Autor Thema: Computer-Geschichte...  (Gelesen 13171 mal)

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Offline Jürgen

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Re: Harwell: 60 Jahre alter Rechner soll wieder starten
« Antwort #15 am: 05 September, 2009, 01:00 »
Laut RedOrbit von 1951 bis 1973 im Einsatz, das ist tatsächlich erstaunlich.
Das Glimmrelais-Röhren- und Lochstreifen-Teil muss enorme Mengen an Strom gefressen und ständige Wartung gebraucht haben, einschliesslich ständigem Röhrenwechsel, bis die Sockel nachgeben.

Ich vermute, danach wurde das Ding durch einen der ersten programmierbaren Taschenrechner ersetzt...
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Re: Harwell: 60 Jahre alter Rechner soll wieder starten
« Antwort #16 am: 05 September, 2009, 10:29 »
Ich vermute, danach wurde das Ding durch einen der ersten programmierbaren Taschenrechner ersetzt...

Der dann bestimmt ein vielfaches an Rechenleistung hatte ;D

Arbeits.- Testrechner :

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Re: Harwell: 60 Jahre alter Rechner soll wieder starten
« Antwort #17 am: 05 September, 2009, 14:02 »
...und zur Eingabe eine Tastatur und zur Ausgabe ein LC-Display (sowie optional eine Docking-Station mit Datenschnittstelle zum Tape).
Und Stromversorgung aus Batterien.

Zumindest war derlei nur wenige Jahre später, so etwa ab 1978, selbst für Schüler halbwegs erschwinglich.
Und mit nichtflüchtige Registern ausgestattet. Weshalb die dann bei Klassenarbeiten nicht erlaubt waren...
Ich selbst hatte zwar nur einen fast "normalen" Taschenrechner Omron 12SR, aber mein kleiner Bruder leistete sich wenig später den brandaktuellen Casio FX-501P. Mathe Leistungskurs...  ::)
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Computerpioniere: Die Technik-Zombies
« Antwort #18 am: 22 September, 2009, 20:20 »
Sie waren mal die Größten, bauten die schnellsten, schönsten Rechner, doch heute sind Firmen wie Silicon Graphics und Acorn fast vergessen. Zu unrecht, denn viele ihrer Innovationen leben weiter - zum Beispiel im Herzen des iPhones. SPIEGEL ONLINE zeigt die Underdogs der Computergeschichte.

So ganz verschwinden Computerlegenden nie. Auch wenn die einst legendären Namen fast vergessen sind, lebt irgendwo ein bisschen der Technik weiter: In Apples iPhone und Amazons E-Book-Lesegerät Kindle zum Beispiel arbeiten Chips, die auf Entwicklungen der britischen Computerfirma Acorn zurückgehen. An Acorn erinnert sich weltweit kaum jemand, nur in Großbritannien schwelgen technikaffine Lokalpatrioten noch in Erinnerung an das "britische Gegenstück zu Apple" (O-Ton aus einem Forschungsbericht).

Acorn ist nicht das einzige Unternehmen, dessen Name einst Gemüter und Börsenkurse bewegte, das dann aber fast vollständig von der Bildfläche verschwand. Was ist zum Beispiel aus Cray geworden, dem Hersteller von Superrechnern, dessen Firmenname einst ein geradezu mythischer Ruf anhaftete?

Und was wurde aus Silicon Graphics, dem Unternehmen, das die Dinosaurier aus "Jurassic Park" zum Leben erwecken half, einer Firma, die immerhin mal als heißester Hardware-Hersteller im ganzen Silicon Valley galt?

Silicon Graphics - zwei Pleiten, ein Multimillionär

Ach ja, die Dinosaurier. Die computeranimierten Riesen-Reptilien aus Steven Spielbergs "Jurassic Park" haben den Computerbauer Silicon Graphics berühmt gemacht. Damals, Anfang der neunziger Jahre, rechnete Hollywood damit, dass man Filme in Zukunft auf den Hochleistungsrechnern von Silicon Graphics machen würde. Regisseur James Cameron prophezeite dem SPIEGEL damals: "Der Regisseur wird sich in einen bequemen Sessel setzen und mit den Bildern am Computer spielen."

15 Jahre später arbeiten sich Computer an fast jedem Film ab - nur werden all die kleinen Korrekturen und großen Spezialeffekte nicht mehr allein von Spezialrechnern der einstigen Vorzeige-Firma Silicon Graphics ("the hottest computer company in Silicon Valley" laut "Wired", 1994 ) berechnet. Die Folge: Silicon Graphics musste zweimal Gläubigerschutz beantragen, 2006 und 2009.

Gegründet wurde die Firma in einer anderen Zeit: Anfang der Achtziger, als Arbeitsplatzrechner noch selten und leistungsschwach waren. Damals entwickelte der Informatiker James H. Clark - Hochschullehrer an der Stanford University - neue Methoden zur Berechnung und Darstellung bewegter dreidimensionaler Körper auf Rechnern mit spezieller Hard- und Software.

Wie der Silicon-Graphics-Gründer mit Netscape absahnte

1981 gründete Clark mit dem Xerox-Manager Abbey Silverstone und einigen Stanford-Absolventen Silicon Graphics und verkaufte bald die ersten Terminal-Rechner zur Bewegtbild-Produktion. Die Firma verbaute immer neue spezialisierte Chips, so dass die Arbeitsplatzrechner (Grafik-Workstations genannt) schnell genug wurden, um kleinere 3-D-Animationen allein zu berechnen.

Für diese fixen, spezialisierten Workstation war Silicon Graphics berühmt. Als dann billigere Standard-PC und Grafikkarten schnell genug wurden, um solche Jobs zu erledigen, brach der für Silicon Graphics wichtige Umsatz mit Workstations weg. Das Geschäft mit spezialisierten Hochleistungsrechnern und Servern wuchs nicht schnell genug, um die Umsatzverluste auszugleichen.

Firmengründer Clark stieg 1994 aus, um eine neue Firma zu gründen. In einer E-Mail an die Mitarbeiter sprach er damals von "großen unternehmerischen Chancen bei Software für interaktives Fernsehen", die er verfolgen wolle. Im selben Jahr gründete er mit Marc Andreessen das Unternehmen Netscape - die Firma, die den Browser-Krieg mit Microsoft ausfocht und lange Zeit führte.

Stammplatz für Clark auf der "Forbes"-Liste

Der Netscape-Börsengang 1995 machte Clark und Andreessen zu Multimillionären - Clarks Firmenanteile sollen zu Hochzeiten des Aktienkurses zwei Milliarden Dollar wert gewesen sein, 1999 übernahm AOL Netscape für 4,2 Milliarden Dollar. Wie viel Clark für seine Anteile erhielt, ist nicht klar - sein Name steht jedenfalls seit Jahren auf der "Forbes"-Rangliste der 400 reichsten Amerikaner. Clark spendet immer wieder Millionenbeträge an US-Unis (1999 zum Beispiel 150 Millionen Dollar an Stanford) und besitzt mehrere Yachten. Seine Tochter ist mit dem YouTube-Gründer Chad Hurley verheiratet.

So gut es dem Firmengründer Clark ergangen ist, so schlecht lief es für Silicon Graphics in den vergangen Jahren: Nach dem zweiten Antrag auf Gläubigerschutz übernahm der erst 1999 gegründete Server-Bauer Rackable die Firma für gerade mal 42,5 Millionen US-Dollar.

Rackable macht Verluste und erwirtschaftete im ersten Halbjahr fast die Hälfte seines Umsatzes mit Server-Lieferungen an zwei Firmen (30 Prozent Amazon, 13 Prozent Microsoft). Es könnte also besser aussehen für den Grafik-Dinosaurier. Aber SGI versucht es noch einmal, ausgerechnet mit dem Workstation-Konzept: Der neue Arbeitsplatz-Rechner Octane III ist laut SGI ein "personal supercomputer". Preis: mindestens 8000 US-Dollar.

Cray Research - die Megaflops

Anfang der fünfziger Jahre begann der Ingenieur Seymour Cray Supercomputer zu bauen. Cray hatte mit seinen 25 Jahren ein Ingenieurstudium hinter sich und Erfahrung als Funker und Codeknacker bei der US-Marine. Er plante Supercomputer bei der Firma "Engineering Research Associates" (die im Zweiten Weltkrieg Codes für die US-Marine knackte), er wechselte zur Control Data Corporation (CDC) und baute dort die damals schnellsten Supercomputer der Welt (den CDC 7600).

Crays Entwicklungsarbeit kostete CDC viel Geld, die Investitionen für die Entwicklung des CDC-7600-Nachfolgers sollte gesenkt werden, da ging Cray und gründete 1972 seine eigene Firma - Cray Research. Der erste Rechner der Firma erschien 1976 (siehe Fotostrecke in der linken Spalte). Der Cray-1 war laut "Science" fünfmal so schnell wie der CDC 7600, von dem innerhalb von acht Jahren immerhin 85 Exemplare verkauft wurden. Den ersten Cray-1 bestellte für acht Millionen US-Dollar das US-Atomwaffenlabor Los Alamos. Das US-Verteidigungsministerium orderte auch Cray-Rechner.

Auf den falschen Halbleiter gesetzt - und einen Flop produziert

Zwei Jahrzehnte lang machte Cray gute Geschäfte mit den Mammutrechnern - Militärs, Geheimdienste, Universitäten kauften die Maschinen, und die werden über die Preise wohl nicht allzu rabiat verhandelt haben. Anfang der neunziger Jahre verzettelte sich Cray Research bei der parallelen Entwicklung mehrerer teurer Technologien, 1996 kaufte Silicon Graphics die Firma, 2000 übernahm der Supercomputer-Hersteller Tera Cray. Heute tauchen auf der Top-500-Liste der Supercomputer immerhin 20 Cray-Rechner auf (Platz 3 hinter HP mit 212 Vertretern und IBM mit 188) - die sind aber allesamt unter den 100 schnellsten.

Seymour Cray hatte Cray Research schon 1989 verlassen - er wollte den Cray-3 und Cray-4 in Eigenregie für seine neue Firma entwickeln, die Cray Computer Corporation. Das Ende des Kalten Krieges kam ihm dazwischen: Crays Ziel war, dass jede von ihm entwickelte Superrechner-Generation zehnmal schneller als die vorangegangene ist. Um diesen Leistungssprung beim Cray-3 zu schaffen, wollte Cray auf das bewährte Silizium als Halbleitermaterial verzichten und das erheblich teurere, weniger erprobte aber theoretisch mit weniger Energieaufwand leistungsfähigere Galliumarsenid nutzen. Da die Militärbudgets sanken, schien es aussichtslos, die erheblichen Entwicklungskosten für diese Technik je wieder von Kunden einzunehmen. Cray Computer Corporation meldete 1995 Konkurs an. Seymour Cray starb 1996 an Verletzungen, die er sich bei einem Autounfall zugezogen hatte.

Acorn Computers - britische Chips im iPhone

1978 gründeten der britische Ingenieur Chris Curry und Hermann Hauser, Erbe einer Tiroler Weinhändler-Dynastie und Physik-Doktorand in Cambridge, ein Computer-Start-up. Sie entwickelten Steuerungs-Hardware für Spielautomaten und allerlei Auftragsarbeiten, bis sie den Heimcomputer-Markt aufmischten. Ihr erster Heimrechner, der Atom, war ein kleiner Erfolg, ihr zweiter eine Sensation: Der BBC Micro entstand infolge einer von der Regierung unterstützten Kampagne zur Informatik-Weiterbildung. Die BBC-Fernsehserie "Wie man das meiste aus dem Mikro-Computer herausholt" demonstrierte anhand des BBC Micro, was man mit Heimrechnern alles machen kann. 1981 erschien der Heimrechner (eigentlich Acorn A getauft), bis 1983 hatten Hauser und Curry 240.000 Stück verkauft. Als die Firma im September 1983 an die Börse ging, waren Hauser und Curry auf dem Papier Multimillionäre.

Der Erfolg war allerdings recht bald wieder vorbei - beim Nachfolgemodell Electron verrechnete sich das Unternehmen: Acorn hatte bei Zulieferern auf lange Zeit nicht anpassbare Mindestabnahmemengen garantiert, technische Probleme führten zu Lieferverzögerungen, im wichtigen Weihnachtsgeschäft 1983 konnte die Firma nur einen Bruchteil der bestellten Rechner verkaufen. 1984 brach die Nachfrage ein, und Acorn hatte einen Lagerbestand von angeblich einer Viertelmillion nicht verkaufter, aber beim Lieferanten bezahlter Rechner.

1985 übernahm Olivetti die Firma. In den neunziger Jahren scheiterte Acorn mit Versuchen, ein großes Geschäft mit Set-Top-Boxen zu machen. Da damals niemand für Video-on-Demand bezahlen wollte, wurde die Hardware nicht gebraucht. Nach einigen arg komplizierten Finanzmark-Transaktionen ist das heute bekannteste Überbleibsel von Acorn die Firma ARM Holdings. ARM ist die Abkürzung für "Acorn-RISC-Machine", ein Prozessor-Design, das Acorn von 1983 an entwickelte.

Diese Chips sind einigermaßen schnell und sehr sparsam. ARM Holdings verkauft Lizenzen für die Fertigung von Chips mit dieser Technik. In den meisten Mobiltelefonen und PDAs arbeiten heute noch ARM-Chips. So zum Beispiel in Apples iPhone, in Amazons Kindle und in sehr vielen Nokia-Handys. Allein 2008 sollen 2,5 Milliarden Prozessoren auf ARM-Basis hergestellt worden sein.

Das Apple-Mobiltelefon arbeitet also mit dem Chip-Design einer britischen Firma - die dort schon seit vielen Jahren "the British Apple" genannt wird.

Quelle : www.spiegel.de

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Auferstanden aus Platinen
« Antwort #19 am: 07 Oktober, 2009, 16:05 »
10 Jahre nach der Deutschen Einigung sind DDR-Computer begehrte Sammelobjekte

1991 wurden die Hersteller der DDR-Computer abgewickelt. Heute sind die Rechner ebenso wie alte Westrechner Sammelobjekte. Für einen KC85 wird mit 50-150 DM etwa ebensoviel bezahlt wie für einen C64. Späte Gerechtigkeit im Antiquitätenhimmel: Als Kunstwerk haben Ostrechner den gleichen Tauschwert wie Westrechner.

Der KC85

Die Geschichte der Kleincomputer in der DDR reicht weit zurück: Bereits in den 1960er Jahren wurde in Ostdeutschland mit der Entwicklung von Computern und mit der Ausbildung von Datenverarbeitungsfachleuten begonnen. Sowjetische Kybernetiker wie Gluschkov erkannten die Bedeutung der Informationstechnologie für eine geplante Wirtschaft und träumten vom Aufbau umfassender Computernetzwerke. Aus diesen Bestrebungen entstand das Kombinat für Datenverarbeitung (KDV), das Dienstleistungen für Betriebe und Handelseinrichtungen durchführte.

KC85 in Nahaufnahme

Ebenfalls in den 1960er Jahren entstanden Rechenzentren in Betrieben und Kombinaten. Neben diversen Informatik-Studiengängen schuf die DDR auch einen Ausbildungsgang zum "Facharbeiter für Datenverarbeitung" und Fachschulen für Ökonomie und Datenverarbeitung in Rodewisch, Berlin und Gotha. Ende der 1980er Jahre wurden jedem Schüler in der neunten Klasse Grundkenntnisse am Computer vermittelt. Sogar Computerspiele waren, im Gegensatz zur BRD, wo seit 1984 keine Videospielautomaten an öffentlichen Plätzen aufgestellt werden durften, geschätzter Bestandteil des öffentlichen Lebens. So wurde auf der Konferenz "Computernutzung in der außerunterichtlichen Tätigkeit" in Halle 1988 festgestellt, dass "Computerspiele objektiv Tendenzen besitzen, die Ideen und Werte des Sozialismus durch die Kinder über Spiel und Romantik aneignen zu lassen" (Vgl. Computer- und Videospiele in der DDR. Auch an die 1000 Computerclubs gab es in der DDR - viele davon an Schulen und Hochschulen, aber auch reine Freizeitclubs. Dort wurde nicht nur programmiert, sondern auch viel gebastelt und Software getauscht.

Screen des Aktienspiels

Kein Wunder also, dass die Planwirtschaft die Produktion auch solcher Güter berücksichtigen musste. Mit "geistigem Eigentum" versorgte die DDR ihre Bürger sogar geradezu großzügig: Zahlreiche Bauanleitungen für Mikrocomputer erschienen Mitte der 1980er in Zeitschriften wie "Rundfunk- und Fernsehtechnik", "Jugend und Technik" und "Funkamateur". In letzterer waren neben der Bauanleitung für den AC1, den "Amateurcomputer 1" auch regelmäßige Bastel- und Programmieranleitungen für Westcomputer wie den C64 abgedruckt. Seit 1985 konnten solche Heimcomputer gegen Westmark in Intershops gekauft werden. Leistungsfähigere Westrechner fielen allerdings unter das COCOM-Exportverbot (Coordinating Committee on Export Controls).

Neben Anleitungen wurden in der DDR aber auch Bausätze und fertige Rechner hergestellt. Als erste Mikrocomputerprodukte der DDR gelten der Polycomputer 880 und der Einplatinenrechner LC 80. Letzterer verfügte über eine Taschenrechnertastatur. Er konnte in Maschinensprache programmiert werden und hatte einen 1k großen Hauptspeicher.

Bausatzcomputer Z1013

1984 begann der VEB Robotron-Elektronik in Riesa mit der Herstellung eines Computerbausatzes, des Z1013. Den Computer gab es als Konsumgut Z1013.01 sowie als Z1013.12 für den industriellen Einsatz. 1987 kam das Nachfolgemodell Z1013.16 auf den Plan, das 965 Ostmark kostete. Der Z1013-Bausatz enthielt eine Platine, die mit einem UB880-Prozessor (der in etwa einem Zilog Z80 entsprach) versehen war, und eine Folienflachtastatur mit 32 Tasten, die vierfach belegt werden konnten. Das Netzteil sowie der Tastaturanschluss mussten vom Benutzer selbst gebastelt werden. Bedenkt man, dass DDR-Bastler es schafften, Joysticks aus Blinkern zu fertigen und Schreibmaschinen als Drucker zu benutzen, stellt so etwas aber keine große Hürde dar. Die Platine wurde an einen Fernseher angeschlossen, der als Bildschirm diente. Auf 32 mal 32 Zeichen konnte ein 2k ROM-Zeichengenerator Buchstaben, Sonderzeichen und Blockgrafikzeichen erzeugen. Außerdem enthielt die Platine Anschlüsse für einen Kassettenrecorder zur Datenspeicherung, sowie für Erweiterungskarten.

Der Z1013 konnte auf 4 MHz hochgetaktet werden. Um den Hauptspeicher des Rechners auf bis zu 64k zu erweitern, mussten Bastler über den Systembus gehen oder zum Lötkolben greifen. Am Systembus ließen sich außerdem 16k Arbeitsspeichermodule für den KC85/1 und ein EPROM-Brenner anschließen. Zusätzlich gab es Bausätze für die Ansteuerung eines Diskettenlaufwerks auf Grundlage des Controllerschaltkreises U8272 und für eine Grafikplatine auf Grundlage eines D7220 Grafikprozessors mit 8k-Speicher. Der ROM des Z1013 war mit Z80 Assembler/Disassembler-Routinen beschrieben. Über Kassette konnte BASIC und andere Software geladen werden. Linux-Benutzer können sich per Emulator in die Welt des Z1013 versetzen. Der Z1013 Emulator für Windows ist dagegen nur bedingt einsetzbar, da er veränderte Sprungadressen verwendet.

KC87

Der 1984/85 entwickelte HC900, der "Heimcomputer 900" war der Vorläufer der berühmten KC85-Serie. War der Bausatz Z1013 bedeutungsmäßig mit dem ZX80 oder dem ZX81 von Sinclair vergleichbar, so entspricht die KC85-Serie dem Commodore 64. Entgegen der Namensgleichheit ist der KC85/1 kein Kind der KC85-Serie, sondern der 1984 entwickelte und dann umbenannte Z9001. Der KC85/1 vereinte (wie der C64) Rechner und Tastatur in einem Block. Er enthielt einen U880-Prozessor, 16k RAM und 4k ROM. An Erweiterungen gab es u.a. einen "Spielhebel" (Joystick). Weiterentwickelt wurde der KC85/1 1986 zum KC87, der zusätzlich über erweiterte ROM-Routinen und einen BASIC-Interpreter verfügte. Sowohl beim HC900 (später umbenannt in KC85/2) als auch bei den KC85/3-4 waren dagegen Tastatur und Rechner getrennt.

Die Computer konnten über Erweiterungsschächte und über einen Gehäuseaufsatz mit verschiedenen Modulen ausgestattet werden. Sie liefen mit dem DDR-Prozessor U880 der auf 1,75-1,77 MHz getaktet war und hatten 32-64k RAM. Auf 4, 16 oder 20k ROM war das Betriebssystem untergebracht. Die Rechner waren unter anderem serienmäßig mit zwei Tongeneratoren ausgestattet und konnten mit BASIC, Assembler und PASCAL arbeiten. Das Betriebssystem der KC85-Serie trug den großartigen Namen "CAOS". Emulatoren für die KC85-Computer gibt es für Linux, DOS und Windows. KC85-Spiele wie "Aliens", "Attack" und sogar ein "Aktienspiel" [!] stehen ebenfalls zum freien Download zur Verfügung.

Der Standard-PC der DDR war der 1715

Die Kleinkomputer wurden nicht nur zum Lernen und zum Vergnügen, sondern auch in der Lagerverwaltung, der Prozessüberwachung- und -Steuerung und zur Textverarbeitung eingesetzt. Für Unterrichtszwecke gab es neben den Kleincomputern auch eigens für den Unterricht entwickelte "Bildungscomputer" wie den A 5105, der ab 1988 produziert wurde.

Neben den KC85-Modellen wurden in der DDR noch eine Reihe weniger bekannter Kleincomputer produziert: An der TU Magdeburg entstand 1987 der HCX, ein Clone des ZX Spectrum, der zwar nicht auf den Plan kam, aber privat nachgebaut wurde. Auch das IFAM in Erfurt entwickelte einen ZX Spectrum-Nachbau, den "Spectral". Der KC Compact orientierte sich dagegen am Amstrad CPC 464, lief mit 4 MHz und wurde erst im Oktober 1989 vom VEB Mikroelektronik "Wilhelm Pieck" Mühlhausen präsentiert. Er war mit 3,75 MHz getaktet, verfügte über 64k RAM, und unter anderem Anschlüsse für eine Maus und zwei Joysticks.

Für professionelle Anwendungen produzierte die DDR auch "Personalcomputer" und "Arbeitsplatzcomputer". An deren Anfang standen die Bürorechner A5120 und A5130, die beide in der ersten Hälfte der 80er Jahre vom VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt gebaut wurden. Für allgemeine technische Anwendungen gab es den MC80, einen 8-Bit-Rechner mit U880-Prozessor. Standard-PC der DDR wurde der 1715. Er lief von 1985 an mit einem auf 4 MHz getasteten U880 und einem CP/M-Clone als Betriebssystem in ostdeutschen Büros.

Der "Arbeitsplatzcomputer" A7100 und seine Weiterentwicklung, der A7150, waren dagegen mit Intel-8086-kompatiblen 16-Bit-CPUs aus sowjetischer Produktion versehen und grafikfähig. Sie verfügten über zwei 5 1/4-Zoll-Diskettenlaufwerke und waren gut für CAD/CAM-Aufgaben geeignet. Auch der XT-kompatible "EC1834" war mit einer sowjetischen 16-Bit-CPU ausgestattet. Als Speichermöglichkeit standen ihm zwei oder vier Floppy-Laufwerke mit je 720k und eine Festplatte mit 20 MB zur Verfügung. Die letzte Entwicklung dieser Reihe war 1990 der AT-kompatible EC1835. Sowohl der A7150 als auch die EC-Rechner wurden überdies als Terminals in Verbindung mit Mainframes des "Einheitlichen Systems der elektronischen Rechentechnik" (ESER) eingesetzt. Die IBM-kompatiblen DDR-Rechner (von denen 1989 immerhin 130000 Stück produziert worden sein sollen) wurden jedoch ausschließlich (und zu entsprechenden Preisen) an die Industrie geliefert. Mit dem K1840 entwickelte die DDR sogar einen 32-Bit-Rechner, um dem COCOM ein Schnippchen schlagen: Der K1840 verfügte über einen Hauptspeicher von standardmäßig 8 MB und lief auf dem UNIX-kompatiblen Betriebssystem MUTOS.

Die Softwareentwicklung konzentrierte sich im Gegensatz zur Hardwareentwicklung nicht auf einen Betrieb (Robotron). Die Universitäten und die Kombinats-Rechenzentren schufen Software, die vor allem bezüglich der algorithmischen Grundlagen höchstem Niveau entsprach. Aber auch Robotron entwickelte neben MUTOS u.a. das MS-DOS-kompatible DCP und das VMS-kompatible SVP. Nach der Wende drohten Firmen wie Microsoft den Herstellern der Ost-Systeme wegen der Ähnlichkeit zu West-Systemen mit Urheberrechtsklagen.[1] Die Konservierung der Ost-Software profitiert trotzdem davon, dass im Gegensatz zum Westen weniger Verwalter von Urheberrechten einer Rettung und Erhaltung im Wege stehen (Vgl. Dem Volk, was dem Volk gehört).

Im Gegensatz zu den Sammlern alter Computer und Programme hat der Bundesrat am Freitag eine andere DDR-Tradition wiederbelebt: Vier Tage vor dem Jubiläum beschloß er eine neue Telekommunikationsdatenschutzverordnung (TDSV), die Anbieter von Telekommunikationsleistungen verpflichtet, alle Verbindungsdaten sechs Monate lang zu speichern. Diese Pflicht zur Speicherung "dient nur als vorsorgliche Datensammlung für eventuell in der Zukunft stattfindende Zugriffe der Sicherheitsbehörden" (Vgl. Telefonbenutzer und private Surfer unter pauschalem Kriminalitätsverdacht). So sah das früher auch die Staatssicherheit und hob in ihren Akten Kommunikationsmittel wie den C 64 "mit Druckeranschluß" ausdrücklich als Verdachtsmoment hervor. Hat sich das negative Erbe der DDR hier über die Hintertür eingeschlichen? 10 Jahre nach der deutschen Einheit verfügt Gesamtdeutschland auf jeden Fall über Überwachungstechnologien, von denen die Staaatssicherheit der DDR nur träumen konnte.

Quelle und Links : http://www.heise.de/tp/r4/artikel/8/8841/1.html

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Re: Auferstanden aus Platinen
« Antwort #20 am: 08 Oktober, 2009, 01:57 »
"10 Jahre nach der deutschen Einheit" ???
"50-150 DM" ???

Fehler in der Matrix???

Nein, denn Peter Mühlbauer veröffentlichte diesen Artikel am 03.10.2000
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2.) FM2A75 Pro 4, A8-5600K (APU mit 4x 3,6 GHz und Radeon HD7530D), 8GB DDR3 1600, 128GB SSD, 2TB HDD, Win10 x64 Pro, Idle Verbrauch ca. 45 Watt
3.) Raspberry Pi 512MB u.a. mit Raspbian
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Vor 30 Jahren: Mit Visicalc bricht eine neue Ära an
« Antwort #21 am: 17 Oktober, 2009, 09:49 »
Heute vor 30 Jahren, am 17. Oktober 1979 wurde die erste Version der Tabellenkalkulation Visicalc ausgeliefert, Version 1.37 für den Apple ][. Mit Visicalc kam nach den Textverarbeitungsprogrammen die zweite Software-Gattung für Personal Computer auf den Markt, die Menschen ohne Programmierkenntnisse zum Umgang mit solch einem Computer ermutigten. Außerdem begründete Visicalc den Mythos von der Killeranwendung

Die Tabellenkalkulation Visicalc oder Calculedger, wie die Software ursprünglich hieß, basierte auf einer Idee des Programmierers Dan Bricklin. Bricklin hatte Anfang der 70er-Jahre als Programmierer am Massachusetts Institute of Technology am Project MAC gearbeitet und ging danach als Programmierer zu Digital Equipment (DEC) in die Gruppe, die 1973 das Redaktionssystem Typeset-10 entwickelte. Für den Typeset-10 programmierte Bricklin einen Konverter, der direkt die per Telex verschickten Typoskripte der Tonbänder der Watergate-Affäre in Zeitungssatz verwandelte. Später programmierte er die Textverarbeitung WPS-8, mit der Redakteure ihre Texte selber am Computer tippen sollten. "Mit der Zeitungsarbeit lernte ich bei DEC, wie normale Leute denken, also die, die eine Maschine unter großem Stress bedienen. Die keine Geeks sind und uns Programmierer für lustige Freaks halten."

Als DEC die Produktion verlagerte, blieb Bricklin in Massachusetts und schrieb sich an der Harvard Business School ein: "Als DEC zumachte, war ich umgeben von Programmierern, die um die 50 Jahre alt waren und partout keinen Job mehr fanden. So wollte ich nicht enden." An der Business School ließ Bricklin alle Schulaufgaben von einem DEC-Computer berechnen, doch ärgerte er sich, für jede Aufgabe ein Basic-Programm zu entwickeln. Der erste Entwurf seines Calculedgers war ein programmierbarer Taschenrechner im Stil des TI-59, erweitert um einen OCR-Leser für die Zahleneingabe, das Ganze auf einem Rollerball montiert, der die mathematischen Eingaben "abtasten" sollte, erweitert um einen Bildschirm, der in einem Helm am Kopf getragen wurde. Bricklin stellte seine Idee den Professoren vor, die ihn in Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen unterrichteten. Sie zeigten ihm Bilder von Produktionsplanungstafeln, in denen für Stückzahlen, Arbeitskosten, Liefereingänge jeweils Reihen und Zellen vorgesehen waren, die sich in Abhängigkeiten von Einträgen veränderten.


Nach einem Riesendiagramm, gezeichnet auf Kontoführungspapier, setzte sich Bricklin hin und schrieb: das Benutzerhandbuch über ein "magisches Papier" aus Reihen und Spalten, in dem alle Zellen dieses Geflechtes rechnen können. Sein "Papier" funktioniert heute noch, wie dieser Download zeigt, komplett mit einem kondensierten Benutzerhandbuch, der Referenzkarte, einer der ersten ihrer Art.

Weil Bricklin in Harvard ernsthaft studierte, musste ein anderer nach seinen Skizzen das Programm auf einem angemieteten Time-Sharing-System in den billigen Nachtstunden schreiben: Um 15:00 Uhr stand Bob Frankston auf, diskutierte die Entwicklung mit Bricklin bis in die Abendstunden, um dann nach einen Essen bis in den Morgen zu programmieren, wenn die Firmen wieder das Time-Sharing-System benutzen wollten und der Mietpreis drastisch anzog. Auf dem System selbst entstanden parallel eine Version für den Zilog Z80 und den Motorola 6502-Prozessor mit dem Apple ][ als Zielrechner. Dazu gab es einen Notations-Code, der den Z80-Code in zwei Varianten für Intels 8088 und 8086 übersetzte: die Zweimannfirma Software Arts (ursprünglich wollte man sich Kentucky Fried Fish nennen) wusste, dass ein IBM-PC erscheinen sollte, aber nicht, welchen Prozessor IBM einsetzen würde.

Die Distribution des Programms sollte ein "erfahrener Manager" übernehmen, der gerade die Business School in Harvard hinter sich gebracht hatte. Daniel Fylstra hatte wie Bricklin als Programmierer am MIT gearbeitet, war aber dann zur europäischen Weltraumbehörde ESA gewechselt und versauerte dort. Fylstra, der zum Gründungsteam der Zeitschrift Byte gehörte, entschloss sich zum Business-Studium, nachdem er ein Schach-Programm von Peter Jennings getestet hatte. Für Jennings Microchess gründete er die Firma Personal Software.

Fylstra nahm das nunmehr Visicalc genannte Programm von Bricklin und Frankston zur Distribution an, unter der Bedingung, dass die Lieferanten sich verpflichten, Versionen "für alle zukünftigen Prozessoren" zu entwickeln. Ein Apple ][, den Fylstar übrig hatte, sollte als Referenzsystem dienen. Als die erste stabile Beta-Version fertig war, zeigte Fylstra die Tabellenkalkulation dem damaligen Apple-Vorsitzenden Mike Markkula. Der fand Visicalc langweilig. Derweil schrieb Fylstras Trauzeuge Carl Helmer in der Byte eine glühende Rezension, die von Berechnungen des Sinus und Cosinus von Zellenwerten schwärmte, die Visicalc aber nicht beherrschte: die Vapor-Versprechen der Computermagazine begannen mit Visicalc. "Weil Helmers in seinem Artikel Dinge schrieb, die wir noch gar nicht implementiert hatten, mussten wir loslegen. Ich habe den Sommer 1979 damit verschwendet, dieses Zeug zu implementieren", erinnerte sich Dan Bricklin später.

Noch im Oktober konnte Personal Software 1293 Lizenzen für 100 US-Dollar verkaufen – der Preis war von Fylstra nach einer Umfrage unter Händlern festgesetzt worden. Bis zum Januar 1980 stiegen die Absatzzahlen, danach brachen sie völlig ein. Erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1980 startete die Verkaufsrakete, nachdem Fylstra den Preis auf 250 Dollar erhöht hatte: 12.000 Lizenzen pro Monat wurden verkauft. Gegen Ende 1983 wurde die Lizenz Nummer 700.000 gefeiert: Die Programmierfirma Software Arts hatte da 130 Angestellte und einen Umsatz von 12 Millionen, der Distributor Personal Software kam auf 235 Angestellte und 60 Millionen Umsatz. Ein Drittel der Visicalc-Einnahmen wurde sofort in die Magazin-Werbung gesteckt, um Firmen wie Micropro oder Ashton-Tate zu schlagen: Visicalc, Wordstar und dBase II waren mit großem Abstand die Kassenschlager bis zum Jahre 1984. Personal Software nannte sich in Visicorp (später Paladin) um, gründete den Buchverlag Visipress und die erste eigenständige Support-Firma für Software, Visicare.

Doch die Erfolgsgeschichte dauerte nicht lange, Visicalc wurde von Sorcims Supercalc im Marktsegment der CP/M-Computer und von Lotus 1-2-3 im Marktsegment des IBM-PC bedrängt. Mitch Kapor, der zuvor für Visicorp die Programme Visitrend und Visiplot entwickelte, hatte sich bei der Entwicklung von 1-2-3 großzügig vom Vorbild Visicalc inspirieren lassen. Doch damit nicht genug: Visicorp verklagte Software Arts. Die Begründung, dass die Programmierer nicht schnell genug an der Version für den IBM-PC arbeiteten, war vorgeschoben. Visicorp wollte vor allem verhindern, dass Software Arts im PC-Sektor wie bei den anderen Visicalc-Versionen 50 Prozent der Einnahmen kassierte. Der langwierige Prozess endete damit, dass sich die Partner trennten, Software Arts von Lotus aufgekauft und Visicalc dort still beerdigt wurde. Dan Bricklin und Bob Frankston wurden mit ihrem Programm zwar reich, doch eben keine Multimillionäre. Dazu hätten sie das magische Konzept der rechnenden Reihen und Spalten patentieren lassen müssen, was nicht geschah. So konnten Lotus mit 1-2-3 und Microsoft mit Multiplan das Erbe antreten.

Im Interview mit dem Kolumnisten Bob Cringely für NerdTV zieht der "Erfinder" Dan Bricklin ein bemerkenswertes Resümee: "Wenn man zurückschaut und sieht, wie erfolgreich eine ganze Reihe von Leuten gewesen sind, dann ist es etwas traurig, dass wir nicht so erfolgreich waren. Aber wir sind echte Kinder der 60er und was wollten die, was wollten wir? Wir wollten die Welt verbessern und wir wollten unser Zeichen setzen, wie die Welt verbessert werden kann. Das haben wir getan. Nach diesen, unseren Maßstäben gemessen, waren wir sehr erfolgreich."

Quelle : www.heise.de

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Nachlass von Computererfinder Zuse wird digitalisiert
« Antwort #22 am: 02 Dezember, 2009, 17:14 »
Wissenschaftler des Deutschen Museums in München und der Freien Universität Berlin haben mit der Erschließung und Digitalisierung des Nachlasses von Computer-Erfinder Konrad Zuse (1910-1995) begonnen.

Das Projekt läuft drei Jahre lang und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Programmes "Kulturelles Erbe" mit rund 400.000 Euro unterstützt. Die Dokumente, darunter noch nicht erschlossene, in Stenografie verfasste Tagebuch-Aufzeichnungen Zuses sowie die Schaltungen seiner frühen Rechenmaschinen, werden im Auftrag des Deutschen Museums digitalisiert und katalogisiert.

Diese Dokumente werden an der Freien Universität gesichtet, analysiert und systematisiert, teilten die Projektpartner mit. Die Ergebnisse, darunter für Laien verständliche Simulationen der Maschinen Zuses, werden im Internet für jedermann zugänglich gemacht.

Die Beteiligten erhoffen sich von der Erschließung des Nachlasses neue Erkenntnisse über die Persönlichkeit Zuses, der im kommenden Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, und über die Funktionsweise seiner Rechenmaschinen.

"Konrad Zuse hat den ersten Computer in Berlin gebaut. Deshalb ist es großartig für die Stadt, dass der Nachlass hier in Berlin erschlossen wird und dass Berliner Wissenschaftler bei der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum eine wichtige Rolle spielen", sagte Stefan Jähnichen, Präsident der Gesellschaft für Informatik. Für junge Leute sei dieses Projekt eine großartige Motivation, sich für ein Studium der Informatik zu entscheiden.

Quelle : http://winfuture.de

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Als PLATO aus der Höhle trat: 20 Jahre Lotus Notes
« Antwort #23 am: 07 Dezember, 2009, 08:53 »
Heute vor 20 Jahren begann Lotus mit der Auslieferung der Groupware Lotus Notes in einer Version für DOS 3.1 und für OS/2. Der 7. Dezember war bewusst gewählt worden, wie Ray Ozzie, der "Kopf" hinter Notes und heutige Chief Software Architect von Microsoft, gegenüber heise online erklärte: "Five years to the day after the day that we celebrate as the founding of Iris Associates - December 7th, 1984, which is the date that Mitch Kapor and I signed the development agreement between Iris and Lotus." 5 Jahre hatte Ozzie mit einem kleinen Team in seiner Firma Iris Associates Notes entwickelt, fernab von Lotus Software, mit über 700 Programmierern damals die größte Softwarefirma der Welt. Vom Start der Auslieferung an dominierte Ozzies Notes den Groupware-Markt und ließ etablierte Konkurrenz-Produkte wie dem Coordinator von Fernando Flores keine Chance.

Ray Ozzie, der zuvor als Angestellter Nr. 29 bei Software Arts in der Entwicklung von Visicalc arbeitete und  TK!Solver implementierte, wechselte zu Lotus, als die Firma 1982 ihre Tabellenkalkulation 1-2-3 auf der Comdex vorstellte. Im Gepäck hatte er einen Plan für eine Software, wie Mitarbeiter einer Firma kommunizieren können, basierend auf seinen Erfahrungen mit dem Lernsystem PLATO (Programmed Logic for Automated Teaching Operations). Dieses System hatte der Ingenieur Donals Blitzer am Computer-based Education Research Laboratory (CERL) der Universität von Illinois entwickelt. Ray Ozzie erinnerte sich später an die Zeit, als er Zugriff auf PLATO bekam: "That was the real beginning of my programming experience. Eventual access to the machine as a systems programmer fed my habit. Every night at 10:00 p.m. the machine became available, and a small clique of people like me would work all night until our time was up at 6:00 a.m. We did this for years. It was great fun."

Ozzie zögerte seinen College-Abschluss extra lange hinaus und versäbelte Kurse, um weiter für das PLATO-System entwickeln zu können. Er blieb fünfeinhalb Jahre. Zum Schluss entwickelte er die Firmware für ein programmierbares PLATO-Terminal auf Basis des Z80-Prozessors. Zu dieser Zeit gab es Pläne, PLATO für Millionen von Schülern und Studenten zur Verfügung zu stellen. Der Hypertext-Erfinder Ted Nelson schlug enthusiasmiert vor, die USA im Zeitalter der computerbasierten Erziehung in "The New Republic of PLATO" umzubenennen, weil eine neue Generation von Menschen ohne TV-Missbildung einen neuen Staat entwickeln würde, eine Idee ganz im Sinne von Plato. Jedoch waren wohl nie mehr als 1300 Plasma-Terminals an den CDC-Rechner angeschlossen, auf dem PLATO lief. Geplant waren mindestens 1 Million Lernsysteme, doch die hohen Preise für die Terminals (4000 US-Doller) bremsten den Ausbau und die billige Z80-Entwicklung kam zu spät.

Bei Lotus angestellt, war Ray Ozzie zunächst für die Textverarbeitung des integrierten Softwarepaketes Symphony verantwortlich, später für das gesamte Programm. Als der sehr ambitionierte Nachfolger von 1-2-3 fertig war, ließ Lotus Chef Mitch Kapor seinem Entwickler freie Hand: "Mitch kept his word. I resurfaced the specs I had written before I started at Lotus and we talked about them. He suggested I work on the specs for a few months to get them to the point where I could describe how the product works, what its' good for, how people use it and identify how it would be marketed."

Das Resultat dieser Arbeit war der Bauplan für Notes und ein Vertrag mit Lotus, das die Software vermarkten sollte. Ozzies Firma Iris Associates stellte mit Tim Halvorsen und Len Kawell zwei erfahrene PLATO-Entwickler ein, die aus dem Kommunikations-Subsystem PLATO Group Notes ein PC-basiertes Produkt entwickeln sollen. Schon vor der eigentlichen Auslieferung im Dezember 1989 sorgte Lotus Notes für Schlagzeilen. Sheldon Laube, damals CIO von Price Waterhouse, kaufte 10.000 Lizenzen für sein Unternehmen.

Im Juli tourte der Notes-Evangelist David Tarrant durch deutsche Redaktionen und pries Notes als ultimatives Werkzeug, das Konferenzen völlig neu definiert. Das amerikanische Computermagazin Byte brachte einen Groupware-Schwerpunkt, in dem Notes als "Antwort des freien Westens" gefeiert wurde, in Reaktion auf "stalinistic software", die jeden Mitarbeiter zum willenlosen Handlanger der Bürokratchicks mache. Die besagte, angeblich grundüble Groupware war "The Coordinator", eine Entwicklung von Terry Winograd und Fernando Flores, Finanzminister in der chilenischen Regierung unter Salvador Allende. Dort hatte Flores mit Cybersyn ein Fernschreiber-Netzwerk installiert, das eigentlich Produktionsstände kontrollieren sollte. Bald wurde Cybersyn für andere Sachen benutzt. Heute geistert das Projekt als vergessenes sozialistisches Internet durch den Raum. Dieser Vergleich mag hinken, wie der Versuch der deutschen Zeitschrift Computerwoche, Notes als wesentlich leistungsfähigere Variante der Btx-Idee einzuordnen.

Bereits die erste Notes-Version bot die Verschlüsselung und Signierung von Dokumenten mit RSA-Public-Key-Verfahren sowie ein zentrales Directory, eine E-Mail-Anwendung, sogenannte Doc-Links als Hypertextverweise zwischen Dokumenten und eine Zugriffskontrolle über Access Control Lists (ACL). Mit der Version 2.0 in 1991 arbeitete Iris vor allem an einer größeren Skalierbarkeit. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten bei Iris gerade 12 Entwickler an Lotus Notes.

Um sich auf größere Unternehmen mit entsprechender IT-Infrastruktur zu konzentrieren, führte Lotus eine Minimalzahl von 200 Lizenzen ein, die man für damals 62.000 US-Dollar erwarb. Mit dem Erscheinen von Notes 3.0 im Jahre 1993 hatte Lotus 2.000 Kunden mit insgesamt 500.000 Notes-Anwendern, das Entwicklerteam hatte sich mittlerweile verdoppelt. Von Ozzie nicht vorausgesehen entwickelte sich Notes zu einem Anwendungsserver, der ein größeres Ökosystem von Business-Partnern mit der Entwicklung kundenspezifischer Lösungen beschäftigte. Nur wenige schafften es aber, aus dem Projektgeschäft zu unabhängigen Softwareherstellern (ISV) zu werden.

Der große Durchbruch von Notes kam aber erst, als IBM 1995 Lotus aufkaufte, um in den Besitz der Notes-Technik zu kommen. Das Unternehmen behielt weitgehende Selbstständigkeit und wurde vor allem mit den nötigen Ressourcen ausgestattet, einen größeren Markt zu erobern. Mit der Version 4.0 halbierten die damaligen Lotus-Chefs Mike Zisman und Jeff Papows den Lizenzpreis. Einen Kundenstamm von gerade einmal 1 Million Nutzern entwickelte IBM bis zu einer Größe von aktuell über 145 Millionen verkaufter Notes-Lizenzen, mehr als ein Viertel davon in den letzten fünf Jahren.

Spätestens mit dem Durchbruch des World Wide Web wurde Notes immer wieder tot gesagt -- und lebte umso länger. 1996 führte Lotus mit der Version 4.5 die neue Marke Domino für den Server ein, wohl vor allem, um dem Notes-Server einen frischeren Anstrich zu geben. Neben den eigenen Protokollen nutzen Client und Server zunehmend auch Internet-Protokolle. Den Anfang macht NNTP, dann folgente SMTP und HTTP, schließlich POP3, IMAP und LDAP. Notes und Domino behielten die Lauffähigkeit auf unterschiedlichen Betriebsystemen.

Der größte Marketing-Aufwand für Notes liegt mittlerweile 10 Jahre zurück. Anfang 1999 als super.human.software angekündigt, war Notes R5 erst drei Monate später erhältlich. Die ersten Versionen strotzten noch von Fehlern; die Kundschaft lernte mit R5 erst einmal ein paar Versionen abzuwarten. Das setzt sich bis heute fort. Bezeichnend der einzige Kommentar zur Notes-Historie, vom September dieses Jahres: "This is really good webpage to look at how Lotus Notes evoled from 1.0 release to 8.0 release. We are still using 6.5 and waiting for 8.0 to be rolled out."

Notes 6.5 ist heute sechs Jahre alt, Notes 8.0 immerhin schon zwei. Mit dieser Version wagte IBM einen großen Technologiesprung. Der Notes-Client basiert nun auf Eclipse, oder genauer auf Lotus Expeditor. Das ist der Teil von Eclipse, den IBM nicht gerne als Open Source publizieren möchte. Durch das Java-Framework erlangt Notes eine Offenheit, die der Software bislang stets gefehlt hatte. Statt in der eigenen Suppe zu schmoren, können Anwendungsentwickler nun in einer Oberfläche Programme und Widgets aus unterschiedlichen Quellen integrieren.

Ozzie erlebte den größten Erfolg seiner Schöpfung nur aus der Ferne. Er verließ Lotus 1997, um sein eigenes Unternehmen Groove Networks zu gründen. Dort implementierte er die gleiche Idee ein zweites Mal, diesmal dem Peer-to-Peer-Modell statt dem Client-Server-Modell folgend. Drei Anläufe machte das Unternehmen, schaffte aber nicht, sich auf dem Markt zu etablieren. 2005 schluckte Microsoft Groove Networks und Ozzie wurde von Bill Gates zu einem seiner Chief Technical Officers ernannt. Ein Jahr später kündigte Gates an, dass Ozzie ihn als Chief Software Architect beerben würde. Ein berühmtes Ozzie-Zitat können sich sowohl sein alter als auch sein neuer Arbeitgeber einrahmen: "Complexity kills. It sucks the life out of developers, it makes products difficult to plan, build and test, it introduces security challenges, and it causes end-user and administrator frustration."

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DDR-Computer - Kilobytes gegen den Klassenfeind
« Antwort #24 am: 23 Dezember, 2009, 06:50 »
Mitte der Achtziger erklärte die SED-Führung die Digitalisierung der DDR zum Staatsziel. Sie duldete Raubkopierer, machte den Palast der Republik zur Daddelhalle und ließ Programme auf Schallplatten pressen. Die DDR-Nerds beschafften sich trotzdem Westcomputer - obwohl die so teuer waren wie ein Trabi.

Im Dezember 1986 erhält der Staatsratsvorsitzende der DDR die Nachricht von einem sozialistischen Wunder: "Mit herzlichen Kampfesgrüßen an den Genossen Erich Honecker" meldet das Kollektiv des VEB Mikroelektronik "Wilhelm Pieck" in Mühlhausen, dass soeben der zehntausendste Kleincomputer des Jahres zusammengeschraubt wurde - zu Ehren des XI. SED-Parteitags sowie als "Beitrag zur Stärkung des Sozialismus und Sicherung des Friedens".

Die begeisterte Meldung ist der Höhepunkt eines beispiellosen Kraftaktes: Nur wenige Jahre zuvor war die DDR absolutes Computer-Brachland. Und der Westen hatte alles dafür getan, dass das so blieb. Mitten im Kalten Krieg versuchte er mit allen Kräften zu verhindern, dass der Ostblock seine Technologie in die Finger bekommt.

Doch die Digitalisierung der Deutschen Demokratischen Republik steht, wenn auch reichlich spät, bei der Staatsführung Mitte der achtziger Jahre ganz oben auf der Agenda. Der Anschluss an den Westen muss geschafft werden, auch wenn das eben heißt, fast jeden Schaltkreis selbst zu entwickeln und zu bauen. Größte Hürde auf dem Weg zur neuen Technologie: der Materialmangel in der Republik. Um Computer zu fertigen, braucht die DDR Chips - aber die Halbleiterwerke in Erfurt und Frankfurt (Oder) stellen fast nur Schrott her, am Ende ihrer Produktionslinien funktionierten nur fünf von hundert Schaltkreisen.

Sechs Computer pro Tag aus der Ost-Produktion

Doch weil die Staatsführung unbedingt zeigen will, zu was das Land in der Lage ist, bekommt der VEB Mikroelektronik Unterstützung. Das Dresdner Kombinat Robotron arbeitet Anfang der achtziger Jahre ebenfalls an einem Rechner für die Masse. Und so werden auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1984 gleich zwei Modelle präsentiert. Beide Rechner, der KC 85/1 und der KC 85/2, speichern ihre Daten auf normalen Audiokassetten und laufen auf einem Betriebssystem namens CAOS (Cassette Aided Operation System) - und keiner davon ist zu Westrechnern kompatibel.

1985 werden die ersten Exemplare ausgeliefert. In den Genuss der neuen Konsumgüter kommen jedoch nur "gesellschaftliche Bedarfsträger" wie Betriebe, Schulen, der Berliner Pionierpalast oder die Volksarmee. Und daran wird sich bis zum Ende der DDR wenig ändern. Denn eigentlich ist der VEB "Wilhelm Pieck" auf die Produktion von Taschenrechnern spezialisiert. Lediglich 150 Arbeiter sind anfangs in Mühlhausen für die Produktion der Kleincomputer zuständig, und die schaffen mit viel Schweiß nur sechs Geräte pro Tag. Während in der Bundesrepublik der C64 in mehr als einer Million Kinderzimmern steht, gelingt es der DDR-Planwirtschaft bis zur Wende nicht, das ganze Volk mit Computern zu versorgen. Auch der KC 85/4 und der KC compact, die letzten Errungenschaften der DDR, finden nur selten ihren Weg zu Privatkunden.

Trotzdem entsteht bis Ende der achtziger Jahre eine rege Computerszene in der Republik: In öffentlichen "Computerkabinetten" tüfteln Jugendliche an ihren ersten BASIC-Programmen. Sogar im Palast der Republik wird ein solches eröffnet. Die Zeitschrift "Funkamateur" bringt eine Bauanleitung für einen Computer heraus, der von Tausenden Hobbybastlern zu Hause zusammengelötet wird - aus einer Seifendose und einem Stück Luftpumpe wird ein "Spielhebel" (Joystick). Auch Robotron bietet einen Computerbausatz an, den Z1013. Per Postkarte wird die rohe Platine bestellt, ein halbes Jahr später liegt sie dann im Robotron-Laden in Erfurt zur Abholung bereit - jedoch ohne Netzteil und Gehäuse, dafür mit einer seltsamen Tastatur, auf der die Buchstaben alphabetisch angeordnet sind. Trotzdem bestellen Tausende DDR-Bürger den Rechner.

Selbst illegaler Import wird von der Staatsführung geduldet

Die SED kürt die Mikroelektronik zur Schlüsseltechnologie. "Zeitgewinn ist Kraftgewinn für den Sozialismus", heißt es, die wachsende Szene wird nach Kräften unterstützt: Die DDR bekommt einen Elektronikminister und eine Direktion für Computerliteratur und -Software beim Ministerium für Kultur. Die Führung fördert Computerclubs und mahnt den weiteren Bau von "Kleindatenverarbeitungsanlagen" an, "als Bestandteil des Kampfprogrammes der Parteiorganisation".

Selbst der illegale Import von Heimcomputern wird geduldet. Geschätzte 200.000 Commodores, Sinclairs und Ataris passieren bis zum Ende der DDR die innerdeutsche Grenze - meist im Gepäck von West-Omas. Auch in der Devisenschmiede "Intershop" gibt es die Traumrechner, allerdings nur für harte D-Mark. Und der Schwarzmarkt blüht: Ein komplett ausgestatteter C64 bringt bis zu 12.000 Ostmark, für einen Commodore Amiga oder Atari ST werden bis zu 40.000 Mark geboten - das ist mehr als ein gebrauchter Trabi damals kostet.

Die Computerkids in der Bundesrepublik interessiert die Lage im Osten wenig. Sie tauschen raubkopierte Spiele und greifen nach der Schule in "Raid over Moskow" sowjetische Raketenbasen an. Und sie wundern sich ein wenig über Anzeigen in ihren Spielezeitschriften: "Wer schenkt DDR-Bürger Commodore 64?", ist dort häufig zu lesen. Im Osten sind die Kleinanzeigenseiten der Zeitschriften gleichzeitig Computermarkt und Tauschbörse für Programme: "Suche Erfahrungsaustausch" lautet der Szenecode für den privaten Software-Handel.

Games-Aufrüstung im Palast der Republik

Besonders begehrt sind natürlich Games. Klone von Westklassikern wie "Boulderdash", "Donkey Kong" oder "Pac-Man" zum Beispiel, unter der Hand gibt es aber auch Baller- und Kriegsspiele. Die dürfen in der DDR nicht vertrieben werden - das wäre gegen die offizielle Weltanschauung. Alles andere ist ausdrücklich erlaubt. Während es im Westen seit 1984 per Gesetz verboten ist, Videospiele an öffentlichen Plätzen aufzustellen, rüstet die DDR sogar den Palast der Republik zur Spielhalle auf. Die Arcade-Maschine der Republik heißt "Poly-Play", produziert im VEB Polytechnik Karl-Marx-Stadt und entwickelt von einer Brigade der Freien Deutschen Jugend. Für 50 Pfennige darf man Autorennen fahren, gewaltlos Schmetterlinge fangen oder Slalom laufen. Die Genehmigung zum Aufstellen der Geräte erteilt der VEB Staatszirkus.

Millionenfach wandert auch Anwendersoftware von Hand zu Hand - und zwar kostenlos, unter Freunden oder auf "Soli-Basaren". Kaum jemand im Osten kauft die offiziellen Programme aus Mühlhausen oder von Robotron. Die Führung duldet das - schließlich sollen die "Computerfreunde" viel lernen. Bis ins letzte Dorf soll die Technologie vordringen.

Ein Vertrieb über Disketten wie im Westen ist jedoch unmöglich: Der KC 85/3 kann zwar Disketten lesen, doch die sind rar und unerschwinglich. Ein Zehnerpack kostet bis zu 600 Mark. Weil man an die KC-Rechner aber so gut wie alles anschließen konnte, sogar Plattenspieler, presst die DDR-Plattenfirma "Amiga" außer den Alben der Puhdys oder von Karat bald auch Software auf Schallplatten. Im Radio werden Programme übertragen, die später, auf Kassette aufgenommen, in die Rechner eingelesen werden können.

"Computersport" als Wehrsportart

Es gibt Programmierkurse in Schulen und Computerkabinetten. Der "Computersport" wird gar zur offiziellen Wehrsportart. Doch im November 1989 ist plötzlich alles vorbei. Mit einem Schlag will von Berlin bis Zwickau niemand mehr etwas wissen von den volkseigenen Rechnern. Den letzten landesweiten Programmierwettbewerb der DDR gewinnt ein Zwölfjähriger - mit seinem Commodore 64. Das Werk in Mühlhausen wird geschlossen. Die Computerbauer der Republik verlieren ihren Job, ihr Wissen ist wertlos geworden.

Die Mutigsten unter ihnen machen sich mit Computerläden selbständig. Dort stehen jetzt die begehrten Westcomputer, die meisten KC-Modelle landen auf Flohmärkten oder auf dem Schrottplatz. Doch die Geschichte des DDR-Heimcomputers ist damit nicht vorbei. Auch heute noch, mehr als 20 Jahre nach dem Mauerfall, trifft sich der 1991 gegründete "KC-Club" jährlich in Schönwalde bei Berlin - und das ist kein Treffen nur von Nostalgikern, sondern auch von Tüftlern, die ihre Ostrechner und dessen Software immer weiter entwickeln.

Ansonsten hat der DDR-Heimcomputer im Internet die Zeiten überlebt. Virtuelle Museen zeigen dort alte Schaltpläne und Handbücher. Mittels eines Emulators können heute sogar noch die alten Games gespielt werden - alte Spiele wie "Entenjagd" von den Mikroelektronikern aus Mühlhausen etwa, eine "Boulderdash"-Version von 1988 und sogar Nach-Wende-Spiele wie "Perestroika" (1991) aus Chemnitz. "Versuchen Sie, mit dem DEMOKRAT von der linken oberen zur rechten unteren Ecke zu gelangen", heißt es da in der Anleitung, dabei "ist Ihnen der BÜROKRAT nicht wohlgesonnen. Wenn er Sie zu sehr nervt, dann ballern Sie ihn einfach ab (Shift & Cursortaste)."

Quelle : http://einestages.spiegel.de

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Vor 30 Jahren: IEEE 802 nimmt Arbeit auf
« Antwort #25 am: 18 März, 2010, 14:13 »
Mit einer kleinen Vortragsreihe zur Geschichte der Local und Wide Area Networks (LAN/WAN) hat die IEEE-Gruppe 802 im US-amerikanischen Orlando ihren Geburtstag gefeiert: Am 13. März 1980 akzeptierte das IEEE Standards Project die 802. Arbeitsgruppe und ihren Vorschlag zur Vereinheitlichung der Verbindungstechnik. An der Geburtstagsfeier nahm selbst der Ethernet-Pionier Bob Metcalfe teil, der vor 30 Jahren ein Kritiker der Aufsplitterung in viele IEEE-Teilprojekte war.

Vom Körpernetzwerk für Nanosender (IEEE 802.15.6), die als Pillen geschluckt werden bis zum Delay Tolerant Network für die Weltraumkommunikation umfasst die Arbeit der IEEE heute ein breites Spektrum an Kommunikationsmöglichkeiten. Die Arbeit der einflussreichen Gruppe begann 1979 mit dem Project Authorization Request Nr. 802, als Ingenieure von Tektronix, IBM, DEC und Intel überlegten, dass die Arbeit am General Purpose Interface Bus (GPIB alias IEEE 488 beziehungsweise IEC 625) auf weiter reichende Kommunikationssysteme übertragen werden könnte. Am 25. August 1979 reichten sie den offiziellen Antrag für ihr neues Standardisierungs-Projekt  zur LAN/MAN-Kommunikation ein:

"The proposed standard will apply to Data Processing devices which need to communicate with each other at a moderate data rate (1-20 Mbit/sec) and within a local area (physical data path up to 4 km). The purpose of the proposed standard is to provide compatibility between devices of different manufacture so that the hardware and software customization necessary for effective data communication is minimized or eliminated. The standard will also encompass the metropolitan area network suitable for intracity data communications with a normal data path length of 50 km."

Dieser Antrag wurde vor 30 Jahren offiziell akzeptiert und IEEE 802 konnte mit dem Tektronix-Ingenieur Maris Graube als Chairman die Arbeit aufnehmen. Graube bemühte sich von Anfang an, eine logische Unterteilung in Arbeitsgruppen vorzunehmen, um möglichst wenige Auseinandersetzungen unterschiedlicher "Glaubensrichtungen" zu produzieren. Doch gleich einer der ersten Standards, 802.3 für Ethernet, führte zu heftigen Debatten. Bob Metcalfe, der damals mit seiner Firma 3Com eine der ersten Firmen gegründet hatte, die sich ausschließlich mit Netzwerktechnik beschäftigte, mochte die Lobbyarbeit von Konzernen wie der IBM nicht. In der Rückschau erinnert Metcalfe an Standards wie Token Bus von General Motors und Token Ring von IBM, die eigens für die Konzerne entwickelt wurden und gegen das von 3Com propagierte Ethernet standen.

Tatsächlich entwickelte sich gerade Ethernet (802.3) zu einem der erfolgreichsten Standards in der IT, ebenso wie 802.11 (Wireless LAN) und 802.15.1 (Bluetooth), ohne die die heutigen Smartphones kaum smart genannt werden können. Erwähnt werden sollte auch 802.14, das Kabelfernsehen, dass sich zum größen WAN seiner Art entwickelt hat. "Wann immer davon die Rede ist, dass der Computer ein Kommunikationswerkzeug ist, sollte nicht vergessen werden, dass IEEE 802 die Grundlagen für die Kommunikation entwickelte", erklärt der derzeitige Chairman Paul Nikolich die Geschichte. "IEEE 802 war genau betrachtet eines der ersten wirklich herstellerunabhängigen Gremien in einem Moment, der in dieser Form in den 70er Jahren einfach nicht möglich gewesen wäre. Da glaubte jeder noch, er könne sein eigenes Süppchen kochen."

Quelle : www.heise.de

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Sony läutet Ende der 3,5-Zoll-Diskette ein
« Antwort #26 am: 26 April, 2010, 11:15 »
Im März 2011 stellt das Unternehmen den Verkauf des Speichermediums in Japan ein. Dort bedient es rund 70 Prozent des Markts. In den meisten Ländern außerhalb Japans bietet Sony schon jetzt keine 3,5-Zoll-Disketten mehr an.

Sony wird im März 2011 den Vertrieb von 3,5-Zoll-Disketten in Japan einstellen. Das Land ist einer der letzten Märkte, in denen der Elektronikkonzern das veraltete Speichermedium anbietet. Sonys Marktanteil liegt nach Angaben der Zeitung Mainichi Daily dort bei 70 Prozent.

Über einen Zeitraum von fast drei Jahrzenten war die Diskette ein allgegenwärtiges Medium, um Dateien zu speichern oder von einem Computer auf einen anderen zu übertragen. Sony führte 1981 als einer der ersten Anbieter die 3,5-Zoll-Diskette ein, als Ersatz für das bis dahin gebräuchliche 5,25-Zoll-Format.

Mit der zunehmenden Größe von Dateien und Programmen wurde die Diskette von günstigen und größeren Speichermedien wie Zip, CDs, DVDs und USB-Sticks verdrängt. Sonys Verkaufszahlen in Japan sanken von 47 Millionen Stück im Geschäftsjahr 2002 auf 12 Millionen im Geschäftsjahr 2009, was einem Rückgang um 75 Prozent entspricht. Die meisten anderen Hersteller haben ihre Produktion schon vor einiger Zeit eingestellt. Auch Sony bietet das Speichermedium in den meisten Ländern außerhalb Japans schon länger nicht mehr an.

Das Aus der Diskette zeichnet sich schon seit Jahren ab. Als erster Computerhersteller verzichtete Apple 1998 darauf, seine Produkte mit Floppy-Laufwerken auszustatten. Dell folgte 2003 Apples Beispiel und bot einen Dimension-Desktop in der Standardkonfiguration erstmals ohne Disketten-Laufwerk an.

Quelle : www.zdnet.de

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Der Loveletter-Virus wird zehn Jahre alt
« Antwort #27 am: 05 Mai, 2010, 16:46 »
Einer der wichtigsten Schadcode-Ausbrüche der Computergeschichte feiert sein zehntes Jubiläum.

Am 04.05.2000 schrieb ein kleines vbs-Script aus den Philippinen mit großer Wirkung Geschichte. Der so genannte Loveletter, auch bekannt als ILOVEYOU oder Lovebug breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Menschen bekamen eine E-Mail mit dem Anhang LOVE-LETTER-FOR-YOU-TXT-vbs.

Aus Neugier öffneten viele das Script, weil es meist von Freunden oder Bekannten kam. Der Wurm machte sich nämlich das Adressbuch von Windows/Outlook zu Nutze. Wenn der Anhang geöffnet wurde, verschickte sich der Schadcode an alle sich darin befindlichen Kontakte weiter.
Mehr als 50 Millionen Rechner konnte der Schädling infizieren. Loveletter suchte außerdem alle Dateien mit den Erweiterungen vbs, vbe, js, jse, css, wsh, sct, doc und hta und ersetzte diese mit einer Kopie von seinem Code. MP3- und MP2-Dateien wurden versteckt und durch eine Loveletter-Ausgabe mit Anhang vbs ersetzt.

Quelle : www.tecchannel.de

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15 Jahre PHP
« Antwort #28 am: 08 Juni, 2010, 12:55 »
Am 8. Juni 1995, heute vor 15 Jahren, hob Rasmus Lerdorf mit einem Posting in der Usenet-Newsgruppe comp.infosystems.www.authoring.cgi PHP aus der Taufe. Die "Personal Home Page Tools", die er seinerzeit in der Version 1.0 verkündete, waren ursprünglich als Werkzeug gedacht, um Bewerbungsanfragen auf einer Website zu verwalten. Sie als Open Source zur Verfügung zu stellen (damals noch unter der GPL, seit Version 4.0 unter der PHP Licence) sorgte dafür, dass Lerdorfs in C geschriebener PHP-Software einem breiten Publikum bekannt wurde.

Mit dem heutigen PHP hat die damalige Version 1.0 nicht mehr viel gemein. Für "ernsthafte" Anwendungen war zuerst PHP/FI (FI steht für "Form Interpreter") geeignet, die Version 2.0, die im November 1997 erschien. Doch nur hart gesottene Entwickler oder solche, die schon lange dabei waren, beschäftigten sich mit der Skriptsprache, die es Programmierern ermöglichte, mehr Dynamik in ihre sonst statischen HTML-Seiten zu bringen.

Den großen Sprung schaffte PHP mit der Version 3.0, die am 6. Juni 1998 veröffentlicht wurde. Mit ihr wurde die Entwicklung von einer Person auf mehrere Personen verteilt. Zeev Suraski und Andi Gutmans, die Gründer der Firma Zend Technologies, hatten für diese Version die Basis der Sprache neu geschrieben, wodurch sie schneller und moderner wurde.

Es sollte noch einige Zeit dauern, bis moderne Sprachkonstrukte wie Objektorientierung Einzug in die Sprache hielten – mit der Veröffentlichung der Version 4.0 am 22. Mai 2000 bekam PHP nicht nur die Objektorientierung, sondern auch mit der Zend Engine eine Mischung aus Interpreter und Compiler, der in zwei Schritten den Programmcode interpretiert, kompiliert und über einen Bytecode-ähnlichen Mechanismus die so entstandenen Opcodes ausführt. Dadurch wurde die Performance der Sprache deutlich schneller.

PHP versuchte allerdings nicht nur das Web zu erobern, mit dem Release von 4.30 im Dezember 2002 hielt auch CLI (Common Language Infrastructure) Einzug in die Sprache. PHP ließ sich nun ohne lästigen CGI-Overhead auf der Kommandozeile ausführen, Parameter ließen sich bequem parsen und vieles andere mehr. Entwickler, die bisher zusätzlich Shell-Skripte zum Beispiel für das Deployment schreiben mussten, konnten das jetzt auch mit PHP tun und sich so den Zugriff auf bereits vorhandene Komponenten erleichtern.

Als bedeutendsten Wendepunkt der Sprache dürfte die Veröffentlichung von PHP 5.0 im Jahr 2004 gelten. Die neue Zend Engine II erhielt ein aufgefrischtes Objektmodell und in den Folgeversionen, insbesondere mit Version 5.3 im Juni 2009, viele Erweiterungen nebst moderner Sprachkonstrukte wie Namespaces, Closures, Late Static Bindings und nativen PHP-Archiven.

Die Entwicklung an PHP 6.0 stand in den vergangenen zwei Jahren immer wieder auf dem Programm. Es  sollte eine vollständige Unicode-Unterstützung bieten, mit der sich selbst Methodennamen in anderen Sprachen wie Chinesisch schreiben lassen sollen. Die Entwicklung daran hakte jedoch immer wieder, sodass einige Funktionen dafür in die Version 5.3 "zurück wanderten". Welch großen Wurf Version 6 bringen wird und ob sie wie beabsichtigt das "Unicode-Release" wird, lassen die Entwickler noch offen.

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Originalgetreue Nachbildung der Z3 fertiggestellt
« Antwort #29 am: 26 Juni, 2010, 17:19 »
Ab heute und zunächst nur einige Tage ist der noch nicht vollkommen fertiggestellte Nachbau des Rechners Zuse Z3 im Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld zu bewundern. Horst Zuse, der Sohn des Computerpioniers und Erbauers der Maschine, arbeitet als Privatdozent und Informatik-Fachmann in Berlin und hat vor zweieinhalb Jahren beschlossen, den Z3 zum 100. Geburtstag seines Vaters nachzubauen.
 
Konrad Zuse hatte seinen programmgesteuerten Rechner Z3 1941 in Berlin präsentiert, dieser war aber 1943 in den Kriegswirren bei einem Bombenangriff zerstört worden. "Es existieren zwar bereits zwei Nachbauten der Maschine, doch dies ist die erste, die exakt dem historischen Vorbild gleicht", sagte Horst Zuse (64), Sohn des Computer-Pioniers Konrad Zuse, der vor wenigen Tagen 100 Jahre alt geworden wäre. In Hünfeld lebte der Tüftler knapp 40 Jahre und starb dort 1995 im Alter von 85 Jahren.

Horst Zuse werkelte seit einem dreiviertel Jahr mehrere Stunden täglich an dem Nachbau . Der ist so groß wie drei Kleiderschränke, doch der Teufel steckt im Detail: "Bei einigen Schaltungen hat es Überraschungen gegeben. Ich bin mir sicher, dass es die auch bei meinem Vater gegeben hat. Die stehen aber leider in keinem Bauplan drin. Ich habe beim Nachbau wahnsinnig viel gelernt", sagte Zuse Junior.
 
Ein vereinfachter Nachbau des Z3 steht im Deutschen Museum in München. Er ist noch von Konrad Zuse selbst hergestellt worden. Im Unterschied zum Original hat dieser Nachbau nur zwei statt drei Speicherschränke. Der in Hünfeld vorgestellte Nachbau verfügt darüber hinaus über ein Eingabepult, ein Rechenwerk sowie einen Lochstreifenleser, mit dem das Programm eingelesen wird und ist ein Gemeinschaftsprojekt, das von mehr als einem halben Dutzend Firmen unterstützt wurde. Denn die antiquierten Bauteile des Originals gibt es heute nicht mehr. "Es geht aber auch mit modernen Telefonrelais", erklärte Zuse, "die funktionieren genauso, sind nur kleiner und technisch zuverlässiger." Ein Tischler habe ihm die nötigen Schränke gebaut. Der gesamte Nachbau habe in etwa so viel wie eine gut ausgestattete Limousine gekostet.
 
Vom 23. September bis 9. Januar 2011 soll der Nachbau in Berlin ausgestellt werden, wo Konrad Zuse 1910 geboren wurde. Danach geht der wuchtige Apparat auf Tour. Viele Museen und Institutionen sind an der Leihgabe interessiert.

Quelle : www.heise.de

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