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Was war. Was wird. (Die Wochenschau von Hal Faber)

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SiLæncer:
Wie immer möchte die Wochenschau von Hal Faber den Blick für die Details schärfen: Die sonntägliche Wochenschau ist Kommentar, Ausblick und Analyse. Sie ist Rück- wie Vorschau zugleich.

Was war.

*** Ich finde fabern nett. Eine geglückte Assoziation mit labern, ein Schüsschen färben ist drin für die Freunde des objektiven Journalismus und leichte Anklänge ans falknern und die hohe Kunst, mit schrägen Vögeln umzugehen. Ich meine, fabern hat so etwas menschliches, es ist schon einen Schritt weiter als der Help Desk mit einem menschlichen Anlitz, diese millionenschwere Werbekampagne von IBM, die gerade mit den Playoffs im amerikanischen Football gestartet wird. Während die Conceptioner von Ogilvy & Mather davon schwärmen, dass ihre neuen Werbespots die "humanistische Dimension der Technologie" begreiflich machen, grübel ich über die Giraffe hinter dem Help Desk, vielleicht ein dezenter Hinweise auf die Human Computer Giraffe Interaction. Von dem Satz "Sozialismus mit menschlichem Antlitz", wie er einstmals 1968 in Prag propagiert wurde und unter die Räder kam, ist ein Help Desk geblieben -- und ein rotes Telefon, gewissermaßen die Kreml-Direktverbindung zum User.

*** Dabei lebt der Kommunismus in einer neuen Art auf. Das hat Bill Gates gesagt und wenn einer etwas vom Kommunismus versteht, dann wohl his Billness, seit seinem Open Letter to Hobbyists der Jäger des verlorenen Eigentums schlechthin. In Las Vegas billgte er also über die neuen Kommunisten, die das abschaffen wollen, was Programmierer und Musiker zum Schaffen anreizt. An dieser Stelle muss gefragt werden, was denn die Incentives sind, die gemeinhin einen Musiker beflügeln oder einen Programmierer in eine Tag-und-Nachtschicht treiben. Für Gates sind es harte Dollars, die sich nur dann realisieren lassen, wenn sich das Eigentum an geistiger Arbeit an einer Person festzurren lässt. Nehmen wir nur das Patent Nr. 302 53 039 an den beiden Engeln, die Raphael 1513 in der sixtinischen Madonna gemalt hat. Über dieses Patent regen sich die Kulturträger auf, doch nicht darum, weil es zeigt, wie aus der Kultur Profit wird, sondern darum, dass es von einer im alten Kommunismus aufgewachsenen Prostituierten gehalten wird. Groß ist auch die Empörung über den Plan, mit 1-Euro-Jobs die deutsche Kultur zum Zwecke besserer Vermarktbarkeit zu digitalisieren und die deutsche Wirtschaft zwangsarbeitend anzukurbeln. Auch hier sind nicht die neuen Kommunisten am Werk, sondern ganz normale Unternehmer, die Waren liefern Firmen wie Corbis oder Getty Images.

*** Vielleicht drehen Musiker, Maler und Programmierer nicht den großen Geldhahn auf, wenn sie kreativ sind, sondern schöpfen ihre Werke aus der sie umgebenden Kultur, grasen wie Kühe auf der mittelalterlichen Allmende. Legt man mit Lawrence Lessig diesen Begriff an, dann weht die Rote Fahne der neuen Kommunisten auf vielen Dächern, dann wird Gates' dahingeworfene Floskel zum Alptraum für Microsoft. Es gibt bei dieser Firma genügend intelligente Leute, die künstlerische Freiheit und geistiges Eigentum nicht so platt auf einen Nenner bringen, wie es ihr Stararchitekt tut -- der möglicherweise aber mehr von den puritanischen Ursprüngen des American Way of Life verstanden hat als all die aufgeregten Open-Source-Anhänger, die Microsofts Übervater nun in die McCarthy-Ecke packen.

*** Bill Gates' Auslassungen fielen auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas, der offenbar nichts Peinliches fremd ist. Den Höhepunkt der Peinlichkeiten erreichte Intels kurz vor der Pensionierung stehender Craig Barrett im Duett mit Aerosmith-Sänger Steven Tyler. Die beiden vergriffen sich so an Walk this way, dass King Elvis im Grabe rotieren würde -- wenn er denn gestorben wäre. Doch Elvis lebt, für immer, in unseren Herzen, darum sei es ihm gegönnt, in Harper Valley PTA mit Jeannie C. Riley zu röhren, mittlerweile im Großelternrat.

*** In dieser Woche, in der die Witwenschüttler, ähem, die Journalisten in Ostasien ganze Arbeit leisten, ist es wahrscheinlich etwas frivol, auf die großen Geister hinzuweisen, die sich ganz ohne Wasser auf den Weg gemacht haben. Hier an dieser Stelle wurde Charles Wilp zum 70. gratuliert, jetzt müssen wir Beileidskarten nach Bochum schicken. Gegangen ist einer, der wie kein Dritter für die Raumfahrt lebte. Der zweite, der für und von der Raumfahrt lebte, ist Frank Kelly Freas, der größte Illustrator, den die Science Fiction bisher hatte. Schließlich trauern wir noch um Will Eisner, der den Comic von den Superhelden emanzipierte und vice versa die Helden melancholisch werden ließ.

*** Über das, was sich in Südostasien nach den Tsunamis abspielt, können wir in Europa oder in Amerika schlecht urteilen. Dennoch gibt es wohlfeile Ansichten en gros. Die einen schimpfen über das Hilfegetue und veröffentlichen einen Aufruf, nicht zu spenden. Hier ist nur noch der halbherzige Widerruf zu lesen. Die anderen protestieren gegen den Schuldenerlass, wie man es in der Süddeutschen Zeitung passenderweise nur als E-Paper lesen kann. Auf ihrer Titelseite jubiliert die FAZ mit Forschungsministerin Bulmahn über ein 40 Millionen Euro teures Frühwarnsystem für Sri Lanka, während das mit quelloffener Software aufzusetzende Open Tsunami Alert System mit keiner Silbe erwähnt wird. Ja, Geschäfte machen müssen wir doch alle.

*** Der Ekel vergrößert sich, wenn die von der Bundesregierung versprochenen 500 Millionen Euro im Lichte der aktuellen Ereignisse rund um Hartz IV betrachtet werden. Am vergangenen Mittwoch meldete der Heiseticker schwere Software-Pannen von der Sorte, dass Barschecks die Allg-II Empfänger nicht erreichen. Nun hat die Bundesagentur für Arbeit offiziell zugegeben, dass 23.000 Scheckbriefe betroffen waren, weil durch ein Problem bei der Buchhaltungssoftware im Adressenfeld statt 27 Stellen nur 18 Stellen zur Verfügung standen. Auch die Tatsache, dass 95.000 Postbank-Kunden versehentlich ihr Geld nicht bekamen, ist inzwischen bestätigt. Die Melancholie der Superhelden erfasst dieses Land, wenn ein ranghoher Gewerkschaftler im Freitag mit den Worten abwinkt: "Sieben Millionen Menschen setzen sich vor den Fernseher, nur weil eine abgetakelte Schauspielerin Kakerlaken isst. Da ist es schwer, eine gesellschaftspolitische Debatte zu führen, die wir ganz dringend brauchen, um zu definieren, in welche Richtung die Gesellschaft steuern soll."

Was wird.

Zur CES in Las Vegas verhedderte sich Bill Gates nicht nur in der Dialektik der politischen Ökonomie, sondern lieferte auch noch eine Keynote ab, in der nicht alle Geräte mitspielten. Sogar einen wachechten, Microsoft-typischen Bluescreen gab es, als bei der Präsentation von Forza Motorsport ein "Out of system memory" im satten Blau erschien. Den Vogel schoss indes der angeheuerte Komiker O'Brien ab. Ein Satz aus der Keynote, in der O'Brien über seine Erlebnisse in Las Vegas berichtete, gibt uns das Motto für die nächste Woche: "I got too drunk, I woke up with a hooker, Bill got too drunk, he woke up with an Apple computer."

Ja, die MacWorld in San Francisco bringt die Gerüchteküchen auf Hochtouren. Sich solchermaßen über mögliche, unmögliche und gänzlich überflüssige Produkte zu freuen und zu spekulieren, vor Aufregung nicht schlafen zu können und, wenn es doch gelingt, von der angekifften Ellen Feist zu träumen: DAS müssen die Windows- und Linux-Fans erst einmal nachmachen. Eine abgesicherte Nachricht gibt es immerhin schon: Apple wird die Keynote von Bill Jobs nicht live als Stream senden, damit sich ein Fiasko wie bei Steve Gates nicht wiederholen kann. Vielleicht erinnerte sich Apple auch an den letzten Versuch, als vor 1000 europäischen Journalisten am Berliner Tor in Brandenburg alles durcheinander ging, weil ein Sturm den Satellitenwagen zum Kentern brachte. Dabei kann es gut möglich sein, dass Apple den vorhergesagten Billig-Mac für 249 Dollar einführt und 2005 noch 10 Millionen von diesem Zweit- und Drittrechner verkauft. Im Jahr 2004 war, wie das JWWWW zu berichten wusste, dieses Thema der absolute Spitzenreiter. So geht also alles weiter, wie's war. War was? Wird was? Wer will's wirklich wissen?

Quelle : www.heise.de

SiLæncer:
Was war.

*** Uh, oh, da war die Aufregung groß: Hal fabert über den Kommunismus und heraus kommt nach Meinung einiger Leser, dass er ein ganz fieser Kryptokommunist ist, ein Vertreter der fünften Internationale, zu der sich diese Linux-Typen und Apple zusammengeschlossen haben. Uh, oh, wie passend ist es da, wenn die Junge Freiheit in ihrer neuesten Ausgabe den Big Brother Award als "Preis unter Verdacht" seziert und die Rolle der Linksextremen untersucht, die mit Telepolis den Heise-Verlag unterwandert haben. Schonungslos decken da unsere Kommunistenjäger auf: "Die der telepolis angegliederte Internetseite www.heise.de ist eines der besucherstärksten Angebote des deutschsprachigen Internet. Außerdem dient sie vielen Journalisten als Informationsquelle, die häufig unkritisch zitiert wird. Ein solches Leitmedium eignet sich besonders gut, um Propaganda zu verbreiten." Wir sind nicht die Guten, wir sind die gefährlichen Unterwanderer. Jahrelang hat der Heise-Verlag so genannte Telefonbücher gedruckt, die natürlich nichts anderes sind als getarnte Verzeichnisse für die nächsten stalinistischen Säuberungen für den Tag, wenn die fünfte Internationale zuschlägt! Liebe Leserinnen und Leser, nun wissen Sie's, und wenn Sie jetzt nicht wegklicken, dann, ja, dann können wir jetzt mal ein Ständchen in der dunklen niederdeutschen Tiefebene erklingen lassen: "Spaniens Himmel breitet seine Sterne über unsre Schützengraben aus....." Hach, wie romantisch.

*** Den weniger aufgeregten Lesern empfehle ich den Hinweis, dass Bill Gates sich über den neuen Kommunismus geäußert hatte. Das verursachte einen großen Wirbel, darum musste His Billness nachlegen und erklären. Und wer diese neuen Erklärungen liest, merkt erst, wer hier fabert. Husch geht es von den Incentives bis nach China noch vor der Kulturrevolution und einmal zurück. Von Musikstücken bis zur elektronischen Patientenakte, die mit DRM und nicht mit PKI gesichert werden soll, lässt der Chefarchitekt seine Gedanken schweifen und bringt doch nur Eines zum Ausdruck: Wer nur einen Windows-Hammer hat, dem ist alles eine Bodenschwelle. Mit seinen schlichten Ausführungen hätte Gates auf der gerade zu Ende gegangenen DRM-Konferenz einen schweren Stand gehabt. Manche Ausführungen müssen einfach schlicht rüberkommen, das wissen Software-Macher wie Politik-Macherinnen. Gates' Vorstellung einer DRM-geschützten Patientenakte kann ja noch die deutschen Gematiker erreichen. Bundesministerin Ulla Schmidt ist überzeugt, dass der homöopathisch dosierte Start mit 100.000 Gesundheitskarten erfolgen kann und sicher ist, obwohl man noch an der Lösungsarchitektur feilt. Es fällt nicht schwer, sich in diesem Rahmen DRM-geschützte Patientenakten von Microsoft vorzustellen.

*** Wo wir gerade wieder beim Kommunismus, den Verschwörungen und dem ganzen Rest angelangt sind: Ein Bömbchen gefällig? Das n+etz ist angelaufen, dazu gibt es ein Buch, das sich mit dem an dieser Stelle bereits erwähnten Unabomber beschäftigt. Film wie Buch wollen eine universale Verschwörung aufdecken, gegen die die Theorien zum 11. September pillepalle sind. Manche mag es irritieren, wie souverän das "Netz" ausgelegt wird, ohne sich etwa um die Thesen von Alston Chase zu scheren, dass der Unabomber nach diadischen Experimenten des Psychologen Henry Murray offensichtlich ohne psychologische Behandlung blieb. Vielleicht waren es die Experimente der nationalsozialistischen Wissenschaftler, die ihn zum Mörder und nicht zum netten Computer-Hippie werden ließen. Aber was ist schon Realität? In unseren Kinos ist auch ein Film über eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt angelaufen, der nichts mit der Geschichte zu tun haben will und besser "Rocky unter den Nazis" heißen sollte.

*** So ist das halt mit den Verschwörungstheorien und der Geschichte: Wer sie nicht kennt, ist verdammt, sie zu wiederholen. Die Farce aber wird auf den Bühnen des Internet heutzutage jederzeit gegeben, nur die Darsteller werden immer schlechter. Die Geschichte mit dem großen Betrug ist eigentlich nach all den Mondlandungstheorien nicht mehr so recht witzig, und auch der moralische Vorwurf, ob das wirklich sein muss, nicht mehr so richtig neu. Die Moral des Vorhabens, eine Sonde auf den Saturn-Mond Titan zu schicken, lässt sich kaum in vulgärutilitaristische Kategorien fassen. "Wir mögen aufsteigen von dieser beschränkten Erde und, von oben auf sie herabblickend, bedenken, ob die Natur all ihre Pracht und Herrlichkeit nur auf dieses Häufchen Dreck verschwendet hat. So werden wir, wie Reisende, die in anderen, fernen Ländern weilen, ein besseres Urteil über die Vorgänge zu Hause gewinnen und ein jeglich Ding nach seinem wahren Wert schätzen." Wenn wir nicht mehr fragen, bleibt nur noch die Frage übrig, warum wir uns noch auf der Erde behaupten wollen. Ohne Bewusstsein dahinvegetieren können Ameisen und Krokodile besser -- und machen es uns schon lange vor. Wieso auf den Saturn-Mond, wenn die Probleme der Erde nicht gelöst sind? Wozu Musik, wenn Menschen hungern? Was soll Literatur, wenn Gefangene gefoltert werden? Warum denken, wenn Flutwellen über Inseln hinwegrollen?

*** Ja, das Denken und die Geschichte sind schon so zwei unangenehme Angelegenheiten. Wer sehen will, wie das ist, wenn man nichts mehr mit seiner Geschichte zu tun haben will, der sollte einen Blick auf die Geburtstagsfeier der Grünen werfen, die sich an diesem Wochenende vor 25 Jahren gründeten. Zur Feier gibt es einen Kongress, in dem die radikalen Anfänge sorgfältig umgangen werden. "Vielmehr wollen wir vorrangig die jetzt aktive politische Generation der Grünen nach ihrem Blick auf die Geschichte und die Perspektiven der Partei befragen", heißt es passend. Geschichte ist krümmbar, Herr Nachbar. Ihre Grenzen sind klar, um mit Minister Fischer zu reden: "Wir können nicht Politik gegen die Finanzmärkte machen."

*** Geschichte ist wirklich unwichtig. In England erscheint ein junger Prinz im Nazi-Look mit Armbinde auf einer Kostümparty und meint, wie Rommel auszusehen. Die Empörung ist halbherzig, die Entschuldigung ebenfalls. In Frankreich findet Le Pen, dass die Zeit der deutschen Besetzung nicht besonders unmenschlich gewesen sei. Olle Kamellen? Ich finde nicht. Im Vorfeld des beliebten Auschwitz-Gedenkens wird verharmlost und abgeschwächt, was das Zeug hält. In der Süddeutschen Zeitung (E-Paper, grummel) steht, wie die Juden abhanden gekommen sind bei all den offiziellen Erinnerungsterminen. Aufklärung, nein danke. Wer nicht über die Geschichte aufgeklärt ist, der wird aufwachsen wie David Wolfgang Hawke in den USA, als glühender Nazi der arischen Befreiungsfront, bis er mit seinen jüdischen Wurzeln konfrontiert wird und seitdem als Spam-King seinen Hass auf diese Welt loslässt.

*** Es ist nicht zu vermeiden, in diesem Wochenrückblick Apple zu erwähnen. Die Firma hat schließlich einige nette Sachen vorgestellt, etwa einen teuren MP3-Stick, der die Musik selbst bestimmt, oder einen kleinen Rechner für den Einbauschacht im Auto, sofern es nicht ein Alfa Romeo ist. Da passt nur ein iPod rein. Die Generation iPod hat eine Religion und die lautet Apple, befindet die Süddeutsche auf gammeligem E-Paper. Nun ist Apple, nicht Microsoft, die Firma, in der mit Klagen und Drohungen geholzt wird, nicht nur bei der Suchthilfe. Jeder, der sich Produkte dieser Firma kauft, muss eigentlich wissen, dass er eine Firma unterstützt, die gegen die Meinungsfreiheit vorgeht. Der Gedanke, dass auf diese Weise Firmengeheimnisse verraten werden, ist so lächerlich wie ein iPod shuffle. Aber: Jobs knows what's good for you, bald kommt der iPod sure mit von Apple fest eingebrannten Musikstücken und die Erinnerung an die Frau in roten Hosen ist längst schon verblasst.

*** Es hat etwas, einer gerade gestorbenen zum Geburtstag zu gratulieren, doch ich finde, bei Susan Sontag passt das. Heute wäre ihr 72. Geburtstag gewesen. Lieber erinnere ich an einen großen Geist als mich mit einem Land zu befassen, das auf den Hund gekommen ist. Bachblüten und ein Heim für Daisy, die sicherlich keine Fleischfresserin ist.

Was wird.

Kann man Zukunft eigentlich sehen? Wer so fragt, schaut die Sendung mit der Maus oder sucht das Programm der CeBIT. Die Messe in der norddeutschen Tiefebene naht und für die gequälten DV-Journalisten beginnen die Previews und Preshows, die Preforen und die Early Trendspots, auf die ich nicht verlinke, weil Normalsterbliche sich so etwas niemals antun würden. Man muss schon Hardcore-Hardware-Junkie sein, um sich ein Ereignis reinzuziehen, an dem Till Schweiger einen neuen Overhead-Projektor von Sharp präsentiert, ohne die geringste Ahnung zu haben, was Powerpoint ist. Wer smart aussieht, kriegt die Elitessen, nicht die Handouts, pflegt mein Freund Don zu sagen, wenn er und die Seinen nicht gerade in der Geschichte rummatschen.

Ich jedenfalls werde wahrscheinlich bis an mein Lebensende nicht die Saukälte vergessen, die in Fehmarn herrschte, als eine Truppe herein schneite, der ich heuer ein geschmackvolles Weihnachtspräsent verdanke. Ach, wir schauen gar nicht in die Zukunft? Dann muss es wohl so weitergehen:

Liebe Kinder. Das ist Cliff Richard. Er ist ein bedeutender Musiker. Aber Cliff hat ein Problem, weil er noch nicht gestorben ist. Bald gehört ihm die Musik nicht mehr, die er macht. Deswegen gibt es Forscher, die Tag und Nacht daran arbeiten, das

Quelle : www.heise.de

SiLæncer:
Was war.

*** Eine Woche habe ich gegrübelt, wie man die Klickerei auf die tanzenden WWWWs, das Merkzeichen dieser kleine Kolumne, verbessern kann. Bill Gates über Kommunismus an zwei Wochenenden hintereinander, das kann einfach nicht getoppt werden. Jedenfalls nicht mit Argumenten. Nein, da muss schon die älteste Strategie der Welt her, und so singen wir mit der Gebrüder Engel Band über den heißen Poser: "Er macht mich an." Um es mit dem Fäule-Ton auf den Punkt zu bringen: Zwei Bilder sind es, zwei Bilder nur, die das Genre der Strapse tragenden Secretaries auf Schreibtischen voller PC-Technik mit einer Lässigkeit transzendieren, die heterotopisch die Negation aller Benutzeroberflächen vorwegnehmen, wenn der Antirealismus der Gefühle durchbricht.

*** Wenn die Technik posiert, wandert der Geiz in die Hose, das weiß man doch aus der Werbung. Kann dieser laszive Blick, diese Lümmelei auf Windows 1.0 mit einem Mac verschämt im Hintergrund noch getoppt werden? Eigentlich ist nur noch diese Nachricht, dass der dritte Band da ist und endlich erklärt, wie das so ist mit dem tendenziellen Fall der Profitrate, auf gleicher Höhe wie die Studie des Softwarearchitekten als junger Mann. Womit Gates und der dialektische Materialismus, trickreich verbandelt den Rückblick auf eine Woche einleiten. Es ist schön auf der Welt zu sein, sagt der Igel zu dem Stachelschwein ... Und erinnert sich an den Jahrestag des Beginns einer Revolution, die unter Führung des Popen Gapon eigentlich gar nicht als solche gedacht war, ihre Apotheose jedoch nach von vielen mit Fug und Recht bezweifelter Ansicht Lenins in der Oktoberrevolution, ganz sicher aber ästhetisch in einem inhaltlich wie formal revolutionären Film fand.

*** Nicht mehr auf dieser Welt ist Claude Chappe, der heute vor 200 Jahren gestorben ist. Ich habe an dieser Stelle schon einmal über ihn geschrieben, als 210 Jahre zuvor seine Erfindung, der Flügeltelegraf und die verschlüsselte, mit Prüfsummen abgesicherte Nachricht, vor der Nationalversammlung vorgestellt wurde. Chappe stellte seine Technik in den Dienst der Aufklärung, verlangte aber auch, dass jeder Bürger gegen eine Gebühr mit dem Telegrafen kommunizieren und der Staat diese Nachrichten nicht zensieren darf. Was natürlich ignoriert wurde. So sehen wir, wie sich die Zeiten ändern und doch wieder nicht. Das gezielte Ausfiltern ist strafbar und wird dennoch an einer baden-württembergischen Hochschule praktiziert. Zu denken gibt auch die Arbeit von Deutschlands freundlichstem Geheimdienst, der mit seinem nicht öffentlichen Arm Mails entschlüsselt und ein schickes Museum mit Enigmas und Hagelin-Maschinen unterhält.

*** So ist das eben mit den Eliten: Während diejenige dieses unseres Landes über orientierungslose Jugend klagt, kommen ein paar norddeutsche Hauptschüler daher und demonstrieren auch ohne die Weihen der höheren Mathematik Lust auf geistige Herausforderungen. Anfangend mit der örtlichen Lehrerschaft forderten die PISA-Image-Geschädigten als krönenden Abschluss hochdekorierte Bundestagspolitiker zum Wettkampf in simulierter Staatsführung -- und gewannen. Nicht dass es ihnen hülfe: Die Parlamentarier in Land und Bund trugen die Niederlage zwar mit patronisierender Würde oder wenigstens gediegenem Sarkasmus ("Wir sind ja schon froh, dass wir wenigstens im (Spiel-)Industrieland keine Revolution verursacht haben"), doch das Volk, dem man auch im Heise-Forum aufs Maul schauen kann, machte die Lage überdeutlich. "Die lieben Kinder" sollten gefälligst erst "rechnen, lesen und schreiben lernen. Die Fähigkeiten der Hauptschülern mit denen der Mitgliedern des Bundestages zu vergleichen", sei jedenfalls Irrsinn. Das wahre PISA ist im Kopf. Und ist es nicht im Kopf, dann ist es nirgendwo -- könnte man mit leichtem Gruseln frei nach Andre Heller schlussfolgern.

*** Nun muss man nicht erst einen salbadernden Österreicher heranziehen, um die Ansicht vertreten zu können, dieses Land sei auf den Hund gekommen. Aber halt: Viel Kritik kam bereits in der letzten Woche zu eben diesem Satz. Gemeint war das Tamtam um die Hündin Daisy des Modisten Moshammer, welchselbiger auch unter den lebensbejahenden DFÜ-BenutzerInnen der Bayrischen Hackerpost eine Kultfigur gewesen ist. Ich wusste es nicht, wie mir so Vieles vom landestypischen Brauchtum unter den Maibäumen und in den Biergärten nachgerade kryptographisch verschlossen ist. Aber was nach der Festnahme des Mörders in der Politik über die Ausweitung der DNA-Test gefaselt wird, das ist verständlich und klar erkennbar ein Angriff auf bürgerliche Freiheiten. Nur seltsam, dass der Protest gegen die Stimmungsmache aus Schleswig-Holstein kommt. Und dass einer der besten Kommentare zu Moshammer aus Hamburg stammt und in einer Finanzzeitung steht, die sich eigentlich mehr um den Widerstand gegen den tendenziellen Fall der Profirate kümmert. Die Schhöne neue DNA-Welt, wer will sie denn außer ein paar Sicherheitsfetischisten?

*** In anderen Teilen der Welt scherte man sich nicht besonders um den von einem Iraker umgebrachte Mosi. In den USA war die Inauguration von George W. Bush wichtiger. Es gehört zu den sinnigen Zufällen, dass Dostojewskis Dämonen kurz vor der Rede Bushs beim Projekt Gutenberg erschienen, aus denen sich der Redenschreiber des US-Präsidenten bediente: "Because we have acted in the great liberating tradition of this nation, tens of millions have achieved their freedom. And as hope kindles hope, millions more will find it. By our efforts we have lit a fire as well, a fire in the minds of men. It warms those who feel its power; it burns those who fight its progress. And one day this untamed fire of freedom will reach the darkest corners of our world." Das Feuer in den Köpfen der Menschen: Wer erinnert sich da nicht an die Szene aus den Dämonen, in der Gouverneur von Lembke vor seinem brennenden Haus steht, die Löscharbeiten verfolgt und die Verhaftung der Nihilisten fordert: "Das Feuer ist in den Köpfen dieser Menschen, nicht im Gebälk des Hauses. Verhaftet ihn und lasst das Haus niederbrennen!" In seiner zweiten Amtszeit will George W. Bush Messias sein. Da sind Kontakte zum Teufel unvermeidlich. Lasst den Irak niederbrennen, es gibt noch andere Länder. Und eine Koalition der Gutwilligen findet sich immer.

*** Zwei Sonntage weiter weg feiert diese kleine Wochenschau ihren 5. Geburtstag (hat jemand besondere Themenwünsche?). Bekannt und bei manchen Lesern berüchtigt wurde sie mit dem schier endlosen Geläster über die Bobos der neuen Ökonomie, diesen Entrepreneuren, denen eher das Wort Synergieeffekte über die Lippen kommt, denn ein einfaches Dankeschön. Die Humankapital im großen Stil verbrauchten. Nun kommen welche wieder, um die volle Opulenz der Medien mit ihrem Spam zu bewerfen, bis uns das Hören und Sehen von Klingeltönen vergangen ist. Andere zocken das Geld für thailändische Flutopfer ab. Wie wohltuend ist da doch die neue Bescheidenheit der neuen Unternehmer, wenn sie verkünden, dass sie kein dickes Auto und Maßanzüge brauchen, sondern einfach nur ihren Lebensunterhalt sichern wollen, indem sie uns ausspionieren. Bescheiden kommen die neuen Überwacher an, und verkünden, dass alle ihren Spaß haben wollen, wenn die Pille rollt. Das Runde ins Eckige machen sie auf dem Rasen, während ringsum die Versuchskaninchen jubeln.

*** Ganz schlimm steht dieser Tage Hewlett Packard da. Nun muss das Unternehmen in Deutschland neben seinen Personalcomputern weiter Abgaben für seine Drucker und Multifunktionsgeräte zahlen, wie viele andere Hersteller auch. Ist es da nicht verständlich, wenn sich der Hersteller wehrt und Regionalcodes für Druckerpatronen einführt, die ohnehin teurer als Öl sind? Sollten diese Regionalcodes kommen, sind sie immerhin ein leuchtendes Beispiel dafür, warum das Thema Digital Rights Management wichtiger ist als die Eroberung eines Ölfeldes durch tapfere Freiheitskämpfer.

Was wird.

Ich ende wie ich angefangen habe, mit dem räkelnden Bill Gates. Niemand "schupst" diesen Mann so leicht vom Schreibtisch wie das ein kleiner PC mit Autoradio und Fernseher in Hamburg getan haben soll. Nein, die Rede ist nicht von der Keksdose, sondern von neuen Centrinos, die im Einbauschacht der Mini Coopers auf der CeBIT rockig röhren sollen. Im ganzen Land sind die Vorschauen zur aufregendsten Messe der Welt in der aufregendsten Stadt der Welt (Hannover rulez!) angelaufen. Dabei startet zunächst einmal das Weltwirtschaftsforum in Davos unter dem aufregenden Motto Taking Responsibility for Tough Choices, wie es eigentlich nur die Sendung mit der Maus erklären kann: Das ist der Bill. Er ist der reichste Mann der Welt. Aber das stört ihn nicht. Deshalb kann er täglich harte Entscheidungen treffen. Zum Beispiel die, gleich nach Davos nach München zu fliegen und dort das Haus der Gegenwart einzuweihen. Das Potenzial des Hauses war Antrieb genug für Microsoft in einer Umgebung, in der Limux wächst und Wienux Nachbar ist. Ja, das Haus der Gegenwart ist keines dieser überall herumstehenden Zukunftshäuser, weil in einem Gegenwartshaus natürlich nur handelsübliche Technik unter Windows eingesetzt werden kann. Raffiniert, nicht wahr? Wir wünschen eine reibungslose Eröffnung ohne die blauen Schirme der Vergangenheit.

Quelle : www.heise.de

SiLæncer:
Wie immer möchte die Wochenschau von Hal Faber den Blick für die Details schärfen: Die sonntägliche Wochenschau ist Kommentar, Ausblick und Analyse. Sie ist Rück- wie Vorschau zugleich.

Was war.

*** Diese Woche drehte sich bekanntlich alles um Fußball. Unter "Fußball" als Stichwort findet sich in den 80.000 Seiten Dokumentation zur Strafsache 4 Ks 2/63 gegen Mulka u.a. der Bericht über den SS-Rottenführer Baretzki, der ein Neugeborenes in Oshpitsin als Fußball benutzte. Wer 60 Jahre später im Album klickt oder in den über mehrere Seiten veröffentlichten Fotos blättert, hat es schwer, mit der offiziellen Beileidsrhetorik vom "unvorstellbaren Grauen". So unvorstellbar war das nicht. Auschwitz, als Außenstelle 001 im IBM-System geführt, lebt vom Mythos der Verdrängung. Ist der deutsche Patriotismus besser, der an Auschwitz erinnert und die Frage stellt warum? War die Neutralität der Schweiz ein Verbrechen? Gespenstisch wird es, wenn in den Zeitungen davon die Rede ist, dass das Gedenken an Auschwitz in Gefahr ist, weil die letzten Überlebenden ableben. Die Überlebende Cordelia Edvardson, Hollerith-Nummer A 3709, schreibt: "Auch Überlebende werden alt. Das Leben reduziert sich, die Kräfte schwinden, die Einsamkeit breitet sich aus und die Schutzmauern stürzen ein. Dann, wenn nicht schon früher, weiß man: Es gibt kein Entkommen aus dem Wüsten Land. Es geht nie vorbei. Niemals."

*** "Heil Dich Doch selbst", so wettert die in der FAZ geschaltete Anzeige der Flickconnection gegen die Flick Collection zum 60. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und jemand gießt literweise weiße Farbe hinterher. Der Urlaub mit den Kakerlaken ist vorbei, der Themenwechsel ist abgeschlossen und die Erinnerung an die 50.000 Zwangsarbeiter im Flick-Konzern ist mit unpolitischen Bildern stillgestellt, die sich Auschwitz verweigern wie sich Friedrich Christian Flick verweigert, wenn die Rede auf den Entschädigungsfond der deutschen Wirtschaft kommt. "Heil Flick", aber das wollte man dann doch nicht schreiben.

*** Neben den unpolitischen Bildern der Connection fliegen die politischen Bilder über die RAF durch den Raum. Die private Ausstellung, die dank einer engagierten Kunst-Auktion auf eBay möglich geworden ist, soll die Kunst ins Verhör nehmen -- und findet hinter der Metaebene des Terrorismus im Feuilleton doch keinen Grund. Was jetzt noch fehlt, ist ein öffentlicher Blog, wie er für Christos Gates in News York installiert wurde. Denn die Rede über die RAF ist eine deutsche Familiengeschichte, die beim SS-Hauptsturmführer Hans Martin Schleyer und bei Will Vesper noch lange nicht zu Ende ist. Wer jetzt fragt, was das denn bitte mit Computern zu tun hat, der sei auf das RAF-Logo des Chaos Computer Clubs zu seinem 18. Jahreskongress verwiesen, als man sich die künstlerische Freiheit nahm, mit dem Logo an Winslow Peck zu erinnern.

*** Geld ist immer eine ernste Sache -- sei es im faschistischen Staatskapitalismus, der die Massenausrottung industriell organisierte und ein weltweites Umverteilungsprogramm für deutsche Kleinbürger und Arbeiter zu veranstalten suchte, sei es im westdeutsche Sozialismus, denn die RAF dann doch nicht herbeibombte, sei es in der freien Marktwirtschaft, die auch angesichts Massenentlassungen und Angleichung der Lebensverhältnisse auf ostdeutschen Lohnniveau keine anderen Probleme als eine Manager-Rolex hat. So mag einem auch beim Running Gag der IT-Branche das Lachen im Halse stecken bleiben. "Wer meine Ehre kränkt, sieht nie mein Geld", dichtete einstmals der große Shakespeare, der in dieser Wochenschau gerne zitiert wurde, als das Schicksal von SCO noch richtige Wellen schlug. Jetzt plänkelt die Beweisführung dahin und während DaimlerChrysler sich abwendet, überschüttet IBM die SCO Group mit Dokumenten, wohingegen SCO klagt und stöhnt ob der unzumutbaren Forderung, Gleiches mit Gleichem zu verrechnen. Geplagt ist die Firma vielleicht auch darum, weil IBM mit Dr. Edward Powell und PointServe die Firma gefunden zu haben scheint, in der die sagenhaften MIT-Wissenschaftler tätig sind, die einstmals den direkten Codeklau von Linux-Programmierern beweisen konnten. Inzwischen ist daraus eine nicht-wörtliche Übertragung geworden und die Beweissuche ein einziger Witz. Doch nun steht wieder großes Theater ins Haus. Die gefeuerten Spitzenkräfte der Canopy Group verklagen den Noorda Family Trust in Gestalt von Noorda-Tochter Val Noorda Kriedel auf 100 Millionen Dollar Schadensersatz, weil sie zu Unrecht gegangen worden seien. Im Gegenzug klagen Noorda & Co die Manager an, mindestens 20 Millionen mit fingierten Geschäften untereinander aus dem Familienfond abgezogen zu haben. Damit wird auch beim Mehrheitseigner der SCO Group jener schöne Kranz an Klagen und Gegenklagen geflochten, der seit Jahr und Tag besonders zu Freitagen als anerkannte Unterhaltung geschätzt wird.

*** Mit Musikhinweisen will ich aus aktuellem Anlass nicht dienen, jeder Kommentar scheint überflüssig. Doch anerkannte Unterhaltung liefert zu unserer aller Rettung auch Douglas Adams. Der Film zum Anhalter kommt am 6. Mai in die englischen Kinos, doch bereits jetzt erfreut der Asteroid Douglasadams neben Lasvegas und Rosalindfranklin die Astronomen, nachdem Arthurdent vom deutschen Sternengucker Felix Hormuth gleich nach dem Tode von Adams getauft wurde. Bleibt nur zu hoffen, dass da draußen keine neue Umgehungsstraße gebaut wird.

Was wird.

Bill   Gates   will   das   Internet   sicherer   machen. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie sicher die Programme sind, die Dateien verschlüsseln, ehe sie über das böse Internet geschickt werden. Während Bruce Schneier nur Anfängerfehler sieht, schlägt Phil Zimmermann Alarm, weil er dem proprietären Code grundsätzlich misstraut. Wenn Bill Gates in der Münchener Pinakothek der Moderne den Kongress über Deutschlands sichere Präsenz im Netz eröffnet, wird Bayerns Ministerpräsident laut PR seiner Staatskanzlei stolzgeschwellt verkünden: "Deshalb ist es ein wichtiges Signal, dass der Internet-Pionier Bill Gates vom Hightech-Standort München aus eine Sicherheitskampagne im Netz startet." Bill Gates als Internet-Pionier: Wer so sicher in den Fakten ist, wird Microsoft auch als Pionier in Sachen Sicherheit feiern können.

Wie immer, wenn Davos zu Ende ist, tingelt nicht nur Bill Gates durch Europa. Auch andere IT-Größen machen Abstecher. Den lustigsten schafft Novell-Chef Jack Messman. Am Mittwochvormittag referiert er in Bonn bei der Veranstaltung der bedeutenden Wirtschaftszeitung Handelsblatt über das "Identity Driven Enterprise on Open Source", am Nachmittag ist er bei der Bonner Veranstaltung der bedeutenden Wirtschaftszeitung Financial Times Deutschland und spricht über "Identity -- the Key to Securing, Managing and Integrating Open Source". Es ist doch wunderbar dem Gedanken der Open Source entsprechend, wie sich die bedeutenden Wirtschaftszeitungen auf einen gemeinsamen Ort verständigen können. Sonst hätte sich Jack Messman womöglich verdoppeln müssen und eine schwere Identitätsschutzverletzung erzeugt.

Die Selektion der schwarzen Schafe, der bunten und gefleckten, begann hier. Inmitten der Debatten um Sicherheit und Identität, der RAF-Geschichte und der deutschen, werden all die zu schwarzen Schafen gestempelt, denen es nicht egal ist, wenn RFID-Chips die Grenzen sichern und die Staaten in aller Welt immer mehr wissen wollen, bis auch die letzte DNA für den rechtswidrigen Zugriff in einer Datenbank gespeichert ist. Sehr früh erfolgt darum hier der Hinweis, dass sich im Sommer die schwarzen Schafe sammeln. Worüber im Sommer 2001 niemand redete und man sich allenfalls über die Videoüberwachung der Toiletten belustigte, das klingt heute nachgerade schäfchendumm. Wodurch sich wiederum zeigt, dass auch Schafe lernfähig sind.

Quelle : www.heise.de

Jürgen:

--- Zitat ---Der Film zum Anhalter kommt am 6. Mai in die englischen Kinos, ...
--- Ende Zitat ---
Ich würde mir ja gerne 'mal wieder die ursprüngliche Fernsehserie der BBC ansehen, die vor vielen Jahren auf dem ZDF ausgestrahlt wurde. Eine Wiederholung ist mir leider bisher nicht untergekommen, die Festplatte wartet...
Hoffentlich wird der Kinofilm ein Anlass zur erneuten Ausstrahlung, und zwar möglichst ohne Werbe-Einblendungen im laufenden Film, wie heute so oft üblich  :(

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