Die NASA-Sonde New Horizons ist auf dem Weg zum Pluto. Sie ist heute um 14:00 Uhr EST (20:00 Uhr MEZ) an Bord einer Atlas-V-Rakete vom Air-Force-Areal des Kennedy Space Centers in Florida abgehoben und wird voraussichtlich im Jahr 2015 den Planeten und seinen Begleiter Charon erreichen. Der Start war gestern und vorgestern wegen widrigen Wetters beziehungsweise wegen eines Stromausfalls in der Leitzentrale verschoben worden.
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Die Rakete erreicht eine anfängliche Geschwindigkeit von 57.000 Kilometer pro Stunde. Da die Sonde nun doch noch vor dem 3. Februar abhob, kann sie nach 13 Monaten Flug durch die Schwerkraft des Jupiter zusätzlich beschleunigt werden. Auch wollen die NASA-Wissenschaftler den Vorbeiflug an dem Riesenplaneten zu einem ersten Test der sieben Instrumente nutzen. Ohne die Beschleunigung würde sich die Reise um fünf Jahre verlängern. Die Instrumente an Bord sollen Pluto und seinen Satelliten im Vorbeiflug erkunden.
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Pluto kreist am äußersten Rand des Sonnensystems - so weit von der Erde entfernt, dass sich bisher nur vermuten ließ, wie es auf der Oberfläche des Zwergplaneten aussieht. Jetzt aber zeigen neue Bilder eine dynamische Welt aus Eis und Stein.
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Farbwandel auf Pluto: Die Bilder entstanden, indem Daten aus den Jahren 1994, 2002 und 2003 vier Jahre lang am Computer neu berechnet wurden. Insgesamt ist der Zwergplanet deutlich röter geworden.
Pluto zieht in den dunklen Tiefen des Weltalls seine Bahn. Kaum ein Lichtstrahl dringt dorthin, die Sonne steht als schwächlich schimmernde Scheibe am Himmel. Die US-Weltraumbehörde Nasa liefert nun dennoch scharfe Bilder aus der Finsternis. Sie zeigen eine gesprenkelte, schlammfarbene Kugel mit weißen, orangefarbenen und schwarzen Flecken von jeweils mehreren hundert Kilometern Breite. Die Farben wurden zwar am Computer erzeugt, und das Muster ist zu grob, um Einzelheiten an der Oberfläche ausmachen zu können. Es dokumentiert gleichwohl eine dynamische Welt aus Eis und Stein.
Zwischen 2002 und 2003 ist Plutos Norden demnach heller geworden. Insgesamt erscheint er deutlich röter, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa berichtete. Vermutlich seien die Farbveränderung Folge saisonaler Schwankungen der schwachen Sonneneinstrahlung: Auf seiner 248 Jahre währenden Bahn um die Sonne taue Methaneis und gefriere andernorts. Sommerliches Wetter stellt sich allerdings nicht ein: Auf der Oberfläche von Pluto, der 4,4 bis 7,5 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt ist, herrschen auch im Sommer Temperaturen von unter minus 200 Grad Celsius. Astronomen vermuten auf dem Pluto Eisvulkane, die flüssigen Stickstoff speien.
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Pluto mit Monden: Das Foto des "Hubble"-Weltraumteleskops bewies 2006, dass der Zwergplanet mehr als nur einen Begleiter besitzt.
Die neuen Bilder seien so detailliert, als könne man aus mehr als 60 Kilometern Entfernung das Muster auf einem Fußball erkennen, erläuterte die Nasa. Sie wurden mit einer speziellen Technik aus mehreren "Hubble"-Aufnahmen aus den Jahren 1994, 2002 und 2003 errechnet. "Das hat vier Jahre gedauert und 20 Computer kontinuierlich und gleichzeitig beschäftigt", sagte Forschungsleiter Marc Buie vom Southwest Research Institute in Boulder (US-Staat Colorado).
Die Bilder sollen beim Anflug der Raumsonde "New Horizon" in fünf Jahren helfen, die interessantesten Regionen zu erkunden. Die Sonde soll sich dem Himmelskörper bis auf 10.000 Kilometer nähern - und weitere Geheimnisse der fremden Welt lüften.
Seinen Planeten-Status wird Pluto indes auch bei näherer Inspektion nicht zurück bekommen, dafür ist er schlicht zu klein. Die Internationale Astronomische Union hatte Pluto 2006 zum Zwergplaneten degradiert. Daraufhin gab es weltweit eine vergebliche Kampagne mit dem Ziel, ihn wieder zum Planeten zu befördern.
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