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Schlaflose Nächte für Himmelsgucker: Der Komet Schwassmann fliegt so nah an der Erde vorbei, dass sogar Laien ihn mit dem Feldstecher verfolgen können. Auch Forscher sind fasziniert. Sie erhoffen sich neue Erkenntnisse, wie Kometen aufgebaut sind.
Ab heute können sogar Amateure die Ferngläser zücken und den kosmischen Trümmerzug betrachten, der an der Erde vorbeifliegt - den Kometen mit dem unhandlichen Namen "73P/Schwassmann-Wachmann 3". Oder genauer gesagt das, was von "Schwassmann" übrig ist.
Anfang Mai war es Nasa-Forschern gelungen, mit dem "Spitzer"-Weltraumteleskop detaillierte Aufnahmen zu machen. Auf ihnen sind 45 der 58 bekannten Fragmente zu erkennen, in die der Komet zerfallen ist. 1995 muss die vereiste Kruste des Kometen geborsten sein. Seitdem fällt das Himmelobjekt immer weiter auseinander. Auf der Bahn, die der Komet einst als kompakter Brocken durchlief, fliegen mittlerweile "Trümmerteile wie Enten in einer Reihe an der Sonne vorbei", wie die Nasa beschreibt.
Gleichzeitig weist die US-Weltraumbehörde interessierte Laien auf ein besonderes Zeitfenster hin: Zwischen dem 12. und dem 28 Mai sollten die Brocken "Schwassmanns" sogar mit herkömmlichen Feldstechern zu beobachten sein - wenngleich sie auch nur schwach aufleuchten dürften. Zwischen den Sternbildern Cygnus und Pegasus kann man die Spur des kaputten Kometen entdecken.
Milder Meteoritenregen aus den Trümmern
In der zweiten Maihälfte kommen die Kometentrümmer der Erde am nächsten. Sie nähern sich dann bis auf das 30-fache der Entfernung Erde-Mond. "Keines der Bruchstücke stellt eine Gefahr dar", erklärte das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa im kalifornischen Pasadena. Von hier aus wird das Infrarot-Weltraumteleskop "Spitzer" gesteuert. Allerdings bewegt sich die Erde vom 19. Mai bis zum 19. Juni durch die Spur des Kometen-Trümmerzugs. Dann rechnet die Nasa mit einem milden Meteoritenregen aus kleinsten Teilen, die "Schwassmann" unterwegs verloren hat.
Auch für die Wissenschaftler in Pasadena wird die Zeit bis Ende Mai spannend: Mit "Spitzer" fangen sie jene Wärmestrahlung auf, die die einzelnen Teile "Schwassmanns "aussenden, bis hin zu Kieseln und millimeterkleinen Staubpartikeln. Die meisten von ihnen waren nie zuvor beobachtet worden.
Schmutziger Schneeball oder gefrorener Schmutzball
Der Staub- und Trümmerschweif des Kometen könnte eine neue Theorie über die Beschaffenheit von Kometen stärken. Hier stehen sich die Auffassungen eines "icy dirtball" und die eines "dirty iceball" gegenüber: Bislang wurden Kometen oft als überdimensionierte Schneebälle mit einer Kruste aus Schmutz betrachtet ("dirty iceball"). Neuerdings gehen Forscher vom Gegenteil aus. Entsprechend des "icy dirtball"-Szenarios vermuten sie, dass Kometen tatsächlich im Inneren aus Staub und Gestein bestehen, die nur von einer äußeren Eisschicht zusammengehalten werden.
"Indem wir die Helligkeit und die Ausbreitung des Trümmerschweifs messen, wollen wir herausfinden, ob der Großteil der Kometenmasse sich in Eispartikel zersetzt, in hausgroße Brocken, wie wir sie mit dem 'Hubble'-Teleskop beobachtet haben, oder aber in meteoritengroße Trümmer, wir wie sie mit 'Spitzer' sehen konnten", sagte William Reach vom JPL.
2022 kommt die Erde dem kaputten Kometen das nächste Mal nahe. Dann rechnen Astronomen auch mit deutlich stärkeren Meteoritenschauern als in diesem Jahr.
Quelle : www.spiegel.de
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Der nächste Volltreffer kommt bestimmt. Schon ein Blick auf die narbige Oberfläche des Mondes zeigt: Einschläge kosmischer Brocken sind eher die Regel als die Ausnahme.
Die Erde wird nicht verschont. Zwar verglühen metergroße Himmelskörper durch die Reibungshitze in der Atmosphäre. Doch ab 50 Metern Durchmesser schlagen Asteroiden mit gewaltigen Folgen auf die Oberfläche durch. Forscher tasten daher den Himmel mit ihren Teleskopen nach Near Earth Objects, sogenannten NEOs, ab - jenen Asteroiden oder Kometen, die der Erde gefährlich nahe kommen könnten. Und sie entwickeln Konzepte, um einen Asteroiden oder Kometen von einem Kollisionskurs abzulenken.
"Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, eine Kollision zu vermeiden. Man kann versuchen, den Asteroiden wegzuschubsen oder zu zerstören", sagt Christian Gritzner von der Raumfahrtagentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn-Oberkassel. Wobei wegschubsen die elegantere Methode wäre: Schon eine kleine Änderung der Bahn kann bei den astronomischen Distanzen bewirken, dass der Himmelskörper an der Erde vorbeifliegt. Wird der Himmelskörper indes etwa durch eine atomare Explosion zerstört, könnten die Bruchstücke dennoch die Erde treffen. Asteroiden mit Durchmessern über 100 Meter sollten deshalb besser sachte beiseite geschoben werden, meint Gritzner.
Dennoch setzt die amerikanische Weltraumbehörde NASA auf die atomare Option. Ein Raumschiff soll eine Atombombe zum Asteroiden bringen. Doch wird diese nicht auf die Oberfläche aufgesetzt oder wie im Hollywood-Streifen "Armageddon" vergraben, sondern in der Nähe des Asteroiden gezündet. Die Explosion erteilt dem kosmischen Geschoss einen Schlag und wirft ihn aus der Kollisionsbahn. In einem Positionspapier an den amerikanischen Kongress empfiehlt die NASA dieses Verfahren.
"Mit vielen Jahren Vorwarnzeit funktioniert das auch mit heutiger Technik", sagt Gritzner. Astronomen setzen daher alles daran, möglichst viele NEOs zu erfassen und ihre Bahndaten vorauszuberechnen. Von den geschätzten 300 000 erdnahen Asteroiden mit Durchmessern über 100 Metern sind 4800 bereits ausgemacht. Von den rund 1100 Brocken mit Durchmessern über einem Kilometer sind rund 700 bekannt. Je größer und damit potenziell gefährlicher die Asteroiden sind, desto besser ist das Wissen über sie: "Die NEOs mit Durchmessern über zehn Kilometern hat man alle entdeckt. Da können wir beruhigt sein", sagt Gritzner. Eine solche Größe muss der Asteroid gehabt haben, der vor 65 Millionen Jahren auf der Erde einschlug und vermutlich das Ende der Dinosaurier einleitete.
Ein Forscherteam um Massimiliano Vasile von der Universität von Glasgow will hingegen das Licht der Sonne nutzen, um Asteroiden abzulenken. Raumschiffe mit Sonnenspiegel sollen sich dem Asteroiden bis auf wenige hundert Meter nähern und die Sonnenstrahlen auf die Oberfläche fokussieren. Dort können dann Temperaturen von bis zu 2100 Grad Celsius entstehen, die das Gestein zum Verdampfen bringen. Die Wirkung ist wie bei einer Düse: Der Asteroid erhält einen Schub in die entgegengesetzte Richtung. Die Forscher haben berechnet, dass zehn solcher Raumschiffe mit auffaltbaren 20-Meter-Spiegeln ausreichen, um einen 150 Meter großen Gesteinsbrocken innerhalb von sechs Monaten abzulenken. Die Forscher meinen, das sei sicherer als das Zünden einer nuklearen Bombe.
Andere Verfahren halten Gritzner wie auch seine Kollegen von der NASA für wenig geeignet. So haben Forscher vorgeschlagen, den Asteroiden mit einem aufgesetzten Raketenmotor einfach wegzuschieben. Doch die benötigte Treibstoffmenge könnte gar nicht in den Weltraum gehievt werden. Ähnlich sieht es mit der Schwerkraftmethode aus: Forscher wollen ein schweres Raumschiff nur wenige Dutzend Meter neben den Asteroiden quasi parken. Durch die Anziehungskraft zum Raumschiff würde der Himmelskörper langsam aber sicher von seiner Bahn abgelenkt. Doch auch hier besteht das Problem, die vielen Tonnen Masse in den Orbit und auf Fahrt zu bringen. Kurios ist wiederum die Überlegung anderer Forscher, einen Bagger oder Roboter auf dem Asteroiden auszusetzen, der sich eingräbt und den Schutt einfach hoch- und wegwirft. Der Rückstoß lässt den Asteroiden jeweils einen kleinen Tick von der Bahn abweichen.
Bleibt noch die Idee, ein Raumschiff direkt in den Himmelskörper hineinzujagen, um ihn von seiner Bahn abzudrängen. Amerikanische Forscher hatten ähnliches mit ihrer Sonde Deep Impact versucht, die ein 370 Kilogramm schweres Projektil auf den Kometen Temple 1 schleuderte. "Das hat zunächst einmal gezeigt, dass wir so einen Asteroiden treffen können", sagt Gritzner. Allerdings hat der Komet den Angriff gut pariert: Von einer Bahnabweichung keine Spur. Die Astronomen müssen also schwereres Geschütz auffahren, wie es etwa die europäische Raumfahrtagentur ESA mit ihrem Projekt "Don Quichote" plant: Begleitet von der Beobachtungssonde "Sancho" soll eine "Hidalgo" genannte Hauptsonde mit einer Geschwindigkeit von zehn Kilometern in der Sekunde in den Asteroiden einschlagen und diesen dadurch ablenken.
Quelle : SAT+KABEL
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So ein Brocken wurde seit 20 Jahren nicht entdeckt: Deutsche Forscher haben in der Antarktis einen 31 Kilogramm schweren Eisenmeteoriten gefunden. Der Fund, der heute präsentiert wurde, soll Geheimnisse über die Frühzeit des Sonnensystems bergen.
Vier Männer im Eis, eine Schatzsuche bei minus 30 Grad - so könnte man die Expedition beschreiben, deren eindrucksvolle Ergebnisse heute in Hannover präsentiert wurden. Knapp zwei Monate lang waren Georg Delisle und Udo Barckhausen von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und Jochen Schlüter vom Mineralogischen Museum der Universität Hamburg in der Antarktis unterwegs, streiften mit suchendem Blick über gewaltige Eisfelder - und brachten reiche Beute mit zurück.
Neben einem 31 Kilogramm schweren Eisenbrocken fanden die Forscher noch eine Reihe kleinerer Stücke: 15 Kleinmeteorite mit einem Gewicht von insgesamt knapp eineinhalb Kilogramm. Nun sollen die Brocken aus dem All Informationen preisgeben - über die Frühgeschichte des Sonnensystems und, wenn die Forscher viel Glück haben, sogar über noch fernere Gegenden der Galaxis.
Idealer Fundort für Steine und Eisen aus dem All
"Als wir ankamen, mussten wir zunächst mal vier Tage in den Zelten einem Sturm trotzen", berichtet Schlüter im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Kurz danach jedoch fand er gemeinsam mit Udo Barckhausen und dem schweizer Bergführer Jonas Gessler einen schwarz glänzenden Steinbrocken aus dem All. "Man ist zuerst einmal natürlich erleichtert", sagt Schlüter mit hanseatischem Understatement. Der Fund bestätigte die These der Forscher, dass an dieser Stelle besonders leicht Meteoriten zu finden sind - einer der Hauptgründe für die Expedition der Wissenschaftler. Als Geowissenschaftler sei man "immer auch Jäger und Sammler", fügt Schlüter hinzu. Oft saßen die vier Männer tagelang in ihren Zweimannzelten fest, lasen, schrieben oder hörten Musik.
"Man braucht sehr viel Geduld, um sich dort überhaupt bewegen zu können." Doch der extreme Außenposten - 250 Kilometer entfernt von einer russischen Antarktis-Station, 1000 Kilometer von der deutschen Neumeyer-Station - bietet einzigartige Vorteile: Seine Höhe von über 2000 Metern über dem Meeresspiegel und bestimmte geologische Eigenschaften machen ihn zu einem idealen Fundort für Steine und Eisen aus dem Weltraum.
Nach Tausenden von Jahren an die Oberfläche gedrückt
Allein der Eisenmeteorit ist eine kleine Sensation - nicht nur wegen seines außergewöhnlich großen Gewichts. "Man trifft äußerst selten auf Eisen", erklärt Schlüter, "95 Prozent aller Meteoriten sind aus Stein, nur etwa vier Prozent aus reinem Eisen, der Rest besteht aus Mischungen". Eisenbrocken enthalten meist ebenfalls Beimischungen - Nickel und diverse Spurenelemente. Ursprünglich könnte der Brocken unter Umständen doppelt oder sogar zehn mal so groß gewesen sein: Zwischen 60 und 90 Prozent ihrer Masse verlieren Meteoriten, wenn sie brennend durch die Erdatmosphäre stürzen, erklärt Schlüter.
Bei den seltenen Gelegenheiten, zu denen sich derartige Ereignisse über bewohntem Gebiet abspielen "schaut das ganze Land nach oben", sagt Schlüter. "Ein großer Feuerball, der mit Schallgeschwindigkeit über den Himmel rast, das ist ein Riesenspektakel." Die jetzt gefundenen Brocken aus dem All liegen jedoch vermutlich schon seit vielen Tausend Jahren im Eis.
Wie lange genau, werden nun zeitraubende Untersuchungen klären müssen. Anschließend werden die Meteoriten klassifiziert und in eine Art internationalen Katalog eingetragen. Am interessantesten sind die Stücke, die aus sogenannter solarer Urmaterie bestehen - Stücke aus dem Staub, aus dem sich einst die Planeten des Sonnensystems formten, und die in 4,5 Milliarden Jahren nicht ein einziges Mal geschmolzen sind. Manchmal enthalten solche solaren Ur-Steine sogar winzige Einschlüsse von außerhalb des Sonnensystems.
Meteoritenfallen im ewigen Eis
Der Eisenmeteorit dagegen war einmal der Kern eines sogenannten differenzierten Körpers: eines Brockens im Asteroidengürtel des Sonnensystems, der einmal geschmolzen ist. "Schwere Komponenten wie Metalle sinken dann in den Kern", erklärt Schlüter. Kollidieren im Asteroidengürtel, der zwischen Mars und Jupiter liegt, Brocken miteinander, zerbrechen solche Körper und werden auf eine andere Umlaufbahn geschleudert. Manche von ihnen treffen auf ihrem Millionen Jahre andauernden Irrlauf durchs Sonnensystem irgendwann einmal auf die Erde. Die meisten davon verglühen beim Sturz durch die Atmosphäre.
Die übrigen verschwinden nach der Landung meist schnell, entweder, weil sie in einem Ozean landen, weil Feuchtigkeit sie zerstört, oder weil sie in unwegsamem Gelände liegenbleiben, wo sie für Laien von ganz normalen Steinen nach kurzer Zeit kaum noch zu unterscheiden sind.
Blaues Eis, schwarz glänzende Brocken
Die Antarktis ist für Meteoritenjäger ein Traum - denn dort bleiben die Brocken aus dem All bestens erhalten. Sie werden von Förderbändern aus Eis sogar gesammelt und an die Oberfläche transportiert. Viele behalten dabei sogar ihre Schmelzkruste, einen glasigen, schwarzen Überzug aus geschmolzenem Gestein.
Die idealen Fundorte sind sogenannte Blaueisfelder. Das sind Zonen, in denen Eis aus der Tiefe des antarktischen Panzers an die Oberfläche gedrückt wird. Dieses bläuliche Eis aus der Tiefe ist oft sehr alt - und an bestimmten Stellen trägt es prähistorische Fracht aus dem Weltall mit sich. "Meteoritenfallen" nennen die Fachleute Gebiete, in denen der langsame Eisfluss noch weiter abgebremst wird, etwa weil Felsen im Weg sind. Dort schmilzt das Eis an der Oberfläche dann schneller als es von unten nachgeschoben werden kann. So bilden sich Dellen, sogenannte Eisdepressionen - und in denen sammeln sich im Lauf der Jahrtausende die Meteoriten, die mit dem Eis aus der Tiefe an die Oberfläche kommen. In der Zielregion der sogenannten QueenMET-Expedition der Forscher aus Deutschland herrschen genau solche Bedingungen - und weitere, wie etwa extreme Kälte und Trockenheit, die das Überdauern der Meteoriten begünstigen.
Bekannt ist dieses Phänomen erst seit einigen Jahrzehnten. 1969 fanden japanische Forscher in der Antarktis erstmals eine Ansammlung von neun Meteoriten - und als die Analysen ergaben, dass es neun unterschiedliche und nicht etwa Bruchstücke eines größeren Brockens waren, setzte ein wissenschaftliches Rätselraten ein. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurden weitere Meteoriten gefunden. Am Ende stand die Theorie von den Meteoritenfallen - und die haben Schlüter und seine Kollegen mit ihrem Fund nun auf eindrucksvolle Weise bestätigt.
Quelle : www.spiegel.de
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Kracht Ende des nächsten Jahrhunderts ein 500 Meter großer Brocken auf die Erde? Forscher haben die Wahrscheinlichkeit dafür mit Eins zu 1400 berechnet. Das Risiko könnte sogar noch steigen. Umso wichtiger ist die Erforschung von Abwehrtechniken.
Sie rasen auf die Erde zu und könnten alles Leben auslöschen: Die Angst vor dem Einschlag großer Asteroiden treibt die Menschen immer wieder um. Anfang der 1990er Jahre beschäftigte sich auch der US-Kongress damit, 1998 verordnete er der Nasa dann das sogenannte Spaceguard Goal. Die Weltraumexperten sollten bis zum Jahr 2008 90 Prozent aller Asteroiden mit einem Durchmesser größer als einem Kilometer finden, die eine potentielle Gefahr für unseren Planeten darstellen.
766 derartige Asteroiden, auch NEO genannt ( Near Earth Objects), haben Astronomen bis Ende 2008 entdeckt. "Das 90-Prozent-Ziel ist damit fast erreicht", sagt Gerhard Hahn, Asteroidenexperte am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin. Seinen Angaben zufolge dürfte es insgesamt rund tausend Asteroiden ab einem Kilometer Größe geben, welche der Erde gefährlich werden können.
Doch auch ein halb so großer Brocken kann gewaltige Schäden hervorrufen - etwa einen riesigen Tsunami, ein schweres Erdbeben und Brände. Auch die Tunguska-Explosion wird mit einem Asteroideneinschlag erklärt. Bislang berechnen Astronomen die Bahnen von Asteroiden für hundert Jahre voraus. "Nur wenige Asteroiden haben wir lang genug beobachtet, um ihren Orbit über hundert Jahre hinaus vorhersagen zu können", sagt Andrea Milani von der Universität Pisa im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.
Nun hat Milanis Forscherteam die Bahn bei einem 560-Meter-Koloss sogar bis zum Jahr 2200 kalkuliert. Ergebnis: Der bislang als harmlos geltende Asteroid "1999 RQ36" könnte die Erde zwischen 2169 und 2199 mit einer Wahrscheinlichkeit von Eins zu 1400 treffen. Die Chance auf einen Sechser im Lotto ist im Vergleich dazu viel geringer.
Muss sich die Menschheit deswegen Sorgen machen? Diese Frage taucht immer wieder auf, wenn Astronomen mit sogenannten Impakt-Wahrscheinlichkeiten jonglieren. Im konkreten Fall rät DLR-Experte Hahn zu Gelassenheit: "2060 und 2090 wird 1999 RQ36 der Erde sehr nahe kommen", sagt er im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Solche Vorbeiflüge, bei denen ein Asteroid vom Gravitationsfeld der Erde abgelenkt wird, machten eine Prognose generell unsicher. "Oft muss man danach die Bahn noch einmal neu bestimmen und erneut rechnen." Während der nahen Vorbeiflüge könne man die Objekte meist sehr gut beobachten, was die Orbitberechnung erleichtere.
Wie ist die Oberfläche eines Asteroiden beschaffen?
Milani und seine Kollegen haben sich mit 1999 RQ36 einen Asteroiden für ihre Langzeitprognose herausgesucht, dessen Bahn bereits sehr genau bekannt ist. Fast 300 mal wurde der 140 Millionen Tonnen schwere Gigant mit Teleskopen erfasst, hinzu kommen 13 Radarmessungen. Dies machte die Bahnvorhersage bis zum Jahr 2200 möglich. Zugleich weist das Team von Milani aber auf eine bestehende Unsicherheit hin, welche das Einschlagsrisiko entscheidend beeinflussen - den sogenannten Jarkowski-Effekt. Dieser beschreibt das Phänomen, dass sich die Bahn eines Asteroiden minimal verändern kann, weil dieser die durch Sonneneinstrahlung aufgenommene Wärme ungleichmäßig abgibt.
Der Jarkowski-Effekt hat bizarr erscheinende Folgen: Rotiert ein Asteroid in derselben Richtung, in der er die Sonne umkreist, wird er nach außen gedrückt. Bei entgegen gesetzter Rotation erfolgt die Ablenkung nach innen. "Der Effekt ist sehr klein, kann aber über längere Zeit die Bahn des Asteroiden leicht verändern", erklärt Hahn.
"Um den Jarkowski-Effekt eines Objekts zu berechnen, muss man seine Oberflächenbeschaffenheit kennen, seine Albedo und vor allem seine Rotationsgeschwindigkeit und -richtung", sagt der Forscher. Diese Charakteristika zu bestimmen, sei sehr aufwendig, betont er, nur bei wenigen Asteroiden kenne man sie überhaupt.
"Ein kleiner Schubs würde genügen"
Auch im Fall von 1999 RQ36 tappen die Forscher bislang im Dunkeln. Umso wichtiger sei es, diese Daten zu erfassen um den Jarkowski-Effekt berechnen zu können, schreiben Milani und seine Kollegen in einem bislang noch nicht in einer Fachzeitschrift veröffentlichten Paper. Es gebe Asteroiden, bei denen dieser Effekt die womöglich entscheidende Rolle bei der Berechnung des Einschlagsrisikos spiele.
Auf die Impakt-Forscher kommt in den nächsten Jahren auf jeden Fall eine Menge Arbeit zu. Rund 400.000 Asteroiden sind bislang bekannt, bei 207.000 kennt man die Bahnen relativ genau. Knapp 6000 davon gelten als Near Earth Objects (NEO), die prinzipiell eine Gefahr für die Erde darstellen. Darin sind die knapp 800 Brocken ab einem Kilometer Größe aus dem Spaceguard Goal enthalten. Mit immer leistungsstärkeren Teleskopen werden die Forscher immer mehr Asteroiden aufspüren. Und selbst wenn diese zunächst als ungefährlich eingestuft werden, könnte in 200 Jahren doch ein Crash drohen - siehe 1999 RQ36.
"Die Methoden müssen verfeinert werden", sagt DLR-Wissenschaftler Hahn. Und außerdem müssten die Forscher Methoden entwickeln, um im Fall der Fälle einen Asteroiden ablenken zu können. "Ein kleiner Schubs würde genügen, um die Bahn minimal zu verändern, damit es nicht zur Kollision kommt", sagt er.
Bruce Willis hat es im Film "Armageddon" im Prinzip vorgemacht. Er sprengte einen Asteroiden in zwei Hälften. Astronomen halten gezielte Projektile, ähnlich wie bei der Nasa-Sonde "Deep Impact" praktiziert, freilich für den praktikableren Weg. "Solche Missionen sind technisch möglich und werden in Zukunft sicher noch verbessert und auch für Asteroiden getestet werden", erklärt Hahn. Sie seien aber nur für kleine Asteroiden mit einem Durchmesser bis zu einigen hundert Metern erfolgversprechend, "aber die meisten NEOs sind ja klein".
Die Europäer sind auf die Ankunft eines solchen Brockens übrigens eher schlecht vorbereitet: Weil die Gefahr von Politikern nicht ernst genommen wird, fehlen entsprechende Forschungsetats. Im Zweifel muss sich die Alte Welt dann auf US-Astronomen verlassen.
Quelle : www.spiegel.de
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hoffentlich bringen dann meine ur,ur - enkel meine vererbte dvd und mp3 sammlung in sicherheit
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Bis dahin gibt es ganz andere Sachen. Mit Blick auf eine gewisse Scifi - Serie \v/
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Ist in 160 Jahren eigentlich die Rente noch sicher??
Vielleicht gilt dasselbe für Asteroiden und ihre Einschlagsvorhersagen ;)
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warpi hast recht, die haben dann nen cent chip implantiert und nen video und audio ausgang
am bauchnabel
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Ich dachte mehr an Warpantrieb u. Deflektorschirme a la Star Trek ... ;) \v/
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Glück gehabt: Mit einem Abstand von gerade einmal 70.000 Kilometern hat ein kleinerer Asteroid die Erde passiert. Er war erst kurze Zeit zuvor überhaupt entdeckt worden.
Berlin - Der erst am vergangenen Freitag entdeckte kosmische Kleinkörper 2009 DD45 passierte die Erde am Montagnachmittag mit einem Abstand, der gerade mal einem Fünftel der Entfernung zum Mond entspricht. Die Gefahr eines Einschlags auf unserem Planeten bestand jedoch nicht. Forscher schätzen den Durchmesser des Brockens auf 21 bis 47 Meter, wie die US-Weltraumbehörde Nasa mitteilte.
Damit wäre er etwa so groß wie der Asteroid, der mit dem sogenannten Tunguska-Ereignis vom 30. Juni 1908 in Zusammenhang gebracht wird. Damals wurden in Sibirien 80 Millionen Bäume auf mehr als 2000 Quadratkilometern umgeknickt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Brocken dieser Größe etwa alle tausend Jahre mit der Erde kollidiert. Erst im vergangenen Oktober war ein - allerdings deutlich kleinerer - Asteroid als Feuerball über dem Sudan niedergegangen. Dieser Brocken mit wenigen Metern Durchmesser war erst einen Tag zuvor entdeckt worden. Zum ersten Mal war es Astronomen aber gelungen, die Kollision eines Asteroiden mit der Erde überhaupt vorherzusagen.
Nun der knappe Vorbeiflug: Von der Erde aus gesehen zog 2009 DD45 bei seiner größten Annäherung als nur in Teleskopen erkennbares Lichtpünktchen durch das Sternbild Jungfrau, das in unseren Breiten zu diesem Zeitpunkt weit unter dem Horizont stand. "Asteroiden der Größe von 2009 DD45 ziehen ziemlich regelmäßig an der Erde vorbei", sagte der Planetologe Alan Harris vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Zu einer Kollision kommt es nur selten."
Kleinere Asteroiden wie 2009 DD45 gibt es im All demnach deutlich häufiger als die großen Brocken mit Durchmessern von mehreren hundert Metern oder gar im Kilometerbereich. "Je kleiner die Objekte sind, desto mehr davon gibt es", sagte der DLR-Wissenschaftler. "Bei den kleineren Brocken handelt es sich um Bruchstücke von Kollisionen, die sich im Hauptasteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter abgespielt haben."
Kosmische Geschosse mit einem Durchmesser von bis zu 50 Metern verglühen je nach ihrer Zusammensetzung in der Regel in der Erdatmosphäre. "Größere können auf jeden Fall gefährlich werden", unterstrich Harris. Mit dem Einschlag eines Ein-Kilometer-Brockens ist laut Nasa einmal im mehreren hunderttausend Jahren zu rechnen. Seit Jahren nehmen Astronomen die Umgebung der Erde genau unter die Lupe, um Asterioden auf dem Anflug möglichst frühzeitig zu entdecken. Doch gerade kleinere Exemplare unter den genannten erdnahen Objekten sind nur mit kurzer Vorwarnzeit zu entdecken. Das zeigt auch das Beispiel 2009 DD45.
Einschläge von Asteroiden oder Kometen sind ausgesprochen selten, in der langen Geschichte des Sonnensystems aber dennoch nichts Ungewöhnliches. Dies beweist ein Blick auf die kraterzerfurchten Oberflächen von Mond, Merkur und Mars. Auch auf der Erde gab es schwere Einschläge: So donnerte vor 15 Millionen Jahren ein kilometergroßer Brocken auf die Schwäbische Alb herab und hinterließ einen Krater, der heute als Nördlinger Ries bekannt ist. Vor 65 Millionen Jahren schlug ein etwa zehnmal so großer Asteroid auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán ein.
Quelle : www.spiegel.de
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Die Statistik ist beängstigend: Alle 100.000 Jahre trifft ein kilometergroßer Asteroid unsere Erde, reißt einen riesigen Krater, vernichtet Leben. Im Berliner Naturkundemuseum sammeln Forscher faszinierende Gesteinsproben dieser planetaren Narben - Besuch im Keller der Desaster.
Dieser Brocken hätte als gewöhnlicher Pflasterstein enden können. Doch eine Katastrophe, die mit einem Schlag halb Süddeutschland ausradierte, machte ihn schließlich zum geologischen Kleinod. "Er sieht nicht sehr glücklich aus, oder?", sagt der Impaktforscher Thomas Kenkmann, als er den gelblichen Stein in beiden Händen wiegt. "Ursprünglich war das harter Granit und jetzt kann man ihn mit dem Daumen zerbröseln."
Der brüchige Klumpen ist stummer Zeuge eines Infernos, das sich vor 14,4 Millionen Jahren ereignete: Ein kilometergroßer Asteroid ging auf Kollisionskurs mit der Erde, raste mit fast 70.000 Kilometern pro Stunde ungebremst durch die Atmosphäre und schlug zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb ein. Schockwellen donnerten mit Überschallgeschwindigkeit durch den Boden, der plötzlich butterweich wurde. Millionen Tonnen Gestein sprengte der kosmische Brocken aus dem Untergrund, aufsteigende Staubschwaden verdunkelten den Himmel. Alles Leben in mehr als 100 Kilometer Umkreis wurde innerhalb eines Augenblicks vernichtet. Zurück blieb ein Trichter mit 25 Kilometern Durchmesser - das Nördlinger Ries, der größte Meteoritenkrater Deutschlands.
Im Hauptquartier der Kraterdetektive
"Die Schockwellen haben auch unseren Granitbrocken hier tiefgreifend verändert", erklärt Kenkmann und streicht über die grobe Abbruchkante des faustgroßen Steins. "Auf ihn wirkte plötzlich ein Druck von 600.000 Atmosphären, das entspricht der Sprengkraft von 2500 Wasserstoffbomben." Vorsichtig legt Kenkmann den bröckelnden Felsblock aus dem Ries wieder zurück ins Regalfach.
Etwa 3000 Gesteinsproben haben Kenkmann und sein Team hier, im Keller des Berliner Naturkundemuseums, zusammengetragen, 2000 weitere lagern in einer Nördlinger Außenstelle. Es ist das größte Crash-Archiv der Welt. Summende Neonröhren bescheinen die gewaltigen Stahlschränke, in denen die Kraterproben deponiert sind. Australien, Litauen, Norwegen - die beschrifteten Schubladen erzählen von Expeditionen in alle Winkel unseres Planeten. "Wir versuchen hier, Belegmaterial von allen Meteoritenkratern der Erde zusammenzutragen", sagt Kenkmann und zeigt auf einer mit roten Punkten übersäten Wandkarte, wo ihn die nächste Reise im April hinführen wird.
Tausend mögliche Killer-Asteroiden entdeckt
Es geht nach Südamerika, wo der bisher jüngste Krater liegt: Am 15. September 2007 schlug in der Nähe des peruanischen Dorfes Carancas ein Meteorit ein und hinterließ eine 15 Meter große kreisrunde Narbe im Erdreich. Bei dem Aufschlag wurde niemand verletzt. "Aber stellen Sie sich vor, das wäre in einem dicht besiedelten Gebiet Deutschlands passiert. Die Folgen wären verheerend gewesen", sagt Kenkmann. Der Carancas-Meteorit war mit wenigen Metern Durchmesser zwar nicht mehr als ein kosmischer Zwerg. "Aber er hat uns alle komplett überrascht, niemand hat ihn vorher entdeckt", sagt Kenkmann.
Dabei scannen weltweit Teleskope den Nachthimmel auf der Suche nach potentiellen Killer-Asteroiden. Die Objekte, die mehr als einen Kilometer Durchmesser haben und auf ihrem Weg durch unser Sonnensystem immer wieder an der Erde vorbeischrammen, sind zum Großteil erfasst: 766 solcher "NEOS" ("Near Earth Objects") haben die Astronomen bis Ende 2008 entdeckt, mit etwa tausend rechnen die Experten insgesamt zwischen Sonne und Neptun. "Einschlagprozesse sind schließlich der fundamentalste Prozess in unserem Sonnensystem", erläutert Kenkmann. Kosmischer Alltag also: Ob Mond, Merkur oder Mars - alle sind übersät mit Kratern.
Bei der Erde sind die jedoch nicht ganz so offensichtlich: "Unsere Erde ist ein dynamischer Planet. Durch die Plattentektonik und Verwitterungsprozesse verheilen solche Wunden oft verhältnismäßig schnell", sagt Kenkmann. Und so melden sich bei ihm und seinem Team Forscher aus aller Welt, die auf vermeintliche Meteoritenkrater gestoßen sein wollen und die Berliner um eine offizielle Expertise bitten. Im abgelegenen Norden Australiens haben die Kraterdetektive so zuletzt den weltweit ersten elliptischen Trichter untersuchen können. "Der ist wahrscheinlich durch einen Schrägschuss entstanden", erklärt Thomas Kenkmann und nimmt eine Gesteinsprobe in die Hände. Der Meteorit, der dort vor etwa einer Milliarde Jahre niederging, traf die Erde offenbar im steilen Zehn-Grad-Winkel, so dass der Krater vom Hubschrauber aus oval erscheint.
Experimente mit der Riesenkanone
176 Punkte konnte Kenkmann auf der Übersichtskarte bereits aufkleben, und jedes Jahr kommen noch einmal zwei bis drei neue Kraterfunde hinzu. Riesenhafte Exemplare wie das Nördlinger Ries sind zwar selten - aber die Statistik lehrt schreckhafte Gemüter das Fürchten: Denn alle 100.000 bis 300.000 Jahre wird unser Planet von einem Asteroidencrash heimgesucht, der "globale Zerstörung" verursacht.
Was das bedeutet, demonstriert Thomas Kenkmann am "Impaktometer" in den Ausstellungsräumen des Naturkundemuseums: Per Schieberegler kann er die Größe und Geschwindigkeit eines Meteoriten verändern und ihn anschließend auf Berlin niedergehen lassen. Beim größten anzunehmenden Brocken verschwindet der 3,5-Millionen-Stadtstaat in einem gähnenden Loch. "Da wird gerade die Siegessäule fortgeschleudert", kommentiert Kenkmann die Animation des Impaktometers.
Die Daten für die Simulation haben Kenkmann und seine Kollegen selbst errechnet. Zusammen mit den Freiburger Wissenschaftlern vom Ernst-Mach-Institut beschießen sie Sandstein-Blöcke mit zentimetergroßen Kugeln und analysieren dann, wie groß der Krater wird. Für ein realistisches Ergebnis muss das Geschoss allerdings bedeutend schneller sein als eine Pistolenkugel. Und so haben die Forscher eine 40 Meter lange Riesenkanone entwickelt, die das Projektil auf 20.000 Kilometer pro Stunde beschleunigt. "Der Krater, den die zentimetergroße Kugel dabei in den Stein schlug, war 25 Zentimeter groß", erklärt Kenkmann und umkreist die Einschlagstelle am Sandsteinblock mit einem Bleistift. "Und unsere Messung lässt sich beliebig auf größere Objekte übertragen."
Bis hin zu Giganten, die nicht nur der Menschheit, sondern den Planeten selbst in seinen Grundfesten erschüttern könnten. "Dafür bräuchte es allerdings Asteroiden mit einem Durchmesser von mehreren hundert Kilometern", sagt Kenkmann. Die sind zwar selten, doch es gibt sie: Bis zu 900-Kilometer-große Objekte ziehen im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter ihre Bahn.
Und mindestens einen verbrieften Killer-Einschlag dieser Art hat es gegeben: Vor 4,5 Milliarden Jahren, in der Urzeit unserer Erde, wurde sie von einem Himmelskörper gestreift, der in etwa so groß war wie der Mars. Es war kein Volltreffer, trotzdem jagten Milliarden Tonnen Trümmer ins All und verklumpten schließlich. So hatte der planetare Mega-Crash am Ende sogar etwas Produktives: den kosmischen Trümmerklumpen nennen wir heute Mond.
Quelle : www.spiegel.de
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Mit knapp 24.000 Kilometern pro Stunde ist ein kleiner Asteroid am Mittwoch knapp an der Erde vorbeigerast. Das Objekt mit der Bezeichnung 2009 FH passierte den blauen Planeten um 13.17 Uhr (MEZ) in nur rund 80.000 Kilometern Entfernung, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA in Pasadena (Kalifornien) bestätigte. Das ist nur gut doppelt so weit wie der Orbit geostationärer Satelliten und entspricht rund einem Fünftel der Entfernung zum Mond. Ein Kollisionsrisiko habe jedoch zu keiner Zeit bestanden und sei auch in Zukunft nicht absehbar, betonte die NASA.
Der Asteroid, dessen Durchmesser auf 13 bis 29 Meter geschätzt wird, könnte bei einem Einschlag eine ganze Stadt verwüsten. Es ist bereits die zweite nahe Begegnung der Erde mit einem solchen Objekt in diesem Monat: Am 2. März war der rund 30 Meter große Asteroid 2009 DD45 in etwa derselben Entfernung an der Erde vorbeigeflogen.
Quelle : SAT + KABEL
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Hamburg - Seit Beginn der Raumfahrt 1957 mit dem Satelliten Sputnik haben die Menschen das All in einen Schrottplatz verwandelt.
Inzwischen umkreisen schätzungsweise mehr als 110 000 Müllteile die Erde, die meisten nicht größer als Kieselsteine. Der Abfall stammt überwiegend aus rund 180 Explosionen von Raketen und Satelliten. Neben ausgebrannten Raketenstufen rasen auch von Astronauten verlorene Handschuhe und Schraubendreher mit rund 28 000 Kilometer pro Stunde um die Erde.
Die amerikanische und russische Raumüberwachung beobachtet nur die Bahnen der etwa 10 000 Trümmerstücke mit einem Durchmesser ab zehn Zentimetern. Droht der Zusammenstoß mit einem Satelliten, wird ein Ausweichmanöver geflogen, um Beschädigungen zu vermeiden. Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA kreisen außerdem schätzungsweise rund 35 Millionen Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als einem Zentimeter durchs All.
Dem US-Raumfahrtkommando zufolge sind mehr als 17 000 Objekte auf der Erde eingeschlagen. Im Jahr 2002 traf ein Teil einer 1985 gestarteten Ariane-Rakete ein Haus in Uganda. Die 15 Jahre alte russische Raumstation "Mir" schlug 2001 in den Pazifik vor Neuseeland ein. Die ersten derartigen Zwischenfälle gab es 1962. Damals stürzten ein Bruchstück einer amerikanischen Atlas-Rakete auf eine Farm in Südafrika und ein Eisenteil des sowjetischen "Sputnik 4" auf eine Straßenkreuzung im US-Staat Wisconsin.
Quelle : www.digitalfernsehen.de
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Wissenschaftler jagen 2008 TC3
In den frühen Morgenstunden des 7. Oktober 2008 erhellte ein gleißender Feuerball den Wüstenhimmel über dem Nord-Sudan. Ein 80 Tonnen schwerer Steinmeteorit war nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre in 37 Kilometern Höhe spektakulär zerplatzt. Der lastwagengroße Brocken mit der Bezeichnung 2008 TC3 war der erste Asteroid, den Astronomen schon vor der Kollision mit der Erde entdeckt hatten - wenn auch nur 19 Stunden vorab. Unklar war lange, ob von dem kosmischen Geschoss Bruchstücke zum Erdboden fielen oder es komplett verglüht war.
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Im britischen Fachjournal "Nature" (Bd. 458, S. 485) beschreiben Forscher um Peter Jenniskens vom kalifornischen SETI-Institut in Mountain View nun, wie sie nach Überbleibseln von 2008 TC3 gefahndet haben. Mehrere Tage lang stöberten die Wissenschaftler über eine Strecke von 29 Kilometern im Sand der Nubischen Wüste - unterstützt von Dutzenden Studenten der Universität Khartum. Mit Erfolg: Insgesamt 47 Bruchstücke von 2008 TC3 sammelten sie auf. Diese Meteoriten bringen es zusammen auf 3,95 Kilogramm Gewicht.
Vier Meter Durchmesser - aus "Ur-Material" des Weltalls
"Das war die außergewöhnliche Gelegenheit, zum ersten Mal Stücke eines Asteroiden ins Labor zu bringen, den wir schon im All gesehen haben", betont Jenniskens. Aus ihren Aufnahmen von dem heranrasenden Brocken errechneten die Forscher, dass 2008 TC3 einen Durchmesser von etwa vier Metern hatte. Der Gesteinsanalyse zufolge gehören seine Überreste zu den sogenannten Achondriten. Das sind Gesteinsmeteorite, die sich aus dem ursprünglichsten Material des Sonnensystems geformt haben.
Diese Materie wurde im Laufe der vergangenen 4,5 Milliarden Jahre kaum verändert, der Asteroid hat somit ein Stück des frühen Sonnensystems auf die Erde gebracht. "2008 TC3 könnte als Rosetta- Stein dienen, der uns entscheidende Hinweise auf die Prozesse liefert, in denen die Erde und ihre Geschwisterplaneten entstanden sind", hofft Jenniskens SETI-Kollege Rocco Mancinelli.
Ungewöhnlich porös und zerbrechlich - Klasse-F-Asteroiden als Rätsel
2008 TC3 bestand aus ungewöhnlich feinkörnigem, porösem und zerbrechlichem Material, wie es in den Meteoritensammlungen der Forscher weltweit bislang nicht vorkommt. Spektroskopischen Messungen und der Gesteinsanalyse zufolge gehörte 2008 TC3 zu einer wenig erforschten Klasse von Asteroiden. "Klasse-F-Asteroiden waren lange ein Rätsel", erläutert SETI-Planetenforscherin Janice Bishop. "Astronomen haben zwar mit Teleskopen deren einzigartige Spektraleigenschaften gemessen, aber vor 2008 TC3 gab es keine korrespondierende Meteoriten-Klasse, keine Steine, die wir im Labor untersuchen konnten."
Von Meteoriten sprechen Astronomen bei allen kosmischen Brocken, die den Erdboden erreichen. Jedes Jahr regnen im Schnitt etwa 10.000 Tonnen Material aus dem All auf die Erde. Das meiste davon allerdings in Form winziger Körnchen, die in der Erdatmosphäre verglühen. Meteoriten, die auf die Erdoberfläche fallen, tragen nur wenige Prozent bei. Zudem droht etwa alle 500.000 Jahre statistisch gesehen ein katastrophaler Einschlag eines mehrere hundert Meter großen Brockens.
Frühwarnprogramm für Erdkollisionen
Der Asteroid 2008 TC3 war mit dem Catalina Sky Survey entdeckt worden, der mit automatischen Teleskopen nach Kometen und Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde sucht. Ziel ist es, potenziell gefährliche Asteroiden möglichst früh zu entdecken. So soll noch Zeit bleiben, um sich auf Einschläge vorzubereiten oder sie gar abzuwehren. 2008 TC3 stellte zu keiner Zeit eine Gefahr für die Erde dar, betonen die Astronomen, dafür war er einfach zu klein. Das Wissen um die Zusammensetzung der Klasse-F-Asteroiden könne sich möglicherweise aber einmal als nützlich für die Abwehr gefährlicher derartiger Geschosse erweisen.
Quelle : SAT + KABEL
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Darmstadt - Die Gefahr durch umherfliegende Satelliten-Trümmer im All lässt sich nach Ansicht der europäischen Weltraumbehörde ESA nur verringern, wenn dieser wieder zur Erde zurückgeholt wird.
"Das wird aber technisch schwierig und auch teuer", sagte ESA-Weltraumexperte Heiner Klinkrad heute in Darmstadt anlässlich eines internationalen Treffens von 300 Fachleuten. Selbst bei einem sofortigen Stopp jeglicher Raumfahrt erzeugten die noch miteinander kollidierende Teile im All "einen Trümmerring um die Erde". Den beteiligten Ländern sei dieses Problem bewusst. Die Experten treffen sich noch bis Donnerstag in Darmstadt im ESA-Kontrollzentrum ESOC. (dpa)
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Darmstadt - Ein Szenario wie aus einem Science-Fiction-Film: Im All kommt ein nur zehn Kubikzentimeter großes Geschoss von irgendwoher angerast.
Durch die enorm hohe Geschwindigkeit kann es Panzerplatten durchschlagen. Plötzlich ist - wie kürzlich passiert - das Leben der Astronauten in der Internationalen Raumstation ISS bedroht. Eine Drehung der ISS brachte die Besatzung aus dem Gefahrenbereich.
Noch bis Donnerstag diskutieren in Darmstadt rund 300 Experten bei einem internationalen Treffen über die Gefahren durch Weltraumschrott. Eingeladen hat das Kontrollzentrum ESOC der europäischen Weltraumorganisation ESA.
Der ESA-Experte für Weltraummüll Heiner Klinkrad lässt zum heutigen Auftakt keinen Zweifel daran, dass die Zeit drängt. Wie gefährlich das Weltall durch den Müll geworden ist, beschreibt er an einem einfachen Beispiel. Selbst wenn es jetzt zu einem totalen Stopp der Raumfahrt käme, könnten die noch vorhandenen Teile im All immer wieder miteinander kollidieren und einen "Trümmerring um die Erde" ziehen.
Also wäre es am besten, wenn der Müll wieder zur Erde zurückgeholt werden würde. "Das wird aber technisch schwierig und auch teuer", sagt der 56-Jährige. Die an der Raumfahrt beteiligten Nationen seien sich des Problems bewusst.
Experten haben ausgerechnet, dass im All 600 Tonnen Material vorhanden sind. 600 000 Teile sind größer als ein Zentimeter. 150 Millionen haben die Größe von etwa einem Millimeter. Das mag klein und ungefährlich erscheinen, ist es aber nicht.
Denn das Problem ist, dass der Müll mit einer enorm hohen Geschwindigkeit von bis zu 50 000 Stundenkilometern durch das All rast. Damit erzeugt auch ein eigentlich ungefährliches Teilchen von der Größe eines Kirschkerns eine unvorstellbare Durchschlagskraft. Carsten Wiedemann von der Technischen Universität Braunschweig vergleicht diese mit der Detonation einer Handgranate. "Objekte, die größer als ein Zentimeter sind, durchschlagen dann jede Satellitenwand."
Angesichts dieser Situation ist es für Klinkrad nur folgerichtig, dass es beim Raumfahrtmüll so nicht weiter gehen kann. "Sie würden ja auch als Fußgänger nicht über eine Autobahn gehen." Auch sein ESA-Kollege Holger Krag kennt das Problem aus der täglichen Arbeit. Das ESOC-Kontrollzentrum betreue zur Zeit zwei Handvoll Satelliten im All. "Ein Ausweichmanöver pro Jahr ist da schon drin", sagt Krag.
Bis es zu einer weltweiten Lösung des Müllproblems im All kommt, appelliert Klinkrad an das Gewissen der Raumfahrt-Nationen. Am besten wäre es, wenn im All gar kein Müll zurückbleibe. "Nationalparksystem" nennt er diese Vorstellung. Denn dort nehme ja auch jeder seinen Dreck wieder mit.
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Ohne eine Entrümpelung des Weltalls von Satelliten-Müll steht die Raumfahrt vor ihrem Ende. Deshalb muss im All aufgeräumt werden. Dies ist das Ergebnis einer viertägigen Konferenz über Weltraumschrott bei der europäischen Raumfahrtorganisation ESA in Darmstadt. Tagungsleiter Heiner Klinkrad sagte zum Abschluss am Donnerstag, dass es zu dieser technischen wie finanziellen Herausforderung keine Alternative gebe. Andernfalls gehe der Weltraum für den Menschen verloren.
Einig sei sich die Konferenz darin gewesen, dass jede Nation erst einmal ihren eigenen Müll zurückholen muss. Im ESA-Kontrollzentrum ESOC hatten sich bei dem weltweit größten Treffen zu diesem Thema rund 330 Experten aus 21 Ländern mit dem Schrott im All befasst.
Schätzungen zufolge gibt es im Weltraum rund 600.000 Teilchen, die mindestens so groß wie ein Kirschkern sind. Sie sind von Zusammenstößen oder Explosionen übriggeblieben und deshalb so gefährlich, weil sie mit enormer Geschwindigkeit fliegen.
Quelle : SAT + KABEL
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Wenn ein Komet auf die Erde trifft, kann das fatale Folgen haben. Forscher haben nun die Schauer der vergangenen 500 Millionen Jahre simuliert und festgestellt: Saturn und Jupiter fangen große Brocken ab - es gab demnach kaum einen schlimme Kollision mit Massenaussterben.
Ein gigantischer Koloss rast auf die Erde zu - und der Einschlag wird nicht ohne Folgen für ihre Bewohner bleiben. Wissenschaftler glauben, dass derartige Kollisionen in der Erdgeschichte auch ein massenhaftes Artensterben ausgelöst haben - beispielsweise vor 65 Millionen Jahren, als die Dinosaurier endgültig von der Erde verschwanden - eine Hypothese, die freilich umstritten ist.
(http://www.spiegel.de/img/0,1020,1223290,00.jpg)
Neben felsigen Asteroiden sind auch gigantische Kometen Kandidaten für so einen fatalen Crash mit der Erde. Forscher der University of Washington haben nun simuliert, welche Gefahren Kometen in den vergangenen 1,2 Milliarden Jahren für die Erde darstellten. Ihr Fazit: Es dürfte kaum mehr als zwei oder drei große Einschläge gegeben haben. Kometen haben demnach kaum Massenaussterben auf der Erde ausgelöst, schreiben Nathan Kaib und seine Kollegen im Fachblatt "Science".
Entsprungen einer riesigen Wolke
Die Forscher konzentrierten sich in ihrer Studie auf langperiodische Kometen, die Umlaufzeiten von mindestens 200 Jahren bis zu Millionen Jahren um die Sonne haben. Der innere Bereich des Sonnensystems, und damit auch die Erde, wird durch die großen Planeten Jupiter und Saturn in der Regel gut vor derartigen Kometen, aber auch Meteoriten geschützt. Das Gravitationsfeld der Planeten kann heranfliegende Objekte zurück in den interstellaren Raum schicken - oder sie sogar auf einen Einschlagskurs zwingen, wie erst am 20. Juli geschehen, als Astronomen einen dunklen Punkt auf der Jupiteroberfläche entdeckten.
3200 langperiodische Kometen sind derzeit bekannt, darunter Hale-Bopp, der 1996 und 1997 gut mit bloßem Auge erkennbar war. All diese Kometen stammen aus der sogenannten Oortschen Wolke, den Resten des Nebels, aus denen vor 4,5 Milliarden Jahren das Sonnensystem entstand. Die Oortsche Wolke umschließt das Sonnensystem wie eine Schale, beginnt etwa bei 300 bis 1000 Astronomischen Einheiten (AE, entspricht dem Abstand Erde-Sonne) und ist bis zu drei Lichtjahre breit.
Bislang glaubten Forscher, dass praktisch alle Kometen, die der Erde nahe kommen können, aus dem äußeren Bereich der Oortschen Wolke stammen. Nur wenn sich zufällig ein Stern in der Nähe befindet, kann durch den Einfluss seines Gravitationsfeldes auch ein Komet aus dem inneren Segment der Oortschen Wolke auf einen erdnahen Kurs gebracht werden, dachten Astronomen.
Die Simulationen der US-Forscher haben jedoch ergeben, dass dies nicht stimmt. Das Innere der Oortschen Wolke sei vielmehr eine wichtige Kometenquelle, schreiben sie. Unter der Annahme, dass die Wolke der alleinige Ursprung langlebiger Kometen ist, konnten Kaib und seine Kollegen die maximal mögliche Zahl der Schweifsterne berechnen. In den vergangenen 500 Millionen Jahren dürften es demnach nur zwei bis drei größere Kometen bis zur Erde geschafft haben. Nach Meinung der Forscher zu wenige, um ein Massenaussterben auszulösen. Ein typischer kleinerer Einschlag war beispielsweise das Tunguska-Ereignis im Jahr 1908.
Auch die Beschützerrolle der beiden Großplaneten war Teil der Simulation. "Wir zeigen, dass Jupiter und Saturn nicht perfekt sind", sagt Kaib. Die meisten Kometen aus dem Inneren der Oortschen Wolke würden von ihnen abgefangen, aber manche schafften es doch, sich an den Planeten vorbeizumogeln.
Der wohl bekannteste Komet der Menschheitsgeschichte, Halley, gehört übrigens nicht zu den hier untersuchten. Sein Orbit dauert nur 75 Jahre, die meisten dieser kurzperiodischen Schweifsterne haben ihren Ursprung im Kuiper-Gürtel.
Quelle : www.spiegel.de (http://www.spiegel.de)
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Irdische Begegnung mit Raumsonde "Rosetta"
Der europäische Kometenjäger "Rosetta" soll an diesem Freitagmorgen (8.45 Uhr) zum dritten und letzten Mal Schwung an der Erde holen. Dabei werde die Raumsonde in nur 2.500 Kilometern Abstand leicht südlich der indonesischen Insel Java über den Indischen Ozean hinwegrasen, teilte die Europäische Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt mit. Die drei Tonnen schwere Sonde ist auf dem Weg zum Kometen Tschurjumow-Gerasimenko, den sie 2014 erreichen soll. Dann werde erstmals ein Landegerät, "Philae", auf einem Kometen ausgesetzt.
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Bereits im März 2005 und November 2007 nutzte "Rosetta" die Anziehungskraft der Erde, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Diesmal beschleunige der Kometenjäger auf 48.000 Kilometer pro Stunde relativ zur Erde, sagte eine Sprecher des Europäischen Satellitenkontrollzentrums ESOC. Mit neuem Schwung jage er dann auf sein Ziel zu, auf das er zwischen Mars und Jupiter treffen werde. Insgesamt kostet die Mission eine Milliarde Euro.
Auch wenn die Begegnung mit der Erde an diesem Freitag in erster Linie zur Schwerkraftumlenkung genutzt werden soll, werde gleichzeitig die Gelegenheit genutzt, um das Erde-Mond-Systems weiter zu erforschen. Viele Messinstrumente wurden in den vergangenen Tagen eingeschaltet, die den Großteil der bisher zurückgelegten 4,5 Milliarden Kilometer ausgeschaltet waren. Im Internet können die Ereignisse verfolgt werden.
Quelle : SAT + KABEL
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Mit 36.000 Kilometern in der Stunde durchs All: Der Asteroid "2010 AL30" rast nach kosmischen Maßstäben sehr dicht an der Erde vorbei. Fürchten müssen wir uns davor nicht. Doch der nächste große Brocken kommt bestimmt - und die Menschheit ist schlecht vorbereitet.
Washington - Das alltägliche Bombardement aus dem All macht uns gar nichts aus - weil wir quasi nie etwas davon mitbekommen. Jeden Tag fallen mehr als hundert Tonnen kosmischer Staub auf die Erde, meist in Form sandkorngroßer Partikel. Und etwa einmal im Jahr verglüht ein Brocken von der Größe eines Autos in der Atmosphäre und sorgt für einen spektakulären Feuerball. Die Forscher der US-Weltraumbehörde Nasa gehen davon aus, dass Asteroiden von weniger als 25 Metern Durchmesser normalerweise in der Erdatmosphäre verglühen.
"2010 AL30" bleibt dieses Schicksal vorerst erspart. Der kleine Asteroid fliegt am Mittwoch knapp an der Erde vorbei - zumindest nach kosmischen Maßstäben. Gegen 13.46 Uhr (MEZ) wird er mit einer Entfernung von rund 130.000 Kilometer an der Erde vorbeirasen, meldet das Asteroiden-Beobachtungsprogramm der Nasa. Das entspricht einem Drittel der Distanz zwischen Erde und Mond. Das kosmische Geschoss ist knapp 36.000 Kilometer pro Stunde schnell - und hat einen geschätzten Durchmesser von zehn bis fünfzehn Metern.
Forscher rätseln derzeit, worum es sich bei dem Vagabunden aus dem All genau handelt. Einige Wissenschaftler vermuten, dass er ein Trümmerstück einer Weltraumrakete sein könnte. Das liegt daran, dass die Umlaufzeit des Objekts um die Sonne beinahe genau so lang ist wie die der Erde. Bei der Nasa hält man diese Theorie allerdings nach der genaueren Betrachtung der Bahn für eher unwahrscheinlich. Außerdem ließe sich das Teil derzeit auf keinen bekannten Raketenstart zurückführen.
Brocken erst kürzlich aufgespürt
Der Brocken war erst vor wenigen Tagen von Forschern des Massachusetts Institute of Technology entdeckt worden. Doch alle 2000 Jahre ist der Nasa zufolge - statistisch gesehen - mit dem Einschlag eines rund 100 Meter großen Geschosses zu rechnen. Dadurch würde zumindest die Einschlagregion heftig verwüstet.
Mit einem Asteroiden, der die irdische Zivilisation bedrohen kann, ist statistisch zumindest alle paar Millionen Jahre zu rechnen. Die Nasa rechnet erst bei einem Einschlag eines mehr als einen Kilometer großen Objekts mit globalen Folgen. Derzeit hätte die Menschheit aber auch keine funktionierende Rettungstechnik, um einen großen Asteroiden auf Kollisionskurs doch noch abzulenken. Sogar das Geld für die Suche nach den fliegenden Brocken ist knapp.
Welche spektakulären Folgen der Einschlag eines großen kosmischen Objekts auf einem Planeten haben kann, sahen Astronomen zuletzt im vergangenen Sommer. Damals war auf dem Jupiter ein Asteroid oder Komet eingeschlagen - und hatte zeitweise eine Narbe von der Größe des Pazifischen Ozeans hinterlassen.
Quelle : www.spiegel.de
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Der Asteroid kam der Erde bislang am nächsten, durch die Erdgravitation erhielt seine Bahn einen scharfen Knick
Die Erde ist nicht gerade dem Untergang entgangen, aber der nahe Vorbeiflug des Asteroiden 2011 CQ1 am 4. Februar an der Erde macht doch deutlich, dass es einmal gefährlich werden könnte.
Der Asteroid 2011 CQ1 wurde vom Catalina Sky Survey am 4. Februar entdeckt, heißt es in der Mitteilung des Jet Propulsion Laboratory der Nasa, 14 Stunden später flog er in einer Höhe von 5.480 km, das war eine Rekordnähe zur Erdoberfläche, über dem Pazifik vorbei. Dass der Asteroid nicht auf die Erde stürzte, sondern an ihr vorbei geleitet wurde, verdankt sich seiner Größe. Sein Durchmesser beträgt gerade einmal einen Meter, womit er auch zu dem Asteroiden wird, der der Erde am nächsten gekommen ist, ohne auf diese abzustürzen.
(http://www.heise.de/bilder/149242/0/0)
Weil er so klein war, wurde seine Apollo-Bahn durch die Schwerkraft der Erde zu einer Aten-Umlaufbahn verändert, so dass er nun innerhalb der Umlaufbahn der Erde bleibt. Durch die Annäherung an die Erde wurde seine Flugbahn in einem Winkel von 60 Grad verändert. Die Nasa schreibt, dass erdnahe Objekte von dieser Größe schwer zu entdecken sind. Es würde fast eine Milliarde solcher erdnahen Objekte geben. Eigentlich müsste alle paar Wochen ein solches erdnahes Objekt in dieser Größe in die Erdatmosphäre eintreten und meist vollständig verglühen.
Quelle : http://www.heise.de/tp/
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Ein alter, 6 Tonnen schwerer Satellit der Nasa wird demnächst irgendwo auf die Erde fallen
Der Zweck war in diesem Fall irgendwie gut. Der Upper Atmosphere Research Satellite (UARS) wurde vor 20 Jahren (1991) in eine Umlaufbahn um die Erde gebracht, um das Klima und dessen Veränderungen zu beobachten. Aber das Leben der Satelliten und vor allem der Trägerraketen ist kurz. Irgendwann werden sie zu Schrott, sind nicht mehr steuerbar und treffen irgendwo auf die Atmosphäre, wodurch sie in mehr oder weniger große Teile zerfallen, die dann, wenn sie groß genug sind, was sie auch gefährlich macht, auf die Erde fallen können. Das weiß man, scheint aber egal zu sein, es geht in der Branche um viel Geld und um national Sicherheit, da ist die Zukunft nicht so wichtig.
Beim UARS, der schon seit 2005 keinen Treibstoff mehr hat, bei dem aber 6 Instrumente von 10 noch gearbeitet haben, schätzt die Nasa den unkontrollierbaren Eintritt in die Atmosphäre zwischen Ende September und Anfang Oktober. Das ist keine sonderlich präzise Angabe und stellt das Dilemma der Weltraumnutzung heraus, zumindest wenn es um Satelliten geht, die nahe um die Erde kreisen. Die alten Satelliten gefährden nicht nur die neuen, sondern auch die Internationale Raumstation ISS und die Menschen auf der Erde, wenn sie nicht beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen, sondern schwere Stücke an Abfall auf die Erde regnen lassen.
Die Nasa versichert zwar, dass das Risiko "extrem klein" sei und man sowieso auf Sicherheit setze. Es habe seit dem Beginn der Raumfahrt auch noch keinen Unfall mit herabfallenden Müll gegeben, und auch keine Schäden an Eigentum. Was nicht ganz stimmt. Aber je mehr Müll im Weltraum ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass doch einmal ein Unfall geschehen kann, also dass beispielsweise tonnenschwere Teile auf eine Großstadt niederfallen. Ausschließe kann dies auch die Nasa nicht, die immerhin versichert, dass das Joint Space Operations Center des U.S. Strategic Command den unkontrollierbaren, zum Himmelskörper gewordenen Satelliten beobachtet und bei Gefahr warnen werde. Man werde später auch den Zeitpunkt des Wiedereintritts genauer angeben können, heißt es beruhigend.
Jetzt umkreist der Satellit die Erde in einer Höhe von 245 bis 275 km mit einer Neigung von 57 Grad. Das soll garantieren, dass die nicht verglühenden Teile zwischen dem 57. Nördlichen Breitengrad und dem 57. südlichen Breitengrad auf die Erde treffen. Das ist ebenso präzise wie der Zeitpunkt, die Nasa erklärt, man wisse nicht, wo in dieser gewaltig großen Zone, die immerhin Teile von sechs Kontinenten und die Wohnorte von Milliarden von Menschen umfasst, inklusive Europa, der Müll heruntergehen wird. Der "Fußabdruck" der herunterfallenden Mülls, der die Qualität eins Terroranschlags annimmt, werde immerhin 500 Meilen betragen. Im Fall des Nasa-Satelliten wird erwartet, dass mindesten eines halbe Tonne des 6-Tonnen-Satelliten die Erde erreichen könnte.
Es gibt eine Wahrscheinlichkeit von 1:3.200, dass ein Teil eine Person trifft. Irgendwann wird dies geschehen. Je mehr Müll da oben ist, desto häufiger werden Unfälle geschehen. Die Länder haften nach UN-Abkommen für Schäden. Ist der erste Schadensfall eingetreten, wird vermutlich auch ein Umdenken eintreten. Vielleicht wird UARS dafür sorgen, sich über Müllvermeidungsstrategien ernsthaft Gedanken zu machen.
Quelle : http://www.heise.de/tp/
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Der Röntgensatellit Rosat kommt der Erde immer näher. "Rosat hat eine unglaubliche Geschwindigkeit von 28 000 Kilometern pro Stunde und fällt in diesem Tempo um die Erde herum", sagte eine Sprecherin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Montag in Köln.
Nach derzeitigen Berechnungen sei weiter davon auszugehen, dass der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zwischen diesem Donnerstag (20. Oktober) und dem 25. Oktober erfolgt. Der knapp 2,5 Tonnen schwere Röntgensatellit wird dabei wohl in Trümmerstücke zerbrechen und teilweise verglühen. Bis zu 30 Trümmerteile mit einem Gesamtgewicht von 1,7 Tonnen könnten - mit dann noch 400 Kilometern pro Stunde - auf die Erde treffen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Trümmer auf Deutschland herabfallen, liegt laut DLR bei nur 1 zu 580. Den Prognosen zufolge ist es extrem unwahrscheinlich (1:700 000), dass hierzulande jemand zu Schaden kommt. Termin und Ort lassen sich zwar weiterhin nicht exakt vorhersagen. Aber je näher der Termin rücke, desto genauer könnten die Experten das Zeitfenster des Wiedereintritts berechnen, erklärte DLR-Sprecherin Sabine Göge. In Kürze würden dazu neue Daten erwartet. Sowohl das amerikanische Weltraum-Überwachungssystem SSN als auch eine Großradaranlage bei Bonn verfolgen den Abstieg des Satelliten.
Vor allem Schwankungen der Sonnenaktivität sind Grund dafür, dass der Termin so schwer kalkulierbar ist. Selbst einen Tag vor dem voraussichtlichen Eintrittsdatum bleibt eine Unsicherheit von rund fünf Stunden. Für eine Erdumkreisung braucht Rosat nur 90 Minuten.
Ab 1990 scannte das damals größte Röntgenteleskop den gesamten Himmel systematisch nach Röntgenstrahlenquellen ab und lieferte Daten, die die Röntgenastronomie revolutionierten. Mit Rosat ließen sich Galaxien und Galaxiehaufen, Neutronensterne, Kometen, Mond oder Planeten beobachten. Das deutsch-amerikanisch-britische Projekt war laut DLR bis zum Abschalten des Satelliten im Februar 1999 eine große Erfolgsgeschichte und wurde von rund 4 000 Forschern aus 26 Ländern genutzt.
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Sprecherin vom DLR das Wort "unglaublich" benutzt hat ...
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Snoop hat Recht: die 28000 Km/h macht mein Maserati mit links (hab sogar schon Münchhausen damit überholt!) ;)
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ist aber dummerweise unterhalb der Fluchtgeschwindigkeit und kommt deshalb unweigerlich runter :wall
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Ich muss mich doch wundern...
Eigentlich sollten solche großen Teile stets einigermaßen gezielt zum Wiedereintritt gebracht werden, um Gefahren für bewohnte Gebiete oder bestimmte Objekte zu vermeiden.
Um ein paar tausend Kilometer früher oder später herunter zu kommen, braucht man wirklich nicht viel Resttreibstoff.
Und auch kein großes Triebwerk, das das Teil ohnehin nicht haben wird. Kleinere Korrekturen lassen sich grundsätzlich auch mit Steuerdüsen zur Lagekontrolle durchführen, wenn man die entsprechend konfigurieren kann.
Es geht ja in der Regel nicht um eine Punktlandung, sondern eher um die Frage, auf welcher Umrundung der Eintritt geschehen soll, typischerweise über offenem Ozean.
Siebzig Prozent der Erdoberfläche sind bekanntlich von Wasser bedeckt, ein guter Teil des Rests von Wüsten, Einöden und Behörden. Und so sollte es eigentlich vermeidbar sein, das Ding über bewohntem Gebiet zerplatzen zu lassen.
Allerdings darf man dann nicht versuchen, auch das allerletzte Bisschen an Nutzungsdauer zu erreichen, bis nichts mehr geht.
Kennen wir ja von den geostationären TV-Satelliten, bei denen der Resttreibstoff immer dazu genutzt werden soll, die Altvögel am Ende zum Friedhofsorbit zu bewegen.
Zwar könnte eine schwere technische Panne das trotzdem verhindern, aber von einer solchen habe ich bei ROSAT nichts gehört.
Oder versucht man hier, nach einem möglichen bösen Zwischenfall die olle SDI-Geschichte des unsäglichen Ronald Reagan wieder anzuschieben, diesmal vorgeblich gegen Satelliten-Schrott?
Jürgen
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Der Satellit Rosat soll an diesem Wochenende abstürzen. Experten rechnen damit, dass das Raumfahrzeug am Samstag oder Sonntag wieder in die Erdatmosphäre eintreten wird.
Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln am Mittwoch mitteilte, kreist der fast 2,5 Tonnen schwere Satellit in einer Höhe von nur noch weniger als 240 Kilometern über der Erde und wird teilweise verglühen, wenn er in die Atmosphäre eintritt. Bis zu 30 Fragmente könnten auf die Erde stürzen - mit einer geringen Wahrscheinlichkeit von 1:580 auf Deutschland.
Dass hierzulande jemand durch Trümmer zu Schaden kommt, ist nahezu ausgeschlossen. Zum Absturzort können weiter keine exakten Angaben gemacht werden, wegen des hohen Rosat-Tempos und der Erdrotation. Das größte Fragment könnte bis zu 1,6 Tonnen schwer sein.
Das Teleskop hatte von 1990 an den gesamten Himmel systematisch nach Röntgenstrahlen-Quellen abgesucht und aus 580 Kilometern Höhe wertvolle Daten geliefert. Forscher konnten Galaxien, Sterne, Kometen, Mond oder Planeten beobachten, bis Rosat - ein Projekt von Deutschland, USA und Großbritannien - nach Schäden am Satelliten Anfang Februar 1999 aufgegeben wurde.
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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da bin ich aber beruhigt, oder ?
Bis zu 30 Fragmente könnten auf die Erde stürzen - mit einer geringen Wahrscheinlichkeit von 1:580 auf Deutschland.
rein zufällig hab ich grade mal einen älteren Spiegel (20/1979) gelesen, dort ging es um Reaktorsicherheit:
RASMUSSEN: Der größte anzunehmende Unfall wird "Gau" genannt, Typ 1 ist dann der nächstkleinere, Typ 9 ist der kleinste Unfall, den wir untersucht haben. Wir sagten voraus, daß sich ein Unfall vom Typ 9 mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu 2500 pro Jahr und Anlage ereignen würde, bei einem Unsicherheitsfaktor von plus/minus zehn.
oder aus dem wolfgang huste blog:
ein schwerer Unfall in einem AKW sei statistisch gesehen nur alle 10000 oder gar nur alle 100000 Jahre möglich. Wenn er doch eintrete, sei der Reaktorsicherheitsbehälter, in dem sich der Kessel mit den Brennstäben befindet, so ausgelegt, daß er selbst bei dem größten anzunehmenden Unfall, dem GAU, noch standhalten würde.
Mann kann also folgerichtig den Verantwortlichen trauen, denn statistisch gesehen leben wir alle sehr sicher. Für mich gilt aber: :wall ;wusch (schöne grüsse aus dem Ausland)
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Deswegen das Land zu verlassen wäre ziemlich dämlich. Traue ich Dir aber gewiss nicht zu. Du wirst bessere Gründe haben.
Aktuell weiß immer noch niemand, ob der Absturz auf der Nordhalbkugel passiert, in der Nähe welchen Kontinents oder Ozeans.
Der Begriff "am Wochendende" umfasst Dutzende an Erdumrundungen und zwei Umdrehungen der Erde selbst.
Während dieser Zeit wird fast jeder Punkt der Erde mehrfach überflogen.
Allerdings liegt die angegebene Wahrscheinlichkeit für einen Absturz über Deutschland etwa 2.5-fach über dem Anteil an der Erdoberfläche, wenn mich mein Taschenrechner nicht trügt.
Ein Grund dafür wird wohl sein, dass es in den Polarregionen Flächen gibt, die gar nicht überflogen werden, ein weiterer ist jedenfalls in der Streubreite des Trümmerregens in beiden Richtungen zu suchen.
So würde sich das getroffene Gebiet durchaus über zwei oder mehr Länder ausdehnen können.
Kurz und gut, allein die Zahl 1:580 besagt, dass niemand die mindeste Ahnung hat, wo es passiert...
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Deswegen das Land zu verlassen wäre ziemlich dämlich. Traue ich Dir aber gewiss nicht zu. Du wirst bessere Gründe haben.
nee, das war auch eher spaßig gemeint, denn normalerweise leb ich nicht ja nicht in Deutschland. Und wenn es feststehen würde, das der Schrott auf Deutschland runter regnet, würde (müsste?) ich sogar deswegen nach ol'germany reisen.
(hab mir sagen lassen, die Schrottpreise sind gerade ziemlich hoch :lach )
Kurz und gut, allein die Zahl 1:580 besagt, dass niemand die mindeste Ahnung hat, wo es passiert...
richtig, nur wenn solche Zahlen als Alibi oder Beruhigungsmittel verabreicht werden, dann reizt mich das dann zu einen satirischen Kommentar.
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Der ausgediente Röntgensatellit Rosat ist am frühen Sonntagmorgen wieder in die Erdatmosphäre eingetreten. Der Zeitpunkt des Wiedereintritts wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln zwischen 3.45 und 4.15 Uhr MESZ errechnet.
Zunächst lagen keine Angaben darüber vor, ob Teile des Satelliten die Erdoberfläche getroffen haben. Über welchem Abschnitt der Erdkugel der Satellit niedergegangen war, wurde ebenfalls nicht genannt. Dazu mussten noch die Messergebnisse ausgewertet werden. Kurz zuvor hatte das DLR einen Absturz des etwa 2,5 Tonnen schweren Satelliten über Europa, Afrika und Australien ausgeschlossen.
Experten hatten zuvor schon erklärt, dass sie kein Unheil durch den Satelliten erwarteten, auch wenn nicht alle Teile bei dem rasanten Sturz durch die Atmosphäre verglühen. Die Wahrscheinlichkeit eines größeren Schadens wurde äußerst gering eingeschätzt.
Der Röntgensatellit Rosat war im Juni 1990 von Florida aus ins All gestartet, um den Himmel mit einem Teleskop auf Quellen von Röntgenstrahlen abzusuchen. Da die Erdatmosphäre Röntgenstrahlen absorbiert, kann man die Strahlen nicht von der Erde aus untersuchen. Statt der ursprünglich geplanten 18 Monate war Rosat dann bis Februar 1999 im Einsatz, dann fiel ein Sensor aus, der Satellit wurde irreparabel beschädigt. Daraufhin wurde das 2,5 Tonnen schwere Gerät abgeschaltet.
Quelle: www.digitalfernsehen.de
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Wenige Tage nach dem Meteoritenschauer über Russland haben die Vereinten Nationen eine bessere internationale Zusammenarbeit und Vorbereitung auf solche Ereignisse gefordert. Man brauche ein Netzwerk zur Warnung vor Gefahren aus dem All. Außerdem seien zwei Gruppen nötig, die sich mit Erforschung und Abwehr von erdnahen Objekten (NEO) auseinandersetzen, sagten Raumfahrtexperten am heutigen Mittwoch in Wien. Dafür arbeite eine Expertengruppe des UN-Office for Outer Space Affairs (Büro für Weltraumfragen) Vorschläge aus, die im kommenden Jahr der UN-Vollversammlung vorgelegt werden sollen.
(http://www.heise.de/imgs/18/9/8/5/7/4/6/732083c3eda200ae.jpeg)
Der Meteoritenschauer habe sicherlich das Bewusstsein dafür geschärft, dass solche Dinge passieren können, sagte der Chef des NASA-Programms für die Beobachtung von erdnahen Objekten, Lindley Johnson: "Wir müssen uns besser auf so etwas vorbereiten." Idealerweise wisse man über drohende Meteoriten-Einschläge schon sehr früh Bescheid, so dass man sehr viel Zeit habe, herauszufinden, was am Besten zu tun ist. Auch die Bevölkerung müsse besser informiert werden.
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Experten-Die-Welt-muss-sich-auf-Armageddon-vorbereiten-1807052.html)
Quelle : www.heise.de
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Die NASA will ihr Weltraumteleskop Wise reaktivieren, um Asteroiden zu suchen, die der Erde gefährlich nahe kommen und eventuell eingefangen werden können. Das teilte die US-Weltraumagentur mit, mehr als zweieinhalb Jahre nach dem der Satellit in den Ruhemodus versetzt wurde. Ursprünglich hatte Wise jeden Tag Tausende Aufnahmen im Infrarotbereich von Asteroiden, Sternen und Galaxien gemacht. Von Januar 2010 bis Februar 2011 suchte das Teleskop dann schon einmal nach sogenannten erdnahen Objekten (NEO), die der Erde gefährlich nahe kommen können.
Insgesamt hat Wise demnach bereits mehr als 2,7 Millionen Bilder gemacht und mehr als 560 Millionen Himmelskörper katalogisiert, von fernen Galaxien bis zu vergleichsweise nahen Kometen. Unter anderem entstand daraus auch ein beeindruckendes Himmelsmosaik aus mehr als 18.000 Fotos. Im zweiten Teil der Mission, genannt dann Neowise, untersuchte das Teleskop mehr als 158.000 Gesteinsbrocken im Sonnensystem. Dabei wurden 21 Kometen, mehr als 34.000 Asteroiden im Asteroidengürtel und 135 erdnahe Objekte entdeckt.
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Die Infrarotkamera von Wise ist demnach besonders gut geeignet, um Asteroiden zu entdecken, da ihre Aufnahmen hilfreicher sind als die auf Basis von sichtbarem Licht. Darauf könnte etwa ein großer dunkler Asteroid genauso aussehen wie ein kleiner heller. Wise soll nun innerhalb von drei Monaten etwa 150 neue erdnahe Objekte entdecken und bei der genaueren Einordnung von 2000 weiteren helfen. Die NASA sieht die Reaktivierung als exzellentes Beispiel dafür, wie bestehende Kapazitäten genutzt würden, um die eigenen Ziele zu erreichen, in diesem Fall als Vorbereitung für die ambitionierte "Asteroiden-Initiative".
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Ein erst vor wenigen Tagen entdeckter Asteroid wird am heutigen Mittwoch die Erde passieren und ihr dabei näher kommen, als der Mond. Interessierte können den Vorbeiflug live verfolgen.
(http://3.f.ix.de/imgs/18/1/1/8/5/0/9/8/ast_2014_dx110_1280x720_0-e158cdf15e870fa0.jpeg)
Der Asteroid 2014 DX110 wird am heutigen Mittwoch in rund 350.000 Kilometern Entfernung die Erde passieren, das ist näher als der Mond, der im Schnitt 385.000 Kilometer entfernt ist. Wie die NASA erläutert, wird die größte Annäherung etwa gegen 22 Uhr MEZ erreicht. Interessierte können diese Momente live beim virtualtelescope.eu verfolgen (http://www.virtualtelescope.eu/2014/03/03/near-earth-asteroid-2014-dx110-very-close-encounter-online-event-5-mar-2014/), wo in Echtzeit übertragene Bilder kommentiert werden sollen. Eine Gefahr für die Erde bestehe nicht.
Der rund 30 Meter messende 2014 DX110 ist erst am vergangenen Freitag (28. Februar) vom System Pan-STARRS (Panoramic Survey Telescope And Rapid Response System) entdeckt worden. Weitere Beobachtungen wurden aus England vorgenommen. Ähnlich nahe Vorbeiflüge wie der von 2014 DX110 werden laut NASA mit der gegenwärtigen Technik etwa 20 Mal pro Jahr registriert. Geht es nicht so glimpflich aus, kann dies schwerwiegende Auswirkungen haben, so wie vor etwas mehr als einem Jahr, als der Tscherbakul-Meteorit über Russland explodierte. Er hatte wohl einen Durchmesser von 20 Metern und richtete schwere Schäden in der Millionenstadt Tscheljabinsk an.
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