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Meine Erfahrungen mit der DVBSky S950 (Mystique Sky Xpress V2 DVB-S/S2)
Joutungwu:
Hallo,
ich berichte hier mal über meine Erfahrungen mit der DVBSky S950, da es entsprechendes Interesse gibt. Bisher wurde ich nach Umschaltzeiten, Tunereigenschaften, Systembelastung durch HDTV und Softwarekompatibilität gefragt:
Umschaltzeiten: Ich bin absolut zufrieden damit. Beim Transponderwechsel mit SmartDVB + Microsoft DTV-DVD Video Decoder + LAV Audio Decoder (wegen ac3 nahm ich diesen) + Enhanced Video Renderer (EVR) zähle ich "einundzwanzigzweiundzwa" bis ein Bild oder Ton kommt, danach "stottert" es sich ein, was vielleicht nochmal eine halbe Sekunde dauert. Insgesamt schätze ich mal grob 2,5 Sekunden für alles.
Tunereigenschaften: Der Tuner hat auf meinen 4 Sat-Positionen alles gefunden, was andere Geräte (wie z.B. meine alte WinTV Nova-S PCI (TT budget s-1500)) auch finden konnten. Über die Empfindlichkeit kann ich demnach nicht klagen.
Systembelastung durch HDTV: Das hat zunächst mal gar nichts mit einer TV-Karte zu tun, wird aber häufig missverstanden. Die Karte empfängt nur einen Transportstream, in dem alle möglichen Daten enthalten sein können, was eher mit einem Internet-Download vergleichbar ist. Es gibt ja auch schon länger Internet-Anbieter mit Downstream-Möglichkeiten über Satellit + DVB-S Karte. Den Transportstream eines HDTV-Senders kann man auch auf einem sehr schwachem System aufnehmen, vorausgesetzt es gibt genug Speicherplatz. Gute DVB-Software hat (nicht nur) zu diesem Zweck einen sogenannten "Renderless-Mode". Dadurch empfängt die TV-Karte den Transportstream, Videostream und Audiostream werden aber nicht aus dem TS ausgepackt (dekodiert) und über die Grafikeinheit dargestellt. Später könnte man so eine Aufnahme dann auf einem gnügend starken System abspielen. Die Sytembelastung durch HDTV hängt also nur von CPU, GPU und verwendetem h.264 Dekoder ab.
Softwarekompatibilität: Die Karte läuft bei mir zusammen mit Mediaportal und SmartDVB ohne Probleme. Wie man die Karte mit SmartDVB verwenden kann, gibt es hier zu lesen: http://www.dvbcube.org/index.php?topic=31494.0
Danke nochmal an jackjavo für das neue beta BDA.dev, welches DVBSky Karten unterstützt!
Die beiligende Software, offensichtlich eine abgespeckte Version des DVBViewers, finde ich sowohl in der Mystique-Variante als auch in der DVBSky-Variante zum ;kotz. Es sind zu viele Dinge, die ich daran schlecht finde, um sie hier alle zu benennen. Hauptsächlich ist die Handhabung schlecht. Der DVBViewer soll ja, nach dem was ich so gelesen habe, gut sein. Seine abgespeckten Varianten (ich kenne auch die von Technotrend, die hat wenigstens eine Anleitung für die wirre Konfiguration) laufen zwar mit den entsprechenden Karten, aber ich möchte diese nicht wirklich benutzen.
Wofür die s950 einen externen Stromanschluss hat, kann man hier nachlesen: http://www.dvbcube.org/index.php?topic=31496.0
So, das wärs erstmal zu dieser Karte. Wer mehr wissen möchte, kann hier gerne weitere Fragen stellen. Ich werde versuchen, sie soweit es mir möglich ist, zu beantworten. Falls mir noch was interessantes beim Rumspielen mit der Karte einfällt werde ich es ebenfalls hier dokumentieren.
Grüße
Joutungwu
Dragonix:
Klasse Bericht, sowas liest man in letzter Zeit find ich viel zu selten. Wenn mal was neues her muss, immer sinnvoll :jo
mtron:
Danke für den Bericht.
--- Zitat von: Joutungwu am 28 Oktober, 2013, 22:06 --- Insgesamt schätze ich mal grob 2,5 Sekunden für alles.
--- Ende Zitat ---
Naja, da ist aber noch eindeutig Potential das Umschaltverhalten im Treiber zu verbessern. Meine Terratec Cinergy USB HD am Raspberry Pi hat Umschaltzeiten von nichtmal einer Sekunde am selben Transponder. Hängt natürlich immer davon ab ob die Empfangsebene gewechselt werden muss.
--- Zitat ---Später könnte man so eine Aufnahme dann auf einem gnügend starken System abspielen. Die Sytembelastung durch HDTV hängt also nur von CPU, GPU und verwendetem h.264 Dekoder ab.
--- Ende Zitat ---
Das "System" selbst muss auch für HDTV überhaupt nicht "stark" sein. Heutzutage wird ein sehr großer Teil der Dekodierung vom GPU übernommen, sodass auch "low end" systeme mit gutem GPU vollkommen ausreichen. Ich hatte bis vor kurzem einen sehr betagten Sempron 3000 (mit Nvidia GT520 VGA) für DVB im Einsatz, was auch bis 1080i sehr gut funktionierte. Heute habe ich auf einen noch schwächeren Raspberry PI umgestellt der dank OpenMax auch mit 1080p umgehen kann. Bei den hochqualititiven Deinterlacern hat der Pi noch große Nachteile, das kann aber mein Toshiba TV auch gut, also für mich weniger relevant.
Cheers!
Joutungwu:
--- Zitat von: mtron am 29 Oktober, 2013, 07:40 ---Naja, da ist aber noch eindeutig Potential das Umschaltverhalten im Treiber zu verbessern. Meine Terratec Cinergy USB HD am Raspberry Pi hat Umschaltzeiten von nichtmal einer Sekunde am selben Transponder. Hängt natürlich immer davon ab ob die Empfangsebene gewechselt werden muss.
--- Ende Zitat ---
Ich habe gerade was cooles in SmartDVB entdeckt. In der Statuszeile ganz unten, da wo auch die Frequenz usw. steht, wird die tuning-Zeit in millisekunden ([Tune: xxxx ms]) angezeigt. Jetzt kann ich die Stoppuhr wieder einpacken. :rg
Hier mal ein paar beispielhafte Wechsel, erste Zeit mir Renderer; zweite Zeit im Renderless Mode:
Innerhalb des selben Transponders, ohne Frequenzwechsel:
ZDF HD -> ZDF.kultur HD: 421 ms; 47 ms
ZDF.kultur HD -> zdf_neo HD: 515 ms; 47 ms
1LIVE -> 1LIVE diggi: 78 ms; 47 ms
1LIVE diggi -> BAYERN 3: 78 ms; 47 ms
RTL Television -> RTL II: 749 ms; 31 ms
RTL II -> VOX: 671 ms; 31 ms
BBC One HD -> BBC Two HD: 1653 ms; 63 ms
Transponderwechsel:
zdf_neo HD -> 1LIVE: 1139 ms; 1046 ms
BAYERN 3 -> egoFM: 889 ms; 1029 ms
egoFM -> arte HD: 2168 ms; 1248 ms
arte HD -> BBC One HD: 2949 ms; 1061 ms (LNB-Wechsel)
BBC One HD-> RTL Television: 1435 ms; 858 ms (LNB-Wechsel)
VOX -> ProSieben: 1389 ms; 1029 ms
Kannst ja mal den ein oder anderen dieser Wechsel mit deiner Cinergy USB HD stoppen, dann haben wir vielleicht einen brauchbaren Vergleich. Allerdings habe ich festgestellt, dass dieselben Wechsel teilweise um mehrere zehntel Sekunden abweichen können, wenn man sie mehrfach hintereinander durchführt. Ich schätze den Fehler auf grobe +/- 0,5 s bei HD und +/- 0,25 s bei SD und Radio.
--- Zitat von: mtron am 29 Oktober, 2013, 07:40 ---Das "System" selbst muss auch für HDTV überhaupt nicht "stark" sein. Heutzutage wird ein sehr großer Teil der Dekodierung vom GPU übernommen, sodass auch "low end" systeme mit gutem GPU vollkommen ausreichen. Ich hatte bis vor kurzem einen sehr betagten Sempron 3000 (mit Nvidia GT520 VGA) für DVB im Einsatz, was auch bis 1080i sehr gut funktionierte. Heute habe ich auf einen noch schwächeren Raspberry PI umgestellt der dank OpenMax auch mit 1080p umgehen kann.
--- Ende Zitat ---
Ja, ich habe es unglücklich formuliert: Also mit "genügend starkem System" meinte ich natürlich allgemein HDTV-geeignet, egal ob mittelalte 'Brüllkiste', moderne Low-End GraKa als Dekoderstütze für betagte CPUs, auf HDTVs abgestimmte Hardware wie Multimedia-Festplatten oder Himbeerkuchen-Systeme, etc..
mtron:
ah schau an ;guck. Das klingt wirklich interessant. Werd ich mal schauen ob ich eine Virtuelle Maschine mit Smartdvb zum laufen bekomme. Usb Devices müssten sich ja relativ problemlos durchreichen lassen wenn ich mich nicht irre.
Wenn ich es hinbekomme werde ich die Daten posten. Aber da könnte dann die VM die Ergebnisse um ein paar ms verzerren. Naja wir werden sehen
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