Das schnell und medienwirksam verhängte Todesurteil dient der irakischen und amerikanischen Regierung, aber ob das als unfair kritisierte Ende des Prozesses das Land versöhnen wird, darf bezweifelt werden
Die plötzliche Hinrichtung von Hussein zum Jahresende und nach Beginn der Mekka-Wallfahrt (Hadsch) sowie vor dem islamischen Opferfest war ein symbolischer Akt, der politisch motiviert war. Das Gericht war auch in dieser Sicht nicht unabhängig von der irakischen und der US-amerikanischen Regierung. Vermutlich sollte aus durchaus nachvollziehbaren Gründen die Ära Hussein damit abgeschlossen werden, um das neue Jahr auch neu in der Hoffnung angehen zu können, dass nach einem kurzen Aufflammen der Gewalt diese dann womöglich nachlässt. Das dürfte aber, wie die meisten Experten sagen, vermutlich nicht der Fall sein, weil sich die Gewalt bereits zu sehr verselbständigt und diversifiziert hat, längst nicht mehr nur von Anhängern des Hussein-Regimes getragen wird und auch mit lokalen und kriminellen Strukturen verschmolzen ist.
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Saddam Hussein kurz vor seinem Tod. Bild: al-arabiya
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Quelle : www.heise.de