereinbarung seien ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte erreicht worden, "entsprechend dem Grundsatz, "die Rechte folgen dem Risiko"", erklärte Boudgoust. Die Produzenten hatten sich in der Vergangenheit immer wieder über die finanziellen Konditionen für ARD- Auftragsproduktionen beklagt.    Die Vereinbarung sei die weitreichendste Verbesserung der Vertrags- und Arbeitskonditionen seit langer Zeit, sagte der Vorstandsvorsitzende der Produzentenallianz, Alexander Thies.

Quelle : www.heise.de
Titel: ZDF-Mediathek modernisiert
Beitrag von: SiLæncer am 03 Dezember, 2009, 16:11
Das ZDF hat seine Medienbibliothek überarbeitet. Die Neuerungen sind eine verbesserte Benutzerführung, neue Funktionen und Unterstützung für Windows 7.

Die Firma Axinom hat im Auftrag des ZDF die TV-Edition der ZDF-Mediathek überarbeitet. Nach Angaben von Axinom wurden zusätzliche Funktionen eingeführt und das Bedienkonzept weiter verfeinert. Übersichtsseiten für Sendungen, Themen und Rubriken würden helfen, jederzeit den Überblick über das umfangreiche Angebot zu behalten. Neu sei die Merkliste, mit der interessante Beiträge markiert und jederzeit erneut abgerufen werden könnten.

Ein neues Angebot ist außerdem der Download von Beiträgen. Damit können auch Nutzer mit langsamem Internet die Beiträge ansehen. Mit der neuen Version ist das ZDF nach Angaben von Axinom einer der ersten Anbieter, die ihr Angebot für Nutzer des Media-Center von Microsofts neuem Betriebssystem "Windows 7" aktualisieren. Damit lasse sich die ZDF-Mediathek nicht nur am PC, sondern auch am Fernseher vom Sofa aus, mit der Fernbedienung nutzen - mit allen zur Verfügung stehenden Funktionen.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD bastelt am Doku-Sendeplatz am Montag
Beitrag von: SiLæncer am 03 Januar, 2010, 11:05
 Die ARD will ihren Dokumentarfilmplatz am Montag offenbar nicht länger mit tagesaktuellen Filmen bestücken, sondern auf historische Dokus setzen.

Laut ARD-Programmdirektor Volker Herres liefen mit Produktionen wie "Kampf um Opel" oder "Der Fall Demjanjuk" qualitativ hochwertige Dokus auf dem Sendeplatz um 21 Uhr, jedoch war die Zuschauerakzeptanz sehr zurückhaltend.

"Also überlegen wir, auf andere Stoffe zu setzen, wie zum Beispiel Historisches", sagte er im Interview mit sueddeutsche.de. Der Montagsplatz sei "offenbar mit Dokumentationen nur sehr schwer erfolgreich zu bespielen", sagte Herres.

Die ARD kämpft der Magazin zufolge seit Jahren mit den Montagsquoten, unter anderem konkurriert sie mit Günther Jauchs "Wer wird Millionär" bei RTL. Die ARD hatte erst im Frühjahr 2009 einen Plan von Chefredakteur Thomas Baumann beschlossen, den Dokuplatz mit aktuellen Reportagen zu bestücken - statt wie bisher vor allem mit historischen Mehrteilern.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD-Mediathek: Tatort jetzt regelmäßig online
Beitrag von: SiLæncer am 14 Januar, 2010, 13:51
Deutschlands Krimiserie Nr. 1 kommt ins Internet - regelmäßig, nicht nur als Ausnahme.

Der "Tatort", Deutschlands beliebteste Krimireihe, wird künftig in der ARD-Mediathek zu sehen sein. Das teilte das Erste am Mittwoch mit. Demnach solle ein Großteil der neuen Folgen nach der Erstausstrahlung im Netz verfügbar sein. Zudem werden die neuen Folgen parallel zur Ausstrahlung im Fernsehen am Sonntagabend auch als Live-Stream zur Verfügung gestellt. Bisher konnte der "Tatort" in der Mediathek der ARD lediglich in Einzelfällen angesehen werden.

Die Filme bleiben gemäß Rundfunkstaatsvertrag für sieben Tage nach der Ausstrahlung verfügbar. Aufgrund der Tatsache, dass die einzelnen Episoden der Reihe von unterschiedlichen Landesrundfunkanstalten der ARD mit unterschiedlichen Rechtesituationen hergestellt werden, wird die Online-Bereitstellung "wahrscheinlich nicht durchgängig bei jeder Folge gelingen", sagte eine Sprecherin der Online-Redaktion Das Erste gegenüber "Zeit Online". Dies hänge jedoch nicht von einzelnen Landesrundfunkanstalten ab, sondern von der konkreten Produktionssituation einzelner Folgen.

Laut dem Bericht gehen die einzelnen ARD-Häuser bei der Herstellung der Filme mit Blick auf die Online-Verbreitung unterschiedlich vor. Die ARD hätte sich nach langen Verhandlungen im Dezember zu einem Eckpunktepapier durchgerungen, das Produzenten "ausgewogene Vertragsbedingungen" verspricht. Darin verpflichtet sich die ARD, die Hälfte aller Erlöse aus dem Internet, dem Pay-TV, dem Verkauf von DVDs und an kommerzielle Video-Portale an die Produzenten abzuführen.

Das Paket regele jedoch nicht die Nutzung der Serien und Filme in den Mediatheken, die bei ARD und ZDF kein kommerzielles Produkt seien. Dem Bericht zufolge würde im Ersten nun die Meinung vorherrschen, alles, was "voll finanziert" wurde, auch im Netz gezeigt werden könne. Nur einige ARD-Sender, darunter der für die Stuttgarter und Ludwigshafener Folgen zustandige SWR, zahlen den Mitwirkenden nach Informationen von "Zeit Online" aber für das Einstellen einen Online-Zuschlag. Andere Anstalten tun das nicht. Bislang wehren sich die Produzenten nicht dagegen.

Der Abruf des "Tatort" in der Mediathek des Ersten ist nach anderen Medienberichten nicht "geoblocked", so dass sich die Filme auch im Ausland online sehen ließen. Sport-Inhalte der ARD hingegen ließen sich aufgrund der Lizenzsituation lediglich innerhalb Deutschlands abrufen. Aus Jugendschutzgründen würden einzelne "Tator"-Episoden allerdings nur in der Zeit zwischen 20 und 6 Uhr gezeigt.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD-Mediathek: Kritik an Sieben-Tage-Regelung bei Filmen
Beitrag von: SiLæncer am 14 Januar, 2010, 16:22
Die WDR-Fernsehspielkoordinatorin Verena Kulenkampff übt Kritik an der Sieben-Tage-Regelung für ARD-Filme im Internet und damit am Rundfunkstaatsvertrag.

Kulenkampff kritisierte am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz der TV-Spielschefs, dass Filme wie jetzt seit neuestem der "Tatort" nicht länger als sieben Tage in der Internet-Mediathek zur Verfügung stehen dürften. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die Fernsehspielkoordinatorin bezeichnete die Regelung als "irritierend" für den Zuschauer, der dafür seine Gebühren entrichte und Anspruch auf mehr Verweildauer der Produktionen im Netz habe. So sei die ARD gezwungen, gleich nach sieben Tagen in die Weiterverwertung zu gehen.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ZDF: "aktuelles sportstudio" startet mit eigenem Youtube-Kanal
Beitrag von: SiLæncer am 14 Januar, 2010, 17:34
 Das "aktuelle sportstudio" ist künftig auch bei Googles Online-Videoplattform Youtube zu sehen.

Dies teilte das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) am Donnerstag mit. "Mit dem sportstudio-Channel wollen wir unser bisheriges Internet-Angebot ausweiten und neue Zielgruppen erreichen", so Thomas Fuhrmann, Redaktionsleiter des "aktuellen sportstudios" des ZDF.

Zum Start der Rückrunde der Fußball-Bundesliga am 15. Januar wird die Sportsendung mit einem eigenen Kanal auf Youtube vertreten sein, hieß es in der Meldung.

Unter www.youtube.com/sportstudio gibt es demnach täglich aktuelle Beiträge aus der Welt des Sports, die von den Usern bewertet, kommentiert und mit anderen diskutiert werden können. Dazu gehören Sportnachrichten, Hintergrundberichte, exklusive Interviews sowie Sendemitschnitte des "aktuellen sportstudios".

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Holpriger YouTube-Start fürs ZDF-"Sportstudio" - "Video wurde entfernt"
Beitrag von: SiLæncer am 15 Januar, 2010, 12:21
ZDF holpert sich durch YouTube

Das ZDF hat mit seinem "Sportstudio" einen holprigen Start beim Video-Portal YouTube hingelegt.

Wer sich am Freitag die frisch renovierte Startseite betrachtet, stolpert beim großen, fast bildschirmfüllenden Haupt-Clip über den Satz: "Dieses Video wurde vom Nutzer entfernt". Ein Abspielen ist nicht möglich. "Sportstudio"-Redaktionsleiter Thomas Fuhrmann hatte am Donnerstag in Mainz gesagt, "ab sofort könnten sich alle Fußballbegeisterten auf der Seite für das Torwandschießen bei der traditionellen Sportsendung am Samstagabend bewerben".

Quelle: SAT+KABEL
Titel: SWR baut sein Programm um
Beitrag von: SiLæncer am 23 Januar, 2010, 14:02
Der Südwestrundfunk (SWR) plant einen radikalen Umbau seines Fernsehprogramms.

Um die bürgerliche Mitte besser zu erreichen, sollen sich Nachrichten künftig "stärker an Gesprächs- und Nutzwert orientieren", zitierte der "Spiegel" am Samstag aus einem internen Papier der Geschäftsleitung. Die neue Hauptzielgruppe "mag keinen Information-Overload", sie werde "durch zu hohe Komplexität" abgeschreckt und bevorzuge stattdessen "Infotainment und unterhaltsame Formen", hieß es. Im Vorabendprogramm sollen darüber hinaus "nur wenige, telegene Experten anstelle von Fachidioten" eingesetzt werden. Mittelfristig seien ein "Regionalboulevard-Format" und "Coachingformate" gewünscht. Auch die Unterhaltung soll umgebaut werden, "neue, witzige Humor-Formate" dazukommen.

SWR-Intendant Peter Boudgoust, der zugleich ARD-Vorsitzender ist, sagte dem "Spiegel" dagegen nur, man sei oft zu bieder in der Bildsprache. Auch müssten manche Redakteure lernen, "Fernsehen auch für Nichtredakteure zu machen".

Quelle: SAT+KABEL
Titel: Re: SWR baut sein Programm um
Beitrag von: Jürgen am 24 Januar, 2010, 00:39
Das klingt für mich wie eine Beschreibung des üblichen Privatfernsehens.
Flach, simplifizierend, inkompetent. Hauptsache, die Quote stimmt.

Ich glaube nicht, dass diese Geschäftsleitung so ein ausreichendes Verständnis des Auftrags eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks zeigt.
Der bekanntermassen von Rundfunk-Gebühren finanziert wird und eben kein ordinäres gewinnorientiertes Unternehmen ist...
Auf ebensolche Zeitgenossen passt insofern der Begriff "Fachidioten" sicher nicht weniger als auf die kritisierten angeblich nicht telegenen Experten  ::)

Jürgen
Titel: ZDF: Stromausfall als Ursache für 34-minütige Sendepause
Beitrag von: SiLæncer am 09 März, 2010, 19:21
Notstrom-Versorgung beim ZDF überfordert

Ein Stromausfall mit nachfolgendem starkem Spannungsabfall in Teilen des Mainzer Stromnetzes hat am Dienstagmorgen zu einer rund 34-minütigen Ausfall beim öffentlich-rechtlichen ZDF geführt.

Betroffen waren laut einer offiziellen Stellungnahme des Senders vom Nachmittag neben dem Hauptprogramm auch zahlreiche Partner- und Digitalkanäle wie 3sat und das parallel in der ARD ausgestrahlte "Morgenmagazin". Zwar habe der erste Stromausfall noch von den Notversorgungseinrichtungen aufgefangen werden können. Ein folgender weiterer Spannungsabfall führte dann aber zum Zusammenbruch der zentralen Computersysteme, die im ZDF-Sendezentrum am Lerchenberg die Ausstrahlung der Fernsehprogramme steuern, hieß es.

Erst nach einer halben Stunde war die Programmausstrahlung wieder möglich, hieß es. Laut einem Bericht des Branchendienstes "DWDL" war auch die Internetseite des ZDF vom Netz abgeschnitten. Die ARD behalf sich zwischenzeitlich mit einem Störungsbild und Trailern.

Quelle: SAT+KABEL
Titel: Streit um die Internet-Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender geht weiter
Beitrag von: SiLæncer am 25 März, 2010, 09:14
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat sich für eine Begrenzung der Online-Auftritte von ARD und ZDF ausgesprochen. Der sogenannte Dreistufentest über die Auswirkungen der Internet-Aktivitäten sollte durch unabhängige Experten erfolgen, forderte der CDU-Politiker. Dann könnten Sachverständige sagen, ob in bestimmten Bereichen das Engagement der gebührenfinanzierten Sender notwendig sei oder nicht.

Um die Finanzierung von ARD und ZDF und besonders um die Internet-Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender gibt es seit Monaten Auseinandersetzungen. Der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag hat bereits die Möglichkeiten der öffentlich-rechtlichen Sender im Internet $einige Grenzen gesetzt) und einen sogenannten Dreustufen-Test einfgeführt, bei dem die publizistische Bedeutung, die Konkurrenz-Folgen und die Kosten jedes einzelnen öffentlich-rechtlichen Online-Angebots geprüft wird. Zuletzt hatten die Pläne der ARD für eine iPhone-App der Tagesschau $(LB461919:für Aufregung gesorgt: Einige Verleger wie Mathias Döpfner vom Axel-Springer-Konzern sahen daraufhin schon tausende Arbeitsplätze gefährdet, wenn sich bezahlte Applikationen auf mobilen Geräten nicht durchsetzten. ARD-Vertreter dagegen betonten, man werde mit der iPhone-App lediglich bereits produzierte und verfügbare Inhalte anbieten. Zuvor hatten sich bereits auf den Münchner Medientagen über Inhalte, Refinanzierung und Vertriebswege verhärtete Fronten gezeigt zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern.

"Ich möchte, dass es einen funktionierenden öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt. Ich möchte aber auch, dass die Vielfalt der großen und kleinen Zeitungen erhalten bleibt", betonte Neumann nun laut dpa bei einer Veranstaltung des Medienboard Berlin-Brandenburg. Die Tageszeitungen sind seinen Worten zufolge durch sinkende Leserzahlen, aber auch durch die Internet-Konkurrenz in ihrer Existenz bedroht. Es sei deshalb richtig, dass es für ARD und ZDF Begrenzungen in diesem Bereich gebe. "Wir können die Wettbewerbssituation nicht völlig verzerren." In dem Dreistufentest werden müsse es zu einer richtigen Balance mit den Interessen der Zeitungsverleger kommen, sagte der Staatsminister.

Derweol wird in den Gremien ARD Kritik an den Online-Auftritten der Sendeanstalten laut. Die ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) empfahl Anfang der Woche Korrekturen am Telemedienkonzept. Die GVK bemängelte vor allem die geplante Verweildauer für Filme und Serien im Netz, die Kosten der Online-Projekte und die Spieleangebote.

In der ARD durchlaufen derzeit elf Internet-Auftritte wie ARD.de, DasErste.de, tagesschau.de und sportschau.de den Dreistufentest. Die Meinung der GVK, der die Vorsitzenden der Rundfunk- und Aufsichtsräte angehören, spielt zwar eine gewichtige Rolle, ist aber nicht bindend für die Realisierung der Projekte.

Bis zum 31. August 2010 müssen die Prüf-Verfahren abgeschlossen sein. Der NDR-Rundfunkrat hatte, wie im Februar bekanntwurde, bereits grünes Licht für sein Angebot tagesschau.de gegeben. Die Rundfunkräte der anderen Landesrundfunkanstalten müssen dem Zuschnitt des Online-Portals aber noch zustimmen. Über die seit Ende Dezember vielfach diskutierte und umstrittene Tagesschau-App für das iPhone wird in dem Angebot von tagesschau.de nichts gesagt.

Die deutschen Verleger, die ihrerseits mit kommerziellen Online-Angeboten konkurrieren, hatten bereits gegen die Zustimmung des NDR- Rundfunkrats für tagesschau.de protestiert. Als "absolut unglaublichen Vorgang" hatte Dietmar Wolff, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), die NDR-Pläne kritisiert. Der Dreistufentest zu einem vernünftigen Interessenausgleich zwischen Sendern und Presse führen, sagte Wolff. Dies besonders nach den langwierigen Auseinandersetzungen um die Expansion des mit Gebührengeldern finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Internet zulasten der privatwirtschaftlich agierenden Medien.

Die GVK empfahl nun "eine Überarbeitung des Verweildauerkonzeptes, insbesondere im fiktionalen Bereich". Sie sieht es als problematisch an, dass die Verweildauer bei "Endlosserien" kaum zu bestimmen sei. Auch halten es die Gremienvorsitzenden für fraglich, ob im Bereich der Daily Soaps und Telenovelas ein breites Nutzerinteresse an einer monatelangen Abrufbarkeit im Internet besteht. Derzeit werden diese Angebote in der Regel sieben Tage bereitgehalten.

Intensiv habe sich die GVK mit den Kosten auseinandergesetzt. Nach Ansicht der GVK sind daher weitere Erläuterungen und Begründungen von Seiten der Intendanten erforderlich. Die GVK hält den vom MDR- Rundfunkrat eingeschlagenen Weg beim Dreistufentest-Verfahren zu kikaninchen.de und KI.KAplus für empfehlenswert: Sollten die festgelegten Kosten um zehn Prozent oder mehr überschritten werden, muss dies der Rundfunkrat erneut genehmigen.

Quelle : www.heise.de
Titel: NDR löscht Tausende Radio- und TV-Beiträge aus Internet-Mediathek
Beitrag von: SiLæncer am 27 März, 2010, 18:28
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat in den vergangenen Wochen Tausende von Radio- und Fernsehbeiträgen aus seinem Onlineangebot entfernt.

"Wir mussten mehr als die Hälfte der Inhalte von ndr.de aus dem Netz nehmen", sagte NDR-Intendant Lutz Marmor nach Angaben der Nachrichtenagentur ddp am Freitag in Hamburg. Grund dafür sei die Vorgabe des Gesetzgebers, einen Großteil der von den öffentlich-rechtlichen Sendern im Internet zur Verfügung gestellten Berichte und Reportagen nur für einen befristeten Zeitraum anzubieten. Das sieht der 1. Juni 2009 in Kraft getretene 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag vor, um private Konkurrenten zu schützen.


Quelle: SAT+KABEL
Titel: Geburtstag: ARD wird im Juni 60 Jahre alt - große Sause mit großen Namen
Beitrag von: SiLæncer am 12 April, 2010, 13:32
Der 9. Juni 1950 gilt als die Geburtsstunde der ARD: An diesem Tag schlägt der Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR), Adolf Grimme, den Vertretern der anderen öffentlichen Landesrundfunkanstalten auf einer Sitzung in Bremen die Bildung einer Dachgemeinschaft vor. Sie wird Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, kurz ARD, genannt. Die konstituierende Sitzung findet am 5. August statt, als erster Sender nimmt der NWDR am 27. November den Betrieb eines Versuchsprogramms auf.

Das sind die nüchternen Daten und Fakten. 60 Jahre ist die ARD jetzt alt und ist selbst ein Teil der deutschen Geschichte geworden. Ohne das "Erste" gäbe es keine Erinnerungen an Übertragungen alter Fußball-Weltmeisterschaften, an die Krönung von Queen Elizabeth II., an Hans-Joachim Kulenkampff, an Rudi Carrell, an "Bonanza" und "Dallas", an "Was bin ich?", an Loriot, an "Klimbim" und an "Kir Royal", es gäbe keinen "Tatort" und keine "Sportschau", keine "Tagesschau", "Tagesthemen" und "Lindenstraße". Namen und Begriffe, die das Publikum geprägt haben und ins Alltagsleben eingegangen sind.

Der große Knick in der ARD-Popularität

Daran kann auch der große Knick in der ARD-Popularität nichts ändern, der mit dem Aufkommen der Privatsender Mitte der 80er Jahre eintrat. ARD und ZDF, die die Fernsehzuschauer (mit Ausnahme der dritten ARD-Programme) alleine unter sich aufteilten, mussten sich in der Phase stärker werdender Konkurrenz erwehren. Doch immerhin gehören beide Sender auch heute noch neben RTL  zu den Top drei der deutschen TV-Landschaft - auch wenn das junge Publikum sich lieber dem Privat-TV zuwendet.

Die ARD feiert an diesem Donnerstag und Samstag (jeweils um 20.15 Uhr) in einer Doppelshow mit großen Namen nun ihr Jubiläum. Moderieren wird Reinhold Beckmann, der eigentlich schon vor einigen Jahren mit dem Ende der "Guinness Show" seinen Rücktritt als Showmaster erklärt hatte. Doch bei stark informationsgeprägten Sendungen - und die Show zum 60. Geburtstag fällt dann wohl in diese Kategorie - macht der 54-jährige Talkmaster und Sportreporter auch mal eine Ausnahme. Ihn selbst prägte in frühester Jugend die ARD, als er Serien wie "Lassie" oder "Am Fuß der blauen Berge" sah.

Bei Beckmann sind Prominente zu Gast, von denen die ARD sagt, dass sie ihren ersten TV-Auftritt auch im "Ersten" hatten: Iris Berben, Maria Furtwängler, auch Kai Pflaume, Eckart von Hirschhausen, Bastian Pastewka, Til Schweiger, Marius Müller-Westernhagen, Hape Kerkeling, Johannes B. Kerner und Anke Engelke - auch wenn vornehmlich die letzten drei in dieser Aufzählung wichtige Schritte ihrer Karriere beim Privat-TV machten. Auch zwei der ganz Großen im TV-Business, Günther Jauch und Thomas Gottschalk, sammelten ihre ersten TV- Erfahrungen mit den Sendungen "Rätselflug" und "Telespiele" in der ARD.

Für die Sendung hat sich die ARD eine Reihe kleiner Spielchen ausgedacht. Wimbledon-Held Boris Becker soll sich in einem "nervenaufreibenden Match" mit Jauch und Gottschalk im "Teletennis" messen, Entertainerin Barbara Schöneberger trifft auf ihren "Traummann", Käpt'n Blaubär, und erstmals sind die Kinder der Show- Legenden Peter Frankenfeld, Hans-Joachim Kulenkampff und Rudi Carrell gemeinsam zu Gast in einer Sendung. Florian Silbereisen singt ein "Rudigramm" in Erinnerung an Rudi Carrell. Außerdem soll geklärt werden: Wer ist für die Zuschauer der beliebteste "Tatort"-Kommissar überhaupt?

Quelle: SAT+KABEL
Titel: Umfangreiche Löschungen bei ARD-Internetangeboten
Beitrag von: SiLæncer am 21 April, 2010, 13:20
Die Sender der ARD löschen derzeit umfangreiche Inhalte von ARD-Onlineangeboten. Laut ARD betrifft das Inhalte, die künftig vor allem aufgrund der begrenzten gesetzlichen Verweildauerregelungen wegfallen müssen.

Aufgrund der Verbotsliste des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags und im Vorgriff auf den Abschluss der Dreistufentests im Sommer 2010 müssen Internetnutzer schon jetzt auf umfangreiche Inhalte von ARD-Onlineangeboten verzichten. Nach ARD-Angaben löschen schon jetzt viele ihrer Sender Inhalte, die künftig vor allem aufgrund der begrenzten gesetzlichen Verweildauerregelungen wegfallen müssen

Auf einer Sitzung informierten sich Intendantinnen und Intendanten der Sendeanstalt über den aktuellen Sachstand zur Überführung des ARD-Telemedienbestands. ARD-Vorsitzenden Peter Boudgoust sagte: "Seit einem Jahr sind mehr als 100 000 Dokumente aus den ARD-Onlineangeboten genommen worden. Die von einigen Verlegern und ihren Verbänden unterstellte Expansion der ARD im Internet ist daher ein unhaltbarer Vorwurf."

Beliebte Inhalte der ARD im Internet müssten aus dem Netz genommen werden. Und die Möglichkeit, ARD-Sendungen zeitlich unbegrenzt abzurufen, seien bereits jetzt vielfach eingeschränkt. Das sei vor allem schade, weil die Inhalte vor allem wegen der vielen Audios und Videos für die Gebührenzahler einen deutlichen Mehrwert im Netz böten.

So werden beispielsweise ab Anfang Juni 2010 allein auf sportschau.de nach Angaben des WDR nur noch 50 bis 60 Prozent der Inhalte online sein, die den Nutzern noch ein Jahr zuvor zur Verfügung standen. Auch der NDR hat in den vergangenen Wochen mehr als die Hälfte seines Online-Angebotes gelöscht. Mit 79 Prozent liegt der Anteil entfernter Inhalte auf den Nachrichten- und Wirtschaftsseiten bei NDR.de besonders hoch.

Bereits zum 1. Juni 2009 hatte die ARD Angebote, wie das Virtuelle Tierheim des WDR, diverse Rechner (z.B. KfZ-, Steuerrechner, Stromtarife, Telefontarife, Krankenkassentarife, Telefontarife), allgemeine Veranstaltungs- und Kulturkalender, Jobbörsen oder die Urteilsdatenbank von ARD-Ratgeber Recht vom Netz genommen.

Zu den 20 Verboten im 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag gehört auch eine flächendeckende lokale Berichterstattung. Sendungen über sportliche Großereignisse wie die Bundesliga müssen bereits nach 24 Stunden aus dem Netz genommen werden. Gekaufte Spielfilme und Serien dürfen überhaupt nicht online gestellt werden.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Betrug mit angeblichem TV-Gewinnspiel
Beitrag von: SiLæncer am 24 April, 2010, 14:14
Das Erste warnt vor Betrügern, die im Namen der ARD am Telefon Gewinne versprechen und so Bankdaten sammeln.

Diese Anrufe werden laut Mitteilung der ARD nicht im Auftrag der Sendeanstalt durchgeführt. Seit Anfang des Jahres sei bundesweit eine Vielzahl von Fällen bekannt geworden. Den Angerufenen wurde zumeist ein Gewinnbetrag von 330 Euro im
Zusammenhang mit einer Jubiläumsshow zum 60. Geburtstag der ARD in Aussicht gestellt. So wurde nach Geburtstag und Kontodaten gefragt.

Die ARD hat nun die Kriminalpolizei eingeschaltet, um die Betrüger ausfindig zu machen. Über konkrete Fallzahlen und finanzielle Schäden wurden bislang keine Angaben gemacht.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD: Werbeverbot erhöht Gebühren um 1,42 Euro
Beitrag von: SiLæncer am 29 April, 2010, 16:44
Die ARD-Werbung Sales & Services (AS&S) hat die Forderungen der privaten Lobby-Verbände nach Werbeverboten bei den öffentlich-rechtlichen Sendern zurückgewiesen.

Würden die öffentlich-rechtlichen Sender die Vermarktung einschränken oder ganz darauf verzichten, wäre eine Gebührenerhöhung von 1,42 Euro erforderlich, rechnet der Vermarkter in einer Mitteilung vor. Zudem würde der Erwerb von Sportrechten gefährdet. Die privaten Anbieter in TV, Hörfunk und Internet hätten im Gegensatz zu ARD und ZDF mit ihren reglementierten Angeboten nahezu uneingeschränkte Vermarktungsmöglichkeiten.

Ebenso bedenklich seien die Forderungen des Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) an die ARD aus der Radiowerbung auszusteigen. Ein solches Werbeverbot bei den ARD-Wellen könnte für den gesamten Hörfunk ein Abwandern der Werbeindustrie in andere Mediengattungen zur Folge haben.

Der VPRT hatte in den vergangenen Wochen mehrfach den Ausstieg der ARD aus der Radiowerbung gefordert.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Re: ARD: Werbeverbot erhöht Gebühren um 1,42 Euro
Beitrag von: Jürgen am 30 April, 2010, 00:58
Vorschläge zur Gegenfinanzierung:

- Abschaffung aller Volksmusik-Sendungen
- Shows selber produzieren, kein Zukauf mehr über Firmen der Showmaster
- keine Produktion im Sendebereich anderer ARD-Anstalten (wieso wird Dittsche in Hamburg ausgerechnet vom WDR produziert...)
- Deckelung der Gehälter und Altersvorsorge im Management auf Beamten-Niveau, ähnliches für Darsteller in Eigenproduktionen --> dem Nachwuchs eine Chance
- Boykott der irrwitzig hohen Forderungen für Sportrechte, anstatt die Preise weiterhin in die Höhe zu treiben
- Verzicht auf zu teure fremde Filmrechte
- deutliche Preiserhöhung für private Zweitverwerter
- Zusammenfassung der zahlreichen Unterkanäle für Regionalsendungen einiger dritter Fernsehkanäle per Satellit zu je einem einzigen mit Zeitverschiebung, ähnlich den nächtlichen und morgendlichen Wiederholungen
So könnte Radio Bremen TV mit allen Dritten des NDR zu einem Hauptprogramm und einem Kanal allein für Regionalsendungen verschmolzen werden, entsprechendes ginge auch bei WDR, MDR, SR/SDR...
Die freiwerdenden Transponderkapazitäten könnten zurückgegeben oder anders besser genutzt werden.
In Zeiten von Festplatten- und PVRready-Receivern entgeht dem interessierten Sat-Zuschauer auch keine zeitversetzte Ausstrahlung mehr.

Ich vermute, wenn man diese Liste konsequent umsetzen und ggf. erweitern würde, liesse sich die derzeitge Gebühr sogar deutlich senken, ohne dass Qualität verloren ginge.

Jürgen
Titel: Vorauseilender Gehorsam verärgert Rundfunkräte
Beitrag von: SiLæncer am 22 Mai, 2010, 13:38
Als die ARD Ende April auf einer Pressekonferenz ankündigte, einen großen Teil ihrer Angebote im Internet zu löschen, war das wohl als Signal gedacht, wie ernst man es mit den  Auflagen der Politik nimmt – und es wurde auch gleich kräftig gelöscht. Doch wie der Spiegel in seiner kommenden Ausgabe berichtet, regt sich jetzt Kritik an diesem Vorgehen bei den für die Kontrolle zuständigen Rundfunkräten der ARD.

Die "medienwirksam verkündeten" Löschungen seien "bei den Gremien auf Unverständnis und Verärgerung gestoßen", beschwert sich der Vorsitzende der Konferenz der Gremienvorsitzenden Harald Augter in einem Brief an den ARD-Vorsitzenden Peter Boudgoust. Es sei der "falsche und unseres Erachtens verfahrensgefährdende Eindruck" entstanden, über die Internetangebote der ARD sei schon abschließend entschieden – trotz der "laufenden Verfahren" und der "noch nicht abgeschlossenen Beratungen der Gremien". In der Tat haben die Sender bis zum 31. August Zeit, im Zuge eines Drei-Stufen-Tests zu klären, ob ihre Internet-Veröffentlichungen vom öffentlich-rechtlichen Auftrag gedeckt sind, ob sie zum publizistischen Wettbewerb beitragen und welcher finanzielle Aufwand für das Angebot erforderlich ist.

Boudgoust wies Augters Kritik in seiner Antwort zurück. Die frühe Löschung habe praktische Gründe gehabt. Zudem habe er bei der Pressekonferenz "die wichtige Arbeit der Gremien" betont.

Quelle : www.heise.de
Titel: ARD schaltet am 8. Juni auf Eutelsat Hotbird Fernsehsignal Das Erste ab
Beitrag von: SiLæncer am 01 Juni, 2010, 17:12
Die öffentlich-rechtliche ARD  schaltet in Kürze ihr Signal auf dem Satelliten Hotbird ab, der auf 13° Ost positioniert ist. Am 8. Juni soll um 5.30 Uhr in der Früh die Verbreitung beendet werden, berichtete der Branchendienst "Satnews" am Dienstag.

Derzeit werde ein Lauftext eingeblendet der zu einem Wechsel auf die - zumindest in Deutschland - beliebtere Position Astra (19,2° Ost) hinweise, hieß es. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) strahlte bislang federführend das Programm Das Erste über Hotbird aus. Damit wurden unter anderem Urlaubsziele in der Türkei und dem Nahen Osten versorgt, die nur mit einem unzumutbaren Aufwand die Astra-Satelliten empfangen können.

Quelle: SAT+KABEL
Titel: ARD: Zu wenig Eutelsat-Nutzer
Beitrag von: SiLæncer am 02 Juni, 2010, 18:06
Die ARD beendet die Zusammenarbeit mit dem Satellitenbetreiber Eutelsat. Am Ende waren es nur noch 30 000 Haushalte, die das Erste über Hotbird 8 empfingen.

Die ARD strahlt das Erste ab 8. Juni nicht mehr über Eutelsat aus.Eine ARD-Digital-Sprecherin sagte, die Nachfrage nach dem Programm über den Eutelsat-Satelliten Hotbird 8 sei einfach zu gering gewesen. "Unsere Informationen beruhen auf den Daten des AGF/GfK-Fernsehpanels, deren Basis die privaten Fernsehhaushalte in Deutschland bilden. Demnach empfangen lediglich 30 000 Fernsehhaushalte in Deutschland Das Erste exklusiv über Eutelsat", so die ARD-Sprecherin.

Das sind 0,1 Prozent und damit offenbar zu wenig, um die teure Satellitenübertragung weiter zu betreiben. "Die Einsparungen, die durch die Abschaltung erzielt werden, belaufen sich auf einen größeren sechsstelligen Betrag", sagte die Sprecherin.

Im Vorfeld der endgültigen Entscheidung hatte die ARD auch das ZDF informiert, dessen Programm über den selben Satelliten ausgestrahlt wird.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: ZDF ändert Ausstrahlung über Eutelsat
Beitrag von: SiLæncer am 02 Juni, 2010, 18:07
Das ZDF ändert während der Fußball-WM seine Ausstrahlung über den Satelliten Hotbird 8 von Eutelsat. Grund sind lizenzrechtliche Fragen.

Das ZDF-Hauptprogramm wird während der Fußball Weltmeisterschaft in Südafrika nicht über den Eutelsat-Sateliten Hotbird 8 zu empfangen sein. Wie ein ZDF-Sprecher auf Anfrage mitteilte, gibt es dafür lizenzrechtliche Gründe.

"Als Ersatzprogramm für die betroffenen Haushalte ist ZDF Neo vorgesehen. Die Hinschaltung auf ZDF Neo findet am 11. Juni, dem Tag des WM-Eröffnungsspiels, um 05.30 Uhr statt. Die Rückschaltung auf das ZDF-Hauptprogramm ist für den 13. Juli um 05.30. Uhr geplant", so der Sprecher.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: WDR startet "das große Löschen"
Beitrag von: SiLæncer am 03 Juni, 2010, 09:28
Der WDR  hat nach eigenen Angaben unter dem Aufhänger "das große Löschen" mit der zweiten Welle der Anpassung seines Online-Auftrittes an die Vorgaben des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags begonnen. "80 bis 90 Prozent der Internetbeiträge" müssten im Rahmen der Aktion von den Servern des größten ARD-Senders gelöscht werden, heißt es bei den Kölnern.

Das Entfernen von Inhalten laufe seit Anfang des Monats, bestätigte ein WDR-Sprecher den Start der Maßnahme gegenüber heise online. Man könne nicht mehr länger auf das Ergebnis der noch laufenden Prüfung des Telemedienkonzepts der Anstalt durch die nordrhein-westfälische Staatskanzlei warten, da die Umsetzung der Auflagen des Staatsvertrags sonst "nicht mehr zu schaffen ist". Eigentlich müssten gemäß der politischen Vorgaben, auf die sich die Länderchefs Ende 2008 einigten, TV-Sendungen bereits nach sieben Tagen aus dem Netz verschwinden. Aufzeichnungen von Großereignissen wie Sportveranstaltungen dürfen nur 24 Stunden online abrufbar bleiben. Laut einer "Negativliste" dürfen angekaufte Spielfilme und Serienfolgen, die keine Auftragsproduktionen sind, gar nicht zum Abruf angeboten werden.

Auf den Webseiten der Sender darf es zudem keine Kontakt- und Tauschbörsen, Ratgeberportale oder Spieleangebote ohne Sendungsbezug geben, was zu einem ersten großen Ausmisten führte. Diese Regeln sind am 1. Juni 2009 in Kraft getreten. Die öffentlich-rechtlichen Sender legten den Ländern aber zu diesem Zeitpunkt umfassende Konzepte vor, um die "Verweildauer" bestimmter Sendegattungen im Internet zu verlängern. "Hochwertige Inhalte mit hoher publizistischer Relevanz, insbesondere die Bildungsinhalte, können auf keinen Fall nur sieben Tagen vorgehalten werden", ist beispielsweise im entsprechenden Vorschlag des WDR nachzulesen. Für entsprechende Beiträge sieht das Telemedienkonzept der Kölner eine Vorhaltezeit von "bis zu fünf Jahren" vor. Nur so könne man "die Maßgabe erfüllen, der Bildung zu dienen und Orientierungshilfe zu bieten", lautet die Begründung.

Auch Nachrichtensendungen müssten ­ insbesondere, wenn es sich um Magazine, Dokumentationen oder Reportagen handle, ­ bei der Behandlung von Programm- und Themenschwerpunkten oder jährlich wiederkehrenden Ereignissen sowie bei ihrer Nutzbarkeit für die "Informationsfindung" bis zu zwölf Monate online bleiben. Das gleiche habe für Unterhaltungssendungen wie Kabarett oder Talkshows zu gelten, da diese "in hohem Maße den Diskurs über politische und gesellschaftliche Entwicklungen und ihre Protagonisten spiegeln". Auch programmbegleitende Inhalte sowie Elemente wie Foren oder Chats verbleiben beim WDR derzeit bis zu einem Jahr lang im Netz. Dauerhaft in die Archive wandern gemäß dem Konzept unter anderem zeit- und kulturgeschichtliche Bildungs- und Wissensinhalte, fortlaufende Chroniken, auswählte Erinnerungsmomenten aus den Rundfunkarchiven und zur eigenen Sendergeschichte.

Der WDR-Rundfunkrat hat das entsprechende über 100-seitige Papier der Kölner als Aufsichtsgremium Ende Mai einstimmig genehmigt. Das Placet der Landesregierung steht aber noch aus. Ohne deren Genehmigung müssten die unter wdr.de laufenden Angebote am 1. September zunächst komplett abgeschaltet werden. Die "selbstgesetzte" Einjahresfrist für zahlreiche Inhalte, die nicht rein tagesaktuell das Zeitgeschehen thematisieren, ist aber mit oder ohne endgültigem Segen für das Telemedienkonzept am Dienstag bereits abgelaufen. Daher hat der Sender Abrufseiten etwa für seine Nachrichtensendung "Aktuelle Stunde" bereits weiter deutlich ausgedünnt.

Bei anderen ARD-Sendern und beim ZDF ist die Lage grundsätzlich ähnlich. Geld spart die erneute Einschränkung der Online-Angebote den gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen allerdings nicht. Die laufenden Kosten etwa für die Server-Wartungen änderten sich nicht, erläutert der WDR. Stattdessen verursache die Löschung "einen beträchtlichen zusätzlichen Aufwand".

Archivbestände müssten langwierig gesichtet werden, komplexe Software-Anpassungen seien erforderlich. Die Content-Management-Systeme des Senders seien schließlich zum Veröffentlichen, nicht zum Entfernen von Inhalten entwickelt worden. Claus Grewenig, stellvertretender Geschäftsführer des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), kritisierte dagegen die "Ausweitung der Verweildauer" der Online-Inhalte von ARD und ZDF. Bei den Löschaktionen sei "viel Webseiten-Optimierung" und das Aussortieren programmbezogener "Leichen" dabei.

Quelle : www.heise.de
Titel: "ARD und ZDF sind entbehrlich"
Beitrag von: SiLæncer am 27 Juni, 2010, 14:50
Der Berliner Medienwissenschaftler Norbert Bolz hält die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF für durchaus entbehrlich.

Das sagte der 57-Jährige in einem Interview mit dem "Focus". Ein wenig Differenzierung finde in den öffentlich-rechtlichen noch statt. "Aber wenn man ehrlich ist - so viel wäre nicht verloren, gäbe es ARD und ZDF nicht mehr", zitiert das Magazin Bolz in seiner Vorab-Ausgabe.

Der Medienwissenschaftler kritisierte vor allem die Wirtschaftsberichterstattungen der Sender, die sich auf "Bildzeitungsniveau" befänden. „Die Art und Weise, wie die Welt da einfach in Gut und Böse unterteilt wird, macht es den meisten unmöglich, sich ein halbwegs realistisches Bild zu machen“, so Norbert Bolz weiter.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Mediathek des ARD/ZDF-Kinderkanals startet wie geplant am Sonntag
Beitrag von: SiLæncer am 28 Juni, 2010, 18:23
Am 1. Juli wird die Mediathek des Kinderkanals freigeschaltet. Bei Kika Plus sollen dann die Kika-Sendungen zum Abruf per Mausklick zur Verfügung stehen.

Wie der Kinderkanal mitteilt, geht das Angebot an diesem Donnerstag ab 10 Uhr auf der Internetseite "kika.de" an den Start. Bei Kika Plus sollen dann ausgewählte Sendungen zum kostenlosen Abruf zu finden sein.

Seit gut zehn Jahren stellt der Kika im Internet Ausschnitte aber auch vollständige Sendungen zur Verfügung. Die Mediathek Kika Plus soll nun die im Kinderkanal ausgestrahlten Sendungen jeweils altersgerecht für Vorschüler ab drei Jahren, Grundschüler ab sechs Jahren und Kinder ab zehn Jahren bündeln. Dabei sind die Optik, die Funktionalität und die Inhalte dem jeweiligen Entwicklungsstand der jungen Nutzer angepasst. Ein Zugriff auf den Livestream des TV-Programms ist ebenfalls möglich.

Der Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks hatte dem Angebot im April zugestimmt.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: tagesschau.de: Error 404
Beitrag von: SiLæncer am 13 Juli, 2010, 21:13
Der neue Änderungsvertrag zum Rundfunkstaatsvertrag zwingt die öffentlich-rechtlichen Anbieter, ihre Internet-Archive leerzuräumen. Ab 1. September wird das meiste, das mit den Gebühren der Hörer und Zuseher bezahlt wurde, gelöscht sein. Dies betrifft 80% der Inhalte.

Wenn jemand im Internet viel "paid content" veröffentlicht hat, so ist es das Angebot der Öffentlich-Rechtlichen. Denn alles, was ARD, ZDF und die regionalen Rundfunk- und Fernsehanstalten ins Netz stellen, wurde mit den Gebühren der Hörer und Fersehzuschauer bezahlt.

Radio und Fernsehen sind prinzipiell „flüchtig“, sieht man von Wiederholungen ab. So können alle Beiträge prinzipiell immer nur am Tag der Sendung konsumiert werden. Das Netz hingegen ist immer „auf Sendung“, jeder Nutzer kann sich prinzipiell sein eigenes Programm gestalten und jederzeit auf Informationen zugreifen.

Damit „flüchtig“ auch immer „flüchtig“ bleibt, wurde den Öffentlich-Rechtlichen, also den von der Bürgergemeinschaft finanzierten Informationsversorgern künftig enge Grenzen gesetzt, was die Informationsvorhaltung im Internet anlangt: nur ein Bruchteil der Inhalte, die mit Gebühren-Mitteln finanziert werden, dürfen auch im Netz bleiben: „So sind dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag enge Grenzen im Internet gesetzt worden. Seit dem 1. Juni 2009 regelt der Vertrag, dass in gebührenfinanzierten Angeboten viele Inhalte verboten sind und die erlaubten nur noch für begrenzte Zeit online bleiben dürfen. Die öffentlich-rechtlichen Anbieter hatten bis zum 31. August 2010 Zeit, die Vorgaben des Gesetzes umzusetzen.“ Konkret wird man dort die meisten Inhalte löschen müssen, die älter als ein Jahr alt sind. Die Mitschnitte der Nachrichtensendungen dürfen sogar nur sieben Tage verfügbar bleiben.

Ganz klar sagt „tagesschau.de“ wo die unabhängige und nicht marktorientierte Informationsversorgung in Deutschland steht: „Während viele Verlage damit beginnen, ihre Archive für die Allgemeinheit zu öffnen, muss tagesschau.de den größten Teil seines mit Gebührenmitteln erstellten Online-Archivs löschen. Betroffen sind ca. 80 Prozent der Inhalte. Zusätzlich problematisch: Auch das Löschen kostet Geld, denn es muss eigens organisiert und programmiert werden. Da die Budgets in den Telemedienkonzepten gedeckelt sind, gehen die Lösch-Kosten zu Lasten neuer Inhalte.“

Anstelle sich über die vergleichsweise marginale Gebühreneinzugszentrale und ihre zweifelsohne fragwürdigen Praktiken öffentlichkeitswirksam zu echauffieren, hätte es vielen mündigen Bürgern mehr angestanden, sich für eine unabhängige und zeitgemäße öffentliche Informationsversorgung zu interessieren. Denn was Deutschland erlebt ist eine Privatisierung der Informationsversorgung und auf Dauer auch ein Ende der öffentlichen Rundfunkanstalten in der digitalen Informationsgesellschaft.

Quelle : www.gulli.com
Titel: ARD sieht Online-Angebote regelkonform ausgestaltet – Verleger protestieren
Beitrag von: SiLæncer am 20 Juli, 2010, 18:09
Die ARD-Gremien haben den 37 Online-Angeboten ihres Hauses grünes Licht gegeben. Das erklärten die Vorsitzenden der ARD-Rundfunk- und Verwaltungsräte nach Abschluss der sogenannten Dreistufentests  am Dienstag in Berlin. Die deutschen Verlegerverbände protestierten: "Der Dreistufentest wird zur Farce, die Rundfunkräte haben die Onlineauftritte  der ARD einfach abgenickt", kritisierte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).

Die ARD-Gremien gaben ihren Netzangeboten wie "tagesschau.de", "ARD.de", "sportschau.de" oder auch "ARD.boerse.de" jedoch einige Einschränkungen auf den Weg. Einer der größten Einschnitte aus ihrer Sicht ist die zum Teil geringere Verweildauer vieler Fernsehproduktionen im Netz, wie zum Beispiel die von Unterhaltungsserien. Viele Seiten seien offline gestellt oder gelöscht, von bis zu 80 Prozent und einer Million Seiten war die Rede. Das wiederum soll den privaten Sendern nutzen, da deren Werbeerlöse so nicht einbrechen.

Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen laut dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag ihre Netzangebote bis Ende August dem Dreistufentest unterziehen, der unter anderem die Auswirkungen auf die private Konkurrenz, die Finanzierbarkeit und die publizistische Relevanz prüft. Das letzte Wort hat in allen Fällen noch die Rechtsaufsicht der jeweiligen Bundesländer.

Die Gremien hatten bei ihrer Überprüfung auch "nichtsendungsbezogene" Spiele oder Ratgeberportale getestet und "vorsorglich" in großem Umfang Internetseiten gelöscht. "ARD.boerse.de" hatte unter anderem Unternehmensprofile und Renditerechner aus dem Netz genommen. Kein Hindernis sehen die ARD-internen Prüfer für Weiterentwicklungen ihrer Netzprodukte unter dem Gesichtspunkt der "Technik-Neutralität", unter anderem für die umstrittenen Apps, den Zusatzprogrammen auf mobilen Geräten, da sie die Inhalte nicht veränderten. Damit stünde der viel diskutierten "Tagesschau"-Apps aus ARD-Sicht nichts im Wege.

Nach Gremienangaben hatte noch der umstrittene Begriff der "Presseähnlichkeit" eine Rolle gespielt, an dem sich das Verbot nichtsendungsbezogener Textangebote orientiert. Zu diesem Zweck hatte die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) den ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, beauftragt, die Abgrenzung von Rundfunk und Presse im Internet zu untersuchen. Das Ergebnis: Die Presse im Internet bewege sich verfassungsrechtlich auf dem Gebiet des Rundfunks, und das dürfe auch die ARD.

Es sei ein Skandal, dass das im Rundfunkstaatsvertrag niedergelegte Verbot presseähnlicher Angebote bisher komplett leerlaufe, sagte BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. ARD und ZDF legten "presseähnlich" so aus, dass ihr Angebot eins zu eins so aussehen müsse wie gedruckte Zeitungen oder Zeitschriften. Die Rechnung für diesen "Auftrag ohne Grenzen" werde der Gebührenzahler zu tragen haben. Denn die Ausgaben der Sender für Onlineangebote würden sich im Vergleich zu dem bisherigen Etat mehr als verdoppeln.

Ähnlich sieht es der Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Hubert Burda: Das Ergebnis demonstriere deutlich, dass es für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland bislang keine Grenze und kein Korrektiv gebe – weder formal, noch inhaltlich, noch politisch. "Mit den höheren Weihen einer vermeintlich bestandenen formalen Prüfung können sich die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nun ungestört zu allumfassenden Medienhäusern entwickeln", sagte Burda.

"Die Tests bestätigen unsere publizistisch relevante Rolle im Netz, ohne auch nur ansatzweise eine marktbeherrschende Stellung zu haben", entgegnete der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust, Intendant beim Südwestrundfunk. "Und das Löschen von mehr als einer Million Seiten zeigt gerade, dass wir nicht – wie uns immer wieder angedichtet wird – auf Expansionskurs sind."

Die ARD darf für ihre Aktivitäten im Netz 25 Millionen Euro im Jahr aufwenden. Derzeit gibt sie 20 Millionen Euro aus. Das Portal ARD.de, für das der Südwestrundfunk verantwortlich ist, soll personell ausgebaut werden, da es lediglich einen Marktanteil von 0,2 Prozent hat. Statt 2,2 Millionen Euro jährlich sollen bis 2012 3,5 Millionen in das Angebot fließen.

Quelle : www.heise.de
Titel: tagesschau.de: Error 404 (Update)
Beitrag von: SiLæncer am 29 Juli, 2010, 10:59
Wie Netzpolitik.org (http://www.netzpolitik.org/2010/archiv-von-tagesschau-de-zwischen-1999-2010/)  berichtet, hat jemand alle Inhalte des Portals Tagesschau.de von 1999 bis Juli 2010 gesammelt und bietet diese bei The Pirate Bay als ein 132 MB großes Archiv (http://thepiratebay.org/torrent/5707087/tagesschau-de_Meldungen_1999-08_bis_2010-07.tar.bz2) an. Obwohl die Artikel von den Geldern aller GEZ-Zahler finanziert wurden, sind diese nicht gemeinfrei. Eine Verbreitung der Inhalte ist folglich illegal. Auch wenn realistisch betrachtet mit keiner Abmahnung gerechnet werden kann: Der Download erfolgt wie üblich auf eigene Gefahr!

Quelle : www.gulli.com
Titel: Schwere Vorwürfe im Streit um Online-Expansion von ARD und ZDF
Beitrag von: SiLæncer am 30 Juli, 2010, 06:38
Der Verband der Deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ) hat erneut schwere Geschütze im Streit um die Online-Expansion von ARD und ZDF aufgefahren.

Auf die Frage, weshalb die Politik die öffentlich-rechtlichen Sender mehr als die Zeitschriftenverleger liebe, sagte VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe): "Es geht hier nicht um Liebe. Die Presse hat ihren Verfassungsauftrag zu erfüllen. Und die der Presse immanente Staatsferne ist im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht hinreichend garantiert. Man wird den Eindruck nicht los, dass Radio und Fernsehen für die Politik hochwillkommene Machtinstrumente sind".

Der Verband suche in Gestalt von ARD und ZDF auch keinen Sündenbock, um von der eigenen Ratlosigkeit in Sachen Online-Zukunft abzulenken: "Weder der VDZ noch die Verlage sind ratlos sondern publizistisch auch im digitalen Umfeld erfolgreich. Allerdings ist die Verbreitung von Inhalten der Zeitungen und Zeitschriften nicht nur auf dem Print-, sondern zugleich auch auf dem digitalen Weg äußerst schwer zu finanzieren. Und eine öffentlich-rechtliche Gratis-Presse ist dabei ein ordnungspolitisches Monster", erklärte Fürstner.

Die privaten Medien kritisieren seit Jahren den Drang der Öffentlich-Rechtlichen, über ihre zahlreichen Angebote im Internet wie tagesschau.de eine Art kostenfreie Online-Presse zu installieren. Der Rundfunkstaatsvertrag deckelt die Expansionslust mit Gebührengelder inzwischen. Die Einschränkungen gehen den Verlegern und TV-Veranstaltern aber nicht weit genug.

Quelle: SAT & KABEL
Titel: Re: Schwere Vorwürfe im Streit um Online-Expansion von ARD und ZDF
Beitrag von: Jürgen am 31 Juli, 2010, 00:19
Rundfunk ist nicht Teil der Presse.

Von einem Verfassungsauftrag für die Presse kann nicht die Rede sein, den gibt's nicht.
Und eine staatliche oder öffentlich-rechtliche Presse ist nicht vorgesehen.
Allerdings ist auch nicht festgelegt, dass die Presse unbedingt kommerziell und gewinnorientiert betrieben werden muss.
Ihre Freiheit ist jedenfalls vom Grundgesetz garantiert.
Nicht immer dagegen von ihren Verlegern und Finanziers...

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat dagegen einen eigenen Status. Er soll eben nicht privatwirtschaftlichen Interessen unterworfen werden, aber ebensowenig staatlichen.
Der Grund für diesen Sonderstatus ist bekanntermassen in der unheiligen deutschen Geschichte zu finden.

Radio, Fernsehen und Bücher, Magazine und Tageszeitungen gab es ja schon lange vor 1949.
Aber das Internet haben die Väter der Verfassung natürlich nicht kommen sehen können, genausowenig wie den Videotext oder seinerzeit auch BTX.
Weshalb nun die Verleger meinen, dass jedes neuartige Medium möglichst exklusiv ausgerechnet ihnen dienen müsse, insbesondere man dort ausgerechnet ihre kommerziellen Interessen vor öffentlich-rechtlichen Mitbewerbern schützen müsste, vermag ich absolut nicht nachzuvollziehen.
Die Presse hat keinen Monopolanspruch am Schreiben.
Deswegen haben auch wir an der Schule nicht nur das Lesen sondern auch das Schreiben gelernt. Mehr oder weniger jedenfalls...

Das ewige Gezeter gegen alles, was nicht allein den Profitinteressen der Verleger bzw. Medienkonzerne dient, geht mir schon lange heftig auf den Geist.
Das ist auch ein Weg, sich das eigene Grab zu schaufeln.
Wer mir meine eigene Informationsfreiheit zugunsten seiner werbefinanzierten oder Bezahl-Angebote beschneiden will, der wird gar keines seiner Produkte mehr an mich verkaufen.
Auf die Produkte gewisser Grossverleger kann ich gerne verzichten.

Jürgen


Titel: Consumer Web 3.0: Die ARD/ZDF-Onlinestudie ist veröffentlicht
Beitrag von: SiLæncer am 12 August, 2010, 20:04
„Das Ende ist nahe!“ Die ARD/ZDF-Onlinestudie sieht heute schon, dass Morgen das „Social Web 2.0“ von gestern ist.

Lange Zeit galt im Internet: „Grunz, Grunz, Grunz: Jetzt sind wir unter uns“, denn die Zahl der Nutzer war überschaubar und in der deutschen Blogosphäre herrschten, wie man so zu sagen pflegt: spätrömisch inzestuöse Zustände. Jeder hatte schon mal bei irgendwem anderes ein crossposting untergebracht und auch die „Scheißestürme“ beschränkten sich auf das halbvolle Wasserglas der Kommentarspalten. Trotzdem war die eschatologische Rede vom „Mitmach-Web“ die Verheißung aller „natural born netizens“, ähnlich wie die Generation der 1968er in naher Zukunft die Hoffnung auf eine freie Gesellschaft aller Gleichberechtigten erfüllt sah.

Die neue Online-Studie (http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/) der deutschen öffentlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF will nun wissen, dass mit dem quantitativen Anstieg der Internetnutzung nicht auch eine qualitative Steigerung der online-Aktivitäten zu verzeichnen ist. Denn die Nutzung von typischen „Social-Web“-Anwendungen stagniere, der öffentliche Raum mündiger Bürger mutiere zum großen Fernsehzimmer der humanoiden Pantoffeltierchen, nach dem „Social Web“ kommt nun wohl das „Consumer Web“ (das ja schon „sein“ Gerät hat – das iPad?).

Nun musste man nie ein Netz-Pessimist sein, um die grandiosen Auswirkungen auf das soziale und ökonomische Miteinander der Menschen zu bezweifeln, ein schlichtes Hochrechnen der zivilisatorischen Entwicklung in den letzten fünfhundert Jahren hätte es auch getan. Dass die Mehrheit das schluckt, was eine Minderheit anrichtet, gilt ebenso in überbewerteten Hauben-Restaurants wie in hochbepreisten Blogs oder selbst ernannten „qualitätsjournalistischen“ Angeboten. Den status quo betrachtend – rund hundert Prozent aller Jugendlichen und aller jungen Erwachsenen ist „im Netz“ - kann das nur bedeuten, dass die Nutzerzahlen prozentual bei den älteren Erwachsenen (ab dreißig Jahren) steigerungsfähig sind. Und die bringen in der Regel ihr erlerntes Konsumverhalten mit.

Das hat naturgemäß Auswirkungen auf die allgemeine Nutzungsverteilung: So gehe „die häufigere Nutzung des Internets […] nicht zu Lasten des Fernsehkonsums. Im Gegenteil, die Bewegtbildnutzung im Internet steigt weiter an und zwar parallel zum "üblichen" Fernsehen“ - „das Anschauen von Onlinevideos“ ist also „für die meisten Nutzer weitaus wichtiger ist als viele Web-2.0-Aktivitäten“. Hier liegt verständlicherweise für die öffentlichen Rundfunk-Anstalten Potential zur Erfüllung ihres Auftrags im Internetzeitalter. Aber auch die unternehmerischen Initiativen im Netz könnten mit dem Einstieg der älteren Generationen und dem vielleicht folgenden Wandel zum Consumer Web 3.0 einen güldenen Streifen am Horizont erspähen: Vorbei könnten die Zeiten sein, in denen Konsumenten nicht passive Konsumenten, sondern aktive Nutzer sind. Denn ein Begriff fällt, der gemischte Gefühle bei den digitalen Ureinwohnern wecken wird – die ARD/ZDF-Studie konstatiert: „Das Internet zählt für die meisten Onliner zum Alltag und wird gewohnheitsmäßig (fast) täglich eingeschaltet.“

Was wir in dieser Kurzzusammenfassung der umfangreichen Erhebung lesen, nennt sich „self-fulfilling prophecy“, es wird damit der selbstverständlichen Erwartung Ausdruck verliehen, dass die Menschen das Internet genauso verwenden (werden) wie Radio- oder Fernsehgeräte, die auch „eingeschaltet“ werden. Ob die Prophezeiung eintritt, wird natürlich hier auf gulli zu lesen sein; also: Bitte wieder einschalten!

Quelle : www.gulli.com
Titel: Drei-Stufen-Test für Web-Sites von ARD/ZDF verschlang Millionen
Beitrag von: SiLæncer am 26 August, 2010, 21:49
Das Drei-Stufen-Test-Verfahren, mit dem öffentlich-rechtliche Sender seit kurzem prüfen lassen müssen, inwieweit ihre Online- und Digital-TV-Angebote private Konkurrenten beeinträchtigen, war offenbar ein teurer Spaß.

In den vergangenen Monaten wurde der komplette Bestand der Projekte überprüft, die Aufsichtsgremien beschäftigten Unternehmensberater und stellten Referenten mit Zeitverträgen ein. Allein die Gutachten für die 40 Telemedienkonzepte, die für alle ARD-Angebote erstellt worden sind, sollen einen unteren einstelligen Millionenbetrag gekostet haben, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag.

Die Aufwendungen für das gesamte Verfahren könnten nach Angaben des Blattes im zweistelligen Millionenbereich liegen. Sicher ist das allerdings nicht, denn eine Bestätigung gibt es nicht: "Das Verfahren hat viele Ressourcen gebunden", sagte Harald Wüllenweber nur, der als freier Berater die Prozesssteuerung beim Südwestrundfunk (SWR) begleitete.
 
Nicht einfach durchgewunken

Wüllenweber wehrte sich gleichzeitig gegen die Auffassung der kommerziellen Rivalen von ARD und ZDF, die Angebote seien "einfach mal durchgewinkt" worden. Es habe zwischen den Aufsichtsgremien und den Intendanten im gesamten Abstimmungsprozess einen "harten Kurs mit Blick auf einen fairen Interessenausgleich" gegeben.

Nach Angaben der "Süddeutschen" wurden beim Bayerischen Rundfunk (BR) 69 Prozent des Gesamtinhaltes gelöscht, darunter der überwiegende Teile der Bildungsangebote, Dokumentationen und Reportagen.

Der "Hessische Rundfunk (hr) gab eine Löschquote von 58 Prozent an, bei boerse.ard.de seien es 72 Prozent gewesen. Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) sollen es allein im Angebot des Portals kulturradio.de 80 Prozent der Rezensionen von Filmen, Büchern und CDs gewesen sein. Der Saarländische Rundfunk (SR) will gar 93 Prozent im kulturellen Bereich und 85 Prozent beim Sport ausradiert haben. Der lesenswerte Beitrag in der "Süddeutschen" ist an dieser Stelle (http://www.sueddeutsche.de/medien/neue-regeln-fuers-internet-von-ard-und-zdf-auch-ackermann-fliegt-aus-dem-netz-1.992783) zu finden.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: ARD: "Konkurrenz muss ARD im Netz aushalten"
Beitrag von: SiLæncer am 03 September, 2010, 09:42
Die Öffentlich-Rechtlichen im Internet sichern die Meinungsvielfalt, ist sich die ARD-Generalsekretärin Verena Wiedemann sicher.

Wiedemann hat sich am Freitag in einem Gastbeitrag für die "Financial Times Deutschland" erneut zum Dauerstreit um die öffentlich-rechtlichen Telemedienangebote im Netz geäußert. Im Kern gehe es darum, ob künftig ein "allein von kommerziellen Anbietern definierter Markt darüber entscheiden soll, welche Informationen den Bürgern im Netz zugänglich sind", so Wiedemann. Der Gesetzgeber habe "Sorge zu tragen", dass ARD und ZDF bei veränderter Mediennutzung meinungsrelevant bleiben und müsse zudem gewährleisten, dass sich private Medienangebote trotz öffentlich-rechtlicher Konkurrenz am Markt gut entwickeln können, so die ARD-Generalsekretärin.

Weiter verwies Wiedemann auf die Drei-Stufen-Tests, zahlreiche gelöschte Inhalte und die zeitliche Begrenzung für einzelne Angebote. Aber dies gehe den Verlegerverbänden, die jene Tests immer wieder kritisiert haben, nicht weit genug, kritisierte Wiedemann. Auf Grundlage des Gutachtens von Hans-Jürgen Papier aber habe die Presse im Internet die publizistische Konkurrenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auszuhalten. In einem Gutachten für die ARD argumentiert der ehemalige Verfassungsgerichtspräsident Papier, dass Web-Publikationen Rundfunk seien. Die Öffentlich-Rechtlichen hätten auch im Internet die Pflicht zur "Grundversorgung".

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Re: ARD: "Konkurrenz muss ARD im Netz aushalten"
Beitrag von: Jürgen am 03 September, 2010, 22:44
Zitat
Die Öffentlich-Rechtlichen hätten auch im Internet die Pflicht zur "Grundversorgung".
Das steht völlig ausser Zweifel, seit internetfähige Computer vom Gesetzgeber gebührenpflichtig gemacht worden sind.
Ob das den Privaten nun passt oder nicht...

Jürgen
Titel: depub.org "Beispiel für kreative Anarchie im Internet"
Beitrag von: SiLæncer am 17 September, 2010, 20:29
Nicht nur für Journalisten war das Online-Archiv der ARD-Tagesschau  jahrelang ein reicher Fundus an Informationen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und vielen anderen Lebensbereichen. Doch das hat sich geändert: Im Sommer musste der für die Tagesschau zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) hunderttausende Beiträge aus seinen Online-Beständen löschen, weil dies im 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag  so festgelegt worden war. Laut dem Vertrag, der die Internet-Auftritte der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf Drängen privater Medienanbieter sehr viel stärker als früher einschränkt, darf etwa der NDR die meisten Meldungen von tagesschau.de nur noch maximal 1 Jahr im Netz vorhalten, andere Inhalte können sogar nur noch sieben Tage lang abgerufen werden. Im Zuge des großen Reinemachens (auch "Depublizieren" genannt) wurden ARD- und ZDF-Angaben zufolge inzwischen rund 80 Prozent der früher abrufbaren Inhalte aus dem Netz verbannt.

Doch jetzt ist ein Teil davon wieder im Netz aufgetaucht: Unter der Adresse depub.org stehen rund 200.000 tagesschau.de-Meldungen der vergangenen zehn Jahre zum Abruf bereit. Wer sich hinter dem depub.org-Projekt verbirgt, ist öffentlich bislang nicht bekannt, die Betreiber werden aber bereits von einer großen Welle der Sympathie getragen. Selbst beim Norddeutschen Rundfunk, der zunächst "mit allen juristischen Mitteln" gegen depub.org wegen Verstößen gegen das Urheberrecht vorgehen wollte, ist offenbar die Stimmung gekippt. Am Freitag erklärte die Vorsitzende des NDR-Rundfunkrats, Dagmar Gräfin Kerssenbrock, depub.org sei "ein Beispiel für die kreative Anarchie im Internet, das zeigt, wie unsinnig kleinteilige Regulierungsversuche im Netz sind". Solange ein großes Interesse an den Inhalten informativer Webseiten wie tagesschau.de. bestehe, heißt es in einer entsprechenden NDR-Mitteilung von heute, solange werde es auch Menschen geben, "die einen Weg finden, diese Inhalte auch verfügbar zu machen".

In einem Interview mit der Online-Ausgabe der Zeit weisen die auf Anonymität bedachten Macher von depub.org hin, dass ihnen natürlich bewusst sei, "dass die Artikel urheberrechtlich geschützt sind und die Veröffentlichung nicht erlaubt ist". Letztlich müsse bei einer Veröffentlichung wie dieser aber zwischen öffentlichem Interesse und urheberrechtlichen Bedenken abgewogen werden. Entschieden haben sie sich für das öffentliche Interesse. Ihr Anteil an der Veröffentlichung sei aber eher gering, heißt es in dem Interview weiter: "Die Daten aufzubereiten hat uns vielleicht einige Nächte gekostet. Das Risiko ist aber der Redaktionsmitarbeiter eingegangen, der mit dem Exportieren der Daten eventuell sogar seinen Job gefährdet hat." Für den NDR bedeutet dieser Satz den Sprung aufs Drahtseil: Einerseits kann er es nicht zulassen, dass Urheberrechte und Verträge verletzt werden, andererseits sind dem Anschein nach eigene Mitarbeiter involviert, die der NDR nun "mit allen juristischen Mitteln" verfolgen müsste.

Hilfe kommt möglicherweise von unerwarteter Seite: Auf der im Rahmen der IFA durchgeführten Medienwoche Berlin-Brandenburg hatte etwa der Regulierungsexperte von RTL, Tobias Schmidt, eingeräumt, dass der von der Politik aufgestellte Rahmen zur Überprüfung der Aktivitäten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im Internet ein "verhältnismäßig sinnloses Verfahren" gewesen sei. Die depub.org-Macher kündigten unterdessen an, Textarchive auch für andere öffentlich-rechtliche Internet-Angebote wie br-online.de, hr-online.de, mdr.de, ndr.de, rbb-online, radiobremen.de, swr.de, wdr.de und heute.de vorbereiten zu wollen. Vorbereiten bedeute, "dass wir damit beginnen, die noch nicht depublizierten Artikel von den Seiten herunterzuladen und aufzubereiten. Läuft alles wie geplant, wird dies in Zukunft automatisiert ablaufen und uns täglich nur wenige Minuten für Korrekturen kosten". Dass es Ärger mit den Autoren der Artikel gibt, glauben die "Kreativ-Anarchisten" nicht, "solange es frei und nicht kommerziell ist".

Quelle : www.heise.de
Titel: "ARD und ZDF unfaire Konkurrenz"
Beitrag von: SiLæncer am 18 September, 2010, 18:44
Die Verleger werden nicht müde, die Online-Angebote von ARD und ZDF zu kritisieren: Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV), hat erneut die öffentlich-rechtlichen Sender als harte Konkurrenz für die Angebote von Zeitungen und Zeitschriften bezeichnet.

In Zukunft wollen die Zeitungsverlage auf kostenpflichtige mobile Angebote wie E-Paper setzen, um Leser zu gewinnen und zu binden. Als "unfaire Konkurrenz" auf Preisebene hat Heinen am Samstag die kostenfreien Angebote von ARD und ZDF in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa bezeichnet.

Schwierigkeiten würde den Verlegern bereiten, dass immer mehr Menschen "lesemüde" sind. Zudem seien die vielen Gratisangebote wie Kundenzeitschriften, Gratiszeitungen, Rundfunk oder Internet Konkurrenz. Diese Angebote, so Heinen, könnten aber nur "quantitativ" alle Bedürfnisse erfüllen - "qualitativ" aber seien ARD und ZDF durch ihre Gebührenfinanzierung stärkste Konkurrenz der Verlage.

Ausweg sei da nur, den Auftrag der öffentlich-rechtlichen Anstalten auf das "wirklich" Angemessene zu begrenzen. Als Ausgleich an den Rundfunkgebühren beteiligt zu werden, sei da keine Option, da früher oder später Einflussnahme drohe.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Verleger wettern weiter gegen Öffentlich-Rechtliche
Beitrag von: SiLæncer am 21 September, 2010, 10:04
Beim Zeitungskongress des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) dreht sich die Debatte erneut um die Expansion von ARD und ZDF im Internet. Schlimmer als jede Gratiszeitung finden die Verleger diverse Angebote der Öffentlich-Rechtlichen.

Der BDZV-Präsident Helmut Heinen hat zur Eröffnung des Kongresses an Politik und Wirtschaft appelliert, die "elementare Aufgabe der Zeitungen" zu honorieren. "Zeitungen sind der Kitt unserer Gesellschaft", sagte Heinen am Montag. Die größte Konkurrenz seien die Angebote der Öffentlich-Rechtlichen und der Drei-Stufen-Test sei nur eine Alibi-Veranstaltung.

Beim Kongress kündigte der ARD-Vorsitzende Peter Bougoust an, dass die "Tagesschau"-App in Kürze starten soll - die ARD habe einen gesellschaftlichen Auftrag und müsse auf allen elektronischen Geräten präsent sein, begründete der SWR-Intendant. Würden ARD und ZDF eine kostenlose Tageszeitung für ganz Deutschland herausbringen, "wäre das weit weniger schlimm, als eine kostenlose App", kritisierte Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner. Auch der "FAZ"-Herausgeber Frank Schirrmacher fürchtet durch die Online-Expansion der Öffentlich-Rechtlichen um die "freie Presse" und deren Finanzierbarkeit.


Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Re: Verleger wettern weiter gegen Öffentlich-Rechtliche
Beitrag von: Jürgen am 21 September, 2010, 22:04
Zitat
Schlimmer als jede Gratiszeitung finden die Verleger diverse Angebote der Öffentlich-Rechtlichen.
Interessanter Aspekt.

Ich interpretiere folgendermassen:

Hier in Hamburg gibt es seit Jahrzehnten sogenannte Wochenblätter, die kostenlos an (fast) alle Haushalte verteilt werden.
Es gibt zahlreiche Varianten für die Stadtteile.
Sie erfreuen sich einiger Beliebtheit, u.a. bei Inserenten wegen recht niedriger Anzeigenpreise, bei den Lesern wegen der starken regionalen Ausrichtung.
Es gibt durchaus auch nicht zu vernachlässigende redaktionelle Anteile, mitunter sogar zu aktuellen Streitthemen.
Obwohl diese Blätter in einem eigenen Verlag erscheinen und über einen eigenen Vertrieb verfügen, haben sich die bekannten Grossverleger bisher jeden Angriffsversuch verkniffen.

Wenn nun die Grossverleger das öffentlich-rechtliche Internet-Angebot ausgerechnet mit sowas vergleichen, kann die Sache insgesamt wohl doch nicht so bedrohlich sein...

Fakt ist jedenfalls, dass unser Grundgesetz die Pressefreiheit nicht nur für Springer, Burda, G+J usw. garantiert, sondern für alle und jeden.
Gerade die grossen Medienkonzerne faseln immerzu vom Markt, ihre Lobbyisten ebenso.
Sollen sie sich selbst diesem doch endlich auch stellen, anstatt sich oligopolartige Ansprüche auf alles Geschriebene einzubilden  ::)
 
Hinzu kommt, dass ich als Medien-Nutzer auch ein Grundrecht auf Informationsfreiheit habe. Das beschränkt sich glücklicherweise nicht auf die Blöd-Zeitung oder entsprechende Internet-Angebote.
Und für die öffentlich-rechtlichen Angebote habe ich ein Zwangs-Abo, das laut Gebührenordnung das Internet ausdrücklich einschliesst. Sonst könnte ja ein internetfähiger Computer keine Rundfunkgebührenpflicht begründen.
Also will ich auch etwas haben für mein Geld.
Ungefiltert, unzensiert und ohne depub...

Jürgen
Titel: Weiter Kritik an Online-Aktivitäten von ARD/ZDF
Beitrag von: SiLæncer am 14 Oktober, 2010, 16:22
ARD  und ZDF müssen sich auch mehrere Wochen nach Abschluss ihrer Drei-Stufen-Tests der Verleger-Kritik an ihren Internetaktivitäten stellen. "Man muss an die Wurzeln", forderte der Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags und der "Süddeutschen Zeitung", Detlef Haaks, am Donnerstag bei den Münchner Medientagen.

Nach den Vorgaben des Gesetzgebers ist es den öffentlich-rechtlichen Sendern untersagt, den privaten Verlegern durch "presseähnliche" Beiträge im Netz Konkurrenz zu machen. Doch nach wie vor fehle es hier an einer eindeutigen Definition, beklagte Haaks. Klar sei nur, dass es sich bei einem Printobjekt oder einer PDF- Datei um ein presseähnliches Produkt handele, sagte Haaks. Doch ARD und ZDF bildeten auf ihren Onlineseiten ihre Beiträge so ab wie auch die Verlage es täten - also nicht mehr in einem gedruckten Erscheinungsbild. Für die Verleger komme erschwerend hinzu, dass sie ihr Material künftig mehr und mehr gegen Entgelt auf den Internetmarkt bringen wollten - ARD und ZDF aber hätten "Hunderte von Millionen Euro" zur Verfügung, um ihre Online-Portale zu bestücken. "Eine Verzerrung von Macht und Wettbewerb", sagte Haaks.

Bernd Lenze, Vorsitzender des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks, hielt dagegen, dass der Marktanteil aller mehr als 40 öffentlich-rechtlicher Angebote unter den rund 2000 wichtigsten Informationsportalen kaum mehr als rund drei Prozent ausmache. "Da sind all die Blogger und Social Networks noch gar nicht mitgerechnet", sagte Lenze. Der Einfluss von ARD und ZDF auf den Markt sei also recht gering. Beachtlich sei aber das Interesse in Einzelfällen wie zum Beispiel für die Serie "Sturm der Liebe", auf die im Netz stark zugegriffen werde. Aber daher sei die Verweildauer von Fiktion auch auf acht Tage begrenzt worden.
 
Verleger bekämpfen schon lange die Internetauftritte von ARD und ZDF

ARD und ZDF mussten bis zum Sommer dieses Jahres all ihre Onlineseiten dem internen Drei-Stufen-Test unterziehen, bei dem die Netzangebote auf ihre Relevanz, ihren Einfluss auf die Konkurrenz und ihre Kosten untersucht wurden. Abschließend muss die Rechtsaufsicht, in fast allen Bundesländern sind das die Staatskanzleien, das Verfahren prüfen und genehmigen. Die privaten Verleger bekämpfen schon lange die Internetauftritte von ARD und ZDF.

Der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, hatte am Mittwoch zur Eröffnung der Medientage auf ein friedliches Nebeneinander mit ARD und ZDF im Netz gesetzt, bestimmte Bedingungen vorausgesetzt. Dazu gehöre zum Beispiel, dass ARD und ZDF ihre Apps für Smartphones oder Tablet-Computer nicht kostenfrei anbieten sollten. Ob kostenfrei oder als Bezahlmodell: "Die "Tagesschau"-App wird kommen", sagte der Justiziar des Südwestrundfunks, Hermann Eicher.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: Politik kippt Sponsoring bei ARD und ZDF nach 20 Uhr
Beitrag von: SiLæncer am 22 Oktober, 2010, 11:28
Die Tage der Werbung nach 20 Uhr bei ARD und ZDF sind gezählt. Das haben die Ministerpräsidenten der Länder auf ihrer Jahrestagung in Magdeburg beschlossen.

Die Länderchefs haben das Aus für das Programmsponsoring ab 20 Uhr beschlossen. In Zukunft soll es nur noch bei Großveranstaltungen erlaubt sein. Rainer Robra, Staatskanzleichef von Sachsen-Anhalt, sagte dem Sport-Informations-Dienst (SID) am Donnerstag: "Wir haben das Programmsponsoring wie geplant an die Werberegelungen angepasst". Dabei sei die jetzt vorgenommene Streichung nur ein erster Schritt. Mittelfristig solle das Sponsoring ganz aus dem Programm verschwinden, weil dies "nicht zum Selbstverständnis der öffentlich-rechtlichen Sender" passe, so Robra. Die Sportverbände müssten sich in Zukunft eine andere Art der Finanzierung überlegen.

Durch den Verlust der Sponsoring-Gelder haben die Öffentlich-Rechtlichen in Zukunft deutlich weniger Geld zur Verfügung, um TV-Rechte zu erwerben. Selbst Sportsendungen wie "Das aktuelle Sportstudio" im ZDF könnten durch die geplanten Kürzungen in finanzielle Schieflage geraten, hatten die Senderverantwortlichen betont. Besonders kleine Sportarten hätten es dann noch schwerer, befürchten Kritiker. DOSB-Präsident Thomas Bach sieht sogar die  Finanzierung des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) in Frage gestellt.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Länder weisen Kritik an Sponsoring-Verbot bei ARD und ZDF zurück
Beitrag von: SiLæncer am 22 Oktober, 2010, 15:18
Die Länder haben das geplante Sponsoringverbot für ARD und ZDF nach 20 Uhr gegen Kritik aus dem Sport verteidigt."Es ist unser politischer Wille, dass öffentlich-rechtliche Sender stärker von der Werbung Abstand nehmen und eben Gebühren einsetzen, um ihr Programm zu gestalten", sagte der Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, der rheinland-pfälzische Regierungschef Kurt Beck (SPD), am Freitag in Magdeburg.

Er wies zudem darauf hin, dass bei Großereignissen wie Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften Sponsoring weiter möglich sei. Der Deutsche Olympische Sportbund befürchtet große Einnahmerückgänge.

Das Sponsoring-Verbot führt zu Konsequenzen bei der Sportberichterstattung. "Es brechen erhebliche Summen weg", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Zu der Größenordnung konnte er noch nichts sagen: "Das müssen wir im Detail noch prüfen." Balkausky kündigte Sparmaßnahmen an. "Entweder erhalten die Sportverbände weniger Geld oder wir treten beim Rechteerwerb kürzer", sagte der ARD-Sportkoordinator.

Neben dem DOSB kritisierten auch Fachverbände wie der Deutsche Skiverband das Sponsoring-Verbot, das ab 1. Januar 2013 werktags nach 20.00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen generell gelten soll. Ausgenommen vom Verbot sind nur Großereignisse wie Olympia oder Fußball-WM und -Länderspiele. "Eine Ski-WM mit mehreren 100.000 Zuschauern vor Ort und Millionen vor den Fernsehschirmen fällt aber nicht unter diese Kategorie. Das ist eine klare Benachteiligung aller Sportarten gegenüber dem Fußball", sagte DSV-Präsident Alfons Hörmann.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: Weiter Zoff um Online-Aktivitäten von ARD/ZDF - auch Politik poltert
Beitrag von: SiLæncer am 19 November, 2010, 11:16
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Hans-Joachim Otto (FDP), hat die Ausweitung der Internetangebote von ARD und ZDF heftig kritisiert.

Geplante Applikationen für das mobile Internet wie die "Tagesschau"-App verzerrten den Wettbewerb zulasten der privaten Medien, die für ihr Überleben auf bezahlte Angebote angewiesen seien, sagte Otto auf dem Jahreskongress des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) am Freitag in Berlin. Skeptisch äußerte sich der FDP-Politiker zur Forderung der Verleger nach einem eigenen Urheberrecht im Internet. Das könne kein Allheilmittel sein, sagte Otto.

Die Online-Aktivitäten der öffentlich-rechtlichen TV-Sender sind den Verlagen schon lange ein Dorn im Auge. So hatte VDZ-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Fürstner erst kürzlich die Gratis-Anwendungen der Öffentlich-Rechtlichen im Netz wie die geplante "Tagesschau"-App angegriffen. Die Anstalten würden immer mehr zu kaum kontrollierbaren Institutionen, denen Markt und Marktpreise egal seien. Hier müsse die Medienpolitik das Gleichgewicht wieder herstellen. Auch die sogenannten Drei-Stufen-Tests für die Zulassung von Internet- Angeboten hätten versagt.

Auf den Magen stößt den Verlegern auch die Abrechnung für Internet-Bannerwerbung. Die Suchmaschine Google leite zwar Leser auf die Seiten der Verleger, habe aber bei der Abrechnung von Werbung ihre Spielregeln durchgesetzt. Bezahlt würde Werbung im Netz per "Click" und nicht wie in den Printmedien über Reichweite und Wahrnehmung der Anzeigen. Auch im Netz sollte die traditionelle Berechnung für Werbepreise angewendet werden.

Bereits am Donnerstag hatte Zeitschriftenverleger-Präsident Hubert Burda hat das Marktverhalten von Google und Apple scharf kritisiert. Beide Unternehmen verdienten mit teuer erzeugten Inhalten viel Geld, sagte er zu Beginn des Jahreskongresses des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Die Inhalte der Verlage würden als "Hundefutter" genutzt, das sei kein faires Teilen.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: Neues Sendeschema sorgt für Unmut in der ARD
Beitrag von: SiLæncer am 20 November, 2010, 18:02
In der ARD formiert sich der Widerstand gegen das neue Sendeschema, das ab kommenden Herbst gelten soll. Vor allem der Wegfall des Sendeplatzes für die Dokumentationen am Montag sorgt für Unruhe.

Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" (Montagsausgabe) berichtet, soll der für Dokumentationen vorgesehene Sendeplatz am Montragabend ersatzlos gestrichen werden. Das werde nötig, weil durch die Umorganisierung des Wochenplans ab Herbst, Frank Plasbergs Sendung "Hart aber fair" am Montag laufen soll. Da die Tagesthemen ab Herbst regelmäßig ab 22.15 Uhr ausgestrahlt werden bedeute dies, dass die Montagsdokumentation ersatzlos gestrichen werden müsse.

Laut dem "Spiegel"-Bericht soll als Kompensation nur die Mittwochs-Doku von 23.30 Uhr auf 22.45 Uhr vorgezogen werden. Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, stößt der Plan nicht nur bei ARD-Chefredakteuren und Dokumentarfilmern auf Kritik. Auch Grimme-Instituts- Chef Uwe Kammann kritisierte, eine solche Entscheidung widerspreche völlig dem Programmauftrag der ARD.

Die Programmumstellung war nötig geworden, weil ab Herbst Günther Jauch für die ARD den Sonntagstalk übernehmen soll. Dafür musste Anne Will einen neuen Sendeplatz bekommen, was in der Folge zu einer Umorganisierung des gesamten ARD-Wochenplans führte.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Doku-Filmer sauer über ARD-Programmplanung
Beitrag von: SiLæncer am 01 Dezember, 2010, 14:20
Die in der AG Dok zusammengeschlossenen Filmschaffenden haben das neue Programmschema der ARD kritisiert. Die Erklärung zur neuen Sendestruktur sei "ein Meisterstück im Nebelwerfen".

Die ARD-Intendanten hatten am Dienstag beschlossen, anstelle der bisherigen Doku am Montag um 21 Uhr ab Herbst 2011 die Talkshow "Hart aber fair» zu senden. Die Dokumentationen wiederum sollen auf den Sendeplatz um 22.45 Uhr verschoben werden. Reinhold Beckmanns Talk wandert deshalb auf den späten Donnerstagabend. In der Sommerpause sollen wegen der Talkshowabstinenz dafür vermehrt Dokus ausgestrahlt werden.
 
Die AG Dok teilte am Dienstag in einer Erklärung mit, "dokumentarisches Fernsehen ist nicht 'zweite Wahl' und kein Lückenbüßer für die Saure-Gurken-Zeit, sondern es steht im Kernbereich des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags." Es aus der Versenkung zu holen, wenn das Publikum gerade im Biergarten sitze und die Talkshows aus gutem Grund Pause machten - und das auch noch als "Aufwertung" zu verkaufen, offenbare den Zynismus des ARD-Programmchefs Volker Herres, der sich offensichtlich über alle Kritik erhaben fühle.

Die Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD GVK begrüßte den künftig einheitlichen Sendetermin der "Tagesthemen" von Montag bis Donnerstag, bedauerte allerdings gleichzeitig, dass der bisherige Montags-Dokumentationssendeplatz nicht unverändert erhalten bleiben kann. Die GVK erklärte am Mittwoch, umso wichtiger sei es, dass die ARD zugesagt habe, auch 2011 zwölf 90-minütige Dokumentarfilme zu senden und Sendepausen der Talks für die Ausstrahlung von Dokumentationen und Reportagen zu nutzen.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: ZDF schmeißt "ZDF.Reporter" aus dem Programm
Beitrag von: SiLæncer am 01 Dezember, 2010, 17:12
Nicht nur die ARD will ihr Programm umbauen. Auch das ZDF plant nach Medienberichten eine neue Struktur seines Programms. Ab April 2011 sollen Sendungen wegfallen oder einen neuen Sendeplatz bekommen.

Auch das ZDF will sein Programm umbauen. Nach Informationen der Onlineausgabe des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" vom Mittwoch könnte das Magazin "ZDF.Reporter" ein Opfer dieser Pläne werden. Der "Spiegel" berichtete, dass das Magazin ersatzlos gestrichen werden soll. Die ZDF-Gremien müssten allerdings noch zustimmen.
 
Der Sendeplatz am Donnerstagabend soll laut dem Bericht für Unterhaltungsformate genutzt werden. Mit der Serie, die um 20.15 Uhr startet, stünden dann ingesamt 90 Minuten für Unterhaltung zur Verfügung. Laut "Spiegel sprach der ZDF-Chefredakteur Peter Frey am Dienstag mit der Redaktion von "ZDF.Reporter" und informierte auch die gesamte ZDF-Redaktion über seine Pläne.

"Die Entscheidung, 'ZDF.Reporter' einzustellen, ist uns sehr schwer gefallen", sagte Frey. "Aber im Zuge der Programmreform musste Klarheit her." In Mitarbeiterkreisen wird vermutet, dass sich "ZDF.Reporter" und das Politmagazin "Frontal 21" inhaltlich zu sehr angenähert haben und man daher die "Reporter"-Sendung stoppt.
 
Andere Sendungen sollen laut dem Bericht verschoben werden. So soll das "Auslandsjournal" von 23 Uhr auf 22.15 Uhr vorgezogen werden. Direkt im Anschluss sollen Dokumentationen laufen. "Abenteuer Wissen" soll dafür auf den Sonntag 18.30 Uhr rutschen. Weiter soll "Mona Lisa" von Sonntag 18.00 Uhr auf Samstag 17.45 Uhr verschoben werden. "Durch das Vorziehen des 'Auslandsjournals' und der Dokumentation setzen wir deutliche Akzente im Bereich Information". Das sei der größte Gewinn im neuen Programmschema, so Frey.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD und ZDF planen Technikblockade für Archivierung
Beitrag von: SiLæncer am 03 Dezember, 2010, 11:18
Die Tage des schrankenlosen Fernsehempfangs in Deutschland sind gezählt. Mit ARD und ZDF prüfen ausgerechnet die größten Verfechter des Free-TV technische Sperren für die externe Archivierung.

Wie DF aus dem Senderumfeld erfuhr, üben insbesondere die großen Hollywood-Studios wie Warner, Sony, MGM und 20th Century Fox massiven Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten aus. Aktuelle Kinofilme und sportliche Großereignisse sollen hochauflösend nicht länger ohne digitalen Signalschutz auf dem Bildschirm des Zuschauers landen. Die Möglichkeit, über USB-Schnittstelle oder das Auslesen von Festplatten verlustfreie digitale Kopien auf Blu-ray-Rohlinge auszulagern, bringt die Verantwortlichen in Rage.
 
"Einzelne Rechteinhaber fordern in Lizenzverhandlungen gerade über HD-Inhalte in der Tat die Anwendung von sogenannten Digital Rights Management Systems (DRM), die auch einen wirksamen Kopierschutz beinhalten sollen", bestätigte ZDF-Sprecher Alexander Stock "in Abstimmung mit den Kollegen der ARD" entsprechende Vorgaben auf Anfrage unserer Zeitschrift. Dabei führen die Verhandlungspartner offenbar unterschwellig die Drohung ins Feld, bei einem Verzicht auf entsprechende Schutzmaßnahmen ARD und ZDF bei der Vergabe hochauflösender Film- und Sportrechte künftig nicht mehr zu berücksichtigen.

Bei Stock liest sich das dann so: „Grundsätzlich verfolgen ZDF und ARD die Politik einer unverschlüsselten Ausstrahlung ihrer Programme über die verschiedenen Verbreitungswege. Neben dem ungehinderten Zugang
zu unseren Inhalten soll damit auch ein offener Endgerätemarkt befördert werden. Umgekehrt sind aber die berechtigten Interessen der Rechteinhaber im Kampf gegen Piraterie zu berücksichtigen.“ Zu einigen als "heikel" bezeichneten Detailfragen wollte sich der Sprecher hingegen nicht äußern.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD/ZDF: Verschlüsselung und Aufnahmesperre kein Thema
Beitrag von: SiLæncer am 03 Dezember, 2010, 17:44
ARD und ZDF wollen auch in Zukunft hochauflösende Formate wie Spielfilme unverschlüsselt über Satellit ausstrahlen. Eine Aufnahmesperre ist nicht vorgesehen.

Das teilten Sprecher der Sender am Nachmittag auf Anfrage der SAT+KABEL mit und wiesen damit entsprechende Spekulationen in den Medien zurück.

"ZDF und ARD haben im Sinne einer auch technisch zu verstehenden Grundversorgung für alle größtes Interesse daran und bestehen darauf, die unverschlüsselte Verbreitung und freie Empfangbarkeit ihrer Programminhalte überall zu gewährleisten. Zu diesem Zweck und mit dieser Zielrichtung beteiligen sich ZDF und ARD auch an Diskussionen, wo immer dies erforderlich ist", sagte ein Sprecher des ZDF.

Konkret sind derzeit bei den öffentlich-rechtlichen Sendern also keine technischen Maßnahmen und Systeme zur Verschlüsselung oder Sperrung etwa nach dem Vorbild der BBC angedacht.

Die BBC will schon bald ihr hochauflösendes Programm per DVB-T2 mit einem sogenannten Digital Rights Management System schützen. Geplant ist die Einführung eines sogenannten Copybits beim Empfang hochauflösender Inhalte über die Plattform „Freeview“. Entsprechend geschützte Ausstrahlungen per DVB-T2 können künftig nur noch von Geräten aufgezeichnet werden, deren Hersteller den passenden Algorithmus integrieren. Damit soll unter anderem die verlustfreie digitale Archivierung auf externen Blu-ray- und DVD-Rekordern eingeschränkt werden. Alle bestehenden Settop-Boxen sollen per Software-Update kastriert, neue direkt mit eingeschränktem Funktionsumfang ausgeliefert werden.

Über die umstrittene Satellitenplattform "HD+" von SES Astra werden seit einem Jahr mittlerweile acht Privatsender unverschlüsselt in HD ausgetrahlt. Damit verbunden sind verbraucherunfreundliche Restriktionen. So wird den Zuschauern beispielsweise in Aufnahmen das schnelle Vorspulen untersagt, damit diese zum Konsumieren der Werbung gezwungen werden.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: Streit um neues ARD-Programmschema - "talkende Alphatiere"
Beitrag von: SiLæncer am 04 Dezember, 2010, 11:17
Kaum ist die Entscheidung der Intendanten gefallen, dass ab dem Herbst 2011 im Ersten fünfmal in der Woche getalkt wird, beginnen die Verteilungskämpfe.

Unter den Chefredakteuren der ARD heißt es, dass sich künftig die Talks von Sandra Maischberger und Reinhold Beckmann aus der aktuellen Politik heraushalten sollen, will das Nachrichtenmagazin "Spiegel" (Montagsausgabe) erfahren haben. Die beiden TV-Plauderer könnten zwar weiterhin gern Polit-Senioren wie Norbert Blüm und Helmut Schmidt einladen. Auftritte wie der von Verteidigungsminister zu Guttenberg bei "Beckmann" vor ein paar Wochen solle es künftig aber nicht mehr gebe, schrieb das Blatt.

Zitiert wurde ein ungenannter ARD-Mitarbeiter mit der Aussage: "Die zwei sollen nicht mehr so oft über den Zaun fressen". Auch die drei Polit-Talkshows von Günther Jauch, Frank Plasberg und Anne Will stellen die ARD offenbar vor erhebliche Koordinationsprobleme. Bisher sei ungeklärt, wie im Streitfall entschieden werde, welche Sendung welches Thema der Woche bearbeite und wer welche Gäste bekomme, so der "Spiegel". Fest stehe lediglich die Zuständigkeit von ARD-Chefredakteur Thomas Baumann.

Es sei schwer vorstellbar, will der "Spiegel" aus dem Kreis der Chefredakteure des Senderverbunds erfahren haben, dass sich die "talkenden Alphatiere" die Gästeauswahl vorschreiben oder gar ein Thema verbieten ließen. Erst Ende November hatten sich die ARD-Intendanten nach langwierigen Verhandlungen auf eine Umstrukturierung der abendlichen Talkshow-Schiene verständigt.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD/ZDF: Technische Daumenschraube DVB-CPCM
Beitrag von: ritschibie am 06 Dezember, 2010, 15:25
Bei dem von ARD und ZDF geplanten Signalschutz DVB-CPCM handelt es sich nicht um eine klassische Verschlüsselung. Das System legt erst nach dem Empfang des uncodiert verbreiteten TV-Signals die technischen Daumenschrauben an. DIGITAL FERNSEHEN erläutert die Hintergründe.

Branchendienste hatten am Wochenende Sprecher von ARD und ZDF zitiert, die eine Verschlüsselung ihrer hochauflösenden Ausstrahlungen dementierten. Tatsächlich geht es bei den von DIGITAL FERNSEHEN aufgedeckten Plänen, die beide öffentliche Sender in einer gemeinsamen Erklärung offiziell bestätigt hatten (DF-Meldung von Freitag (http://www.digitalfernsehen.de/Exklusiv-ARD-und-ZDF-planen-Technikblockade-fuer-Archivierung.44560.0.html)), aber um etwas gänzlich anderes: Hier werden unverschlüsselte TV-Signale nachträglich auf CPCM-zertifizierten Empfängern "festgehalten" und das Kopieren auf externe Datenträger und ungewollte Nutzung durch Einsatz von DVB-CPCM blockiert.

Bei DVB-CPCM (Digital Video Broadcasting – Content Copy and Protection Management) handelt es sich dabei um ein globales System für Inhalte- und Kopierschutz bei digitalen Ausstrahlungen an TV-Zuschauer, das neben den Verbreitungswegen Kabel, Satellit und Terrestrik auch für mobiles Fernsehen und IPTV ausgelegt ist. Im Mittelpunkt steht die Kontrolle der Weitergabe von Inhalten. Insgesamt zehn Kernelemente wurden im Februar und Juni 2008 vom DVB Steering Board genehmigt und durch das Normierungsgremium ETSI als Standard (TS 102 825) verabschiedet. Im Oktober 2008 sowie im Juli und Oktober 2009 folgten weitere Ergänzungen.

CPCM setzt anders als Conditional Access (CA) oder Digital Rights Management (DRM) erst an, wenn die Inhalte beim Kunden angelangt sind. Smartcards oder CI-Module kommen nicht zum Einsatz. Innerhalb der sogenannten Authorised Domain im Empfangshaushalt können spezifische Nutzungsrechte festgelegt werden. Die sogenannte Usage State Information (USI) im digitalen Strom erlaubt oder unterbindet Wiedergabe, Kopie und externe Archivierung.

Das 184-seitige DVB BlueBook A9412 dokumentiert beispielsweise zeitgesteuerte Löschungen von Festplattenaufnahmen, das Unterbinden von Streaming oder den eingeschränkten Export ausschließlich an andere CPCM-taugliche Endgeräte. Offen ist bislang, ob bestehende Digital-Receiver für CPCM nachrüstbar sind oder zwingend die Anschaffung neuer Endgeräte erforderlich wird.

Insbesondere die großen Hollywood-Studios wie Warner, Sony, MGM und 20th Century Fox üben massiven Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten aus. Aktuelle Kinofilme und sportliche Großereignisse sollen hochauflösend nicht länger ohne digitalen Signalschutz auf dem Bildschirm des Zuschauers landen. ARD und ZDF hatten gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bestätigt, CPCM als technischen Mechanismus für die Einhaltung der verlangten Restriktionen zu prüfen.

Wir haben "mit der EBU, Rechteinhabern und der Geräteindustrie an einem Standard gearbeitet, der die unautorisierte Verbreitung von Inhalten über das Internet verhindern soll. Das von DVB entwickelte und von ETSI inzwischen standardisierte CPCM-System sieht die Möglichkeit der verschlüsselten ebenso wie der unverschlüsselten Ausstrahlung vor", sagte ZDF-Sprecher Alexander Stock in einer gemeinsamen Erklärung von ARD und ZDF auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN.
 
Quelle: www.digitalfernsehen.de
Kommentar: Sehr verbraucherfreundlich... :'(
Titel: Re: ARD/ZDF: Technische Daumenschraube DVB-CPCM
Beitrag von: Jürgen am 07 Dezember, 2010, 03:16
Der reine Irrsinn...

Nachrüsten solcher Restriktionen ist nicht möglich.
Also müssten wieder einmal Abermillionen unserer Geräte auf den Schrott...
Ich kann nicht glauben, dass so eine Planung mit dem Auftrag unseres ö-r Rundfunks zu vereinbaren ist.
Die Prügelstrafe ist leider abgeschafft...  :x

Ansonsten sind einige technische Massnahmen zum Schutze hochauflösender Inhalte längst vorbereitet bzw. vorhanden, wie HDCP und Macrovision.
Es bedarf also keiner neuen Technik auf der Seite der Empfänger, um eventuell angemessenen Grundschutz zu implementieren.
Überhaupt ist mir bei der Analyse etlicher Aufzeichnungen der vergangenen Jahre aufgefallen, dass es weitere Wege gibt, die anschliessende Verwendung digitaler Aufzeichnungen für andere als reine Wiedergabezwecke zu erschweren bzw. für stark störende Fehler bei jeder Nachbearbeitung zu sorgen.
Das ginge z.B. durch geschickt eingefügte Fehler, die normale Receiver-Hardware der Art nach strikt ignoriert, jede Bearbeitung der Streams aber wirksam behindert.
Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht solche Versuche schon mehrfach gegeben hat.
Jedenfalls habe ich mit meiner 1m-Schüssel definitiv keine Empfangsprobleme auf Astra, aber dennoch gab es immer wieder ähnliche Störungen auf meinen Aufnahmen, die zu beseitigen möglich aber ziemlich umständlich war. Im Wesentlichen ging es dabei immer wieder um grob falsche Zeitcodes, die anschliessend z.B. den WMP zum Hängenbleiben oder zu weiten Sprüngen bringen. Korrigiert man diese mit geeigneten Mitteln, klappt's aber doch. Nun frage ich mich, wie diese Fehler trotz exzellentem Empfang und ohne jede Störung bei'm direkten Zuschauen zustande kommen.
Jedenfalls hatte ich im laufe der Zeit verschiedene Software und unterschiedliche Empfänger eingesetzt, darunter auch zwei PVR-ready Receiver.
Und aufgetreten sind die Störungen nur bei Aufzeichnungen von dt. ö-r Sat-Transpondern, nie von privaten oder z.B. der BBC.
Technische Details zu den Fehlern erspare ich mir jetzt einmal, ich will ja niemanden auf Ideen bringen...

Und ansonsten halte ich für fraglich, ob solche Einschränkung für den (Zwangs-)Gebührenzahler überhaupt zulässig ist.

Sollen doch die ö-r lieber im rechtlichen Rahmen der Gebührensparsamkeit auf die Ausstrahlung solcher Werke verzichten, deren Rechteverwalter ungebührliche Forderungen stellen.
Es ist definitiv nicht Bestandteil des Grundversorgungsauftrags, die Pfründe der Kinomogule und Sportspekulanten zu sichern  :Kopf

Jürgen  
Titel: Die Selbstabschaffung des deutschen Fernsehens
Beitrag von: SiLæncer am 08 Dezember, 2010, 09:27
50 Prozent der Gebühren für Rentenzahlungen und das Ende öffentlich-rechtlicher Seriosität - warum ARD und ZDF immer schlechter werden und ihre Existenzberechtigung verlieren

Gerade wenn man von der Idee eines öffentlich-rechtlichen Fernsehens überzeugt ist, ist allmählich der Zeitpunkt gekommen, die Abschaffung der öffentlich-rechtlichen Sender zu fordern. Warum? Weil die Öffentlich-Rechtlichen ihre im Rundfunkstaatsvertrag enthaltenen Verpflichtungen immer weniger erfüllen, weil sie den Privatsendern immer ähnlicher werden, und weil Politik und Öffentlichkeit offensichtlich nicht in der Lage sind diesen Prozess zu stoppen.

Genau genommen allerdings schafft das öffentlich-rechtliche Fernsehen sich zur Zeit gerade selber ab. Zum Beweis für diese Behauptung, hier kurz ein paar Fakten und Informationen aus den letzten zwei Wochen.

Gebühren für Renten

50 Prozent aller Rundfunk-Gebühren entfallen zur Zeit allein auf Zahlung der Rentenbezüge ehemaliger Angestellter, nicht etwa auf Programminhalte oder wenigstens auf Gehaltzahlungen für die aktiv Beschäftigten. Dies verlautete natürlich nicht in einer offiziellen Pressemitteilung. Vielmehr kommt diese Information aus den zweifellos gut unterrichteten Kreisen der Chefetage eines großen öffentlichen Senders. Selbstverständlich nicht zum namentlichen Zitieren. Nun war auf Anfrage von Telepolis "grundsätzlich nichts" über die Details der Verwendung der Gebührengelder oder über die Höhe der Rentenbezüge ehemaliger Angestellter der öffentlich-rechtlichen Anstalten zu erfahren.

Solche Informationen sind bislang nicht öffentlich. Warum eigentlich? Gibt es kein Recht auf Transparenz bei der Verwendung von Rundfunkgebühren - ähnlich wie die Bürger das Recht haben zu erfahren, was mit den Steuergeldern passiert?

Sollte die Information aus der Chefetage nicht zutreffen, wäre es für die Sender jedenfalls ein Leichtes, diese zu widerlegen, indem sie die Zahlen offen legt. Wir warten.

Weniger ausländische Programme

Die ARD-Hauptversammlung kündigte vergangene Woche an, dass das Budget der DEGETO für 2011 und 2012 um 20 Mio. Euro gekürzt wird. Die Sparmaßnahmen betreffen Programmlizenzen aus dem Ausland. Das bedeutet: Weniger ausländische Programme im ersten Programm. Die Annahme, dass es deshalb mehr und besseres deutsches Programm geben werde, wurde bisher allerdings nicht bestätigt.

Weniger Dokumentationen

Die ARD-Hauptversammlung hat ebenfalls beschlossen, den bisherigen attraktiven Sendeplatz für Dokumentationen am Montagabend zu streichen. Die Streichung eines kompletten dokumentarischen Sendeplatzes wurde von der ARD dadurch verbrämt, dass ein Mittwochstermin auf den Montag rückt - offenbar hofft man, dass der systematische Ausstieg aus der Darstellung von Wirklichkeit dadurch weniger auffällt. Zur Begründung seines Schritts verwies ARD-Programmdirektor Volker Herres auf die "Hölle des Wettbewerbs".

Zuvor hatte die ag dokumentarfilm und sogar Kulturstaatsminister Bernd Neumann bei ARD wegen dem geplanten Wegfall protestiert. In Neumanns Protest-Schreiben heißt es weiter: "Die Dokumentationen der ARD am Montagabend gehören zum Kern des Grundversorgungsauftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Durch Reduzierung der informativen und kulturellen Programmanteile oder deren Verbannung auf unattraktive Sendeplätze entfernt sich die ARD von ihrem Auftrag und stellt dadurch irgendwann auch ihre Existenz in Frage."

Die geplanten Programmentscheidungen über den Doku-Sendeplatz könnten "so verstanden werden, dass die ARD eher einer Programmgestaltung zuneigt, die derjenigen der Privaten ähnelt. Diese Tendenz ist im Interesse des öffentlich-rechtlichen Rundfunks abzulehnen. Sie ist auch das falsche Signal in einer Zeit, in der die Länder zur Wahrung der Beitragsstabilität eine Begrenzung des Auftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erörtern."

Mehr Talk-Show

Anstelle des gestrichenen Dokumentarfilmplatzes bekommen die ARD-Zuschauer nun noch eine Talk-Show meghr zu sehen: Die von Frank Plasberg. Weil Günter Jauch ab Sommer 2011 auf den Sonntag-Sendeplatz von Anne Will rückt, rückt diese auf den Mittwoch. Von dort wird Plasberg auf den nun freien Montag geschoben - um 21 Uhr, gefolgt von "Beckmann" nach den "Tagesthemen".

Verplant

Das "Kleine Fernsehspiel" des ZDF, eine der letzten TV-Redaktionen, die noch niveauvolle Kino-Filme jenseits der "Amphibienfilme" koproduzieren, wird bis Ende kommenden Jahres keine neuen Kino-Filme koproduzieren. Wie sowohl aus Kreisen betroffener Filmemacher wie von Sendermitarbeitern zu erfahren ist, fehlt der Redaktion zum einen das Geld, weil der komplette Produktions-Etat für 2011 bereits 2010 ausgegeben wurde. Auch sollen bereits Gelder des Etats 2012 verplant sein. Zudem heißt es, der "Berg" bislang noch nicht gesendeter, aber fertiggestellter Produktionen solle zunächst einmal "abgebaut", bzw. "versendet" werden.

Das Gerücht, das ZDF plane, die oft auf Festivals preisgekrönten, komplett öffentlich geförderten Filme des "Kleinen Fernsehspiel" demnächst täglich zur Hauptsendezeit dem Publikum zu zeigen, um den Filmstau schneller abzubauen und dafür einstweilen an Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen zu sparen, wurde bisher nicht bestätigt.

Will man ein öffentliches Fernsehen, das solche Meldungen produziert?

Die geplante Einführung des ZDF-"Kulturkanals" - der den "Theaterkanal" ersetzen soll - sei für das ZDF vor allem "ein trojanisches Pferd zum Ausstieg aus 3sat", heißt es aus Kreisen des Senders. Wenn es erst einmal mit dem "Kulturkanal" einen zweiten Kultursender neben ARTE gebe, habe 3sat seine Existenzberechtigung verloren.

Die Marktanteile von ARD und ZDF waren 2009 so gering wie noch nie. Bei den jüngeren Zuschauern landete das "Erste" nur noch auf dem fünften Rang hinter RTL, ProSieben, Sat.1 und VOX. Das ZDF noch dahinter. Allein bei den Älteren ist die ARD mit 18,2 Prozent weiterhin deutlich Marktführer.

Wäre die deutsche Gesellschaft fähig, das öffentliche Fernsehen zu reformieren?

Das Beispiel der britischen BBC stimmt skeptisch. Dort bedeutete "Reform" bislang allein Sparmaßnahmen, die die Programmqualität weiter senkten. Es geht nicht um weniger Geld für die öffentlichen Sender, sondern darum, die Erfüllung des Programmauftrags zu erzwingen und die Gebühren genau hierfür einzusetzen.

Quelle : http://www.heise.de/tp/
Titel: ARD/ZDF-Kopierschutz: Großes Erstaunen in der Branche
Beitrag von: SiLæncer am 09 Dezember, 2010, 09:01
Die Landesmedienanstalten in Deutschland und zahlreiche Hersteller haben mit Überraschung auf die enthüllten Pläne von ARD und ZDF reagiert, künftig digitale Kopierschutzmaßnahmen für hochauflösenden Ausstrahlungen einzusetzen.

Der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK), die sich aus den Direktoren und Präsidenten der 14 deutschen Landesmedienanstalten zusammensetzt, ließ über Ihren Sprecher Axel Dürr von der baden-württembergischen LFK verlauten: "Der ZAK liegen bislang zu wenig Informationen über mögliche Pläne von ARD und ZDF zum Thema DRM für HD-Content vor".
 
Die Landesmedienanstalten würden sich aber in den nächsten Wochen in verschiedenen Organisationen und Gremien mit den öffentlich-rechtlichen Sendern über deren Pläne und mögliche DRM-Szenarien austauschen, versicherte Dürr. Erst, wenn diese Informationen vorlägen, könne die ZAK konkret zu weitergehenden Fragen Stellung nehmen.

Weniger unvorbereitet traf die Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN die Vertreter der Privatsender-Interessenvertretung VPRT. Der Verband habe auf die Notwendigkeit des Rechteschutzes sowohl mit Blick auf Vorgaben der Rechteinhaber als auch auf Piraterie schon immer hingewiesen, äußerte Sprecher Hartmut Schultz. "Wir denken auch nicht, dass die Lizenzgeber bei ihren Anforderungen danach unterscheiden, ob es sich um einen privaten oder einen öffentlich-rechtlichen Lizenznehmer handelt", so Schulz.

Der DVB-CPCM-Standard sei zudem öffentlich und damit auch im Markt bekannt, so der Sprecher des VPRT. Die Bedeutung des Signalschutzes wäre "auch den Endgeräteherstellern nicht neu". Das sieht die Branche offenkundig anders. Marketingchef Frederik Maas von Telestar etwa äußerte gegenüber DIGITAL FERNSEHEN: "Nach Rücksprache mit Herrn Kirwel und unserem technischen Leiter Herrn Conrad kann ich Ihnen mitteilen, dass auf Telestar noch niemand wegen dieses CPCM-Systems zugekommen ist".

Vantage-Geschäftsführer Steven Enseroth sagte, er könne "im Moment nicht wirklich viel zu diesem Thema (...) sagen, da es mir neu ist". Auch beim Receiver-Hersteller Strong heißt es: "Derartige Planungen sind uns bis jetzt nicht bekannt". Eine Implementierung von DVB-CPCM werde erst erfolgen, "sofern sie zwingend erforderlich ist". Ratlosigkeit herrscht bei Sony Deutschland, wo man fälschlicherweise annimmt: "Da unsere TV Geräte keine Aufnahmemöglichkeit bieten, können wir hierzu keine Aussage machen."

Die mangelnde Aufklärung insbesondere auf Seiten der Hersteller ist mehr als überraschend. In einer gemeinsamen Erklärung von ARD und ZDF hatte ZDF-Sprecher Alexander Stock gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bestätigt, dass beide Sender "mit der EBU, Rechteinhabern und der Geräteindustrie an einem Standard gearbeitet, der die unautorisierte Verbreitung von Inhalten über das Internet verhindern soll". Er schloss mit dem Appell, jetzt bleibe "die Endgeräteindustrie aufgerufen, entsprechende Geräte im Markt anzubieten."

Eine neuerliche Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN an ARD und ZDF läuft. Die Frage, warum die öffentlich-rechtlichen Sender einerseits unter Verweis auf Vorgaben der Film- und Sportbranche die Einführung eines digitalen Kopierschutzes als notwendig formulieren, andererseits trotz mehrjähriger Vorbereitungen im Bereich DVB-CPCM ihrerseits die Hersteller von Empfangsgeräten nicht auf die Implementierung des Standards vorbereitet haben, bleibt bis dahin unbeantwortet.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Die Selbstabschaffung des deutschen Fernsehens - Update
Beitrag von: SiLæncer am 11 Dezember, 2010, 16:34
Eine persönliche Stellungnahme und Antwort des Autors auf gerechte Kritik

Die Behauptung "50 Prozent aller Rundfunk-Gebühren entfallen zur Zeit allein auf Zahlung der Rentenbezüge", wie sie hier am vergangenen Mittwoch veröffentlicht wurde, ist nicht zu halten. Hierfür trage ich die Verantwortung. Es trifft zwar nun zu, dass mir genau diese Zahl von einer hochrangig angestellten Person eines öffentlichen-rechtlichen Rundfunksenders (ÖR) in einem Gespräch "im Vertrauen" während der vergangenen Tage mitgeteilt wurde. Ich habe mir aber vorzuwerfen, dass ich sie zu schnell in meinen Text übernommen habe. Es gab zwar überprüfende Anfragen meinerseits bei den Pressestellen zweier Sender, bei denen man mir, wie im Text berichtet wurde, mitteilte, dazu mache man grundsätzlich keine Angaben. Aber natürlich wäre es besser gewesen, das noch ausführlicher zu recherchieren.

Zwar gilt auch hier leider, was ein Leser schrieb: "Gute Reportagen und investigativer Journalismus müssen lange recherchiert werden und kosten deshalb mehr Geld, als man durch ein paar Werbespots, bei verhältnismäßig geringer Einschaltquote, wieder einspielen kann" - weshalb dies mir als komplett freiem Autor ganz offen gesagt leider nur selten in wünschenswerter (und manchmal gebotener) Weise möglich ist. Aber dies ist trotzdem keine Entschuldigung.

Jetzt könnte man zwar auch darüber räsonnieren, was es denn über den ÖR sagt, dass man solche Informationen erstmal glaubt, bzw. hier immer mit dem worst case rechnet, aber das würde dann wie eine Ausrede klingen, und das soll es nicht.

Oder sollte ich mich doch verhört haben? Die Gesamtausgaben des ÖR für Personalkosten und daraus folgende Beträge liegen jedenfalls weit unter den erwähnten 50 %. Ich vermute - wie gesagt: nur eine Vermutung - dass die Person, mit der ich gesprochen habe, die Gesamthöhe der Rentenzahlungen für Ex-ÖR-Beschäftigte mit der Gesamthöhe der Rundfunkgebühren verglichen hat, und so die Zahl von 50% der Gebühren zustande kam. Tatsächlich gehen von den Gebühren selbst nur die Zahlen für die Betriebsrenten ab, die zusätzlich zur gesetzlichen Rente bezahlt werden und überdies die entsprechenden Beitragszahlungen für derzeit Beschäftigte. Die Betriebsrenten allein haben zwar die beträchtliche Höhe von im Durchschnitt 1500 Euro pro öffentlich-rechtlichem Ruheständler. Das liegt trotzdem weit unter den genannten 50 Prozent.

Grundsätzlich halte ich allerdings daran fest, dass es gerade der Sinn von Blogs mit ihrer Möglichkeit zur Leserreaktion ist, auch das zu publizieren, was ich hier mal "partytalk" nennen will. Da hört man nämlich neben reinen Gerüchten immer wieder Dinge, die namentlich nie zur Veröffentlichung gesagt werden und trotzdem stimmen.

Es ist ja auch ein Fakt, dass zwar über die unbestreitbar falschen Zahlen viel angemessene Kritik ausgeschüttet wurde, dass diese Zahlen aber keineswegs die einzigen Fakten meines Textes sind. Die übrigen Angaben blieben bisher unbestritten und unkritisiert.

Neben Informationen, die Pressemitteilungen der Sender zu entnehmen sind, und Veröffentlichungen der AG dok und des Kulturstaatsministers, die man dann aber nur in wenigen Medien und nur zu einem Teil nachlesen konnte, gibt es darin zum Beispiel auch den Hinweis aufs "Kleine Fernsehspiel" des ZDF. Dass im Jahr 2010 die Kinoproduktions-Gelder bereits bis Anfang 2012 ausgegeben sind, und diese überaus wichtige Redaktion daher für über ein Jahr quasi lahmgelegt ist, scheint beispielsweise keinen zu interessieren. Dementiert wird diese Information aber auch nicht.

Der Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) , auf deren Website ja anscheinend ein Großteil der TP-Leser regelmäßig nachschaut, war mir leider nicht bekannt. Wenn ich es richtig verstehe, bieten nun die KEF und ihre Daten zwar einen recht genauen Anhaltspunkt für Verwendung der Gebühren, aber keineswegs das Gleiche wie die von mir erhoffte/gewünschte "Transparenz bei der Verwendung von Rundfunkgebühren" und Offenlegung für die einzelnen Sender. Oder wo stehen denn die tatsächlichen Angaben, aufgeschlüsselt nach einzelnen TV-Sendern? Die Haushalte der Sender - nicht online, aber offenbar gedruckt bestellbar - sind ungefähr sechsmal so dick wie der KEF-Bericht und so verklausuliert, dass sie nur Fachleute verstehen - aber selbst Rundfunkräte nicht.

Wenn ich nun in dem Bericht lese, ist es mit der wünschbaren Transparenz auch in anderer Hinsicht nicht so weit her. Zwar heißt es: "Die betriebliche Altersversorgung bleibt aufgrund ihres Gesamtvolumens von erheblicher Bedeutung für den Finanzbedarf der Rundfunkanstalten." Und weiter: "Die Anstalten haben über den aktuellen Stand der Bemühungen zur Umsetzung personalwirtschaftlicher Maßnahmen zur Gewährleistung und Verbesserung ihrer Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit berichtet. Allerdings bleiben die Aussagen sehr allgemein und enthalten nur vereinzelt Quantifizierungen."

Ansonsten gibt es zu Erläuterung im KEF-Bericht dann viele Tabellen und sehr viele Zahlen, diverse Unterscheidungen nach Netto und Brutto, Aufschlüsselung und Differenzierung noch und nöcher. Ist bestimmt alles ganz richtig und unanfechtbar so, und Stefan Niggemeier freut sich in seinem Bildblog (vgl. Lolas Rente) , dass sich die Kommission "sogar die Mühe gemacht [hat], den Nettoaufwand zu errechnen, der neben den Ausgaben für die Altersvorsorge auch korrespondierende Erträge berücksichtigt und die 'effektive Belastung des Gebührenzahlers' darstellen soll."

Ein allererster Lektüre-Eindruck führt allerdings zu einer mindestens durch Zahlenwust getrübten Darstellung. Vielleicht bin ich auch einfach im Bilanzlesen ungeübter, als Herr Niggemeier, aber ich lese dort im Punkt "Aufwendung für die Altersversorgung der Rundfunksanstalten" (S.85) von - in Millionen Euro - rund 510 im Jahr 2009 und 481 im Jahr 2010 allein für die ARD, für das ZDF nochmal 74 bzw. 72, für DRadio 18 bzw. 17 Millionen Euro. Das heißt man kommt für 2010 auf einen Gesamtbetrag von rund 570 Millionen Euro (brutto).

Unter dem gleichen Punkt - "2.2. Betriebliche Altersversorgung" - sind dann freilich noch weitere zusätzliche Kostenpunkte aufgelistet: Zusammengerechnet weitere 420 Millionen Euro sind für den ÖR für 2010 als "kassenwirksame Versorgungsleistungen und Pensionskassen" angesetzt, womit der Gesamtbetrag mit 990 Mio schon erheblich höher liegt als bei 5 Prozent der Gebühren. Hinzu kommen Abschnitte über die tendenziell steigenden Deckungsstocklücken bei den Anstalten, die laut KEF-Bericht, der von "unzulässiger Praxis" spricht, auch bis Ende 2016 nicht geschlossen sein wird.

Als ungeübter Bilanzen-Leser muss ich, da ich nicht so schnell bin, wie Herr Niggemeier und manch' kluger TP-Leser, mir die Zeit nehmen, das alles genau zu lesen, um dann hoffentlich besser zu verstehen, wo die TV-Gebühren vom Programm mal abgesehen, so hingehen. Das ist damit gemeint: wenn es heißt: "Nachdem die Zahlenangaben für viel Unruhe gesorgt haben, will der Autor demnächst dazu weiter berichten."

Das Warten darauf könnte sich hoffentlich nicht nur für mich lohnen: Wenn ich mich nicht verlese oder verrechne, ist im aktuellen KEF-Bericht zum Beispiel von einem "Programmbedarf" in Höhe von 229 (ARD) bzw. 94 (ZDF) Millionen Euro die Rede, im Verhältnis zu Personalaufwendungen (ohne Betriebs-Renten) in Höhe von 1400 bzw. 266 Millionen.

Die interessanteste Frage - zu der womöglich auch die langjährige ZDF-Archivarin Lola Öber-Klöben (Name geändert) ihre eigenen Ansichten hat - scheint mir zusammenfassend folgende: Wieviel würden die Sender eigentlich sparen, wenn sie nur ein Testbild senden würden?

Quelle : http://www.heise.de/tp/
Titel: Eutelsat-Abschaltung: Alle gegen die ARD - scharfe Kritik
Beitrag von: SiLæncer am 21 Dezember, 2010, 16:40
Für die ARD wächst sich die Einstellung der Ausstrahlung ihres ersten Programms über den Eutelsat-Satelliten erst nach Monaten zu einem ernsthaften Problem aus. Gleich mehrere Verbände und Politiker appellierten an den Patriotismus der öffentlich-rechtlichen Anstalt.

Der medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Mitglied des Verteidigungsausschusses, Burkhardt Müller-Sönksen, forderte den Sender in deutlichen Worten dazu auf, der Bundeswehr in Afghanistan ihr Programm auch weiter zur Verfügung zu stellen.

"Es ist mehr als peinlich, einerseits von den Soldaten als Staatsbürger in Uniform GEZ-Gebühren zu kassieren, andererseits aber die Verbreitung der Programme aus Deutschland mit Verweis auf die Kosten einzustellen", schreibt der Politiker am Dienstag auf seiner Homepage. Damit die Soldaten im Einsatz mit Deutschland eng verbunden blieben, seien Nachrichten und aktuelle Berichte aus den Heimatregionen unerlässlich.

Müller-Sönksen forderte ARD und ZDF auf, BundeswehrTV und auch der Deutschen Welle lizenzfrei Inhalte zur Verfügung zu stellen. Nicht nur die Hauptnachrichten wie "Tagesschau" und "heute", sondern auch die vielen Regionalprogramme seien für die Soldaten vor Ort von Interesse. "Sollten sich die Anstalten hinter Paragraphen verstecken, sind die Länderparlamente aufgefordert, den 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag unverzüglich entsprechend nachzubessern", wetterte der FDP-Politiker.

Auslöser des Streits ist die Einstellung der Ausstrahlung des ARD-Programms über den Satelliten Eutelsat Hotbird, die bereits im Juni erfolgte, aber erst durch einen Artikel in der "Bild"-Zeitung am Montag für erheblichen Wirbel sorgte. Betroffen sind neben den rund 3.300 Soldaten in Afghanistan auch Urlauber, Diplomaten, Beschäftigte im Ausland und nicht zuletzt die eigenen ARD-Korrespondenten. Der öffentlich-rechtliche Sender begründet die Abschaltung mit einer Kostenersparnis von einer Million Euro im Jahr. Gleichzeitig müssen Soldaten, die aufgrund ihres Einsatzes die TV- oder Radiogeräte zu Hause nicht nutzen können trotzdem Rundfunkgebühren zahlen.
 
Scharfe Kritik vom Deutschen Bundeswehr-Verband

Als "unfassbar" hat unterdessen der Stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Bundeswehr-Verbandes, Oberstabsbootsmann Wolfgang Schmelzer, die Entscheidung der ARD bezeichnet, die Übertragung ihres Programms nach Afghanistan aus Kostengründen einzustellen. "Meinen Kameradinnen und Kameraden im Auslandseinsatz wird damit der für sie essentielle Kontakt in die Heimat erschwert. Die ARD sendet ihr Programm nicht mehr, dafür aber ein sehr unschönes Signal an alle Menschen in der Bundeswehr", sagte der stellvertretende Verbandschef.

Schmelzer zeigte sich gleichzeitig zufrieden mit den eindeutigen Reaktionen aus Politik und Gesellschaft auf die Entscheidung der ARD. Diese zeigten, dass die Heimat hinter ihren Soldaten im gefährlichen Einsatz in Afghanistan stehe. "Ohne diesen Rückhalt aus Deutschland können unsere Frauen und Männer im Einsatz ihren lebensgefährlichen Auftrag nicht erfüllen", so Schmelzer. Er sei optimistisch, dass sich die ARD eines Besseren besinnen werde. Schließlich seien die Soldatinnen und Soldaten auch im Einsatz nicht von ihren GEZ-Gebühren befreit - und ein Funken Solidarität in den Führungsgremien der ARD sicherlich noch vorhanden.

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), sagte der "Bild"-Zeitung (Dienstag): "Es ist ein Unding, wie die ARD mit unseren Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan umgeht. Das ist nicht akzeptabel. Etwas Patriotismus würde einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt schon gut tun." Auch SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier kritisierte den Umgang mit den Soldaten. Er sagte der "Bild"-Zeitung: "Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass man den Soldaten im gefährlichen Auslandseinsatz das TV-Programm abdreht. Das kann nicht das letzte Wort sein - Verteidigungsministerium und ARD-Intendanten haben die Verantwortung, möglichst rasch eine Lösung zu finden."

Beck, zu Guttenberg & Co. gegen die ARD

Der rheinland- pfälzische Ministerpräsident und Medienexperte Kurt Beck (SPD): "Ich appelliere an die ARD-Verantwortlichen, eine Lösung zu suchen." Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte dazu am Montag gesagt: "Die Soldaten wären sicher dankbar, wenn die ARD einige Sendeformate wie die Tagesschau oder regionale Sendungen zur Verfügung stellen könnten, damit wir diese ins Einsatzgebiet übertragen." Aus der CDU kam Unterstützung. Verteidigungsexperte Ernst-Reinhard Beck: "Die Soldaten zahlen ihre GEZ-Gebühren wie alle anderen auch. Es ist daher mehr als ärgerlich, dass sie aus Kostengründen vom Programm ausgeschlossen werden. Ich gehe davon aus, dass die ARD diesen Missstand zügig aus der Welt schafft."

Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, sagte der "Bild"-Zeitung: "Ich bin ganz entschieden gegen die Abschaltung." Es liege geradezu im Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, eine Übertragung zu ermöglichen.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: Re: Eutelsat-Abschaltung: Alle gegen die ARD - scharfe Kritik
Beitrag von: Jürgen am 22 Dezember, 2010, 04:27
Vielleicht will man die Soldaten zwingen, nur noch ZDF zu schauen.
Deren Hotbird-Ausstrahlungen laufen nämlich immer noch.
Natürlich von genau denselben Gebühren bezahlt.
Und gleichfalls auf einem Telekom-Transponder untergebracht.

Der Transponder 11054 H 27500 sollte dort mit etwas über 40 dB ankommen, bei ausreichender Elevation.
Ausreichend grosse Bleche mit Flecktarn sollten verfügbar sein...

Jürgen, chronischer Zivilist...

Titel: ARD schaltet das Erste wieder auf Eutelsat Hotbird auf - limitiert
Beitrag von: SiLæncer am 22 Dezember, 2010, 15:49
Nach dem von der "Bild"-Zeitung ausgelösten Riesenwirbel um die Mitte des Jahres erfolgte Abschaltung des Ersten Programms über Eutelsat-Satelliten, ist die ARD nun auch wieder via Hotbird zu empfangen.

"Eutelsat ist auf die ARD zugegangen. In einer kostenlosen Ad-hoc-Aktion im Sinne der Soldaten in Afghanistan und eines sicheren Empfangs vor Ort wird das Erste ab sofort wieder über HotBird verbreitet", teilte ein Sprecher des französischen Satelliten-Betreibers der SAT+KABEL am Mittwochnachmittag mit. Die Aktion ist allerdings bis Mitte Januar zeitlich befristet.

Auch Hotels und Urlauber können nur in diesen wenigen Wochen das Programm unverschlüsselt sehen.
 
Die Empfangsparameter:

Eutelsat/Hotbird 13 Grad Ost

Service: "Das Erste"
Mittenfrequenz: 11,541 GHz (Low Band)
Polarisation: vertikal
Symbolrate: 22.000 kBaud

Die ARD war in die Kritik geraten, weil die Streitkräfte in Afghanistan seit einigen Monaten das Erste Programm über Hotbird nicht mehr empfangen können. Als Begründung wurden die Transponder-Kosten in Höhe von rund einer Million Euro jährlich angeführt. Zahlreiche Politiker und Verbände kritisierten das Vorgehen scharf.

Am Dienstag reagierte der öffentlich-rechtliche Sender dann auf den Druck, schaltete in einer Blitzaktion sein Programm über den Satelliten NSS-12 des Eutelsat-Rivalen SES World Skies kostenfrei auf. Der Himmelskörper ist auf der Orbitalposition 57 Grad Ost stationiert und bietet von dort aus eine Abdeckung Afghanistans.

Wie der Empfang vor Ort sichergestellt wird, ist unklar: Das ZDF wird weiterhin über Eutelsat-Satelliten ausgestrahlt. Um beide Sender zu sehen, müsste eine Multifeed-Anlage installiert sein. Mit der erneuten Hotbird-Aufschaltung hat sich dieses Problem zunächst erledigt.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: ARD will Nachrichtensendungen aufpeppen
Beitrag von: SiLæncer am 28 Dezember, 2010, 12:33
Die öffentlich-rechtliche ARD feilt an der Zukunft ihrer Nachrichtensendungen, die Hauptausgabe der "Tagesschau" soll von optischen Spielereien dagegen verschont bleiben.

Chefredakteur Kai Gniffke wolle moderierte Nachrichtenmagazine wie die "Tagesthemen" und das "Nachtmagazin" Ende 2012 auf eine visuelle und inhaltliche Gratwanderung schicken, berichtete die "Berliner Zeitung" am Dienstag.

Dann soll es unter anderem Moderationstische geben, die wie moderne Smartphones auf Berührungen reagieren - 3D-Effekte inklusive.

Die Anmutung des "Tagesschau"-Klassikers werde Gniffke bewahren, hieß es. Durch die 20.00-Uhr-Sendung soll auch künftig kein Moderator, sondern ein Sprecher führen. Zu groß sei die Angst vor Veränderung, vor der sich das ARD-Flaggschiff schon fast sechs Jahrzehnte erfolgreich gedrückt habe, schreibt das Blatt.

Immerhin: Die Macher der "Tagesschau" haben bereits vor zwei Jahren das Ende der Zettelwirtschaft eingeläutet, die Sprecher der Hauptausgabe lesen viele Passagen vom Teleprompter ab.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: ARD-Webseite wurde Opfer von Computerhackern
Beitrag von: SiLæncer am 28 Dezember, 2010, 12:56
Die Webseite der ARD ist am Montag das Ziel einer Attacke von Spaßvögeln geworden. Auf der Seite "daserste.de" war stundenlang eine Meldung über eine tote Eule zu lesen. Die ARD bestätigte inzwischen den Hackerangriff.

Statt der großformatigen Ankündigung des Zweiteilers "Buddenbrooks" prangte auf "daserste.de" eine seltsame Meldung über ein verseuchtes Paket mit einer Eule im Kölner Dom. Wie die ARD inzwischen bestätigte, handelte es sich bei der Meldung um einen Angriff von Computerhackern. Ihnen war es offensichtlich gelungen, in das Redaktionssystem von "daserste.de" einzudringen und die Meldung zu veröffentlichen.

Die Meldung trug die Schlagzeile: "Verseuchtes Paket im Kölner Dom gefunden." Weiter hieß es, man habe die Todesursache einer am Montagnachmittag in dem Gotteshaus aufgefundenen Eule festgestellt: "So soll Gottes Zorn einen Reissack zum Umfallen gebracht haben, der die Eule dann erschlug." Auch ein Terror-Anschlag könne nicht ausgeschlossen werden, deshalb untersuche ein Strahlenschutzteam der Kölner Feuerwehr die nähere Umgebung.
 
"Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass jedem, der Kontakt zu der Eule hatte, morgen die Eier ausm Sack fallen. Weitere Informationen folgen", so die Spaßvögel. Die Meldung war etwa eine halbe Stunde auf der Seite. Nach ARD-Angaben suchen die Techniker von "daserste.de" noch nach der Lücke im System. Die Urheber vermutet man im Umfeld eines Hacker-Kongresses, den der Chaos Computer Club derzeit in Berlin veranstaltet.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Hochglanz, Formatfernsehen und Fast-Food
Beitrag von: SiLæncer am 02 Januar, 2011, 16:36
Für mehr Gebühren bekommen die Zuschauer nicht mehr Programm, sondern weniger, dafür aber immer öfter das gleiche: Das ZDF zeigt sich zum Jahresende gutgelaunt und zu subtilen Scherzen aufgelegt

"Hinter uns liegt eine Woche", sagte ZDF-Intendant Markus Schächter bei der letzten Jahrespressekonferenz des ZDF, "die von dem tragischen Unfall bei "Wetten, dass..?" überschattet war, eine Woche mit sehr ernsten Diskussionen bei uns im Haus und in der Öffentlichkeit."

Ja, es war wohl eine schwere Woche für Markus Schächter und das ZDF, so schwer, dass die ZDF Pressestelle nach der letzten Fernsehratssitzung im Dezember nicht weniger als zehn Pressemitteilungen versandte im Abstand weniger Minuten. Eine davon war "Statement des ZDF-Intendanten Markus Schächter" betitelt und beschäftigte sich mit dem Unfall bei "Wetten das...?".

"Wetten das...?" und die Folgen

"Ich habe die Diskussionen im Fernsehrat gestern und heute als eine offene und nachdenkliche Auseinandersetzung auf hohem Niveau erlebt, die unsere internen Überlegungen sehr unterstützt und bereichert", stand da zunächst und dann gab Schächter in fünf Punkten seine Beurteilung des Falls. Er lobte die "professionelle" Reaktion der Beteiligten, verwies - zweitens - auf die Sicherheitsstandards und widersprach allen Vorwürfen, "die Wetten wären angesichts des Quotendrucks verschärft worden". Kleine vielsagende Information am Rande:

"Bei den internen Qualitätsdis­kussionen über die Sendung ging es um Moderation, die Auswahl der Künstler und der prominenten Gäste."

Drittens: Er habe "eine Task Force einberufen, ... eine unabhängige externe Expertise beauftragt; ... Schließlich wird die Arbeit unseres Sicherheitsingenieurs von der Berufsgenossenschaft überprüft. Nach Abschluss aller Prüfungen werden wir - voraussichtlich im Januar - einen detaillierten Bericht vorlegen. Er wird dann auch die Basis dafür darstellen, wie wir die Auswahlkriterien für die Wetten modifizieren beziehungsweise die Umsetzung im Studio verbessern können."

Viertens: "Wichtiger als alle Fragen, war für uns in dieser Woche die ständige Sorge um den verunglückten Samuel und die Familie." Man unterstütze die Familie "organisatorisch ... in allen Versicherungsfragen. Eine beträchtliche Soforthilfe über die Unfallversicherung des ZDF für den Kandidaten ist bereits angewiesen."

Schächters fünfter Punkt war dann die Frage, wie es mit "Wetten, dass..? weitergehen soll. "Für mich war das in dieser Woche nicht die wichtigste Frage", so der ZDF-Intendant, "Ich wünsche mir, dass es mit der Sendung weitergeht und dass Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker die Familienshow weiterhin moderieren. Natürlich gehen wir am 12. Februar nicht einfach zur Tagesordnung über. "Wetten, dass..?" wird sich verändern."

"Hochglanz- und Event-Dokumentationen"

Ansonsten zeigte sich das ZDF aber durchaus gutgelaunt und inmitten des Business as Usual und der üblichen Marketing-Erfolgsmeldungen sogar zu subtilen Scherzen aufgelegt. Ein solcher ist die Meldung Betreff: "ZDF setzt auf Dokumentationen", die gar nicht anders zu verstehen ist, denn als Seitenhieb auf die Konkurrenz von der ARD, die erst kürzlich ihren Dokumentarplatz gestrichen haben.

So hieß es, "das ZDF setzt in seinen Programmen verstärkt auf hochwertige Dokumentationen." Und Schächter ließ sich zitieren: "Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen spielen die dokumentarischen Genres eine wichtige Rolle. Sie sind besonders geeignet, tatsächliche Geschehnisse für den Zuschauer begreifbar und nacherlebbar zu machen."

Blickt man auf die Beispiele, die der Intendant zur Illustration nachschob, ist es mit der Euphorie dann gleich schon wieder vorbei: Denn de facto versteht das ZDF unter "dokumentarische Genres" nur in sehr seltenen Fällen unabhängige Dokumentarfilme. "Hochwertig" ist im ZDF-Jargon die Chiffre für Hochglanz, "dokumentarische Genre" die Chiffre für Formatfernsehen und leichtverdauliches Doku-Fast-Food.

Auf das Proll-Format setzen

Unter der Dachmarke "Terra X" findet dann das statt, was das ZDF selbst als "Hochglanz- und Event-Dokumentationen" bezeichnet, etwa "Universum der Ozeane" mit "Schwarm"-Autor Frank Schätzing als Betreuer des älteren Publikums. Auch sonst gibt die Personalisierung die Richtung vor: Dirk Steffens wird wie bisher mit dem Tiefgang eines Kinderplantschbeckens und dem Ton eines Autohändlers die "Faszination Erde" verkaufen, und Hape Kerkeling - "eine sehr populäre und authentische Persönlichkeit" tourt "Unterwegs in der Weltgeschichte". Am besten ist da noch Maximilian Schell als raunender "Imperium"-Moderator - und mit seinen 80 Jahren auch dem Durchschnitt der ZDF-Zuschauer am nächsten.

Im Gegensatz zur ARD setzt das ZDF auch in Zukunft aufs von RTL eingeführte Proll-Format der Doku-Soap, wo, wie es heißt "seriöse Milieustudien möglich sind, die ein höheres Tempo und Emotionalisierungspotential als herkömmliche Formen besäßen." Da jauchzt der Couchpotato.

"Die Sicherung der programmlichen Aufgaben des ZDF"

Nur scheinbar eine gute Nachricht ist auch die nächste Jubelmeldung: "ZDF bekennt sich zu Filmförderung. 18,5 Millionen Euro jährlich für Film- und Medienfördersystem". Allein die Zahl ist bereits verräterisch, nämlich ungemein wenig. Gemessen an - je nach Maßstab - 150 bis knapp 300 Mio Euro jährlicher Filmförderung. Und gemessen an rund 2 Milliarden Euro jährlicher Gesamtaufwendungen (2010: 2,051 Mio; 2011 geplant 1,988 Mio; 2012 geplant 2,132 Mio) des Senders.

Dem Bekenntnis zur Bundes- und Länder-Filmförderung folgt die Einschränkung:

"Angesichts knapper werdender Haushaltsmittel muss dabei allerdings mit der Vergabe von Fördermitteln verstärkt auf die Sicherung der programmlichen Aufgaben des ZDF geachtet werden", so Schächter. Auch hier sollen Filmemacher, Produzenten und Förderer also unverhohlen stärker an die Kandare genommen werden.

Um klar zu machen, wer hier eigentlich Koch und wer Kellner ist, im Verhältnis zwischen Sender und Produzenten, empfiehlt sich ein Blick in den Rundfunkstaatsvertrag: In § 6.1 heißt es "Die Fernsehveranstalter tragen zur Sicherung von deutschen und europäischen Film- und Fernsehproduktionen als Kulturgut sowie als Teil des audiovisuellen Erbes bei." Und weiter, in § 6.4:

"Im Rahmen seines Programmauftrages ... ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk ... berechtigt, sich an Filmförderungen zu beteiligen, ohne dass unmittelbar eine Gegenleistung erfolgen muss."

Das heißt: Wenn ein Sender, zum Beispiel in Gestalt eines Redakteurs, von einem Produzenten bestimmte inhaltliche Eingriffe oder Rechteübertragungen wünscht, dann ist dies bereits fragwürdig.

Weniger, öfter, billiger

Nebelkerzen zündete das ZDF schließlich auch, wenn es ums digitale Fernsehen geht. ZDFneo überträfe die Erwartungen heißt es, obwohl doch der durchschnittliche Monatsmarktanteil nur bei 0,3 Prozent liegt - im eigentlichen Digitalmarkt bei 0,9 Prozent aller Zuschauer. Auch sonst setzt man beim "Zweiten" auf digitale Ergänzungskanäle. Neben ZDFneo soll 2011 "ZDFkultur" starten und der "ZDFinfokanal" "weiterentwickelt" werden. Die eigentlich bemerkenswerte Information versteckt sich zwischen diesen Zeilen: Das ZDF will auf vier Kanälen senden, erhält hierfür aber keinen Cent mehr Gebührengelder. Die Kosten für die zusätzlichen Programme müssen also anderenorts eingespart werden.

Der aktuelle Bericht (http://www.kef-online.de/inhalte/bericht17/kef_17bericht.pdf) der "Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten" spricht daher (S.66) auch beim ZDF von "erhebliche[n] Umschichtungen zugunsten der digitalen Spartenkanäle. Der Aufwand hierfür versiebenfacht sich in der Periode 2009-2012 gegenüber der Periode 2005-2008. Selbst gegenüber den Anmeldungen zum 16. Bericht werden die Gesamtansätze nochmals verdreifacht. ... Die Finanzierung sollte wie angekündigt aus dem Bestand erfolgen, was nun umgesetzt werde." Der größte Teil der Verschiebungen von Etatmitteln käme dem ZDFdokukanal zu Gute. Eingespart werde vergleichsweise gering bei den Personalkosten, dafür überproportional im Programmbereich.

Das heißt: Für mehr Gebühren bekommen die Zuschauer nicht mehr Programm, sondern weniger, dafür aber immer öfter das gleiche, und natürlich Billigprogramme - von den teuren Sportrechten mal abgesehen.

Quelle : http://www.heise.de/tp/
Titel: Politik mischt sich wieder beim ZDF ein
Beitrag von: SiLæncer am 12 Februar, 2011, 11:42
Der öffentlich-rechtliche Sender ZDF kämpft nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" (kommende Ausgabe) erneut mit einer Einmischung der Politik in inhaltliche Fragen.

Vertreter von CDU und CSU hätten sich in die Redaktion der Sendung "Frontal 21" eingemischt und am Freitag mit ihrer schwarzen Mehrheit im Programmausschuss Chefredaktion eine Ermahnung des Politikmagazins durchgesetzt, meldete das Blatt am Samstag. ZDF-Journalisten sähen darin einen gezielten Einschüchterungsversuch, hieß es. Nach Meinung der Unionspolitiker habe die Redaktion nicht ausgewogen über Schulpolitik berichtet.

Lait "Spiegel" eskalierte damit ein Streit zwischen CDU/CSU und dem TV-Magazin. "Frontal 21"-Redakteure waren in den vergangenen Monaten mehrmals vor den Chefredaktionsausschuss zitiert und von Christdemokraten scharf attackiert worden, schreibt das Magazin. Dem Gremium gehören unter anderem die Generalsekretäre Alexander Dobrindt und Hermann Gröhe, sowie Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung an.

Kritisiert wurde den Angaben zufolge unter anderem die Bildsprache eines vermeintlich "tendenziösen" Berichts über die Atompolitik der Bundesregierung. Unter ZDF-Journalisten heißt es laut "Spiegel", dass sich die Union nach der Abwahl von Chefredakteur Nikolaus Brender offenbar "Frontal 21" eingeschossen habe.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: Fusion von ARD-Digitalsender EinsPlus und EinsFestival geplatzt
Beitrag von: SiLæncer am 11 März, 2011, 13:45
Die Fusion der Digitalsender EinsPlus und EinsFestival ist geplatzt. Der öffentlich-rechtliche Südwestrundfunk (SWR) und der Westdeutsche Rundfunk (WDR) haben sich einem Bericht der "Berliner Zeitung" am Freitag zufolge nicht auf eine Verschmelzung einigen können.

Beide ARD-Rundfunkanstalten hätten sich trotz eines ausgearbeiteten Konzepts auf höchster Ebene nicht auf die einheitliche Ausrichtung eines gemeinsamen Senders verständigen können. Zuletzt habe es deshalb gar "atmosphärische Störungen" sowie eine anschließende "Funkstille" gegeben, hieß es.

SWR-Intendant Peter Boudgoust formulierte die Vorgänge gegenüber der "Berliner Zeitung" zurückhaltender und diplomatischer: "Ausschlaggebend waren vor allem finanzielle Gründe. Wir haben erkennen müssen, dass wir, auch wenn wir die Etats beider Kanäle zusammenlegen, weit davon entfernt sind, einen Jugendkanal realisieren zu können."

WDR und SWR waren sich zuletzt uneins: Während Boudgoust einen neuen, jungen Sender für unabdingbar hält, sieht die neue ARD-Vorsitzende Monica Piel keine größere Notwendigkeit dafür. EinsFestival peilt vor allem 30- bis 50-jährige Zuschauer an.

Der Einschätzung, wonach EinsPlus nun im Alleingang zum Jugendkanal umgebaut werden könnte, widersprach Boudgoust: "Wir werden EinsPlus nicht umgestalten, sondern in diesem Programm Spielflächen schaffen, wo wir Formate für jüngere Zielgruppen ausprobieren." Das Programm soll seinen gegenwärtigen Charakter als Ratgeber- und Servicekanal behalten, das sieht auch der Rundfunkstaatsvertrag vor.

Für die Zuschauer sei die geplatzte Fusion dennoch eine schlechte Nachricht, schreibt die "Berliner Zeitung": Weil die ARD nach wie vor erklären müsse, warum sie zwei teure Digitalsender brauche, um sich zu verjüngen, anstatt die Kräfte in einem Programm zu bündeln, das als ZDFneo-Pendant wahrgenommen werden könnte. Gebührengelder werden mit zwei Digitalsendern nicht gespart.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: ARD schaltet das Erste über Eutelsat-Satellit wieder ab
Beitrag von: SiLæncer am 30 März, 2011, 12:41
Die ARD will die Ausstrahlung ihres Ersten Programms über den Eutelsat-Satelliten zum 1. April wieder einstellen und dürfte damit erneut Ärger mit Politik und Verbänden riskieren. Denn wieder ist vor allem die Bundeswehr in Afghanistan betroffen.

In einer Stellungnahme der ARD gegenüber der "Bild"-Zeitung  (Mittwoch) macht der öffentlich-rechtliche Sender erneut Kostengründe für den Stopp verantwortlich, will nur noch Regionalnachrichten sowie "Tagesschau" und "Tagesthemen" über einen Bundeswehr-Sender zeigen.

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, zeigte sich in der Boulevardzeitung empört: "Die Soldaten im Einsatz haben als GEZ-Zahler und Staatsbürger in Uniform ein Recht auf das gesamte ARD-Programm."

Eutelsat bestätigte der SAT+KABEL, dass die ARD die Verbreitung über Hot Bird eingestellt hat. "Die immer wieder von der ARD öffentlich ins Feld geführte Einsparzahl von einer Million können wir nicht nachvollziehen. Die tatsächlichen Übertragungskosten liegen signifikant unter 500.000 Euro", betonte ein Sprecher und widersprach damit früheren Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders.

Im vergangenen Jahr war das Erste schon einmal abgeschaltet worden, danach war es wieder über Eutelsat und auch den Rivalen SES empfangbar, der Kapazitäten auf dem Satelliten NSS-12 seiner Tochter SES World Skies bereitstellte (57 Grad Ost). Die Eutelsat-Verbreitung sollte eigentlich Mitte Januar wieder enden.

Gleich mehrere Verbände und Politiker hatten im Zuge der Auseinandersetzung an den Patriotismus der öffentlich-rechtlichen Anstalt appelliert und heftige Kritik geübt. So bezeichnete beispielsweise der medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Mitglied des Verteidigungsausschusses, Burkhardt Müller-Sönksen, den Vorgang im vergangenen Jahr als "peinlich", weil der öffentlich-rechtliche Sender einerseits von den Soldaten als Staatsbürger in Uniform GEZ-Gebühren kassiere, andererseits aber die Verbreitung der Programme aus Deutschland mit Verweis auf die Kosten eingestellt habe.

Betroffen von der Abschaltung über Eutelsat sind neben den rund 3.300 Soldaten in Afghanistan auch Urlauber, Diplomaten, Beschäftigte im Ausland und nicht zuletzt die eigenen ARD-Korrespondenten.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: ARD überträgt Das Erste wieder über Eutelsat-Satellit - zurückgerudert
Beitrag von: SiLæncer am 06 April, 2011, 14:12
Die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan können wieder komplett auf das Erste Programm aus der Heimat zurückgreifen. Die Ausstrahlung wurde schon wieder aufgenommen.

Das sagte die ARD-Vorsitzende Monica Piel am Mittwoch auf einer Pressekonferenz der öffentlich-rechtlichen Sendergruppe in Stuttgart. Die Verbreitung war aus Kostengründen gestoppt worden. Piel verwies erneut darauf, dass die Abschaltung ursprünglich in Abstimmung mit der Bundeswehr und dem Verteidigungsministerium erfolgt sei.

"Wir bleiben jetzt bei Eutelsat, damit können Alle alles sehen, damit ist eine gute Lösung erreicht", erklärte Piel. Sie verwies aber auch darauf, dass die Soldaten das Live-Programm im Ersten aufgrund der Zeitverschiebung und dem frühen Zapfenstreich um 22.00 Uhr gar nicht schauen könnten, die Kritik der letzten Tage sei also partiell ins Leere gelaufen.

Die ARD trägt die Transponder-Kosten in Höhe von knapp 400.00 Euro nach eigenen Angaben jährlich selbst. Rechteprobleme, unter anderem bei der Bundesliga-"Sportschau" am Samstagabend sollen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausgeräumt werden.

Schon 2010 war das Programm abgeschaltet, nach Protesten aber wieder übertragen worden. Auch zuletzt hatte es Kritik an der ARD-Entscheidung gehagelt, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) erklärte, die ARD habe einen öffentlichen Auftrag, der auch für Soldaten gelte, diese müssten schließlich auch während ihres Einsatzes GEZ-Gebühren zahlen. Auch der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), der sächsische Medienpolitiker und ARD/ZDF-Sparkommissar Johannes Beermann und der Reservistenverband machten Front gegen die Abschaltung - erfolgreich.
 
Andere Soldaten fallen unter den Tisch

Die nun wieder erfolgte Aufschaltung über Eutelsat ist nicht für Soldaten, sondern vor allem für Urlauber und Hotels eine gute Nachricht: Zehntausende Konsumenten können das Erste über Satellit damit auch im Ausland wieder mit regulären Spiegel-Diagonalen vollumfänglich empfangen.

Die ARD hatte das Programm Bundeswehr-TV als Ersatz für die Eutelsat-Ausstrahlund des Ersten Programms zwischenzeitlich mit Nachrichtensendungen und Sport aufgewertet. Vorteil war nach Angaben von Piel, dass damit auch Soldaten in anderen Regionen in den Genuss der Programmformate gekommen wären, die Eutelsat-Satelliten nicht empfangen können. Das ist nun nicht mehr so, die davon Betroffenen "fallen nun unter den Tisch", sagte Piel.

Man habe aber mit einer schnellen und unbürokratischen Lösung zumindest für die Soldaten in Afghanistan reagiert. Dass das Verteidigungsministerium nach einem medialen Trommelfeuer am Ende nicht mehr zur Lösung mit Bundeswehr-TV gestanden habe, sei bedauerlich.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: Re: ARD überträgt Das Erste wieder über Eutelsat-Satellit - zurückgerudert
Beitrag von: Theos am 06 April, 2011, 16:01
ein kleiner tipp ins blaue, aber ich denke, dass es genau diese gruppe war, die letztendlich zählte:
[...]vor allem für Urlauber und Hotels eine gute Nachricht: Zehntausende Konsumenten können das Erste über Satellit damit auch im Ausland wieder mit regulären Spiegel-Diagonalen vollumfänglich empfangen.

denn die bundeswehr könnte problemlos (a) größere sat. schüsseln aufstellen, (b) das signal über eigene kanäle übertragen, oder (c) den soldaten das jeweils erreichbare pay-tv zahlen.
angesichts der fürstlichen, und auch noch steuerfreien, besoldung war der GEZ-betrag sicher auch kein echtes problem...
Titel: Kopierschutz bei ARD/ZDF: Deutscher Alleingang "viel zu aufwendig"
Beitrag von: SiLæncer am 27 April, 2011, 06:20
ARD und ZDF denken über den Einsatz des Kopierschutzes CPCM nach, wollen ihn aber ohne Verschlüsselung nutzen. Aus Sicht des Ex-MPAA-Cheftechnikers Jim C. Williams ist dies aber "viel zu aufwendig".

ARD und ZDF wollen den Forderungen der Hollywood-Studios nach mehr Schutz für HDTV-Filme nachkommen und denken über den Einsatz des Kopierschutzes CPCM (Content Protection and Copy Management) nach (DF berichtete). Jedoch bestehen die öffentlichen-rechtlichen Sender weiterhin auf eine unverschlüsselte Verbreitung. Aus Sicht von Jim C. Williams, dem früheren CTO der Motion Picture Association of America (MPAA), ist der Einsatz von CPCM ohne Verschlüsselung nicht zweckmäßig, denn das würde bedeuten, dass sämtliche internetfähigen Wiedergabegeräte die CPCM-Nutzungsbedingungen von ARD und ZDF adaptieren müssten, um sicherzustellen, dass keine kopiergeschützten Inhalte illegal über das Internet weiterverbreitet werden. "Man stelle sich hier mal einen PC oder ein Mobiltelefon in Indonesien vor, das an solche Regularien gebunden ist", erklärt Williams im Interview mit dem DF-Schwestermagazin DIGITAL INSIDER, "das ist nicht machbar."

Die Beschränkung einer solchen Regulierung allein auf Deutschland würde Williams zufolge bedeuten, dass alle deutschen Internetanbieter sämtliche Aktionen filtern müssten, so dass kein CPCM geschützter Inhalt im Internet verbreitet werden könnte. "Dies ist viel zu aufwendig und man braucht es nicht, wenn man eine standardisierte Verschlüsselung einführt", sagt Williams, der selbst als MPAA-CTO mit ARD und ZDF über die Einführung von CPCM gesprochen hat. Welche Möglichkeiten die Öffentlich-Rechtlichen durch den Einsatz einer Verschlüsselung mit CPCM hätten und inwiefern sie Gebührengelder einsparen könnten, erklärt Williams.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ZDF-Staatsvertrag: Gerichtstermin zum 50. Geburtstag
Beitrag von: ritschibie am 06 Juni, 2011, 12:06
(http://www.digitalfernsehen.de/uploads/media/ZDF_Send_teaser_top_05.jpg)
Der ZDF-Staatsvertrag soll die staatliche Unabhängigkeit des Senders sichern. Aber nach Ansicht von Kritikern verfehlt das Papier diese Vorgabe - zu viele Politiker säßen in den Gremien. 50 Jahre nach der Niederschrift liegt das Werk jetzt bei den Verfassungsrichtern.

Vom Alter her ist der ZDF-Staatsvertrag mit seinen 50 Lenzen in den besten Jahren. Doch erst mit einer Rundum-Erneuerung wird das Paragrafenwerk einen zweiten Frühling erleben. Nach den Querelen um den ehemaligen Chefredakteur Nikolaus Brender, der vom überwiegend CDU-nahen Verwaltungsrat abgewählt wurde, war Kritik an dem Vertrag hochgekocht.
 
Im Fernseh- und Verwaltungsrat säßen zu viele Politiker, wettern unter anderem SPD-Ministerpräsidenten. Rheinland-Pfalz hat Klage beim Bundesverfassungsgerichteingereicht (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Völlig zu Recht, meint der Medienrechtler Dieter Dörr. "Die Gremien weisen eine verfassungswidrige Staatsnähe auf", sagt der Professor an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität.
 
Allein unter den 14 Mitgliedern des Verwaltungsrates seien sechs "echte Staatsvertreter", also Politiker aus Bund und Ländern. Eine CDU-nahe Mehrheit in diesem Gremium hatte verhindert, dass Brenders Vertrag - wie von Intendant Markus Schächter gewünscht - verlängert wurde.

Der Grundgedanke des ZDF-Staatsvertrages sei allerdings die Distanz zu Staat und Politik gewesen, betont Dörr. "Die Alliierten hatten die Idee, der Rundfunk sollte der Gesellschaft gehören, nicht dem Staat." Dazu zählt, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk aus Gebühren finanziert und von einem Dreigestirn aus Intendant, Fernsehrat und Verwaltungsrat gelenkt wird. Träger des Zweiten Deutschen Fernsehens sind die Länder.
 
Es gab laut ZDF-Intendant Markus Schächter drei markante Wendepunkte für die Rundfunkgesetzgebung: Der erste war die Einführung der kommerziellen Sender. Danach folgte die deutsche Wiedervereinigung, in deren Zuge der ZDF-Staatsvertrag Bestandteil des "Staatsvertrags über den Rundfunk im vereinten Deutschland" wurde und die ostdeutschen Bundesländer miteinbezog. Zuletzt wurden die Angebote im Internet und der neuen Digitalkanäle geregelt.
 
Nach den Worten von Dörr sind nach der Wende auch die Zusammensetzung der Räte geändert und die Zahl der Sitze erhöht worden. Für den Medienrechtler ist der Fernsehrat mit inzwischen 77 Vertretern gesellschaftlicher Gruppen zu groß. Ab etwa 50 Mitgliedern leide die Handlungsfähigkeit.
 
Der Fernsehrat überwacht das Programm und wählt den Intendanten. Derzeit sieht alles danach aus, dass man sich auf Programmdirektor Thomas Bellut als Nachfolger des scheidenden Schächter geeinigt hat. Die Wahl steht am 17. Juni an.
 
Für Dörr ist es durchaus sinnvoll, dass dieses Gremium den Intendanten wählt - wenn es anders besetzt wäre. Dann könnte der Fernsehrat tatsächlich die Gesellschaft repräsentieren.
 
Ein Unding ist es für den Juraprofessor dagegen, dass der Verwaltungsrat einen großen Einfluss auf die Auswahl des Chefredakteurs hat. Hier ist laut Statuten ein Einvernehmen mit dem Intendanten vorgesehen, 9 von 14 Mitglieder müssen der Personalie zustimmen. Damit habe der Verwaltungsrat einen unangemessenen Einfluss auf das Programm - denn dafür steht ja der Chefredakteur, sagt Dörr.
 
Ursprünglich sei es eher so gedacht gewesen, dass der Verwaltungsrat die Verträge des Führungspersonals absegnet - aber nicht die Besetzung selbst. Dass die Verfassungsrichter bereits im kommenden Jahr über den Staatsvertrag urteilen wollen, sieht er als Zeichen dafür, wie wichtig das Thema in Karlsruhe eingeschätzt wird. Voraussichtlich werde es noch in diesem Herbst eine Anhörung geben. Sollten die Richter den staatlichen Einfluss beim ZDF beschneiden - und davon geht Dörr aus - hätte dies auch erheblichen Einfluss auf andere Rundfunkanstalten.
 
Die Räte sind nach den Worten von ZDF-Intendant Schächter ein wichtiges Kennzeichen der deutschen Rundfunkordnung. "Deshalb begrüße ich es, wenn das Bundesverfassungsgericht mit seiner Entscheidung über die verfassungsgemäße Zusammensetzung dieser Aufsichtsgremien für die Zukunft Rechtssicherheit schafft."

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ARD und ZDF: VoD-Dienst "Germany's Gold" startet im Dezember
Beitrag von: SiLæncer am 24 Juni, 2011, 10:26
ARD und ZDF planen ihre kostenpflichtige Online-Videothek unter dem Titel "Germany's Gold" im Dezember zu starten. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten wollen so gemeinsam mit der Produzentenallianz Studio Hamburg und Filmhändler Jan Mojto Streaming-Diensten Marktanteile abspenstig machen.

Während des 23. Medienforums äußerte Carl Bergengruen, Geschäftsführer von Studio Hamburg, dass ARD und ZDF mit dem neuen VoD-Angebot die Gelegenheit nutzen wollen, ihr Programm besser finanzieren zu können. Bisher können Nutzer in der bereits vorhandenen Mediathek nur auf sogenannte Catch-Up-Inhalte zugreifen, also Programme, die kürzlich auf den Sendern gelaufen sind und anschließend bis zu sieben Tage nach Ausstrahlung per Videostream angeboten werden.

Die von ZDF-Intendant Markus Schächter als "Qualitätsinhalte aus 60 Jahren deutscher Fernsehgeschichte" postulierten Bestandteile sollen wahlweise mit Werbeeinblendungen oder gegen Gebühr abrufbar sein. "Es geht um die Perspektive, großes Geld im Video-on-Demand-Bereich zu verdienen", wurde Schächter von der "Financial Times Deutschland" zitiert.
 
Bereits die privaten Anstalten ProSiebenSat.1 und RTL hatten versucht, gemeinsam ein Videoportal zu stemmen, waren aber mit ihren Vorhaben an der Bundeskartellamt gescheitert. Während des 23. Medienforums zeigte Marc Schröder, Geschäftsführer von RTL Interactive, im Hinblick auf die wachsende Bedeutung des VoD-Marktes gegenüber der Entscheidung Unverständnis. Er kündigte an, dass die beiden Sendergruppen dagegen vorgehen werden.
 
Dennoch räumte er ein, dass Video-on-Demand in Deutschland noch einen weiten Weg vor sich hätte, bis sie genug Profit abwerfen würden. Aber man wolle bereits jetzt möglichst viele Internetnutzer für sich gewinnen und genügend Reichweite aufbauen.


Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ZDF - Ausfall: Stromausfall verursachte leere Bildschirme
Beitrag von: spoke1 am 05 Juli, 2011, 12:21
Das Fernsehprogramm und das Internetangebot des ZDF waren gestern zeitweilig nicht erreichbar. Auslöser war offenbar ein Stromausfall der Sendebetriebstechnik des ZDF in Mainz.

Wie das ZDF mitteilte, war am 4. Juli 2011 von 17:06 Uhr bis 17:46 Uhr vom ZDF-Programm nichts zu sehen. Betroffen waren auch die Partnerkanäle 3sat, der Kinderkanal (Kika) sowie die Digitalkanäle ZDFinfo, ZDFkultur und ZDFneo. Auch die Internetangebote des Senders waren gestört.

Als vermutlicher Auslöser wurde ein Stromausfall der Sendebetriebstechnik des ZDF in Mainz genannt. "Die genaue Ursache des Stromausfalls war bis zum Abend noch nicht geklärt", heißt es seitens des ZDF. Auch am heutigen Vormittag gab es noch keine neuen Informationen dazu.


Quelle: http://www.golem.de/1107/84706.html
Titel: Erneute Sendeprobleme beim ZDF
Beitrag von: SiLæncer am 23 Oktober, 2011, 10:24
Das ZDF hatte am Samstagabend erneut mit Sendeausfällen zu kämpfen. Kurz nach 20.00 Uhr blieben sowohl im Hauptprogramm als auch auf allen digitalen Sendern der Bildschirm schwarz. Es ist bereits der zweite große Sendeausfall für das ZDF in diesem Jahr.

Während das Hauptprogramm zur Primetime um 20.15 Uhr wie geplant mit der Show "Willkommen bei Carmen Nebel" fortgesetzt werden konnte, war auf den Digitalsendern ZDFneo, ZDFkultur und ZDFinfo das gleiche Ersatzprogramm zu sehen. Erst nach 22.00 Uhr konnten alle drei Kanäle wieder mit einem eigenen Programm aufwarten, bestätigte unter anderem das Internetportal "Wunschliste" am Samstagabend. Die ausgefallene Vorabendserie "Alles Kalle" wurde in der Nacht wiederholt. Technische Probleme gab es darüber hinaus auch bei der Online-Mediathek der Mainzer Sendeansalt.

Bereits im Juli hatte das ZDF mit technischen Sendeproblemen zu kämpfen. Ein Fehler in der Stromversorgung hatte dafür gesorgt, dass rund 45 Minuten lang ein Schwarzbild gesendet werden musste. Betroffen waren neben der ZDF-Senderfamilie auch die Ausstrahlungen von 3sat und dem Kinderkanal Kika sowie das Radioprogramm des Deutschlandfunks.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Neue Online-Videothek von ARD/ZDF will nicht auf Werbung verzichten
Beitrag von: SiLæncer am 18 November, 2011, 11:03
Die neue Online-Videothek "Germany's Gold" von ARD und ZDF ist zwar noch längst nicht am Start, klar scheint aber schon jetzt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender wohl nicht auf Werbung verzichten wollen.

"Werbung ist dabei nicht ausgeschlossen", sagte die Vize-Intendantin des federführenden Westdeutschen Rundfunks (WDR), Eva-Maria Michel, dem "Handelsblatt" vorsichtig.

Die Privatsender befinden sich diesbezüglich in einer Zwickmühle: Verzichten ARD und ZDF auf Werbung, würde sich "Germany's Gold" bei Surfern möglicherweise schnell als bessere Alternative zu Angeboten wie RTLnow.de etablieren. Verkaufen die gebührenfinanzierten Kanäle Spots, nehmen sie den kommerziellen Rivalen möglicherweise dringend gebrauchte Einnahmen weg. Der Gesetzgeber zumindest hat nach Worten von Michel festgehalten, dass den Töchtern der Rundfunkanstalten bei der kommerziellen Verwertung ihrer Spielfilme, Serien und Dokumentationen alle Einnahmequellen offen stehen.

Die Rundfunkanstalten wollen mit der Internet-Videothek einerseits kostenpflichtige Inhalte anbieten, die laut Rundfunkstaatsvertrag nach sieben Tagen aus den Gratis-Mediatheken entfernt werden müssen und setzen dabei andererseits auf lukrative Einnahmen, die die Rundfunkgebühren auf dem bisherigen Niveau halten könnten.

"Germany's Gold" soll irgendwann im kommenden Jahr an den Start gehen, das Bundeskartellamt hatte bereits indirekt signalisiert, dass es wohl keine Genehmigungsprobleme geben wird. So äußerte sich auch Michel im "Handelsblatt". Ein ähnliches Portal der privaten Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 war am Veto der Wettbewerbshüter gescheitert. Einen Termin für das Vorhaben von ARD und ZDF gibt es noch nicht.

Quelle: SAT + KABEL
Titel: Bundeskartellamt prüft geplante Videothek von ARD und ZDF
Beitrag von: ritschibie am 30 November, 2011, 12:21
Die deutschen Wettbewerbshüter haben nach eigenen Angaben ein Kartellverfahren eingeleitet, um die Pläne der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, eine gemeinsame Video-on-Demand-Plattform zu gründen, "eingehender zu prüfen". Ende April war bekannt geworden, dass ARD und ZDF unter dem Arbeitstitel "Germany's Gold" eine gemeinsame kommerzielle Online-Videothek planen, die 2012 starten soll. Erst kurz zuvor hatte das Bundeskartellamt eine gemeinsame Videoplattform der privaten deutschen TV-Konzerne ProSiebenSat.1 und RTL mit der Begründung untersagt, die Gründung der gemeinsamen Plattform würde das marktbeherrschende Duopol der beiden Sendergruppen auf dem Markt für Fernsehwerbung weiter stärken. Gegen diese Entscheidung kämpfen die Privatsender.

Das Kartellamt teilte zu den Plänen von ARD und ZDF mit, dass neben der wettbewerbsrechtlichen Kontrolle die fusionskontrollrechtliche Prüfung des Vorhabens bereits abgeschlossen sei. Diesbezüglich bestünden keine Bedenken, da die Beteiligten auf den in Betracht kommenden Märkten, "anders als RTL und ProSiebenSat.1 gemeinsam auf dem Fernsehwerbemarkt" (O-Ton Bundeskartellamt), nicht marktbeherrschend seien und es durch den Zusammenschluss auch nicht würden.

In einer Mitteilung zum aktuellen Verfahren erklärte der Präsident des Bundeskartellamtes Andreas Mundt, dass das Vorhaben von ARD und ZDF den gleichen kartellrechtlichen Maßstäben unterliege wie die geplante Plattform von RTL und ProSiebenSat.1. So werde unter anderem geprüft, ob mit den Plänen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten Wettbewerbsbeschränkungen auf der Produktions- und Lizenzierungsstufe verbunden sind. Außerdem werden uns auch mit den Zuschauermärkten befassen.“, erklärte Mundt.

Dass das Bundeskartellamt erst jetzt tätig wird, erklärt sich damit, dass das Vorhaben erst Ende Oktober von Tochtergesellschaften des ZDF, verschiedenen ARD-Sendern sowie mehreren Fernsehproduktionsunternehmen offiziell angemeldet wurde. Um den geplanten Abruf von Filmen, Serienfolgen, Fernsehshows und Ähnliches durch den Nutzer zu ermöglichen, möchten die Unternehmen über ein Gemeinschaftsunternehmen eine gemeinsame Plattform errichten und betreiben. Die über die Plattform verfügbaren Videos sollen sowohl aus dem Fundus der Beteiligten als auch von Dritten stammen. Unabhängig von fusionskontrollrechtlichen Überlegungen könne dies gegen das allgemeine Kartellverbot verstoßen. Den Beteiligten sei daher mitgeteilt worden, dass sie im laufenden Prüfverfahren etwaige Investitionen in das Gemeinschaftsunternehmen auf eigenes Risiko vornehmen und dass für solche Investitionen kein Vertrauensschutz besteht.

Die auf der Plattform vertriebenen Videos sollen gegen Entgelt (Einzelabruf oder Abo) beziehungsweise werbefinanziert angeboten werden. Ihre Inhalte soll die Plattform über alle zugänglichen Verbreitungswege anbieten.

Quelle: www.heise.de
Titel: Re: ARD, ZDF - Werbung,Onlineaktivitäten etc...
Beitrag von: Micke am 30 November, 2011, 12:55
Mist... ältere (als 1 Jahr) "Dittsches" nur noch als DVD erhältlich? :hmm

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Wir bedauern, Ihnen die gewünschten Inhalte nicht mehr zur Verfügung stellen zu können. Für Ihr Interesse an unserem Internet-Angebot bedanken wir uns herzlich und hoffen, dass Sie uns trotzdem als Nutzer weiterhin treu bleiben.

Siehe auch ---> http://www1.wdr.de/themen/medienseite/rundfunkstaatsvertrag100.html (http://www1.wdr.de/themen/medienseite/rundfunkstaatsvertrag100.html)

Was "nur" noch aktuell ist ---> http://www.wdr.de/tv/comedy/sendungen/fernsehen/dittsche_das_wirklich_wahre_leben/videos.jsp?smonat=2011-11 (http://www.wdr.de/tv/comedy/sendungen/fernsehen/dittsche_das_wirklich_wahre_leben/videos.jsp?smonat=2011-11) 
Titel: Re: ARD, ZDF - Werbung,Onlineaktivitäten etc...
Beitrag von: Jürgen am 01 Dezember, 2011, 00:42
Daran wird's wohl liegen:
http://www.aug-medien.de/index.php

Habe eben in den Abspann einer Folge geschaut.
Offenbar tritt der WDR nicht selbst, direkt und allein als Produzent auf.
Somit dürften die auch nicht als alleiniger Rechteinhaber frei verfügen können.

Stimmt das allerdings, dann will ich meine GEZ dafür zurück!
Oder wurde das Ganze etwa nicht aus Gebührengeldern finanziert???

Jürgen
Titel: Neues Online-Nachrichtenformat vom ZDF
Beitrag von: SiLæncer am 06 Dezember, 2011, 20:32
Das ZDF geht mit einem neuem Nachrichtenangebot ins Netz. Mit "heute journal plus" sollen Fernsehen und Internet weiter zusammenwachsen, sagte Moderator Claus Kleber am Dienstag bei der Vorstellung des Projekts in Berlin. Über die Internet-Seiten heutejournalplus.zdf.de und heute.de können Nutzer ab sofort Hintergrundinformationen als Bild, Video oder Text zusätzlich zu den Berichten der jeweils jüngsten Ausgabe des "heute journals" abrufen. Auch über Fernseher mit Internet-Anschluss (HbbTV) ist der Zugang zum neuen Angebot möglich.

Das Nachrichtenmagazin soll für eine größere Tiefe der Berichterstattung sorgen. Zuschauer sollen außerdem regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen bekommen. Durch das virtuelle Schlüsselloch will die Redaktion Einblick in ihre Arbeit geben. "Wir lassen uns jetzt in die Karten schauen", sagte Kleber.

Neue Zusatzinhalte wie Infografiken sollen rund um die Uhr ins Netz gestellt werden. Dabei will das ZDF auch auf externe Inhalte im Web verlinken. "Das Internet hört an den ZDF-Grenzen nicht auf", erläuterte Andreas Rother von heute.de. Das Angebot von "heute journal plus" werde ohne zusätzliche Mittel produziert. Reporter, die unterwegs sind und für das "heute journal" ihre Berichte drehen, sollen das Zusatzmaterial liefern.

Quelle : www.heise.de
Titel: Streit um ARD/ZDF-Spartensender
Beitrag von: SiLæncer am 09 Mai, 2012, 16:15
Zwischen "Experimentierraum" und "Ressourcenverschwendung"

Mit einer hitzigen Diskussion um die digitalen Spartenkanäle der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF ist am Mittwoch der Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig zu Ende gegangen. "Die Digitalkanäle wie ZDFneo sind wichtig, weil sich die Zuschauerinteressen vereinzeln und die Sender diese Gruppen erreichen", sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut. Der Bereichsleiter Politik beim Privatsender RTL, Tobias Schmid, hielt dagegen, dass die Angebote angesichts magerer Quoten die beste Art seien, Ressourcen zu verschwenden. Zudem seien sich die unterschiedlichen Kanäle untereinander zu ähnlich und daher zum Teil überflüssig.

"Die Überzeugung, dass ein junges Publikum immer nur mit Spartenprogrammen gewonnen werden kann, ist gewagt", sagte Schmid. Zudem forderte er eine stärkere Medienaufsicht. "Aktuell werden die Sender am Rande mitbetreut, wie im Fall von KiKA kann das aber auch schiefgehen." MDR-Intendantin Karola Wille verteidigte die Programme. "Sie sind ein Experimentierraum und zeigen, dass sich das junge Publikum nicht vom linearen Fernsehen verabschiedet hat", sagte sie.

In der Kritik stand zudem das geplante öffentlich-rechtliche Videoportal "Germany's Gold", das durch Abrufentgelte und Werbung finanziert werden soll. "Kommerzielle Tätigkeit bedeutet, wirtschaftliches Risiko einzugehen", sagte Schmid. Im Falle einer Gesellschaft aus gebührenfinanzierten Sendern sei das sehr spannend.

Auch Jürgen Doetz, Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), kritisierte in der Runde das Vorhaben. In dem Portal, das derzeit noch vom Kartellamt geprüft wird, sollen 60 Jahre deutsche Fernsehgeschichte und nationale wie internationale Kinoerfolge verfügbar gemacht werden. Das Angebot soll laut ARD und ZDF frühstens Ende des Jahres starten. Ein ähnliches gemeinsames Portal der großen Privatsendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 war vom Kartellamt untersagt worden, weil beide bereits eine marktbeherrschende Stellung auf Fernsehwerbemarkt hätten.

Quelle : www.heise.de
Titel: Kabel-Gebühren: ARD und ZDF erwägen Kündigung von Verträgen
Beitrag von: SiLæncer am 13 Juni, 2012, 18:20
Im Streit um die Kabel-Einspeisegebühren von ARD und ZDF haben die beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbieter nun angekündigt, eine Kündigung ihrer Kabel-Verträge zu erwägen.

Kabelkunden droht ab nächstem Jahr ein abgespecktes Angebot von ARD und ZDF. Die öffentlich-rechtlichen Sender erwägen, ihre Verträge mit Deutschlands größten Kabelnetzbetreibern aus Kostengründen zu kündigen. "Wenn wir unsere Verträge kündigen, werden wir dies fristgerecht bis zum Monatsende Juni tun", sagte die ARD-digital-Chefin Brigitte Busch am Mittwoch. "Und dies werden die Kabelverbreitungsfirmen als erste erfahren". Das "Handelsblatt" hatte in seiner Mittwochsausgabe über den geplanten Ausstieg berichtet.

Betroffen sind mehrere Millionen Haushalte, die ihr Fernsehprogramm über die Netze von Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW erhalten. Die öffentlich-rechtlichen Sender zahlen für die Kabeleinspeisung rund 60 Millionen Euro pro Jahr. Bei der Bedarfsanmeldung für ihre Etats 2013 haben ARD und ZDF dafür aber kein Geld mehr eingeplant.
 
Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein sagte dem "Handelsblatt": "Alle TV-Sender zahlen Einspeiseentgelte für die Verbreitung bei Kabel Deutschland. Wir sehen keine Veranlassung, daran etwas zu ändern". Auch Unitymedia-Chef Lutz Schüler zeigte eich nicht bereit, die Programme von ARD und ZDF ab Januar kostenlos zu verbreiten.
 
"Laut Rundfunkstaatsvertrag müssen wir bestimmte Angebote verbreiten - aber nicht alle", erklärte Kabel-Deutschland-Sprecher Marco Gassen. Der Münchner Marktführer bedient 13 Bundesländer und hat bisher 27 Millionen Euro erhalten. Komplett aus dem Kabel verschwinden können die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radioprogramme nicht: "Das kann deshalb nicht passieren, weil es eine gesetzliche 'must carry'-Regel gibt", sagte ZDF-Sprecher Alexander Stock. "Das bedeutet: die öffentlich-rechtlichen Sender müssen in den Kabelnetzen verbreitet werden. Und schließlich könnten die Kabelunternehmen das auch kaum ihren Kunden erklären, denn die zahlen schließlich Kabelgebühren für den Empfang aller Programme".
 
Inzwischen seien Gespräche vereinbart worden, wenn auch noch ohne konkreten Termin, sagte Gassen. "Wir wollen mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten verhandeln. Das ist noch nicht geschehen". Der laufende Vertrag könnte zum 30. Juni gekündigt werden und würde dann zum Jahresende auslaufen.
 
Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass sich das Bundeskartellamt gegen ein gemeinsames Vorgehen von ARD und ZDF im Streit um die Kabel-Einspeisegebühren ausgesprochen hat. Die Rundfunkanstalten müssten getrennt mit den Kabelanbietern verhandeln.
 
Für die Branche ist der Ausgang des Gebühren-Streits von höchster Relevanz, denn sie befindet sich derzeit ohnehin in Debatten über die künftige Einnahmenverteilung. Kleinere Kabelnetzbetreiber wie Wilhelm.tel hatten sich beispielsweise beschwert, dass die Gebühren nur an die großen Anbieter gezahlt würden, die kleinen Betreiber aber leer ausgingen. Daher sehen sie den Vorstoß von ARD und ZDF positiv.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Einspeiseentgelte: ARD lässt Kabelkonzerne auflaufen
Beitrag von: SiLæncer am 25 Juni, 2012, 14:31
Beim Streit um die Einspeisungsentgelte ist die ARD unmittelbar vor den Gesprächen zu keinen Zugeständnissen bereit. Der Senderverband fordert, dass sein Programm kostenlos verbreitet wird.

Die ARD zeigt den Kabelkonzernen in dem seit Monaten tobenden Streit um Einspeisungsentgelte die kalte Schulter. Der Senderverbund ist unmittelbar vor weiteren Gesprächen mit Kabel Deutschland (KDG) in Leipzig zu keinen Zugeständnissen bereit. "Ein Kompromiss mit den Kabelkonzernen ist derzeit nicht vorstellbar. Wir wollen kein Geld mehr für die Verbreitung unserer Kanäle zahlen", sagte Karola Wille, ARD-Kabelbeauftragte und Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). "Nirgendwo sonst in Europa müssen öffentlich-rechtliche Sender für die Verbreitung in den Kabelnetzen Geld zahlen, warum sollten wir das weiter tun?"

Wie an den Verhandlungen Beteiligte berichten, werden ARD und ZDF im Laufe dieser Woche die Verträge zur Weiterverbreitung ihrer Fernsehsender durch KDG und Unitymedia fristgemäß kündigen. Bislang überweisen die Öffentlich-Rechtlichen den Kabelkonzernen KDG und Unitymedia rund 60 Millionen Euro an Einspeiseentgelten. Die Kabelkonzerne wollen den drohenden Zahlungsboykott ab nächstem Jahr nicht kampflos hinnehmen und drohen damit, nicht mehr alle Sender von ARD und ZDF in ihren Kabelnetzen weiter zu vertreiben.

Die Drohung sieht die ARD-Verhandlungsführerin Wille hingegen gelassen. "Die Kabelkonzerne würden sich daher in eine rechtlich fragwürdige Situation manövrieren, wenn sie unsere Kanäle nicht weiter verbreiten würden. Die meisten unserer Programme in der ARD haben einen Must-Carry-Status", sagte die Medienrechtlerin in Leipzig. Eine Nicht-Einspeisung beispielsweise der Dritten Programme in die Kabelnetze hätte zudem einen Sturm der Entrüstung bei den Kabelkunden zur Folge. "Ohne Inhalte verlieren die Angebote der Kabelkonzerne an Attraktivität", warnt die MDR-Intendantin die Kabelkonzerne.

Den Unmut der Unternehmen kann die ARD-Kabelbeauftragte nicht nachvollziehen. Andere Unternehmen wie beispielsweise die Deutsche Telekom würden kein Geld von ARD und ZDF für die Verbreitung ihrer Kanäle verlangen. Das Einspeiseentgelt sei außerdem ungerecht. Denn es würden nur die drei großen Kabelkonzerne bekommen. "Die kleineren Kabelgesellschaften haben nie Geld von uns erhalten", sagte die 53-Jährige.

Quelle : www.golem.de
Titel: ZDF sammelt Ideen für neue Nachmittagssendung
Beitrag von: SiLæncer am 28 Oktober, 2012, 20:30
Das ZDF sammelt Ideen für neue Sendungen am Nachmittag: Derzeit würden verschiedene Pilotfolgen gedreht, um auszuloten, welches Format infrage komme.

Damit bestätigte ein Sprecher des ZDF am Sonntag den Bericht des Magazins "Der Spiegel". Es habe einen "Pitch" mit Produzenten gegeben. Noch sei aber nichts entschieden. Das ZDF wolle voraussichtlich im Frühjahr 2013 mit einer Neu-Programmierung am Nachmittag an den Start gehen. Nach Angaben des "Spiegel" haben mehrere Produktionsfirmen insgesamt 70 Konzepte für neue Sendungen eingereicht.

Darunter sollen Gameshows ebenso sein wie unterhaltsame Dokumentationen. Ein Format sei eine werktägliche Talkshow mit RTL-Moderatorin Nazan Eckes (36), berichtet das Magazin.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Kabelstreit: Aufstand der Öffentlich-Rechtlichen
Beitrag von: SiLæncer am 27 Dezember, 2012, 11:30
Der Streit um die Einspeiseentgelte geht in seine heiße Phase über. Während die ARD bereits zu Alternativen wie Satellit rät, versuchen die Kabelnetzbetreiber ihren Standpunkt vor Gericht durchzusetzen. Einigkeit besteht nur in einem Punkt: die Verbraucher sollen nicht leiden. Aber wie?

Der Countdown im Streit um die künftige Zahlung von Einspeiseentgelten läuft: In wenigen Tagen laufen die aktuellen Verträge der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit den großen Kabelnetzbetreibern aus. Ab dem 1. Januar wollen ARD und ZDF definitiv nicht länger an diesem "historisch überholten" Modell festhalten, wie ZDF-Intendant Thomas Bellut die von Unitymedia Kabel BW und Kabel Deutschland veranschlagten Gebühren nannte. Immerhin kassierten die Anbieter auf diese Weise doppelt ab. Daher haben die Öffentlich-Rechtlichen im Juni ihre laufenden Verträge gekündigt und so den bereits schwelenden Brand vollends entfacht. Denn die Kabelanbieter wollen den damit einhergehenden Verlust von etwa 60 Millionen Euro im Jahr, die ARD und ZDF als Entgelte zahlen, nicht hinnehmen.

Dreh- und Angelpunkt beider Argumentationen sind die sogenannten Must-Carry-Regeln, nach denen die Kabelanbieter verpflichtet sind, die Programme der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu verbreiten. Der große Streitpunkt ist dabei das Geld: Während ARD und ZDF davon ausgehen, dass die Kabelnetzbetreiber auch ohne Entgelte dazu verpflichtet sind, die Sender zu verbreiten, beharren die Anbieter darauf, dass nirgendwo geschrieben stehe, dass dies kostenlos erfolgen müsse. Kabel Deutschland brachte diesen Sachverhalt auf die kurze Formel "must carry = must pay".

Der ganze Artikel (http://www.digitalfernsehen.de/Kabelstreit-Aufstand-der-OEffentlich-Rechtlichen.96327.0.html)

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Re: Kabelstreit: Aufstand der Öffentlich-Rechtlichen
Beitrag von: Jürgen am 27 Dezember, 2012, 23:41
Ich glaube nicht, dass für "eine flächendeckende Verbreitung" der öffentlich-rechtlichen Sender "die Kabeleinspeisung ... ein wesentlicher Bestandteil ist".

Die Gebiete, in denen KD die Kabelnetze betreibt, sind nämlich typischerweise terrestrisch gut versorgt, mindestens für den Empfang über kleine Fenster- oder Dachantennen.
Falls irgendwo doch derzeit nicht, wäre auch sicher sehr kurzfristig ein Füllsender einzurichten, um dieser Grundversorgungspflicht der Ö-R zu genügen.

Allerdings wäre es im Falle der Herausnahme der Ö-R unvermeidbar, jedwede von Kabelbetreibern direkt oder aufgrund von Zwischenverträgen über die Vermieter verordnete Antennenverbote als grundsätzlich unzulässig unverzüglich aufzuheben. Ein Versorgungsmonopol, dessen Betreiber diese Sender auszusperren versuchten, kann keinen Bestand haben, weil die verfassungsmäßig garantierte Informationsfreiheit der Bürger gegenüber deren Marktinteressen eindeutig das höhere Rechtsgut ist. Im Gegenteil, wenn keine unverzügliche Abhilfe erreichbar ist, kann sicher ein Recht auf fristlose Kündigung solcher Versorgungsverträge und letztlich sogar auf Selbsthilfe begründet werden, sofern eine einstweilige Anordnung auf Weiterversorgung nicht sofort fruchten sollte.
Längere Betriebsunterbrechungen, die technisch vom Kabelbetreiber verursacht werden, sind unzulässig und müssen nicht hingenommen werden.

Ggf. betroffenen Mietern kann zudem auch eine Einschaltung der Netzagentur angeraten werden, um dem Verursacher solch einer Diskriminierung die Betreiberlizenz dauerhaft entziehen zu lassen.

Jürgen

Titel: ARD will Digitalkanäle reduzieren - Zusammenlegung mit ZDF
Beitrag von: SiLæncer am 15 April, 2013, 17:50
Aus sechs mach drei: Nachdem die Öffentlich-Rechtlichen stets betont hatten, dass sich an der Anzahl der Digitalkanäle nichts ändern werde, schlägt die ARD dem Zweiten nun eine grundlegende Reform der Sender vor, bei der jeweils ein ARD- und ein ZDF-Kanal miteinander verschmelzen sollen.

Überraschende Wende bei der ARD: Nachdem die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt immer wieder betont hatte, dass man trotz so mancher Kritik an der Anzahl und der Form der Digitalkanäle festhalten werde, schlägt die ARD nun eine grundlegende Reform der Sender vor, die eine Reduzierung auf insgesamt drei öffentlich-rechtliche Digitalkanäle vorsieht. Das gab die ARD im Anschluss an die Sitzung der Intendantinnen und Intendanten am Montag bekannt.

Die veränderte Mediennutzung mache es immer schwerer, alle gesellschaftlichen Gruppen zu erreichen. Zudem müssten die Öffentlich-Rechtlichen mit den ihnen bewilligten Geldern auskommen. Das ZDF will aus Kostengründen in den kommenden Monaten ZDFkultur einstellen, den geplanten Jugendkanal wollen die Mainzer unter anderem auch aus finanziellen Gründen frühestens 2017 in Angriff nehmen. Zu spät, wie die Chefs der einzelnen ARD-Rundfunkanstalten offenbar meinen. Sie wollen das "gesellschaftlich wichtige Programmvorhaben nicht für Jahre auf Eis legen", hieß es in der Mitteilung.
 
Angesichts dieser Herausforderungen schlägt die ARD dem ZDF nun eine Kooperation bei den Digitalkanälen vor, die mittelfristig die Zusammenlegung jeweils eines ARD- und eines ZDF-Senders vorsieht. Ein gemeinsamer Jugendkanal könnte aus den Kanälen ZDFkultur und EinsPlus entstehen, das Programm für jüngere Erwachsene (30 bis 49 Jahre) aus EinsFestival und ZDFneo. Letztlich könnte aus ZDFinfo und Tagesschau24 ein gemeinsamer Infosender entstehen.
 
Der neue ARD-Vorsitzende Lutz Marmor hat diesen Vorschlag bereits an seinen ZDF-Kollegen Thomas Bellut übermittelt. Wie das ZDF zu einer möglichen Zusammenlegung der Digitalkanäle steht, ist bisher aber noch nicht bekannt.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Re: ARD will Digitalkanäle reduzieren - Zusammenlegung mit ZDF
Beitrag von: spoke1 am 15 April, 2013, 21:19
Das wird doch wieder nix. Irgendein Intendant jault da bestimmt wieder seinem Gehalt hinterher. Vorher werden erstmal die Gebühren erhöht und neue Spartenkanäle gebastelt (die eh keiner braucht/will). Für die kann man dann wieder einen neuen Cheffe einstellen und dann geht das alles wieder von vorn los, das kennt man ja schon  :P
Titel: Re: ARD will Digitalkanäle reduzieren - Zusammenlegung mit ZDF
Beitrag von: Jürgen am 16 April, 2013, 02:19
Mir wäre es absolut nicht recht, wenn in diesem Zusammenhang die Nachrichtenabteilungen von ARD und ZDF zur Kooperation gezwungen oder gar zusammengelegt würden.
Meiner Ansicht nach vertritt das ZDF traditionell reichlich konservative Positionen, kaum von denen der Springer-Presse und noch schlimmeren Manipulatoren zu unterscheiden.

tagesschau24 ist davon noch nicht abhängig, und das soll auch unbedingt so bleiben.  
Sonst wären Informationsfreiheit und Objektivität der Berichterstattung ernsthaft gefährdet.
Fernsehprogramme für urteutsche Rentner, christlich Eingeschränkte und Globalisierungsfanatiker gibt es längst zu viele, und immer weniger fair kritisches Gegengewicht.

Jürgen
Titel: Fast alle ARD-Radiosender stellen Mittelwelle ein
Beitrag von: SiLæncer am 06 Januar, 2015, 18:06
Mittelwelle galt in den Kindertagen des Radios als HiTech. Heute drehen nur Nostalgiker am Regler, damit das Pfeifen und Rauschen eines MW-Senders leiser wird. Die Anstalten setzen lieber auf DAB+

Fast alle öffentlich-rechtlichen Radiosender in Deutschland haben den Empfang über Mittelwelle (MW) abgeschafft. Nachdem Südwestrundfunk, Mitteldeutscher Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Deutschlandradio Kultur und Radio Bremen dieses Angebot beendet haben, wird auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) von Montag an keine Sendungen mehr über MW ausstrahlen.

Der NDR hatte wie die anderen Anstalten Mittelwelle dazu genutzt, außerhalb des üblichen Programmschemas etwa Bundestagsdebatten oder Fußballspiele in voller Länge auszustrahlen. Auch der Seewetterbericht lief dort. Hörer dieser Angebote könnten nun auf Digitalradio DAB+, das Internet, die NDR Radio App oder Satellit (DVB-S) umsteigen. Vorerst weiter auf MW senden noch Westdeutscher Rundfunk und Bayerischer Rundfunk. Der Deutschlandfunk plant derweil sein MW-Angebot bis Ende 2015 einzustellen, "um die freiwerdenden Mittel in DAB+ zu investieren", wie ein Deutschlandradio-Sprecher am Montag in Köln der Deutschen Presse-Agentur dpa sagte.

"Nicht mehr zeitgemäße Technologie"

Der Abschied von der Mittelwelle entspricht laut NDR einer Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF). Sie habe den ARD-Landesrundfunkanstalten die finanziellen Mittel für das moderne Digitalradio DAB+ zur Verfügung gestellt unter der Maßgabe, dass ein Konzept zum Abschalten für die Mittelwelle realisiert wird.

"Mit der Abschaltung der Mittelwelle verabschiedet sich der NDR von einer vergleichsweise teuren und ökologisch nicht mehr zeitgemäßen Technologie", heißt es in einer NDR-Mitteilung. "Unter allen Radio-Verbreitungswegen verursacht die Mittelwelle die höchsten Stromkosten und bietet dafür eine Tonqualität, die für die Mehrzahl der Hörer nicht mehr akzeptabel ist", erläuterte der NDR weiter. Die technischen Möglichkeiten der Mittelwelle sind begrenzt, ein Angebot in Stereo ist ebenso wenig möglich wie die Verbreitung programmbegleitender Dienste.

Auch UKW hinterfragt

Die Mittelwelle deckt im Hörfunk den Frequenzbereich ungefähr zwischen 530 Kilohertz und 1600 Kilohertz ab. Die Technik spielte beim Aufbau des Radios in Deutschland von den 20er Jahren noch bis in die 50er eine große Rolle. Seit der Nachkriegszeit verdrängte aber die Ultrakurzwelle (UKW) beim breiten Publikum diese Technik weitgehend. Trotz des knarzigen Empfangs wurde die MW aber noch jahrzehntelang von vielen Hörern wegen ihrer großen Reichweite geschätzt. Seit dem Aufkommen des mobilen Internets und der Digitalradio-Geräte gilt die Mittelwelle als Technik von gestern.

Auch UKW wird immer wieder hinterfragt. Deutschlandradio-Intendant Willi Steul zum Beispiel hat sich darüber hinaus wiederholt für eine Abschaltung auch von UKW starkgemacht. Ursprünglich sollten schon bis zum Jahr 2010 alle Radiosender ihren Sendebetrieb auf das digitale DAB (Digital Audio Broadcasting) umgestellt haben. Nach massiven Widerständen hatte der Gesetzgeber einen festen Termin gestrichen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Re: Fast alle ARD-Radiosender stellen Mittelwelle ein
Beitrag von: Jürgen am 07 Januar, 2015, 04:55
Damit fällt allerdings auch eine wichtige Sicherheitsfunktion für extreme Katastrophenfälle weg.

Bisher waren einige der Mittelwelle-Sender zur notfallmäßigen Information der Bevölkerung vorgesehen, samt Notstromversorgung und Notfallstudio direkt am Standort, um selbst bei regional komplettem Ausfall der Stromversorgung und Kommunikationsnetze noch senden zu können, was die Bevölkerung dann mit einfachsten batteriebetriebenen Empfängern im Umkreis hunderter Kilometer hätten empfangen können.

Im Falle von Katastrophenalarm z.B. per Sirenen oder Polizeiwagen-Durchsagen wurde das ja stets empfohlen, zunächst per UKW und, falls nicht (mehr) verfügbar, per Mittelwelle.

Ich selbst habe schon seit den Zeiten des Kalten Krieges einen kleinen batteriebetriebenen Weltempfänger EMP-sicher verpackt, Batterien dazu natürlich auch, die regelmäßig ausgetauscht werden.

Eine solche Notfallversorgung gehört m.e. zu den wichtigsten Aufgaben, für die man uns die leidigen Gebühren abknöpft!

Jürgen
Titel: Einspeisegebühren: Teilerfolg für Kabelnetzbetreiber gegen den NDR
Beitrag von: SiLæncer am 01 Mai, 2015, 21:43
Im Streit um eine Vergütung der Verbreitung von öffentlich-rechtlichen Pflichtprogrammen in den Kabelnetzen hat das Verwaltungsgericht Hamburg ein bemerkenswertes Urteil gefällt. Die Sender haben demnach keinen Anspruch auf kostenlose Verbreitung.

Im Streit um die Kosten für die Einspeisung von öffentlich-rechtlichen Programmen in die Kabelnetze hat der Netzbetreiber Unitymedia einen möglicherweise entscheidenden Teilerfolg vor Gericht errungen. Zwar konnte sich das Verwaltungsgericht Hamburg nicht durchringen, den NDR zum Abschluss eines branchenüblichen Einspeisungsvertrags zu zwingen. Doch stellte das Gericht mit einem Beschluss vom Mittwoch fest, dass die Netzbetreiber auch nicht verpflichtet seien, die Programme kostenlos zu verbreiten (Az. 17 K 1672/13).

Es geht ums Geld

In dem Streit zwischen Kabelnetzbetreibern und den Öffentlich-Rechtlichen geht es ums Geld: Die Netzbetreiber müssen einige Sender laut den Auflagen der zuständigen Landesmedienanstalten in ihren Netzen analog und digital verbreiten ("Must Carry"-Regeln). Dazu gehören die Öffentlich-Rechtlichen, die dafür bis Ende 2012 jährlich zusammen rund 60 Millionen Euro an die großen Kabelanbieter gezahlt, die Verträge aber 2012 gekündigt haben.

Die Kabelnetzbetreiber stehen auf dem Standpunkt, dass bei einer rechtlichen Pflicht zur Verbreitung bestimmter Sender sich diese auch an den Kosten beteiligen müssen. Tun sie das nicht, müsse auch die Verpflichtung wegfallen. Kabel Deutschland und Unitymedia sind deshalb schon vor mehrere Gerichte gezogen, um die ARD-Sender und das ZDF zum Abschluss neuer Verträge zu zwingen.

Vor Gericht abgeblitzt

Bisher mit wenig Erfolg: Die Gerichte teilen die Meinung der Sendeanstalten und haben die "Must Carry"-Auflagen bestätigt, wollten daraus aber keine Zahlungspflicht ableiten. Zuletzt hat das Verwaltungsgericht Köln am gestrigen Donnerstag zugunsten des WDR entschieden. Der WDR ist demnach nicht verpflichtet, dafür Verträge mit den Netzbetreibern abzuschließen und Geld zu zahlen (Az. 6 K 2805/13 und 6 K 3364/14).

Das Urteil des Verwaltungsgerichts Hamburg ist deshalb bemerkenswert, weil es vom bisherigen Tenor der Entscheidungen abweicht. Die Entscheidung liegt schriftlich noch nicht vor, bekannt ist bisher nur so viel: Das Gericht hat zwar den Netzbetreibern keinen Anspruch auf Abschluss eines Einspeisevertrages eingeräumt. "Es hat aber festgestellt, dass eine Verpflichtung zur unentgeltlichen Verbreitung von Programmen nicht bestehe", wie ein Gerichtssprecher gegenüber heise online erklärte.

Sender am Zug

Damit ist die Sache aber noch nicht erledigt: Das Gericht hat die Berufung zum Oberverwaltungsgericht zugelassen. Und die wird die ARD wohl auch nutzen, wie ein MDR-Sprecher dem Medienmagazin DWDL sagte. Sollte sich die Ansicht des Hamburger Gerichts durchsetzen, dürfte das die Sendeanstalten zurück an den Verhandlungstisch zwingen. Darauf setzt auch Unitymedia, die das Urteil begrüßten. "Wir haben allen betreffenden Sendern entsprechende Verbreitungsverträge basierend auf den marktüblichen Standardkonditionen zugesendet", erklärte ein Sprecher. "Der Ball liegt nun im Feld der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten."

Quelle : www.heise.de
Titel: Satire rund ums Jahr: "Heute-Show" geht online
Beitrag von: SiLæncer am 05 Mai, 2015, 13:40
Fans der satirischen "Heute-Show" müssen sich nicht mehr mit nur einer Sendung pro Woche begnügen. Die ZDF-Sendung gibt es jetzt die ganze Woche lang auf der neuen Webpräsenz zu sehen.

Die "Heute-Show" ist ab sofort im Netz präsent. Auf der Internetseite, bei Facebook und bei Twitter können Fans der beliebten ZDF-Nachrichtensatire sich jetzt die ganze Woche lang über Kommentare, kurzweilige Beiträge und meinungsfreudige Beiträge amüsieren.

Auch an Nichtsendetagen und an den TV-Pausen im Sommer und Winter wird sich die "Heute-Show" mit all dem befassen, was Deutschland im Netz und Politikbetrieb bewegt. Die "Heute-Show" wird so zum satirischen Begleiter über das ganze Jahr hinweg.
 
Moderator Oliver Welke kommentiert den neuen Webauftritt wie folgt: "So fortschrittlich kann öffentlich-rechtliches Fernsehen sein: Die "Heute-Show" jetzt endlich auch im Internet. Ich würd’s schauen, aber es kommt immer so spät."

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Der reinste Horror bei ZDFneo
Beitrag von: SiLæncer am 26 Mai, 2015, 17:48
Von Ende Juni bis Anfang August verwandelt sich jeder Samstag auf ZDFneo in eine Horrornacht: Von 20.15 bis 5.00 Uhr morgens werden nur Horrorspielfilme gezeigt.

Der Sommer wird bei ZDFneo grauenhaft: Vom 27. Juni bis zum 1. August zeigt der Sender immer samstags von 20.15 bis 5.00 Uhr morgens mehrere Horrorfilme am Stück. Mit dieser umfassenden Horror-Reihe lädt ZDFneo die Zuschauer auf eine Reise durch schaurige Welten ein. Dabei spiegelt sich die faszinierende Bandbreite der internationalen Filmproduktion wider. Den Auftakt der Reihe am 27. Juni um 20.15 Uhr macht der Herr der Finsternis persönlich: In der visuell überbordenden Verfilmung "Van Helsing", fabelhaft besetzt mit Hugh Jackman und Kate Beckinsale, geht es um Graf Dracula.

Angelina Jolie und Denzel Washington jagen in "Der Knochenjäger" einen sadistischen Serienmörder und des Weiteren ist eines von Quentin Tarantinos Meisterstücken, "From Dusk 'till Dawn", dabei. Die komische Seite des Horrors kann der Zuschauer in der Persiflage "Von allen Geistern besessen" mit Leslie Nielsen kennenlernen. Dem Urvater des Genres und "Meister des Suspense", Alfred Hitchcock, widmet ZDFneo einen ganzen Abend. Dieser wird vom Klassiker "Die Vögel" eingeleitet, der seine Zuschauer gerade mit dem, was er nicht zeigt, in Angst und Schrecken versetzt.
 
Weitere Schreckenshighlights erwarten den gruselaffinen Zuschauer beispielsweise im Horrorschocker "Eden Lake", bei dem psychopathische Jugendliche ein unbescholtenes Ehepaar terrorisieren. Mörderische Kreaturen warten in "Das Dorf der Verdammten" oder in "Der weiße Hai 2" auf, während sich in "Let Me In" ein Vampirmädchen in den ahnungslosen Nachbarsjungen verliebt. Die besonderen Highlights zum Ende der Reihe sind "Gothika" und "Cube". Während eine glänzende Halle Berry im ersten Film als Psychiaterin des Mordes an ihrem Ehemann beschuldigt und für verrückt erklärt wird, finden sich in "Cube" sechs Menschen in einem würfelartigen Gebäude wieder und stoßen bei ihren Fluchtversuchen auf tödliche Fallen.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ZDFinfo sichert sich umfangreiches BBC-Doku-Paket
Beitrag von: SiLæncer am 15 Juni, 2015, 13:57
Zuschauer von ZDFinfo dürfen sich in Zukunft auf mehr Dokumentationen aus den Bereichen Geschichte und Wissen freuen. Wie der Sender bekannt gab, sicherte man sich die Rechte an vielen aktuellen Produktionen der britischen BBC.

Das Vermitteln von Wissen ist Schwerpunkt von ZDFinfo. Aus diesem Grund werden, vor allem im Nachmittagsprogramm, viele Dokumentationen und Reportagen gezeigt, welche häufig bereits im Hauptprogramm des ZDF liefen. Durch eine Vereinbarung mit der BBC wird das Angebot jetzt deutlich aufgestockt und vor allem auf dem aktuellsten Stand gehalten.

"Wir konnten uns viele frische Dokumentationen sichern", erklärte ZDFinfo-Chef Robert Bachem am Montag, "die zum Teil noch im Schnitt und erst in diesem Jahr von der BBC ausgestrahlt werden." So wird ab dem 28. Juni die achtteilige Reihe "Die geheime Welt der Ozeane" als Free-TV-Premiere laufen.
 
Neben Wissen steht Geschichte im Mittelpunkt der britischen Dokumentationen. Im Herbst werden beispielsweise die jeweils dreiteiligen Reihen "Britain's Fortfield History" und "Armada - The Untold Story" zu sehen sein, in denen sich die Historiker Sam Willis und Dan Snow mit der Geschichte mittelalterlicher Festungen beziehungsweise der legendären spanischen Kriegsflotte auseinandersetzen werden.
 
Insgesamt sind über 160 Stunden Dokumentationen im Rechtepaket enthalten. Auch die Deutschland-Chefin von BBC Worldwide, Isabelle Helle, begrüßt die Vereinbarung, durch die "sich die Zuschauer von ZDFinfo auf ein breites Spektrum von lehrreichen Wissenschaftsreihen bis zu spannenden historischen Dokumentationen freuen" dürfen.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: WDR entfernt umstrittene "Hart aber fair"-Sendung aus Mediathek
Beitrag von: SiLæncer am 23 August, 2015, 11:26
Der WDR hat eine "Hart aber fair"-Sendung mit Frank Plasberg aus der ARD-Mediathek entfernt, weil sie starke Kritik hervorgerufen hatte.

Der Beitrag "Nieder mit den Ampelmännchen" war am 2. März 2015 ausgestrahlt worden. Die Sendung sei "von Frauenverbänden und Gleichstellungsbeauftragten als unseriös empfunden worden und hatte zu Programmbeschwerden und zahlreichen Protestbriefen geführt", erklärte der WDR am Samstag auf Anfrage. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung (Samstag) darüber berichtet.

Die Sendung habe nicht gegen Programmrichtlinien verstoßen, betonte der WDR. "Aber die Redaktion musste zur Kenntnis nehmen, dass sie offenbar viele Frauen anders empfunden haben, als sie gemeint war." Beiträge aus der Mediathek herauszunehmen, sei nicht ungewöhnlich. Zum Beispiel, wenn sich wesentliche Sachverhalte änderten. Das dürfe aber nicht mit der Sperrung eines Beitrags verwechselt werden, zum Beispiel aus juristischen Gründen.

Die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats Ruth Hieronymi sagte zu "Bild": "Die Auswahl der Gäste und die Gesprächsleitung waren für die Ernsthaftigkeit des Themas nicht ausreichend." Es seien keine Programmgrundsätze verletzt worden, aber es habe eine Reihe von Kritikpunkten gegeben. Deshalb habe das Gremium am Dienstag dem WDR schließlich empfohlen, die Sendung nicht mehr in die Mediathek zu nehmen, sagte Hieronymi der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.

Man habe erst jetzt auf die scharfe Kritik reagiert, weil eine umfassende Prüfung stattgefunden habe, für die es Fristen gebe. Beschwert hätten sich über die Sendung unter anderem mehrere Landesfrauenräte. Das Vorgehen des WDR sorgte unterdessen für neue Kritik. Der damalige Talkshow-Gast Wolfgang Kubicki sagte zu "Bild": "Die Sendung muss wieder raus aus dem Giftschrank, rein in die Mediatheken."

Quelle : www.heise.de
Titel: ZDFneo startet mit Horror-Filmen in den Herbst
Beitrag von: SiLæncer am 22 Juli, 2016, 17:37
Die Tage werden kürzer - und der Horror beginnt. Bei ZDFneo sind ab Ende August jedes Wochenende Horror-Filme zu sehen.

Der Samstag steht bei ZDFneo ab dem 27. August im Zeichen des Horrors. Denn an den sieben Samstagen bis zum 8. Oktober wird der öffentlich-rechtliche Spartenkanal die geballte Ladung Horror-Streifen zum Samstagabend ausstrahlen.

Den Anfang macht am 27. August um 20.15 Uhr der Film "Geister der Vergangenheit", gefolgt von "Verflucht" (22.00 Uhr), "Saw II" (23.30 Uhr) und "Angel Heart" (1.00 Uhr). In den Wochen danach sind Filme wie "Stigmata", "Poltergeist", "Roter Drache" und die Free-TV-Premiere von "In Fear" dabei.

Alle Filme und Termine in der Übersicht

Samstag, 27. August 2016
20.15 Uhr:  Geister der Vergangenheit (UK 2011)
22.00 Uhr: Verflucht (USA 2005)
23.30 Uhr: Saw II (USA / Australien 2005)
1.00 Uhr: Angel Heart (USA / UK 1987)
 
Samstag, 3. September 2016
20.15 Uhr: Die Mothman Prophezeiungen (USA 2002)
22.10 Uhr: Stigmata (USA 1999)
23.45 Uhr: In Fear (USA 2013)
1.05 Uhr: The Unborn (USA 2009)
 
Samstag, 10. September 2016
22.00 Uhr: Poltergeist (USA 1982)
23.55 Uhr: Freitag der 13. (USA 1980)
1.25 Uhr: Die Prophezeiung (USA / DE 2000)
 
Samstag, 17. September 2016
22.00 Uhr: Roter Drache (USA 2002)
23.55 Uhr: The Descent – Abgrund des Grauens (UK 2005)
 
Samstag 24. September 2016
22.10 Uhr: Der verbotene Schlüssel (USA / DE 2005)
23.45 Uhr: The Frighteners – Herr der Geister (NZ / USA 1996)
1.30 Uhr: Below – Da unten hört dich niemand schreien (USA 2002)
 
Samstag, 1. Oktober 2016
22.05 Uhr Der Exorzismus von Emily Rose (USA 2005)
00.05 Uhr: Eden Lake (UK 2008)
1.25 Uhr: Blackout (USA 2008)
 
Samstag, 8. Oktober 2016
22.00 Uhr: Misery (USA 1990)
23.45 Uhr: Arachnophobie (USA 1990)
1.25 Uhr Dracula (USA 1979)

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: ZDF-Mediathek vor dem Neustart
Beitrag von: SiLæncer am 20 Oktober, 2016, 13:50
In der Nacht zum 28. Oktober will das ZDF ein neues Mediathek-Portal im responsiven HTML5-Design sowie Apps für Android, iOS und Windows 10 in Betrieb nehmen.

Die neue ZDF-Mediathek soll ZDF.de und die bisherige ZDFmediathek als zentrales Portal ablösen. Die neue Website soll in allen aktuellen Browsern auf allen Plattformen im responsiven Design laufen und sich damit automatisch an die Größe des Bildschirms anpassen. Das Portal setzt also kein Flash mehr voraus.

Nach etwa eineinhalb Jahren Projektlaufzeit soll das neue Portal pünktlich an anvisierten Termin am 28. Oktober 2016 in Betrieb gehen. Die Ausgaben blieben laut Eckart Gaddum, Leiter der Hauptredaktion Neue Medien, im geplanten Kostenrahmen und belaufen sich auf einen mittleren siebenstelligen Betrag.

Der ganze Artikel (https://www.heise.de/newsticker/meldung/ZDF-Mediathek-vor-dem-Neustart-3353468.html)

Quelle : www.heise.de