Autor Thema: Überwachung, Transparenz, Datenschutz  (Gelesen 74333 mal)

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Verfassungsbeschwerde gegen umstrittene Abhörbefugnisse des Zolls
« Antwort #75 am: 02 Januar, 2006, 13:22 »
Die Humanistische Union, ein Journalist der Berliner Zeitung und ein Rechtsanwalt mit Verfahrensvollmacht vor dem Bundesverfassungsgericht haben in Karlsruhe Klage gegen das umstrittene Zollfahndungsdienstgesetz erhoben. Der Bundestag hatte die damit einhergehenden Befugnisse des Zollkriminalamts zur präventiven Überwachung von Post und Telekommunikation Mitte Dezember trotz heftiger Bedenken der Opposition und von Bürgerrechtsorganisationen mit den Stimmen der Großen Koalition um 18 Monate verlängert. Es konnte somit zum 31. 12. 2005 zunächst erneut in Kraft treten. Gleichzeitig mit der Erhebung der Verfassungsbeschwerde haben die Bürgerrechtler aber beantragt, das Gesetz bis zu einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts für nicht vollziehbar zu erklären.

Die Beschwerdeführer richten sich gegen die "bewusste Missachtung" eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts, in dem dieses die alten Schnüffelbefugnisse für nicht mit dem Grundgesetz vereinbar erklärten. Die Karlsruher Richter hatten dem Gesetzgeber aufgetragen, die Regeln für den Zoll klarer und enger zu fassen. Dabei sollte vor allem der "Kernbereich privater Lebensgestaltung" besser geschützt werden. Eine von vornherein als Provisorium gedachte und trotzdem weiter aufrechterhaltene Gesetzesnovelle trug diesen Vorgaben gemäß der Beschwerdeführer "nicht einmal ansatzweise" Rechnung. Sie monieren unter anderem, dass bestimmte besonders schützenswerte Berufsgruppen wie Geistliche, Rechtsanwälte, Medienschaffende und Ärzte nicht von einer Überwachung durch Zollbeamte ausgenommen werden.

Den Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz begründen sie damit, dass durch die Verabschiedung des angegriffenen Gesetzes eine Missachtung eines Verfassungsorgans durch ein anderes deutlich werde. "Es ist ein besonderer Vorgang, dass der Gesetzgeber ein Gesetz verabschiedet, das sich bewusst über Maßgaben aus Karlsruhe hinwegsetzt", konstatiert Fredrik Roggan, Verfahrensbevollmächtigter der Beschwerdeführer und stellvertretender Bundesvorsitzender der Humanistischen Union. "Damit fügt der Bundestag dem Ansehen des Verfassungsgerichts großen Schaden zu, denn er beschädigt das Vertrauen der Bürger in die Verbindlichkeit der Entscheidungen des höchsten deutschen Gerichts." Letztlich werde so die grundgesetzliche Ordnung in Frage gestellt.

Dem Zoll ist seit 1992 das Öffnen von Postsendungen und das Abhören von Telefongesprächen auf Anordnung erlaubt. Damit soll er Verstöße gegen das Außenwirtschafts- und das Kriegswaffenkontrollgesetz in Bereichen wie Staatsschutz, Betäubungsmittelkriminalität, Geldfälschung, Geldwäsche, Terrorismusbekämpfung oder den unerlaubten Außenhandel mit Waren, Datenverarbeitungsprogrammen und Technologien besser verfolgen können. Mit der Gesetzesreform von 2004 sind beispielsweise die Datenerhebungs- und Übermittlungsverfahren enger gefasst werden. Früher konnte das Zollkriminalamt relativ frei personenbezogene Informationen an Polizei und Geheimdienste weitergeben. Inzwischen dürfen Erkenntnisse aus den Bereichen Staatsschutz, Betäubungsmittelkriminalität, Geldfälschung und Geldwäsche zwar an Strafverfolgungs- und Verfassungsschutzbehörden, aber nicht an den Bundesnachrichtendienst übermittelt werden. Der kann sich aber etwa bei der Gefahr terroristischer Anschläge beim Zollkriminalamt bedienen. Detaillierte Statistiken über die Inanspruchnahme der Befugnisse existieren offiziell nicht.

Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/67879

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Überwachung, Transparenz, Datenschutz
« Antwort #76 am: 12 Januar, 2006, 18:23 »
Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein kritisiert den Entwurf der Landesregierung für ein neues Polizeirecht. Er werde einigen verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht gerecht, schreiben sie in ihrer nun erschienenen ausführlichen Stellungnahme. Auch genüge der Entwurf nicht den Forderungen des Bundesverfassungsgerichtes an den Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung bei heimlichen polizeilichen Ermittlungsmaßnahmen.

Die Datenschützer stoßen sich beispielsweise an geplanten Befugnissen der Polizei, wonach teilweise voraussetzungslos jeder kontrolliert werden könne. Diese verletzten das Recht jedes Menschen, vom Staat grundsätzlich in Ruhe gelassen zu werden. "Mit der akustischen Überwachung des öffentlichen Raumes oder dem Abgleich aller PKW-Kennzeichen-Schilder werden z.B. Eingriffsbefugnisse eingeräumt, die mit der klassischen Aufgabe der Polizei, konkrete Gefahren abzuwehren, nichts mehr zu tun haben", heißt es weiter.

Auch könne die Gesetzesnovelle nicht im Interesse der Polizei sein, denn statt einfacher und klarer Regelungen würden auslegungsbedürftige, unklare Begriffe und unübersichtliche Verweisungen benutzt. "Dadurch, dass der Entwurf die vorrangige Gesetzgebungskompetenz des Bundes für das Strafverfahren und für das Steuerrecht missachtet, macht sich das Gesetz zusätzlich verfassungsrechtlich angreifbar." So empfehlen die Datenschützer, wenigstens Abstand zu nehmen von Bild und Tonaufzeichnungen im öffentlichen Raum, der Kfz-Kennzeichenüberwachung, Telefon- und sonstiger Telekommunikationsüberwachung, der Erweiterung der Datenerhebungsbefugnis, Schleierfahndung und Erweiterung der Identitätsfeststellung und von der Aufhebung der Zweckbindung bei Steuerdaten.

Datenschützer und Wirtschaftsverbände hatten bereits im vergangenen November vor der Verabschiedung neuer Überwachungsklauseln in Schleswig Holstein, aber auch in Bayern gewarnt. In beiden Ländern planen maßgebliche Politiker deutliche Verschärfungen der bestehenden Rechtslage.

Quelle : www.heise.de
« Letzte Änderung: 23 November, 2007, 09:59 von SiLæncer »

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"Das ist eine verkehrte Welt, in der Thilo Weichert allein lebt." Mit dieser Aussage schleudert der schleswig-holsteinische Innenminister Ralf Stegner die Kritik des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) am Enwurf für ein neues Polizeirecht zurück. Stegner findet diese "maßlos überzogen". Der Datenschützer tue so, als gehe von der Polizei grundsätzlich eine Bedrohung der Bürgerrechte aus, heißt es in einer Mitteilung der Landesregierung mit dem Titel "Thilo allein zu Haus". Das ULD hatte gestern eine ausführliche Stellungnahme zum angestrebten Polizeirecht veröffentlicht, in der es unter anderem hieß, es sehe Befugnisse vor, "die mit der klassischen Aufgabe der Polizei, konkrete Gefahren abzuwehren, nichts mehr zu tun haben".

 Stegner begründete den von der Landesregierung im November 2005 beschlossenen Gesetzentwurf eines neuen Polizeirechts bei dieser Gelegenheit mit "aktuellen und künftigen Herausforderungen". "Die Polizei muss auf neue Formen schwerer Kriminalität und auf Entwicklungen der alltäglichen Straßenkriminalität besser reagieren können.". Der Gesetzentwurf stehe in der schleswig-holsteinischen Tradition eines Ausgleichs zwischen Polizeirecht und Bürgerrechten. "Wir schwächen nicht die Bürgerrechte, sondern erhöhen für die Kriminellen das Risiko, entdeckt und bestraft zu werden", sagte Stegner. Man könne nicht der Polizei Befugnisse verweigern mit der pauschalen Begründung, die Polizeibeamten könnten ihre Rechte ja missbrauchen.

Stegner wirft Weichert vor, mit seiner Kritik in der konkreten Abwägung die Persönlichkeits- und Freiheitsrechte von Störern im Konfliktfall höher zu bewerten als den Schutz der Grundrechte auf Leben, Gesundheit und Freiheit von Menschen. Der Minister wies die Behauptung des Datenschutzbeauftragten zurück, das Gesetz werde voraussichtlich in weiten Bereichen einer Überprüfung durch das Bundesverfassungsgericht nicht standhalten.

Das ULD antwortet heute auf die Kritik an der Kritik mit leicht ironischem Unterton. In einer Mitteilung, betitelt mit "Thilo nicht allein zu Haus!", heißt es, "Innenminister Stegner irrt, wenn er meint, dass der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein, Dr. Thilo Weichert, mit seiner Kritik am geplantem Polizeirecht 'allein zu Haus' wäre." Als Beleg wird auf der Website ein Bild mit ULD-Mitarbeitern verlinkt. Außerdem verweist das ULD auf Pressemitteilungen der schleswig-holsteinischen Oppositionsparteien FDP (PDF-Datei), SSW (PDF-Datei) und Grüne (PDF-Datei).

Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Wolfgang Kubicki, meint: "Wer aber wie Herr Dr. Stegner darüber hinaus anscheinend versucht, den unabhängigen Landesbeauftragten für den Datenschutz mit der Überschrift 'Thilo allein zu Haus' lächerlich zu machen, muss sich fragen lassen, ob er die Befähigung zu einem Ministeramt überhaupt besitzt." Während die Grünen in das vom ULD gespielte Horn stoßen, wirft der SSW der Koalitionspartei SPD vor, liberale Innenpolitik aufzugeben, ohne rot zu werden. Der Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Klaus-Peter Puls betont hingegen, der Polizei müsse "für ihre verantwortungsvolle und gefährliche Arbeit auch zu ihrem eigenen Schutz alle verfügbaren rechtlichen und technischen Möglichkeiten an die Hand gegeben werden. Wer der Polizei unterstellt, sie könne Eingriffsbefugnisse missbrauchen, diskriminiert den ganzen Berufsstand", lautet es auf einer Linie mit dem CDU-Innenminister.

Quelle : www.heise.de

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RFID-Lobby trommelt für regulierungsfreien Einsatz von Funk-Chips
« Antwort #78 am: 20 Januar, 2006, 07:37 »
Mit einem glühenden Bekenntnis zur Funkidentifikations-Technik eröffnete Michael ten Hompel, Leiter des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik, am Donnerstagabend in der Berliner Akademie der Wissenschaften die Auftaktveranstaltung des Informationsforums RFID. Die 2005 gegründete Plattform, der Konzerne wie DHL, Gillette, Henkel, IBM, die Metro, Oracle, Philips, SAP, Siemens oder Volkswagen angehören, will die Chancen der künftigen "Schlüsseltechnik" gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kommunizieren. "Ich bin freudig erregt, dass wir ein tolles Thema haben, an dem wir hier in Deutschland arbeiten können", unterstrich ten Hompel die Bedeutung von RFID für den hiesigen Standort. "Deutschland und Europa sind weltweit führend in der RFID-Technik", ergänzte die Geschäftsführerin des Forums, Andrea Huber. Die ehemalige Microsoft-Lobbyistin beklagte, dass die öffentliche Debatte über die Funkchips "leider oft von Risiken geprägt ist".

Ten Hompel ließ keinen Zweifel daran, dass RFID "im wahrsten Sinne des Wortes die Welt bewegen wird." Das Informatikjahr 2006 ist für den Vorstandsvorsitzenden des Vereins die Zeit, in der "das Internet seinen Platz unter unseren Schreibtischen verlassen und zum Internet der Dinge wird". Damit stehe die "erste große physische Umsetzung künstlicher Intelligenz" bevor. Als visionäre Einsatzpunkte nannte ten Hompel den viel beschworenen intelligenten Kühlschrank, die elektronische Haustür mit RFID-Zutrittskontrolle oder die "elektronische Katzenklappe", die Ein- und Auslass für den Heimtiger steuert. Letztlich "träumen wir von dem Auto, das sich selbst zusammenbaut", schwärmte der Techniker. Er goutierte, dass auch bei staatlich vorangetriebenen IT-Großprojekten wie dem biometrisch aufgerüsteten Reisepass oder der Lkw-Maut die Funkchips zum Einsatz kommen. Gleichzeitig forderte er, dass beim Setzen der Rahmenbedingungen "die Innovation wirklich Vorfahrt" haben müsste.

Rechtliche Änderungen, die RFID-Anbietern und -Anwendern zusätzliche Pflichten auferlegen, lehnen die Vertreter der Plattform ab. Sie setzen auf Selbstregulierung: "Transparenz und Information haben für uns oberste Priorität", betonte ten Hompel. Da die Technik auch über die Logistik hinaus "in den persönlichen Bereich ziele", müssten "der Schutz der privaten Daten und eine sichere Informationsübertragung zum zentralen Gegenstand dieser Entwicklung" avancieren. Auch im Rahmen des Gremiums EPC Global, das eine eindeutige Kennzeichnung aller weltweit produzierten Artikel über die Tags anstrebt, versuche man Standards zu definieren, die von den Menschen akzeptiert würden. Konkret kann sich ten Hompel vorstellen, sensible Daten in einem passwortgeschützten Bereich auf den Chips unterzubringen. Gleichzeitig verwies er aber darauf, dass auch die Verbraucher "die Rückverfolgbarkeit wollen", also etwa gern bei einem Milchprodukt wüssten, "was die Kühe gefressen haben". Insgesamt verspricht sich ten Hompel "viel Sicherheit für unseren Alltag" durch die Kontrollmöglichkeiten durch RFID.

Prinzipiell wiesen Vertreter des Forums darauf hin, dass man zwischen Wirtschaft und Datenschützern Verbindungen herstellen und auch die Vorbehalte gegen die Technik ernst nehme. Etwa ein Dutzend Demonstranten vor dem Gebäude, die mit Schildern wie "Stop RFID" bewaffnet waren, sahen dies anders und fühlten sich aufgrund ausgebliebener Einladungen zu dem Lobbyabend ausgegrenzt. "Mit immensem Kostenaufwand versucht die RFID-Industrie die Einführung dieser Kontroll- und Überwachungstechnik durchzudrücken. Gesprächsangebote wie das Expertenforum zu RFID beim Bundeswirtschaftsministerium werden dagegen blockiert – Kritik soll offenbar mit PR erstickt werden", bewertete Rena Tangens vom FoeBuD die Aktivität der RFID-Befürworter.

Sönke Hilbrans, Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Datenschutz (DVD), sorgte sich in einer vorab verbreiteten Mitteilung ebenfalls über die Umtriebe: Die Verbreitung von RFID in Konsumgütern als elektronischer Produktcode birgt seiner Ansicht nach erhebliche Datenschutzprobleme, die für die Bürger nicht beherrschbar sind. Die RFID-Lobby weigere sich dennoch überhaupt anzuerkennen, dass RFID-Kennungen in Konsumgütern personenbezogene Daten sind. Hilbrans wirft daher die Frage auf, "ob die Industrie an einer Einigung mit Daten- und Verbraucherschützern überhaupt noch interessiert ist". Die Gegner der "Schnüffel-Chips" bemängeln, dass es von Seiten der Unternehmen "noch nicht einmal eine ernstzunehmende Selbstverpflichtungserklärung zum Verbraucherschutz gibt". Offensichtlich wolle die Industrie Zeit gewinnen und durch RFID-Einsatz Fakten schaffen. Mit dieser Hinhaltetaktik versuche man zu verhindern, dass wirksame gesetzliche Regelungen für die RFID-Nutzung zum Schutz der Bürger erlassen werden.

Huber konstatierte dagegen, dass es sich "verbietet, pauschal über Regulierung im Zusammenhang mit RFID zu sprechen." Es handle sich um eine Basistechnologie, sodass der Gesetzgeber nur konkret die Vielzahl der darauf laufenden Anwendungen in den Blick nehmen dürfte. Auch Wolf-Dieter Lukas, Ministerialdirigent im Bundesforschungsministerium, warnte vor raschen Einschränkungen. Er appellierte unter dem "Hinweis auf die Leute, die vor der Tür stehen", dazu, mit den "Smart Labels" auch smart umzugehen. Seine Hoffnung richtet sich darauf, dank RFID strukturelle Probleme der globalen Rohstoffverteilung in den Griff zu bekommen. Es komme nun darauf an, "unsere technologische Stärke zu nutzen, um in Europa und weltweit Standards zu setzen". Besonders wichtig seien innovative technologische Lösungen für den Datenschutz.

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« Letzte Änderung: 20 Januar, 2006, 07:39 von SiLencer »

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Re:RFID-Lobby trommelt für regulierungsfreien Einsatz von Funk-Chips
« Antwort #79 am: 20 Januar, 2006, 09:03 »
Ehrlich, RFID, die koennen sich die Dinger alle mal "sonstwohin" schieben.

Wenn ich schon die aktuelle intel XEON Werbung sehe, wird mir NUR SCHLECHT.
Es hilft halt nix nur einmal RFID auszuschreiben - es bleibt derselbe MÜLL.
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Re:RFID-Lobby trommelt für regulierungsfreien Einsatz von Funk-Chips
« Antwort #80 am: 20 Januar, 2006, 09:19 »
Ja , wenn ich daran denke was für ein Überwachungspotential da drin steckt bekomme ich Bluthochdruck.... >:(

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Mehr Videoüberwachung in Brandenburgs Fußgängerzonen gefordert
« Antwort #81 am: 22 Januar, 2006, 10:28 »
Ungeachtet der Kritik von Linkspartei und Grünen hat sich der Brandenburger CDU-Generalsekretär Sven Petke für eine Ausweitung der Videoüberwachung ausgesprochen. Unabhängig von Kriminalitätsschwerpunkten sollte die Videoüberwachung an allen Orten möglich sein, an denen sich viele Menschen begegnen, sagte Petke der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Als Beispiel nannte er Fußgängerzonen in allen größeren Städten.

Die CDU-Fraktion hatte dazu bereits im vergangenen Jahr einen Gesetzentwurf vorgelegt. Ziele seien eine grundsätzliche Verankerung der Videoüberwachung im Gesetz, die permanente und nicht nur anlassbezogene Aufzeichnung und mehr Standorte. Über die Standorte sollten die Polizei und auch Kommunen eigenständig entscheiden können.

Die Videoüberwachung war vor fünf Jahren als Modellprojekt auf den Bahnhofsvorplätzen Potsdam, Erkner und Bernau sowie auf dem Außenbereich einer großen Discothek in Rathenow gestartet worden. Der umstrittene Versuch habe sich bewährt, heißt es in einem Bericht des Innenministeriums aus dem Vorjahr. Das Kabinett hatte daraufhin beschlossen, die Überwachung mit Kameras dauerhaft im Polizeigesetz zu verankern.

Quelle : www.heise.de

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Erster Biometrie-Pass gehackt
« Antwort #82 am: 01 Februar, 2006, 16:54 »
Erster Biometrie-Pass gehackt

Niederländischer RFID-Pass in zwei Stunden geknackt

Schöne neue digitale Welt: Früher musste man Pässe noch umständlich klauen, wenn man die enthaltenen Daten auf irgend eine Weise missbrauchen wollte. Mit den neuen Biometriepässen könnte dies - wie im Vorfeld von zahlreichen Experten befürchtet - alles viel einfacher werden. Den in den Niederlanden eingeführten biometrischen Pass konnten findige Hacker innerhalb von zwei Stunden knacken - ohne ihn auch nur anzufassen. Das Auslesen und Entschlüsseln von persönlichen Daten, Fingerabdruck und Passbild fumktioniert drahtlos, aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern.

Daran schuld seien einige Schwachstellen in der Technik der niederländischen Pässe: effektiv sind sie nur mit 35 Bit verschlüsselt. Der eigentlich 50 Bit lange Schlüssel setzt sich unter anderem aus dem Ablaufdatum des Passes, dem Geburtsdatum des Inhabers und einer fortlaufenden Passnummer zusammen, die ihrerseits auslesbar ist.

Dadurch wird die Verschlüsselung zum leichten Angriffsziel: den Hackern reichte zum Brechen der eingesetzten Krypto ein handelsüblicher PC aus.

Ob in anderen Ländern ebenfalls ein so schwacher Schutz der biometrischen Daten in den elektronischen Pässen zum Einsatz kommt, ist der TP nicht bekannt. Laut Futurezone kann man zumindest in Österreich mit ähnlichen Problemen rechnen, auch dort sind einige der in den Niederlanden vorhandenen Schwachstellen der E-Pässe zum Einsatz gekommen: "Die österreichischen Pässe sind ebenfalls fortlaufend nummeriert und auch die anderen Gegebenheiten wie die Daten in der Maschinenlesezone sind hier gleich", so das Magazin.

Womit einmal mehr der technologische Schnellschuss nach hinten losgeht: anstelle des fragwürdigen Schutzes vor "Terrorismus", der als Totschlagargument aus dem Hut gezaubert wird, sobald staatliche Institutionen ihre Datensammel- und Überwachungswut begründen müssen, treten neue und ungeahnte Möglichkeiten des Identitätsdiebstahls. Für den Zugriff auf persönliche Daten Anderer muss man ihnen in der schönen neuen Biometriezukunft nicht einmal mehr den Ausweis klauen und die Fingerabdrücke nehmen. Ein RFID-Lesegerät und 10 Meter Annäherung ans Opfer reichen in Zukunft offenbar aus.

Aber es ist ja nicht so, dass niemand vor solchen Möglichkeiten gewarnt hätte.

Quelle: heise.de
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ePass-Hack im niederländischen TV demonstriert
« Antwort #83 am: 02 Februar, 2006, 20:12 »
Spezialisten der niederländischen Sicherheitsfirma Riscure demonstrierten im niederländischen Wissenschafts-TV-Magazin Nieuwslicht der breiten Öffentlichkeit, wie sich die zwischen einem Ausweisdokument mit RFID-Chip und einem Lesegerät übertragenen Daten abhören und innerhalb weniger Stunden entschlüsseln lassen. Auch in den Niederlanden soll ab August mit der Ausgabe von Reisepässen mit RFID-Chips begonnen werden.

Zum Schutz vor unbefugtem Auslesen arbeiten die niederländischen Pässe mit der sogenannten Basic Access Control (BAC). Der geheime Schlüssel für den Zugriff auf den Chip und die verschlüsselte Datenübertragung berechnet sich dabei aus Passnummer, Geburtsdatum und Ablaufdatum, die zuvor durch einen optischen Scanvorgang des Ausweisdokumentes ausgelesen werden müssen. Theoretisch liefern diese Zahlen zusammen genommen eine Verschlüsselungsstärke von rund 56 Bit (siehe c't 5/05, S. 84) – vorausgesetzt, sie lassen sich nicht zu genau abschätzen oder sogar aus anderen Quellen erschließen.

Der von den Riscure-Spezialisten bereits auf der Hackerkonferenz What the Hack vorgestellte Ansatz fußt auf der Tatsache, dass niederländische Behörden eine fortlaufende Nummerierung der Reisepässe vornehmen. Da die Zahl der monatlich ausgegebenen Pässe annähernd konstant ist, besteht darüber hinaus ein einfacher linearer Zusammenhang zwischen dem Ausgabedatum und der Passnummer. Dadurch reduziert sich die effektive Verschlüsselungsstärke der abgehörten Datenübertragung auf lediglich rund 35 Bit. Selbst ein durchschnittlicher PC benötigt nur wenige Stunden, um unter Berücksichtigung dieser Zusammenhänge mit einer so genannten Brute-Force-Attacke alle 2^35 möglichen Schlüssel durchzuprobieren.

Prekär an der öffentlichkeitswirksamen Demonstration ist, dass sich auch die niederländischen Behörden mit BAC an den Richtlinien der internationalen Luftfahrtorganisation ICAO orientiert haben und laut deren Listen mehr als 120 Länder ebenfalls Ausweise nach ICAO-Standard ausgeben oder dies planen. Auf Nachfragen von heise Security bestätigte Harko Robroch, Geschäftsführer von Riscure, dass für diesen Angriff alle durch BAC geschützten RFID-Ausweisdokumente anfällig seien, die ein vorhersehbares Nummerierungsschema benutzen. Auch die Ausweisnummer deutscher Reisepässe, in denen die gespeicherten Daten ebenfalls durch BAC geschützt sind, ist nicht zufällig, sondern setzt sich aus einer Behördenkennzahl und einer fortlaufenden Nummer zusammen. Laut Robroch gelang es deshalb mit einem ähnlichen Verfahren, auch die Daten eines deutschen Reisepasses zu entschlüsseln.

Zumindest für die niederländischen Behörden gibt es bis August noch genügend Handlungsspielraum. Die Spezialisten von Riscure schlagen vor, die neuen Ausweisdokumente nicht mehr vorhersagbar sequenziell, sondern rein zufällig zu nummerieren, um den möglichen Zahlenraum der neun Ziffern zuzüglich einer Prüfziffer vollständig auszuschöpfen. Dadurch ließe sich der Funkverkehr, der sich unter Laborbedingungen bereits über mehrere Meter Entfernung mitschneiden lässt, nicht mehr auf derart einfache Weise entschlüsseln. Aktive Angriffe, bei denen der Angreifer versucht, die Daten selbst aus dem RFID-Chip auszulesen, sollten ohnehin nicht möglich sein: Laut Spezifikation ist dazu zwingend die Kenntnis des Schlüssels erforderlich.

Siehe dazu auch:

    * Deutschland setzt internationale Standards bei Biometrie-Reisepässen
    * Identitätssicherung von Biometriepässen in der Diskussion


Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/69127

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Anti-Schnüffel-Schutzhülle für elektronischen Reisepass
« Antwort #84 am: 08 Februar, 2006, 18:23 »
Der Bürgerrechtsverein FoeBuD (Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehr) bietet über seinen Internet-Shop ab sofort Schutzhüllen für den neuen elektronischen Reisepass (ePass) an, die verhindern sollen, dass Unbefugte die auf dem RFID-Chip gespeicherten biometrischen Daten auslesen können. Die vom Münchener Unternehmen Kryptronic Technologies gefertigten Schutzhüllen bestehen aus 0,1 Millimeter dicken Folien einer Aluminiumlegierung, die beidseitig durch dünne Kunststofflaminate geschützt sind.

Die ePass-Schutzhülle soll ausreichen, um Datenzugriffe von handelsüblichen RFID-Lesegeräten zu unterbinden.

Nach Angaben von Kryptronic-Sprecher Stefan Horvath reicht die Folie aus, um Datenzugriffe von handelsüblichen RFID-Lesegeräten zu unterbinden. Das Material verstimmt dabei die im Pass-Inlay integrierte Antenne, was zu einer Verringerung des Wirkungsgrades der Energieübertragung führt. Die Schutzhüllen kosten sechs Euro pro Stück und sollen sich auch als "Datensafe" für WM-Tickets und andere mit RFID-Tags versehene Dokumente nutzen lassen. Kryptronic hat für die Schutzhüllen die Eintragung als Grundmuster beantragt und erwartet noch in diesem Monat eine Beurkundung durch das Deutsche Patent- und Markenamt.

Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/69366

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Firma markiert Mitarbeiter per RFID
« Antwort #85 am: 10 Februar, 2006, 15:13 »
Die Videoüberwachungs-Firma CityWatcher.com markiert ihre Mitarbeiter mit unter die Haut eingepflanzten RFID-Transpondern. Wie die US-Bürgerinitiative CASPIAN herausfand, fordert das in Cincinnati ansässige Unternehmen seine Angestellten auf, sich drahtlos lesbare Kennzeichen der Marke VeriChip in den Körper injizieren zu lassen. Ähnliche Objekte werden hierzulande zum Kennzeichnen von Haustieren verwendet.

Bei Citywatcher soll das Verfahren die Zutrittskontrollen für die Kontrollräume verbessern, in denen das Unternehmen die Bilder der installierten Überwachungskameras verfolgt. Bisher wird der Zugang zu diesen Räumen über RFID-basierende Chipkarten, so genannte Prox Cards, geregelt. Die flößten allerdings nur begrenztes Vertrauen ein, weil sie sich offenbar klonen lassen und sich Unbefugte dadurch Zutritt in die geschützten Räumlichkeiten verschaffen könnten. Das Argument, eine Karte könnte entwendet und dann missbraucht werden, ist bislang wohl noch nicht öffentlich aufgetaucht.

Ein Firmensprecher erklärte gegenüber CASPIAN, die Ersatzlösung "VeriChip" habe sich dadurch angeboten, weil sie sich problemlos in Citywatchers bestehendes Sicherheitssystem integrieren lasse. Was nicht zur Sprache kam, war die Erkenntnis des RFID-Experten Simson Garfinkel, VeriChip sei ein Gerät "ohne Sicherheit", das er binnen einiger Stunden habe kopieren können, und das im Vergleich zur Prox Card, die ihn einen ganzen Monat beschäftigt habe.

Die Entscheidung von Citywatcher ist Wasser auf die Mühlen des VeriChip-Herstellers, der seit 2002 vereinzelt Meldungen über Personen produziert, die sich angeblich bereitwillig einen seiner Transponder einpflanzen ließen. Weniger Aufmerksamkeit erhalten dabei meist die Ergebnisse von Meinungsforschern, dass selbst US-Bürger auf Abstand zu den elektronischen Brandzeichen gehen – obwohl doch der Schutz der Intimsphäre in den USA vermeintlich viel kleiner geschrieben wird.

Quelle : www.heise.de

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Offline Jürgen

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Re:Firma markiert Mitarbeiter per RFID
« Antwort #86 am: 11 Februar, 2006, 01:29 »
Das ist pervers.

Das Körperinnere von Beschäftigten gehört auf gar keinen Fall zum Einflussbereich von Arbeitgebern.
Sowas ist nichts anderes als eine elektronische KZ-Tätowierung.
Viele Zwangsarbeiter mussten das erdulden, aber das danach entstandene Tabu solcher Markierungen scheint zu fallen...

Es ist davon auszugehen, dass sich auch hierzulande bald (wieder) Nachahmer finden werden, die ihre Lohnsklaven noch lückenloser überwachen und so noch stärker unterdrücken und effektiver ausbeuten wollen. Menschen werden nicht immer besser behandelt als Schlachtvieh.

Und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der erste skrupel- oder hirnlose Politiker auf die Idee kommt, Arbeitslose, angeblich Terror-Verdächtige oder beliebige andere Opfer auf diese Art zu brandmarken und so jederzeit und überall unbemerkt erkennbar zu machen >:(

Menschenrechte und -würde sind wohl kaum noch etwas wert...
« Letzte Änderung: 11 Februar, 2006, 01:36 von Jürgen »
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RFID: Passwortraten leicht gemacht
« Antwort #87 am: 16 Februar, 2006, 15:32 »
Adi Shamir, Miterfinder des RSA-Verschlüsselungsverfahrens, hat eine Methode vorgestellt, den Passwortschutz gängiger RFID-Transponder per Antenne und Oszilloskop zu knacken. Auf der RSA-Conference in San Jose hat der Professor des israelischen Weizmann Instituts der Wissenschaften im Rahmen einer Podiumsdiskussion vorgetragen, dass RFID-Tags "der wichtigsten Marke" mit der Verschlüsselung ihrer Speicherinhalte nur wenig Schutz bieten.

Normalerweise kommuniziert das Lesegerät mit einem passiven RFID-Transponder, indem es eine Trägerwelle ausstrahlt, in deren Seitenband ein Passwort-Challenge kodiert ist. Die Trägerwelle dient dabei in erster Linie als Energielieferant für den RFID-Chip. Dort lädt sie unter anderem einen kleinen Kondensator auf, aus dem der Chip Leistung für seine Rechenoperationen bezieht. Nachdem der Challenge übertragen ist, sendet das Lesegerät nur noch die Trägerwelle, übermittelt aber seinerseits keine Information mehr. Stattdessen kann der Transponder, nachdem er sich seine Antwort zurechtgelegt hat, pulsweise seine Antenne verstimmen und mehr oder weniger viel Feldstärke der Trägerwelle absorbieren. Die so entstehende Modulation wertet das Lesegerät aus.

Der von Shamir beschriebene Versuchsaufbau lauscht bereits, während das Lesegerät noch mit dem Senden des Passworts beschäftigt ist, und kann dabei unbeabsichtigte Modulationen der Trägerwelle aufschnappen. Diese kommen zu Stande, weil die untersuchten Transponder offenbar die einzelnen Bits eines Passworts schon während deren Übertragung prüfen, anstatt sie erst, wie das kryptografisch sinnvoll wäre, komplett zwischenzuspeichern. In der Konsequenz verbraucht der Chip nach jedem Bit viel oder etwas weniger Energie, je nachdem, ob er mit dem empfangenen Bit "glücklich oder unglücklich" ist, wie Shamir das formuliert hat. Stellt sich heraus, dass das x-te Bit falsch war, scheint der Chip eine Sonderroutine abzuarbeiten und verbraucht dafür zeitweilig etwas mehr Energie. Dieser Energieverbrauch führt kurzzeitig zu einem verminderten Ladezustand des Kondensators im Tag und zu einer etwas stärkeren, im Oszilloskop sichtbaren Amplitudenabschwächung der Trägerwelle.

"Ein normales Handy enthält alle Bausteine, die man braucht, um alle RFID-Tags der näheren Umgebung zu kompromittieren", erklärte Shamir. Er habe zwar nicht alle Typen von Transpondern untersucht, sondern nur die der weitestverbreiteten Marke, und die seien völlig ungeschützt. Die gefundenen Schwachstellen führt er aber weniger auf diesen speziellen, ungenannten Hersteller zurück als auf den Zwang, die Produktionskosten für RFID-Transponder um jeden Preis herunter zu drücken. Das habe die Entwickler gezwungen, alle Sicherheitsanforderungen über Bord zu werfen.

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Re: RFID: Passwortraten leicht gemacht
« Antwort #88 am: 17 Februar, 2006, 10:38 »
Seitdem intel penetrant offensiv für und mit RFID Werbung macht, sind die für mich für alle Zeit nada, nichts, niemand, nothing.
Diverse Satschüsseln DVB-Receiver und -Karten...

Offline SiLæncer

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EU-Kommissarin startet Anhörung zur RFID-Technik
« Antwort #89 am: 09 März, 2006, 17:24 »
Die EU hat heute nach Angaben der Kommissarin Viviane Reding eine Anhörung zur Funktechnik RFID auf den Weg gebracht. "Wenn wir das Vertrauensproblem in die RFID-Technik nicht lösen, wird sie nicht durchstarten können", sagte Reding heute laut dpa auf der CeBIT. Viele Menschen hätten datenschutzrechtliche Bedenken gegen die neue Technologie.

Der Markt werde in den nächsten Jahren sehr schnell wachsen, sagte Reding. Darauf müsse die EU reagieren. "Das ist eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit." RFID könne sich jedoch nur dann durchsetzen, wenn alle Zweifel aus dem Weg geräumt seien. Zweifel haben beispielsweise die Bürgerrechtler vom Verein FoeBuD, die heute am Stand des Handelskonzerns Metro gegen die Technik demonstriert haben.

Ende des Jahres will die EU-Kommissarin konkrete Vorschläge zum Thema vorlegen. Bis dahin werde sie sich mit Verbraucherschutzorganisationen, Wirtschaftsverbänden und Regierungen zusammensetzen, um den Einsatz von RFID und die damit verbundenen Probleme zu erörtern, sagte Reding. "Wir brauchen beispielsweise auch einen einheitlichen Standard nicht nur für Europa, sondern weltweit."

Die heute von der EU-Kommission eingeleitete öffentliche Diskussion über RFID soll einige Workshops einschließen, um einheitliche Auffassungen der zentralen Aspekte der Nutzung von RFID zu erreichen. Dabei sollen RFID-Anwendungen, Verbraucherfragen, Interoperabilität und Normung sowie der Frequenzbedarf erörtert werden. Die Ergebnisse der Workshops, die bis Juni 2006 in Brüssel stattfinden sollen, will die Kommission in ein Arbeitsdokument einfließen lassen, das im September vorliegen soll. Die dann eingehenden weiteren Stellungnahmen würden wiederum in eine Mitteilung der Kommission über RFID eingehen.

Auch will die Kommission den Meinungsaustausch über RFID mit den USA und Asien intensivieren, um "weltweit akzeptierte Interoperabilitätsnormen und Maßnahmen zur Gewährleistung des Datenschutzes und der Achtung ethischer Grundsätze bei der Nutzung dieser Technologie zu ermitteln", wie es in einer Mitteilung heißt.

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