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Ein Konjunkturprogramm ganz eigener Art wünschen sich europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen: Bei einer Tagung forderten Firmenvertreter, dass Europa eine eigene Mondstation errichtet. Geschätzte Kosten: eine Milliarde Euro.
Eine unbemannte Forschungsstation müsse auf dem Mond gebaut werden, verlangten die Unternehmenssprecher heute in Bremen, und zwar eine europäische. Unter anderem soll ein gewaltiges Teleskop bislang nicht messbare Radiowellen auffangen. Die Firmen hoffen nach eigener Aussage, dass die Europäische Raumfahrtagentur Esa das Projekt und die Kosten übernimmt. Die Esa werde darüber auf ihrer nächsten Tagung Anfang Dezember beraten. Dann findet in Berlin ein Treffen der zuständigen Minister statt.
Grundsätzlich verlangten Vertreter von Industrie und Wissenschaft, den erdnahen Himmelskörper zu einem Schwerpunkt der europäischen Weltraumforschung zu machen. "Der Mond ist das nächste lohnende Ziel", sagte der Astronaut Manfred Messerschmid während eines Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt. Anders als der Mars sei der Mond nicht 1000 Tage weit entfernt.
Das "Aurora"-Projekt der Esa, das 2001 begann, schließt Pläne sowohl für eine bemannte Marsmission als auch für bemannte Mondmissionen bereits mit ein. Zum Mars will die Esa aber erst im Jahr 2033, zum Mond im Jahr 2024. Zunächst ist für das Jahr 2011 eine Marsmission mit einem Erkundungsroboter geplant.
Hat der Mond in Europa keine Lobby?
Andere Staaten beschäftigten sich längst mit Mond-Missionen, erklärte der Chef des Bremer Raumfahrtunternehmens OHB, Manfred Fuchs. In Europa habe das Thema aber leider bislang "nicht die erste Priorität", kritisierte er. Deutschland als größtes Land der EU dürfe nicht tatenlos zusehen, wie die USA, Russland, Japan, China und Indien eigene Programme planten und umsetzten.
Ein zentrales Problem sei der geringe Etat für Raumforschung in Deutschland, sagte der Präsident der EADS Space Transportation, Evert Dudok. Das nationale Budget sowie Deutschlands Esa-Mittel betrügen zusammen nur noch knapp 700 Millionen Euro. Das Geld sei komplett verplant. "Um endlich wieder Spielräume zu bekommen, verlangen wir eine Erhöhung um 15 Prozent oder 100 Millionen Euro."
Während die OHB-Pläne für Mond-Missionen auf biologische Experimente zielen, arbeitet der Konzern EADS Space Transportation zusammen mit niederländischen Forschern an dem Mond-Teleskop. Die Anlage, die mit einer Ariane-5-Rakete transportiert werden soll, wird laut Plänen aus 100 kleinen Antennen bestehen und so einen Durchmesser von zunächst 300 Metern abdecken. Mit dem Teleskop wollen die Wissenschaftler ab dem Jahr 2015 bislang nicht erfassbare, besonders langwellige Signale aus der Anfangszeit des Universums auffangen.
"Quantensprung der Radioastronomie"
Das Projekt werde "einen Quantensprung in der Radioastronomie" bedeuten, sagte Dudok. Zunächst müsse es nun in einer deutsch-niederländischen Kooperation vorangetrieben werden. Dann solle die Esa das nach Schätzungen eine Milliarde Euro teure Vorhaben übernehmen. Als Fernziel gilt, die Station als Basis für den Aufbau einer bemannten Mondstation zu verwenden.
Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) reagiert man zurückhaltend auf die Pläne der Industrievetreter. Das "große Nahziel" des DLR sei und bleibe die internationale Raumstation ISS und das Andocken des europäischen Forschungsmoduls "Columbus", sagte DLR-Sprecher Bernhard Fuhrmann auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE.
Möglicherweise machen die Unternehmen in Bremen auch nur schnell noch ein bisschen Wahlkampf. Erst kürzlich hatte der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn kritisiert. BDLI-Präsidialgeschäftsführer Hans-Joachim Gante sagte: "Bemannte Raumfahrt ist nicht bloß eine Prestige-Objekt, wie Frau Bulmahn meint." Deutschland dürfe nicht "den Fehler machen, wieder einmal aus einer Technologie auszusteigen, in der es noch führend ist".
Bulmahn hatte in der "Frankfurter Rundschau" gesagt, bemannte Raumfahrt werde "immer ein politisches Prestige-Projekt bleiben". Die notwendige Zeit, um intergalaktische Distanzen zu überwinden, werde "solche Abenteuer" stark einschränken. Deutschland und Europa müssten sich auf die unbemannten Bereiche konzentrieren, weil hier die technologischen und wissenschaftlichen Herausforderungen lägen. Als Beispiel nannte sie den großen Erfolg der Sonde "Mars-Express".
Quelle : www.spiegel.de
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Im Jahr 2018 sollen erstmals nach 1972 wieder US-Amerikaner den Mond betreten. Eine vierköpfige Crew soll eine Woche lang auf dem Mond bleiben. In etwa fünf Jahren werde das neue Raumgefährt der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA, das Crew Exploration Vehicle fertiggstellt sein und Personen und Fracht zur Internationalen Raumstation (ISS) bringen. Das teilt die NASA heute mit, die auf ihrer Website ihre Pläne auch illustriert. Die erste bemannte Mondlandung des 21. Jahrhunderts würden Roboter-Missionen vorbereiten. 104 Milliarden US-Dollar (85 Milliarden Euro) haben die US-Amerikaner für das Projekt veranschlagt.
Absicht der US-Amerikaner ist es, mit mindestens zwei Mondmissionen jährlich einen Außenposten auf dem Erdtrabanten zu errichten. Die Teams sollen mit der Zeit bis zu sechs Monate dort bleiben können, die Mondressourcen nutzen und mit unbemannten Landekapseln versorgt werden. Als geeigneten Standort haben die NASA-Wissenschaftler den Südpol des Mondes wegen des dort vermuteten Wassers ausgemacht.
Den Mond sehen die USA aber nur als Etappe auf ihrem großen Ziel an: die Eroberung des Mars. Dies entspricht den Vorstellungen, wie sie US-Präsident George W. Bush Anfang vergangenen Jahres ausgegeben hat. Der längere Aufenthalt von Menschen auf den Mond soll die nötigen Erfahrungen für eine eventuelle künftige bemannte Mission zum Mars erbringen.
Siehe zum Thema auch:
* Will Bush wirklich den Mars erobern?
* Lohnt der Drang zum Mond?
* Auch Russland strebt zum Mond
* Spätestens 2020 sollen wieder Menschen zum Mond reisen
Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/64076
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Die US-amerikanische Raumfahrtagentur NASA kann das Sonnensystem nicht ohne die Beteiligung der Privatindustrie erforschen. Jedenfalls ist dies die Ansicht von NASA-Chef Michael Griffin, der die Internationale Raumstation als Köder für derartige Kooperationen sieht. Griffin hofft besonders auf das Interesse der Wirtschaft an Flügen zum Austausch der Crew und zur Versorgung der ISS.
Die NASA sei bereit, für diese Dienstleistung zu bezahlen und erwartet durch den Wettbewerb auch niedrigere Preise. Außerdem wünscht sie sich kommerziell entwickelte und betriebene Mondunterkünfte, Kommunikations- und Navigationssysteme oder erdumkreisende Treibstoffdepots. Nach Griffin könnte das privatwirtschaftliche Engagement zu einer ähnlichen Entwicklung wie in der Computer-Industrie vor 25 Jahren führen.
Der Aufruf an die Wirtschaft kommt kurz nach der Bewilligung des nächsten Jahresbudgets von 16,5 Milliarden US-Dollar durch die beiden US-Parlamentskammern. Alleine 3 Milliarden davon sind für das neue Mondprogramm reserviert, das in den kommenden 12 Jahren geschätzte 100 Milliarden US-Dollar verschlingen wird.
Im Rahmen dieses Programms sollen die ersten Raumschiffe spätestens 2014 flugbereit sein. Da die Shuttle-Flotte aber bis zur geplanten Stilllegung 2010 nur noch 19 Flüge absolvieren wird, hofft die NASA auf eine Einsatzbereitschaft neuer Transportvehikel schon im Jahre 2011. Erst kürzlich hatte der NASA-Chef die ISS und das teure Shuttle-Programm öffentlich als Fehler bezeichnet.
Quelle : www.heise.de
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Immer mehr Wissenschaftler, Ingenieure, Politiker und Weltraumnationen wollen die lunare Renaissance
Nach den wissenschaftlich eher dürftigen Apollo-Mondmissionen hat ein neuer Wettlauf zum Erdtrabanten begonnen. Hierbei kommt aber nicht der klassische amerikanisch-sowjetische Dualismus zum Tragen. Entscheiden wird sich dieses Kopf-an-Kopf-Rennen auf multinationaler Ebene: zwischen Europa, China, Japan, Russland und den USA. Welche Nationen in der nächsten Dekade im Buch der Raumfahrtgeschichte auch immer ein altes Kapitel aufschlagen und eine neue Seite hinzufügen werden, hängt von deren Bereitschaft ab, Geld zu investieren und Risiken einzugehen. Fakt ist: Der Erdtrabant hat mehr zu bieten als langweilige Mondsteine.
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22420/1.html)
Quelle : www.heise.de
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Der Name des geplanten Nachfolgers des Space Shuttle ist vorzeitig an die Öffentlichkeit geraten. "Orion" wird das bisher Crew Exploration Vehicle (CEV) genannte Gefährt heißen, mit dem die NASA voraussichtlich Ende des nächsten Jahrzehnts Menschen zum Mond schicken will.
Eigentlich habe die US-Raumfahrtbehörde den Namen erst Ende dieses Monats bekannt geben wollen, doch sei er bereits im Juli auf einer Website erschienen, berichten US-Medien. Die NASA hatte versucht, den Namen dennoch bis zum 31. August geheim zu halten, doch dann seien Aufnahmen mit dem Astronauten Jeff Williams an Bord der ISS an die Öffentlichkeit geraten, die vermutlich für später als Werbevideo gedacht waren. In diesem verkünde Williams den Namen "Orion". Ende August soll auch bekannt werden, wen die NASA mit dem Bau der "Orion" beauftragen will. Zur Auswahl stehen Lockheed Martin und Northrop Grumman/Boeing.
Deutschen Fernsehzuschauern und Kinogängern wird der Name Orion in einem anderen, aber ähnlichen Zusammenhang bekannt sein. In den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts flog in einer ARD-Fernsehserie ein fiktives Raumschiff gleichen Namens auf Raumpatrouille. Vor drei Jahren bereiste Commander McLane mit seiner Crew auch die Kinosäle. Das Raumschiff der TV-Serie ist aber – anders als im Fall der Raumfähre Enterprise – nicht der Namenspatron des CEV, sondern das Sternbild.
Quelle : www.heise.de
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Am frühen Morgen des 3. Septembers (Sonntag) um 07:41 Uhr wird die kleine ESA-Raumsonde "Smart-1" mit einem Aufprall auf der Oberfläche des Mondes ihre Reise beenden.
Die Mini-Raumfähre befindet sich bereits seit September 2003 auf einem langen Weg zum Mond. Mit einem futuristischen Ionen-Antrieb hat "Smart-1" nach Angaben des Europäisches Satellitenkontrollzentrums am Montag mit gerade einmal 80 Kilogramm Xenon-Gas-Treibstoff eine komplexe Flugbahn von 100 Millionen Kilometer zum Erdtrabanten bewältig - der direkte Weg zum Mond wäre eigentlich nur 400.000 km weit gewesen.
Ziel dieser ersten europäischen Mission zum Mond war es, sparsame Ionen-Antriebssysteme für zukünftige Deep-Space-Missionen, autonome Navigation für PDAs bzw. Handys sowie diverse Miniatur-Technologie im All zu testen. "Smart" steht für Small Mission for Advanced Research in Technology. Gesteuert wurde die Sonde von den ESA-Teams im ESOC-Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt.
Quelle : www.satundkabel.de
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Die NASA hat den Hauptauftrag zur Entwicklung und zum Bau des bemannten Raumfahrtzeugs "Orion" an Lockheed Martin vergeben. Die US-Raumfahrtbehörde hat damit einen zwei Jahre dauernden Auswahlprozess abgeschlossen, heißt es in einer Mitteilung. Seit Juli 2005 habe sie außer mit Lockheed auch mit dem Konsortium Northrop Grumman/Boeing an Konzepten gearbeitet. Lockheed Martin werde den größten Teil seiner Entwicklungsarbeit im Johnson Space Center in Houston leisten und die Abschlussarbeiten im Kennedy Space Center in Florida.
Die Orion soll bis zu sechs Personen zur Internationalen Raumstation (ISS) und vier Personen zum Mond und später zum Mars transportieren können, heißt es weiter in der Mitteilung. Der erste Start des Space-Shuttle-Nachfolgers soll nicht später als 2014 erfolgen, eine Landung auf dem Mond mit Menschen an Bord nicht später als 2020. Das "Crew Exploration Vehicle" (CEV) Orion nehme die Schlüsselrolle für eine dauerhafte Anwesenheit von Menschen außerhalb des erdnahen Orbits ein und dabei, wirtschaftlich, wissenschaftlich und politisch Vorreiter zu sein, wie die NASA ausdrücklich betont. Die grundlegenden Absichten dazu hatte US-Präsident George W. Bush vor knapp einem Jahr bekannt gegeben.
(http://www.heise.de/bilder/77587/0/0)
Die "Orion" soll Menschen zum Mond bringen ...
Die Entwicklungsarbeiten sollen am 8. September beginnen und bis zum 7. September 2013 dauern. Dafür ist ein Etat von 3,9 Milliarden US-Dollar (3,04 Milliarden Euro) veranschlagt. Anschlussaufträge sollen einen Wert von weiteren 3,5 Milliarden US-Dollar haben. Die Orion soll 25 Tonnen wiegen und einen Durchmesser von 5 Metern aufweisen. Für mehr Sicherheit gegenüber den Space Shuttle soll eine Fluchtrakete sorgen, die die Besatzung bei Startproblemen schnell aus der Gefahrenzone bringen soll.
Ursprünglich hatte die NASA geplant, den Namen des neuen Raumgefährts zusammen mit der Auftragsvergabe bekannt zu geben, doch war er bereits in den vergangenen Wochen durchgesickert. Die NASA schreibt, die Orion werde ähnlich durchs All reisen wie die Kommandomodule der Apollo-Ära, nur größer, vielseitiger und mit mehr Platz für Menschen.
(http://www.heise.de/bilder/77587/1/0)
... aber auch die Internationale Raumstation versorgen
Quelle : www.heise.de
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Die deutsche Rakete ist startbereit. Sie muss nur noch betankt werden und braucht ein lohnendes Ziel. Dies ist das Fazit einer zweitägigen Konferenz des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zum Thema "Exploration unseres Sonnensystems", die heute in Dresden zu Ende ging. Zu Beginn hatte Walter Döllinger, Programmdirektor Raumfahrt beim DLR, noch das Bild einer älteren Transporttechnologie bemüht. "Der Aurora-Zug ist abgefahren", sagte er im Hinblick auf das Aurora-Programm der Europäischen Weltraumagentur ESA. "Und wer sitzt in der Lokomotive? Italien." Damit war auch schon die Motivation der Konferenz knapp skizziert: Nachdem die deutsche Politik es mit ihrer zögerlichen Haltung versäumt hat, sich rechtzeitig und substanziell an dem ESA-Programm zur Erkundung des Sonnensystems zu beteiligen, gilt es jetzt, den Rückstand mit einer eigenen Explorationsinitiative wieder aufzuholen. Ein US-Reporter, so Döllinger, habe die Deutschen deswegen unumwunden als "verrückt" bezeichnet. Hinsichtlich der Irrungen und Wirrungen der deutschen Raumfahrtpolitik fällt es durchaus schwer zu widersprechen.
Die Vertreter aus Wissenschaft und Industrie, die in einem dicht gepackten Vortragsprogramm Ideen und Möglichkeiten für Weltraumprojekte präsentierten, wirkten dagegen alles andere als verrückt. Missionen zu Mond, Mars, erdnahen Asteroiden, Jupitermonden und sogar bis zum Rand des Sonnensystems, der sogenannten Heliopause, wurden skizziert. Vieles davon wäre nur im europäischen Rahmen machbar. Manche Mission, wie die von Manfredo Reimert (ZARM, Universität Bremen) vorgestellte Sonde zur Erforschung des subglazialen Ozeans auf dem Jupitermond Europa, erfordert sogar noch breitere internationale Beteiligung – was durchaus als positiver Aspekt gewertet werden kann. Thomas Jurk, sächsischer Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, hatte zum Auftakt der Konferenz ausdrücklich betont, dass eine erfolgreiche Verständigung über Ziele der Raumfahrt auf globaler Ebene das Vertrauen in die Kompetenz der Politik auch bei der Lösung regionaler Probleme stärken könnte.
Gleichwohl war auch eine Reserviertheit gegenüber den USA zu spüren, wenn sie auch selten deutlich artikuliert wurde. Aber es war klar, dass die neue US-Weltraumpolitik, die den erdnahen Weltraum teilweise der Zuständigkeit des Militärs übergibt, während die NASA sich um die ferneren Regionen kümmern soll, eine Reaktion Europas erfordert. Immer wieder war davon die Rede, "auf gleicher Augenhöhe" zu agieren und sich auf Dauer nicht mit der Rolle des Juniorpartners bei internationalen Missionen zufrieden geben zu wollen. Zunächst aber muss Deutschland innerhalb Europas verloren gegangenes Terrain zurück gewinnen. Dafür gilt es, sich auf eine national realisierbare Mission zu verständigen, die als "Leuchtturm", wie Döllinger es ausdrückte, wirken kann. Döllinger hob neben wissenschaftlichen, technischen und bildungspolitischen Aspekten auch die kulturelle Dimension solcher Aktivitäten hervor. Leider spielten sie im weiteren Verlauf der Konferenz keine Rolle mehr.
Aber diese Konferenz war ja auch ein erster Schritt, der von allen Beteiligten als großer Erfolg gewertet wurde. Als wahrscheinlichstes Ziel einer deutschen Explorationsmission stand am Ende der Mond da, der zum einen mit der vorhandenen Technologie erreichbar ist und zum anderen viel Gelegenheit für sinnvolle wissenschaftliche Forschungen bietet. "Vergesst den Mond nicht!" mahnte etwa Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin und demonstrierte mit eindrücklichen Beispielen, wie wenig wir trotz Apollo immer noch über unseren kosmischen Nachbarn wissen. Missionen zum Mond-Südpol oder über die Oberfläche verteilte Seismometer sind nur zwei Beispiele, wie dieses Wissensdefizit abgebaut werden könnte.
Peter Hofmann von der Kayser-Threde GmbH berichtete, er habe in den vergangenen Monaten viele Gespräche über Mondmissionen geführt. Für deren Realisierung, so Hofmann, sei ein "gestuftes Gesamtprogramm mit finanzierbaren Einzelschritten" erforderlich. Er favorisiert eine Kombination aus Mond-Orbiter und Rover auf der Oberfläche. Dabei könnten Synergien zur ESA-Mission ExoMars genutzt werden, die nach dem derzeitigen Zeitplan im Jahr 2013 starten soll. ExoMars ist die nächste große Mission im Rahmen des Aurora-Programms, das von der damaligen rot-grünen Bundesregierung vor allem deswegen abgelehnt worden war, weil es als langfristiges Ziel eine bemannte Mission zum Mars um das Jahr 2030 vorsah. Dass es überwiegend aus unbemannten Vorläufermissionen besteht, wurde dabei offenbar übersehen.
Von diesem Gegensatz zwischen bemannter und unbemannter Raumfahrt, der in erster Linie ein Budget-Problem ist, war bei der Konferenz so gut wie keine Rede. "Ich halte die Unterscheidung von bemannter und unbemannter Raumfahrt für völlig überzogen", verdeutlichte Professor Neukum. Niemand widersprach. Vielleicht ist das die positivste Botschaft dieser Konferenz.
Quelle : www.heise.de
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Es soll in diesem unseren Lande schon lange ganze Regionen geben, die sogar komplett hinter dem Mond leben.
Und wenn unser Staat für derlei Projekte ein Riesenhaufen Kohle 'raushaut, statt für Arbeitsplätze, Bildung und Soziales, werden diese Regionen immer mehr...
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Die Grünen sollten ihre Haltung zur Raumfahrt überdenken
Die Aktivisten der Anti-AKW-Bewegung bedienten sich in den siebziger Jahren noch gerne außerirdischer Hilfsmittel. Bei ihren Vorträgen über die Gefahren der Kernenergie zeigten sie Bilder der Erdkugel, aufgenommen von Apollo-Astronauten, um zu verdeutlichen, worum es ging: Diesen Planeten wollen wir retten. Der Blick von außen auf unsere kosmische Heimat hat das Bewusstsein für deren Begrenztheit und Gefährdung so nachhaltig geprägt, wie es wohl kein anderes Medium vermocht hätte. Insofern ist die bemannte Raumfahrt einer der Geburtshelfer der Grünen.
(http://img80.imageshack.us/img80/4504/239651qi7.jpg)
Die internationale Raumstation. Bild: Nasa
Heute will die Umweltpartei von ihren Weltraumwurzeln allerdings nichts mehr wissen. So war es denn auch deren Direktkandidatin Krista Sager, die die vor der letzten Bundestagswahl auf kandidatenwatch.de gestellte Frage nach Unterstützung für bemannte Missionen zu Mond und Mars als einzige mit einem Nein immerhin klar beantwortete. Die Kandidaten anderer Parteien gaben dagegen nur das übliche Larifari von sich: Gerne, wenn es denn Arbeitsplätze schafft und so weiter.
Sager steht mit ihrer Haltung nicht allein. Auch die forschungspolitische Sprecherin der Grünen, Priska Hinz, forderte anlässlich der letzten Ministerratstagung der europäischen Weltraumorganisation ESA ausdrücklich einen Verzicht auf bemannte Raumfahrt. Weltraumforschung solle zudem nur dort eingesetzt werden, wo sie kostengünstiger sei als andere Ansätze.
Die vehemente Ablehnung der Technologie, der die Grünen womöglich ihre eigene Existenz verdanken, mag damit zu tun haben, dass die Gründer der Partei, die auch heute noch viele Fäden in der Hand haben, von dem seit langem heftigsten Generationenkonflikt geprägt sind. Vielleicht haben sie das Sich-Absetzen von der Elterngeneration so stark verinnerlicht, dass es zu einer Konstante in ihrem Weltbild geworden ist?
Mehr... (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23965/1.html)
Quelle : www.heise.de
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Die Nasa macht Ernst mit ihren Plänen für eine permanente Mondbasis: Bis zum Jahr 2024 will die US-Raumfahrtbehörde die internationale Station auf dem Erdtrabanten errichten. Einen Alleingang planen die Amerikaner diesmal nicht.
Washington - Die Entscheidung für den Aufbau der Mondstation sei nach Konsultationen mit Hunderten Experten aus 14 Ländern gefallen, sagte Nasa-Sprecherin Shana Dale in Houston bei der Vorstellung der Pläne. Die Mondbasis soll demnach der Ausgangspunkt zur weiteren Erforschung des Alls und zur Ausweitung der menschlichen Zivilisation sein. Als nächste Station wird bereits der Mars ins Visier genommen.
Der Standort für die Basis werde vermutlich der Südpol sein, weil der Ort eine sehr große Sonnenscheindauer habe, sagte Programmmitarbeiter Doug Cooke. Dies erschließe die Chance zur Nutzung von Solarenergie. Außerdem gebe es in der Umgebung möglicherweise Bodenschätze.
Erste Testflüge sind den Angaben zufolge für 2009 und 2014 geplant. Sechs Jahre später steht die erste Landung einer vierköpfigen Crew an. Zunächst sollen die Astronauten jeweils nur kurze Zeit auf dem Mond verbringen. Bis 2024 soll der Vorposten aber dann so ausgebaut werden, dass Missionen von einem halben Jahr möglich sind. Die Nasa hofft, dass für die Versorgung der Mondstation vor Ort Sauerstoff, Wasserstoff und andere Ressourcen gewonnen werden können.
Suche nach internationalen Partnern
Bei ihren Mond-Plänen sieht sich die Nasa nach internationalen Partnern um. Damit will die US-Raumfahrtbehörde auch die Kosten auf mehrere Schultern verteilen, sagte Dale. Insbesondere die europäische Raumfahrtindustrie dürfte sich darüber freuen, denn bisher war die Nasa nicht eben dafür bekannt, Aufträge gerne an Unternehmen außerhalb der USA zu vergeben.
Zu den Kosten des gesamten Vorhabens machte die Nasa keine Angaben und erklärte lediglich, die Ausgaben würden vom normalen Budget gedeckt. Im vergangenen Jahr waren 104 Milliarden Dollar (78 Milliarden Euro) allein für die erste Reise zum Mond veranschlagt.
"Dies ist keine Fahnen- und Fußspuren-Geschichte", sagte John Logsdon von der George Washington University in der US-Hauptstadt mit Blick auf die früheren "Apollo"-Missionen. Hier gehe es um längere Aufenthalte auf dem Mond und die Erschließung des Weltraums.
In den Visionen der Nasa haben auch Pläne für Mond-Tourismus und die kommerzielle Nutzung von Ressourcen Platz. US-Präsident George W. Bush hatte das Mond-Vorhaben 2004 angekündigt, ein Jahr nach dem Absturz der Raumfähre "Columbia", bei dem alle sieben Astronauten an Bord ums Leben kamen. Bush hatte das Jahr 2020 für Missionen zum Mond genannt und spätere Reisen zum Mars angekündigt. Die neue Phase geht einher mit der Ausmusterung der derzeitigen Raumfähren bis 2010.
Quelle : www.spiegel.de
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Warum nicht, der selbsternannte Herrscher des Alls braucht ja auch eine Residenz. Und wenn das dann auch noch andere Leute zahlen, perfekt...
Ich finde, von der NASA kommt viel warme Luft.
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Lasst uns sammeln, für ein OneWayTicket für George DoubleU und drei seiner nächsten Gipsköppe...
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Gute Idee ;D
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Das Vereinigte Königreich könnte einem Bericht der BBC zufolge bald eine von der ESA unabhängige wissenschaftliche Mission zum Mond starten. Einer Studie des Rates für Teilchenphysik und Astronomische Forschung (PParc) sieht den ersten Start eines unbemannten Raumschiffs für das Jahr 2010 vor, bei Erfolg ist eine Folgemission geplant. Das Programm soll aus öffentlichen Mitteln und von der Privatwirtschaft finanziert werden. Dem Bericht zufolge könnte das Projekt der britischen Regierung offiziell vorgeschlagen werden.
Im Rahmen der ersten Mission soll ein "Moonlight" getauftes Raumfahrzeug in die Umlaufbahn des Mondes gebracht werden und von dort vier pfeilförmige Messinstrumente von der Größe eines Koffers in die Oberfläche des Erdsatelliten schießen. Die Instrumente sollen neue Daten über die Beschaffenheit des Mondes unter der Oberfläche liefern. Trotz zahlreicher bemannter und unbemannter Missionen gebe es nur wenig detaillierte Erkenntnisse darüber, wie es unter der Oberfläche des Mondes aussieht. Zudem werde Moonlight zum ersten Mal die der Erde abgewandte Seite des Trabanten untersuchen.
Bei Erfolg soll ein zweites Raumschiff namens "Moonraker" auf der Oberfläche landen. Moonraker könne dann bei der Suche nach Orten helfen, die sich für den Bau von Unterkünften für Menschen eignen und damit einen Beitrag zu einem Projekt der Nasa leisten, die im Jahr 2020 mit der Kolonisierung des Mondes beginnen wolle. Außerdem könnten die Erfahrungen mit Moonlight und Moonraker auch für ähnliche Missionen zum Mars genutzt werden.
Quelle : www.heise.de
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Der Weg zur 2024 geplanten bemannten Mondstation
Fraglos werden Menschen den erdnächsten außerirdischen Himmelskörper noch in diesem Jahrhundert besiedeln. Es ist alles nur noch eine Frage des Zeitpunktes. Dennoch dürfte die von der NASA für das Jahr 2024 angedachte bemannte Mondstation räumlich, zeitlich und in punkto Rohstoffgewinnung noch in weiter Ferne liegen. Viele ungelöste Probleme sind zu bewältigen, bevor der Mensch auf dem Mond für einen längeren Zeitraum Fuß fassen kann.
Mehr... (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24472/1.html)
Quelle : www.heise.de
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Der Staub auf der Mondoberfläche kann sich statisch aufladen - und zwar gewaltig: Neue Messdaten zeigen Spannungen von mehreren tausend Volt. Wollen Menschen den Mond besiedeln, müssen sie ihre Instrumente schützen. Und sich selbst.
Gerade wenn die Ausrüstung am meisten benötigt würde, könnte sie streiken: Kontrollmonitore, Mondbuggies oder sogar die Eingangstür zur sicheren Mondbasis. Wenngleich eine der beiden Zutaten für dieses Szenario - eine Kolonialisierung des Mondes durch Menschen - bislang noch Science-Fiction ist, entbehrt die zweite Komponente offenbar nicht einer physikalischen Grundlage. US-Forscher haben herausgefunden, dass hohe statische Aufladungen auf der Mondoberfläche möglich sind - und auch tatsächlich vorkommen.
In Daten der Mondsonde "Lunar Prospector" haben Wissenschaftler um Jasper Halekas von der University of California in Berkeley Spuren statischer Aufladungen von bis zu 4500 Volt Spannung gefunden. "Mehr als genug, um Schaden anzurichten, solange sich das elektrische Feld nur über kurze Entfernungen erstreckt", sagte Halekas dem Online-Nachrichtendienst der Wissenschaftszeitschrift "Nature". Und auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa scheint das Problem ernst zu nehmen: "Ich bin überglücklich, dass diese Arbeit durchgeführt wurde", sagte Dale Ferguson vom Marshall Space Flight Center der Nasa in Alabama.
Denn eine menschliche Mondbasis soll schon bald Realität werden. Im vergangenen Jahr hatte US-Präsident George W. Bush als neues Ziel der Amerikaner im Weltraum verkündet: Auf dem Weg zum Mars sollen Nasa-Astronauten den Erdtrabanten als Zwischenstopp nutzen. Sogar einen Wettbewerb für Privattüftler wurde ausgeschrieben. Die Russen hatten indes angekündigt, ab 2020 den Mond ausbeuten zu wollen.
Da der Mond aber anders als die Erde über keine Atmosphäre und auch über kein Magnetfeld verfügt, ist er Teilchenschauern aus dem Weltall schutzlos ausgeliefert. Während solcher Sonnenstürme ungeschützt an der Oberfläche des Mondes zu bleiben, könnte für Astronauten tödlich sein.
Entladungen und Staubwolken
Zwei Szenarien beschreiben Halekas und seine Kollegen in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" für die statische Aufladung der Mondoberfläche: Erstens der Sonnenwind selbst ruft sie hervor. Zweitens, der Mond dreht sich durch den "Magnetotail" der Erde, eine Art Schleppe des Magnetfeldes infolge eines starken Teilchenschauers von der Sonne.
Hauptsächlich auf der Nachtseite des Mondes führen sie zu einer statischen Aufladung, lasen die Forscher aus den Messungen heraus, die "Lunar Prospector" zwischen 1998 und 1999 sammelte. Auf der Tagseite wirke das Sonnenlicht der Aufladung zwar entgegen - aber selbst dort haben die Messungen Belege für starke statische Aufladungen geliefert. Erst im November hatte ein anderes Team gezeigt: Der vermeintlich tote Mond zeigt auch geologische Aktivitäten besonderer Art - Gasblähungen. Während Astronauten selbst in ihren isolierten Anzügen gegen Kurzschlüsse durch Entladungen geschützt sein dürften, sehen die Forscher Instrumente in Gefahr: Gerade wenn der Mond in starken Sonnenwind gerate, müssten diese die Menschen an der Oberfläche aber warnen, sich in Schutz zu begeben. Nun müssten spezielle Beschichtungen für die Ausrüstung künftiger Mondreisender erwogen werden, wie sie auch Satelliten gegen statische Aufladung schützen.
Und noch ein ganz gegenständliches Problem rückt durch die neuen Erkenntnisse in den Blickpunkt: Statisch aufgeladene Mondstaub-Körnchen stoßen sich gegenseitig ab. Sie können aufsteigen und feine Staubwolken bilden, wie sie schon die Astronauten der "Apollo"-Missionen beobachtet hatten. "Dieser Staub klebt überall fest und ist sehr fein", sagte Forscher Halekas. So drang das lunare Material durch Dichtungen und Verschlüsse. Es verstopfte sogar den Staubsauger, den die "Apollo"-Astronauten eigentlich mitgenommen hatten, um ihr Raumgefährt sauber zu halten.
Quelle : www.spiegel.de
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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat Parlamentariern in Berlin das Grundkonzept eines Mondprogramms präsentiert – und die Bundesregierung steht einer deutschen Mond-Mission offenbar positiv gegenüber. Dies berichtet zumindest die Financial Times Deutschland (FTD) am heutigen Mittwoch. Zwar gebe es noch keine endgültige Festlegung, man sei aber "nicht negativ eingestellt", sagte der für Raumfahrt verantwortliche Ministerialdirektor im Bundeswirtschaftsministerium, Helge Engelhard, der FTD. Wichtig sei, dass ein solches Projekt anspruchsvolle wissenschaftliche und technische Ziele verfolge.
Wenn die Bundesregierung im kommenden Jahr grünes Licht gebe, könne bereits 2013 eine unbemannte deutsche Sonde den Erdtrabanten umkreisen, erklärte der Direktor für Raumfahrtprogramme beim DLR, Walter Döllinger. Nach derzeitigem Stand der Planungen würde die deutsche Sonde den Mond beispielsweise kartographieren, mit Radarstrahlen abtasten und exakt vermessen, schreibt die FTD. Langfristig würden die Wissenschaftler hoffen, vom Mond wertvolle Rohstoffe auf die Erde transportieren zu können – etwa das auf der Erde sehr seltene Isotop Helium-3, das als Energieträger für eine saubere Kernfusion genutzt werden könnte.
Im November vergangenen Jahres hatten sich in Dresden bereits Vertreter aus Wissenschaft und Industrie über den Mond als wahrscheinlichstes Ziel einer deutschen Explorationsmission verständigt. Die Kosten einer Mission mit einem Orbiter, der den Mond umkreist, dürften mindestens 300 Millionen Euro betragen. Soll zusätzlich ein Lander auf der Mond-Oberfläche abgesetzt werden, würden deutlich mehr Gelder aus Steuermitteln benötigt. Teilweise bemannte Mondmissionen planen auch die USA und Russland, China, Indien, Japan, sowie Großbritannien.
Quelle : www.heise.de
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Die Volksrepublik China wird nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua noch in diesem Jahr eine Sonde zum Mond schicken. Den auf den Namen "Chang'e-I" getauften Erkundungssatelliten werde eine Trägerrakete vom Typ Long March 3-A ins All befördern, erklärte der chinesische Raumfahrtexperte Huang Chunping gegenüber Xinhua. "Chang'e-I" soll den Mond umkreisen, 3D-Aufnahmen von der Oberfläche anfertigen, die Dicke der Mondkruste ermitteln, lunare Mikrowellen-Strahlung messen und die Verteilung von insgesamt 14 Elementen untersuchen. Bei einer späteren Mission soll dann ein Modul Bodenproben entnehmen und diese zur Erde zurückbringen.
Eine neue Generation von chinesischen Trägerraketen (Long March 5), die Nutzlasten von bis zu 25 Tonnen ins All befördern können, wird nach Angaben Huangs in sieben bis acht Jahren einsatzbereit sein. Um das Jahr 2020 will China dann auch Menschen auf dem Mond absetzen. Insgesamt zeigte sich Huang zuversichtlich, dass China den Vorsprung der USA und Russlands auf dem Gebiet der Raketentechnik innerhalb der kommenden 15 Jahre aufholen könne. Außer China, den USA und Russland wollen auch Indien, Japan und Großbritannien zum Mond. In Deutschland hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Parlamentariern in Berlin zuletzt das Konzept einer eigenen Mondmission vorgestellt.
Quelle : www.heise.de
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Von wegen gigantische Mondbasen und riesige Außenposten der Menschheit: Die nächsten Astronauten, die auf den Erdtrabanten fliegen, sollen in Zelten leben. Die Nasa hält das für die praktischste Variante und zeigt jetzt Camping-Prototypen - aber ist diese Lösung auch sicher?
In der Vision sieht alles ganz einfach aus: Riesige kuchenhaubenförmige Glaskuppeln, gigantische Stahlzylinder und lunare Wohnblocks auf Stelzen. Die Science-Fiction weiß seit Jahrzehnten, wie Siedlungen auf dem Mond aussehen sollten. Doch wie könnte es wirklich sein?
In Studien arbeitet die US-Raumfahrtbehörde Nasa eifrig an der Frage, wie zumindest ein erster Außenposten der Menschheit auf dem Erdtrabanten entstehen könnte: Die Mondpioniere, so tritt dabei zu Tage, werden sich dann wie Camper mit Helm fühlen.
Nach gegenwärtiger Planung sollen Mondmissionen - nicht vor dem Jahr 2020 - mit Teams zu je vier Personen starten. Die Nasa spricht von "mehreren Sieben-Tages-Visiten auf dem Mond", die auf Dauern von vierzehn Tagen, zwei Monaten und letztendlich einem halben Jahr ausgedehnt werden sollen. Dazu müssten aber "Stromversorgung, Rover und Quartiere einsatzfähig" sein.
Und genau da liegt der Knackpunkt: Die ersten neuen Mondastronauten werden wenig Platz für Gepäck haben und doch irgendwie für nachfolgende Missionen ein Lager bereiten müssen. Deshalb erprobt die Nasa in ihrem Langley Research Center im US-Bundesstaat Virginia aufblasbare lunare Erstunterkünfte, "Inflatables" genannt.
Aufblasbare Quartiere für die neue Mondstrategie
"Inflatables können etwa als Verbindungstunnel zwischen Mannschaftsquartieren benutzt werden und als Zufluchtsort vor Strahlung dienen, wenn sie mit Mondstaub bedeckt sind", sagt Chris Moore, bei der Nasa für die Entwicklung neuer Technologien für die Monderkundung zuständig.
Ein fertiger Prototyp wurde in Langley bereits aufgeblasen: 3,65 Meter im Durchmesser ist die zylinderförmige Kapsel groß, die auf vier dünnen Metallbeinchen in einer Halle des Forschungszentrums steht. Daran gekoppelt ist ein kleineres Aufpustmodul, das als Luftschleuse dient - weil man auf dem Mond nicht einfach die Tür nach Außen öffnen kann.
Im Dezember hatte die Nasa ihre neue Mondstrategie offiziell vorgestellt: Die zu errichtende Basis solle der weiteren Erforschung des Alls und der Ausweitung der menschlichen Zivilisation dienen , sagte Nasa-Sprecherin Shana Dale in Houston. Der Standort für die Basis werde vermutlich der Südpol sein, weil der Ort eine sehr große Sonnenscheindauer habe.
Dies erschließe die Chance zur Nutzung von Solarenergie. Außerdem gebe es in der Umgebung möglicherweise Bodenschätze. Erste Testflüge seien für 2009 und 2014 geplant. Erst 2020 steht die erste Landung einer vierköpfigen Crew an. Bis 2024 sollen Astronauten den Vorposten so weit ausgebaut haben, dass Missionen von einem halben Jahr möglich sind.
Tests in der Antarktis
Als Vehikel für solche Reisen soll das relativ kleine Raumschiff "Orion" (früher unter dem Projektnamen "Crew Exploration Vehicle" bekannt) dienen. Es ersetzt die Shuttle-Flotte der Nasa, die 2010 eingemottet wird. Anfang März musste Nasa-Chef Michael Griffin allerdings eingestehen, dass "Orion" erst 2015 statt 2014 starten könnte - weil das Budget zu knapp ist. "Wir haben das Geld einfach nicht", sagte Griffin.
Zusammengefaltet würden solche Behausungen und Verbindungsgänge ungleich weniger Gewicht und Volumen in Anspruch nehmen, als starre Bauteile es würden. Nur, ob Astronauten als Camper genauso gut aufgehoben wären wie in Containern?
Im kommenden Jahr werden Forscher des Johnson Space Center der Nasa mit Unterstützung der US-amerikanischen National Science Foundation einen Aufblas-Prototypen in der Antarktis aufbauen. Die rauen Bedingungen des Südkontinents sollen erste Aufschlüsse darüber geben, wie sich die Wohnzylinder in einer feindlichen Umwelt bewähren würden.
Parallel erforschen die Nasa-Mitarbeiter in Langley, wie vielschichtige Kunststoffmembran der Mond-Zelte benutzt werden könnten, um Gesundheitsparameter der Insassen zu überwachen, inwiefern sie gegen Strahlung schützen und - für Camper im All besonders wichtig - wie man ihnen die Fähigkeit verleihen kann, sich bei Verletzungen selbst zu reparieren.
Quelle : www.spiegel.de
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Griff nach den Sternen: Deutschland will bei seiner geplanten Mondmission den Erdtrabanten nicht nur vermessen, sondern auch gleich eine Sonde auf dem Himmelskörper absetzen. Das unbemannte Erkundungsgerät soll Bodenschätze aufspüren - und "einen Claim abstecken".
Berlin - Die ehrgeizigen Pläne hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) schon vor rund zwei Wochen vor Parlamentariern in Berlin präsentiert: Deutschland plant einen nationalen Alleingang zum Mond. Man wolle aus eigener Kraft eine Mond-Forschungssonde entwickeln, bauen und zum Erdtrabanten schießen. Die sollte den gesamten Mond binnen vier Jahren kartieren.
Nun scheint das DLR noch einen Schritt weiterzugehen. Nach ARD-Informationen wollen die Forscher im Jahr 2013 mit einer unbemannten Mondfähre auch auf dem Mond landen. SPIEGEL ONLINE hatte bereits anlässlich der Vorstellung der Mondmission berichtet, dass eine Landung zumindest denkbar sei, die Pläne dafür lägen schon in der Schublade.
Die Mondmission soll laut ARD der Erforschung von Bodenschätzen dienen. Langfristig sollten dort Ressourcen zur wirtschaftlichen Nutzung abgebaut werden, zum Beispiel Helium-3, das für Atomkraftwerke gebraucht werde. Mit der Entwicklung neuer Technologien solle die Entwicklung des Wissenschafts- und Innovationsstandorts Deutschland vorangetrieben werden, sagte Frank Pohlemann von EADS-Astrium, einer Bremer Tochter des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS mit Schwerpunkt auf Satellitensystemen.
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Kurt Rossmanith sagte dem Magazin "Bericht aus Berlin", die Regierung wisse, dass sehr viele Ressourcen auf dem Mond zu finden seien. "Und da müssen wir uns - um das mal sehr flapsig auszudrücken - auch einen entsprechenden Claim mit abstecken."
Die Mondpläne sollen dem Bericht zufolge 500 Millionen Euro kosten. Diese Summe soll demnach in den nächsten Haushalten bis 2013 bereitgestellt werden.
Die DLR verspricht sich von einem nationalen Alleingang größeren Erfolg als von einer Gemeinschaftsmission unter Leitung der europäischen Raumfahrtbehörde Esa. Walter Döllinger, Direktor für Raumfahrtprogramme beim DLR, hatte SPIEGEL ONLINE gesagt, dass man sich aber möglicherweise mit Italien zusammentun werde, das ebenfalls über eine eigene Mondsonde nachdenke. "Ich halte es für klug, die Mission zunächst national zu versuchen. Anschließend können wir unser Gewicht bei der Esa einbringen und eine Führungsposition beanspruchen."
Quelle : www.spiegel.de
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Die Zahl der Mondbewohner werde wohl immer begrenzt bleiben, glaubt Robert Laine. Anders ist es auf dem Mars mit seinen vielfältigen Ressourcen. Dort kann sich der Chefingenieur von EADS Astrium in Paris eher vorstellen, dass Forschungsstationen nach und nach zu Siedlungen und Städten wachsen. "Der Mond lädt nicht zum Bleiben ein – der Mars schon", unterstrich auch Apollo-11-Pilot Buzz Aldrin zu Beginn des Symposiums "To Moon and beyond". Doch die über 80 Teilnehmer aus 16 Ländern, die drei Tage lang in Bremen über zukünftige Weltraummissionen berieten, waren sich einig, dass der Weg zum Mars über den Mond führt.
Klar ist auch, dass es nicht mehr darum geht, Fahnen aufzustellen und Fußabdrücke zu fotografieren. Gefragt sind nachhaltige Konzepte für den Aufbau einer dauerhaften Weltrauminfrastruktur. "Jedes Verbindungsstück ist eine Erweiterung der Erde und dient der Unterstützung anderer Komponenten", sagt Ernesto Vallerani vom Politecnico di Turino. Für ihren Aufbau sei eine langfristige Vision erforderlich, um vom angestrebten Zustand in 50 Jahren rückwärts die auf dem Weg dorthin erforderlichen Schritte zu identifizieren.
(http://www.heise.de/bilder/86882/0/1)
Vor 38 Jahren betrat der heute 77-jährige Buzz Aldrin als zweiter Mensch nach Neil Armstrong den Mond.
Ideen dafür gab es reichlich in Bremen. Neben der Entwicklung geeigneter Transportsysteme ging es in vielen Vorträgen um die Nutzung außerirdischer Ressourcen. Mario Grasso vom Politecnico di Milano etwa präsentierte eine Software, mit der sich nicht nur die Sauerstoffproduktion aus Mondstaub simulieren lässt, sondern alle Komponenten einer Mondbasis. Anders lässt sich eine dauerhafte Präsenz von Menschen auf anderen Himmelskörpern nicht realisieren, da waren sich alle Konferenzteilnehmer einig.
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Eine wichtige Ressource ist das Sonnenlicht. An den Mondpolen gibt es Regionen, wo es sich praktisch ununterbrochen zur Erzeugung von Strom nutzen lässt. Um diese Regionen besser nutzen zu können, stellte Kazuki Watanabe von der japanischen WEL Research Co. einen ausfahrbaren Turm vor, der am Mondnordpol errichtet werden soll, um mit seinen Solarzellen in 15 Meter Höhe die Energieversorgung einer Forschungsstation auch während der 14-tägigen Mondnacht zu gewährleisten. Naoko Hatanaka von der Universität Tokyo beschäftigte sich mit Baumaterialien: Aus den Rohstoffen auf dem Mond möchte sie Beton herstellen und als Strahlenschutz für Mondbasen verwenden.
Statt Beton lassen sich zum Bau von Forschungsstationen auch vorgefertigte Module verwenden. Olga Bannova, Architektur-Professorin an der University of Houston, beschäftigte sich damit, welche Art modularer Bausteine dafür am besten geeignet wäre. Dabei unterwarf sie sich realistischen Beschränkungen: Die einzelnen Module durften maximal 15 Tonnen wiegen, und mussten in einen Laderaum von 3,75 Meter Durchmesser und 12 Meter Länge passen. Automatische Landegeräte sollen sie mithilfe von Kabeln auf der Mondoberfläche absetzen und dann selbst an einer anderen Stelle landen, um möglichst wenig Staub aufzuwirbeln.
Selbst die Frage eines eigenen europäischen oder russisch-europäischen Systems für bemannte Raumfahrt scheint kein Tabu mehr zu sein. Bislang sind europäische Astronauten auf Mitflugmöglichkeiten bei den Russen oder Amerikanern angewiesen. Eine Abhängigkeit, die von vielen als schmerzlich empfunden wird und die dazu beiträgt, dass Europa nicht wirklich als vollwertiger Raumfahrtpartner anerkannt wird.
Bernhard Hufenbach vom ESA-Forschungszentrum ESTEC im niederländischen Noordwijk hält daher die im Jahr 2008 anstehende Entscheidung über das "Crew Space Transportation System" (CSTS) für die wichtigste, um Europa zu einem "Global Player" zu machen. Bislang beteiligt sich die ESA mit zwei Millionen Euro an der Entwicklung dieses russischen Systems, was zunächst kaum mehr als eine Absichtserklärung ist. Ernst Messerschmid, Astronaut und Professor für Weltraumsysteme an der Universität Stuttgart, unterstrich diesen Punkt auch noch einmal bei der abschließenden Pressekonferenz. Selbst die ebenfalls auf dem Podium vertretene Edelgard Bulmahn, die sich in ihrer Zeit als Forschungsministerin den Ruf einer "Astronautenfresserin" erworben hatte, widersprach nicht, sondern fragte: "Warum haben wir 1987 eigentlich den Bau der Raumstation beschlossen, statt gleich zum Mond zu fliegen?"
"Die Zeit ist reif", resümierte Manfred Fuchs, Chef der Bremer Raumfahrtfirma OHB Systems, das Ergebnis des Symposiums. Tatsächlich scheint die Raumfahrtgemeinde in Deutschland von einer Aufbruchsstimmung erfasst, die sich seit der Dresdner DLR-Konferenz zur Weltraumexploration vom vergangenen November noch verdichtet hat. Noch ist allerdings nichts entschieden. Wenn mit der Dresdner Konferenz das Haupttriebwerk gestartet wurde, dann haben jetzt die Feststoffraketen gezündet. Beim Space Shuttle ist das eine der gefährlichsten Phasen des Fluges.
Quelle : www.heise.de
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Deutschland scheint fest entschlossen, sich zunächst im Alleingang auf den Weg zum Mond zu machen. Wissenschaft, Raumfahrt-Industrie und Politik zeigten sich auf einer Konferenz erstaunlich einig: Es wird eine deutsche Mond-Forschungssonde geben.
Es war wieder einmal der US-Präsident, der mit einer Rede den Rest der Welt aufschreckte. 2004 kündigte George W. Bush die Rückkehr zum Mond und bemannte Flüge zum Mars an - und löste damit unter den anderen Nationen mit Raumfahrt-Ambitionen hektische Betriebsamkeit aus. Alle wollen einen Platz in der ersten Reihe haben, wenn die Amerikaner im Jahr 2024 - so die derzeitige Planung - mit dem Bau einer permanenten Mondbasis beginnen .
Neben den USA und Russland haben Großbritannien, Japan, China, Indien und Deutschland eigene Mond-Missionen angekündigt. Die Deutschen aber wollen nicht einfach nur dabei sein, sondern beanspruchen zumindest in Europa eine Führungsposition. Beim Bremer Kongress "To Moon and Beyond" ("Zum Mond und darüber hinaus") wurde das überdeutlich.
Drei Tage lang tauschten sich Wissenschaftler, Vertreter der Raumfahrtindustrie und Politiker aus. Immer deutlicher kristallisiert sich heraus, dass der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geplante Satellit tatsächlich gebaut wird. Bisherigen Informationen zufolge soll die deutsche Raumsonde 300 bis 400 Millionen Euro kosten und 2013 starten. Dabei handelt es sich zwar nur "um Schätzungen, die auf den Erfahrungen bisheriger ähnlicher Missionen beruhen", sagte DLR-Projektleiter Friedhelm Claasen am heutigen Freitag in Bremen.
Realistisch sein dürften diese Angaben dennoch, zumal aus der Politik hinsichtlich der Finanzierung äußerst wohlwollende Signale kommen. 300 bis 400 Millionen Euro, gestreckt über einen Zeitraum von sechs Jahren, würden im Bundeshaushalt mit 50 bis 70 Millionen Euro jährlich zu Buche schlagen. Das, so hieß es in Bremen, sei nicht allzu viel, gemessen am derzeitigen deutschen Raumfahrt-Jahresetat von 800 Millionen Euro. "Der Orbiter wäre parallel zu den bestehenden Programmen finanzierbar", sagte Ex-Forschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD), heute Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Wirtschaft und Technologie, im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.
Die Technologie für den Orbiter ist in Deutschland zweifellos vorhanden. Die Kamera des Satelliten, die den Mond bis auf einen Meter genau kartieren soll, könnte sich am Design der erfolgreichen Stereo-Kamera an Bord der europäischen Sonde "Mars Express" orientieren. Deren Entwickler und Betreiber Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin dürfte denn auch den Auftrag für die Kamera an Bord des Mond-Orbiters erhalten.
Ausschreibungen sollen noch diesen Monat beginnen
Neben der Kamera soll der "Lunar Exploration Orbiter", so sein möglicher Name, auch Radar- und ein Hyperspektralgeräte an Bord haben, um die Zusammensetzung der Oberfläche zu studieren. Ein Staubsensor soll die Frage beantworten, ob der Mond durch Meteoriteneinschläge an Masse verliert. DLR-Mann Claasen sprach in Bremen von insgesamt 13 geplanten wissenschaftlichen Instrumenten. Nähere Details wollte er nicht verraten, da man bisher noch nicht in der Phase der Ausschreibungen sei. Allerdings soll die Industrie noch in diesem Monat mit Machbarkeitsstudien beauftragt werden, sagte Claasen zu SPIEGEL ONLINE.
Wissenschaftler, die an den bisherigen Planungen beteiligt waren, äußern sich begeistert über das mögliche Potential der Mondsonde. "Es sind fantastische Instrumente geplant", sagte Neukum. "Und wir haben in Deutschland das Know-how, sie zu realisieren." Mehr als ein Drittel der geschätzten 300 bis 400 Millionen Euro für den Mond-Orbiter sollen laut Neukum in die wissenschaftlichen Instrumente fließen. "Damit werden sie besser als alles Bisherige."
Gegenüber den USA stehe Deutschland in keinem Konkurrenzverhältnis. "Wir agieren komplementär zu den Amerikanern", erklärt Neukum. "Wo die USA gut sind, versuchen wir nicht, sie zu überflügeln. Dafür sind wir in Bereichen stark, in denen die Amerikaner weniger vorzuweisen haben." Zudem eigne sich der Mond hervorragend als Testgebiet für spätere Marsmissionen. "Fast alles, was man für den Mars braucht, kann auf dem Mond entwickelt und getestet werden."
"Zehn Fähnchen auf dem Mond sind nicht unser Ziel"
Die Instrumente des Mond-Orbiters könnten auch Fragen über die Entstehung der Erde und des Sonnensystems liefern, da die Oberfläche des Mondes nicht, wie die der Erde, einem stetigen Verwitterungsprozess ausgesetzt ist. Die Spuren von Asteroiden-Einschlägen oder des Sonnenwinds bleiben dort wesentlich länger bestehen. Experten halten es deshalb unter anderem für möglich, mit Hilfe des Mondes die Geschichte der Sonnenaktivität zu rekonstruieren - und so zu klären, welchen Einfluss sie auf Wärme- und Kälteperioden der Erde hat. Klimaforscher dürften an solchen Daten großes Interesse haben.
Denkbar ist auch die Errichtung eines Radioteleskops auf der dunklen Rückseite des Mondes. Mit ihm könnten Forscher das All auch in Frequenzbereichen studieren, die bisher von der Erde aus verborgen blieben - wegen des störenden Einflusses der Atmosphäre. Der Mond würde das Teleskop auch wirksam gegen störende Strahlung von der Erde und der Sonne abschirmen.
Solche Planspiele zeigen, dass in Wissenschaft und Raumfahrtindustrie bereits über die Zeit nach dem Mond-Orbiter nachgedacht wird. Der nächste Schritt der Europäer wäre eine Landesonde, die den Mond vor Ort erforschen und möglicherweise sogar Proben zur Erde bringen könnte.
Bei den Verhandlungen über eine solche Mission wäre ein erfolgreicher Mond-Satellit äußerst hilfreich, so das Kalkül beim DLR. "Dann könnten wir unser Gewicht bei der Esa einbringen und eine Führungsposition beanspruchen", sagte Walter Döllinger, Direktor für Raumfahrtprogramme beim DLR, kürzlich im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Ein deutscher Alleingang wäre aber bei einer Landungsmission schon aus finanziellen Gründen kaum denkbar. "Spätestens dann könnten wir das nur noch im Rahmen eines europäischen Projekts machen", sagte SPD-Politikerin Bulmahn. Nationale Eitelkeiten seien dabei allerdings fehl am Platz. "Zehn Fähnchen auf dem Mond können nicht unser Ziel sein."
Quelle : www.spiegel.de
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Apollo-11-Pilot Buzz Aldrin über die Rückkehr zum Mond und das Gefühl, als Erster dort oben gestanden zu haben
Als sich Mitte März in Bremen Raumfahrtexperten trafen, um unter dem Titel To Moon and beyond über die Rückkehr zum Erdtrabanten zu beraten, war auch einer dabei, der bereits dort war. Apollo-11-Pilot Edwin "Buzz" Aldrin begrüßte die Symposiumsteilnehmer mit einem 15-minütigen Vortrag, überreichte im Namen des Sponsors machtwissen.de zwei Experimentkoffer "Faszination Schwerelosigkeit" an Bremer Schulen und lauschte zwischendurch den Vorträgen und Diskussionen.
(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25013/25013_1.jpg)
Buzz Aldrin am 20. Juli 1969 auf dem Mond. Bild: Nasa
Das Leben als berühmte Person ist Aldrin nicht in die Wiege gelegt worden. Während des Fluges zum Mond und zurück schoss sein Pulsschlag nur ein einziges Mal in die Höhe. Das war, als plötzlich Präsident Nixon in der Leitung war, um ihm und Neil Armstrong zu ihrer Leistung zu gratulieren. Nach der Rückkehr stürzte Aldrin in eine tiefe Krise.
Doch das liegt hinter ihm. Heute scheint er mit dem Leben als Ikone des 20. Jahrhunderts recht gut zurechtzukommen. Als wir uns in der Bar des Hilton-Hotels gerade an einen Tisch gesetzt und das Aufnahmegerät in Stellung gebracht haben, kommt ein Mann vorbei, zögert einen Moment und fragt dann auf Englisch: "Sie sind Buzz Aldrin, nicht wahr?" Aldrin bejaht, lehnt die Bitte nach einem Autogramm aber ab. Der Mann entschuldigt sich, geht ein paar Schritte, kommt zurück und fragt, ob er ein Foto machen könne. Das geht in Ordnung. Er gibt mir seine Digitalkamera, hockt sich neben Aldrin, und ich dokumentiere das Treffen mit einem Druck auf den Auslöser.
Bei all dem ist Aldrin sehr gelassen und ruhig geblieben. Er scheine sich an den Status als öffentliche Person ja ganz gut gewöhnt zu haben, frage ich. "Well, there is no easy way out", antwortet er -- es gibt keinen leichten Weg, dem zu entkommen.
Mehr... (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25013/1.html)
Quelle : www.heise.de
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Wie sollen Astronauten auf Langzeitmissionen mit Krankheit und Tod umgehen? Was, wenn die Frage lautet: Mann oder Mission? In einem Ethikpapier spielt die Nasa Probleme künftiger Mond- und Marsflieger durch. Vor einem pikanten Thema aber drückt sie sich: Sex im All.
In der eisigen Einsamkeit des Weltalls könnten kalte Entscheidungen fällig werden, die so gar nicht zu den glitzernden Plänen interplanetarer Langzeitmissionen passen. Was, wenn ein Astronaut künftiger Missionen schwer krank wird oder sich verletzt? Was, wenn er dann wertvolle Ressourcen verbraucht, gar den Erfolg der teuren Reise gefährdet?
"Wie Sie sich vorstellen können, denken die Leute darüber nicht besonders gerne nach", sagte Richard Williams. Als Chief Health and Medical Officer ist er der oberste Verantwortliche der US-Weltraumbehörde Nasa für Gesundheit und Wohlbefinden der Astronauten. Und er ist derjenige, an dem solche Fragen hängen bleiben. "Wir versuchen, einen ethischen Rahmen zu entwickeln, um Kommandanten und Missions-Manager auf solche schwierigen Entscheidungen vorzubereiten."
Binnen der nächsten 30 Jahre will die Nasa eine permanent besetzte Mondbasis aufbauen und Menschen auf die lange Reise zum Mars schicken. Hin- und Rückflug würden rund drei Jahre dauern. "Da könnte es passieren, dass das Risiko für Leib und Leben gegen den Missionserfolg abgewogen werden muss", sagte Paul Root Wolpe, Bioethiker an der University of Pennsylvania und seit 2001 Nasa-Berater für solche Angelegenheiten.
Die Nasa beschäftigt sich mit den beunruhigenden Fragen über Leben, Tod und Malaise im Weltraum vorzugsweise im Stillen. Erst über einen Antrag auf Dokumenteneinsicht im Rahmen des US-Gesetzes zur Informationsfreiheit erhielt die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) Einblick in einen Textentwurf der Weltraum-Ethiker.
Verhalten gemischtgeschlechtlicher Crews
Der aber mutet bislang eher wie die außerirdische Ausgabe eines deutschen Arbeitsschutz-Handbuchs an: Astronauten dürfen demnach nicht mehr als 48 Stunden in der Woche arbeiten. Während ihrer gesamten Laufbahn dürfen sie nur so viel Strahlung ausgesetzt werden, dass ihr Krebsrisiko um maximal drei Prozent steigt. Wie aber mit schwer- oder sterbenskranken Raumfahrern umgegangen werden soll, wie gar ein Leichnam an Bord gehandhabt wird, erläutert das Dokument nicht. Vielmehr heißt es: Hier braucht die Nasa noch ein Procedere.
Kein Wort fällt nach AP-Angaben im Ethik-Leitfaden zum Thema Lust. Bitter nötig wäre ein Verhaltenskodex durchaus. "Es wird eine Entscheidung über gemischtgeschlechtliche Crews geben", sagte Bioethiker Wolpe. Derzeit ist es üblich, dass an Missionen zur Internationalen Raumstation (ISS) auch weibliche Astro- und Kosmonauten teilnehmen. Schwer vorstellbar, dass Frauen von Flügen zu Mond und Mars ausgeschlossen werden. "Da wird es heftige Debatten geben", sagte Wolpe.
Der oberste Astronauten-Medizinmann Williams konterte, bei Sex im Weltall handele es sich nicht um eine Gesundheits-, sondern um eine Verhaltensfrage. Es dürfte indes keineswegs sicher sein, dass junge, gesunde Menschen in dreijähriger Isolation ihr Verhalten entsprechend des Ideals vom keuschen Weltraum-Helden zügeln werden - auch wenn die Nasa bislang so tut.
Die Tücken des Sex in der Schwerelosigkeit
Als die kalifornische Wissenschaftsjournalistin Laura Woodmansee für ihr Buch "Sex in Space" recherchierte, erhielt sie dazu kein einziges Interview mit Nasa-Verantwortlichen. Im Jet Propulsion Lab (JPL) der Weltraumbehörde in Pasadena fand die Autorin hingegen nach eigenen Angaben eine Menge Astronauten und Personal, die genüsslich mit ihr spekulierten.
Von der Physik der Empfängnis in der Schwerelosigkeit schlägt sie einen Bogen über die Erörterung technischer Schwierigkeiten beim All-Akt (Stichworte: Rückstoß, Festhalten, Positionen in engen Räumen) bis hin zu ethischen Betrachtungen. Was, wenn ein Crewmitglied schwanger würde? Hätte ein ausgetragenes Kind auf der Erde gesundheitliche Probleme? Werden künftig Menschen in Raumkolonien gezeugt, geboren und großgezogen?
Das Sex-Buch lief super, da bekam die Nasa kalte Füße. Jetzt erwägt sie, Eizellen und Spermien weiblicher und männlicher Astronauten einzulagern. Andere fantasieren längst von Quickie-Trips und orbitalen Flitterwochen-Suiten.
Zwei Chargen dieses populärwissenschaftlichen Sex-Fiction-Buchs verkauften sich prima im Souvenirshop des JPL. Ende September 2006 sollte Woodmansee dort eine Lesung mit Signierstunde abhalten. Doch kurz vorher verschickte der Ethik-Beauftragte des JPL Tausende E-Mails, um die Veranstaltung abzusagen. Mit einem "ethischen Problem" rechtfertigten sich die Verantwortlichen gegenüber "Science Online".
Im Jahr 1982 hatte die Russin Swetlana Sawitskaja mit zwei männlichen Kollegen die erste gemischtgeschlechtliche Weltraumcrew gebildet. Zehn Jahre später ließ die Nasa gar ein Ehepaar an Bord des Shuttles "Endeavour" ins All fliegen. Seitdem wird immer wieder behauptet, der erste Koitus im All sei längst vollzogen worden. Doch die Weltraumagenturen beider Länder weigern sich beharrlich, dies zu kommentieren.
Spermien einlagern, Testament verfassen
Immerhin erwägt die Nasa in dem Ethik-Leitfaden, für den Vermehrungserfolg ihrer Crews auf der Erde zu sorgen: Zur Liste der noch offenen Fragen zählt auch jene, ob Astronauten vor dem Start zu einer Langzeitmission Eier oder Spermien einlagern sollten. Ebenso muss die Nasa noch entscheiden, ob künftige Mond- und Marsflieger vorsichtshalber ihr Testament machen sollen.
Gar mit dem Gesetz kollidieren könnten Gedankenspiele in puncto Gentest: Zwar spielte bei keinem der drei großen Unfälle der Nasa - den Unglücken von "Apollo 1", der "Challenger" und der "Columbia" - die Gesundheit der Astronauten eine Rolle. Dennoch denkt die Nasa darüber nach, Astronauten für Langzeitmissionen auf Erbkrankheiten und besondere Risikofaktoren hin zu untersuchen. Dergleichen ist in den USA gegenwärtig verboten.
"Wer sich da nackig macht, könnte erwischt werden"
"Schön, dass sie jetzt über so etwas nachdenken", sagte der sechsmalige Space-Shuttle-Astronaut Story Musgrave, der selbst studierter Mediziner ist. Er finde, in der Vergangenheit sei die Nasa mit diesen Dingen nicht glücklich umgegangen.
Wenigstens beim Schwebe-Sex wird es wohl nicht die US-Weltraumbehörde sein, die den Ton für das Verhalten im All angibt. "Das Zeitalter des Weltraumtourismus fängt gerade erst an, und schon sind All-Flitterwochen gebucht worden", sagte Buchautorin Woodmansee. "Sex in der Schwerelosigkeit ist die 'Killer-Anwendung' von Weltraumtourismus." Die Autorin erwartet, dass die Suiten künftiger Orbit-Hotels extra dafür entworfen werden.
Richard Branson, exzentrischer britischer Milliardär und Besitzer des Virgin-Konzerns, spricht bereits offen und suggestiv über Techtelmechtel unterm Sternenzelt. Mit seinem "SpaceShipTwo" will er als Erster schwerteure Flüge in die kurze Schwerelosigkeit des suborbitalen Raums anbieten. Diese werden indes eher die Atmosphäre eines fliegenden VW-Busses als eines schwebenden Separées bieten. Branson: "Wer sich da nackig macht, könnte erwischt werden."
Quelle : www.spiegel.de
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K10 Black und K10 Red, so heißen die Roboter, die die US-Weltraumbehörde NASA für ihren späteren Einsatz auf dem Mond fit machen will. Im Haughton-Krater auf Devon Island, Kanada, müssen die zwei zusammen mit ihren humanoiden Kollegen einen umfangreichen Kartographierungsauftrag ausführen. Der Haughton-Krater wurde ausgewählt, weil er mit etwa 20 Kilometer Durchmesser große Ähnlichkeit mit dem Shackleton-Krater am Südpol des Mondes aufweist.
(http://www.heise.de/bilder/93086/0/0)
Das Mond-Vehikel "K10 Red" erstellt per 3D-Laserscanner topographische Karten seiner Umgebung.
"Wir lernen hier viel über die Leistungsfähigkeit unserer Teams aus Menschen und Roboter", sagt Missionsleiter Pete Worden vom verantwortlichen Ames Research Center in Moffett Field, Kalifornien. "Wir beobachten auf Devon Island genau, wie Menschen und Roboter ihre Zusammenarbeit mit dem Ziel besserer wissenschaftlicher Ergebnisse optimieren können. Das hilft uns für unsere nächsten Schritte auf Mond und Mars."
K10 Black und K10 Red nutzen zur Orientierung sowohl zuvor erstellte Satellitenbilder, als auch vor Ort erhobene sensorische Daten. Neben einem 3D-Scanner können sie geologische Gegebenheiten mit einem Tiefenradar erfassen. Mit einer Rasenmäher-Strategie erkunden sie ihre Umgebung in Schrittgeschwindigkeit und kartographieren ihre Umgebung. Die Wissenschaflter kontrollieren die Roboter vom vier Kilometer entfernten Haughton-Mars-Basis-Camp. Ende Juli soll der Testlauf abgeschlossen sein.
Quelle : www.heise.de
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Wenn es um die Konkurrenz zu den Raumfahrernationen USA und Russland geht, findet in den Medien vor allem das aufstrebende Riesenreich China häufig Erwähnung – schließlich will man dort bis 2026, wenn nicht gar schon 2017 auf den Mond. Wie das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe schreibt, verfolgt aber auch der zweite große asiatische Aufsteiger, Indien, hochfliegende Weltraumpläne.
Ex-Präsident A.P.J. Abdul Kalam kündigte bereits im Frühjahr vor internationalen Experten eine Ausweitung des breiten Satellitenprogrammes des Landes an. Aber auch Mondmissionen und ein wiederverwendbares Raumfahrzeug (Reusable Launch Vehicle, RLV) plane das Land - mit einem innovativen "Hyperplane"-Scramjet-Antrieb. Indien sei klar, dass die globale Bevölkerung die in der Erde befindlichen fossilen Brennstoffe noch im 21. Jahrhundert aufbrauchen werde. Deshalb sei eine "industrielle Revolution im Weltraum" notwendig, um dort Energiequellen zu erschließen. Er denke dabei an gigantische Sonnenkollektoren im Orbit, die sein Land eines Tages bauen werde.
Besonders die Bemühungen um das indische RLV mit dem Rufnamen "Avatar" werden von internationalen Weltraumexperten aufmerksam verfolgt – sollte es tatsächlich funktionieren, könnte der Flugzeug-ähnliche Launcher die Kosten für die Satellitenausbringung ins All deutlich reduzieren. Allerdings merken Kritiker an, dass die Inder ihrer nationalen Weltraumbehörde ISRO bis dato nur ein vergleichsweise geringes Budget zugestehen – so könnte das RLV ohne ausländische Partner kaum abheben. Außerdem erreicht Avatar nur Höhen um 100 Kilometer – zu niedrig für einen verlässlichen Satellitenbetrieb.
Zwar könnte eine weitere Stufe der Nutzlast den notwendigen zusätzlichen Schub in die Umlaufbahn verpassen. Doch der Grund, dass Avatar nur so niedrig fliegt, könnte auch ein anderer sein: Das RLV ließe sich dann zumindest als weltweite Startplattform für Cruise Missiles nutzen. Sollte sich das Projekt tatsächlich als militärisches Vorhaben erweisen, wären die indischen Weltraumforscher aber sicher nicht die ersten Möchtegern-Raumfahrer, die ihre hochfliegenden Träume vom Aufbruch ins All anfänglich mit Hilfe des Verteidigungsministeriums umsetzen würden – dort gibt's schlicht mehr Geld als bei zivilen Institutionen.
Mehr zum Thema in Technology Review online:
* Indiens ambitionierte Weltraumpläne -> http://www.heise.de/tr/artikel/94373
Quelle : www.heise.de
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Die Liste der russischen Weltraumerfolge ist lang: Sputnik, der erste künstliche Satellit, und Juri Gagarin, der erste Mensch im All, sind wohl die bekanntesten. Freilich sind fast alle diese russischen Erfolge im All älter als drei Jahrzehnte. Vor allem seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 und der russischen Wirtschaftskrise der 90er-Jahre ist die Raumfahrt im größten Land der Erde nur noch ein Schatten ihrer Vergangenheit.
Zwar verfügt Russland anerkanntermaßen noch immer über die besten Erfahrungen mit Langzeitflügen ins All wie auch beim Bau von Raumstationen, schreibt das Technologiemagazin Technology Review in einer ausführlichen Analyse der aktuellen russischen Pläne. Doch wegen chronischem Geldmangel betrieb Russland seit Ende der 80er-Jahre kaum noch Forschung mit Satelliten und Raumsonden, brach das einst vielversprechende Raumfährenprojekt Buran ab und verschrottete die entgegen ihres schlechten Images recht gut funktionierende Raumstation Mir.
Das soll sich nun ändern – jedenfalls nach Aussagen der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos. Anfang September, einen Monat vor dem heutigen fünfzigjährigen Jubiläum des Sputnik-Fluges, verkündete ihr Leiter Anatolij Perminow Russlands neue Raumfahrtziele. Und die sind durchaus ambitioniert: Der Bau eines neuen Raumschiffes bis 2015 und einer eigenen neuen Raumstation nach dem Ende der ISS, ein bemannter Mondflug bis 2025, eine Mondstation ab 2028 und gar einen Marsflug ab 2035.
Quelle : www.heise.de
Unklar ist bislang allerdings noch die Finanzierung. Noch 2006 und 2007 lag das Budget jeweils unter einer Milliarde US-Dollar – schon die Hälfte davon brauchen die amerikanischen Kollegen der NASA allein für einen einzigen Space-Shuttle-Flug. Von solchen Summen, für NASA-Verhältnisse eher Taschengeld, wird Perminow Mond- und Mars-Flüge also nicht verwirklichen können, zumal der größte Teil des russischen Raumfahrthaushalts für Versorgungs- und Personenflüge zur Internationalen Raumstation reserviert ist. Roskosmos braucht also die Zusammenarbeit mit der freien Wirtschaft – und vor allem mit dem Militär. Spektakuläre Änderungen gab es seit Perminows Amtsantritt vor allem im Personalbereich – mutmaßlich, um die Raumfahrt wieder mehr unter zentrale und militärische Kontrolle zu bringen.
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Für eine bessere Erforschung des Mondes haben Russland und Indien eine weitreichende Zusammenarbeit vereinbart.
Die Leiter der Raumfahrtbehörden unterzeichneten am Montag ein Abkommen über gemeinsame Mondmissionen bis 2017, wie die Agentur Interfax meldete. Geplant seien der Bau einer Raumfahrtsonde und eines Forschungslabors, gaben Roskosmos-Chef Anatoli Perminow und sein indischer Kollege Madhavan Nair am Montag in Moskau bekannt. Russland übernimmt der Vereinbarung zufolge den Bau des Landemoduls, des Mondfahrzeugs und des wissenschaftlichen Komplexes. Indien steuere die Rakete und die Raumfahrtkapsel bei, hieß es am Rande eines Besuchs des indischen Premierministers Manmohan Singh in Russland.
Mehrere Nationen haben in den vergangenen Monaten ihr verstärktes Interesse an der Erforschung des Mondes gezeigt. China schoss im Oktober eine Sonde in Richtung Mond, sechs Wochen nachdem Japan als erste asiatische Nation einen Satelliten in eine Umlaufbahn um den Erdtrabanten geschickt hatte. Auch die USA planen ähnliche Flüge von Mondsonden. Deutsche Forscher möchten 2012 eine Sonde zum Mond schießen. Russland will in etwa 20 Jahren auf dem 384.000 Kilometer entfernten Erdtrabanten eine ständig bewohnbare Raumstation errichten, hatte Perminow unlängst angekündigt.
Quelle : SAT+KABEL
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2020 kehrt die Menschheit zum Mond zurück – und diesmal nicht nur für einen Kurzbesuch. Der Apollo-Nachfolger Orion wird es vier Astronauten ermöglichen, gleich ein halbes Jahr lang vor Ort zu bleiben.
Der Himmel ist tintenschwarz. Doch plötzlich erhebt sich die leuchtende Mondscheibe über der Sichel des irdischen Horizonts. Die Astronauten in der Orion-Kapsel sahen zwar schon viele dieser spektakulären Mondaufgänge, während ihr Raumschiff in den vergangenen drei Tagen 300 Kilometer über unserem Heimatplaneten schwebte. Dieser Moment aber ist ein besonderer, denn jetzt beschleunigt der Pilot das Schiff mit einem perfekt abgestimmten Schub der Raketen endlich in Richtung auf sein Ziel. "Translunar injection burn in 10 seconds …", meldet der Funkspruch von der Erde, "… five, four, three, two, one …" Zündung! Weiß glühende Flammen schießen aus den Raketendüsen am Heck, das Raumschiff schüttelt sich kraftvoll: Die Besatzung beginnt ihre Reise zu unserem nächsten Nachbarn im All.
Wir schreiben das Jahr 2020. Noch immer ist der Erdmond ein geheimnisvoller Ort – und fast ein halbes Jahrhundert lang hat ihn kein Mensch mehr betreten. Nun aber kehren die Amerikaner zum Mond zurück. Und wollen dort bleiben. Dieses Mal soll ein Außenposten errichtet werden, der einer neuen Generation von Raumfahrern als dauerhafte Expeditionsbasis dienen soll.
Das Orion-Raumschiff ist die zentrale Komponente des Constellation-Programms der US-Weltraumbehörde Nasa. Ziel der ehrgeizigen Multi-Milliarden-Dollar-Anstrengung ist die Entwicklung eines Transportsystems für den Weltraum. Im Rahmen des Programms sollen nicht nur Astronauten zum Mond und wieder zurück befördert, sondern auch die Internationale Raumstation ISS versorgt und irgendwann sogar Menschen zum Mars gebracht werden. Seit es Mitte 2006 ins Leben gerufen wurde, arbeiten Ingenieure und Forscher der Nasa sowie ihre Kollegen vom US-Luft- und Raumfahrtkonzern Lockheed Martin daran, Antriebsstufen, Mannschafts- und Servicemodule sowie Landesysteme zu entwickeln. Denn auch nach 2010, wenn die Spaceshuttle-Flotte eingemottet wird, wollen die USA weiter in der Lage sein, bemannte Missionen durchzuführen.
Vor allem robust und bezahlbar soll die neue Technik sein. Um Entwicklungsrisiken und -kosten zu minimieren, greifen die Nasa- Planer auf viele bewährte technische Ideen des Apollo-Programms zurück. Schon das war eine Meisterleistung der Ingenieurskunst gewesen. Von 1969 bis 1972 hatte es 18 Menschen im Rahmen von sechs Missionen sicher zum Mond gebracht. Zwölf von ihnen betraten den Trabanten, sechs blieben auf Warteposition in einer Umlaufbahn. (Eine weitere Mission, die pannengeplagte Apollo 13, umrundete den Mond nur.) Nun überarbeiten die Ingenieure viele der Systeme und Komponenten und stellen sie um auf modernste Technologie. Das Ergebnis, so Nasa-Chef Michael Griffin, sei "Apollo on steroids" – im Kern also das alte Vehikel, aber runderneuert und auf Hochleistung getrimmt.
Die Mannschaftskapsel beispielsweise ist von außen fast dieselbe, doch unmittelbar unter der Hülle endet die Ähnlichkeit. Die Orion kann eine größere Mannschaft beherbergen: Bei Flügen zum Mond sollen sich vier Raumfahrer die etwa 20 Kubikmeter große Druckkabine teilen. Bei den schon ab 2015 geplanten Flügen zur ISS sind es sogar sechs. In den Apollo-Kapseln hingegen zwängten sich drei Astronauten (plus Ausrüstung) in gerade einmal zehn Kubikmetern zusammen.
Auch kann die Orion vieles, was Apollo noch nicht konnte. Neue strukturelle Komponenten sowie Computer- und Kommunikationstechnologie versetzen sie zum Beispiel in die Lage, vollautomatisch an andere Raumschiffe anzudocken. Zudem kann das neue Raumschiff sechs Monate lang in der Mondumlaufbahn parken – unbemannt. Sicherer ist sie obendrein: Zum Beispiel können bei einer Notfallsituation während des Starts kräftige Fluchtraketen die Mannschaft aus der Gefahrenzone bringen.
Der Start steht unmittelbar bevor. 110 Meter hoch ragt die zweistufige Ares V über den Salzmarschen auf dem Gelände des Kennedy- Raumflugzentrums in den Himmel. Die Frachtrakete, die fünf starke Raketenmotoren antreiben, wird noch vor den Astronauten ins All fliegen und ist fast so groß wie die legendäre Saturn V der Apollo-Ära. Der Haupttank der Ares V ist eine Weiterentwicklung des externen Shuttle-Tanks und liefert den RS-68-Triebwerken ein flüssiges Sauerstoff-Wasserstoff-Gemisch. Die Triebwerke wiederum sind eine Variante der in der Delta-IV-Rakete eingesetzten Exemplare, die derzeit bei militärischen und kommerziellen Starts zum Einsatz kommen.
Flankiert wird der zentrale Zylinder der Ares V von zwei Feststoffraketen, deren Technik ebenfalls aus dem Shuttle-System abgeleitet wurde. Sie liefern zusätzlichen Schub, um die "Earth Departure Stage" (EDS) mitsamt der käferförmigen Mondlandefähre Artemis ins All zu befördern. Die EDS ist eine Antriebsstufe, die dem Raumschiff später helfen wird, die Anziehungskraft der Erde zu überwinden. Sie basiert auf dem ebenfalls mit Sauerstoff und Wasserstoff angetriebenen J-2X-Triebwerk, einem Nachfolger des J-2-Triebwerks der Saturn V.
Mehr... (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,525516-2,00.html)
Quelle : www.spiegel.de
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Sonde auf dem Mond zerschellt
Chinas erste Mondsonde ist zum Ende ihrer 16- monatigen Mission am Sonntag um 8.39 Uhr deutscher Zeit kontrolliert auf dem Erdtrabanten zerschellt. Das berichteten staatliche Medien unter Berufung auf Raumfahrtexperten des Landes. Im Jahr 2017 will China eine Sonde auf dem Mond absetzen, die Mondgestein zur Erde schicken soll. Vor fast 40 Jahren, am 20. Juli 1969, hatte der US- Amerikaner Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betreten.
Quelle : SAT+KABEL
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Mondreisen bald wieder in Mode?
Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, rechnet mit einer baldigen "Renaissance" der bemannten Mond-Fahrt. "Der Mensch wird auf den Mond zurückkehren. Aber anders als 1969 nicht als Wettlauf im Kalten Krieg, sondern in einer Kooperation der Staatengemeinschaft", sagte Wörner am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa in Moskau. Er sei "guter Hoffnung", dass Deutschland dann dabei sei. "Zumindest in der Robotik, da haben wir große Kompetenz. Schon jetzt diskutieren wir darüber mit der NASA." Er rechne auch mit dem Bau eines Außenpostens der Menschheit auf dem Mond in absehbarer Zeit.
Wörner sagte, die Raumfahrt habe "nicht nur Leistungsschau- Charakter" für den Stand der Wissenschaft in einem Land. "Sie geht weit darüber hinaus und hat auch Auswirkungen auf das Alltagsleben. In der Raumfahrt entwickelte Robotertechnik wird heute zum Beispiel in der Chirurgie oder unter Wasser eingesetzt." Eine bemannte Reise zum Mond sei auch deswegen interessant, weil der Erdtrabant relativ nahe und trotzdem weitgehend unerforscht sei, sagte der 54-Jährige. "Er ist zudem ein ideales Testfeld für Flüge weiter ins Weltall. Schon jetzt gibt es wieder verstärkt robotische Missionen zum Mond."
Quelle : SAT+KABEL
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Überraschung in der Raumfahrt: Russland will einen wiederverwendbaren Transporter bauen - und das schon in den nächsten zehn Jahren. Die Fähre soll Menschen nicht nur in den Erdorbit, sondern auch zum Mond bringen und vielleicht sogar zum Mars.
Die "Sojus"-Kapseln sind die Arbeitspferde der russischen Raumfahrt. Sie werden für einige Jahre die einzige Transportmöglichkeit zur Internationalen Raumstation ISS sein, wenn die USA ihre Space Shuttles wie geplant 2010 einmotten. Doch das "Sojus"-Konzept ist rund vierzig Jahre alt, auch wenn es durch viele Modifikationen immer wieder so gut wie möglich modernisiert wurde. Zuletzt machten die russischen Schiffe immer wieder Probleme, bei der Landung ebenso wie beim Andocken an die ISS. Immerhin: Die Rückkehr von "Sojus TMA-13" am Mittwoch verlief ohne größere Schwierigkeiten.
Die russische Weltraumbehörde Roskosmos hat nun ein Nachfolgermodell in Auftrag gegeben, das die "Sojus"-Kapseln Ende des nächsten Jahrzehnts ablösen soll. Für das Jahr 2015 seien Flugtests geplant. Schon zwei Jahre später sollen die neuen wiederverwendbaren Schiffe bei der Versorgung der Internationalen Raumstation eingesetzt werden, heißt es.
Bei einer Ausschreibung für das Design der Transporter sei der Raumfahrtkonzern RKK Energija auf dem ersten Platz gelandet, erklärte Roskosmos. Es war bereits die zweite Ausschreibung. Alexej Krasnow, der Chef der Abteilung bemannte Programme bei Roskosmos, hatte Anfang März erklärt, bei einer ersten Runde habe es keine befriedigenden Vorschläge gegeben: "Die ersten vorgelegten Projekte trugen den von Roskosmos gestellten Anforderungen nicht Rechnung."
Projekt "Kliper" wurde zurückgestellt
Energija erhält nun zunächst umgerechnet 18 Millionen Euro für die Entwicklungsarbeiten, die schon im kommenden Sommer abgeschlossen sein sollen. Das Unternehmen könnte dafür möglicherweise einen älteren Plan wieder aus der Schublade holen: Energija hatte bereits an einem Nachfolgekonzept für die "Sojus"-Kapseln gearbeitet und die Ideen dafür auch auf einigen Fachmessen präsentiert.
Das Projekt namens "Kliper" war dann aber von den Russen zurückgestellt worden. Neben wirtschaftlichen hatte das auch politische Gründe: Zusammen mit der Europäischen Weltraumbehörde Esa hatte Roskosmos jahrelang über den Bau eines gemeinsamen Transportsystems namens CSTS nachgedacht. Weil aber die Europäer ernsthaft über eine Aufwertung ihres bisher unbemannten Transportschiffs ATV nachdenken , wird es solch ein Kooperationsprojekt nicht geben.
Der neue Weltraumtransporter ist also wieder eine rein russische Angelegenheit. Mit der Raumfähre "Buran" hatten sich Moskaus Konstrukteure vor 20 Jahren schon an einem wiederverwendbaren Transportsystem versucht - allerdings bis auf einen unbemannten Testflug ohne Erfolg. Die Wirren nach dem Ende der Sowjetunion hatten dem vielversprechenden Projekt das Aus gebracht.
Nun also ein neuer Anlauf: Von dem noch namenlosen Raumschiff soll es mehrere Versionen geben, eine für Flüge um die Erde, eine weitere für Reisen in den Mondorbit, dazu eine dritte für unbemannte Frachttransporte. Die technischen Spezifikationen sollen sich jeweils leicht unterscheiden.
Die Variante für die Erdumlaufbahn soll insgesamt zwölf Tonnen schwer sein und neben sechs Kosmonauten auch mindestens 500 Kilogramm Nutzlast befördern können. Etwas weniger Platz soll die Mond-Version bieten, in der vier Menschen und hundert Kilogramm Nutzlast unterkommen sollen. Das Raumschiff soll selbständig um den Mond kreisen oder an einer um den Erdtrabanten kreisenden Orbitalstation ankoppeln können. "Wir wollen, dass das neue Schiff ein Schritt in die Zukunft ist, nicht nur eine größere Version von 'Sojus'", sagt Krasnow. Auch Flüge zum Mars seien mit dem neuen Transporter prinzipiell denkbar, heißt es bei Roskosmos.
Mit der unbemannten Nutzlastversion sollen bis zu 2000 Kilogramm in den Orbit und mindestens 500 Kilogramm wieder zurück zur Erde gebracht werden. Die Kapseln sollen mindestens ein Jahr im All verbringen können. Derzeit müssen die "Sojus"-Schiffe an der ISS etwa alle sechs Monate ausgetauscht werden - und bieten maximal drei Raumfahrern Platz.
Amerikaner witzeln über "Orionski"
Einige US-Raumfahrtanalysten sehen das geplante russische Fluggerät als Konkurrenz zum amerikanischen "Orion"-Projekt, dem Shuttle-Nachfolger der Nasa (siehe Fotostrecke). Sie verweisen darauf, dass die Spezifikationen ähnlich seien und witzeln, die Russen würden an einem "Orionski"-Transporter arbeiten. Der frühere Nasa-Mitarbeiter James Oberg, der mittlerweile als freier Berater für die Weltraumindustrie arbeitet, erklärte, die US-Weltraumbehörde habe nun bessere Chancen auf zusätzliches Geld vom US-Kongress. Die Nasa-Offiziellen müssten einfach die Argumentation eines Wettrennens ins All recyceln, die schon zu Zeiten des "Apollo"-Programms das Geld in Strömen fließen ließ.
Zumindest deutet einiges darauf hin, dass sich Russland um eine Wiederbelebung seines darbenden Raumfahrtsektors bemüht - auch wenn das angesichts der internationalen Finanzkrise alles andere als einfach sein dürfte. Vor wenigen Tagen hatte Moskau bereits den Bau einer neuen Trägerrakete angekündigt, um deren Entwicklung sich das Konstruktionsbüro Progress kümmern wird. Sie soll in Zukunft bemannte Missionen vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten ins All bringen - ein weiteres Prestigeprojekt der russischen Raumfahrt. Der Startkomplex soll ab kommendem Jahr nahe der Grenze zu China entstehen. Wo genau, ist noch offen.
Bemannte Missionen sollen nach russischen Plänen ab dem Jahr 2018 von Wostotschny ins All starten. Damit will sich Russland langfristig vom in Kasachstan gelegenen Weltraumbahnhof Baikonur unabhängig machen.
Quelle : www.spiegel.de
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Mars statt Mond: Die Nasa hat eine Kurskorrektur verkündet. Die US-Weltraumbehörde plant nun nicht mehr, auf dem Mond eine permanente Basis zu errichten. Stattdessen wolle man sich lieber gleich auf den Mars konzentrieren.
Groß hatte die Nasa ihr Comeback auf dem Mond geplant: Bis zum Jahr 2020 - rund ein halbes Jahrhundert, nachdem sie erstmals den Erdtrabanten erreicht hatten - sollten US-Astronauten wieder ihren Fuß auf den Mond setzen. Damit nicht genug: Bis zum Jahr 2024 sollte eine permanente Mondbasis errichtet werden.
Forciert wurden die Pläne von Ex-Präsident George W. Bush, der das ambitionierte Mondprogramm 2004 erstmals angekündigt hatte. Der ehemalige Nasa-Chef Mike Griffin trieb das Mondprogramm voran. Mit dem Einzug Barack Obamas ins Weiße Haus zeichnete sich aber in der US-Weltraumbehörde ein Wechsel ab: Der Bush-treue Griffin nahm seinen Hut, Chris Scolese übernahm kommissarisch die Leitung der Nasa. Noch hat Obama keinen Nachfolger ernannt.
Auch das ambitionierte Mondprogramm scheint den neuen Plänen zum Opfer zu fallen. Wie das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" berichtet, kündigte Scolese vor dem Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten nun eine Richtungsänderung in den Mondplänen an. Scolese konnte offenbar nicht klar zusichern, dass die Nasa ihre Mondpläne bis 2020 mit dem vorgeschlagenen Budget für 2010 verwirklichen kann. Die Aussagen Scoleses legten nahe, dass die Pläne auf dem Prüfstand stünden. Man wolle möglicherweise keine Basis mehr auf dem Mond errichten und stattdessen das Hauptaugenmerk auf den Mars richten.
"Es wird womöglich weniger als eine Basis auf dem Mond sein", sagte Scolese. Er betonte, dass - im Gegensatz zu den Apollo-Missionen - das ursprüngliche Ziel der vergangenen Jahre nicht nur der Mond gewesen sei, sondern der Mars und weiter entferntere Ziele, beispielsweise Asteroiden.
Außerdem hat die Nasa beschlossen, die Besatzung in ihren neuen "Orion"-Raumschiffen von sechs auf vier zu verkleinern. Diese Maßnahme soll helfen, das vorgegebene Ziel zu halten, die Space-Shuttle-Flotte bis zum Jahr 2015 zu ersetzen. Wie der für "Orion" verantwortliche Programm-Manager Jeff Hanley versicherte, wolle man das ursprüngliche Ziel der sechs Plätze weiterhin umsetzen, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.
Ein viersitziges "Orion"-Raumschiff böte größere Transportkapazitäten. So könnten mehr Versorgungsgüter zur Internationalen Raumstation (ISS) transportiert werden, sagte Hanley. Allerdings würde die Reduzierung der Besatzung vermutlich auch bedeuten, dass die ISS auf ein weiteres Raumschiff, etwa eine russische Sojus-Kapsel, angewiesen sein wird - damit im Notfall alle sechs ISS-Astronauten in Sicherheit gebracht werden können. In einer Sojus-Kapsel finden drei Astronauten Platz.
Quelle : www.spiegel.de
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Im Fraunhofer-Zentrum in Kaiserslautern hat heute das zweitägige Symposium "lunarBase – bauen für ein leben auf dem mond" begonnen. Organisiert wird die Veranstaltung vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der TU Kaiserslautern.
Es gebe ein "völlig neues Interesse am Mond", sagte Helmut J. Schmidt, Präsident der TU Kaiserslautern, bei der Eröffnung. 40 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandung sieht er in diesem Forschungsfeld "vielfältige interdisziplinäre Anknüpfungsmöglichkeiten". Diese Möglichkeiten zu erkunden ist ein Ziel des Symposiums, das insbesondere auch Architekten und Bauingenieure ansprechen soll. In drei parallel laufenden Vortagsveranstaltungen werden heute und morgen Aspekte der Geologie und Rohstoffnutzung, architektonische Fragen sowie medizinische Gesichtspunkte behandelt. Aus 90 eingereichten Beiträgen wurden insgesamt 68 ausgewählt, die sich zu einem recht beeindruckenden Programm zusammenfügen und auf den ersten Blick den Eindruck vermitteln können, dass der erneute Aufbruch zum Mond eigentlich schon ziemlich weit fortgeschritten ist.
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Der DLR-Robonaut Justin könnte der "erste Deutsche" auf dem Mond sein.
"Ich bin sicher, dass der Mond in den kommenden Jahren ein zentrales Ziel der Exploration sein wird", sagte denn auch DLR-Vorstandsvorsitzender Johann-Dietrich Wörner in seinem Eröffnungsvortrag. Als treibende Kraft für dieses Vorhaben sieht er die menschliche Neugier: "Der Mensch will immer das, was er nicht versteht, erkennen." Wörner weiß sogar schon, wer der erste Deutsche auf dem Mond sein wird: "Das wird ein DLR-Robonaut sein." Der zweiarmige Roboter mit humanoidem Oberkörper wird derzeit beim DLR entwickelt. Für Wörner sind bemannte Raumfahrt und Robotikmissionen kein Gegensatz. "Die bemannte Raumfahrt braucht Roboter", sagt er.
Das Ziel der europäischen Planungen ist es indessen, bei der nächsten bemannten Mondlandung einen Europäer mit dabei zu haben. Die Möglichkeiten, Europa bei den internationalen Planungen in eine bessere Position zu bringen, seien derzeit sehr günstig, sagte Bruno Gardini, Direktor für bemannte Raumfahrt bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Europa habe seit Februar 2008 endlich sein Forschungslabor Columbus an der Internationalen Raumstation (ISS). Am 3. April 2008 habe das europäische Versorgungsraumschiff ATV (Autonomous Transfer Vehicle) erstmals erfolgreich an die ISS angedockt. Und mit Frank de Winne werde demnächst der erste Europäer das Kommando auf der ISS übernehmen.
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So könnte eine Mondbasis Typ 21. Jahrhundert aussehen
Es sei geplant, das ATV zum ARV (Advanced Re-entry Vehicle) auszubauen, mit dem Frachtgüter nicht nur zur ISS, sondern auch wieder zurück zur Erde transportiert werden können. Ab 2020 könnte dieser Raumtransporter dann auch für bemannte Flüge erweitert werden. Derzeit wird bei der ESA auch darüber nachgedacht, welche Beiträge Europa für die bemannte Erkundung des Mondes leisten könnte. Im Gespräch sind etwa ein Landegerät für Fracht, Oberflächenbauten oder Plattformen für Transporte auf der Mondoberfläche. Ein "Request for Information", mit dem sich die ESA in diesem Frühjahr an die Wissenschaftler gewandt hat, habe zu fast 200 Einreichungen aus 15 Ländern geführt.
Die Pläne bei der US-amerikanischen Weltraumbehörde Nasa sehen derzeit erste bemannte Missionen zum Mond für das Jahr 2020 vor, bei denen vier Astronauten zunächst sieben Tage auf dem Mond bleiben sollen. Ab 2022 soll die Aufenthaltsdauer verlängert werden und mit dem Aufbau einer permanent bemannten Mondbasis begonnen werden. "Derzeit befinden wir uns in einer Phase der Erneuerung unserer Transportsysteme für bemannte Missionen", sagte Bernd Hufenbach vom ESA-Forschungszentrum ESTEC im niederländischen Noordwijk. Als große Herausforderung sieht er die nachhaltige Finanzierung des ehrgeizigen Projekts. Mehrere internationale Foren sind gebildet worden, um diese und andere Herausforderungen anzugehen. So will die "International Architecture Working Group" (IAWG), die derzeit in zehn Untergruppen aufgeteilt arbeitet, bis Mitte 2010 eine Referenzarchitektur für die bemannte Rückkehr zum Mond vorlegen. Ende dieses Jahres versammelt sich zudem die 2007 gegründete "International Space Exploration Coordination Group" zu ihrem vierten Treffen.
Bei den Diskussionen in diesen Gruppen wie auch auf dem Symposium in Kaiserslautern geht es auch darum, Lehren aus den bisher im Weltraum gesammelten Erfahrungen zu ziehen. Eine davon nannte Hufenbach in seinem Vortrag: "Ein einzelnes Transportsystem reicht nicht aus." Das habe die ISS gezeigt. Die wird nach der Ausmusterung der amerikanischen Raumfähren vorübergehend nur noch mit russischen Sojus-Raumschiffen erreichbar sein. Man darf das wohl auch als dezentes Plädoyer für die Entwicklung eines eigenen europäischen Raumschiffs verstehen.
Für die 2007 vorgeschlagene deutsche Mondmission, bei der ein unbemannter Satellit Erkundungen aus der Mondumlaufbahn vornehmen soll, gibt es derzeit keinen verbindlichen Termin, erklärte DLR-Chef auf Nachfrage. Er betonte, dass die Durchführung einer solchen Mission auch zur Stärkung der Position bei internationalen Projekten erforderlich sei. Die Kosten einer solchen Mission werden derzeit mit 350 Millionen Euro beziffert. Wörner hob aber noch einmal hervor: "Wir schicken keine Geldscheine ins All. Das Geld für diese Mission wird auf der Erde ausgegeben und kommt irdischen Arbeitsplätzen zugute."
Quelle : www.heise.de
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Ein Häuschen auf dem Mond – für Menschen, die ansonsten schon alles haben, mag es verlockend erscheinen, sich am Rand eines Mondkraters ein Feriendomizil mit exklusivem Erdblick einzurichten. Allein, dürfen die das überhaupt? Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), meint: Nein. "Es gibt dazu keine offizielle Position des DLR", sagte er auf die Frage, ob der Outer Space Treaty von 1967 den Erwerb von Immobilien auf dem Mond erlaube. "Aber ich sage das mal als Vorstandsvorsitzender: Es gibt kein Privateigentum auf dem Mond." Damit befindet er sich im Einklang mit den Direktoren des International Institute of Space Law, die erst vor Kurzem eine entsprechende Erklärung veröffentlicht haben. Allerdings fügten sie auch hinzu, dass zur Nutzung von Ressourcen auf dem Mond und anderen Himmelskörpern rechtliche Regelungen noch entwickelt werden müssten.
(http://www.heise.de/bilder/137776/0/1)
Dafür ist es höchste Zeit. Denn die Forschungen zur Förderung und Verarbeitung von Rohstoffen auf dem Mond sind längst im Gang. So beschäftigten sich gleich mehrere Vorträge beim Symposium LunarBase – Bauen für ein Leben auf dem Mond in Kaiserslautern, das am heutigen Mittwoch zu Ende ging, mit Verfahren, den Mondstaub, das sogenannte Regolith, zu Beton zu verarbeiten. Das große Problem dabei ist das Wasser. Ob es auf dem Mond Wasservorkommen gibt, ist bislang noch ungewiss. Aber selbst wenn sich in Kratern am Südpol, die sich permanent im Schatten befinden, Wassereis abgelagert haben sollte, handelt es sich um relativ geringe Mengen, die wichtigeren Nutzungen wie der Lebenserhaltung der Astronauten vorbehalten bleiben sollte. Die Erzeugung von Beton mit alternativen Stoffen ist daher ein Thema, zu dem noch viel geforscht werden dürfte.
Angesichts von Transportkosten zum Mond, die im Bereich von 100.000 Euro pro Kilogramm liegen, liegt die Förderung von Rohstoffen für eine Nutzung auf der Erde weit jenseits jeglicher Wirtschaftlichkeit. "Selbst wenn es auf dem Mond Berge aus purem Gold gäbe, würde sich der Abbau nicht lohnen", sagt Wolfgang Seboldt vom DLR. Zweifel hegt er auch hinsichtlich eines Rohstoffs, der in diesem Zusammenhang häufig genannt wird: Helium-3. Das Helium-Isotop wird durch den Sonnenwind auf dem Mond abgelagert und könnte sich als Ausgangsstoff für die Energieerzeugung durch Kernfusion eignen. Der Preis für ein Kilogramm Helium-3, meint Seboldt, liegt derzeit bei etwa einer Million Euro. Gleichwohl bleibt es fraglich, ob der Gesamtaufwand für die Gewinnung dieses Stoffs und den Transport zur Erde ökonomisch sinnvoll ist, zumal die Fusion mit Helium-3 technisch schwieriger zu realisieren ist und gegenwärtig nicht erforscht wird. Seboldts Fazit: "Ressourcen auf dem Mond sind kein Grund, dorthin zu gehen."
Sofern Menschen aus anderen Gründen zum Mond fliegen und dort längere Zeit oder sogar dauerhaft bleiben wollen, werden sie aber die vorhandenen Ressourcen so effizient wie möglich für sich nutzen müssen. Seboldt selbst hat am DLR Untersuchungen zur Gewinnung von Sauerstoff aus Mondgestein durchgeführt. Die NASA erprobt bereits Roboter, die automatisch Regolith fördern und aufbereiten sollen. Dabei liegt die Ausbeute derzeit bei etwa fünf Prozent, für die Erzeugung einer Tonne Sauerstoff sind demnach etwa 20 Tonnen Regolith erforderlich.
Das Leben auf dem Mond ist gefährlich. Es gibt zum Beispiel keine Lufthülle, die Mikrometeoriten abbremst und verdampfen lässt. Um die Widerstandskraft verschiedener Baumaterialien gegen solche Einschläge zu testen, hat Manfred Keuser an der Hochschule der Bundeswehr München mit einer Dragunov darauf schießen lassen. Die Projektile des russischen Scharfschützengewehrs erreichen Geschwindigkeiten von 890 Meter pro Sekunde. Das ist zwar nur ein Bruchteil der Geschwindigkeiten, mit denen bei Meteoriten zu rechnen ist. Gleichwohl ergaben die Experimente wichtige Erkenntnisse zum Einfluss der Gesteinskörnung oder der Zugabe von Fasern auf die Widerstandsfähigkeit des Materials.
Die Bedrohung durch Meteoriten wird von Weltraumexperten indessen als eher gering eingestuft. Belastbare Daten gibt es zwar noch nicht, doch die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass mit ungefähr einem Einschlag in hundert Jahren zu rechnen ist. Der Strahlung von der Sonne und der kosmischen Strahlung ist eine Mondbasis dagegen permanent ausgesetzt. Wie dagegen ein effektiver Schutz gewährleistet werden kann, ist noch offen.
Am sichersten könnte es sein, Mondstationen unterirdisch anzulegen. Einige Referenten schlugen auch vor, über den aus Beton oder anderen Materialien errichteten Stationen eine dicke Schicht Regolith aufzuhäufen oder Behälter aus Faserverbundstoffen mit Regolith zu füllen und als eine Art Bausteine zu verwenden.
(http://www.heise.de/bilder/137776/1/1)
Das passt nicht zu den aus der Science Fiction bekannten Bildern von Städten unter durchsichtigen Kuppeln, von denen einige auch beim LunarBase-Symposium zu sehen waren. Uwe E. Dorka von der Universität etwa präsentierte in seinem Vortrag über "Ökologisches Bauen auf dem Mond" grüne Reisfelder unter transparenten Kuppeln, musste aber einräumen, dass es ein Material für die Konstruktion solcher Kuppeln noch nicht gebe. Wasser könnte einen Schutz vor der Strahlung bieten, wenn es in einer ausreichend dicken Schicht die Mondbasis umhüllt. Allerdings dürfte es die Tragkraft der Struktur auch bei der dort herrschenden reduzierten Gravitation überfordern. Eine andere Alternative, die den Bewohnern von Mondstädten den Blick nach draußen ermöglicht, könnte ein Strahlenschutz mithilfe starker Magnetfelder sein.
Immerhin, betonte Dorka, haben Pflanzen eine redundantere DNS als Menschen und sind daher resistenter gegen Strahlungsbelastungen. Es gebe zwar noch viele offene Fragen, etwa zur Empfindlichkeit von Pflanzenkeimen. Aber ebenso gibt es Hoffnung, dass zumindest die Gewächshäuser zukünftiger Mondstationen ein Panorama grüner Wiesen vor Kratern und Mondbergen bieten. Und eines Tages, erklärte Dorka zum Schluss seines Vortrags, mag man darauf vielleicht sogar mit einem auf den Mond gebrauten Bier anstoßen können.
Für Leute, die ansonsten schon alles haben und sich ärgern, dass sie sich keine Villa auf dem Mond kaufen dürfen, ist das vielleicht ein kleiner Trost.
Quelle : www.heise.de
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NASA plant für Armstrongs Erben
Die US-Weltraumbehörde NASA will im Juni gleich zwei Sonden auf einmal zum Mond schicken und damit eine künftige bemannte Mission zum Erdtrabanten vorbereiten. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon eine Fülle neuer "aufregender Informationen über unseren nächsten Nachbarn", wie David Cook vom NASA-Hauptquartier in Washington in einer am Donnerstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung sagte.
Demnach sollen die beiden Raumfahrzeuge, der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) und der der Lunar Crater Observation and Sensing Satellite (LCROSS), am 17. Juni gemeinsam an Bord einer Atlas-V- Rakete von Cape Canaveral (Florida) starten.
Suchmission im schattigen Krater an den lunaren Polen
Der NASA zufolge soll der LRO unter anderem mit Hilfe von sieben verschiedenen Instrumenten einen sicheren Landeplatz für künftige menschliche Besucher ausfindig machen. Dazu soll der LRO den Mond umkreisen und detaillierte dreidimensionale Landkarten anfertigen.
Sein "Bruder" LCROSS wird der Frage nachgehen, ob sich in den schattigen Kratern an den lunaren Polen Eis verbirgt. Das geschieht nach Angaben der NASA auf spektakuläre Weise: LCROSS soll in zwei Teile zerfallen, die dann gezielt in einen Krater stürzen werden. Die NASA-Wissenschaftler erwarten, dass der erste Teil beim Aufprall eine fast zehn Kilometer hohe Staubwolke erzeugt, die dann vom zweiten Teil - einem Satelliten - erforscht wird. Auch dieser Satellit soll dann auf den Mond stürzen. Auch der Orbiter (LRO), Teleskope auf der Erde und das Weltraum-Observatorium "Hubble" sollen Bilder und Daten vom Aufprall liefern.
Quelle : SAT+KABEL
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Fast 40 Jahre nach der ersten Mondlandung setzt nun auch die deutsche Raumfahrt zum Sprung auf den Erdtrabanten an: Spätestens 2018 soll ein erstes Testfahrzeug auf dem Himmelskörper landen, von 2020 an könnten dann unbemannte Transporter regelmäßig zu dem Erdtrabanten fliegen.
Welche technologischen Anforderungen ein Landefahrzeug dafür erfüllen muss, sollen von Juli an ein Experten- Team von EADS-Astrium in Bremen im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersuchen. In einem ersten Schritt sollen Schlüsseltechnologien identifiziert werden, die für weiche und präzise Landungen notwendig seien, wie Bereichsleiter Peter Kyr am Freitag erklärte.
Eine Mondlandung setzt nach Angaben von Kyr eine völlig neuartige Navigation voraus, die mit optischen Sensoren ausgestattet ist und komplett eigenständig agieren kann. "Dafür gibt es bereits Schlüsseltechnologien, die aber noch nicht für den Bau ausgereift sind", sagte Kyr. Das Landefahrzeug müsse Hindernisse von alleine erkennen und entsprechend darauf reagieren können - und das innerhalb weniger Sekunden. Die Ergebnisse der mit einer Million Euro ausgestatteten Studie sollen spätestens Anfang 2010 vorliegen.
Erste Tests auf dem Mond ab 2016
In einem zweiten Schritt soll dann von 2012 an ein erstes Fahrzeug für Tests auf der Erde entwickelt werden. Den Auftrag dazu werde die DLR wieder ausschreiben, sagte der Leiter Orbitale Systeme und Exploration, Michael Menking. Er setzt jedoch darauf, dass Astrium auch dafür den Zuschlag bekommt. Das Unternehmen, das auch den vollautomatischen Raumtransporter ATV und die Endstufe der Ariane 5-Rakete baut, bringe die nötigen Vorkenntnisse mit.
Für die Tests auf der Erde soll ein Hubschrauber das Landefahrzeug aus 1,5 Kilometern Höhe abwerfen, damit es eine ähnliche Geschwindigkeit wie bei einer Mondlandung erreicht. "Von da an läuft alles gleich ab, bis auf dass wir auf der Erde eine sechsmal höhere Schwerkraft haben, die zusätzliche Triebwerke ausgleichen müssen", erläuterte Kyr. Zwischen 2016 und 2018 könnten erste Tests auf dem Mond folgen. In Europa würden derzeit verschiedene Einrichtungen und Unternehmen an Bausteinen für eine Mondlandung arbeiten. Diese würden jedoch nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern sich ergänzen.
Mond als Plattform für Erkundungsflüge durchs Sonnensystem
Wie auch die US-Raumfahrtbehörde NASA plant ihr europäisches Gegenstück ESA, den Mond als Plattform für weitere Erkundungsflüge durch unser Sonnensystem zu nutzen. Dafür will sie in den kommenden Jahren bis zu zehn Milliarden Euro aufwenden. "Europa möchte hier nicht den Juniorpartner spielen, sondern einen wesentlichen Beitrag leisten", betonte Kyr. Mit der Erforschung des Monds könnten Wissenschaftler Rückschlüsse auf die Entstehung der Erde ziehen, ergänzte Menking. Außerdem sei er ein geeignetes Testfeld für Technologien zur Erkundung anderer Himmelskörper wie dem Mars.
Quelle : SAT+KABEL
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Mit welcher Technik kann ein unbemanntes Raumschiff auf dem Mond landen? Das will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) jetzt untersuchen lassen. Ein kurios anmutendes Vorhaben - denn die geplante deutsche Mondmission wurde längst aus Kostengründen gestrichen.
Fliegen die Deutschen doch noch eine Sonde zum Mond? Diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn man liest, was Nachrichtenagenturen am Freitag aus Bremen berichten. Fast 40 Jahre nach der ersten Mondlandung setze nun auch die deutsche Raumfahrt zum Sprung auf den Erdtrabanten an, berichtet beispielsweise die Deutsche Presseagentur (dpa). Spätestens 2012 solle ein erstes Testfahrzeug auf dem Himmelskörper landen, von 2020 an könnten dann unbemannte Transporter regelmäßig zum Erdtrabanten fliegen.
(http://www.spiegel.de/img/0,1020,1311013,00.jpg)
Diese Aussage verblüfft. Zwar gab es vor einigen Jahren tatsächlich ernsthafte Planungen für einen Flug eines deutschen Raumschiffs zum Erdtrabanten. Doch die Bundesregierung hat den Etat im Sommer 2008 gestrichen.
Warum nun also die neue Untersuchung über die Machbarkeit einer Mondlandung? "Die Vergabe einer Studie hat nichts mit der Planung einer Mondmission zu tun", sagt DLR-Sprecher Andreas Schütz auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE. Beim DLR würden immer wieder Dinge untersucht, was nicht automatisch bedeute, dass diese auch realisiert würden.
Die vom DLR in Auftrag gegebene Studie hat ein Volumen von knapp von einer Million Euro. Experten des Unternehmens EADS-Astrium sollen die technischen Anforderungen an ein Landefahrzeug ermitteln. Es gehe darum, Technologien zu identifizieren, die für weiche und präzise Landungen notwendig seien, sagte Astrium-Bereichsleiter Peter Kyr am Freitag.
Die Landung einer Mond-Sonde setzt nach Angaben von Kyr eine völlig neuartige Navigation voraus, die mit optischen Sensoren ausgestattet ist und komplett eigenständig agieren kann. "Dafür gibt es bereits Schlüsseltechnologien, die aber noch nicht für den Bau ausgereift sind", sagte Kyr. Das Landefahrzeug müsse Hindernisse von alleine erkennen und entsprechend reagieren können - und das innerhalb weniger Sekunden.
Die Ergebnisse der Studie sollen spätestens Anfang 2010 vorliegen. In einem zweiten Schritt soll dann von 2012 an ein erstes Fahrzeug für Tests auf der Erde entwickelt werden. Den Auftrag dazu werde die DLR wieder ausschreiben, sagte der Leiter Orbitale Systeme und Exploration, Michael Menking.
Quelle : www.spiegel.de
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Amerikaner drängt es wieder zum Mond
Startschuss für ein neues Mondprogramm: Mit der Entsendung von zwei unbemannten Sonden wendet sich die NASA wieder dem Erdtrabanten zu. Ein Mond-Orbiter und eine Einschlag-Sonde sollten in der Nacht zum Freitag (mitteleuropäischer Zeit, MEZ) an Bord einer gemeinsamen Rakete von Cape Canaveral (Fl€orida) aus auf den Weg geschickt werden. Das Tandem hat auch das Ziel, eine mögliche Rückkehr von Menschen auf den Mond vorzubereiten. Die erste bemannte Mondlandung jährt sich am 21. Juli (MEZ) zum 40. Mal. Zuletzt hatten Amerikaner 1972 den nächsten Nachbarn der Erde betreten. Danach hatte das Interesse der NASA am Mond deutlich nachgelassen.
(http://res.magnus.de/res/_2/3/1/1/79318.jpg)
Die digital aufbereiteten Bilder aus dem NASA-Archiv zeigen die Spaziergänge auf dem Mond in brillanteren Farben denn je. (Quelle: Polyband)
Die US-Weltraumbehörde hoffte auf einen reibungslosen Auftakt ihrer auf rund ein Jahr angesetzten Mondmission, nachdem eine erneute technische Panne erst am Mittwoch den Start ihres Spaceshuttles "Endeavour" zur Internationalen Raumstation ISS verhindert hatte. Der "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) soll nach seiner Ankunft nach rund vier Tagen ein Jahr lang den Mond umkreisen, exakte Landkarten von der Oberfläche erstellen und damit geeignete Landeplätze für ein bemanntes Raumfahrzeug aufzeigen. Der "Lunar Crater Observation and Sensing Satellite" (LCROSS) soll herausfinden, ob es in den lichtlosen Kratern an den kalten Mondpolen Wassereis gibt. Dazu werden der Satellit und vor ihm die verbrauchte obere Stufe der "Atlas"-Startrakete im Oktober gezielt auf die Mondoberfläche abstürzen.
Perspektive: Nächste Mondlandung 2020 - 2037 auf dem Mars
Nach den Plänen des früheren Präsidenten George W. Bush sollen 2020 erstmals wieder Menschen den Mond betreten. Ziel ist demnach der Bau einer Station, die als eine Art Sprungbrett für eine erste bemannte Marsmission im Jahr 2037 dienen soll. Bush-Nachfolger Barack Obama lässt zurzeit aber alle bemannten laufenden und geplanten NASA-Missionen auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis überprüfen, vom Engagement für die ISS bis hin zum Mond-Mars-Programm.
(http://res.magnus.de/res/_2/3/c/8/79317.jpg)
Viel Platz hatten die drei Astronauten in der Kommandokapsel nicht, in der sie die neun Tage der Mondmission im All verbrachten. (Quelle: Polyband)
Dazu ist eine Kommission gegründet worden, die am Mittwoch erstmals öffentlich tagte. Dabei appellierten die Raumfahrtagenturen Europas und Russlands an die NASA, sich über das Jahr 2015 hinaus zu einer Beteiligung an der ISS zu verpflichten. Die Finanzierung ist in der bisherigen US-Haushaltsplanung nur bis dahin einkalkuliert. Die Chefs der Europäischen Raumfahrt-Agentur (ESA), Jean-Jacques Dourdain, und der russischen Behörde Roskosmos, Anatoli Perminow, äußerten sich per Konferenzschaltung.
Europa ist auf Partner angewiesen
Bei bemannten Forschungsmissionen sei Europa auf andere Partner angewiesen, "wir können keine Schritte getrennt von Ihnen unternehmen", sagte Dordain, der einen Weiterbetrieb der Raumstation bis mindestens 2020 will. Er rief weiter dazu auf, sich nun verstärkt und beschleunigt auf die ISS-Wissenschaftsprojekte und damit auf den praktischen Nutzen der Station zu konzentrieren, nachdem Jahre mit deren Bau verbracht worden seien. Auch Perminow hält die ISS nach eigenen Worten auf längere Sicht für einen wichtigen Teil der bemannten Weltraumforschung, auch wenn die USA dabei sind, ihre Mondforschung neu anzukurbeln.
Quelle : SAT+KABEL
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Auf zum Mond - reloaded
Mit der Entsendung zweier unbemannter Mond- Sonden wendet sich die US-Raumfahrtbehörde NASA wieder dem Erdtrabanten zu.
Ein Orbiter und eine Einschlag-Sonde hoben am Donnerstagabend um 23.32 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit an Bord einer Rakete von Cape Canaveral (Florida) aus in Richtung Mond ab. Die NASA sprach von einem "fehlerlosen Start".
Das Duo hat auch das Ziel, eine mögliche Rückkehr von Menschen auf den Erdennachbarn vorzubereiten. Die erste bemannte Mondlandung jährt sich am 21. Juli (MEZ) zum 40. Mal. Zuletzt hatten Amerikaner 1972 den Mond betreten. Danach hatte das Interesse der NASA deutlich nachgelassen.
Mondmission dauert ein Jahr
Die US-Weltraumbehörde hoffte auf einen reibungslosen Auftakt ihrer auf rund ein Jahr angesetzten Mondmission, nachdem eine erneute technische Panne erst am Mittwoch den Start ihres Space Shuttles "Endeavour" zur Internationalen Raumstation ISS verhindert hatte.
Der "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) soll nach seiner Ankunft nach rund vier Tagen ein Jahr lang den Mond umkreisen, exakte Landkarten von der Oberfläche erstellen und damit geeignete Landeplätze für ein bemanntes Raumfahrzeug aufzeigen. Der "Lunar Crater Observation and Sensing Satellite" (LCROSS) soll herausfinden, ob es in den lichtlosen Kratern an den kalten Mondpolen Wassereis gibt. Dazu werden der Satellit und vor ihm die verbrauchte obere Stufe der "Atlas"-Startrakete im Oktober gezielt auf die Mondoberfläche abstürzen.
2020 sollen wieder Menschen den Mond betreten
Nach den Plänen des früheren Präsidenten George W. Bush sollen 2020 erstmals wieder Menschen den Mond betreten. Ziel ist demnach der Bau einer Station, die als eine Art Sprungbrett für eine erste bemannte Marsmission im Jahr 2037 dienen soll. Bush-Nachfolger Barack Obama lässt zurzeit aber alle bemannten laufenden und geplanten NASA- Missionen auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis überprüfen, vom Engagement für die ISS bis hin zum Mond-Mars-Programm.
Quelle : SAT+KABEL
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Vor 36 Jahren war zum letzten Mal ein Mensch auf dem Mond. Doch nun planen immer mehr Nationen, in den nächsten Jahrzehnten zu seiner zweiten Eroberung aufzubrechen. Es ist ein Wettlauf um Wissen, Macht und Geld, an dessen Ende in großer Traum steht – der Bau einer Forschungsstation, die den Grundstein für die erste Mondsiedlung legen soll.
Der 4. Oktober 1957 ging als schwarzer Tag in die amerikanischen Geschichtsbücher ein. Mit „Sputnik“ schoss die Sowjetunion den ersten Satelliten ins Weltall. Die USA konterten zwölf Jahre später mit der Apollo-11-Mission: Medienwirksam betrat der Amerikaner Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Präsident John F. Kennedy demonstrierte so vor allem technische Brillanz – die Forschung war zweitrangig. Obwohl US-Astronauten seitdem 382 Kilo Mondgestein auf die Erde schleppten, rätseln Geologen noch immer über die Struktur des dortigen Bodens. Sie hoffen, möglichst viel Helium-3 unter seiner Oberfläche zu finden. Das Edelgas hat theoretisch das Potenzial, alle irdischen Energieprobleme zu lösen: Etwas mehr als 50 Kilo würden bereits genügen, um ganz Europa einen Tag lang mit Strom zu versorgen. Mit drei Tonnen könnte China ein Jahr lang seinen Hunger nach Elektrizität stillen.
Auch wenn bisher noch nicht einmal ein passender Fusionsreaktor für Helium-3 existiert, ist die Gier nach dem Rohstoff ein wichtiger Ansporn für den Bau einer Mondbasis. Indien, England sowie die Chinesen planen bemannte Mond-Expeditionen, Deutschland und Japan wollen Sonden hochschießen. Am weitesten gediehen sind die Pläne der Amerikaner, die den Erdtrabanten auch als ideales Sprungbrett für künftige Weltraumerkundungen sehen: Wer Satelliten und Raumschiffe direkt von dort starten kann, muss nicht mehr die störende Anziehungskraft der Erde überwinden.
Quelle : www.pm-magazin.de (http://www.pm-magazin.de)
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Rendezvous mit dem Erdtrabanten: Die neue Mond- Sonde der NASA soll rund vier Tage nach ihrem Start von Cape Canaveral (Florida) an diesem Dienstag ihr Ziel erreichen.
Sie wird nach den Plänen der US-Raumfahrtbehörde kurz vor 12.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit zunächst in eine elliptische Umlaufbahn eintreten und dann in rund zwei Monaten damit beginnen, aus einer Entfernung von nur 50 Kilometern ein Jahr lang den Mond kartieren. Hauptziel ist es, detaillierte Landkarten von der Oberfläche zu erstellen und dadurch einen geeigneten Landeplatz für mögliche künftige menschliche Besucher zu finden. Zuletzt hatten Amerikaner 1972 den Mond betreten.
Der "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) war am vergangenen Donnerstag zusammen mit einem Satelliten, dem "Lunar Crater Observation and Sensing Satellite" (LCROSS), an Bord einer Atlas- Rakete auf den Weg geschickt worden. LCROSS wird der NASA zufolge am Dienstag am Mond vorbeifliegen und dann - verbunden mit der verbrauchten obereren Stufe der Trägerrakete - in einen länglichen Erdorbit eintreten. Im Oktober soll das "Gespann" in zwei Teile zerfallen, um dann getrennt in einen immerdunklen Pol-Krater zu stürzen. Auf diese Weise will die NASA herausfinden, ob sich in den kalten lichtlosen Polregionen des Mondes Wassereis verbirgt.
Quelle : SAT+KABEL
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Washington - Die neue Mond-Sonde der NASA hat planmäßig am Dienstagmittag den Erdtrabanten erreicht.
Dies berichtete die US- Weltraumbehörde NASA in ihrem Internetauftritt. Der "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) soll nun in einer elliptischen Umlaufbahn den Mond umrunden und aus einer Entfernung von nur 50 Kilometern ein Jahr lang die Mondoberfläche analysieren und kartieren.
Der LRO war vor vier Tagen in Cape Canaveral (Florida) gestartet und soll unter anderem nach geeigneten Landeplätzen für eine bemannte Mondmission Ausschau halten.
Quelle : www.digitalfernsehen.de (http://www.digitalfernsehen.de)
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Eine neue Mondkarte zeigt in bisher unerreichter Genauigkeit, wo sich Uran und andere seltene Elemente auf dem Erdtrabanten befinden. Radioaktives Uran tritt demnach in der größten Tiefebene, der sogenannten Maria, gehäuft auf.
Welche Spurenelemente stecken in Mondgestein? Und wie sind diese über dem Mond verteilt? Diese Fragen hat nun die japanische Mondmission "Kaguya" beantwortet. Die Sonde war im September 2007 gestartet und hatte in einer Höhe von etwa 100 Kilometern über der Mondoberfläche Daten gesammelt. Darunter waren auch Messungen mit einem Hochleistungs-Gammastrahlenspektrometer, mit dessen Hilfe chemische Elemente aufgespürt und identifiziert sowie ihre Verteilung bestimmt werden kann.
Zwei Messreihen, die zwischen Dezember 2007 und Februar 2008 sowie von Juli bis Oktober 2008 entstanden waren, wertete ein internationales Wissenschaftlerteam aus. Die Daten umfassen insgesamt etwa 2100 Stunden. Ergebnis der Arbeit ist eine neue Uran-Karte des Mondes, über die nun das Planetary Science Institute in Tucson berichtet. Erstmals lägen beweiskräftige Messungen der Uran-Signatur vor, erklärten die Forscher um Naoyuki Yamashita von der Waseda University in Japan. Die Verteilung von Elementen wie Uran, Thorium und Kalium sei nicht nur für eventuelle zukünftige Mondmissionen interessant, sondern liefere auch neue Erkenntnisse über die Entstehung, die Geschichte und die Geologie des Mondes.
In den obersten Zentimetern der Mondoberfläche befinden sich demnach Kalium, Thorium, Uran, Sauerstoff, Magnesium, Aluminium, Silizium, Kalzium, Titan und Eisen. Einige dieser Elemente waren bereits in früheren Mondmissionen nachgewiesen worden. Die bessere Auflösung der Instrumente auf "Kaguya" erlaubte nun jedoch eine sehr viel genauere Abgrenzung zwischen den einzelnen Stoffen und eine ungefähre Abschätzung der Mengen.
Besonders interessiert waren die Wissenschaftler an der Verteilung von Uran, Kalium und Thorium. Diese drei Elemente scheinen vor allem gemeinsam vorzukommen. Besonders häufig sind sie in bestimmten Bereichen im "Meer der Stürme", dem Oceanus Procellarum, das links oben auf der sichtbaren Seite des Mondes liegt.
Auch im Südpol-Aitken-Becken, das als mögliches Reservoir von Wassereis gilt, scheinen sich die radioaktiven Elemente angereichert zu haben, während sie in den Höhenlagen eher rar sind. Das gilt speziell für die westlichen Höhenzüge direkt über dem Äquator auf der Seite, die der Erde abgewandt ist. Wie viel Uran sich dort genau befindet, können die Wissenschaftler bislang allerdings nicht sagen - dazu müssten die Daten noch weiter bearbeitet werden. Die "Kaguya"-Sonde kann keine neue Messungen mehr vornehmen: Sie schlug am 10. Juni dieses Jahres planmäßig auf der Mondoberfläche auf.
Quelle : www.spiegel.de (http://www.spiegel.de)
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Die neue Mondsonde der NASA hat erste Bilder seit dem Eintritt in eine Umlaufbahn um den Erdtrabanten am 23. Juni gesendet. Dies teilte die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA am Donnerstag (Ortszeit) mit.
Die Kameras arbeiteten gut, hieß es in der Mitteilung. Der "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) soll unter anderem bei der Suche nach sicheren Landeplätzen für künftige bemannte Mondexpeditionen Ausschau halten. Zuletzt hatten Amerikaner 1972 den Mond betreten.
Der LRO soll in einer elliptischen Umlaufbahn den Mond umrunden und aus einer Entfernung von nur 50 Kilometern ein Jahr lang die Mondoberfläche analysieren und kartieren.
Der LRO war am 18. Juni zusammen mit dem "Lunar Crater Observation and Sensing Satellite" (LCROSS) an Bord einer Atlas-Rakete auf den Weg geschickt worden. Im Oktober soll das Gespann in zwei Teile zerfallen, um dann getrennt in einen immerdunklen Pol-Krater zu stürzen. Auf diese Weise will die NASA herausfinden, ob sich in den kalten lichtlosen Polregionen des Mondes Wassereis verbirgt.
Quelle : SAT+KABEL
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Ein britischer Chemiker hat ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe sich aus Mondgestein Sauerstoff extrahieren lässt. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner Online-Ausgabe.
Mondgestein besteht zu knapp 50 Prozent aus Siliziumoxid – der Rest ist ein Gemisch verschiedener metallischer Oxide, aus denen sich rein theoretisch auch Sauerstoff extrahieren lässt. Das Problem ist aber, dass der Sauerstoff in diesen Verbindungen recht fest gebunden ist. Die bisher bekannten Verfahren (PDF-Datei) zur Gewinnung von Sauerstoff aus Mondmaterial benötigen daher sehr hohe Temperaturen.
Derek Fray hatte nun ein Verfahren modifiziert, das er entwickelt hatte, um oxidiertes Metall wieder zu reduzieren. Details zu dem Verfahren stellte er (PDF-Datei) Anfang August auf der Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Reine und Angewandte Chemie vor: Im Unterschied zu den bislang bekannten Verfahren würde der von Fray vorgeschlagene Reaktor nur 4,5 Kilowatt thermische Leistung benötigen, um innerhalb eines Jahres aus drei Tonnen Mondgestein eine Tonne Sauerstoff zu gewinnen.
Die US-Raumfahrtagentur NASA, die bis 2020 wieder Astronauten auf den Mond schicken und dort eine bemannte Basis errichten will – siehe dazu auch die aktuelle Ausgabe von Technology Review – hatte 2005 einen Preis von 250.000 Dollar für die Entwicklung eines solchen Verfahrens ausgeschrieben. Laut Nature arbeitet Fray allerdings gemeinsam mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA an einem Prototypen seines Reaktors.
Quelle : http://www.heise.de/newsticker/Sauerstoff-fuer-Mondsiedler--/meldung/143425 (http://www.heise.de/newsticker/Sauerstoff-fuer-Mondsiedler--/meldung/143425)
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Die Bundesregierung hat eine 1,5 Milliarden Euro teure Forschungsmission zum Mond vorgestellt. Nachdem ein ähnliches Projekt erst im vergangenen Sommer auf Eis gelegt worden war, warb der Luft- und Raumfahrtkoordinator Peter Hintze (CDU) am Mittwoch für eine neue, unbemannte Mission zum Mond etwa im Jahr 2015.
Deutsche Astronauten sollen nicht ins All fliegen. Ein Satellit soll den Mond umkreisen und eine Sonde ein Landefahrzeug mit Forschungslabor auf der Mondoberfläche absetzen. Das Projekt müsste von der neuen Bundesregierung nach der Wahl beschlossen werden. Union und FDP wollen sich bei einem Wahlsieg dafür stark machen.
Finanzierung nach wie vor völlig unklar
Aus Sparzwängen hatte der frühere Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) im Sommer 2008 ein 350 Millionen Euro teures Mondprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gestoppt. Der geplante "Lunare Erkundungsorbiter" (Leo) sollte vier Jahre den Erdtrabanten umkreisen. Die Sonde sollte unter anderem eine Karte der Oberfläche in nie gekannter Auflösung liefern.
Unklar ist, wie das von Hintze vorgestellte neue Mondprojekt finanziert werden soll. "Wir haben in diesem Jahr 5 Milliarden für die Abwrackprämie von alten Autos mobilisiert, dann werden wir ja doch für fünf Jahre auch 1,5 Milliarden vielleicht hinkriegen", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Hintze.
Schavan zeigt sich begeistert - Linke spricht von "Schnapsidee"
Eine Kooperation mit der europäischen Weltraumorganisation ESA oder anderen Staaten sei möglich. Der Mond sei für Wirtschaft und Forschung hoch interessant. "Der Mond ist das Archiv unseres Sonnensystems", sagte Hintze.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) unterstützt die Idee. "Wenn es gelingt, eine nationale Mondmission zu realisieren, (...) dann können wir damit die Fähigkeiten der deutschen Forschung und Wirtschaft unter Beweis stellen", sagte Schavan kürzlich. 2009 gibt der Bund rund 1,4 Milliarden Euro für die Raumfahrt aus.
Die Linke kritisierte die Mond-Pläne als Schnapsidee. "Die Bundesregierung verliert jede haushaltspolitische Glaubwürdigkeit, wenn sie in Anbetracht dramatischer Steuereinbrüche immer neue Milliardenprogramme ankündigt", sagte die Linke-Haushaltsexpertin Gesine Lötzsch.
Quelle : SAT+KABEL
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Der eigentlich recht dröge aktuelle Wahlkampf ist manchmal doch noch ein bisschen lustig. Jedenfalls, wenn man über eine ganz spezielle Sorte von Humor verfügt. Wenn Peter Hintze, Regierungskoordinator für die deutsche Luft- und Raumfahrt, mit seinem Lausbubenlächeln für eine deutsche Mondmission wirbt, gleitet auch dem strengsten Politik-Journalisten ein Lächeln über das Gesicht. Meint der das wirklich ernst? Deutsche zum Mond? Und dann zum Mars? Mit der Rakete zu den Planetenräumen – wenn das Wernher von Braun noch hätte erleben dürfen. Aber im Ernst, das ist doch ein Scherz, oder?
Ist es nicht. Tatsächlich ist die Idee an sich, weder wirklich neu noch so durchgeknallt, wie sie auf den ersten Blick aussieht. Walter Döllinger, ehemals Direktor für Raumfahrtprogramme bei der Raumfahrtagentur des DLR, hat seit Jahren für ein solches Vorhaben getrommelt, um der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie unter die Arme zu greifen.
Natürlich gab es die üblichen Reaktionen: Ex-Umweltminister Trittin beispielsweise spottete, Die Bundesregierung habe „kein Geld für Elektroautos, will aber 5,5 Millarden verschwenden, um auf den Mond zu fliegen und Schwarze Löcher zu erforschen. Die CDU sollte mal bei sich selber forschen – das ist reichlich schwarzes Loch.“
Das Argument zielt auf die Mobilisierung eines tief sitzenden Misstrauens: Wenn diese Forscher schon unsere hart erarbeiteten Steuergelder verjubeln, dann sollen sie damit wenigstens was nützliches anstellen. Was aber ist nützlich? Die Antwort wird bei Hintze sicherlich anders ausfallen als bei Trittin, bei Trittin anders als bei Steinmeier. Und, da bin ich mir sicher, alle haben sich von ihren Experten gute Begründungen geholt.
Denn alle diese Politiker haben ein interessante Gemeinsamkeit: Sie sind davon überzeugt, dass im Grunde genommen nur Forscher wissen, was am besten geforscht werden sollte. Man muss ihnen halt nur die richtigen Vorgaben machen. Genau da aber liegt der Hase im Pfeffer. Das tief sitzende Misstrauen gegenüber Wissenschaft und technischem Fortschritt, das hierzulande immer mal wieder gerne unter der Überschrift „Technikfeindlichkeit“ präsentiert wird, hat genau hier seine Ursache: Die Menschen, die eigentlich über Sinn und Unsinn der Forschung entscheiden müssten, weil sie selbst von den Folgen dieser Forschung betroffen sind, haben in der Regel nicht die Möglichkeit, über diese Fragen zu entscheiden. Das ist im System nicht vorgesehen – und all zu oft wird ihnen auch vermittelt, dass sie von all diesem komplizierten Kram am besten die Finger lassen sollten. Ist ja mitunter echt gefährlich, dieses Wissenschaftler-Zeugs. Die Öffentlichkeit hat die Labore dieses Landes gefälligst nur zum Staunen zu betreten – Wissenschaft ist bestenfalls Aktion und Spektakel. Es wird höchste Zeit, diese Form der Märchenstunde zu beenden.
Quelle : http://www.heise.de/tr/
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Zehn Monate nach dem Start der ersten indischen Mondmission haben die Wissenschaftler den Kontakt zu dem unbemannten Raumschiff verloren und das Projekt vorzeitig beendet. "Die Mission ist vorüber", sagte ein Sprecher der indischen Raumfahrtbehörde ISRO. Der Funkkontakt mit der Sonde "Chandrayaan-1", die den Mond umkreist, sei in der Nacht zu Samstag "unvermittelt" abgerissen und könne nicht wiederhergestellt werden. Dennoch habe die Sonde technisch überzeugt und ihre Aufgaben zu "90 bis 95 Prozent" erfüllt, sagte der Sprecher weiter. Ursprünglich sollte die Mondmission zwei Jahre dauern.
Das Raumfahrzeug "Chandrayaan-1" war Ende Oktober vergangenen Jahres vom südindischen Weltraumbahnhof Satish Dhawan nördlich der Millionstadt Chennai (Madras) gestartet. Knapp einen Monat später hatte es eine 35 Kilogramm schwere Sonde auf dem Mond ausgesetzt. Mit Kosten in Höhe von 64 Millionen Euro war die Mission weltweit die bislang billigste ihre Art. Sie gilt als erster Schritt des ambitionierten indischen Mondprogramms. Für 2012 ist in Kooperation mit Russland der Start von "Chandrayaan-2" geplant.
Quelle : SAT+KABEL
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Die Weltraumagentur NASA bombardiert den Mond mit einer Raketenstufe und einem Satelliten.
An diesem Freitag soll zunächst eine Raketenstufe zum Geschoss werden und mit voller Wucht in einen Krater am Südpol des Erdtrabanten stürzen. Nur Sekunden danach beginnt der Kamikazeflug eines Satelliten in denselben Schlund. Zwischen beiden Aufschlägen liegen vier kostbare Minuten, die darüber entscheiden, ob sich drei Jahre an Vorbereitungen, vier Monate Reise durch den Weltraum und 79 Millionen Dollar an Investitionen gelohnt haben.
Es geht um Wasser, genauer den definitiven Beweis für die Existenz von Eis in Kratern an den düsteren Polen, in die niemals die Sonne hineinscheint. Experten schätzen, dass die Temperaturen am Boden dieser Mondschlunde bis zu minus 240 Grad Celsius betragen. Zwar haben in den vergangenen Monaten gleich drei verschiedene Sonden Spuren von Wasser auch in Mondregionen entdeckt, in denen sie nie vermutet worden waren. Und auch am Südpol selbst wurden bereits Hinweise auf die Existenz von Wasserstoff gefunden, ein Kernelement von Wasser. Aber diese Mondmission geht noch viel weiter.
"Diesmal berühren wir das Wasser", beschreibt es Mike Wargo, ein leitender NASA-Mondwissenschaftler. Und Materie aus dem Kraterboden, die möglicherweise seit Abermillionen Jahren im Dunklen lag, könnte nun im Sonnenlicht erscheinen - eine Perspektive, die bei den Wissenschaftlern schon jetzt das Herz höherschlagen lässt.
Der Satellit, den die NASA am Freitag opfern will, heißt kurz LCROSS (Lunar Crater Observation and Sensing Satellite). Er war am 18. Juni zusammen mit einem Orbiter, der nun den Mond umkreist, an Bord einer Atlas-Rakete gestartet worden. LCROSS - verbunden mit der verbrauchten oberen "Centaur"-Stufe der Trägerrakete - wurde zunächst in eine elliptische Erdumlaufbahn geschickt.
Rund 13 Stunden vor der spektakulären Doppel-Kollision soll sich der Raketenteil, etwa so groß wie ein Geländewagen, vom Satelliten lösen, der dann seine Triebwerke zünden und schleunigst auf Distanz gehen wird: Um gut 600 Kilometer soll er sich von der "Centaur"-Stufe entfernen. Das entspricht etwa einer Differenz von vier Minuten Flugzeit zwischen beiden zwischen Körpern - jene vier Minuten, in denen LCROSS felsenfeste Beweise für die Existenz von Wasser finden soll.
Das Ziel ist der Cabeus-Krater, in den "Centaur" am Freitagmittag um kurz nach 13.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit mit einer Geschwindigkeit von fast 9000 Stundenkilometern stürzen soll. Der Aufprall wird mit der Nase voran erfolgen, in einem viel steileren Winkel als bei drei früheren gezielten Sonden-Abstürzen auf den Erdtrabanten. Die NASA erwartet, dass bei der Kollision 350 Tonnen an Mondboden aus dem Krater geschleudert werden - in einer riesigen Staubwolke, die nach Schätzungen in einem Radius von 50 Kilometern bis zu 10 Kilometer hoch über die Mondoberfläche steigen wird. Das ist hoch genug, um dem Sonnenlicht ausgesetzt zu werden.
LCROSS wird nach den Hoffnungen der Wissenschaftler auf seinem eigenen Sturzflug mit neun Instrumenten, darunter fünf Kameras, die Staubwolke studieren, Aufnahmen machen und die Informationen live zu den Forschern im Ames Research Center der NASA in Kalifornien schicken. Andere Satelliten, Sonden und Teleskope im Weltraum und auf der Erde werden das Doppel-Spektakel ebenfalls verfolgen. "Wenn alles vorbei ist, wird nichts von LCROSS übrig sein", sagt Projektmanager Dan Andrews vom Ames-Zentrum." Nur die Daten, die gesendet wurden."
Quelle : www.digitalfernsehen.de
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Die NASA hat am Freitagnachmittag den Erdtrabanten Mond bombardiert. Die Wissenschaftler ließen die Raketenstufe einer Raumsonde wie ein Geschoss in einen Krater am Südpol des Erdtrabanten stürzen.
Dadurch wird Mondstaub aufgewirbelt, den die Raumsonde LCROSS (Lunar Crater Observation and Sensing Satellite) auf Spuren von Wasser in den kommenden Minuten untersuchen soll. Nur wenige Minuten später wird auch die Sonde auf dem Mond zerschellen.
Der Einschlag der Rakete im Cabeus-Krater erfolgte um 13.36 Uhr deutscher Zeit. Die Rakete schlug mit einer geschätzten Geschwindigkeit von fast 9.000 Stundenkilometern auf.
Besitzer eines Windows-PCs verfolgten die Mission per Live-Stream mit dem Windows Media (Live-Stream für Windows Mediaplayer). Auf Apple-Rechnern wurde die Mission über einen Quicktime-Stream gezeigt.
Quelle: SAT+KABEL
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Mit diesem Schauspiel sorgte die USA für weltweites Aufsehen: Um 13.31 Uhr mitteleuropäischer Zeit war die tonnenschwere ausgebrannte Oberstufe einer Trägerrakete im so genannten "Cabeus A"-Krater am Südpol des Monds eingeschlagen. Bei dem gewaltigen Aufprall wurde nach Angaben der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA eine etwa zehn Kilometer hohe Wolke aus Mineralien und Staub aufgewirbelt.
Weitreichende Folgen für die Raumfahrt
Nur vier Minuten später zerschellte der Sonden-Einschlagskörper LCROSS auf dem Mond: Er hatte zuvor den Aufprall der Rakete gefilmt und die Staubwolke mit Messinstrumenten untersucht. Die Forscher erhoffen sich von dieser Analyse den endgültigen Beweis dafür, dass es am Boden des Kraters Wassereis gibt. Sie gehen davon aus, dass sich gerade tief unten in Kratern, die nicht direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, Wassereis gesammelt haben könnte. Indirekte Hinweise auf gefrorenes Wasser hatte es zuvor bereits gegeben, einen direkten Nachweis jedoch noch nicht. Bewahrheitet sich diese Hypothese, so hat das weitreichende Folgen für die Raumfahrt: Denn Wasser ist eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau längerfristiger bemannter Stationen auf dem Mond.
Ein spektakuläres Schauspiel
Mit 9010 Stundenkilometer soll die Raketenstufe in den Krater eingeschlagen haben. Die NASA geht davon aus, dass bei diesem Aufschlag ein Loch von etwa 20 Metern Durchmesser und fünf Metern Tiefe entstanden ist. Dabei wurden schätzungsweise 400 Tonnen Mondmaterie aufgewirbelt. Das spektakuläre Schauspiel wurde auch von der Erde aus mit Teleskopen verfolgt sowie von Satelliten bildlich festgehalten. Auch das "Hubble"-Weltraumteleskop machte Aufnahmen. Bislang allerdings konnte die NASA die versprochenen Bilder noch nicht präsentieren.
(http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/sendungsbild288306_v-mittel16x9.jpg)
NASA will Wasser auf dem
Mond nachweisen.
Die Mondsonde startete am 18. Juni in Cape Canaveral (Florida). Ziel der rund 480 Millionen Euro teuren Mission ist unter anderem eine detaillierte Kartierung der Mondoberfläche, wie es sie in dieser Genauigkeit bisher noch nicht gegeben hat. Daneben sollen Landestellen für zukünftig bemannte Flüge erkundet sowie die Suche nach Wasser an den Polen intensiviert werden.
Auch deutsche Forscher an der Mission beteiligt
(http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/apollo114_v-mittel16x9.jpg)
Vor vierzig Jahren betrat der Mensch
erstmals den Mond.
Auch Deutschland ist mit zwei Forschergruppen an der Mondmission beteiligt: So helfen etwa ein Team vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Technischen Universität Berlin bei der Interpretation der erhobenen Daten. Zudem unterstützen Experten des Instituts für Planetologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die Mission mit ihrem Know-How in Sachen Bilddatenauswertung. Die Berliner Forscher streben außerdem eine genaue Vermessung der Landestellen der "Apollo"-Mondmissionen aus den Jahren 1969-72 an.
Quelle: www.tagesschau.de
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Es sollte eine gigantische Staubwolke entstehen, doch der Doppeleinschlag einer Nasa-Sonde auf dem Mond war praktisch nicht zu sehen. Das Weltraumteleskop "Hubble" hat an den dabei entstandenen Kratern bislang keine Hinweise auf Wasser entdeckt.
Washington - Die Erwartungen waren riesig: Eine riesige Staubwolke sollte in einem Mondkrater aufgewirbelt werden - hervorgerufen durch den Einschlag einer ausgebrannten Raketenstufe von der Größe eines kleinen Busses. In kurzem Abstand dahinter flog die Nasa-Sonde "LCROSS", die den Crash aus nächster Nähe verfolgen sollte, um Minuten später selbst in den dunklen Mondkrater zu krachen, wo Forscher Wassereis vermuten.
Doch statt der erwarteten Riesenfontäne gab es auf den Fotos und Videos der Nasa nichts zu sehen. Da habe wohl jemand bei der Nasa während der Videoübertragung die Pause-Taste gedrückt, wurde im Internet gewitzelt.
Viele Zuschauer der in Internet und Fernsehen live gezeigten Doppel-Kollision waren enttäuscht. "Wir haben alle eine Gehirnwäsche aus Hollywood bekommen", sagte der amerikanische Physiker Michio Kaku, der an der Nasa-Mission nicht beteiligt ist und den viele US-Bürger aus Radio- und Fernsehsendungen kennen. Man habe Bruce Willis vor Augen, der die Erde vor einem Asteroiden rette. "Aber Wissenschaft wird so nicht gemacht", betonte Kaku.
Fotostrecke : http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-47601.html
Bei der Nasa ist man trotz der unspektakulären Bilder, auf denen nur ein kleiner Blitz erkennbar war, zufrieden mit der Mission. Man habe chemische Signaturen in Lichtwellen gemessen, erklärten Wissenschaftler. Und das sei das Entscheidende.
Der zweifache Einschlag wurde von erdgebundenen Teleskopen verfolgt, aber auch von Superauge "Hubble". Eine erste Auswertung der Daten des Weltraumteleskops habe keine Hinweise auf Wasser ergeben, teilte die Nasa am späten Freitagabend mit. Forscher wiesen jedoch zugleich daraufhin, dass die Daten noch detailliert untersucht werden müssten.
Nach Angaben des Projekt-Wissenschaftlers Anthony Colaprete dürfte die Auswertung der mit verschiedenen Teleskopen und Instrumenten erfassten Daten mehrere Wochen dauern. Die Nasa erklärte, alle Messinstrumente der "LCROSS"-Sonde hätten ohne Probleme funktioniert. Auf einer Pressekonferenz wenige Stunden nach den Einschlägen zeigten sich die Wissenschaftler erfreut über die große Menge an Daten.
Quelle : www.spiegel.de
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Bei der Suche nach Wasser auf dem Mond können die Forscher der Nasa noch keine Erfolge vermelden. Neue Fotos zeigen jetzt aber: Das Bombardement mit zwei Flugkörpern vor zwei Wochen ist nicht spurlos am Trabanten vorbeigegangen.
(http://www.spiegel.de/images/image-24548-panoV9-zqtf.jpg)
Los Angeles - Die versprochene Mond-Show war ausgeblieben, als vor rund zehn Tagen die US-Weltraumbehörde zwei Flugkörper auf den Mond krachen ließ. Von der vorher angekündigten, bis zu zehn Kilometer hohen Trümmerwolke war nämlich zunächst nichts zu sehen. Die Nasa hatte sich im Anschluss trotzdem zufrieden gezeigt - immerhin habe man eine Menge wissenschaftlicher Daten für die Suche nach Wasser auf dem Erdtrabanten sammeln können.
Nun hat die Nasa weitere Bilder veröffentlicht - wohl um noch einmal klarzustellen, dass die Mission kein Fehlschlag war. "Wir waren wie von den Socken gerissen von den Daten", sagt Missionschef Anthony Colaprete. Die gesammelten Messwerte schienen von "sehr hoher Qualität" zu sein.
(http://www.spiegel.de/images/image-24550-panoV9-wiqx.jpg)
Eines der Bilder wurde von der "LCROSS" gemacht. Die Sonde verfolgte den Einschlag einer alten, zwei Tonnen schweren Raketenstufe auf dem Mond - um rund vier Minuten später selbst dort einzuschlagen. Auf der Aufnahme aus der Nähe des Südpols ist eine Säule aus Staub zu sehen. Sie ist nach Angaben der Nasa rund anderthalb Kilometer hoch. Ein weiteres Bild stammt von der Mondsonde "LRO", die 90 Sekunden nach dem Aufschlag von "LCROSS" über die betreffende Region flog. Aus 80 Kilometern Höhe sind auf einer Infrarot-Aufnahme die beiden Einschlagorte gut erkennbar.
Doch bei aller öffentlich vorgetragenen Euphorie der Nasa: Nach wie vor gibt es keinen Hinweis, dass bei dem doppelten Impakt Wasser nachgewiesen worden sein könnte. Auch das Weltraumteleskop "Hubble" konnte in den Kratern keine Hinweise darauf finden.
(http://www.spiegel.de/images/image-24547-panoV9-flji.jpg)
Forscher vermuten, dass sich tief unten in Kratern an den Mondpolen Wasser in Form von Eis gesammelt haben könnte. Die Bereiche sind nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt - und könnten so langfristig die nötigen Bedingungen bieten. Wasser wäre eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau längerfristiger bemannter Stationen auf dem Mond.
Da die entsprechenden Pläne der Nasa derzeit mehr als unsicher sind, wäre den Forschern eine entsprechende Entdeckung sicher nur recht gewesen - aber bisher gibt es darauf nach wie vor keine konkreten Hinweise.
Quelle : www.spiegel.de
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Das Aus für eine deutsche Mondmission stößt bei den beteiligten Wissenschaftlern auf Kritik. Der Planetenforscher Harald Hiesinger nennt die Entscheidung, das Projekt zu kippen, einen schweren Fehler. Deutschland vertue damit eine Chance, in die Zukunft zu investieren, sagte Hiesinger der Deutschen Presse-Agentur in Münster.
Politiker von CDU und FDP hatten vor der Bundestagswahl eine unbemannte deutsche Mondmission im Jahr 2015 in Aussicht gestellt. Die Kosten für den Satelliten samt Landemodul sollten sich auf 1,5 Milliarden Euro belaufen. Im Koalitionsvertrag taucht das Projekt allerdings nicht mehr auf. Medienberichten zufolge ist es der desolaten Haushaltslage zum Opfer gefallen.
Für die Mission LEO ("Lunarer Erkundungsorbiter") wollte das Institut für Planetologie der Universität Münster ein neues thermisches Infrarotspektrometer beisteuern. "Das Gerät hätte es uns erlaubt, die Mineralogie des Mondes sehr genau zu untersuchen", erläuterte Hiesinger. Das Aus für das Projekt mache drei Jahre Vorbereitungszeit zunichte.
Hiesinger befürchtet zudem, dass Deutschlands Position auf dem hartumkämpften Satellitenmarkt geschwächt wird. Auch sorge er sich um die Mitwirkungsmöglichkeiten bei internationalen Raumfahrtprojekten. "Nur wenn man demonstriert, dass man ein solches Vorhaben eigenständig durchführen kann, bleibt man auch ein attraktiver Partner, um bei anderen Missionen mitfliegen zu können", betonte Hiesinger.
Quelle: SAT+KABEL
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Sensation auf dem Mond: Die Nasa hat auf dem Erdtrabanten "bedeutende Mengen" gefrorenen Wassers gefunden. Der gezielte Crash einer alten Raketenstufe und einer Raumsonde machte die Entdeckung möglich. "Wir sind total begeistert", jubelt der Leiter des Forschungsprojekts.
Washington - Der Mond ist offenbar doch keine staubtrockene Einöde - sondern besitzt durchaus Wasser, wenn auch in gefrorener Form. Wie die US-Weltraumbehörde Nasa am Freitag mitteilte, ist die "LCROSS"-Mission damit zu einem vollen Erfolg geworden. Die Sonde war Anfang Oktober gemeinsam mit einer alten Raketenstufe gezielt auf dem Mond zum Absturz gebracht worden. Der Doppel-Crash hatte eine bis zu zehn Kilometer hohe Staub- und Trümmerwolke aufgewirbelt. Die Analyse der Fontäne bereitete zunächst einige Schwierigkeiten - doch jetzt deuten die Ergebnisse laut Nasa darauf hin, dass es auf dem Mond "bedeutende Mengen" an Wassereis gibt.
"LCROSS" hatte zunächst eine alte, zwei Tonnen schwere "Centaur"-Raketenstufe mit rund 9000 Kilometern pro Stunde in den Cabeus-Krater in der Nähe des Mond-Südpols krachen lassen. Kein Sonnenstrahl dringt auf den Boden des Kraters vor - Forscher hatten deshalb vermutet, dass sich dort gefrorenes Wasser gesammelt haben könnte. Der 79 Millionen Dollar teure "LCROSS" (Lunar Crater Observation and Sensing Satellite) funkte Daten des "Centaur"-Absturzes zur Erde, ehe er selbst in dem Krater zerschellte.
Spektrometer-Daten verrieten Wasservorkommen
Die Wissenschaftler konzentrierten sich bei der Untersuchung der Wolke auf Spektrometer-Daten. Sie verraten anhand des Lichtspektrums von Materialien, wie diese zusammengesetzt sind. Die Spektrometer-Daten seien von einer Emission im Ultraviolett-Bereich bestätigt worden. Dabei habe es sich um Hydroxyl gehandelt, das entsteht, wenn Wasser von Sonnenlicht aufgespaltet wird.
Der Wasserfund "eröffnet ein neues Kapitel in unserem Verständnis des Monds", hieß es in einer Mitteilung der Nasa. "Wir sind total begeistert", schwärmte Anthony Colaprete, Forschungsleiter des "LCROSS"-Projekts. Es gebe zahlreiche Hinweise darauf, dass sowohl in der hohen Staubwolke als auch in den Trümmern Wasser vorhanden war.
Erst im September waren drei Forscherteams unabhängig voneinander zu dem Ergebnis gekommen, dass eine hauchdünne Schicht von Wassermolekülen den Mond überzieht. Die Entdeckung im Cabeus-Krater ist allerdings etwas vollkommen anderes: Hier geht es nicht mehr um einzelne Moleküle, sondern um größere Wassermengen. Um welche genau, verriet die Nasa allerdings nicht. "Die Konzentration und Verteilung von Wasser muss noch näher untersucht werden", räumte Colaprete ein. "Aber wir können mit Sicherheit sagen, dass es im Cabeus-Krater Wasser gibt."
Mondwasser dürfte für künftige bemannte Missionen auf dem Erdbegleiter von großer Bedeutung sein - es könnte in seine chemischen Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt und zu Luft oder Raketentreibstoff umgewandelt werden. Zusammen mit dem Wasser seien auch Spuren anderer verblüffender Substanzen gefunden worden. "Die permanent abgeschatteten Regionen des Monds sind echte Kältefallen", erläuterte Colaprete. "In ihnen sammelt und erhält sich Material über Milliarden von Jahren."
Quelle : www.spiegel.de
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Die im Juni vergangenen Jahres gegründete OpenLuna Foundation möchte mit Open-Source-Mitteln in fünf bis sieben Jahren auf dem Mond eine kleine Siedlung errichten, in der sechs bis zehn Personen leben sollen. Die Siedlung soll unter dem Motto »Your Moon. Your mission. Get involved.« von jedermann genutzt werden können, der sich an ethische und kulturelle Richtlinien hält.
(http://www.pro-linux.de/images/NB3/imgdb/n_openluna-mondfahrzeug.jpg)
Die Besiedlung des Mondes soll in mehreren Etappen erfolgen, die für die einzelnen Schritte verwendete Hard- und Software soll für alle ebenso einsehbar und mitgestaltbar sein wie die einzelnen Missionspläne. In Phase 1 (Scout Class rover missions) sollen mehrere Mondfahrzeuge abgesetzt werden, die den Mond erkunden und von der Erde aus von Websurfern gesteuert werden, die dafür mehrere hundert Dollar per Kreditkarte an das Projekt überweisen. In der nächsten Phase (boomerang class rover missions) soll ein größeres Fahrzeug auf am Südpol des Mondes landen (Shackleton-Krater), das weitere Erkundigungen einholt, nach nützlichen Ressourcen wie Wasser sucht und nach einem guten Platz für die Siedlung Ausschau hält. Es soll darüber hinaus 150 bis 180 kg Mondgestein einsammeln und zur Erde zurückbringen, das von der University of Western Ontario untersucht und gereinigt wird und anschließend in internationalen Auktionen unter den Hammer kommt, um die Phase 3 zu finanzieren.
(http://www.pro-linux.de/images/NB3/imgdb/n_openluna-aussenposten-auf-dem-mond.jpg)
Während der dritten Phase (Pathfinder Class solo human missions) mit dem Namen »Tranquility« wird erstmals ein Mensch auf den Mond gebracht, der dort so lange wie möglich in einem »Mondzelt« hausen und die nötige Technologie erproben soll. Er soll darüber hinaus die nächste Phase vor Ort vorbereiten und testen was dem »Exlorer Bobcat«, einem vielseitig einsetzbaren Baufahrzeug, das mit Solarenergie betrieben werden soll, zugemutet werden kann. In Phase 4 (Explorer Class Human crew establishment missions) sollen bereits fünf Kosmonauten und genügend Technologie und Materialien auf dem Erdtrabanten landen, um einen einfachen Außenposten, die »Lunar lodge« aufzubauen. Dieser soll als Unterkunft dienen und vor kosmischen Strahlungen schützen.
In der Phase 5 (Pioneer Class station shakedown and further missions) soll der Außenposten ausgebaut und um mehrere Module ergänzt werden. OpenLuna plant, Anlagen NASA, ESA, JAXA und andere Weltraumagenturen sowie Privatpersonen zu vermieten. Während der fünften Phase soll viel dafür getan werden, um das Leben auf dem Mond angenehm zu machen, beispielsweise durch Mikrogärten für Sauerstoffproduktion, Forschung und Zeitvertreib, neue (komfortablere) Unterkünfte und Forschunglabore. In dieser Phase sollen auch genauere Flugpläne ausgearbeitet werden, so dass An- und Abreise gut zu überschauen sind. Zukünftig soll das Projekt durch Mondtouristen finanziert werden. Die OpenLuna Foundation plant, mit mehreren Forschungs- und Bildungseinrichtungen zusammen zu arbeiten und die Öffentlichkeit über jeden Schritt bestens zu informieren, mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu erreichen. Die komplette Mission soll 300 bis 500 Millionen USD kosten. Für die OpenLuna-Projekte (http://www.openluna.org/wiki/index.php/Main_Page#OpenLuna_Projects) werden noch viele Mitstreiter mit unterschiedlichen Fähigkeiten (http://www.openluna.org/wiki/index.php/People_needed) gesucht, ebenso Geldgeber und Mitglieder (http://www.openluna.org/civicrm/contribute/transact?reset=1&id=3), die die OpenLuna Foundation mit einem Mitgliedsbeitrag unterstützen. Eine Mitgliedschaft ist ab 50 USD (Studenten und Rentner 20 USD) zu haben, die Namen derer, die sich bis zum 31. August registrieren, werden ins All geschickt.
Quelle : www.pro-linux.de
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Japan und die USA wollen zunächst nicht Menschen, sondern humanoide Roboter zum Mond schicken
Den ersten Wettlauf zum Mond entschieden 1969 die Amerikaner für sich, als die Landefähre von Apollo 11 auf dem Mond aufsetzte und Neil Armstrong am Morgen des 21. Juli als erster Mensch den Erdtrabanten betrat. Nach dem Ende des Apollo-Programms fiel der Mond lange in Vergessenheit. Derzeit bereiten sich jedoch mehrere Staaten auf einen erneuten Wettlauf zum Mond vor. Anders als damals, wollen die USA und Japan aber vorerst keine Menschen, sondern humanoide Roboter als Weltraumreisende auf den unwirtlichen Himmelskörper schicken.
Die amerikanische Weltraumbehörde NASA entwickelte dazu in Kooperation mit General Motors einen Roboter mit dem Namen Robonaut, kurz R2, der am 1. November 2010 zu seiner Reise zur Internationalen Raumfahrt Station ISS aufbrechen soll. Der Roboter ist menschenähnlich gestaltet, wiegt 150 Kilogramm und kann gewisse Ähnlichkeiten mit der Star-Wars-Figur Boba Fett nicht verleugnen. Da im Kopfbereich des Roboters verschiedene Kameras und Sensoren untergebracht sind, hat man sich entschieden, das aus 38 PowerPC-Prozessoren bestehende "Gehirn" des Roboters im Bauchbereich unterzubringen.
(http://www.heise.de/bilder/148341/0/0)
Robonaut. Bild: Nasa/CC-Lizenz
Diese erste Version des Roboters hat allerdings noch keine Beine. Er wird daher auf einer Art Plattform montiert sein. In einer weiteren Phase soll R2 auch noch Beine bekommen, um sich autonom fortzubewegen. Der Roboter ist ein Teil des Projektes M der NASA. In einer Zeitspanne von 1000 Tagen, will man es schaffen, einen humanoiden Roboter auf den Mond zu schicken.
Damit befinden sich die USA in direkter Konkurrenz einem japanischen Projekt, welches ebenfalls einen humanoiden Roboter entwickelt, der 2015 auf dem Mond landen soll. Dabei arbeiten die Japan Aerospace Exploration Agency JAXA und das auf Weltraumtechnik spezialisierte Technologie-Konsortium SOHLA eng zusammen. SOHLA entwickelt derzeit einen Roboter, der kleiner als ein Mensch ist, nach der Landung publikumswirksam auf dem Mond spazieren gehen und die japanische Flagge hissen soll.
(http://www.heise.de/bilder/148341/1/0)
Maido-kun. Bild: SOHLA
Der "Maido-Kun" benannte Roboter soll 10,6 Million US-Dollar kosten und wird in der Nähe von Osaka gebaut. Man hofft, "Maido-Kun" zusammen mit einem von der JAXA entwickelten Roboter-Rover gemeinsam im Jahre 2015 auf den Mond senden zu können. Als Landefahrzeug wird wahrscheinlich das erprobte Selene-System zum Zuge kommen.
Quelle : http://www.heise.de/tp/
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Der US-Kongress hat das Nasa-Budget verabschiedet
Astronomen haben einen neuen Exoplaneten entdeckt, der einmal alle 37 Tage um den Roten Stern Gliese 581 kreist und drei bis vier Mal so groß wie die Erde ist. Der Exoplanet mit dem prosaischen Namen Gliese 581g ist nicht der erste in diesem Sonnensystem, insgesamt wurden hier 6 Planeten entdeckt, aber der neue Planet soll die richtige Entfernung zu seiner Sonne haben, die schwächer ist und nur ein Drittel der Masse unserer Sonne besitzt, um flüssiges Wasser zu ermöglichen und möglicherweise auch Leben.
Noch gibt es freilich Ungewissheit, ob dem wirklich so ist. Besuchen wird man den Planeten mit einer bemannten Mission sowieso nicht in absehbarer Zeit, schließlich ist er 20 Lichtjahre entfernt und schon die bemannten Raumfahrtprojekte in die nächste Umgebung, also zum Mond und vor allem zum Mars, sind problematisch.
(http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33425/33425_1.jpg)
So könnte die Landefähre Orion aussehen, für deren Entwicklung die Nasa weiterhin Geld erhalten hat. Bild: Nasa
Gerade hat nach dem US-Senat auch das Repräsentantenhaus das neue Gesetz für die Weltraumbehörde Nasa angenommen, das nun nur noch US-Präsident Obama unterzeichnen muss. Die Nasa erhält in den nächsten 3 Jahren ein Budget von 58 Milliarden Dollar und wird die bemannte Raumfahrt großen Teils outsourcen. Jetzt sollen private Unternehmen Raketen bauen und Last sowie Astronauten in den Weltraum bzw. zur Internationalen Raumstation ISS bringen.
Der unter Bush gehegte, aber nicht finanzierte Plan, Astronauten auf den Mond zu bringen, eine Station aufzubauen und dann einen Marsflug zu unternehmen, ist damit vorerst auf Eis gelegt. Bemannte Missionen zum Mond und weiter sollen, falls überhaupt, eher in internationaler Kooperation geschehen, die Möglichkeit, bemannte Missionen zur ISS und im nahen Orbit durchzuführen, soll aber schon aus Gründen der nationalen Sicherheit gewährleistet bleiben. Über die Ziele bemannter Weltraummissionen soll ein unabhängiger Bericht in Auftrag gegeben werden.
Obama hatte verlangt, dass das Programm Constellation, mit dem man eine erste Station auf dem Mond realisieren wollte, aufgrund der hohen Staatsverschuldung ganz gestrichen wird, obgleich schon 10 Milliarden vor allem in die Entwicklung der neuen Rakete Ares und der Orion-Kapsel für die Astronauten investiert wurden. Hier widersetzte sich der Kongress teilweise und ermöglicht der Nasa, die Kapsel weiter zu entwickeln, wofür bis 2013 vier Milliarden zur Verfügung gestellt werden, und an einer Rakete als Nachfolger der Space-Shuttles zu arbeiten, die schwere Lasten, mindestens 70 Tonnen, in den Weltraum bringen kann. Mit dem Bau soll aber erst 2015 begonnen werden. Bis 2013 sind dafür 7 Milliarden vorgesehen. Um dies zu ermöglichen, wurde aber an vielen anderen Projekten gespart. Bis vorerst 2020 will man sich weiter an der ISS beteiligen und die Präsenz "maximal" erweitern. Der letzte Space-Shuttle-Flug soll nicht wie geplant im Februar 2011, sondern möglichst nicht vor Juni 2011 erfolgen.
Quelle : http://www.heise.de/tp/
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der neue Planet soll die richtige Entfernung zu seiner Sonne haben, die schwächer ist und nur ein Drittel der Masse unserer Sonne besitzt, um flüssiges Wasser zu ermöglichen und möglicherweise auch Leben.
Das glaube ich nicht.
Es mag zwar sein, dass energetische Berechnungen in dieser Umlaufbahn zunächst eine Temperatur im interessanten Bereich ergeben.
Aber es gibt gleich mehrere wichtige Gründe, nicht an flüssiges Wasser oder gar günstige Bedingungen für Leben zu glauben:
- die geringe Distanz zum Zentralgestirn lässt auf grosse differenzielle Gravitationswirkung schliessen, wodurch der Planet enorm durchgewalkt wird und somit wahrscheinlich sehr viel heisser ist, als das allein die Sonneneinstrahlung erwarten lässt. Auf ähnliche Weise trägt unser Mond (mit) dazu bei, dass das Erdinnere (noch) nicht erstarrt. Der Mond selbst erfährt solche Wirkung nicht (mehr), weil er der Erde stets dieselbe Seite zeigt. Genau das allerdings macht Leben in unserem Sinne auf einem Planeten praktisch unmöglich, weil die sternenzugewandte Seite immer extrem heiss, die andere dagegen sehr kalt wäre. Nur ein kleiner Bereich dazwischen hätte vielleicht moderate Temperaturen, aber absolut enorme Temperaturunterschiede ringsum.
- aus diesem Grunde ist gar keine stabile Atmosphäre zu erwarten. Wäre überhaupt eine vorhanden, dann dürften so grosse Druckunterschiede und daher gigantische Windgeschwindigkeiten auftreten, dass das Zentralgestirn im Laufe der Zeit alles Gas absaugen müsste.
- so nah an der Oberfläche des Sterns ist dessen hochenergetische Strahlung so stark, dass eine eventuelle Atmosphäre stets komplett ionisiert sein dürfte und organische Verbindungen oder flüssiges Wasser nicht existieren können. Die Strahlungseinwirkung hängt von der Entfernung zur Sternenoberfläche ab, die Gravitation und umlaufbahn von der zum Schwerpunkt.
Jürgen
(der im Nebenfach auch mal ein paar Semester Astronomie hatte)
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Das US-Unternehmen Astrobotic, eine Ausgründung der Carnegie Mellon Universität, entwickelt einen Roboter, der auf dem Mond nach Methaneis und Wasser schürfen soll.
Das US-Unternehmen soll im Auftrag der US-Weltraumbehörde Nasa einen Roboter entwickeln, der auf dem Mond nach Rohstoffen schürfen soll. Der Roboter soll an den Polen des Mondes nach Rohstoffen graben.
Wenig Schwerkraft
Problematisch für den Roboter ist, dass die Schwerkraft auf dem Mond deutlich geringer als auf der Erde. Sie beträgt nur etwa ein Sechstel. Das erschwert die Arbeit. So könne der Roboter keine Schürfeinrichtung einsetzen, für die Kraft in der Laufrichtung der Räder ausgeübt werden muss. Als Abbaueinrichtung wird der Roboter über ein Schaufelrad verfügen. Das ist so angebracht, dass die Kraft quer zur Laufrichtung der Räder ausgeübt wird.
Zudem darf der Roboter nur ein Leichtgewicht sein, da Transporte zum Mond teuer seien, erklärt Projektleiter Chris Skonieczny. Entsprechend solle der Roboter nur zwischen 30 und 140 Kilogramm wiegen. In zwei Jahren soll der Grabroboter fertig sein.
Roboter auf den Mond
Der Roboter soll im Mondboden nach Wasser und Methaneis graben. Damit könnten Mondbasen versorgt werden. Derzeit planen mehrere Weltraumbehörden Mondmissionen mit Robotern, darunter die Nasa selbst, die japanische Jaxa und die europäische Weltraumbehörde Esa.
Astrobotic ist eine Ausgründung der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania. Das Unternehmen beteiligt sich auch an dem von Google und der X-Prize-Foundation ausgeschriebenen Google Lunar X-Prize, an dem sich private Teams teilnehmen können. Ziel ist es, bis Ende 2012 einen Roboter auf den Mond zu bringen. Dem Team, das das schafft, winkt ein Preisgeld in Höhe von 20 Millionen US-Dollar.
Quelle : www.golem.de
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Der für die Rüstungsindustrie zuständige russische Vizepremier Dmitri Rogosin möchte auf dem Mond eine Forschungsstation bauen. "Ich würde vorschlagen, eine große Aufgabe zu lösen. Eine solche Aufgabe könnte der Bau einer Mondstation sein", sagte Rogosin am Dienstag in einer Live-Sendung des Radios Westi FM.
Zwischen den Ländern herrsche in der Raumfahrt ein großer Wettbewerb und man könne mit diesem großen Ziel die Probleme loswerden, die Russland seit 20 Jahren plagten, erklärte Rogosin. Man habe gelernt, im All im Rahmen der Internationalen Raumstation unter den Bedingungen der fehlenden Gravitation zu arbeiten. "Warum kann man nicht versuchen, unter den Bedingungen geringer Gravitation zu arbeiten? Das ist eine große, angesehene und politische Aufgabe", sagte Rogosin weiter.
Dmitri Rogosin hofft, dass das nächste Projekt zum Bau einer internationalen Raumstation auf einem anderen Planeten und nicht auf der Erdbahn umgesetzt werden könne. Der Redakteur und Kommentator der Zeitschrift "Nowosti Kosmonawtiki" ("Komonauten-Nachrichten", Igor Lissow, sagte seinerseits, dass die Einrichtung einer Station auf dem Mond im gegebenen Fall die beste Variante sei, da der Flug zum Mars zu weit und teuer sei. Deshalb müsse man realistische Ziele setzen.
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Russen-planen-bemannte-Forschungsstation-auf-dem-Mond-1708821.html)
Quelle : www.heise.de
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Als erste Besatzung schlage ich Vladimir P. und Angela M. vor.
Gerne dürfen die zu ihrer Unterhaltung auch noch ihre engsten Freunde wie Guido W. mitnehmen, und / oder Baschar al-A. bzw. Mahmud A.
Unter dieser Voraussetzung könnte sich die Ausgabe von Aktien oder Anleihen lohnen.
Ich kenne diverse Leute, die dann ohne zu zögern zeichnen würden.
Allerdings könnten sich unerwartete Schwierigkeiten bei der (Finanzierung einer) Rückkehr ergeben ;wusch
Jürgen
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Die geplante unbemannte Mondlandung der Europäischen Weltraumagentur ESA im Rahmen des Programms "Lunar Lander" wird aller Voraussicht nach nicht stattfinden. Grund dafür sind Probleme bei der Finanzierung. Zu wenige europäische Staaten sind offenbar bereit und in der Lage, sich an den Kosten für das Projekt zu beteiligen.
Ursprünglich sollte "Lunar Lander" 2019 auf dem Erdtrabanten landen und dort wissenschaftliche Erkenntnisse sammeln (gulli:News berichtete). Nun aber zeichnet sich ab: die Mission wird ausfallen, weil die nötigen Gelder fehlen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel Online" unter Berufung auf Peter Hintze (CDU), den Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt.
"Deutschland hätte das Projekt gern umgesetzt", so Hinze laut Spiegel Online. Seiner Aussage zufolge sei Deutschland bereit gewesen, sich mit 45 Prozent der Kosten zu beteiligen. Doch nur acht Esa-Staaten hätten das Projekt unterstützt: "Die ganz Großen waren nicht dabei." So seien beispielsweise Frankreich, Großbritannien und Italien nicht bereit gewesen, einen finanziellen Beitrag zu dem Projekt zu leisten.
Viele Wissenschaftler zeigten sich von dem Aus des Projektes enttäuscht. Sie hatten sich von "Lunar Lander" interessante neue Erkenntnisse über die Geologie des Mondes und die Entstehung des Sonnensystems erhofft.
Quelle : www.gulli.com
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Der Mond bleibt uns sicher noch eine Weile erhalten.
So gesehen ist übertriebene Eile nicht angebracht.
Erst müssen Einige wohl den Euro retten, vermeiden oder verlassen, und der globale Schröpf- und Schuldversklavungsmechanismus namens Finanzkrise muss zerschlagen werden, und dann die Sozialsysteme wiederhergestellt.
Auch und gerade hierzulande...
Jürgen
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Am 20. Juli 1969 setzte das Landemodul Eagle der Apollo-11-Mission auf dem Mond auf. Wenig später sollten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen überhaupt den Mond betreten, live verfolgt von Hunderten Millionen Menschen.
Heute vor 45 Jahren landeten zum ersten Mal Menschen auf dem Mond. Im Rahmen der NASA-Mission Apollo 11 setzten die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin am 20. Juli 1969 im Mare Tranquillitatis (Meer der Ruhe) auf der Mondoberfläche auf. Wenig später meldeten sie sich mit dem berühmt gewordenen Worten "Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed" auf der Erde zurück. Was dann folgen sollte, gehört unzweifelhaft zu den bedeutendsten Tagen in der Menschheitsgeschichte.
Der ganze Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/The-Eagle-has-landed-Vor-45-Jahren-landeten-erstmals-Menschen-auf-dem-Mond-2263196.html)
Quelle : www.heise.de
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Wer holt den Müll aus dem All? Wem gehört eigentlich der Mond mitsamt seinen Rohstoffen? Internationale Experten suchen in Köln nach Lösungen.
Der Mensch stößt immer weiter in den Weltraum vor. Das hat Licht- und Schattenseiten. Müll und Trümmerteile rasen durchs All, lassen das Risiko von Kollisionen bedrohlich steigen. Wer holt den Schrott runter, wer haftet? Beim Zukunftsgeschäft Tourismus wollen viele mitmischen, allerdings: zu welchen Bedingungen? Erste begehrliche Blicke richten sich auch auf Rohstoffe im All. Aber: "Wem gehört der Mond?", fragen Experten auf einem gleichnamigen, internationalen Symposium am Donnerstag in Köln. Sie mahnen, rechtliche Weichen jetzt zu stellen und Klarheit zu schaffen.
"Für Land, Luft und See gibt es Verkehrsregeln, nur für den Weltraum nicht. Man muss jetzt einen Aufschlag machen", sagt Bernhard Schmidt-Tedd vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR). Dem Juristen bereiten die vielen Hunderttausend Müllobjekte – ausgediente Satelliten, deren Fragmente oder ausgebrannte Raketen-Teile – große Sorgen, die mit 25.000 km/h und mehr unterwegs sind. "Aktuell werden noch dazu viele Klein- und Kleinstsatelliten, für die ein schmales Finanzbudget ausreicht, hochgeschossen. Zum Teil in ganzen Schwärmen."
Schadenersatz im All
Schon Millimeter kleine Partikel können ernste Schäden verursachen, auch größere Satelliten zerlegen. "Es muss geklärt werden, in welche Höhen und Umlaufbahnen welche Satelliten gebracht werden dürfen", fordert Schmidt-Tedd. In geringeren Höhen ist die Erdanziehung größer, die Teile verglühen bei Eintritt in die Erdatmosphäre. Der Hochrisikobereich beginne ab 600 Kilometern, wo sich besonders viel Müll befinde. Weniger problematisch sei der Geostationäre Orbit in einer Höhe von gut 36.000 Kilometern.
"Es muss auch geklärt werden, ob ein aktiver Satellit einem abgeschalteten Satelliten vorsorglich ausweichen muss – und wer dann diesen Energieverbrauch bezahlt", erläutert der DLR-Experte. "Und wer bei Kollisionen, die es vereinzelt ja schon gegeben hat, für die schwer nachweisbaren Schäden aufkommt."
Verkehrsregeln für den Orbit
Professor Stephan Hobe vom Institut für Luft- und Weltraumrecht der Uni Köln – Ausrichter der Tagung – drängt: "Das All wird irgendwann so verschmutzt sein, dass die Raumfahrt gefährdet ist, dass auch Kommunikationssatelliten nicht mehr eingesetzt werden können." Trotzdem sei die Einsicht der Staaten noch gering, denn: "Es würden hohe Kosten in Milliarden-Höhe anfallen." Auch gebe es keine verbindliche Vorschrift, die sie zur Müllbeseitigung verpflichtet. Mehr Hoffnung hat Hobe beim Thema, neuen Müll zu vermeiden. "Da fühlen sich die Staaten doch verantwortlicher, auch bei beteiligten Privaten Mitverantwortung einzufordern."
Hobe hält Verkehrsregeln im All auch angesichts möglicher kommerzieller Unternehmungen für wichtig. "Der schnelle Transport von Gütern oder eine Fabrikation bestimmter Werkstoffe oder Pharmazeutika unter Ausnutzung der verminderten Schwerkraft sind in Zukunft durchaus vorstellbar." Der Rahmen solle vorab verbindlich abgesteckt werden. "Staaten müssten dafür auch offenlegen, was sie an Objekten für zivile und militärische Nutzung oben haben."
Auch der Weltraum-Tourismus könne rechtlich nicht ins Blaue hinein expandieren. "Es wird ein teures Hochrisiko-Unterfangen bleiben, aber zunehmen. Wir müssen zum Beispiel klären, ob sich die Anbieter weiter mit der Klausel "auf eigene Gefahr" für den Kunden aus der Affäre ziehen dürfen."
Erbe der Menschheit
Und wem gehört nun der Mond? "Der Internationale Weltraumvertrag verbietet den Staaten, sich Himmelskörper anzueignen", betont Hobe. Und im Mondabkommen wird dieser mit seinen Ressourcen als gemeinsames Erbe der Menschheit bezeichnet. Es gebe aber eine rechtliche Grauzone, die Verträge müssten überarbeitet werden.
Der Kölner Experte warnt: "Die Amerikaner wollen stark an das Thema Ressourcenabbau und Eigentumsrechte zur wirtschaftlichen Nutzung ran. Wir sollten in Alarmstimmung sein bei Alleingängen." Er plädiert für Zurückhaltung. "Wir müssen uns gut überlegen, ob wir in der fernen Zukunft wirklich Schürfrechte für den Mond wollen oder eine Art Bergbaubehörde für den Mars. Die bessere Option könnte ein Status Naturschutzpark sein."
Quelle : www.heise.de
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Vorher wäre die Frage zu klären, wem die Ozeane gehören, einschließlich der inzwischen dort zirkulierenden Unmengen an Kunststoffmüll und aller dort immer stärker von der Ausrottung bedrohten Lebensformen.
Und die, wem die Luft gehört, auch in sog. internationalen Gewässern, in denen offenbar die ungefilterte Verschwelung von billigen Reststoffen in einer Qualität zwischen Altreifen und Asphalt die Regel ist, auf nutzlosen Kreuzfahrten wie im Frachtverkehr.
BTW, die Raumfahrt läuft auch nicht gerade abgasarm...
Gar nicht vorstellen kann ich mir allerdings, dass es auf dem Mond irgendwelche Mineralien abzubauen gäbe, die nicht einfacher auch hier auf der Erde verfügbar sind. Immerhin soll der Mond überwiegend aus demselben Material bestehen wie die Erdkruste, aus der er ja einstmals nach einem gewaltigen Einschlag entstanden sein soll. Es ist nicht davon auszugehen, dass dabei erheblich größere Konzentrationen an Platin, Diamanten, Seltenen Erden o.ä. entstanden wären.
"Der schnelle Transport von Gütern oder eine Fabrikation bestimmter Werkstoffe oder Pharmazeutika unter Ausnutzung der verminderten Schwerkraft sind in Zukunft durchaus vorstellbar."
Diese Beschwörung kenne ich persönlich schon seit etwa einem halben Jahrhundert, ohne jemals irgendwelche konkreten Fortschritte feststellen zu können. Beispielsweise hat man uns das für jedes Weltraumlabor und jede Raumstation versprochen, wohl um die enormen Ausgaben an Steuergeldern zu rechtfertigen. Ganz und gar nichts ist dabei herausgekommen!
Die Gravitation auf dem Mond ist aber mit etwa 1/6 der der Erde auch nicht vernachlässigbar, also extrem viel höher als im Erdorbit. Kein erkennbarer Gewinn für die Verfahrenstechnik...
Fazit:
Im Zusammenhang der fortschreitenden Privatisierung der Raumfahrt der USA sehe ich in solchem Geschwätz nicht mehr als die Suche nach neuen Tätigkeitsfeldern für die dortigen Großbanken und Hedge-Fonds, mittels derer letztlich die Ausplünderung der Schaffenskraft der Menschheit ultimativ gesteigert werden soll, nicht in erster Linie die des Mondes.
Jürgen