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Info Corner / Internet-via-Sat, Datendienste / IPTV / Videoportale / Internet TV & Radio => # News & Infos zu Kino/TV/Radio => Thema gestartet von: SiLæncer am 19 April, 2006, 13:33

Titel: FERNSEHZUKUNFT : Umschalten in Werbepausen verboten
Beitrag von: SiLæncer am 19 April, 2006, 13:33
Mit diesem Patent wird sich Philips bei Fernsehzuschauern unbeliebt machen: Eine neue Technik soll das Umschalten in Werbepausen verhindern - und ebenso das Überspringen von Werbeblöcken in Aufnahmen mit Festplattenrecordern.

Die Multimedia Home Platform (MHP) für das digitale Fernsehen soll allerlei Zusatzdienste ermöglichen - beispielsweise das Shoppen mit der Fernbedienung und das Abrufen zusätzlicher Informationen zur laufenden Sendung. Dass MHP aber auch für ganz andere Zwecke nützlich sein kann, zeigt ein Patent des Elektronikkonzerns Philips.

"Gerät und Methode zum Verhindern des Kanalwechselns während der Werbung" - ist der bereits 2003 beim US-Patentamt eingereichte Antrag überschrieben. Man kann es auch einfacher ausdrücken: Fernsehzuschauer sollen nicht mehr wegzappen können, wenn ein Werbeblock beginnt.

Philips nennt dieses Umschalten in der Patentbeschreibung "aus Sicht der TV-Sender unerwünscht". Die Anbieter hätten ein Interesse, dass bezahlte Werbeclips auch wahrgenommen würden, schließlich sei das ja ihre Haupteinnahmequelle.

Die neue, auf MPH basierende Technik soll das Umschalten verhindern. Die Philips-Ingenieure schlagen vor, in Werbeblöcken ein zusätzliches Signal mitzusenden (Flag). Die Settopbox soll dann das Umschalten für die Dauer der Werbung verbieten. Damit die Zuschauer nicht glauben, ihre Fernbedienung sei kaputt, soll eine kurze Information über die Umschaltsperre eingeblendet werden.

Als weitere Gefahr für die Sender hat man bei Philips digitale Videorecorder identifiziert. Damit können Zuschauer Sendungen zeitversetzt anschauen (Time Shifting) und natürlich auch Werbeblöcke mit schnellem Vorlauf überspringen.

Die neue MHP-Technik von Philips soll auch das verhindern. Innerhalb von Werbeblöcken funktioniert der schnelle Vorlauf nicht mehr - das Werbe-Flag macht's möglich. Die Frage ist allerdings, ob sich ein derart in seinen Funktionen beschränkter Videorecorder auch gut verkaufen lässt. Philips-Sprecher Georg Wilde erklärte auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE, es gebe "keine Planung für so ein Produkt".

Wie der Zuschauer am Gang zum Kühlschrank während der Werbung gehindert werden soll, darüber steht nichts in der Patentschrift. Aber den Philips-Ingenieuren wird da sicher auch noch etwas einfallen.  

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Re:FERNSEHZUKUNFT : Umschalten in Werbepausen verboten
Beitrag von: Jürgen am 20 April, 2006, 02:10
Ich denke, wer sowas zuerst auf den Markt bringt, kann seinen Laden auch gleich zumachen  :P

Aber es ist ebenso möglich, dass ein Patent auf diese absurde Idee deren Einsatz für Jahre wirksam verhindern kann  :-\

Denn ich glaube, auf dem freien Markt liesse sich so ein Blödsinn sicher nicht absetzen, aber PayTV- oder Grundverschlüsselungs-Leuteverdummer könnten auf die Idee kommen, sowas in ihren proprietären / "zertifizierten" Monopol-Kisten einzusetzen, ggf. auch durch reine Software-Manipulation durch die Karte, um eine weitere Profitsteigerung durch bessere Kundenpenetration zu erreichen.
LmaA  :o

Philips will Umschalten bei TV-Werbeunterbrechung verhindern [Update]

Dass sich private TV-Sender um ihre Werbeeinnahmen sorgen, ist spätestens seit dem Verfahren von RTL gegen die TC Unterhaltungselektronik AG bekannt. Die Mienen der TV-Bosse könnte nun eine Idee der Forscher von Philips Intellectual Property & Standards aufhellen. Sollte sich die Vision von Philips-Forschern durchsetzen, dürfen Fernsehzuschauer künftig bei Werbung weder umschalten noch in Aufnahmen die "Verbraucherinformationen" überspringen.

In dem jüngst vom US-Patentamt veröffentlichten Patentantrag beschreiben die Forscher von Philips eine TV-Welt, bei der man bei Beginn einer Werbeunterbrechung weder Umschalten noch in Aufzeichnungen die so genannten Verbraucherinformationen überspringen oder schnell vorspulen kann. Dafür soll ein spezielles Flag im TV-Strom sorgen, das die Settop-Box auswertet. Letztere soll auf der hierzulande bisher kaum verbreiteten Multimedia Home Platform (MHP) aufsetzen. Dank der interaktiven Möglichkeiten von MHP dürfen sich die Zuschauer nach den Plänen wahlweise von der Werbung freikaufen. Ein Druck auf die Bezahltaste der Fernbedienung – schon genießt man den Blockbuster werbefrei. So könnte jeder TV-Sender zum Pay-TV-Anbieter avancieren – sofern die Zuschauer dabei mitmachen.

[Update:] Philips stellte auf Nachfrage von heise online klar, dass derzeit keine Absicht bestehe, Produkte mit derartigen Funktionen herauszubringen. Das Unternehmen melde jährlich eine Vielzahl von Patenten an, die längst nicht alle in Produkte umgesetzt würden. (vza/c't)
Quelle und Links: http://www.heise.de/newsticker/meldung/72123