Autor Thema: Wikipedia/Wikimedia ...  (Gelesen 7212 mal)

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Re: Nach Vandalismus: Wikipedia friert Artikel ein
« Antwort #15 am: 18 Juni, 2006, 19:28 »
stabile Artikelversionen  find ich quatsch

eine Registrierung mit Name und adresse und irgendner überprüfung fände ich sinnvoll, da dann jeder sich zweimal überlegt, ob er irgend nen illegalen mißt reinschreibt

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STABILE ARTIKEL - Wikipedia plant Zwei- Klassen- Gesellschaft
« Antwort #16 am: 07 Juli, 2006, 12:21 »
Falsche Informationen und Text-Vandalismus kratzen am guten Image der Online-Enzyklopädie Wikipedia. In der Community denkt man schon länger darüber nach, stabile Artikelversionen einzuführen. Jetzt scheint der Zeitpunkt dafür gekommen. Doch der Schritt ist umstritten.

Journalisten sind gemein. Sie interessieren sich in der Regel nicht so sehr dafür, wenn Dinge gut funktionieren. Ob das Mautsystem inzwischen schon seit Monaten klaglos arbeitet, oder ob die englische Wikipedia mittlerweile 1,2 Millionen Artikel umfasst - das ist mitunter nicht mal eine kleine Meldung wert. Journalistisch als interessant gilt eher das Ungewöhnliche, das Abweichende, das Überraschende.

So verwundert es kaum, dass es die wenigen Problemfälle bei Wikipedia sind, auf die sich die Medien stürzen. Beispiel John Seigenthaler. Der renommierte US-Journalist war in der englischsprachigen Wikipedia monatelang fälschlicherweise mit der Ermordung von John F. Kennedy in Zusammenhang gebracht worden. Die Entdeckung der Manipulation sorgte für ein kräftiges Blätterrauschen in der US-Presse. Der jüngste Fall betrifft den Tod des Enron-Managers Kenneth Lay, über dessen Ursache innerhalb weniger Minuten diverse Theorien verbreitet wurden.

Man kann nun darüber spekulieren, dass manches Medium vielleicht sogar mit einer gewissen Schadenfreude über die inhaltlichen Mängel bei Wikipedia berichtet. Schließlich wird die von Tausenden Freiwilligen geschriebene Enzyklopädie durchaus als Konkurrenz für etablierte Medien empfunden - auch weil Wikipedia mit Wikinews schon seit längerem einen Nachrichtenableger besitzt.

Tatsache ist, dass schwerwiegende Fehler am Wikipedia-Image kratzen. Dabei ist klar, dass bei 1,2 Millionen Artikeln in der englischen oder 420.000 in der deutschen Ausgabe niemand für jeden einzelnen Text die Hand ins Feuer dafür legen kann, dass auch jeder einzelne Fakt stimmt.

Das wird man wohl auch in Zukunft nicht können, denn eine systematische Überprüfung aller Texte erscheint kaum vorstellbar. Ein solches Fakten-Checking müsste zudem permanent erfolgen, schließlich können Artikel von jedermann jederzeit verändert werden - das ist ja gerade das Prinzip eines Wiki.

Abkehr vom Wiki-Konzept?

Und das Wiki-Prinzip hat sich als großer Erfolg erwiesen - die Macher können mit der Enzyklopädie sehr zufrieden sein. Selbst den Vergleich mit der renommierten Encyclopaedia Britannica braucht das Mitmachlexikon nicht mehr zu fürchten, wie das Wissenschaftsmagazin "Nature" im Dezember berichtet hatte. Viele Artikel haben ein hohes inhaltliches Niveau, manche sind schon so lang, dass sie eher einer Seminararbeit denn einem Lexikoneintrag gleichen.

Vor diesem Hintergrund wirkt es zunächst überraschend, wenn Wikipedia-Gründer Jimmy Wales jetzt die Einführung stabiler Artikelversionen ankündigt. Ein Text, der als stabil gekennzeichnet ist, wird sich dann nicht mehr ändern lassen - zumindest nicht sofort, selbst wenn er einen Fehler enthält.

Die Idee ist jedoch umstritten. Käme sie doch einer Abkehr vom strikten Wiki-Prinzip gleich. Denn eine stabile Version kann nicht gleichzeitig änderbar sein - mancher spricht deshalb auch von einem Paradigmenwechsel.

Das Wort Pardigmenwechsel hört Mathias Schindler, Vorstandsmitglied des Vereins Wikimedia Deutschland, nicht so gern: "Wikipedia ist und bleibt ein Wiki." Eine stabile Version beschneide diese Funktion nicht. Ein Artikel könne weiterhin aktualisiert und überarbeitet werden - nur ändere sich die als stabil gekennzeichnete Version dadurch nicht. Nach einer gewissen Zeit würde dann die veränderbare Artikelversion überprüft und - falls sie ohne offensichtliche Fehler ist - zur neuen stabilen Version erklärt.

Ganz aufgeben will und kann Wikipedia die Mitmach-Funktion in der Tat nicht, denn sie ist es, die das Projekt so schnell so groß gemacht hat. Mehrere Optionen einer Wikipedia mit stabilen Artikeln sind dabei denkbar.

So könnte es künftig zwei verschiedene Wikipedia-Ausgaben geben: Eine, die nur aus stabilen, tendenziell älteren Artikeln besteht, und eine aktuelle, in der - wie bisher auch - jederzeit Texte verändert werden können. Beim Start der Wikipedia könnten Surfer automatisch auf die stabile Version geleitet werden - nur registrierte User bekommen die "echte" Wikipedia zu sehen, an der sofort in Texte eingegriffen werden kann.

Genausogut könnten Surfer beim Aufrufen eines Wikipdia-Artikels vor die Entscheidung gestellt werden, ob sie die stabile oder die neuere Variante zu Gesicht bekommen wollen. Per Knopfdruck könnte man schnell zur jeweils anderen Version wechseln.

Das klingt zunächst einmal ganz gut. Doch schnell taucht die Frage auf, wer denn eigentlich darüber entscheiden soll, ob ein Artikel offensichtlich frei von groben Fehlern und von Vandalismus ist und deshalb als stabil einzustufen ist. Dies könnte ein ausgewählter Kreis übernehmen - etwa die Administratoren. Es gäbe dann bei Wikipedia eine Zwei-Klassengesellschaft: die der normalen Artikelschreiber und jene der Administratoren, die über die Einstufung "stabil" entscheiden.

Zwar gibt es Administratoren heute auch schon, und sie sperren bereits seit längerem von wiederholtem Vandalismus betroffene Artikel für ein paar Tage, bis sich die Autoren-Gemüter beruhigt haben. Eine Entscheidung aber über die Fehlerfreiheit eines Artikels macht einen Administrator, oder wie auch immer man ihn nennt, zu einer Art Lektor. So etwas kannte man bisher nur aus klassischen Lexikonverlagen - nicht aber aus der Wikipedia.

Hier kommen dann womöglich das vielgelobte Web 2.0 (Wikis) und eine eigentlich in der Community eher verpönte hierarchische Entscheidungsstruktur zusammen - mal schauen, ob's gut funktioniert.

Vandalismus könnte schwerer auffindbar sein

Die Neuerung soll konsequent angewandt werden: "Grundsätzlich muss es von jedem Artikel eine stabile Version geben können", erklärt Wikimedia-Vorstand Schindler. Es werde dabei sicherlich einen großen Haufen unproblematischer Artikel, aber auch "eine Handvoll nerviger und zeitraubender Sonderfälle" geben.

Schindler ist zwar eher ein Verfechter stabiler Versionen, sieht jedoch auch gewisse Risiken. So könnte es zu einem Problem werden, wenn die meisten Surfer nur noch eine statische Wikipedia zu Gesicht bekommen und das Überarbeiten nur noch im kleinen Kreis stattfindet. "Wenn wir potentiell von Vandalismus betroffene Versionen verstecken, haben wir womöglich weniger Chancen, diese zu finden."

In der Tat verschwinden Fehler derzeit oft binnen weniger Minuten, weil sie Besuchern der Seite sofort auffallen. Der Fehler lässt sich schnell beheben - ein echter Vorteil. Auch sollte man die Motivation der Autoren nicht vergessen: Natürlich ist es schöner, wenn eigene Verbesserungen von Artikeln binnen weniger Minuten online sind als erst nach einigen Wochen oder Monaten, wenn der jeweilige Artikel gerade eine neue stabile Version verpasst bekommt.

Die technische Umsetzung stabiler scheint bereits festzustehen. "Es wird vermutlich auf Flag ein hinauslaufen", sagt Schindler, also einer zusätzliche Kennzeichnung einer bestimmten Artikelversion. Derzeit sei so etwas aber noch nicht in die Wiki-Software integriert. Wann es losgehen soll mit der neuen Wikipedia - darüber hüllt sich Schindler in Schweigen. Nur so viel: "Es spricht sehr viel dafür, mit der deutschsprachigen Ausgabe anzufangen."


Mit stabilen Versionen, so glauben viele in der Wikipedia-Community, lassen sich grobe Fehler und Vandalismus, also das gezielte Einfügen von Falschinformationen oder Unsinn, verhindern.

Quelle : www.spiegel.de

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Wikipedia bekommt Konkurrenz
« Antwort #17 am: 18 Oktober, 2006, 08:02 »
Die kostenlose Online-Enzyklopädie Wikipedia bekommt Konkurrenz von einem ihrer Mitbegründer. Das neue Internet-Nachschlagewerk soll in einigen Monaten unter dem Namen Citizendium an den Start gehen und im Unterschied zu Wikipedia aus Artikeln bestehen, die von Experten geprüft wurden, wie Projektchef Larry Sanger bekannt gab. Damit zielt Sanger auf die Schwachstelle der von ihm mitbegründeten Wikipedia-Enzyklopädie: Dort kann jeder Internet-Nutzer im Alleingang Artikel veröffentlichen oder bestehende Artikel ändern.
      
Kontrolle ist besser

Citizendium ist nach Sangers Angaben ebenfalls für Texte von interessierten Laien offen, allerdings werden die Informationen von einem Expertenbeirat gegengecheckt. Damit solle sichergestellt werden, dass für jeden Artikel eine "persönliche Verantwortlichkeit" besteht, erklärte Sanger. Dies schließe den "echten Namen" des Verfassers ein. Bei Wikipedia würden Einträge von Experten oft von Laientexten "verdrängt", kritisierte er. Zudem gebe es besonders bei Artikeln zu aktuellen politischen Fragen Meinungsverschiedenheiten unter den Autoren.

Sanger ließ offen, ob die Citizendium-Experten für ihre Arbeit bezahlt werden. Er hatte Wikipedia im Jahr 2001 gemeinsam mit Jimmy Wales gestartet, war aber im Jahr 2002 ausgestiegen. Als Grund nannte er unter anderem seine Enttäuschung über die mangelhafte Qualität mancher Artikel.

Wales lehnt eine Bearbeitung der Wikipedia-Artikel durch Experten ab und vertraut darauf, dass versehentliche oder absichtliche Falschinformationen in den Artikeln durch die Nutzer nach kurzer Zeit geändert werden. Er sieht darin einen Angriff auf die Freiheit des Wortes, die für Wikipedia oberste Priorität habe.

Quelle : www.onlinekosten.de

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Sechs Jahre Wikipedia
« Antwort #18 am: 15 Januar, 2007, 12:07 »
Die Wikipedia feiert Geburtstag. Heute vor sechs Jahren startete die freie Online-Enzyklopädie unter der Domain wikipedia.com. Dies war der Beginn einer Erfolgsgeschichte: Das damals verkündete Ziel, irgendwann einmal 100.000 Artikel zu erreichen, wurde schon in einem Jahr übertroffen. Heute enthält die Wikipedia weit über fünf Millionen Artikel mit zirka zwei Milliarden Wörtern. Die Enzyklopädie ist eines der beliebtesten Internetangebote der Welt: In der Statistik des US-Anbieters Alexa steht die freie Internetenzyklopädie heute auf Platz 12, noch vor kommerziellen Angeboten Amazon oder eBay.

Die Popularität des Angebots verursacht mittlerweile hohe Kosten: Der Unterhalt von Infrastruktur und Personal kostet pro Monat 75.000 Dollar. Dabei arbeitet die gemeinnützige Wikimedia Foundation am absoluten Minimum. Weniger als 10 Angestellte kümmern sich um die Verwaltung des internationalen Vorzeige-Projekts, die Hauptarbeit wird von Freiwilligen bewältigt.

Das vergangene Jahr war ein bewegtes Jahr für Wikipedia. Das fünfjährige Jubiläum stand noch ganz im Zeichen des Skandals um den US-Journalisten Seigenthaler, dem ein Witzbold per Wikipedia eine Verwicklung in das Attentat auf den US-Präsidenten John F. Kennedy unterstellt hatte. Das Vorzeigeprojekt geriet damals in die breite Kritik und konnte sich bis heute nie ganz davon befreien.

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales versuchte dem Problem durch eine Qualitätsinitiativen zu begegnen: So sollen in Zukunft für unangemeldete Benutzer nur Artikelversionen angezeigt werden, die von bewährten Wikipedia-Nutzern freigeschaltet wurden. Damit soll der allgegenwärtige Vandalismus auf den Seiten des Projekts wesentlich reduziert werden. Doch die Einführung dieser gesichteten Versionen verzögert sich inzwischen schon über ein halbes Jahr. In einem zweiten Schritt sollen Wikipedia-Artikel auch auf faktische Korrektheit geprüft werden. Um diese geprüften Versionen gibt es noch keine Einigkeit im Projekt: So ist nicht klar, wer die Berechtigung zur Absegnung der geprüften Versionen bekommen und wie mit den Artikeln dann weiter verfahren werden soll.

Obwohl sich mittlerweile auch Firmen an der Entwicklung der Software MediaWiki beteiligen, fehlen der Wikimedia Foundation die Kapazitäten für die schnelle Umsetzung solcher weitgehenden Änderungen. Chefentwickler Brion Vibber arbeitet derzeit an der Begradigung der mittlerweile 600 Datenbanken von Wikipedia und den Schwesterprojekten. In Zukunft soll die Nutzeranmeldung vereinheitlicht werden: Ein Benutzeraccount gilt dann für alle Wikimedia-Projekte.

Im vergangenen Jahr widmete sich die Wikimedia Foundation vor allem der eigenen Umorganisation. So ließ die gemeinnützige Stiftung ihre Finanzen von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft kontrollieren, der Anwalt Brad Patrick wurde als Interims-Geschäftsführer eingestellt.

Die wichtigste personelle Änderung fand jedoch an der Spitze statt: Im Herbst verzichtete Wikipedia-Gründer Jimmy Wales darauf, noch einmal für den Vorsitz der von ihm gegründeten Wikimedia Foundation zu kandidieren. Seine Nachfolgerin Florence Nibart-Devouard muss das große Experiment Wikipedia nun in geordnete Bahnen lenken und die Organisation auf neue Füße stellen. Dabei hilft ihr der auf mittlerweile sieben Mitglieder gewachsene Wikimedia-Vorstand. Ein neues Beratergremium mit Beziehungen zu Wirtschaft und Institutionen soll in nächster Zeit vorgestellt werden. Größte Herausforderung derzeit ist die Beschaffung von ausreichenden Geldmitteln, um mit dem Wachstum der Wikipedia Schritt zu halten.

Auch international expandierte die Stiftung im vergangenen Jahr: In Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz entstanden neue Wikimedia-Organisationen. Diese lokalen Organisationen sind formal unabhängig, haben jedoch mit der Wikimedia Foundation in Florida Abkommen über die Verwendung der Markenrechte. In zehn weiteren Ländern ist die Gründung von lokalen Wikimedia-Organisationen geplant. Damit nimmt Wales Vision eines "Roten Kreuzes für Informationen" langsam Gestalt an.

Quelle : www.heise.de

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Online- Enzyklopädie: Wikipedia- Manipulationen aus dem Bundestag
« Antwort #19 am: 19 Januar, 2007, 12:00 »
Das Online-Lexikon Wikipedia ist eine der populärsten Internet-Seiten. In der Politik wird es zunehmend auch zur Imagepflege und zur Diffamierung des Gegners genutzt.

Der beste Platz für einen Politiker, juxte einst Loriot, sei das Wahlplakat: "Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen."

Die Übersichtlichkeit, die der politische Schilderwald zu Wahlkampfzeiten in die deutsche Landschaft brachte, ist im Zeitalter von E-Government und vernetzter Öffentlichkeit längst verlorengegangen. Heute wäre eine nur mit Holz, Kleister und Papier ausgefochtene Kampagne so aufregend wie die Verlesung von Adenauers gesammelten Teegesprächen bei Sabine Christiansen.

Dass auch im Internet-Wahlkampf mit harten Bandagen gearbeitet wird, zeigt jetzt ein Vorfall in Hamburg: Unter der Adresse www.buergermeister-von-beust.de hatte SPD-Fraktionschef Michael Neumann dort ein Foto des CDU-Bürgermeisters mit der Aufschrift "Versagt!" ins Netz gestellt - ohne gleich deutlich zu machen, dass die Seite der SPD zuzurechnen ist.

Der moderne Abgeordnete hat längst das Internet entdeckt. Und siehe: Auch dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen - jedenfalls wenn er einen Eintrag in der freien Internet-Enzyklopädie Wikipedia.de hat. Denn das Online-Lexikon funktioniert nach dem Wiki-Prinzip: Jeder kann ran - und jeder kann löschen.

Längst hat der Volkssport Wikipedia auch die Volksvertretung erfasst. Hunderte Artikel sind von Computern des Bundestags und der Bundesregierung aus bearbeitet worden, darunter Beiträge zu so unterschiedlichen Themen wie Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und Gummifetischismus, Rosa Luxemburg und Rotbauchunke.

Da Wikipedia alte Versionen von Artikeln mit der Netzwerkadresse der Bearbeiter speichert, lässt sich noch nach Jahren auch bei anonymen Bearbeitungen erkennen, von welchem Rechennetz aus bestimmte Änderungen vorgenommen wurden. Nur die Zuordnung zu bestimmten Abgeordneten- oder Fraktionsbüros bleibt das Geheimnis des Bundestagsrechenzentrums.

So wurden auch zahlreiche Abgeordnetenbiografien und Einträge zu politischen Themen verändert. "Aufgrund von Anfeindungen aus Teilen der Partei", hieß es bis vor kurzem im Lexikoneintrag des SPD-Abgeordneten Johannes Kahrs, habe die SPD-Linke Andrea Nahles 2005 auf die Kandidatur zur Generalsekretärin der Partei verzichtet. Doch die Passage über Kahrs' Intimfeindin wurde am 4. Januar ersatzlos aus seinem Wikipedia-Eintrag gelöscht - von einem Rechner des Bundestags aus.

Nicht zum ersten Mal. Bereits mehrfach wurden in den vergangenen Jahren ähnliche Informationen in Kahrs' Lexikoneintrag von Rechnern des Bundestags aus getilgt. Etwa der Hinweis auf ein 1992 gegen ihn angestrengtes und später gegen Bußgeld eingestelltes Strafverfahren wegen nächtlicher Drohanrufe bei einer Juso-Kollegin. Er könne auch nicht sagen, so Kahrs, wer die Passagen gelöscht habe. Er oder seine Mitarbeiter jedenfalls nicht.

Kahrs ist nicht der einzige Parlamen- tarier, dem die Hacker im Hohen Haus Gutes taten. Auch andere Abgeordnete bekamen Biografien wie beim Barbier: Waschen, Frisieren, Legen. Gut steht etwa der frühere Grünen-Abgeordnete Ludger Volmer da, der bei Wikipedia als "Großoffizier" der französischen Ehrenlegion geführt wird. Ein Hinweis auf die "Bonusmeilen-Affäre" hingegen wurde durch den Zusatz ergänzt, Volmer habe nachweisen können, "dass seine Frau mit Einverständnis und im Auftrage des Auswärtigen Amtes geflogen war und für seinen Sohn private Meilen zur Verfügung standen". Aus der "Visa-Affäre" wurde zwischenzeitlich eine "Schmutzkampagne" gegen den grünen Ex-Staatssekretär. Alle drei Einträge wurden von Parlamentsrechnern aus vorgenommen.

Wer den Wikipedia-Eintrag über Ex-CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer am 16. September 2005 besuchte, konnte dort auf einmal lesen, dass die Zahlungen, die Meyer von seinem früheren Arbeitgeber RWE erhalten hatte, "in keinster Weise zu beanstanden" gewesen seien. "Wir haben die Ergänzung bei Wikipedia vorgenommen", räumt Meyer ein, "weil über die Klärung der RWE-Vorgänge längst nicht so breit berichtet wurde wie über die zunächst erhobenen Vorwürfe und Wikipedia ohne diese Information unvollständig war."

"Diese Fälle bestätigen unsere Erfahrung", erklärt Kurt Jansson von der deutschen Wikipedia, "dass wenige Personen in der Lage sind, die eigene Biografie aus einer neutralen Position zu schildern." Das Mitschreiben am eigenen Artikel könne "schnell nach hinten losgehen".

Doch nicht nur Politikerbiografien wurden geschönt, auch in Artikel über Studiengebühren, Bürokratieabbau und Treibhauseffekt redigierten die anonymen Nutzer aus dem Bundestag fleißig politische Positionen hinein. In den Eintrag "Bürokratieabbau" wurde mitten im letzten Bundestagswahlkampf ein Abschnitt über die 2002 begonnene "Bürokratieabbau-Kampagne" der FDP eingefügt. Darin hieß es vollmundig: "In jeder Sitzungswoche hat die FDP-Fraktion seither mindestens einen konkreten Vorschlag zum Abbau von Bürokratie in den Deutschen Bundestag eingebracht." Bereits eine halbe Stunde später hatte ein Wikipedianer die dreiste Wahlwerbung wieder aus dem Artikel gelöscht.

Besonders groß scheint die Verlockung, unter dem Deckmantel vermeintlicher Anonymität den politischen Gegner diffamieren und Gerüchte kolportieren zu können. Im Artikel über das Homosexuellen-Kontaktportal "GayRomeo" verriet ein User aus dem Bundestag schon mal den Namen eines Abgeordneten, der dort als Mitglied registriert sei.

Die schärfsten Invektiven aber sind für parteiinterne Flügelkämpfe reserviert und bestätigen eine uralte politische Weisheit: Die schlimmsten Feinde sitzen oft im eigenen Lager. Der PDS-Funktionärin Katja Kipping unterstellte ein Bundestags-User im September 2006 "den Drang zu starker Selbstinszenierung" und kritisierte "ihre rhetorisch eher schwachen Auftritte in politischen Talksendungen".

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Uwe Hiksch, der erst von der SPD zur PDS wechselte und schließlich der WASG beitrat, wurde in einem Wikipedia-Eintrag vom 21. November 2006 gar als "fraktionsloser Verräter" und "stalinistischer Linksabweichler" diffamiert. Harmlos humoristisch dagegen der Versuch eines Bundestagsmitarbeiters, die "kaputte Ampel" als Synonym für "Jamaika-Koalition" zu etablieren.

Ein Grund für das rege Interesse mancher Volksvertreter an Internet-Projekten wie Wikipedia dürfte der Wunsch sein, an den Medien vorbei direkt mit den Wählern kommunizieren zu können. Doch das Volk erweist sich als kritisch und wachsam: Meist sorgt die Community dafür, dass gezielte Manipulationen schnell wieder verschwinden und das Wiki-Prinzip des neutralen Standpunkts gewahrt bleibt.

Wem das nicht reicht, der sollte sich an ein Wort des Philosophen Georg Picht erinnern. Der ätzte bereits in den siebziger Jahren, lange bevor an Wikipedia zu denken war: "Wer glaubt, was in einem Lexikon steht, hat noch nicht gelernt, es zu benutzen."

Quelle : www.spiegel.de

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Wikipedia: Bitte nicht folgen
« Antwort #20 am: 23 Januar, 2007, 11:37 »
Ausgehende Links künftig mit "nofollow" markiert

Die Wikipedia markiert künftig alle ausgehenden Links mit "nofollow". Das 2005 von Google eingeführte Tag soll verhindern, dass Suchmaschinen Links folgen, die Spammer in Wikis, Blogs oder Foren hinterlassen.

Auf Anweisung von Wikipedia-Gründer Jimmy Wales hat Wikipedia-Techniker Brion Vibber nun alle ausgehenden Links mit "nofollow" markiert. Google beachtet Links, die mit rel="nofollow" im entsprechenden Link-Tag versehen sind, bei der Berechnung des Page-Rank nicht. So soll Spam die Basis entzogen werden, haben Spammer doch keinen Vorteil, wenn Links entsprechend markiert sind. Dabei geht es aber nicht darum, die eigentlichen Kommentare aus den Suchmaschinen herauszuhalten, sondern vor allem die darin enthaltenen Links zu "entkräften".

Man darf wohl darüber streiten, ob "nofollow" bislang etwas bewirkt hat, im Zweifel wird Spam einfach überall abgeladen, ganz gleich, wie die Links markiert sind. Die Wikipedia ist dabei ein besonders interessantes Ziel, nicht nur wegen des enormen Traffics, den die freie Enzyklopädie zu verzeichnen hat. Die Wikipedia-Seiten sind vor allem in Google extrem gut positioniert und von Google entsprechend bewertet, was einen Link auf diesen Seiten besonders wertvoll macht. Doch damit soll nun Schluss sein, mit der rigorosen Maßnahme wird verhindert, dass ausgehende Links sich in Google und ggf. anderen Suchmaschinen positiv auswirken. Dies gilt auch für Links, die von Wikipedia-Autoren ganz bewusst gesetzt werden.

Quelle : www.golem.de

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Wikipedia-Gegenentwurf Citizendium öffnet seine Pforten
« Antwort #21 am: 23 Januar, 2007, 21:55 »
Als Gegenentwurf zur freien Online-Enzyklopädie Wikipedia hatte Larry Sanger das Projekt angekündigt, jetzt hat das Citizendium seine Pforten für die Öffentlichkeit geöffnet. Ein erster Blick offenbart: der Weg zur Experten-Wikipedia ist steiniger als geplant.

Larry Sanger war Mitbegründer und erster Chefredakteur der Wikipedia, schied jedoch bereits 2002 aus dem Projekt aus. Im September vergangenen Jahres kündigte er auf der Wizard of OS 4 in Berlin das Citizendium an. Mit einem mehr expertenorientierten Projekt will er den in Wikipedia anzutreffenden Vandalismus ausschließen und statt wild gewachsener Artikel nur fundiertes Wissen von Experten aufnehmen. Bei der Umsetzung stieß Sanger jedoch auf Schwierigkeiten. Zwar berichtet er in seinem Blog von vielen Autoren, die sich dem Projekt angeschlossen hätten, doch die Ergebnisse ließen zunächst zu wünschen übrig. Sanger hatte zuerst angekündigt, Wikipedia-Artikel als Ausgangsmaterial für seine verbesserte Enzyklopädie zu nehmen. Doch in der vergangenen Woche löschte er die unbearbeiteten Wikipedia-Artikel wieder aus dem Citizendium, um Autoren zu eigenständiger Arbeit zu motivieren.

Sanger unterteilt die Mitarbeiter seines Projekts in "Autoren" und "Redakteure". Die erste Gruppe soll wie beim Vorbild Wikipedia frei an Artikeln mitarbeiten können, verbindliche Entscheidungen sollen jedoch nur von den Redakteuren getroffen werden können. Die Redakteure können auch Versionen als "überprüft" markieren und sollen so für die Korrektheit des Artikels bürgen. Damit ähnelt Sangers Entwurf den stabilen Artikelversionen, die Wikipedia-Gründer Jimmy Wales schon im vergangenen Jahr angekündigt hatte. Immerhin einen überprüften Artikel kann Sanger schon vorweisen: ein zwölfseitiger Artikel über die Biologie steht auf der Homepage zur Ansicht bereit (PDF).

Während der Pilotphase sind Artikel nur für angemeldete Nutzer lesbar. Um an dem Projekt aktiv mitzuwirken, mussten sich angehende Autoren bisher bei Sanger bewerben. Jetzt hat ist die Anmeldung freigegeben und prompt hat das Citizendium mit Problemen zu kämpfen. Obwohl Autoren ausschließlich unter Realnamen auftreten sollen, konnten sich Vandalen problemlos anmelden und die Hauptseite des Wikis überschreiben. Zwar wird bei der Anmeldung Realname und Mailadresse verlangt, eine genaue Überprüfung findet derzeit aber wohl noch nicht statt.

Wie die Wikipedia basiert auch das Citizendium auf der Wiki-Software MediaWiki. Die bis jetzt vorhandenen Inhalte stammen größtenteils aus der Wikipedia. Allerdings hat Sanger die Lizenzbestimmungen zur Übernahme der Texte nicht erfüllt. In vielen Artikeln ist lediglich ein kleiner Hinweis auf den Ursprungsartikel, in anderen fehlt er ganz. Auch die Versionsgeschichte der Wikipedia-Artikel fehlt. Damit entspricht die Nutzung der Texte derzeit nicht den Bedingungen der freien Dokumentationslizenz GFDL, unter der die Wikipedia-Artikel stehen.

Sangers Projekt soll von Sponsoren finanziert werden, die allerdings keinen direkten Einfluss auf die Artikel haben sollen. Um dem Projekt eine erste finanzielle Grundlage zu geben, ruft Sanger zu Spenden für das Projekt auf. Eine Organisation, die das Projekt tragen soll, wurde aber noch nicht gegründet.

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Wikipedia: Zahlt Microsoft für Einträge?
« Antwort #22 am: 24 Januar, 2007, 15:12 »
Ein Software-Entwickler aus Australien behauptet, dass er von Microsoft ein Angebot bekommen hätte, bestimmte Einträge in Wikipedia zu bearbeiten. Seine Enthüllung hat eine hitzige Debatte über Ethik und Moral entfacht.

Rick Jelliffe, Chief Technology Officer der XML-Tool-Firma Topologi , hat eigenen Angaben zufolge ein Angebot von Microsoft bekommen, Wikipedia-Einträge zu den Bereichen ODF (Open Document Format) und OOXML (Microsoft Office Open XML) zu bearbeiten. In einem Blog-Eintrag erklärte Jelliffe , dass er das Angebot per Mail erhalten habe: Man suche jemanden, der "unabhängig aber freundlich“ sei und für "ausgewogenere" Artikel bei Wikipedia zu den Bereichen ODF und OOXML sorge.

Jelliffe, der das "The XML & SGML Cookbook“ schrieb, und eigenem Bekunden nach selten Microsoft-Produkte nutzt, wird das Angebot voraussichtlich annehmen. Er sieht sich aber nicht dafür angestellt, Pro-Microsoft-Losungen auszugeben, sondern Fehler auszubessern.

Thematisch heikel an der Geschichte ist, dass es sich bei ODF und OOXML um zwei miteinander konkurrierende Formate handelt. Microsoft hat OOXML kreiert, um etwas gegen ODF, ein von Sun und IBM und anderen Firmen unterstütztes Format, in der Hand zu haben. ODF findet Anklang bei Nutzern, die an einem offenen Format interessiert sind, das sicherstellt, dass sie auf ihre existierenden Daten noch lange zugreifen können.

Jelliffes Enthüllung in dem Blog führten zu einer hitzigen Debatte über Ethik und Moral. Ob es Okay sei, dass eine Firma jemanden bezahlt, Wikipedia-Einträge zu editieren und welche Auswirkungen solche Zahlungen letztendlich auf die Glaubwürdigkeit der Site hätten.

"Von jetzt an sollten wir die Wikipedia Einträge zum Thema Open Document mit Vorsicht genießen,“ so Daniel Carrera, ein ODF-Entwickler, in einer Mail.

Andere Bemerkungen in dem Blog waren nicht ganz so freundlich. "Nachdem Du öffentlich zugibst von Microsoft bezahlt zu werden, zerstörst du jegliche Glaubwürdigkeit als ein neutraler Berichterstatter. Ende der Geschichte." schrieb ein Leser.

Bislang ist nicht klar, was passiert, wenn Jelliffe tatsächlich Änderungen an den Seiten vornehmen würde. Wikipedia "tendiere dazu, Interessenkonflikte nicht besonders positiv zu bewerten“, so David Gerard, ein freiwilliger Sprecher für Wikipedia.

Eine Möglichkeit wäre, Jelliffes Zugriff auf die Site zu blockieren. Mitarbeiter von Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit, die Firmen-Interessen vertreten haben, sind in der Vergangenheit blockiert worden, sagt Gerard. Aufgrund des Aufmerksamkeit, die der Vorfall erhalten hat, glaubt Gerard allerdings, dass die Leser sehr aufmerksam auf die Änderungen von Jelliffe achten werden und mit ihren eigenen Updates und Änderungen reagieren werden, was wiederum zu einer wesentlichen Verbesserung der besagten Seiten führen könnte. Gerard findet die Situation insgesamt aber bedauerlich. Sie seinen enttäuscht über die Art und Weise, wie Microsoft vorgegangen sei. Die Firma wäre besser beraten gewesen, der Wikipedia Geld zu spenden und auf diesem Wege die Gewogenheit der Leser zu gewinnen.

Von Microsofts externem Presseteam in Großbritannien konnten unseren Kollegen des IDG News Service keine Bestätigung dafür bekommen, dass Microsoft Jelliffe ein Angebot unterbreitet hat.

Quelle : www.pcwelt.de

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US-College verbietet Wikipedia als wissenschaftliche Quelle
« Antwort #23 am: 21 Februar, 2007, 15:17 »
Die freie Online-Enzyklopäide Wikipedia erfreut sich großer Beliebtheit – natürlich auch bei Schülern und Studenten, um dort schnell nachzuschauen, aber gelegentlich auch mit Copy & Paste sich für eigene Arbeiten zu bedienen. Wer korrekter arbeitet, verweist auf die Quelle; umstritten ist allerdings, ob die von Internetnutzern gemeinschaftlich erstellten Wikipedia-Artikel im wissenschaftlichen Kontext überhaupt zitierfähig sind (vgl. Wikipedia: Quelle für wissenschaftliche Arbeiten?).

Im Januar hatte die Geschichtsfakultät des angesehenen Middlebury College (Vermont) beschlossen, dass Studenten in ihren Arbeiten nicht mehr aus Wikipedia zitieren dürfen. Als Folge können die Studenten nicht mehr für Fehler in ihren Arbeiten Wikipedia oder ähnliche Quellen verantwortlich machen, um ihre Note zu retten. Anlass dafür war, dass mehrere Studenten in einer Prüfungsarbeit über japanische Geschichte denselben Fehler gemacht und erwähnt hatten, die Jesuiten hätten im 17. Jahrhundert die Shimabara-Rebellion unterstützt. Die Quelle war ein Wikipedia-Artikel, in dem dies weiterhin zu finden ist. In anderen Fällen hatten Studenten ebenfalls nicht korrekte Informationen aus Wikipedia verwendet oder zitiert.

Don Wyatt, der Leiter der Fakultät, erklärte, die Lehrer hätten die Aufgabe, "die Verbreitung von Falschinformationen zu reduzieren. Auch wenn Wikipedia einigen Wert besitzt, vor allem den Wert, Studenten zu zitierbaren Quellen zu führen, ist es nicht selbst eine geeignete Quelle für Zitate." Man hatte im Kollegium darüber diskutiert, den Studenten ganz die Benutzung von Wikipedia zu verbieten, aber dann doch realistischerweise eingesehen, dass sich dies kaum durchführen ließe und man in Wikipedia auch gute bibliographische Angaben finden könne.

In einem Editorial der Studentenzeitung wird das Verbot als "Beginn der Zensur" kritisiert. Moniert wird auch die Arroganz der Akademiker gegenüber offenen, freien und demokratischen Medien, mit denen die Benutzer selbst Informationen schaffen.

Jimmy Wales, der Mitbegründer von Wikipedia, findet das Verbot, Wikipedia als Quelle für Zitate zu verwenden, nicht kritikwürdig: "Sie empfehlen eigentlich genau, was wir vorgeschlagen haben: Studenten sollten keine Enzyklopädien zitieren. Ich hoffe, dass sie auch nicht die Encyclopaedia Britannica zitieren." Nur ein Verbot, Wikipedia überhaupt zu lesen, würde er als lächerlich empfinden: "Sie könnten dann auch sagen, dass kein Rock'n'Roll gehört werden darf."

Tatsächlich sollte für angehende Wissenschaftler die Verwendung von Primärquellen zwingend sein, während Enzyklopädien nur der Orientierung dienen können. Kreativer, als Verbote auszusprechen, sind aber wohl solche Projekte an Universitäten, bei denen die Studenten beispielsweise vorhandene Wikipedia-Artikel überarbeiten oder neue schreiben. Im Middlebury College wird heute über die auch in Professorenkreisen umstrittene Entscheidung, Wikipedia nicht als wissenschaftliche Quelle zuzulassen, diskutiert.

Quelle : www.heise.de

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WIKIPEDIA FÜR FUNDAMENTALCHRISTEN - Das Lexikon des Herrn
« Antwort #24 am: 02 März, 2007, 17:20 »
In den USA haben sich fundamentalchristliche Gruppen zusammengeschlossen, um dem Internetlexikon Wikipedia Konkurrenz zu machen. Gleich zwei Alternativangebote erklären die Welt aus der Sicht der Kreationisten - und sorgen damit für eine Menge unfreiwilligen Humor.

"Wie alle modernen Tiere stammen Känguruhs aus dem mittleren Osten und sind die Abkömmlinge der zwei Angehörigen der modernen Känguruh-Baramin, die vor der Sintflut auf der Arche Noah aufgenommen wurden." Dieser Satz stammt aus einem Internet-Lexikon. Und er ist durchaus ernst gemeint.

Das Lexikon heißt nicht Wiki- sondern Conservapedia. Es ist einer der jüngeren Streiche derer, die vor allem in den USA dafür arbeiten, doch endlich den unsinnigen Wissenschaftsglauben aus den Schulen zu verbannen und der Bibel ihren gerechten Platz als all-erklärendes Geschichts- und Lehrbuch zurückzugeben.

Conservapedia ist gewissermaßen eine fundamentalchristliche Antwort auf Wikipedia, der Versuch, die Deutungshoheit im Netz über den Ursprung der Menschheit und der Arten den Vertretern der Evolutionstheorie zu entreißen. Das Projekt hat sogar eine große Schwester: Das Alternativangebot CreationWiki lockt mit Weisheiten wie "Gott erschuf die Menschen getrennt von den Tieren vor weniger als 10.000 Jahren." Obwohl 45 Prozent der US-Amerikaner dies glaubten, werde die Evolutionstheorie "als Faktum in Schulen gelehrt, die mit Steuern von Menschen finanziert werden, die dieser Sichtweise nicht zustimmen", ereifert sich der Autor des Beitrages "Creation vs. Evolution".

Für Menschen, die der Vorstellung, die Bibel sei wörtlich zu verstehen, skeptisch gegenüberstehen, ist vor allem Conservapedia ein Born der Heiterkeit. Die "Zufällige Seite"-Funktion, die bei Wikipedia ein ziemlich überflüssiges Gimmick darstellt, macht Conservapedia, die dem großen Vorbild äußerlich ähnelt, zu einer Quelle des unfreiwilligen Humors für zwischendurch. Großartig sind auch die "Debattenthemen", zu denen eifrige Nutzer Stellung nehmen können ("Kreuzzüge - gut oder schlecht?").

"Bitter nötige Alternative zu Wikipedia"

Leider sind viele Einträge extrem kurz. So erfährt man über den Berg Sinai in der Conservapedia nur dass er "ein Berg" sei, und dass Moses dort die Zehn Gebote bekommen habe.

CreationWiki teilt immerhin noch die Höhe des Berges mit - und serviert einen Link zu den beiden Sinai-Einträgen der englischsprachigen Wikipedia (Sinai und biblischer Sinai). CreationWiki betrachtet sich dennoch als "bitter nötige Alternative" zur "zunehmend anti-christlichen und anti-amerikanischen Wikipedia". In der Conservapedia gibt es sogar eine eigene Seite mit "Beispielen für die Verzerrungen in Wikipedia". Sie enthält unter anderem eine köstliche Berechnung, derzufolge die freie Enzyklopädie "sechsmal liberaler ist als die amerikanische Öffentlichkeit" - und deshalb zu verdammen.

Während CreationWiki sich aber ostentativ bemüht, zumindest den Anschein von Objektivität zu wahren - auch wenn das Selbstverständnis klar als "kreationistisch" benannt wird - ist die Conservapedia in erster Linie ein relativ dürres Agitationsprojekt bar jeden Erkenntnisgewinns. Der konservative Rechtsanwalt Andy Schlafly hat sie im November 2006 mit 58 High-School-Schülern aus dem Boden gestampft, weil er der Meinung war, dass die Welt eine "Wissensquelle für ein allgemeines Publikum ohne die Defekte von Wikipedia braucht", wie er "Wired" sagte. Denn die sei in der Hand der Liberalen, vulgo der Gott- und Vaterlandslosen.

"Dazu braucht man einen intelligenten Schöpfer"

Die CreationWiki dagegen ist ganz offenkundig durchaus als ernsthaftes Projekt gedacht, zur Förderung der "Schöpfungswissenschaft" - ein Versuch der Fundamentalchristen, die Schöpfungslehre auf eine argumentative Stufe mit der Evolutionsbiologie zu hieven. In der CreationWiki, die schon seit 2004 existiert, gibt es sogar über Gene einiges zu lesen, auch eine Doppelhelix-Abbildung der DNA findet man dort. Evolutions-Bashing findet in dem Eintrag nicht statt.

In der Conservapedia dagegen stehen nur drei Sätze zum Thema: "Ein Abschnitt DNA, der die Produktion eines Proteins oder eines Anteils eines Proteins kodiert. Obwohl das Gen die elementare Einheit der Vererbung ist, können Veränderung in den Genen (sogenannte "Evolution") die Unterschiede zwischen den Spezies nicht erklären, dazu braucht man einen intelligenten Schöpfer."

An der Intelligenz der Schöpfer der Conservapedia muss man allerdings beim Herumstöbern gelegentlich zweifeln, etwa, wenn man die schiere Länge des Eintrags über die Bibel (gut 1300 Anschläge) mit der des Artikels über Dan Browns Katholizismus-kritischem Roman "Sakrileg" (gut 47.000 Anschläge) vergleicht.

CreationWiki erfreut den Leser dafür mit einer Tabelle, anhand derer der Leser überzeugt werden soll, dass Kreationismus zwar reif für den Schulunterricht ist, das "Flying Spaghetti Monster" aber nicht: "Am obigen Vergleich kann man sehen, dass es keine Grundlage dafür gibt, Schülern etwas über das Flying Spaghetti Monster beizubringen, aber dass man das Gleiche von Intelligent Design oder Kreationismus nicht sagen kann."

"Auch Konservative haben Humor"

Die fiesen atheistischen Spaßmacher da draußen haben die Jesus-Wikis natürlich längst entdeckt. Conservapedia musste laut einer Reporterin des "New Scientist" schon über 60 IP-Adressen blockieren, wegen eines "schockierenden Ausmaßes an Vandalismus und Obszönität". Der wunderbare Eintrag über einen in Nadelbäumen lebenden aber leider vom Aussterben bedrohten Octopus ist aber immer noch online. "Auch Konservative haben Sinn für Humor", sagte Schlafly "Wired".

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales hat übrigens gar keine Probleme mit den fundamentalchristlichen Gegenentwürfen. "Eine freie Kultur kennt keine Grenzen", sagte er der Dame vom "New Scientist", man begrüße "die Verwendung unserer Arbeit, um Varianten zu bauen. Das passt genau zu unserer Mission."

Das haben sich auch die dem Christentum eher nicht zugeneigten Netznutzer inzwischen überlegt: Auf Deutsch gibt es seit kurzem auch eine "Athpedia" für Atheisten - die sich allerdings ganz explizit nicht "als Konkurrenz zu Wikipedia" versteht, sondern als "ergänzendes Angebot für den interessierten Internetuser".

Der findet dort ausführliche Einträge über Begriffe wie "Religion", "Weltanschauung", oder über den Evolutionsbiologen Richard Dawkins. Der hat übrigens mal etwas gesagt, das man auch den Conservapedia-Dichtern ins Stammbuch schreiben könnte: "Ich bin gegen Religion, weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, die Welt nicht zu verstehen."

Quelle : www.spiegel.de

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Wikipedia- Betrüger: Falscher Professor narrt den "New Yorker"
« Antwort #25 am: 06 März, 2007, 21:11 »
Es gibt neuen Ärger für Wikipedia-Gründer Jimmy Wales. Ein geschätztes Mitglied des inneren Community-Kreises wurde als Betrüger entlarvt: Im Onlinelexikon selbst und auch im Gespräch mit dem US-Magazin "The New Yorker" gab er sich als hochqualifizierter Professor aus - fälschlicherweise.

Wikipedia, schrieb die Pulitzer-Preisträgerin Stacy Schiff vergangenen Sommer in einem langen Essay im "New Yorker", "verkörpert unsere neue, lässige Beziehung zur Wahrheit". Wenn die Lexikongemeinde auf einen Fehler hingewiesen werde, heiße es stets: "Schaut doch mal, wie oft die Mainstream-Medien und traditionelle Enzyklopädien falsch liegen!" Das entspreche in etwa der Kinder-Argumentation: "Aber Johnny ist zuerst von der Brücke gesprungen!", schrieb Schiff.

Nun ist das Traditionsmagazin "New Yorker" definitiv den Mainstream-Medien zuzurechnen, und stand bislang nicht im Verdacht, eine lässige Beziehung zur Wahrheit zu haben. Schiff aber saß bei der Recherche für ihren Wikipedia-Artikel einem Betrüger auf - nun sieht sich das Intellektuellenblatt in der Kritik. Ausgerechnet weil sich seine renommierte Autorin auf Informationen aus der Wikipedia-Gemeinde verlassen hat, ohne sie zu prüfen.

Schiff sprach für ihren Text unter anderem mit einem hochrangigen Wikipedia-Funktionär mit dem Benutzernamen Essjay. Der sei im wahren Leben ein "festangestellter Professor der Theologie an einer Privatuniversität", der einen Doktortitel in Theologie und einen weiteren Akademischen Grad in kanonischem Recht halte. Das hatte Essjay selbst mitgeteilt, und Schiff hatte ihm geglaubt. In Wahrheit, das ist jetzt herausgekommen, ist Essjay erst 24, heißt Ryan Jordan und hat überhaupt keine akademischen Titel, geschweige denn eine Lehrbefugnis.

Dem "New Yorker" ist das Ganze ein bisschen peinlich, aber nicht allzu sehr. Unter Schiffs Artikel steht nun eine Korrektur, die über die wahren Umständen aufklärt. Eine Entschuldigung oder gar eine plausible Erklärung dafür, warum man die Identität eines Kronzeugen im eigenen Bericht rein gar nicht geprüft hatte, bleibt das Blatt schuldig. Noch peinlicher als für das Magazin ist der Fall für Wikipedia selbst - denn Gründer Jimmy Wales hatte "Essjay" zuvor einen bezahlten Job als "Community Manager" für das neue, profitorientierte Projekt Wikia engagiert.

Ironischerweise wurde Wales selbst in Schiffs Text mit den Worten zitiert, ihm sei es egal, ob einer der Wikipedia-Autoren "ein Highschool-Kid oder ein Harvard-Professor" sei. Der "New Yorker" zitiert Wales in der Korrektur auf der eigenen Webseite mit den Worten, er betrachte Essjays erfundenes Professoren-Alter-Ego als "Pseudonym": "Ich habe eigentlich kein Problem damit." Noch Ende vergangener Woche ließ Wales laut der "New York Times" verkünden, er habe eine Entschuldigung Jordans akzeptiert, "weil er ein hervorragender Redakteur mit einer beispielhaften Erfolgsgeschichte ist und immer war".

Inzwischen ist Wales wohl klar geworden, dass es für Wikia und Wikipedia keine gute PR wäre, es dabei zu belassen. Diskussionsseiten über umstrittene Artikel belegen, dass Jordan seine erfundenen Qualifikationen auch benutzte, um seiner Privatmeinung zu strittigen Themen Gewicht zu verleihen - genau die Art von dünkelhafter Manipulation, die zu bekämpfen Wikipedia eigentlich angetreten ist.

Die Gemeinde ist wütend. Wikipedia-kritische Blogger gießen mit Vergnügen Hohn und Spott über den Enzyklopädie-Evangelisten Wales. Die britische Seite "The Register" nutzt die Gelegenheit für eine Frontalattacke: "Stalin hat Hitler vielleicht besiegen können, indem er den Armeen des Reiches 20 Millionen menschliche Körper entgegenwarf, aber keine Menge freiwilliger Wikipedianer wird das Web auch nur einen Deut 'besser' machen als vor 10 Jahren, als es noch keiner benutzte". Wales selbst wird im gleichen Text als der "Duce" des Internet-Lexikons bezeichnet, also mit Mussolini verglichen.

Der so Beschimpfte hat Jordan inzwischen fallengelassen. "Ich habe Essjay aufgefordert, seine Vertrauenspositionen innerhalb der Gemeinschaft aufzugeben", teilt er in einer Botschaft auf einer Wikipedia-internen Diskussionsseite mit. Er sei momentan in Indien und habe eben erst erfahren, dass Jordan seine gefälschten Qualifikationen auch in Streitigkeiten um Lexikon-Einträge als Argument ins Spiel gebracht habe.

Der Tonfall des Eintrags hat etwas Flehendes: "Die Integrität des Projekts hängt davon ab, dass die Kern-Community Leidenschaft für Qualität und Integrität besitzt, so dass wir einander vertrauen können", schreibt Wales. "Die Harmonie unserer Arbeit hängt von menschlichem Verständnis und der Bereitschaft ab, Fehler zu vergeben."

Laut der "New York Times" arbeitet Jordan bereits nicht mehr für Wikia. Seine Nutzerseite innerhalb des Wikipedia-Angebotes ziert ein schwarzes Rechteck mit der Aufschrift "Retired", darunter steht ein kurzer Abschiedsbrief an die Community, unter anderem mit diesem Satz: "Ich habe meine Zeit hier genossen und viel gute Arbeit geleistet; meine Zeit hier ist aber nun vorbei, und wegzugehen ist für mich und für Wikipedia das beste."

Quelle : www.spiegel.de

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Wikipedia.de in neuem Gewand
« Antwort #26 am: 27 Juni, 2007, 09:33 »
Weiterleitung auf de.wikipedia.org abgeschaltet

Unter wikipedia.de ist jetzt ein Suchportal für die freie Enzyklopädie Wikipedia (wikipedia.org) gestartet. Bislang leitete die Domain auf die offizielle Seite de.wikipedia.org weiter, was aber immer wieder für Verwirrung sorgte.

Die Weiterleitung wurde nun durch ein Suchportal ersetzt, das einen einfachen Zugriff auf Dienste von Drittanbietern bieten soll, um die Inhalte der Wikipedia zu erschließen. Die Domain gehört dem Verein "Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens", der in der Vergangenheit wiederholt wegen angeblich unerlaubter Inhalte in der Wikipedia abgemahnt wurde, auch wegen der Weiterleitung von wikipedia.de auf de.wikipedia.org.


Nun kommt wikipedia.de mit einer typisch spartanischen Suchmaske daher und zeigt schon beim Eingeben eines Suchbegriffs automatisch eine Liste von passenden Artikeln in der jeweils gewählten Sprache. Wählt man einen dieser Links, gelangt man direkt zum entsprechenden Artikel. Alternativ kann der Begriff auch in den verschiedenen angebotenen Suchmaschinen nachgeschlagen werden, derzeit wird auf wikipedia.org, T-Online, Web.de und Exalead verwiesen. Zudem gibt es direkt die Möglichkeit, neben Deutsch in Dänisch, Friesisch, Obersorbisch oder Romani zu suchen. Die bevorzugte Sprache und Suchmaschine kann dabei dauerhaft festgelegt werden.

Quelle : www.golem.de

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Re: Wikipedia.de in neuem Gewand
« Antwort #27 am: 27 Juni, 2007, 10:04 »
Hmm, bei mir kommt immer noch die alte Seite... ???
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Re: Wikipedia.de in neuem Gewand
« Antwort #28 am: 27 Juni, 2007, 10:07 »
Bei mir kommt nach Eingabe von http://wikipedia.de/ die neue Seite ;)

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Re: Wikipedia.de in neuem Gewand
« Antwort #29 am: 27 Juni, 2007, 10:13 »
Ohne die Eingabe von http:// vor wickipedia.de komme ich auf http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite... macht der Firefox wohl wieder nicht das, was er soll.
Bei http://wickipedia.de erscheint auch bei mir dann die richtige Seite... :-[
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