Autor Thema: Technisat erhält HTV-Life-Zertifikat (keine geplante Obsoleszenz)!  (Gelesen 1602 mal)

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Offline mtron

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Wer kennt es nicht: kurz nach ablauf der gesetzlichen Gewährleistungszeit gibt z. B ein Elko seinen Geist auf. Viele vermuten dahinter geplantes handeln der Hersteller, aber beweisen lässt sich sowas nur ganz schwer. Technisat geht hier nun andere Wege und lässt ihre Hardware zertifizieren:

Zitat
"... Der Hersteller TechniSat erhält als erstes Unternehmen das HTV-Life-Zertifikat für zwei durch HTV umfangreich untersuchte Satellitenempfänger, die keine geplanten lebensdauerbegrenzenden Sollbruchstellen enthalten. Der Verbraucher habe somit erstmals die Möglichkeit, Geräte ohne geplante Obsoleszenz von anderen Produkten zu unterscheiden..."

--> http://htv-gmbh.de/news/Fuer_ein_langes_Leben.html

Quelle Infosat

Sehr lobenswert  :jo

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Offline Jürgen

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Prinzipiell stimme ich NATÜRLICH zu, der Ansatz ist hilfreich.

Allerdings hilft das sicher nicht gegen Bauelemente, deren Langzeitverhalten in Wirklichkeit nicht den ursprünglich angegebenen Spezifikationen entspricht.

So ist das leidige Thema Elkos schon in den 90er Jahren z.B. bei Computerplatinen aufgetreten, als die thermischen und elektrischen Belastungen dort noch fast keine Rolle spielten. Auf dem Mainboard sind ganz sicher keine Temperaturen über 85°C zu erwarten gewesen. Aber Zulieferer der Elko-Hersteller hatten bekanntlich schlechte Elektrolyte geliefert, was sich nach recht kurzer Zeit u.a. mit Kapazitätsverlust und Auslaufen durch Eigenerwärmung und Korrosion bemerkbar machte.
Seitdem kommt das immer wieder vor, und es ist bei weitem nicht nur diese eine Branche betroffen.

Insbesondere nach Einführung bleifreier Lote treten auch gehäuft sog. kalte Lötstellen auf, die sich gerne erst nach längerer Betriebsdauer oder z.B. bei Vibration und Erschütterungen zeigen. Das ist vielleicht an sich noch kein unlösbares Problem, denn kurz mal nachlöten kann ja jede Werkstatt. Und das wäre eigentlich noch kein Aspekt von Obsoleszenz. Aber das Versagen von Löstellen, insbesondere in Leistungsstufen, führt je nach konkreter Schaltungsauslegung oft zu fast unberechenbaren Folgefehlern, wie z.B. durch Hochlaufen von Betriebsspannung oder -strom, mit anschließender Zerstörung ganzer Baugruppen oder teurer Einzelkomponenten. Grundsätzlich kann so eine kalte Lötstelle im Netzteil z.B. ein Display-Panel zerstören...

Aber man kann natürlich nicht Prototypen mindestens drei Jahre lang unter Praxisbedingungen testen, bevor es an die Serienfertigung geht...

Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn Bauteile zum Einsatz in widriger Umgebung denkbar knapp ausgelegt werden, wie z.B. in Fassungen von Leuchtmitteln (auch LEDs!) oder in Steckernetzteilen. Dort ist mit erheblichem thermischen Stress zu rechnen, und das bei gleichzeitig sehr erheblichen Stromspitzen. Da ist sowohl eine hohe Temperaturbelastbarkeit als auch ein geringer Innenwiderstand gefragt, und das typischerweise mit sehr hoher Einschaltdauer. So trennt sich dort die Spreu vom Weizen, sobald man über eine zu erwartende Lebensdauer von z.B. mehr als fünf Jahren nachdenkt, oder im KFZ auch noch deutlich mehr.

Eine weitere Frage geplanter Obsoleszenz ist natürlich mit der Langzeitverfügbarkeit von Ersatzteilen verbunden, und die hängt auch von der Lebenserwartung von Firmen ab...
Zudem geht es auch schon in der Konstruktion darum, ob ein Gerät überhaupt zur Reparatur zerstörungsfrei geöffnet werden kann, und ob dann ein defektes Bauelement überhaupt ausgewechselt werden kann oder gleich eine ganze (und stets nur befristet verfügbare) Platine getauscht werden müsste. Verguss von Baugruppen oder direkt aufgebondete Chips können Reparaturen am eigentlichen Fehler unmöglich machen.  

Als Radio- und Fernsehtechniker habe ich viele Jahre lang mit all diesen Aspekten zu kämpfen gehabt, und ich kann insofern aus eigener Erfahrung sagen, dass es nicht nur geplante Sollbruchstellen gibt, sondern noch viel häufiger an sich ungewollte Schwachstellen, die ein Hersteller, wenn überhaupt, erst Jahre später feststellen und allenfalls für künftige Produkte vermeiden könnte. Das wird umso schwieriger, je weniger ältere Geräte überhaupt noch zur Reparatur gegeben werden.

Und das liegt oft gar nicht an der Qualität, sondern eher an sinkenden Neupreisen, verändertem Nutzerverhalten und vor allem an ständigen Veränderungen der technischen Infrastruktur. Es ist einfach nicht praktikabel, Geräte stets so auszulegen, dass sie nach Jahren noch technisch aktualisiert werden können. Je kompakter, desto weniger. Das Innenleben von Tablets oder Smartphones wird sich nicht auf die nächste Generation upgraden lassen, wie das beim großen PC meist noch zu machen wäre. Aber selbst da endet eines Tages nicht nur der Support des Hardware-Herstellers, sondern ebenso der von Drittparteien, wie von Betriebssystem-Lieferanten. Da ergibt sich nicht selten sogar ein stillschweigendes Übereinstimmen primär kaufmännischer Interessen, das weder leicht vorherzusehen noch kaum je zu beweisen wäre.

Treiber sind so ein Thema, denn die kann auch ein großer Hardware-Hersteller meist nicht ganz allein erzeugen. Die nötigen Entwickler-Werkzeuge und damit verbundene Verträge generieren mannigfaltige Abhängigkeiten, die noch dazu unter Verschluss zu halten sind. Erzwungene Zertifizierungen und Signaturen erledigen dann den Rest...

Jürgen
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