Autor Thema: Überwachung, Transparenz, Datenschutz  (Gelesen 74675 mal)

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Überwachung, Transparenz, Datenschutz
« am: 06 Februar, 2004, 11:32 »
Kundenkarten der Metro enthalten angeblich RFID-Chips
 
 
Der "Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V.", kurz FoeBuD, hat entdeckt, dass die Payback-Kundenkarten des Metro-Konzerns so genannte RFID-Tags enthalten. Damit ist es dem Unternehmen prinzipiell möglich festzustellen, wann welcher Kunde welchen Laden betritt, warnen die Bürgerrechtler.  
 
Bei RFID-Chips handelt es sich um kleine und preiswerte Computerchips, die sich berührungslos per Funk auslesen lassen. Eine Antenne sendet einen Impuls und die Chips senden eine eindeutige Nummer zurück. Eingesetzt werden sie beispielsweise im "Future Store" des Metro-Konzerns in Preisetiketten. Über die von den Chips gesendete ID können so beispielsweise über eine Datenbank Angaben zum Produkt oder Preis berührungslos ermittelt werden. Die Chips sollen so im Einzelhandel den herkömmlichen Strichcode ersetzen und werden nicht mehr umständlich per Lichtstrahl, sondern per Funk ausgelesen.

Für problematisch halten die Bürgerrechtler des FoeBuD aber den Einsatz der "Schnüffelchips", wenn auch die Kundenkarten berührungslos und vom Kunden unbemerkt ausgelesen werden können. Dann sei dem Ausspionieren keine Grenze mehr gesetzt.

Aber genau dies hat die Metro-Gruppe offenbar umgesetzt. Per Zufall stellten die Bielefelder Bürgerrechtler am Sonntag, dem 1. Februar 2004, fest, dass die Payback-Kundenkarte des Metro-Stores einen solchen Schnüffelchip enthält. Zusammen mit der US-Verbaucherschützerin Katherine Albrecht hatten Rena Tangens und padeluun mit weiteren Mitgliedern des Vereins FoeBuD den Future Store am Sonnabend, dem 31. Januar 2004, besucht, um dort unter anderem die unzulässige Zuordnung von Daten der RFID-Chips zu Personen zu untersuchen und zu diskutieren. Die Metro hatte dies ihrerseits bestritten.

Darüber hinaus kritisiert FoeBuD, dass die in den Preisetiketten enthaltenen RFID-Tags auch nach dem Verlassen des Ladens ihre Funktion behalten. Lediglich Teile des Chips würden von einem "Deaktivator" mit Nullen überschrieben - die eigentlich wichtige Information, die eindeutig nur für diesen Chip vergebene Nummer, bleibe erhalten. "Dass die Metro diese 'ewige' Nummer nicht nutzt, muss man ihnen glauben. Aber wie lange noch?", fragen die Bürgerrechtler.

Die Bürgerrechtler fordern daher die Metro-Gruppe auf, die RFID- und Kundenkarten-Tests einzustellen und ein Gremium mit Datenschützern, Verbraucherorganisationen, Umweltschützern, Arbeits- und Bürgerrechtlern zu finanzieren, bei dem Regeln und Gesetze für die gesellschaftsverträgliche Einführung der RFID-Technik entwickelt werden, bevor man weitere Tests mit dieser Technik macht.

Bis zur Ladenöffnung am 16. Februar 2004 soll Metro seinen Versuch abbrechen und die technischen Einrichtungen des RFID-Versuchs im Laden abbauen sowie die Etiketten aus dem Konsumentenbereich entfernen. Bis zum 20. Februar 2004, 12 Uhr, erwarten die Bürgerrechtler die Zusage der Finanzierung des geforderten Gremiums.
 
Quelle : www.golem.de

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Offline Jürgen

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Bundesregierung sieht keinen Regelungsbedarf bei RFIDs
« Antwort #1 am: 27 Mai, 2004, 21:18 »
Nach dem gegenwärtigen Stand der Technik, so die Einschätzung der Bundesregierung, ist im Bereich der elektronischen Produktlabel kein "ergänzender datenschutzrechtlicher Regelungsbedarf erkennbar". Das geht aus ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsabgeordneten Gisela Piltz hervor. Für die datenschutzrechtliche Beurteilung der RFID-Technik komme es auf ihren konkreten Einsatzbereich an. Bei RFID-basierten Zutrittssystemen werden regelmäßig personenbezogene Daten übermittelt. Dabei sei Missbrauch zwar denkbar, weil ein RFID-Chip theoretisch unbemerkt vom Besitzer ausgelesen werden könne; die bislang bei Zutrittssystemen eingesetzte Technik verfüge jedoch nur über eine sehr begrenzte Reichweite, sodass die RFID-Karte vom Nutzer bewusst unmittelbar an einem Lesegerät vorbeigeführt werden müsse.  

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Nach Einschätzung der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) birgt die derzeit in der Erprobung befindliche Technik der Funkchips, mit denen unter anderem Waren gekennzeichnet werden sollen, vor allem mit Blick auf den Datenschutz erhebliche Risiken. In einem achtseitigen Papier (PDF) stellt der Arbeitskreis "Datenschutz und IT-Sicherheit" des GI-Präsidiums Vorteile und Gefahren der RFID-Technik dar und leitet daraus konkrete Forderungen ab. So sei vor einem breiten Einsatz eine formelle technologische Untersuchung und Bewertung der Technik unter Einbeziehung aller Interessengruppen einschließlich der Verbraucher notwendig -- eine Forderung, die auch Bürgerrechts- und Verbraucherschutzgruppen bereits formuliert haben.  

Die zusätzliche Aufforderung an die Bundesregierung, möglichst rasch eine Sachverständigenkommission einzusetzen, die Empfehlungen für den Gesetzgeber erarbeiten soll, trifft sich mit den Vorstellungen des Bundesdatenschutzbeauftragten. Er hatte bereits eine Ergänzung des Datenschutzrechts gefordert. Die bisherige Haltung der Bundesregierung lässt allerdings nicht vermuten, dass sie diesen Forderungen folgen wird: In der Antwort auf eine kleine Anfrage der FDP hat sie gerade verlauten lassen, dass für sie "kein ergänzender datenschutzrechtlicher Regelungsbedarf erkennbar" sei.

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Prototyp des DataPrivatizer zur Kontrolle von RFID-Tags
« Antwort #3 am: 12 Juni, 2004, 23:41 »
WOS3: Prototyp des DataPrivatizer zur Kontrolle von RFID-Tags

Der Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs (FoeBuD) hat auf der Wizards of OS in Berlin eine erste Demoversion seines DataPrivatizers präsentiert. Das Projekt, das von der Bridge-Stiftung zur Wahrung der Bürgerrechte in der digitalen Gesellschaft mit 15.000 Euro gefördert wird, soll dem Ausspionieren durch die RFID-Technik (Radio Frequency Identification) einen Riegel vorschieben. Darüber hinaus will es die Bürger für die neue Überwachungstechnik sensibilisieren, die vom Staat und der Wirtschaft für großflächige Einsätze vorgesehen ist.  

Der Prototyp -- laut FoeBuD-Mitgründer padeluun eine Alpha-Version -- sieht noch etwas klobig aus. Dafür funktioniert er bereits recht gut: Nähert man sich mit dem gut Zigarettenschachtel-großen Gerät einem RFID-Tag, die der Handelsriese Metro beispielsweise für Verpackungen von Frischkäse, Shampoo, DVDs oder Rasierklingen im "extra Future Store" einsetzt, blinken die Leuchtdioden des Spürhunds bunt und eindringlich vor sich hin.
-/-
So lassen sich mit dem Gerät der Stop-RFID-Aktivisten, das zwischen 50 und 100 Euro kosten soll, die smarten Etiketten nicht nur auslesen, sondern sogar umschreiben. Mit der veränderten Seriennummer werden die Labels unbrauchbar gemacht fürs Data-Mining in Behörden oder Unternehmen -- eine Idee, die der FoeBuD auch bereits bei seiner "Privacy Card" für das Payback-Datensammelnetzwerk verfolgte. Der DataPrivatizer soll in seiner Endversion über einen Kopfhöreranschluss sowie eine serielle Schnittstelle zum PC verfügen.
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RFID-Chips transparent gemacht
« Antwort #4 am: 16 Juni, 2004, 19:41 »
RFID-Chips können mit simplen Tools ausgelesen und manipuliert werden, berichtet iX in seiner aktuellen Ausgabe 7/04. Mit einem einfachen Perl-Programm kann man auf Lesegeräten für RFID-Transponder selbst nachschauen, welche Daten auf den Funkchips gespeichert sind.  

RFID (Radio Frequency Identification) ist nach Protesten von Datenschützern ins Gerede gekommen. Dass die Angst vor Datenmissbrauch nicht völlig von der Hand zu weisen ist, zeigt allein die Tatsache, dass schon mit einem Trivial-Programm die Etiketten, auf denen die Daten per Funktechnik gespeichert sind, auslesbar sind.

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Funketiketten für japanische Schulkinder
« Antwort #5 am: 12 Juli, 2004, 00:57 »
Schüler im japanischen Tabe sollen ab Oktober Funketiketten auf Schulranzen oder Namensschildern tragen, um eine automatische Überwachung auf dem Schulweg zu ermöglichen. Nach Plänen der Schulträger sollen RFID-Leser (zur Identifizierung der Etiketten per Funk) an den Schultoren automatisch festhalten, wann jedes Kind zum Unterricht erscheint. Weitere Lesegeräte sollen an Stellen postiert werden, die Lehrer und Eltern als nicht wünschenswerte Aufenthaltsorte für ihre Schützlinge betrachten. Erkenntnisse dieser Sensoren könnten dann per E-Mail oder Handy zu den Eltern gelangen.  

Nach Entscheidung der zuständigen Schulbehörde in Osaka wiegt die gesteigerte Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg schwerer als die Nachteile, die das System für deren Privatsphäre bewirkt. Eine Grundschule im Bezirk Wakayama will einen Pilotversuch mit den RFID-Etiketten starten, und zwar mit der zwingenden Beteiligung aller Schüler.
...
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...'mal sehen, wann ein deutscher Politiker damit kommt, schliesslich ist das auch nur etwa einen Schritt weiter als die elektronische Fussfessel, die heimliche Handyortung und die zunehmende Kameraüberwachung mit computerbasierender Personenerkennung.
Hat denn auf diesem Globus wirklich noch niemand verstanden, dass auch ein totaler Überwachungsstaat keine absolute Sicherheit bringt, aber alle persönlichen Freiheitsrechte einschliesslich Menschenwürde vernichtend trifft ?
Ich gehe 'mal davon aus, dass der RFID-Chip spätestens in einer zweiten Ausbaustufe implantiert wird, denn sonst könnte ja jemand die Karten der anderen einfach mitnehmen, wie das bei Handys schon vorkommt.
Selbst ein George Orwell konnte die heutigen technischen Möglichkeiten nicht vorhersehen, mich graust's.

Vorschlag:
Beizeiten über Gegenmassnahmen nachdenken, siehe z.B.
http://www.dvbcube.org/index.php?board=26;action=display;threadid=4681;start=msg24638#msg24638
und
http://www.dvbcube.org/index.php?board=26;action=display;threadid=4681;start=msg24796#msg24796

Jürgen

p.s. siehe auch:
http://www.dvbcube.org/index.php?board=26;action=display;threadid=5088  :o
« Letzte Änderung: 20 Juli, 2004, 18:20 von Jürgen »
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Der Ausweis im Oberarm für Mexikos Strafverfolger
« Antwort #6 am: 15 Juli, 2004, 15:21 »
Die mexikanische Regierung will den Kampf gegen die Kriminalität mit aller Entschlossenheit aufnehmen. Dazu hat sie ein Nationales Informationszentrum gegründet. Dort sollen alle Informationen über "kriminelle Aktivitäten" in einer Datenbank erfasst werden. Um die Mitarbeiter des Zentrums oder das Zentrum selbst zu schützen, wurde bei allen Mitarbeitern ein Chip in den Arm implantiert. Dabei handelt es sich um den VeriChip, den Applied Digital Solutions entwickelt und auf den Markt gebracht hat.  

In Mexiko wird der VeriChip von Solusat vertrieben. Die Firma macht sich Hoffnung, dass auch weitere Berufsgruppen schon bald in den Genuss der implantierten Chips kommen werden, zum Beispiel wichtige Militärs, hohe Polizeibeamte und Mitarbeiter des mexikanischen Präsidenten Vicente Fox.
...
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Meine Meinung:
Da hört ja wohl alles auf, vor etwa 60 Jahren gab es zwei Arten von Tätowierungen, die heute noch etliche Opfer wie Täter tragen, was früher die Nazis verbrachen, sollen nun Arbeitgeber noch perfider dürfen ?
Wenn das einer der 42-Stunden-Erpresser liest, auweia !

...nur über meine Leiche !  >:(
Herr, schmeiss Hirn vom Himmel...

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GPS-Armband für britische Kinder
« Antwort #7 am: 20 Juli, 2004, 18:21 »
In Großbritannien soll in den nächsten Monaten eine Armbanduhr auf den Markt kommen, die es Eltern ermöglichen soll, jederzeit herauszufinden, wo sich der Nachwuchs gerade befindet. Die britische Tageszeitung The Times schreibt, das Produkt der US-amerikanischen Firma Wherify Wirless werde für 99 Pfund (148 Euro) angeboten. Vermisste Kinder könnten damit innerhalb von Minuten wieder aufgefunden werden.  

Das Gerät ortet seine Position mit einem integrierten GPS-Empfänger. Den Ort kann Wherify Wireless über die ebenfalls integrierte Handy-Elektronik abfragen, aber nur an Orten, an denen Mobilfunkversorgung besteht. Dem Problem, dass der GPS-Empfang innerhalb von Fahrzeugen oder Gebäuden abseits von Fenstern schlecht bis gar nicht funktioniert, will man mit Software beikommen. Das Armband könne nicht einfach abgestreift werden, heißt es weiter, sondern nur per Fernbedienung gelöst werden. Außerdem verfüge die Uhr über einen Panikknopf, mit dem Kinder einen Notruf absetzen könnten.

In den USA habe sich die Armbanduhr, die dort seit etwa zwei Jahren erhältlich ist und 199 US-Dollar (160 Euro) plus monatliche Gebühren kostet, als Verkaufsschlager für Eltern und auch für Menschen erwiesen, die ihre an Alzheimer erkrankten Angehörigen wieder auffinden wollen, falls diese sich verirrt haben. Kritiker befürchten aber, das Gerät könne von überbehütenden Eltern missbraucht werden oder als Ersatz für echte Aufmerksamkeit dienen. Außerdem würde eine solche Uhr keine Kindesentführer oder andere Täter von ihrem Tun abhalten. (anw/c't)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/49237
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RFID: Logistik kontra Datenschutz
« Antwort #8 am: 28 September, 2004, 11:04 »
Im März hatten sich Siemens Business Services (SBS), das Münchner Intel Solutions Center und die SAP AG zusammengetan, um mit einem gemeinsamen RFID Technology Center den Einsatz der elektronischen Produktetiketten in Handel und Konsumgüterindustrie voranzubringen. Am gestrigen Montag nun lud das Walldorfer Softwarehaus in Berlin zu einem "Political Panel", dem weitere -- unter anderem auf der CeBIT 2005 -- folgen sollen, um die Hemmnisse offensiv anzugehen, die der breiten RFID-Markteinführung entgegenstehen. Die Diskussion über die Radio Frequency Identification (RFID) sei bisher "leider etwas polarisiert" verlaufen, begründete SAP-Vorstandsmitglied Claus Heinrich die Öffentlichkeitsinitiative. "Wir wollen das Thema RFID etwas entmystifizieren".  

Dabei ist alles so klar und einfach, und die Zukunft als Wachstumstreiber für den Wirtschafts- und Technologie-Standort Deutschland rosig. "Für uns geht es um die Optimierung bereits bestehender Prozesse", erklärte Heinrich; "das wird ein Milliarden-Euro-Markt."

Der bei Infineon für die Geschäftsentwicklung zuständige Christian Suttner rühmte ebenso wie der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magedeburg, Michael Schenk, die Vorteile für die Ersatzteillogistik im Automobil-, Flugzeug- und Anlagenbau. Durch die RFID-Tags auf Paletten oder einzelnen Produkten lassen sich die Lieferketten eines Unternehmens beschleunigen, indem sie die Electronic Product Codes und weitere Daten auf den Funketiketten unmittelbar an "Supply Chain Management (SCM)"- und "Enterprise Resource Planning (ERP)"-Systeme koppeln und so zur Bestandserfassung und Information über den Warenstrom dienen.

Datenschützer waren auf dem SAP-Panel nicht vertreten. Die aber weisen schon lange darauf hin, dass die Grenzen zwischen Produktkennzeichnung und der Sammlung personenbezogener Daten fließend werden, sobald sich die RFID-Chips in Produkten einer Person zuordnen lassen und über die Funkauslesung sensible Personendaten unbemerkt erhoben werden können. So blieb es den Vertretern der beiden stärksten Bundestagsfraktionen vorbehalten, daran zu erinnern, dass das eigentliche Problem nicht der Industrie-interne Einsatz, sondern die gesellschaftliche Akzeptanz der Anwendungen im Endkundenbereich sei.

Für die kurzfristig verhinderte CDU-Bundestagsabgeordnete Martina Krogmann appellierte ihr Wissenschaftlicher Mitarbeiter Karsten Hecht an die Industrievertreter, die RFID-Systeme zertifizieren zu lassen, indem er vor dem größeren Übel warnte: "Die Alternative dazu wäre eine sehr umfassende gesetzliche Regelung, bei der das Ordnungsamt alle 14 Tage prüft." Hecht plädierte für "eine vernünftige Deaktivierungs-Möglichkeit" der Chips auf den Produkten, "die die Kunden auch überzeugt".

Das aber kollidiert offenbar mit bestimmten Geschäftsmodellen. Wenn man die beleglose Garantieabwicklung ohne die Suche nach verloren gegangenen Kaufbelegen wolle, konterte der Leiter der RFID-Taskforce bei dem von der Industrie getragenen "European Institute for Computer Anti-virus Research" (EICAR), Robert Niedermeier, "dann geht das mit einem deaktivierten Chip natürlich nicht".

Die Befürchtungen vieler Bürger wegen möglicher Zweckentfremdung der erhobenen Daten bei solchen Anwendungen hält Christian Suttner von Infineon für unbegründet. Unternehmen dürften schon heute nicht beliebig personenbezogene Daten sammeln und auswerten; aus diesem Grunde seien auch spezielle Regelungen, die über das Bundesdatenschutzgesetz hinausgehen, unnötig. Robert Niedermeier betrachtet derartige Forderungen gar als "typisch deutsche Bedenkenträgerei" angesichts einer Technik, "die massive Kosten- und Sicherheitsvorteile" bringe. "Es wäre schade, wenn jetzt schon im Vorfeld da ein regulatives Element hereinkommt und die Entwicklung bremsen würde".

In dieser Hinsicht konnte ihn der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss beruhigen: "Wir sehen keinen unmittelbaren regulatorischen Handlungsbedarf." Er empfahl der Industrie "einen intelligenteren strategischen Ansatz", nämlich sich aus eigenem Interesse mit den Datenschützern über Audits, Zertifizierungen und Gütesiegel zu verständigen, "um der Technologie als solcher zum Durchbruch zu verhelfen". Alles andere, meinte Tauss, "weckt genau die Widerstände, die Sie befürchten".

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RFID: Furcht vor "technologischem Paternalismus"
« Antwort #9 am: 03 Oktober, 2004, 11:06 »
Auf der Jahrestagung des Forums InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) in Berlin ist am Samstag ein Streit über die Frage entbrannt, ob Aufrufe zum Ächten der RFID-Technik oder die Arbeit an ihrer "Zähmung" mit Hilfe von datenschutzfreundlichen Verfahren zum gegenwärtigen Zeitpunkt sinnvoller sind. "Noch kann man nicht einschätzen, welcher Nutzen aus der Technologie entsteht", warnte Sarah Spiekermann, Mitarbeiterin am Institut für Wirtschaftsinformatik der Humboldt-Universität Berlin, vor einer reinen Blockadehaltung. Der bessere Ansatz sei es, "technologische Gegenmittel" für die aus Bürgerrechtlersicht gravierenden Mankos der Funkchips und ihrer Backendsysteme aktiv zu entwickeln. Andere Tagungsteilnehmer hingegen meinten, dass die Technik wenig Vorteile bringe oder schlugen einen Boykott vor.  
 

"Die Leute haben Angst vor dieser Technologie", weiß Spiekermann. Die Assistenzprofessorin ist über den vom Bundesforschungsministerium geförderten Schwerpunkt Internetökonomie an einem Forschungsprojekt zu RFID beteiligt. In diesem Rahmen war sie an einer Befragung von 35 "demographisch repräsentativen" Konsumenten in einer Einkaufspassage beteiligt. Die Ergebnisse zeigen, führte Spiekermann aus, dass sich die Bürger nicht nur Sorgen über die Eins-zu-Eins-Zuordnung von Objekten zu Menschen durch die Funkidentifizierung und die damit einhergehende Möglichkeit zur Erstellung von Bewegungs- und Konsumprofilen machen.

Entdeckt haben die Forscher auch die Furcht vor einem "technologischen Paternalismus": Das sei wie bei neueren Autos, in denen die Anschnallpflicht mit einem nervenden Pfeifton durchgesetzt würde, erläuterte Spiekermann den Begriff. Künftig werde etwa das in der Bibliothek falsch ins Regal eingeräumte Buch laut piepsen und auch die versehentlich in den Haushaltsmüll entsorgte Batterie Alarm schlagen. Ihrer Ansicht nach sind die Geschäftsmodelle der RFID-Verfechter auf eine solche Sanktionierung durch die Radio Frequency Identification ausgerichtet.

In dem Forschungsprojekt suchen Spiekermann und ihre Kollegen Weg zum frühzeitigen Gegensteuern. Dabei gehe es zum einen um globale, auch im Rahmen des Ubiquitous Computing wichtige Aspekte wie die Festlegung, welche der im Rahmen der EPCglobal-Initiative vorangetriebenen verschiedenen Verzeichnisdienste und RFID-Informationssysteme überhaupt miteinander kommunizieren dürfen. Weitere Barrieren für den uneingeschränkten Datenaustausch würden sich auf der Ebene der Middleware oder der Endgeräte einbauen lassen.

Bei den Lesern der Funksignale sind die Ansätze für den technischen Datenschutz am weitesten fortgeschritten. Dort konkurrieren momentan Vorschläge, die RFID-Label nach Passieren der Kasse komplett funktionsuntüchtig machen oder vorübergehend deaktivieren wollen. Die zweite Variante hält die Informatikerin für interessanter. Der Verbraucher könnte die Kennung in diesem Fall auf eigenen Wunsch hin nach Eingabe einer persönlichen Identifikationsnummer oder eines gleich auf den Kassenzettel gedruckten Passwortes wieder anstellen. Das böte sich etwa beim "intelligenten Kühlschrank" oder der "smarten Waschmaschine" mit eigenen RFID-Scannern an.

Doch auch die beworbenen Zusatzdienste haben ihre Tücken für die Privatsphäre, zeigte Andreas Krisch von der österreichischen Verbraucherschutzorganisation VIBE. Er führte einen Spot des Beratungshauses Accenture vor, in dem die Vision einer "Online-Garderobe" entworfen wird. Damit soll dem Fachverkäufer dank des Bindeglieds RFID der komplette Kleiderschrank offen stehen, sodass er Vorschläge für die Vervollständigung der Ausrüstung machen kann. "Der Händler weiß dann aber auch", gab Krisch zu bedenken, "was ich alles habe, was es wert ist, wie oft ich einkaufe und ob ich jeden Tag das Gleiche trage".

Grundsätzlich datenschutzfreundlicher wäre die Lösung, in der die aufschlussreichen Informationen über den Verkaufsvorgang sowie die Metadaten über das Produkt nur auf dem Smart Label selbst gespeichert und zentrale Datenbanken verhindert werden. Doch diese Version wird von den wichtigsten Mitgliedern der Standardisierungsgremien -- dazu gehören IT-Größen wie IBM, Microsoft, Oracle oder SAP -- "weggedrückt", klagt Spiekermann. Die Firmen würden größtenteils selbst auf den Verkauf von Backend-Diensten und auf das Abwandern der "Intelligenz" in das Netzwerk setzen und daher diese Strategie auch bei RFID-Informationssystemen vorantreiben.

Selbst wenn also die Kontrolle über die Tags beim Verlassen eines Shops an die Käufer übertragen würde, dürfte bei vielen "ein ungutes Gefühl" bleiben, fürchtet Spiekermann. Es müsse daher stärkere politische Prozesse für die Einführung derart umfassender Technologien geben, hob Robert Gehring von der TU Berlin die Bedenken auf eine allgemeine Ebene. Das Schaffen von Fakten durch die Wirtschaft käme hierzulande einem Verfassungsverstoß gleich, empörte sich der Forscher: "Aber leider hat sich der Staat weitgehend ausgeklinkt aus der Technikgestaltung."


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Implantierbare RFID-Chips breiten sich aus
« Antwort #10 am: 30 November, 2004, 17:34 »
In den USA wurde erst jetzt der erste implantierbare RFID-Chips für Menschen zugelassen, aber in anderen Ländern hat er bereits eine gewisse Verbreitung. Nach Schätzungen sollen zurzeit weltweit etwa 1000 Personen mit dem so genannten "Verichip" im Körper herumlaufen, berichtet Technology Review aktuell. So benutzt Mexikos Generalstaatsanwalt Rafael Macedo de la Concha einen solchen Chip als Zugangskontrolle zu vertraulichen Dokumenten. Ein Club in Barcelona lässt Gästen Chips sozusagen als Mitgliedsausweis implantieren.

Gegen die Proteste von Datenschützern werden außerdem in den USA Projekte betrieben, die das Überwachungspotenzial der Chips ausreizen. So sollen mit ihrer Hilfe im Bundesstaat Ohio inhaftierte Straftäter überwacht werden; allerdings werden die Chips hier nicht implantiert, sondern am Körper getragen.

Mit den nur auf Entfernungen von unter zehn Zentimetern auslesbaren "Verichips" scheint die Entwicklung längst noch nicht beendet: Der Hersteller Applied Digital hat bereits einen ähnlichen Chip entwickelt und als "Personal Location Device" patentiert, der zusätzlich mit dem Satelliten-Navigationssystem GPS arbeitet. Wegen der hohen Investitionen wird der GPS-Chip noch nicht vermarktet. Laut einer Sprecherin könnte das mit dem richtigen Partner aber eine interessante Option sein.

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Re:Implantierbare RFID-Chips breiten sich aus
« Antwort #11 am: 01 Dezember, 2004, 04:40 »
Mal sehen, wann der erste deutsche Vollhirni in gehobener Position auf die segensreiche Idee kommt, seine Angestellten oder Arbeitslose, Sozialfälle, Homosexuelle, Linke oder andere "Terroristen" auf diese Art zu markieren, natürlich nur zu rein verwaltungstechnischen Zwecken. Mir scheint, da entwickelt sich so etwas ähnliches wie ein elektronischer Judenstern...  :o
Und niemand kann ernsthaft behaupten, dass ein solches Teil dauerhaft nur auf 10 cm Entfernung zu lesen ist, technisch gesehen ist das nur eine Frage der Antennen und Sendeleistung am Lesegerät. Ähnliche Reichweitensteigerungen kennen wir ja z.B. von den WLAN-DXern. Eine engmaschige Überwachung der Republik erscheint mir sogar irgendwann mit Modifikationen eines Mobilfunknetzes machbar...
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RFID-Technik erobert das UHF-Band
« Antwort #12 am: 17 Dezember, 2004, 20:42 »
Das Industriegremium EPC Global hat die Testphase seines Standards für RFID-Markierungssysteme im Frequenzbereich UHF abgeschlossen. Bislang nutzen europäische RFID-Systeme zur Funk-Identifizierung markierter Handelswaren vorwiegend Frequenzen um 13,56 MHz, doch ein Übergang auf das UHF-Band, typischerweise auf 868 oder 920 MHz, verschafft den zugehörigen Lesegeräten eine auf mehrere Meter vergrößerte Reichweite und vermindert die Störempfindlichkeit gegenüber Wasser und Metallgegenständen im Messbereich.

Während EPC-Global-Empfehlungen für verbraucherfreundliche und damit akzeptanzfördernde Datenformate in den RFID-Chips weiterhin auf eine Verabschiedung warten, fiel den industriellen RFID-Interessenten nach der aktuellen Verlautbarung ein ganz anderer Stein vom Herzen: Der propagierte Funk-Standard wird nämlich ohne lizenzpflichtige Techniken auskommen, obwohl es in der Vergangenheit einiges Gerangel zwischen mitwirkenden Patentinhabern gegeben hatte. (hps/c't) Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/54409
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Re:Implantierbare RFID-Chips breiten sich aus
« Antwort #13 am: 17 Dezember, 2004, 20:46 »
Das Thema geringe Reichweite hat sich schon erledigt:

http://www.dvbcube.org/index.php?board=26;action=display;threadid=6924

Je höher übrigens die Frequenz, desto kleiner kann die Antenne ausfallen...
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Sicherheit und Datenschutz: Big Brother lässt grüßen
« Antwort #14 am: 04 Januar, 2005, 15:08 »
Auf Drängen der USA kommt es in der Europäischen Union noch in diesem Jahr zur Einführung von Pässen mit biometrischen Merkmalen und RFID-Chips. Datenschützer befürchten Missbrauchspotenziale - und hohe Fehlerquoten, die zu erheblichen Komplikationen führen könnten.

Die Befürworter sehen ein wirksames Mittel im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, die Kritiker fürchten Gefahr für die Privatsphäre der Bürger. Der EU-Ministerrat hat Mitte Dezember ohne öffentliche Fanfare beschlossen, biometrische Merkmale elektronisch auf Reisepässen zu speichern. Zweifel bestehen sowohl hinsichtlich der technischen Zuverlässigkeit als auch mit Blick auf den Datenschutz.

Ein Grund für die Einführung biometrischer Merkmale im Pass sind Forderungen der USA, die ab 26. Oktober nächsten Jahres Reisende aus EU-Staaten nicht mehr ohne Visum ins Land lassen wollen, wenn sie keinen Pass mit biometrischen Merkmalen vorlegen können. Die EU folgt mit ihrem Beschluss Vorschlägen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO. In für Computer verwertbarer Form sollen das Foto des Passinhabers und später auch seine Fingerabdrücke auf einem so genannten RFID-Chip im Pass gespeichert werden.

Bei der Grenzkontrolle muss der Pass an ein Lesegerät gehalten werden, das die gespeicherten Daten per Funk abfragt. Eine elektronische Kamera nimmt das Gesicht des Einreisewilligen auf. Ein Computer prüft dann die Übereinstimmung mit dem digitalisierten Foto. Ein Fingerabdruckleser, vergleichbar einem kleinen Scanner, tastet die Fingerkuppen ab. Der Computer vergleicht sie mit dem zweiten biometrischen Merkmal im Chip.

Das kann Probleme geben. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, hat Bedenken, ob die Technik schon genügend ausgereift ist. "Es spricht vieles dafür, dass die Anzahl der Falschrückweisungen ziemlich groß sein wird", sagte der Datenschützer im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP in Bonn. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn berichtet in einer kurz vor Weihnachten veröffentlichten Studie, ein Test der "International Biometric Group" habe Fehlerquoten von bis zu 23 Prozent bei aktuellen RFID-Produkten ergeben.

"Abhängig von der Systemkonfiguration ist zu befürchten, dass entweder nur ein geringer Sicherheitsgewinn erzielt werden kann oder dass eine große Anzahl von Personen fälschlich zurückgewiesen wird und damit keine Beschleunigung der Abfertigung stattfindet", sagte Schaar. "Zu Unrecht zurückgewiesene Personen kommen in einen zusätzlichen Rechtfertigungszwang und Kontrolldruck. Für diese Fragen müssen die Biometrie-Befürworter Antworten geben."

Neben diesen technischen Unwägbarkeiten sieht Schaar aber auch das vom Bundesverfassungsgericht verbriefte Recht der Bürger auf informationelle Selbstbestimmung durch die RFID-Pässe aufgeweicht. Was mit den Daten geschieht, die Grenzbeamte bei der Einreise aus dem Pass auslesen, kann das vorsichtige deutsche Datenschutzrecht nicht beeinflussen. "Es ist nicht zu verhindern, dass zum Beispiel die USA oder China diese Daten auch in eigene Dateien übernehmen. Man hat keinerlei Kontrolle, was mit den Daten dann passiert."

Schwer abschätzbare Risiken liegen darin, dass die biometrischen Daten heimlich ausgeforscht werden könnten, durch Geheimdienste beispielsweise oder vielleicht auch durch kriminelle Organisationen. Ob das technisch machbar ist, hängt vom verwendeten Chip ab. Nach Angaben von Herstellern liegen die Lesereichweiten je nach Bauart zwischen einigen Zentimetern und mehreren Metern. Die EU-Kommission hat mit Hinweis auf die Fälschungssicherheit die technischen Spezifikationen der verwendeten RFID-Chips auch hinsichtlich der Verhinderung unbefugten Zugriffs zur Geheimsache erklärt - was das Vertrauen besorgter Bürger nicht unbedingt steigern dürfte.

Möglicherweise sind biometrische Merkmale im Pass auch nur ein erster Schritt. Von Politikern und Sicherheitsexperten kommt immer wieder die Forderung, solche Daten in zentralen Dateien für Polizei und Nachrichtendienste abrufbar zu machen. Im Beschluss des Ministerrats sind solche Dateien jedenfalls nicht ausdrücklich verboten. "Da ist die Schlacht nicht geschlagen. Die Vermeidung der Zentraldatei wird ein ganz wichtiger Punkt werden", sagte Schaar.

Noch sind biometrische Merkmale im Personalausweis nicht vorgesehen, aber der Ruf nach diesem nächsten Schritt dürfte spätestens nach dem nächsten großen Terroranschlag laut werden. "Die Einführungsstrategie ist, erstmal das Visaverfahren, da haben wir in Deutschland schon biometrische Merkmale, dann die Pässe, und da die technischen Strukturen bei den Einwohnermeldeämtern dann ohnehin vorgehalten werden müssen, werden wohl auch die Personalausweise kommen", sagte Schaar.

Quelle : www.spiegel.de
« Letzte Änderung: 04 Januar, 2005, 15:12 von SiLencer »

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