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Bitraten der HD-Kanäle, z.B. 3sat und MDR
(1/1)
Snoop:
Ich nehme gerade zum einen die "Science Busters" auf 3sat auf und Märchen im MDR, beide HD, beide 1280 px und beide 50 fps.
Während bei 3sat eine Stunde ca. 2,5 GB hat (Bitrate ca 5 MBit), sind es beim MDR über 6 GB (Bitrate 13 MBit)!!!!
Auch nach der Nachbearbeitung mit MEGui sind die Märchen RIESIG!
Hat mir einer von euch eine Erklärung oder vielleicht eine Lösung?
dada:
Warum sollen denn die Bitraten nicht verschieden sein, die hängen doch nur bedingt mit dem Format des Videos zusammen. Ist da nicht der Bildinhalt entscheidend? Bin da aber nicht sehr beschlagen. :wall
Jürgen:
In erster Linie hängt die tatsächliche Datenrate eines Kanals von der Gesamtbelastung des Transponders mit Datenströmen aller Art ab, unter Berücksichtigung intern vorgegebener Prioritäten und der jeweiligen Kompressionsmethode.
Die tatsächliche Auflösung eines übertragenen Videosignals spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, eher schon die ursprüngliche Qualität des verwendeten Quellmaterials. Hochskaliertes SD enthält in der Regel weit weniger Details als originäres HD, es sei denn, eine mit der Skalierung verbundene künstliche Schärfung wird übertrieben.
Eher relevant ist der Bandbreitenbedarf schnell veränderlicher Inhalte, wie z.B. bei Sportübertragungen oft nötig, die bevorzugt in nur mittlerer Auflösung aber progressiv (50p oder 60p) verbreitet werden.
Dagegen macht eine progressive Übertragung von echtem Kinofilm mit voller Bildwechselrate eigentlich kaum Sinn, weil aufgrund der üblichen Doppelabtastung jedes Einzelbild dann unnütz zweimal nacheinander übertragen wird. Aufgrund mechanischer Toleranzen bei der Abtastung sind die Dubletten aber nie exakt identisch, was bei den üblichen Kompressionen unnötige zusätzliche Bandbreite beansprucht. Deswegen gibt es zumindest theoretisch auch die Möglichkeit zur Übertragung in 1080 24p.
Zur optimalen Ausnutzung der Transponderkapazität wird beim Multiplex aller Streams ein ständig variierendes Gemisch erzeugt, zumindest der Anteile, die eine Variation ihrer Datenrate in gewissen Grenzen erlauben. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass Empfangsgeräte nur über begrenzte Pufferspeicher aufweisen, um trotz VBR beim Videostream die Synchronität mit dem Ton zu wahren. MP1 Level2 ist meist noch als Standard-Tonträger im Einsatz, mit konstanter Bitrate. Und natürlich stimmt die Komplexität des Bildsignals nicht in irgendeinem direkten Verhältnis zu der des Tonkanals. Kriegt der Empfänger eine der Pufferungen nicht ganz hin, müssen Bilder oder Teile des Tons verworfen werden, was Ruckler oder Aussetzer nach sich zieht.
Einfach ist dieses Thema wahrlich nicht, wie wir ja schon vor Jahren anhand hartnäckiger Probleme gerade bei den Ö-R mehrfach erlebt haben...
Jürgen
p.s.
Auch schon seit Jahren wissen wir, dass die Markierungen der Datenraten in den Paket-Headern und / oder Transponder-Mux-Tafeln in der Regel grob falsch und häufig viel zu hoch sind.
Erstere wären nur sehr schwer korrekt in Echtzeit einzusetzen, letztere aufgrund dafür viel zu geringer verfügbarer Aktualisierungsrate sogar grundsätzlich unmöglich.
Letztlich kann ja niemand vorher wissen, wie hektisch z.B. ein Fußballspiel wirklich wird.
Bei den immer gleichen synthetischen Explosionen gewisser Proll-Serien auf ebensolchen Sendern schon eher...
Dragonix:
Hi,
seit dem 4. November kann auch der "Bayerische Rundfunk" Sendungen in nativem HD ausstrahlen: http://www.br.de/unternehmen/inhalt/technik/bayerisches-fernsehen-natives-hd-100.html
Damit dürfte der hr und die ZDF Spartenkanäle die einzigen Sender sein, die weiterhin kein natives HD senden können, wenn ich das richtig seh.
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